Freitag, 29. Januar 2016

Was wir in einem Gemeindepfarrbrief über die Fastenzeit und Ostern erfahren

Es gibt Gemeindebriefe, deren Geleitworte man bis in alle Ewigkeit aufbewahren sollte, um den Niedergang der nachkonziliaren Kirche in deutschen Landen zu dokumentieren. Der erste Satz treibt den Leser gleich in das geistliche Zentrum nicht nur der Fastenzeit sondern auch des Hochfestes der Auferstehung Jesu Christi von den Toten: "Unsere Krankenkassen müssten sie eigentlich lieben, die Fastenzeit. Immerhin sagte schon der alte Hippokrates: Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente." (Pfarrblatt der Stadtpfarrei Vilshofen, 30.Januar-19.März 2016, S.3)
Beim Fasten geht es primär um die Gesundheit! Es stellt sich dadurch ein mehr an Bewußtsein für den Körper ein!  Fasten aktiviere die "natürlichen Lebensenergien", sei wohltuend für den Körper und bewirke eine bewußtere "Gestaltung des Alltags".   
Auch soll das Fasten Streß und Hetze des Alltages reduzieren; die Autorin denkt wohl an den geringeren Aufwand für das Kochen in der Fastenzeit, wenn es Fastenmenüs zu Mittag gibt. 
Aber dies Fasten ist auf Ostern ausgerichtet, das soll dabei im Zentrum stehen! "Das Ziel  unseres
Fastens ist Ostern." Jetzt stehen wir vor dem Höhepunkt dieser vorösterlichen Betrachtung:"Nicht ein bestimmtes Gewicht, nicht eine Erleuchtung, sondern Befreiung hin zu einem neuen, bewussteren, gesünderen und erfüllteren Leben."
Ostern steht für ein gesünderes, bewußteres und erüllteres Leben! Jesus Christus kommt in dieser Betrachtung mit keinem Wort vor, wozu auch, wenn es um ein gesünderes und bewußteres Leben mit intensiveren Körpergefühlen geht! Aber Gott kommt dafür in Nebensätzen vor! Fasten wir so, ohne ein finsteres Gesicht dabei zu machen, dann spricht Gott auf "seine Art und Weise". "Vielleicht so, dass wir plötzlich etwas lange Übersehendes zum ersten Mal bewusst wahrnehmen, vielleicht auch so, dass wir uns mal auf etwas ganz anderes einlassen können." Banaler formuliert: ein Weniger-Achtgeben auf die Nahrungszubereitung schafft der Hausfrau eine freie Zeit, auf anderes sich zu konzentrieren, als auf die Bereitung von Speis und Trank! 
Geht es noch trivialer und banaler? Ostern als Verheißung von einem gesünderen Leben und das Fasten als Weg zu einem Mehr an Gesundheit?  Aber wenn es schon Reformhäuser und Biogeschäfte zu Hauf gibt, wozu dann noch die Kirche?           

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