Montag, 29. Februar 2016

Was im Islamunterricht gelernt werden soll!

Dort heiße es: „Schülerinnen und Schüler erläutern gewissenhaft ihre eigenen und fremden Vorurteile gegenüber dem Christentum und dem Judentum.“  berichtet Kath net am 28.2.als "Lernziele" für den islamischen Religionsunterricht: Baden-Württemberg: "Wird der Bildungsplan heimlich in Kraft gesetzt?" Es bedarf keiner großen Menschenkenntnis, um zu wissen, daß die Erfahrung, daß das nicht nur mein "privates" Vorurteil ist, sondern eines, was allgemein geteilt wird, "so denkt man eben über..." das Vorurteil bestärkt. So zu denken und zu urteilen wie alle, das spricht unsre Grundprogramierung an, daß es für den Einzelnen um seines Überlebens willen notwendig ist, in der Herde zu sein, denn in ihr ist der Schutz und außerhalb isoliert drohen die Gefahren. So möchte gern jeder im Strome des: "Man denkt  so dadrüber" dabei sein. Es ist ein tiefes Wissen, daß die Herde, in der man geschützt lebt, Abweichendes nicht toleriert. Es darf vermutet werden, daß erst die Stadtkultur die Existenz von Dissidenten und Abweichlern ermöglichte, die sich da der Kontrolle des: "So denkt man dadrüber" entziehen konnten. 
Und der Identitätsherausbildung nützt diese pädagogische Vorurteilsbelehrung auch, ob beabsichtigt oder auch nicht. Denn Identität bildet sich immer nur durch die Negation des Anderen, des: Ich bin nicht so wie du. Die Tendenz zur Entwicklung von Prallelgesellschaften in unserem  Lande wird das sicher sehr fördern. Soll das die wahre Absicht des islamischen Religionsunterrichtes an den Schulen  Baden- Württembergs sein? Es würde zur Rot-Grünen Multikultiideologie passen.  

Sonntag, 28. Februar 2016

Irritierende Gedanken- zum Auszug aus dem multiethnischenÄgypten- oder die Pegida in der Bibel!

Man muß ja nicht gleich ein Macionanhänger sein, der ja bekannterweise eben das ganze Alte Testament als für die christliche Religion zu unmoralisch reprobieren wollte, um festzustellen, daß manches des im AT Geschriebenen einfach moralisch inakzeptabel ist. Das Buch Exodus, wie Gott Israel unter der Führung von Mose aus dem Ägyptenlande befreite, erfeute sich in den Hochzeiten der marxistisch fundierten Befreiungstheologie größter Beliebtheit, gerade weil es um die Befreiung aus dem ägyptischen Sklavenhaus geht. Wozu befreite Gott sein Volk? Daß es zu einem Volke in dem ihm von Gott gegebenen Lande werde und dort zu einem großen wachse. Die Verhältnisbestimmung Israels zu den dort ursprünglich Wohnenden und den Fremdvölkern in ihrer Nähe wird dann zu einem der Schicksalsfragen des Volkes Gottes in ihrem nun von Gott gegebenden Land. Das jüdische Volk soll sich separieren von den anderen Völkern um seines besonderen Status willen, das von Gott erwählte Volk zu sein. Das andere Volk mit seiner anderen Religion gilt als Bedrohung für das jüdische Volkstum. 
Es ist keine Überspanntheit, hier archetypisch die Struktur des Nationalstaates drin eingeschrieben zu sehen. Deuteronomium 32, 8: "Als der Höchste (den Göttern) die Völker übergab, als er die Menschheit aufteilte, legte er die Gebiete der Völker nach der  Zahl der Götter fest."- eine schwer in Gänze ausdeutbare Aussage der hl. Schrift. Zumindest eines kann sofort gesagt werden, daß die "Götter" Engel, bzw. genauer Völkerengel sind und daß jedem Volksengel ein Volk zugeteilt wurde durch Gott und nur das Volk Israel reservierte Gott für sich, sodaß in der Begegnung Israels mit den heidnischen Völkern das Volk Gottes mit seiner wahren Religion den Heiden mit ihrer Engelreligion begegnet, und daß Israel sich um seiner Religion willen von den anderen heidnischen Völkern deshalb fernzuhalten habe. Die Versuchung der fremden Religionen erlag nicht nur König Salomo, sondern oft auch das Volk Israel. 
Nun müssen wir aber diese Kurzbetrachtung abbrechen, denn das ist doch alles rechte Ideologie! Jüdische Menschen lebten in Äypten als Armutsflüchtlinge. Es haperte da aber an einer Willkommenskultur. Hören wir auf die Stimme eines ägyptischen Pegida-Redners:
"Gebet Acht! Wir müssen überlegen, was wir gegen sie [ die jüdischen Asylanten unter uns in Ägypten] tun können, damit sie sich nicht weiter vermehren. Wenn ein Krieg ausbricht, können sie sich unseren Feinden anschließen, gegen uns kämpfen und sich des Landes bemächtigen." (Exodus, 1, 10). Also das sich stark  vermehrende Israel in Ägypten wurde von Einheimischen als Bedrohung gesehen, daß sich anschickte, bei einer günstigen Gelegenheit, einem Kriege die Macht an sich zu reißen! Die Armutsflüchtlinge von Gestern die Herren des ägyptischen Landes von Morgen. 
Wie sah nun die göttlich herbeigeführte Lösung dieses ethnischen Konfliktes aus? O, Graus! Gott führte die "Armutsflüchtlinge", das Volk Isral aus Ägypten heraus und schuf für sein Volk seinen jüdischen Nationalstaat und Ägypten blieb ägyptisch. 
Als politisch korrekt Sozialisierte müssen wir hier energischt Einspruch erheben. Die göttliche Lösung hätte natürlich so ausfallen müssen: Fromme jüdische Propheten überzeugen die verängstigten Ägypter, daß ihre Befürchtungen vor einer Machtübernahme durch das Asylantenvolk völlig unbegründet ist und daß man doch sattdessen ein multikulturelles und multiethnisches Miteinander erstreben solle. Statt der fundamentalistischen Jahwe-Allein- Verehrung hätte man den interreliiösen Dialog geführt, in den Jahwetempeln ägyptische Götter miteinbezogen und in so manchen ägyptischen Tempel hätte dann auch eine Thorarolle ihren gebührenden Platz gefunden, denn wir glauben doch alle an ein und den selben Gott! Ägypten hätte so zu dem Vorbild der Multikultiidologie werden können, gerühmt wegen seiner religiösen Toleranz und des geschwisterlichen Miteinanders von Ägyptern und Juden, gerade in den gemischt konfessionellen und multiethnischen Ehen statt dieses völlig inakzeptablen Verbotes der Mischehen im Buch Esra, (10. Kapitel) Esra- der Pegida-Prophet!
Stattdessen diese religiöse Absonderungskonzeption, die Angst vor der Auflösung des Eigenen durch eine Überfremdung, der Wille zum eignen Volksstaat mit der jüdischen Religion in ihr. 
Und als endlich ein König sich von diesen nationalconservativen Vorgaben emanzipierte, einen multiethnischen und multireligiösen Hof führte, despektierlich Salomon und seine vielen heidnischen Ehefrauen genannt, da verurteilt das Gott als Abfall von ihm und straft sein Volk dadurch, daß es sich entzweit in zwei jüdische Staaten, Israel und Juda, die dann gar einen Bruderkrieg widereinander führten. Dabei hätte doch Gott höchst erfreut sein müssen über Salomos interreligiösen Dialog und seiner multiethnischenn Ausrichtung, seiner heidnischen Polygamie als Überwindung reakionärer Kleinbürgermoral! 
Nein, so geht das nicht weiter: Diese Bücher müssen aus der Bibel gestrichen werden und ersetzt werden durch die Erzählung: Israels Leben im multiethnischen Ägypten und: Die Früchte interreligiöser Praxis!          
    

