Sonntag, 11. Oktober 2015

Ein kleines Gespräch über Priesterberufungen

"Nein. darauf könne man sich verlassen,daß wen Gott zum Priester berufe,den werde er auch Priester werden lassen",erklärte mir mein Gesprächspartner. Das klingt fromm und gut-ist es aber auch wahr? Wenn es wahr wäre,müßte gelten,daß der einzige Grund dafür, daß es so wenige Priester gäbe, der sei, daß Gott so wenige beriefe, denn es könnte ja nicht den Fall geben, daß jemand zum Priester berufen, dann seine göttliche Berufung nicht realisieren gekonnt hätte.Oder ist die Realisierung der göttliche Berufung auch abhängig von dem freiwilligen Mitwirken des Berufenen,sodaß eine Berufung auch an dem Berufenen scheitern könnte, weil er den Ruf nicht annimmt?Oder ist es möglich, daß ein von Gott Berufener an dem Widerstand anderer scheitert,sodaß er seine Berufung nicht realisieren kann?
Dann beriefe Gott, setzte aber für die Realisierung seiner Berufung die Condition, daß der Berufene mitwirkt an der Realisierung! Der Apostel Paulus schreibt im 1.Korintherbrief 15,10:"nicht ich,sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir". Dies "zusammen" eskamotiert die evangelische Theologie,indem es das Zusammen ersetzt durch ein: Durch mich, das ein freies Mitwirken des Berufenen ausschließen soll um des: Allein aus Gnade" willen, denn wenn der freie Wille mitwirkte, wäre die göttliche Gnade nicht mehr die allein wirkende Kraft! Katholischerseits wird aber an dem Mitwirken festgehalten, sodaß der Fall denkbar wird, daß ein Berufener an seiner Berufung scheitert, an sich selbst oder an anderen. Und damit stehen wir nun wieder vor der leicht verschwörungstheoretisch anmutenden These, daß Reformkräften leere Priesterseminare ein geschenk des Himmels seien-denn dann könnten sie thriumphierend ausrufen, daß reformiert werden müsse. weil die Kirche keinen Priesternachwuchs mehr habe. Und wenn dann doch wer vor der Türe des Priesterseminars stünde, weil er sich zum Priestersein berufen glaube, dann müsse man zumindest die, die keine Rformen wollen. als ungeeignet nicht zulassen. Das wäre dann   der Hintergrund der immer wieder erzählten Geschichten von Preisterseminaren, in denen Fromme erst gar nicht zugelassen oder später dann als ungeeignet entlassen werden. (Kath info berichtete darüber über Fälle in Italien.) Plausibel wäre das, auch wenn man nicht gleich einen großen Plan dahinterstehend annehmen muß, sondern sich einfach die spontane Abneigung eines liberalen Regens eines Priesterseminares gegenüber einem frommen Bewerber zu imaginieren braucht: der fromme  Bewerber steht ja für all das, was der liberale Regens verabscheut und was er wegmodernisieren will. So spontan dann auch das Nein! zu diesem Bewerber ausfällt, so erfüllt es doch den "Gesamtwillen"aller Modernisten, daß die Kirche so wenig Nachwuchs bekommt, daß dann doch Reformen durchgeführt werden und daß dann die "richtigen" nur noch in den Seminaren und auf Pfarrstellen sind, eben Reformanhänger. 
Und Gott? Wenn er ohne unser menschliches Mitwirken berufene Priester zu Priestern machen würde, dann würde jeder Berufene auch ein Priester werden- weil Gott aber die menschliche Cooperation will, können Berufungen scheitern und es kann zum Prietersein Berufene geben, die ihre Berufung nicht realisieren! Der Berufene kann dabei an sich selbst oder an den Anderen scheitern!    


       

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