Montag, 6. Juli 2015

Was ein Ministrant über die Eucharistiefeier der Kirche lernt?

Das erfahren wir in dem für Ministranten verfaßten Büchlein: "Ganz vorne mit dabei. Der Mini-Begleiter" erfahren wir es: " In der Eucharistiefeier feien wir ein gemeinsames Festmahl. Dieses Mahl feiern wir, wie es Jesus Christus mit seinen Jüngern gefeiert hat, bevor er gefangen genommen und gekreuzigt wurde. Was damals vor 2000 Jahren passiert ist, ist für uns so wichtig, dass wir immer wieder daran denken. In jeder Eucharistiefeier feien wir das letzte Abendmahl Jesu. Es soll uns daran erinnern, dass Jesus sein Leben für uns eingesetzt hat. Wir glauben, dass er an Ostern von den Toten auferstanden ist. Deshalb müssen wir keine Angst mehr vor dem Tod haben. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!" (zitiert nach: Heinz-Lothar Barth, Die Darbringung des hl. Meßopfers, in: Una Voce, 4/2014, S.511, Fußnote 149.)  
Die Euchariestie ist also eine Mahlfeier! Daß sie in erster Linie eine kultische Opferhandlung ist, in der ein Priester Gott das ihm wohlgefällige Opfer darbringt, das gehört zur verbindlichen Lehre der Kirche, das wird in meinem Wort erwähnt! Noch rabiater: daß Jesus Christus in der Euchariestuefeiee gegenwärtig ist, wird völlig ausgeblendet! Daß er nicht nur irgendwie da ist, sondern daß Brot und Wein in sein Fleisch und sein Blut verwandelt wird- totale Fehlanzeige! Was empfängt denn dann der Ministrant? Kein Wort dazu! Das gemeinsame Festmahl ist so nichts als einb Festessen, bei dem man sich an Jesus erinnert. (Konfessionskundlich: das gehört in die zwinglianisch-reformierte Tradition- selbst Luther verteidigte energisch gegen Zwingli die Realpräsenz im Abendmahl! ) 
Pragmatisch: die Art und Weise, wie die Kirche zu recht die Eicharistie feiert, entspricht nun wirklich in keinster weise dem, was man und auch Ministranten sich unter einem Festmahl vorstellen-warum da nicht lieber mit Freunden richtig essen und trinken und dabei mal das Weinglas zu Ehren Jesu erheben? 
Mit dem Kreuz Christi hat dieses "Mahl" nun wohl auch nichts zu tun- es war eben nur das letzte vor seiner Kreuzigung! Der Begriff des "letzten Abendmahles" ist sowie schon ein einziger Irrtum. Denn Jesus Christus aß vor dem Karfreitag nicht einfach das letzte seiner Abendmähler, als wäre es nur das letzte von vielen, das sich in nichts von den anderen unterschied, außer daß es das letzte war. Es war vielmehr die Einsetzung der Eucharistiefeier und somit das erste kirchliche Meßopfer. Er feierte es auch nicht mit seinen Jüngern- es gab viel mehr Jünger als die 12, mit denen er feierte, sondern er zelebrierte die erste Eucharistiefeier ausschließlich mit den von ihn zu Aposteln Berufenen! Er übertrug ihnen die Vollmacht zur Konsekration von Brot und Wein! Das ist nun etwas ganz anderes als ein Festmahl! 
Und der Ministrant frägt sich dann: warum soll denn dieses letzte Abendessen Jesu so wichtig gewesen sein?  Weil Jesus Ostern von den Toten auferstanden sei, bekommt er als Antwort zu lesen. Nur, in welchem Zusammenhang steht denn nun das letzte Abendessen Jesu, denn mehr soll es ja nach dieser Einführung für Ministranten nicht sein, zu Ostern? Es ist kein Zusammenhang erkennbar!
Jesu habe "sein Leben für uns eingesetzt" heißt es dann noch. Eigentlich reduziert sich sich die Abendmahlsfeier so auf die Aussage, daß wir in diesem Festmal feiern, daß wir keine Angst mehr vor dem Tode haben brauchen! Daß das Sakrament des Altares  die Medizin zur Unsterblichkeit ist, so daß sich unsere Hoffnung auf das ewige Leben gerade auf den Gebrauch dieses Sakramentes gründet, fehlt ebenso. 
Typisch für den nachkonziliaren Christozentrismus, (vom Protestantismus übernommen) ist es dann auch, daß unmittelbar von Jesu Auferstehung zu Ostern auf unsere geschlossen wird. Aber der Glaube an die Auferstehung der Toten ist nicht ein Ergebnis von Ostern sondern Ostern setzt diesen Glauben voraus. Beweis: wie Lazarus Auferstehung von den Toten nicht eine allgemeine Auferstehung verheißt, sondern nur die Möglichkeit, daß ein Mensch vom Tode wieder erweckt werden kann, so bewiese Ostern nur, daß Gott einen Menschen der Macht des Todes entreizen kann.Zur Veranschaulichung: wenn einer eine Million im Lotto gewinnt, dann beweist das nur, daß es möglich ist, so viel im Lotto zu gewinnen, nicht aber, daß jeder im Lotto so viel gewinnt. Das gilt so auch für Ostern. Als singuläres Ereignis beweist Ostern nur, daß Gott einen Menschen und gar seinen einzigen Sohn von den Toten erweckt hat, und daß es so möglich ist, daß Gott Tote erwecken kann! 