Samstag, 27. Februar 2016

Unglaubwürdige Geschichten- Paranormales und Wunder

"Gestern Abend, auf meinem Balkon sitzend sah ich ein UFO (ein unbekanntes Flugobjekt) über unsere Stadt fliegen."  Ist diese Aussage wahr oder unwahr? Eine gut gemachte amerikanische Unterhaltungssendung: "X-Faktor" lebt von dieser Frage. Es werden in der Regel 5 Fälle erzählt als recht gut inszenierte Kurzfilme, wobei eine unglaubwürdiger als die andere ist, ja Shakespeares berühmter Ausspruch, daß es zwischen Himmel und Erde mehr gibt als unsere Schulweisheit lehrt, diente wohl als Geburtshelfer dieser Filme, und dann frägt der Moderator: Welche ist war und welche haben wir frei erfunden? Wir Zuschauer werden nicht im Ungewissen belassen- er offenbart uns, das war wahr und das nicht. Dürfen wir nun dem Moderatoren Glauben schenken, daß die als wahr qualifizierten unheimlichen Geschichten wahr sind, auch wenn er das beteuert. 
Als Christen stehen wir vor dem selben Problem. Wir lesen die Aussage, daß Jesus von Nazareth über das Wasser ging, daß eine  Maria Simma "arme Seelen" aus dem Fegefeuer visitieren, um sie um Hilfe zu bitten in Form von Gebeten und Messen, um nur zwei für moderne Menschen sehr unglaubwürdige Aussagen aus der christlichen Religion zu zitieren. Es heißt zwar beim Apostelfürsten Paulus, in seinem hohen Lied der Liebe, daß die Liebe alles glaubt, aber was damit auch immer gemeint sein mag, nicht sagt uns der Apostel damit, daß wir jeder Lüge Glauben zu schenken hätten.Wie kann ich eine wahre von einer unwahren Aussage in der Menge unglaubwürdiger Aussagen distinguieren, lautet so die uns hier beschäftigende Preisfrage.
Es gibt Aussagen, die glaubwürdig sind, weil sie alltäglich Vorkommedes zum Thema haben und  es für den Beurteiler keinen Grund gibt, davon auszugehen, daß der Aussager hier gelogen hätte. So ist die Aussage: "Gestern trank ich ein Glas Bier" glaubwürdig, dagegen die Aussage eins Politkers im Wahlkampf: "Wählt mich, ich werde die Steuern nicht erhöhen" unglaubwürdig, weil zu vermuten ist, daß er das nur sagt, um gewählt zu werden, nicht weil es wahr ist.   
Nun gibt es Aussagen, die von dem, was uns das Normale und das Alltägliche ist, soweit abweichen, daß wir sie für unglaubwürdig beurteilen. Sagt wer: "In diesem Jahr habe ich zweimal 6 Richtige im Lotto gewonnen", glaubt das keiner, besonders wenn dann noch hinzugefügt wird: "Wirt, die Rechnung zahl ich Morgen- jetzt Freibier für alle."   
Es gibt aber auch Aussagen, die unwahr sein müssen. "Gestern sah ich einen schwarzen Schimmel vor meiner Haustüre", oder: "Da war ein rechteckiger Kreis aufgezeichnet." 
Wahr kann nur eine indikativische Aussage sein, wenn sie sich auf ein Ereignis bezieht, das möglich ist. Die Summe aller wirklichen Ereignisse ist nämlich eine Teilmenge aller möglichen Ereignisse. Nur sind eben nicht alle möglichen Ereignisse wirkliche, aber es kann keine unmöglichen Ereignisse geben. Der Ausruf: "Das [Ereignis]ist doch unmöglich!", bezieht sich in der Regel auf ein wirklich geschehenes Ereignis, das nach dem Urteil des Ausrufers nicht hätte stattfinden dürfen aus moralischen Gründen oder es hätte nicht stattfinden dürfen, weil es viel zu unwahrscheinlich ist, als daß es als Realereignis vorstellbar ist. 
Gibt es nun im Raume der christlichen Religion Aussagen über unmögliche Ereignisse, daß aber nur Gläubige so verblendet sind, daß sie das nicht wahrnehmen oder sind viele Aussagen der christlichen Religion unglaubwürdig, weil sie völlig Unwahrscheinliches als Realgeschehen behaupten. 
Bleiben wir bei zwei besonders diskussionswürdigen Aussagen, daß dem König Saul eine Totenbeschwörerin den Geist des Propheten Samuel herbeigeschworen hat, sodaß der dem König seine Zukunft voraussagen konnte und daß Maria Simma "Arme Seelen" kontaktieren, um sie um Hilfe zu bitten Sind die mit diesen Aussagen bezeichneten Ereignisse   nun unglaubwürdige oder gar unmögliche  Ereignisse?  Oder sollen wir urteilen, daß weil die erste Aussage in der hl. Schrift steht und die zweite von einer frommen Christin stammt, daß so beide wahr sind?
Wie ekenne ich etwas als unmögliches Ereignis? In diesen beiden Fällen steht und fällt die Frage, erachte ich diese beiden Erzählungen für wahr, damit, was ich unter dem menschlichen Totsein verstehe. Bin ich ein Anhänger der philosophischen Richtung des Materialismus, müssen für mich beide Aussagen unwahr sein, denn wenn ein Mensch gestorben ist, kann er nicht mehr anderen erscheinen als von ihm unabhängiges Subjekt (Man kann nur noch an Tote denken oder von ihnen träumen, dann sind sie aber das Produkt meiner Aktivität und sie erscheinen nicht als Subjekt ihres eigenen Erscheinens.) Aber der Materialismus ist eine von vielen möglichen Weltanschauungen, die auch zu einer Philosophie verdichtet werden kann, wie etwa im Marxismus, aber nicht die einzig mögliche. Wer an eine Seele des Menschen glaubt, wer zu einem dualistischen Weltbild tendiert, daß es Materie und Geist gibt, und daß der Geist auch unabhängig von der Materie sein kann, (wie bei Engeln, Gott aber auch den vom menschlichen Körper getrennten menschlichen Seelen), dem ist es prinzipiell ein mögliches Ereignis, daß Seelen Verstorbener Lebenden erscheinen können- wie ja auch die eigentlich körperlosen Engel Menschen sichtbar erscheinen können. 
Also bestimmt die von mir gewählte Weltanschauung, was für mich ein mögliches und was für mich ein unmögliches Ereignis ist. Die Vorstellung eines unmöglichen Ereignisses ist ohne die Voraussetzung einer bestimmten Weltanschauung sinnlos. Auch das Urteil, es kann keine dreieckigen Kreise geben, setzt die mathematische Definition des Kreises voraus, wie die Aussage, es kann keine schwarzen Schimmel geben, die biologische Definition des Schimmels als Pferdebezeichnung
Ob dem König Saul wirklich die Seele des Propheten Samuel erschienen ist, muß deshallb in aller Vorläufigkeit so respondiert werden: Je nachdem, welche Weltanschauung ich zu Grunde lege, ist dies ein mögliches oder unmögliches Ereignis. Das behauptete Ereignis kann nun wiederum nicht die Wahrheit der vorausgesetzten Weltanschauung beweisen, denn erst durch die vorausgesetze Weltanschauung wird das behauptete Ereignis zu einem wahren oder wird als unwahres gewertet.
Offenkundig kann es kein Urteil geben, das ist ein unmögliches, dies ist ein mögliches Ereignis, ohne daß dem eine Weltanschauung zu Grunde gelegt wird, die erst diese Distinktion uns ermöglicht. Daß man nun meinen könnte, es gäbe Ereignisse,die "wissenschaftlich" unmöglich seien, zeigt nur, daß man auch die "Wissenschaft" zu einer Weltanschauung machen kann, die dann diese Unterscheidung ermöglicht. Nur, es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis für die Nichtexistenz der menschlichen Seele und daß sie auch getrennt vom Körper noch leben kann! 
Welche Weltanschauung für sich wählen ? Die meisten respondieren diese Frage nie für sich, weil sie einfach so denken, wie man eben so denkt jetzt mit dem abstrusen Vorurteil, daß das heutige: Wie man so denkt! wahrer ist als das gestrige, nur weil es nicht mehr das heutige ist: So denkt man heut nicht mehr. 
Diese schön gemachte Unterhaltungssendung: X-Faktor könnte uns da weiterbringen, konsumierten wir sie nicht einfach, sondern nähmen wir sie zum Anlaß, selbstkritisch zu fragen, woher ich denn mir gewiß bin, daß das unwahr und auf jedem Fall unmöglich ist, bloß weil es mir als unwahrscheinlich vorkommt!   

