Samstag, 21. Februar 2015

Notizen aus dem Kirchenkampf

Der Mißbrauchsskandal und warum gerade deshalb Homosexuelle Priester werden sollen!

Für den Theologen und Psychotherapeuten Wunibald Müller ist die Welt einfach. Am "Mißbrauchsskandal" ist natürlich der Zölibat und die Diskriminierung der Homosexualität durch die Kirche schuld!  Erstaunlich, weil politisch nicht korrekt erwähnt dieser Theologe den Zusammenhang von Homosex und Mißbrauch: "Ein Großteil der Opfer seien Jungen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren gewesen. "Bei vielen Tätern handelt es sich um homosexuelle Männer, die sich nicht mit ihrer Homosexualität auseinandergesetzt haben.". kann man im Passauer Bistumsblatt dazu lesen. (Passauer Bistumsblatt, 1.Februar, S.4 unter der reizerischen Überschrift: "Kirche tabuisiert Sex und Macht". Weil nun gerade homosexuell orientierte Priester an diesen Mißbäuchen beteiligt waren, fordert Müller nun die Aufhebung der Instruktion aus dem Jahre 2005, die die Weihe Homosexueller verbietet! Das ist die höhere Logik der Psychotherapie! Denn Priester sollten ihre Homosexualität nicht verdrängen. Stattdessen solle die Kirche ein klares Ja sagen zu Homosexpriestern! Dann bräuchten sie ihre sexuelle Orientierung nicht verbergen, könnten sich mit ihr auseinandersetzen und dann soll es nicht mehr zu Mißbräuchen kommen! 
Und das Zölibat müsse abgeschafft werden. Die Begründung: "Sehr viele Priester tun sich aber schwer, auf eine Partnerschaft,in der sie auch ihre Sexualität leben dürfen, zu verzichten." (S.4). Das Menschenbild dieses Theologen läßt sich auf einen Satz reduzieren: das wichtigste ist dem Menschen der Sex. Wenn dies Bedürfnis nicht befriedigt wird, kommt es zu perversen Realisierungen dieses Grundbedürfnisses, den Mißbräuchen. Allerdings räumt Müller ein, daß auch der Wille zur Macht über andere dabei eine Rolle spielt. Also müssen Menschen humamverträglich ihr Sexbedürfnis und ihren Willen zur Macht leben können, dann käme es kaum noch zu Mißbräuchen. Und darum musse der Zölibat abgeschafft werden und für Homosexuelle müsse es dann  eigentlich wohl auch eine legitime Form des Auslebens ihres Sexualbedürfnisses geben. Das äußert nun nicht ein 68er Libertinist, sondern der Leiter des Münsterachwarzacher Recollectio Hauses der KNA!  
Der Kampf gegen die Katholische Kirche wird eben manchmal auch mit sehr einfachen Mitteln geführt. Sexuell Unbefriedigte mißbrauchen andere Menschen, also müssen wir allen Menschen zur sexuellen Befriedigung verhelfen-und dafür muß eben die Kastholische Ehe-und Morallehre umgeformt werden! Denn das einzige Kriterium dieser Lehre kann ja nur die Frage sein: entspricht sie den menschlichen Sexwünschen! 

Warum die Unauflöslichkeit der Ehe weg soll!

