Freitag, 26. Juni 2015

70 Jahre Zeitgeistpartei CDU

Mit dieser Überschrift verblüffte die FAZ sicher so manchen Leser. Und weil der Kommentar so treffend ist, wird er hier auzugsweise wiedergegeben(FAZ vom 26.6.2015."Zwar gehört es seit je zu ihrem rhetorischen Brauchtum, dem „Zeitgeist“ nicht hinterherlaufen zu wollen. In Wahrheit aber achtet keine Partei so sehr auf den Geist der Zeit wie die CDU. Adenauer befreite sie vom Klerikalismus. Er beachtete und nutzte die Interessen der westlichen Bündnispartner. Die Westbindung unter dem Motto „Freiheit vor Einheit“ entsprach dem Lebensgefühl von Flüchtlingen und der Angst vor der Sowjetunion. Adenauer suchte das Bündnis mit den Gewerkschaften. Resultat: die Montan-Mitbestimmung. Er setzte die noch heute geltende „dynamische Rente“ durch, taktisch schlau vor einer Bundestagswahl. Helmut Kohl zog aus den Wahlniederlagen 1969 und 1972 inhaltliche wie organisatorische Konsequenzen. Mit Hilfe seiner beiden Generalsekretäre – Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler – machte er aus der sogenannten Honoratiorenpartei älterer Herrschaften eine Mitgliederpartei mit einem wirklichen Parteiapparat. Er setzte die zuvor heftig kritisierte Deutschland-Politik der Vorgängerregierungen fort: Milliardenkredit für die DDR und Empfang Erich Honeckers in Bonn. Es gab einen „Frauenparteitag“. Die Pflegeversicherung wurde gegen Bedenken der Wirtschaft eingeführt. Deutschnationale und klerikal Konservative wurden ins Abseits gedrängt. Für den Kampf gegen rechte Konkurrenzparteien stand als Hilfstruppe die CSU zur Verfügung, zur Eindämmung ihres Einflusses der Koalitionspartner FDP. Angela Merkel setzte die Zeitgeistpolitik fort: Ausstieg aus Wehrpflicht und Kernenergie, Bereitschaft für ein Bündnis mit den Grünen, Kooperation mit den Gewerkschaften. Die Öffnung der Ehe für Homosexuelle ist vorbereitet." 
Die Schlagworte, "Adenauer befreite sie vom Klerikalismus", "klerikal Konservative wurden ins Abseits gestellt" umschreibt euphemistisch die Entchristlichung dieser C-Partei. Die Prognose, daß in Bälde auch das Ja zur Homosexehe kommen wird, kann auch nicht widersprochen werden. Die FAZ stellt uns hier eine demokratische Partei vor, die unbedingt regieren will und sich darum immer wieder aufs Neue dem sich ändernden Zeitgeist unterwirft- und das beinhaltet eben auch die Entchristlichung dieser Partei! Frau Merkel wird dafür eigens gerühmt, daß sie die "Zeitgeistpolitik" prolongiert! Diese Partei wußte und weiß auch immer, wo der Feind stand: der Klerikalismus (damit sind alle Kräfte gemeint, die die Morallehre der Katholischen Kirche auch für die Politik als verbindlich ansehen, gemeint) und Deutschnationale. Adenauer war die Westeinbindung wichtiger als die nationale Einheit und so lehnte er die Möglichkeit zur Wiedervereinigung 1953 ab, die Stalin uns vorschlug. 
Wenn Regieren meint, etwas, eine Gesammtidee, ein Konzept zu realisieren, so regiert die CDU gar nicht! Sie läßt sich ihr Programm vom Zeitgeist vorschreiben, damit sie an die Macht kommt, um dann nicht etwa etwas Eigenes zu realisieren, sondern um sich dann in den Dienst des Zeitgeistes zu stellen. Christliches? Fehlanzeige- aber trotzdem wählen sie immer noch sehr viele Katholiken! Warum? Weil die anderen Parteien noch unchristlicher sind als die C-Parteien? Aber was ist denn noch an den C-Parteien christlich? Nur noch ihr Name! 

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