Corollarium 1
Man denke an die Anfänge des Rechenunterrichtes. Das Subtrahieren (auch Wenigerrechnen, abziehen genannt): Wieviel ist 2 weniger 3? Die Lehrerantwort: Das geht nicht. (in der Menge der natürlichen positiven Zahlen). Später lernt der Schüler: minus 1 ist die Antwort, wenn diese Operation in der Zahlmenge durchgeführt wird, die die negativen Zahlen einschließt. Und so ist auch die Frage, welche Zahl mit sich selbst multipliziert minus 1 ergibt entweder mit: Die Zahl gibt es nicht! oder mit der Zahl i (=imaginär) zu beantworten, je nach der gewählten Zahlenmenge, in der die Frage zu respondieren ist              

Freitag, 26. Februar 2016

Ein Mietling als Bischof

"Der Berliner katholische Erzbischof Heiner Koch hat am Freitag erneut den besonderen Schutz von homosexuellen Flüchtlingen gefordert. Den Schutz von christlichen Flüchtlingen hat Koch in dem Interview nicht thematisiert" , vermeldet Kath net am 26.2. 2016. Es sind eben im Prinzip alle Menschen gleichwertig, aber einige halt doch ein wenig gleichwertiger als andere. Daß Christen um ihres Glaubens willen in Asylunterkünften drangsaliert werden von Mitgliedern der Friedensreligion
Islam, kümmert diesen katholischen Hirten nicht, denn seine Sorge gilt den Homosexuellen! Hier erübrigt sich jeder Kommentar, aber eine theologische Frage bleibt: Wie konnte so ein Mietling Hirte in der Kirche werden? Hat Gott seine Kirche gar verlassen, daß er sie solchen Hirten ausliefert?  
Corollarium 1
Solche kirchliche Praxis bleibt völlig unverständlich, wenn nicht die Bonhoefferrezeption seines Votums: Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist, vergessen wird. Gerade dies Votum des faktisch ökomenischen "Heiligen" führte zuerst in der DDR zu schlimmsten Folgen, indem es dem Protestantismus die Kraft nahm, für ihre eigene Freiheit zu kämpfen und jetzt- katholisch rezipiert- verführt dies Votum zur Mißachtung des Eigenen zugunsten des Einsatzes für Andere. Merke:Boenhoeffer war wahrlich kein großes theologisches Licht; seinen Ruhm verdankt er fast ausschließlich dem, daß er zu den wenigen protestantischen Theologen zählte, die politisch gegen Hitler optierten, daß er politisch richtig lag. Theologisch gehaltvoller sind da seine  zeitgenössischen  Theologenkollegen: Paul Althaus, Werner Elert, Hans Asmussen und Emanuel Hirsch und sicher auch Karl Barth.    

Zerstörung des Rechtsstaates durch einen modernistischen Theologen

Polnische und ungarische Bischofskonferenzen haben ComECE-Magazin aufgefordert, kritische Artikel zurückzuziehen - Am 25.2. 2016 berichtete kath net von dieser "Zensurmaßnahme". Was war passiert? Der Wiener Professor der Theologie Schelkskorn verfaßte für dies Magazin, mit quasi offiziell kirchlicher Autorität ausgestattet ob der Träger dieses Magazines, einen mustergültig politisch korrekten Artikel wider die nationalconsrvativen Regierungen Ungarns und Polens, indem er sie als rechte, ja fast schon rechtsradicale diffamierte. Die Grundlagen des Rechtsstaates zerstörten diese Regierungen insbesondere dadurch, daß sie nicht der vorbildlichen Politik der offenen Grenzen für alle der Kanzlerin Merkel folgten. Nur, die ungarischen und die polnische Bischofskonferenz ließ sich diese Polemik nicht gefallen und verlangten die Streichung dieses so tendenziösen Artikels! Und sie setzen sich durch! Nun protestieren unsere Politisch Korrekten! Kath net berichtet:  "Deutlich schärfer reagiert die Spitze der Katholisch-Theologischen Fakultät in Wien in einer "Stellungnahmen zur Zensur" des Artikels von Schelkshorn. Sein Ungarn-Beitrag weise darauf hin, dass ein demokratischer Rechtstaat nicht auf ethnischen Prinzipien basieren könne, sondern auf der Universalität der Menschenrechte gründe, betont Dekanin Müller." Lassen wir die Frage auf sich beruhen, ob zurecht die polnischen und ungarischen Regierungen gegen diese Diffamierung ihrer demokratisch gewählten Regierungen protestierten, wenn diese Polemik eben nicht in irgendeiner privaten theologischen Fachzeitschrift erscheint, sondern in einer quasi offiziösen des europäischen Katholizsmus, als wäre das der Standpunkt der Kirche in Europa.

Wenden wir uns dem Sachproblem zu und lassen das Polemisieren mal sein, denn alles hat seine Zeit, die Sachdebatte wie auch die Polemik als Kampf gegen Häresien in der Kirche!  Der Wiener Professor behauptet, daß der Rechtsstaat auf den Prinzipien der Menschenrechte und nicht auf ethnischen Prinzipien beruhe. Nun lassen die Menschenrechte aber die Differenz von Staatsbürger und Nichtstaatsbürger nicht zu, denn das Menschsein kommt sowohl dem Staats- wie auch dem Nichtstaatsbürger zu. Der Staat konstituiert sich aber dadurch, daß er Staatsbürger von Nichtstaatsbürgern unterscheidet und Staat für die Staatsbürger ist. Nur wenn es einen einzigen Universalstaat gäbe, gäbe es keine Nichtstaatsbürger, sodaß jeder Mensch qua Menschsein Bürger dieses Staates wäre! Da es aber eine Vielzahl  von Staaten gibt, individuieren sich die Staaten eben auch durch ihre verschiedenen Staatsbürgerzugehörigkeiten: wer Bürger des einen Staates ist, kann nicht auch Bürger eines anderen Staates sein. (Daß es faktisch Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft gibt, ist eben so irregulär, wie ein Mann, der mit zwei Frauen gleichzeitig verheiratet ist- nur daß unsere Zeit Vorlieben für illegitime Lebensformen hat) Die elementarste Unterscheidung von Zughörigkeit und Nichtzugehörigkeit zu einem Staate ist die Ethnizität in der Idee des Nationalstaates. Deutscher Staatsbürger ist, wer ethnisch geurteilt Deutscher ist.Die ethnische Zughörigkeit geht dabei dem Staatsbürgersein voraus, denn der Nationalstaat setzt das Volkssein voraus. Im Staate organisiert sich ein Volk  oder philosophischer formuliert: Ein Volk an sich wird im Staate zum Volke für sich, sich seiner als Volk bewußt, aber es ist es schon vor seinem Sichbewußtwerden als ein Volk. Demokratie bedeutet Volksherrschaft. Schon das demonstriert hinreichend, daß die Ethniziät das Konstitutive des Staates ist, wenn es ein demokratischer Staat ist. Demokratie meint ja nicht Menschenherrschaft, sondern daß das Volk herrscht, und das beinhaltet immer, daß es Menschen gibt, die nicht zu dem Volke gehören, die einen bestimmten Staat konstituieren. Das und nichts anderes betonen die nationalconservativen Regierungen Polens und Ungarns, um den demokratischen Staat als demokratischen zu bewahren. So muß der Nationalstaat Bürgerrechte von Menschenrechten distinguieren, indem er jeden Menschen gemäß den Menschenrechten behandelt, aber die Bürgerrechte dem zum Volke Dazugehörigen nur zuspricht.  Gerade diese Distinktion macht den demokratischen Rechtsstaat aus.

Nun kann der Staat neben seinen natürlichen Staatsbürgern, das sind im Falle Deutschlands alle Deutschen im ethnischen Sinne auch Nichtdeutschen die Staatsbürgerschaft verleihen bei entsprechender gesetzlicher Regelung. Das ist vergleichbar dem Adoptivrecht, daß Eltern Kinder adoptieren können, so daß sie, obzwar nicht leibliche Kinder im juristischen Sinne aber dann ihre Kinder werden. Ein Unterschied bleibt dabei: ein Deutscher ist man und bleibt es immer, wenn man geborener Deutscher ist, eine verliehene deutsche Staatsbürgerschaft ist dagegen rvozierbar und ein Ausländer mit deutschem Paß bleibt im ethnischen Sinne eben ein Nichtdeutscher, wie auch ein adoptiertes Kind nicht zum leiblichen Kinde seiner juristischen Eltern wird. 