Aber nicht nur in dem Recollectiohaus wird der Kampf gegen die Katholische Kirche geführt. In der selben Ausgabe des Bistumsblattes lesen wir unter der Überschrift: "Hausaufgaben schon erledigt?" einen Bericht über eine Diskussion über die römische Familiensynode 2014 in Tiefenbach. Der Zentralsatz der Diskussion  lautete, nach dem Bericht des Bistumsblattes (S.23): "Von den Diskussionsteilnehmern wurde mehrfach die Meinung vertreten, dass es zu diesem Thema zu viele theoretische Ansätze gebe, eine Anpassung an die Gegebenheiten der heutigen Zeit aber nicht zu erkennen sei." Damit ist wohl gemeint, daß statt theologischer Theorien über das Thema: Ehe die Kirche doch gefälligst sich anzupassen habe an dem, wie es ist! Sich Anpassen an die Welt, das ist die wichtigste Aufgabe der Kirche! 
Zentrale Angriffspunkte der Vorträge der Referenten war dann die kirchliche Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe. Prof Dr. Knoblauch gab zu bedenken, daß es Jesus wohl gar nicht um die Unauflöslichkeit der Ehe ging, als um die Würde der Frau, die Jesus durch die damalige Scheidungspraxis in Gefahr sah. Die Kirchenrechtlerin Frau Dr. S. Demel, (ihr Herzanliegen ist die Apologetik von Donum Vitae als katholisch legitime Praxis!) wurde dann herbeizitiert, daß die Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe nicht auf Jesus sondern auf die Kirche zurück ginge-und damit wohl revidierbar sei! 
Die Lage der Frau habe sich nun aber gegenüber den Zeiten Jesu verändert, und so müsse sich die Praxis der Kirche auch ändern!Und die jetzige Praxis sei unbarmherzig, geschieden Wiederverheiratete vom Kommuionempfang auszuschließen! Also das Übliche im Kampf gegen die Disziplin der Kirche. Den Vogel aber schoß der Tiefenbacher Kirchenpfleger Prof Dr. Püschel ab mit seinem Votum, daß einem Mörder, wenn er Reue zeige und Umkehr gelobe, die Kirche verzeihe, aber Wiederverheiratet-Geschiedenen nicht.Wenn ein Mörder erklärte, daß er auch fernerhin beabsichtige, Menschen zu töten, dann wird ihm selbstverständlich der Mord durch die Kirche nicht verziehen-nur wenn er- wie der Professor rechtens sagt-es bereut und erklärt, nicht wieder morden zu wollen, wird ihm verziehen.Der Geschieden-Wiederverheiratete erklärt ja dagegen, seine Sünde, verheiratet zu sein und eine zweite und daher unerlaubte Ehe führend, daß er diese Sünde weiter zu leben gedenkt. Wie soll da die Kirche verzeihen können! 
Was bleibt, das ist die ewige Litanei von: früher war das Alles anders-jetzt paßt die kirchliche Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe nicht mehr in unsere Zeit und darum muß sie abgeschafft werden! Den Tiefenbachern war wohl eines klar: ohne die Auflösung der kirchlichen Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe geht eben der Kommunionempfang für Geschieden-Wiederverheiratete nicht. Deshalb muß die Lehre weg! Und auf Jesus ging das sowieso nicht zurück, das sei eine Erfindung der Kirche-also: weg damit. Man kann hier die traute Einheit von "wissenschaftlicher" Theologie, die alle verbindliche Lehre aufzulösen versucht mit allerlei intellektualistischen Einfällen und des Volkes Stimme, daß wir keine Theorie bräuchten, sondern schlicht nur die Anpassung der Kirche an die Welt, bewundern!  

Im Hintergrund steht dabei eine pragmatistische Weltanschauung, deren Kern in dem Satz besteht: nicht habe man die Welt nach den wahren Ideen zu gestalten, sondern die Ideen, die Theorien und Dogmen haben sich an der Wirklichkeit zu orientieren: wenn so viele Katholiken die sakramentale Ehe für auflösbar halten und sie faktisch auch auflösen, dann muß die Kirche diese Realität anerkennen und darf nicht im Namen einer dogmatischen Moral die Realität kritisieren! Denn die Realität ist das Wahre und nur die kirchliche Lehre kann demgegenüber unwahr sein. Das in Naturwissenschaften zu recht praktizierte Wahrheitsverständnis,  das die Realität die Norm für die Gültigkeit wissenschaftlicher Theorien ist, wird so einfach auf die Lehre von der Morallehre der Kirche appliziert. Sie darf nicht normieren, sondern nur sagen, wie heuer Christen wirklich die Ehe leben und daß sie sie eben für auflösbar halten und sie so auch wirklich auflösen.

Einst stand die Kirche einem äußeren Feind gegenüber im Kirchenkampf-heuer steht der Feind mitten in der Kirche und kämpft von innen gegen sie. Das Kampfziel ist eindeutig erkennbar:die Katholische Kirche soll aufhören, katholisch zu sein, indem sie sich vollständig protestantisiert. Und für diese Kämpfer wider Rom ist das Reformkonzil, das 2. Vaticanum  der erste Schritt zur Selbstauflösung der Katholichen Kirche durch ihre Selbstprotestantisierung gewesen ,der aber leider die weiteren Schritte zur Selbstauflösung nicht schnell genug nachkamem!  Gibt es noch Kräfte, die den Siegeszug dieser Selbstnichtung noch aufhalten können?Man ist geneigt, mit Heidegger auszurufen, daß nur noch ein Gott uns retten kann!               
  

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