Was lernt der Ministrant so: daß wir, wenn wir das letzte Abendmahl feiern, uns an Jesus erinnern, der sich eingesetzt hat für uns und Ostern von den Toten auferstanden ist, sodaß wir keine Angst mehr vom Tod zu haben brauchen! Die Reduzierung auf ein bloßes Erinnern ist das katastrophalste dieser Miniaturlehre von der Eucharistie. Alles Katholische ist aus ihr entfernt:
a) keine reale Gegenwart Jesu Christi in den Gestalten von Brot und Wein
b) kein Opfer
c) völlige Verunklarung, was denn der Ministrant in der Kommunion empfängt
d) es gibt keine Reflexion über den Nutzen der Eucharistie- wozu dient sie? Wozu erinnern? Kann man sich denn nicht an Ostern ohne diese Mahlfeier erinnern? 

Summa: die Eucharistiefeier wird hier völlig entleert und entwertet!  Frägt sich da ein aufgeweckter Ministrant, wozu soll er da  denn zur Messe gehen, wenn es doch viel schöner ist, mit Freunden ein richtiges Festessen zu veranstalten- etwa einen Grillabend, denn da kann man dann ja auch sich an Jesus erinnern...und die meisten praktizieren das denn auch so. Circa 90 % gehen nicht mehr zur Messe- wozu auch, wenn sie nur dem Sicherinnern an Jesu dient und das Mal dabei so kläglich ausfällt, daß schon jede Frittenbude mehr zu bieten hat an Speisequalität!  Und der Priester? Wenn die Eucharistiefeier kein Opfer mehr ist, dann ist natürlich auch der Priester völlig überflüssig! Wenn schon den Ministranten so die Überflüssigkeit des Priesters vor Augen gemalt wird, wie soll dann ein Mensch sich zum Priestertum berufen fühlen können? 

Merksatz: wer heuer vom Niedergang der Kirche in Deutschland sachgemäß reden will, der muß gerade von der hausgemachten Misere sprechen.  Der Katholische Glaube wird einfach nicht mehr weitervermittelt- was stattdessen "gelehrt" wird, ist so verdünnter Wein, daß man hier nicht mehr sagen kann:im Wein ist Wahrheit! Auf eines kann man sich dabei verlassen, daß dort, wo religionspädagogisch begründet die Lehre der Kirche als an Kinder und Jugendliche nicht mehr vermittelbar beurteilt wird, die Lehrer ihre eigene Ablehnung gegen die Lehre der Kirche damit nur bemänteln!   

    

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