Was Schelkshorn stattdessen vorschlägt, den Rechtsstaat auf den Prinzipien der Menschenrechte aufzuerbauen, ist notwendigerweise die Zerstörung des Wesens des demokratischen Rechtsstaates, indem er das Konstitutivum der Demokratie, das Volk nichtet und durch Menschen ersetzen will und indem er die Differenz von Menschenrechten und Staatsbürgerechten auslöschen will. Der Rechtsstaat lebt aber aus der Differenz von Menschen- und Bürgerrechten. So ist es auch bezeichnend, daß dieser Theologe im Namen der Menschenrechte die Rechte der Nation, das Selbstbestimmungsrecht der Völker abschaffen will, ganz im Gegensatz zu Papst Johannes Paul II. "Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die 1948 angenommen wurde, hat ausführlich die Rechte der Persönlichkeit behandelt. Aber es gibt noch keine ähnliche internationale Vereinbarung, die angemessen die Rechte der Nationen aufgegriffen hätte."  (zitiert nach: Romig, Friedrich, Die Rechte der Nation, 2002, S.9.) Selbstredend gehört zu den Rechten jeder Nation, über die Aufnahme von Nichtstaatszugehörigen souverän entscheiden zu dürfen: Jedes Volk darf selbst entscheiden, welche Fremden es in seinem Lande wohnen und leben lassen will und wen nicht und dem widerspricht kein Menschenrecht, denn es gibt keines, daß jeden erlaubt, dort leben zu wollen, wo er es möchte, wie es mir ja auch nicht als Privatperon erlaubt ist, in jedem mir gefälligen Wohnhaus Gast- oder gar Wohnrecht zu fordern, bloß weil ich da in dem fremden Hause wohnen möchte. 

Nun ist dieser Professor, wenn man seine Publikationsliste überliest, wohl an einem Dialog mit der marxistisch fundieren Befreiuungstheologie interessiert; er praktiziert ihn. Deshalb möchte ich hier eine kleine Polemik anfügen! Wer sich mit diesem Konglomerat aus Marxismen und christlichen Vorstellungen beschäftigt, der möge zuvörderst doch- um diesem Phänomen einigermaßen gerecht zu werden- die marxistischen Klassiker sudieren, wie ich ja auch ohne Kenntnis von Jesus Christus schwerlich etwas Sinnvolles über das Christentum schreiben kann! Dazu zählt eben auch Josef Stalin. Er war Marxist und ein guter Kenner der Materie, was man heuer nicht mehr von allen Linken sagen kann, die sich marxistisch geben. Stalin als marxistischer Klassiker: 

"In der gültigen Definition Stalins, die alle diese charakteristischen Merkmale zusammenfasst, ist also eine Nation "eine historisch entstandene stabile Gemeinschaft der Sprache, des Territoriums, des Wirtschaftslebens und der sich in der Kulturgemeinschaft offenbarenden psychischen Eigenart."  zitiert nach:

'Ost und West', Beiträge zu kulturellen und politischen Fragen der Zeit, 1947-1949, herausgegeben von A. Kantorowicz,

2. Halbjahr 1949, Königstein/Taunus 1979, letztes Heft vor dem Verbot der Zeitschrift in der DDR, Nr. 12, Dezember 1949, S. 3ff.

Diese Definition von Nation setzt Stalin voraus, um unter dem Begriff der Selbstbestimmungsechtes der Völker jedem Volk einen Nationalstaat zuzubilligen, in dem es gemäß seiner Besonderheit sein Leben gestaltet! Beachtenswert ist dabei, daß hier auch von der "psychischen Eigenart" des jeweiligen Volkes gesprochen wird. Das ist beachtlich im Vergleich zum linken Vulgärsoziologismus, der alles Seelische auf Differenzen im Sozialen zurückführen möchte, sodaß Nationalcharaktere verschwänden, glichen sich die sozialen Lebensverhältnisse auf der ganzen Welt an. Gerade weil die Völker eben auch "psychische Eigenarten" (Stalin) aufweisen, gehört es zum Selbstbestimmungsrecht des Volkes, mit ihm Inkompatibles nicht in sein  Eigenes aufnehmen zu müssen. Aber die heutigen "Linken" erreichen nicht mal mehr das intellektuelle Niveau eines Josef Stalin!  Denn gerade dem von Stalin hier benutzten Begriff der (Volks-/der ethnischen)Gemeinschaft werden und können sie nicht mehr gerecht werden, da sie nur noch abstrakte atomisierte Individuen kennen, (gemäß der Menschenrechtsideologie),die ihre Bziehungen untereinander nur noch als frei ausgehandelte Verträge kennen (der Liberalismus) und nicht mehr die natürliche  Zusammengehörigkeit, die der Familie und des Volkes. Volkstümich formuliert: Blut ist eben dicker als Wasser und Verträge.

Vergleiche dazu auch die Polemik Schelkshorns: "Neorechte bedroht die Demokratie" in Frankfurter Rundschau vom 22.Sept. 2015- 150 prozentig politisch korrekt!         
 


 

Mittwoch, 24. Februar 2016

Was ist ein radicaler Christ? Oder die Hegemonie der Linken über die Kirche!

Was ist ein radicaler Christ? Eingedenk des FAZ-Artikels: Radikale Christen respondierte Prof. Roos auf Kath net vom 17.2. 2016 : "Antwort eines Radikalen" :
"wer gegen die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften ist oder die Gender-Theorie kritisiert,- wer sich für den Schutz des Lebens engagiert,- wer sich gegen die staatlich verordnete Frühsexualisierung von Kindern zur Wehr setzt,- wer sich um die Zukunft der Familien Sorgen macht,- wer angesichts der Flüchtlingskrise die Frage nach der Identität unserer Kultur stellt."
Wer diese Positionen vertritt, gilt in unseren Medien als radicaler Christ, oder als Rechtskatholik, als zum "rechten Rand" der Kirche gehörig! Ganz offensichtlich wird der Kampf gegen Rechts auch oder gerade auch in ihr gegen Rechts geführt. Wenn einst in der Kirche ein Kampf gegen Häresie und Apostasie und Schismatiker geführt wurde, so ist der heutige Kampf eben die zeitgenössische Variante, könnte geurteilt werden!
Nur einen gravierendenUnterschied gibt es! Während die Kirche vorkonziliar die Lehre der Kirche zum Maßstab der Überprüfung einsetzte, übernehmen jetzt Massenmedien und Blockwarte in und außerhalb der Kirche den Kampf gegen abweichende und unerlaubte Positionen und was noch wesentlicher ist: Die Politische Korrektheit bestimmt nun, was in der Kirche legitim ist und was so sehr am Rande der Kirche ist, daß es nicht mehr in der Kirche sein darf. 
Wenn in einem Kath net Kommentar vom 22. 2. 2016. "Ein Kampfbegriff, der nicht weiterführt" ein Verzicht auf den Begriff des Rechtskatholischen eingefordert wird, so wird da verkannt, daß der soziale Raum, in dem diese (Ab-)Qualifikation seinen Sitz im Leben hat, nicht der universitäre Diskurs ist, sondern der der medialen Öffentlichkeit, in dem gerade die Diffamierung des Andersdenkenden eine Selbstverständlichkeit geworden ist. Und dafür taugt der Begriff "Rechts" heute bestens. 
Nur  wird diese polemische Bezeichnung nun auch nicht willkürlich appliziert- sondern, und das ist wohl das Neue - auch auf Positionen, die man als liberal-conservativ bezeichnen könnte, angewandt, um auch diese Positionen anzugreifen. Die Kampfzone wird sozusagen ausgeweitet auf alles, was nicht links ist. Betrachtet man dies rein politisch, sieht man, daß die Linke nicht nur in Deutschland nach der Implosion des Lagers des real existierenden Sozialismus und ihrem damit einhergehenden Niedergang jetzt wieder in die Offensive ging, um wieder eine kulturelle Hegemonie zu erstreben. Es sei an das Konzept des Marxisten Gramsci erinnert. Dabei transformierte sich die alte orthodoxe Linke, so trefflich dargelegt von  Vladimir Palko in seinem Buch: "Die Löwen kommen", indem sie den Frieden mit dem Kapitalismus schloß und ihn nur noch sozialstaatlich humanisieren will, zu einem reinen kulturrevolutionären Konzept mit den Parolen: Multikulti und der Befreiung der Sexualität und ein kräftiger Schuß Feminismus! Aber genau mit diesen Parolen bestimmt sie nun den kulturellen Diskurs! Aus dieser Hegemonie speist sich dann auch die politische Korrektheitsideologie, in derem Namen die modernisierte Linke nun faktisch herrscht, egal, wer unter ihr den Bundeskanzler stellt könnte man ergänzen in Anlehnung an das Franz Josef Strauß Votum, daß es ihm gleich wäre, wer unter ihm in Bonn regiere. Daraus ergibt sich auch, daß es folgerichtig ist, wenn die so herrschende Linke ihren Feind als "Rechts" definiert, denn das ist er nun mal, seit dem es im politischen Raume den Kampf zwischen Links und Rechts gibt. Daß dieser Kampf auch in der Kirche ausgetragen wird, wen darf das wundern,gilt doch die Kirche den Linken immer schon als der Feind des Fortschrittes und der Humanisierung. Gerade deshalb ist es ja auch einer der größten Erfolge im Geiste Gramscis, daß es der Linken gelungen ist, zumindest in Europa, sowohl im Protestantismus wie auch im Katholizismus den Ton anzugeben und die traditionelle christliche Frömmigkeit aus der Kirche an den Rand zu drängen, indem sie als "rechts" diffamiert wird!              
Der beschworene "Marsch durch die Institutionen" als Konzept der Linken, einstige Bollwerke des Conservatismus und der Tradition aufzulösen und sie für sich in Anspruch zu nehmen, war viel erfolgreicher als man es als Katholik wahrhaben möchte. Man möge sich nur das Programm der katholischen und evangelischen Kirchentage anschauen, wenn man meint, dies wäre eine unzumutbare Übertreibung! 
Nebenbei: Leicht übersieht man in den Betrachtungen über den "linken Marsch durch die Institutionen, wie sehr dabei gerade der marxistische Philosoph Althusser Stichwortgeber war, indem er stärker als andere Marxisten die Bedeutung des "ideologischen Staatsapparates" zur Aufrechterhaltung der bürgerlichen Gesellschaft betonte, indem er den "repressiven Staatsapparat" (Polizei, Militär und Gerichte) vom "ideologischen" (Schule, Universität, aber auch die Kirchen) unterschied, um ein Eindringen in den "ideologischen" zu fordern, um von da diese Stützen der Gesellschaft aufzulösen, ja für die Verbreitung antibürgerlicher Ideologie zu nutzen. Und so wurden aus Sicht linker Kulturrvolutionäre conservative Bewahrer der bürgerlichen Moral "radicale Christen", "rechte Christen"  die genau genommen keinen Platz mehr in der Kirche für sich beanspruchen können.   
Aber es muß auch konstatiert werden, daß die Linke sich noch nicht in Gänze in der Kirche durchsetzen konnte: noch immer gibt es kein Frauenpriestertum, noch ist die katholische Morallehre nicht zur Unverbinlichkeit erklärt (auch wenn es da erste Ansätze gibt), aber die kirchlichen Stellungnahmen zur Causa der Asylkrise lesen sich schon, wie vom linken Zeitgeist diktiert! Wir stehen eben in einem Kampf, der noch nicht entschieden ist.        



Dienstag, 23. Februar 2016

Ein Meuchelmord und eine Heilige- oder was macht Heiligkeit aus?


Eine eigentümliche Geschichte, ganz deplaciert hier: ein Mann verliebt sich in eine Frau, er begehrt sie, sie läßt sich zum abendlichen Rendezvous einladen, Wein wird getrunken, viel und als der Verliebte trunken der Liebe und des Weines ist, da tötet die Frau den wehrlosen weil trunkenen,  Mann.  Ist das nun eine Geschichte, eine feministisch inspirierte in der die Frau sich dagegen auflehnt, zum Sexobjekt des Mannes degradiert zu werden, ist es vielleicht nur eine blutfließende Kriminalgeschichte, oder ein Weisheitsstück: Gebe, Mann, Acht, mit was für Frauen du dich umgibst? 
Mitnichten, das ist eine Heiligengeschichte: Sie erzählt uns, wie die hl.Judit ihr Erfolg rettete vor seinem Feind! Nachzulesen im Buche Judit der Bibel! Nur, so drängt sich uns ein Einwand auf: Das ist doch eine heimtückische Ermordung, erst den Mann trunken machen und ihn dann, wehrlos geworden, zu töten! Gilt denn nicht auch hier die Regel, daß der auch noch so "heilige" Zweck nicht das unmoralische Mittel heiligt? Einen Wehrlosen töten, dabei die Schwäche des männlichen Geschlechtes für die Frau so rabiat mißbrauchen, das kann nicht moralisch sein. Wie immer nun auch das Verhältnis von Moralität und Heiligkeit näher zu bestimmen ist: Wo unmoralisch gehandelt wird, da kann keine Heiligkeit sein- das muß doch gelten!  
Spätestens seit Kant ist dem Christen einsichtig, daß Gott von den Menschen um seiner Heiligung willen nur die sittliche Gesinnung einfordern kann, nicht mehr aber auch nicht weniger. Wie kann da diese Mörderin Judit in den Ruf der Heiligkeit kommen! Oder sollen wir es in diesem Falle nun doch mit Marcion halten, dem ja das ganze Alte Testament zu unmoralisch war, nicht auf der sittlichen Höhe des Jesus von Nazareth, sodaß er es als inkompatibel mit Jesu Verkündigung reprobieren wollte? 
Wie nun, wenn die Heiligkeit etwas ganz anderes wäre als nur eine gesteigerte Form der Sittlichkeit?
Wie nun, wenn uns Aufgeklärten der Sinn für das Heilige verloren gegangen wäre, weil wir sie nur als gesteigerte Sittlichkeit uns vorstellen können? Da steht eine jüdische Frau vor einem Problem: Sie weiß, ein Feind ihres Volkes will ein Massaker an Juden verüben. Sie frägt sich: Kann ich das irgendwie noch verhindern. Sie erkennt, daß es dafür für sie nur eine Lösung gibt. Nur wenn sie den Feind tötet, wird er die Juden nicht mehr töten lassen. Sie weiß, daß der feindliche Mann sie als Frau begehrt, ja vielleicht liebt er sie sogar und da faßt sie diesen Entschluß, so den Feind zu töten, um das Leben vieler Juden zu retten! Ist das nicht doch ein Mord, den sie da begehen will? Streng genommen nicht, denn so heimtückisch auch die Durchführung ist, es fehlt der zur Mordtat konstitutive niedere Beweggrund: Wer tötet, um vielen das Leben zu rettet, der mordet nicht, er tötet aber! Ist aber nicht jede Tötungshandlung eine Sünde- gab Gott nicht jedem Menschen das Leben und so auch dem, den nun Judit töten wollte und auch getötet hat? 
Hier leuchtet etwas zutiefst Tragisches auf: Um des guten Zieles willen, der Rettung der Vielen, muß Judit Einen töten, denn sonst kommt die Katastrophe über die Juden, ihr Volk. Aber das Töten eines Menschen bleibt etwas zutiefst Unmoralisches und doch muß diese Tat um des Lebens willen, des Lebens der vielen Juden willen vollbracht werden! 
Karl May, der so sehr verkannte Schriftsteller erfaßt dieses Tragische, wenn er schreibt:         
"Ja, das ist die wahre Judith, das muthvolle Weib, die Mörderin des Holofernes, die Retterin ihrer Heimath, welche selbst ihre Tugend zum Opfer brachte, um den Ihrigen das abgeschlagene, blutige Haupt des Feindes zu bringen." Karl May, Der verlorene Sohn, Bd.1 Die Sclaven der Armuth,historisch-kritische Ausgabe, Abteilung II, Bd.14, 1995, S.207.
Judit opfert ihre Tugend, ihre Moralität um des Lebens ihres Volkes willen. Wenn wir diese Formulierung bedenken, drängt sich uns der Gedanke des  Opfers, des Lebensopfers auf, das dargebracht wird, um des Lebens der Vielen willen: das Kreuzaltaropfer Jesu Christi. Ist vielleicht gerade das moralisch Anstößige das Heilige ihrer Tat- das Sichopfern, hier, daß sie ihre Tugend opferte, den wehrlosen Mann tötete, um des Wohles ihres Volkes willen? Karl May begreift dabei die Moralität dieses Opfers ihrer Tugend: Es geht ihr allein um die Rettung "ihrer Heimath"- treffender kann es nicht gesagt werden. 
Wenn uns Modernen das völlig abwegig erscheint, dann zeigt das uns an, wie sehr das heutige Christentum verbürgerlicht ist, indem für es Heiligkeit in schlichter Anständigkeit besteht und in sonst nichts mehr.   

In ihrer Trilogie: „Das Rosenwunder“ läßt Handel-Mattiert den evangelischen Theologiestudenten Sand, den Mörder des so arg verkannten Schriftstellers August von Kotzebue sagen: „Ihr Katholiken seid ein sehr armes Volk. Vor jeder großen Regung der Seele habt ihr Angst, und vor großen Taten zittert ihr! Alles ist Sünde. (Handel, Mazetti, E.v., Das Rosenwunder Bd.1, 1926, S. 182.). Könnte Sand mit diesem Votum ein wenig recht  haben, wenn wir uns das verbürgerlichte Christentum der Gegenwart vor Augen halten?  
Wir erleben und erleiden in unserer Zeit das Ableben der christlichen Religion zumindest in Westeuropa. Aber liegt dem nicht schon ein Absterbeprozeß voraus, der der Verbürgerlichung in Folge der Aufklärung? Denn was bleibt von einer Religion, wenn sie ihr Herzstück, das Wissen um das Heilige verloren und es eingetauscht hat gegen die Fadheit des sittlich Anständigen?  

Was macht nun die Heiigkeit dieser Frau aus? Daß sie sich ganz und gar in den Dienst ihres Volkes stellte, wobei dies Ganz- sich- in- den- Dienst- Stellen das Heilige ihrer Tat ist, daß sie dafür auch ihre Tugend opferte!   Etwas heiligen heißt ja, etwas ganz in den Dienst Gottes stellen, wie etwa ein Weinkelch geheiligt wird, indem er ausschließlich für den Empfang des Blutes Christi als Eucharistiekelch bestimmt  und nicht mehr zum profanen Weintrinken benutzt wird.  
  

Montag, 22. Februar 2016

Über das gestörte Verhältnis des Papstes zum Staat

Das Verhältnis der Katholischen Kirche zum Staat  war in der vorkonziliaren Zeit im Geiste des Thron- und Altarbündnisses, der Konstantinischen Epoche von Kaiser Konstantin bis zu deren Ende, dem Ausgang des 1.Weltkrieges geklärt. Aber seit der Neuorientierung der Kirche durch das 2. Vaticanum, in dem die Kirche sich als Teil der Gesellschaft versteht und nicht primär als Partner des Staates im gemeinsamen Gegenüber zur Gesellschaft, entstehen Unklarheiten in diesem Verhältnis. Das Problem der Verhältnisbestimmung kapriziert sich dabei auf das Problem, daß der Staat von seinem Wesen her Schwertgewalt ist, daß er nicht Moral predigt sondern durch Gewalt(androhung) das Recht durchsetzt: Wenn die Moral auf die freiwillige Zustimmung setzt, setzt der Staat das Recht per Gewalt durch und bestraft Verstöße gegen das Gesetz mit Gewalt, von der Geldstrafe über die Gefängnisstrafe bis zur Todesstrafe. Der Staat ist, indem er Grenzen setzt, seine Staatsgrenzen, durch die er sich von den anderen Staaten absetzt, so sein Staatsgebiet definiert mit der darin wohnenden Bevölkerung. 
Aber was verkündet nun Papst Franziskus? Er erklärt die elementarste Praxis des Staates, Staatsgrenzen zu setzen, zwischen Staatsbürgern und Nichtstaatsbürgern zu unterscheiden und selbst darüber zu entscheiden, wen er als Mitbewohner in seinem Staatsgebiet zuläßt und wen nicht, für unchristlich in seiner Polemik gegen einen amerikanischen Präsidentschaftskandidatenanwerber, der eine Stärkung der Grenzbefestigung einforderte, um illegale Einwanderungen zu erschweren. Damit wir das Grundrecht des Staates, Grenzen zu setzen und durch sie die Einwanderung in sein Staatsgebiet zu regulieren, außer Kraft gesetzt! Es wäre so, als wenn man Hauseigentümern das Verschließen ihrer Türen als Verstoß gegen das Gebot der Nächstenliebe auslegte, weil jeder verpflichtet wäre, jeden, der an seiner Haustüre anklopft, aufzunehmen, um ihm Kost und Logie zu gewähren, solange es der vor der Türe Stehende möchte. Es würde so die Privatsphäre des Lebens im  eigenen Hause, in der eigenen Wohnung als unchristlich verurteilt, weil jeder Wohnraum nun allen frei zur Verfügung zu stehen habe, der da mitwohnen möchte. 
So absurd diese Vorstellung ist, appliziert man sie auf das Privatleben, so viel Beifall findet es bei Gutmenschen, wenn es auf den Staat bezogen wird: Hier darf es plötzlich keinen "Privatraum" eines Volkes geben, das sich organisiert in einem Staate sein Volkshaus errichtet hat: Hier soll nun gelten, daß die Staatsgrenzen aufzulösen sind und jeder in den Staat aufzunehmen ist, bloß weil er es möchte. Das ist aber die Destruktion jedes Staates und des Volkes, das in seinem Staate lebt. 
Das Prinzip der Kirche, daß sie Niemanden ablehnen darf, wenn er ein Glied der Kirche werden möchte, wird so auf den Staat übertragen, zu dessen Wesen es aber gerade gehört, souverän zu entscheiden, wer als Staatsbürger zu gelten hat, und wer nicht und wem ein Aufenthaltsrecht zugebilligt wird und wem nicht- so wie einer in einem Eigenheim wohnenden Familie auch nicht zumutbar ist, jeden, der ein Familienmitglied und Mitbewohner des Eigenheimes sein möchte, aufnehmen zu müssen als Familienmitglied.
Die Ordnung des Staates und die der Familie ist nun mal eine andere als die der Kirche und so muß es auch sein, wenn diese drei Ordnungen, jede erhalten bleiben sollen!  Sie sind als Ordnungen, als von Gott gewollte in ihrer Verschiedenartigkeit zwar aufeinander bezogen, aber gerade in ihrer substantiellen Verschiedenheit!
Genauso schlimm ist die Perhorreszierung der Todsstrafe durch den jetzigen Papst. Hoffen wir, daß keiner der Staaten, die die Todesstrafe praktiziert, sich vom Appell des Papstes, in dem von ihm ausgerufenen Jahr der Barmherzigkeit auf den Vollzug der Todestrafe zu verzichten, verleiten läßt, das ihm Aufgetragene zu tuen!  
Der Deutschlandfunk berichtet am 22. 2. 2016 über diesen päpstlichen Einfall:

"Auch Verbrecher hätten ein unverletzliches Recht auf Leben, das ein Geschenk Gottes sei, sagte er auf dem Petersplatz im Vatikan. In der öffentlichen Meinung wachse ein Bewusstsein dafür, dass Hinrichtungen keine gerechte Strafe seien. Der Papst appellierte an die Regierungen, zumindest im derzeitigen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit auf Hinrichtungen zu verzichten." 
Es ist schon bedenklich, in welcher Impertinenz in der kirchlichen Debatte im Namen der Barmherzigkeit von Gott selbst gesetzte Ordnungen aufgelöst werden sollen, so etwa in der Forderung nach einer kirchlichen Segung von Homoehen, in der Zulassung von Geschieden-Wiederverheirateten zum Kommuionmpfang etc...Es wird der Eindruck evoziert, als gäbe es göttliche Ordnungen, etwa die der Gerechtigkeit, die für Schwerstverbrechen die Todesstrafe verlangt, die wohl gerecht, aber nicht barmherzig wären, sodaß sie um der Barmherzigkeit willenaufzulösen seien! Daß Gott selbst die Todesstrafe gewollt hat als legitime Möglichkeit des Staates, zu strafen um der Gerechtigkeit willen, demonstriert uns Christen ja aufs ausdrücklichste der Kreuzestod Jesu Christi selbst: Indem der Heiland alle Menschenschuld auf sich nahm, wurde er zu dem Sünder schlechthin, der das wurde, obgleich er rein von aller Schuld war. Das ist so, als wenn jemand zu seinem hochverschuldeten Freund sagt: Ich übernehme deine Gesamtschuld und zahle sie für dich ab, obwohl ich schuldenfrei bin und es nur deine Schulden sind. So erlitt Jesus die Strafe, die uns zukam. Und Gott ließ Jesus durch den Staat strafen, weil dieser für das Bestrafen um der Gerechtigkeit willen zuständig ist, und Jesus erlitt die staatliche Todesstrafe, weil das die Strafe des Staates ist, mit der er die schlimmsten Sünden zu bestrafen hat. 
Merke: Gegen den Willen des Allmächtigen hätte Pontius Pilatus die Todesstrafe an Jesus nicht vollstrecken können. Wer nun urteilte, aber dies wäre doch ein einziger römischer Justizirrtum gewesen, urteilt eben so zu oberflächlich. Denn der Unschuldige hatte ja all die Sünde auf sich genommen und so wurde er zum Sünder, nicht weil er gesündigt gehabt  hätte, sondern nur weil er die Sündenstrafe auf sich nehmen wollte, sdaß Gott ihn statt der Menschheit am Kreuze straffte. 
Das Nein zur Todesstrafe ist so ein Nein zum göttlichen Gericht über die Sünde am Kreuze , vollzogen durch den römischen Staat. Aber dort, wo die christliche Religion sich humanitaristisch mißversteht, da erst kann sie die Gottgewolltheit der staatlichen Gewalt nicht mehr anerkennen und verflüchtigt sich in säkularistischen Humanismus. 

Daß der Papst gar das öffentliche Beußtsein, (was ja faktisch nur die Stimme der Massenmedien ist) zum Maßstab der moraltheolgischen Beurteilung der Legitimität der Todestrafe macht, zeigt eben wieder mal den popularistichen Zug dieses Pontifikates auf!                 
           

Sonntag, 21. Februar 2016

Die Politisierung der EKD- oder ihre Selbstnichtung

"Der politisch engagierte Protestantismus sei gut und wichtig für die Demokratie, aber manchmal „entsteht der Eindruck, es gehe in der evangelischen Kirche primär um Politik, als seien politische Überzeugungen ein festeres Band als der gemeinsame Glaube“. So kritisiert Schäuble (CDU) die den heutigen Protestantismus- in der FAZ vom 20.2. 2016: "Schäuble kritisiert Politisierung des Protstantismus". Vernichtend fällt das Urteil dieses C-Politikers über den zeitgenössischen Protestantismus aus: Dort wo einst der Glaube (Luthers sola fide) das Zetrum bildete, tritt nun die linke Politikgesinnung. Wenn die EKD noch etwas der Welt zu sagen hat, dann ist es nur noch die Predigt der Politischen Korrektheit. Ob Margot Käßmanns absurder Pazifismus, das
Ja zur Auflösung der Staatsgrenzen, damit jeder unbefugt in unser Land einwandern kann oder Bio- Nahrung und Biostrom....ein Trödelladen alter Linksideologien, untersäuert von Politischer Korrektheiten, mehr ist der Protestantismus heuer nicht mehr. 
Zu diesem Protestantismus paßt es dann auch, wenn sie die Schließung einer evangelischen Kirche bejubelt, weil da nun zukünftig Synagogengottesdienste stattfinden werden!So berichtet das Domradio am 19. 2. 2016:

"Riesenglücksfall"

"Vor 600 Jahren wurden die Juden aus Köln verbannt. Ihre Synagoge wurde zu einer christlichen Kapelle gemacht. Nun soll eine evangelische Kapelle zur Synagoge werden. Ein Symbol der Hoffnung."

Es ist also ein "Glücksfall", wenn ein Haus, daß der christlichen Gottesverehrung gewidmet war, säkularisiert und dann zur jüdischen Synagoge umgewandelt wird. Gott wurde Mensch, damit die Welt christlich werde, damit sie Jesus Christus als den Sohn Gottes verehrt- zu ihrem Heile- und nun freut sich die Evangelische Kirche in trauter Einheit mit dem "Domradio", daß da eine Kirche zur Synagoge umgewandelt wird, damit da nicht mehr Jesus Christus als Sohn  Gottes geehrt wird. Das, obwohl Jesus selbst uns über den Synagogengottesdienst aufgeklärt hat: "Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht." (Joh, 5, 23) Weil in der Synagoge nicht der göttliche Sohn geehrt wird, wird da auch- nach dem Urteile des Sohnes- der Vater nicht geehrt! Dieser "Riesenglüksfall" zeigt überdeutlich, wie weit die Entchristlichung und Politisierung des Protestantismus gediehen ist! Ist der christlichen Religion die Aufgabe -von Gott selbst- gegeben, die Welt zu Jesus Christus zu führen, so wie die Mutter Gottes den Gottessohn zur Welt brachte, dann ist der Jubel über diese Transubstantion zu einer Synagoge das Dokument des vollkommenen Abfalles von Jesus Christus und der christlichen Religion. Man braucht nun kein Kenner der Politischen Korrektheit zu sein, um zu wissen, daß diese Transsubstantion einer christlichen Kirche in eine jüdische Synagoge eine wahrhaft mehr als tugendhafte Entscheidung ist. Wenn im Protestantismus nicht mehr Jesus Christus als der Herr der Kirche anerkannt wird, und stattdessen die Ideologie der Politischen Korrrektheit mit seinem Herzstück, dem Philosemitismus, dann ist es auch nur konsequent, zu jubeln, wenn eine Kirche in eine Synagoge umgewandelt wird.

Am besten wäre es ja sowieso gewesen, wenn Gott uns seine Menschwerdung erspart hätte und er stattdessen die missionarische Ausstrahlungskraft der jüdischen Religion gestärkt hätte, sodaß wir nun alle jüdisch Gläubige wären. Das Christentum war ja nur sowieso nur ein Produkt des Mißverstehens des jüdischen Reformrabbis Jesu von Nazareth, und so wäre die Auflösung das beste. So weit das politisch 150 prozentig korrekte Christentum!

Der Selbstunterwerfung unter die Politische Korrektheit korrespondiert die Tendenz zur Auflösung der christlichen Religion zur moralistisch-politischen Gesinnungsgemeinschaft. Das ist jetzt aber zu abbreviaturhaft gedacht und verlangte nach einer detailierten Rekonstruktion dieses Umwandlugsprozesses.  Ein paar Stichworte mögen anstelle dessen anzeigen, wie dieser Prozeß verlaufen ist:
Als Emergenzpunkt dieses Umwandlungsprozeses muß Luthers Formel des "sola fide" gelten,
der nach der Phase der altprotestantischen Orthodoxie, mit dem späten Melanchthon anhebend mit seiner 3. Auflage seiner Glaubenslehre, die ein gewisses retardierendes Moment beinhaltete in ihrer Neigung zur Recholastsierung der protestantischen Theologie
mit dem Philosophen Kant seinen Hochpunkt erlebte, indem nun der allein seligmachende Glaube ersetzt wurde durch die kantische Pflichtgesinnung: einfacher gesagt: der Protestant versteht unter Christsein von nun an primär das unaufhörliche Streben nach sittlicher Gesinnung und einem Leben gemäß dieser Gesinnung, als moderne Umgestaltung von der Lehre von Glaube und den guten Werken als Frucht des Glaubens.
Das Was der Gesinnung wurde dann eingedenk der Kritik Luthers an der Verbindlichkeit des Gesetzes für den Christen säkularisiert und mit dem gefüllt, was man eben für das Anständige gemäß der Zeit hielt. Das Gewissen verpflichtet uns nur noch unbedingt als Ruf des Gewissens, aber das Wozu ist dann nur noch das in der Augenblickssituation sich uns als das jetzt Gesollte herausstellt. Dieser Formalismus (so bei Hirsch, aber wohl auch bei Heidegger), ist nun sehr anfällig, sich die Inhalte vom Zeitgeist vorschreiben zu lassen und das zeichnet den Protestantismus unübersehbar aus, spätestens seit seinem überwiegenden Ja zur natinalsozialistischen Ideologie und jetzt zum Linksalternativen.
Daß der Protestantismus sich säkularisiert hat und zum religionslosen Christentum sich degenerierte, verdankt es auch Luther, der durch die Abschaffung des Meßopfers den Grundstein dafür legte, auf den dann Kant seine Religion ohne Religion auferbaute als reine ethische Gesinnungsgemeinschaft der Pflichtmenschen.  Heuer wird dann das Pflichtgemäße durch das Politisch Korrekte ersetzt mit einer starken Neigung zum "Schwärmertum" - die Haltung des linken Flügels der Reformation, von Luther selbst entschieden bekämpft: Pazifismus und die Verrneinung des Staates und eine Neigung zur freien Moral, besser zur Unmoral (alles, was mir mein Gewissen erlaubt, darf ich)  zeichnete diesen Flügel aus!  Das sind die groben Wegmarken dieser Selbstdestruktion des Protestantismus, aber der genaue Weg müßte noch en detail rekonstruiert werden!
Anbei: Eine Rekonstruktion ist nicht ein Nacherzählen der kontingenten Einzelereignisse, die dann eine Folge bildet mit dem Ergebnis des Jetztzudtandes, sondern das Begreifen der Entwicklung aus der Sache selbst als Selbstbewegung.        
       

Samstag, 20. Februar 2016

Lügenpresse- die gibt es nicht! Die Causa KNA

"Und dann weiter: „Eine Schwangerschaft zu vermeiden ist hingegen nichts absolut Böses, und in bestimmten Fällen, wie in jenem von mir erwähnten Fall des seligen Paul VI., ist das klar."Das sagte der Papst in einem Interview angesichts der Ziska-Erkrankungen. Kath net vom 20.2. 2016 in dem Kommentar von Professor Sindelböck zu dieser Causa. Und was machte daraus KNA? In Kath net vom 18. 2. 2016 las sich das so: "Papst hält Verhütung wegen Ziska für akzeptabel".So konnten wir es dann in allen Medien mit jubelierenden Unterton lesen: Endlich wird der Papst vernünftig und erlaubt die künstlichen Verhütungsmittel, wenn jetzt auch nur limitiert auf diese Krankheit. 
Vermeiden und künstlich verhüten ist nun nicht das selbe, man könnte höchstens sagen, daß die künstliche Verhütung eine Methode von vielen zur Vermeidung von Schwangerschaften ist. Es gibt aber keinen zwingenden Grund, nun zu urteilen, daß der Papst unter dem Vermeiden die Anwendung künstlicher Verhütungsmittel meinte. Aber das sah KNA eben anders! Hier diktierte offenkundig das Wunschdenken die Wahrnhmung dieser päpstlichen Äußerung. 
Die antikatholische Vereinigung: Wir sind Kirche ist da begeistert! Wen wundert es. Am 19.2.las man auf ihrer Deutschen Internetseite unter der Rubrik: "Erste Einschätzung von Wir sind Kirche" zu dieser angeblichen Papstäußerung:

"Auch in ethischen Fragen ist eine Weiterentwicklung der katholischen Lehre möglich und notwendig. Da ist es gut, wenn der Papst in diesem Fall künstliche Verhütungsmittel nicht ausschließt. Die strikte Ablehnung von Abtreibungen entspricht der gegenwärtigen katholischen Lehre. Doch auch in diesen Fällen sollten - der Tradition des Thomas von Aquin folgend - die Grundprinzipien "mit Klugheit und Weisheit auf die jeweilige, oft komplexe Situation" angewendet werden."

"Wir sind Kirche" wittert Morgenluft: Wenn der Papst heute schon die künstlichen Verhütungmittel in besonderen Fällen als akzeptabel ansieht, dann wird er morgen- hoffentlich- auch Abtreibungen in besonderen Fällen akzeptieren! Ob die in der KNA für diese Falschwidergabe der Papstäußerung Verantwortlichen auch gleich so weit vorausgedacht haben:heute verhüten, morgen abtreiben mit dem Jawort des Papstes? Sollen wir nun wirklich glauben, daß dieser Fehlbericht ein bloßes Versehen war, weil Menschen und so auch KNA-Redakteure sich irren können oder liegt es nicht näher, hier zumindest von einer freudschen Fehlleistung zu sprechen, wenn nicht gar von einer bewußt absichtlich herbeigeführten Fehlmeldung? Denn nachdem in allen Medien die Hurrameldung publiziert war, daß der Papst endlich auch die Verhütung erlaube, wenn auch jetzt nur limitiert auf diesen Sonderfall, wer liest dann noch die Korrektur, wenn sie denn überhaupt abgesehen von Kath net irgendwo angezeigt wird! Oder anders gefragt: Ist nicht zu erwarten, daß nun Herrscharen von Katholiken, mit diesem vermeintlichen Papstzitat im Munde die Freigabe der Verhütungsmittel einfordern werden.
Was anfänglich als ein kleiner Irrtum der KNA erscheinen mag, erweist sich so als Methodik: Den Papst so wiedergeben, wie es den Modernisten gefällt und darauf setzen, daß die nachträglichen Richtigstellungen, was der Papst denn nun wirklich gesagt hatte, kaum wen dann noch erreichen werden, schon allein deshalb, weil die Medien diese Korrekturen gar nicht mehr publizieren werden! So bleibt dann in der Medienwelt die unwahre Aussage bestehen, auch wenn die reale ganz anders gelautet hat. Merke: In der Postmoderne sind die realen Ereignisse die, wie sie in den Medien sich ereignen und die fiktiven die der Welt außerhalb der Medien. Darum wird auch die Parole der Lügenpresse so vehement bekämpft, damit es dabei bleibt, daß für den Bürger die Welt, wie sie in den Medien produziert erscheint die reale und wirkliche ist und die vermeintlich wirkliche der Welt außerhalb der Medien nur die von "Rechtspopulisten" verzeichnete, denn die stimmt ja nicht überein mit der wahren Medienwelt.
Darauf setzt wohl auch die KNA in ihrer Berichterstattung über Papst Franziskus!         

Freitag, 19. Februar 2016

Ein Papst , der irritiert und verwirrt

Der Papst mischt sich ein in die Politik. Klar nimmt er Stellung zur Idee des aussichtsreichen Prsäidentenkandidatenbewerbers Donald Trump, die USA vor der illegalen Einwanderung von Mexiko her durch eine Stärkung der Grenzen zu schützen: Er will eine Mauer bauen lassen, um illegale Einwanderungen zu verhindern. Das sei unchristlich, christlich wäre es, Brücken zu bauen für die Migranten. Das sagte er in Mexiko zur Freude der dortigen Regierenden, die auf  die Auswanderer setzt, die dann von den USA her, wie immer sie da denn auch zu Geld kommen als unerlaubt sich dort Aufhaltende, Geld nach Mexiko überweisen: Hauptsache, das Geld kommt. Als aussichtsreichste Kandidaten der jetzt regierenden "Demokraten" gelten Hillary Clinton und Bernhard Sanders, beides hundertprozentige Vertreter der Politischen Korrektheit, Interessensvertreter der amerikanischen Homosexlobby und Fans der Ideologie des Genderismus.      "Hillary Clinton und Bernard Sanders wollen sich für die Verwendung von Entwicklungshilfegeldern zur Finanzierung von Abtreibungen im Rahmen von Programmen zur Bevölkerungskontrolle einsetzen. Ein Gesetz aus dem Jahr 1973 untersagt dies. Die beiden demokratischen Bewerber für die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten wollen das Gesetz aufheben." Nach Kath net vom 18.2.2016: Clinton und Sanders wollen Abtreibung weltweit fördern. Also zum Programm der Geburtenkontrolle soll auch die Förderung von Abtreibungen gehören. Reden wir Klartext: Schuld an der Armut in der sogenannten 3.Welt sind eben die Frauen, indem sie zu viele Kinder bekommen. Um die Armut effektiv zu bekämpfen, muß also bei den Frauen angesetzt werden. Verhütungsmittel und die Abtreibung sind so die Mittel zur Bekämpfung von zu viel Nachuchs. Dafür treten diese Demokraten ein. Der rassistische Unterton, daß eben die Drittweltvölker nicht das Recht haben, sich so zu vermehren, wie sie es möchten, ist dabei unüberhörbar. Die Demokraten sprechen ihnen dies Recht einfach ab und wollen, wie zu lesen ist, das Almosen der Entwicklungshilfe abhängig machen von der Bereitschaft der Beschenkten, Abtreibungen in ihrem Lande massiv zu fördern! 
Absurd ist dieses ganze Geburtenkontrollprogramm, weil die Ursache des Hungers ja nicht ein Zuwenig an Lebensmitteln ist, (die weltweite Landwirtschaft im Verbund mit der Lebensmittelindustrie kann ohne Schwierigkeiten für alle Menschen der Erde genug produzieren), sondern allein darin besteht, daß die Armen nicht über die Kaufkraft verfügen, die ihnen notwendigen Lebensmittel zu kaufen: Sie verhungern wahrlich vor überfüllten Lebensmittelregalen! Nun wollen also demokratische Bevölkerungskontrollgesetze statt dafür zu sorgen, daß die im Überfluß vorhandenen Lebensmittel zu den Armen kommen, den Nachwuchs der Armen verhindern durch Abtreibungen! 
Was sagt Papst Franziskus zu diesem "demokratischen Programm"? Nichts! Ist das etwa nicht unchristlich und widerspricht der elementarsten Moral: Kinder zu töten,ungeborene, weil man sie nicht mit den reichlich vorhandenen Lebensmitteln sättigen will? 
Aber wenn Trump sein Land vor illegalen Einwanderern schützen will, das soll dann unchristlich sein? Jeder Hauseigentümer, der Sicherheitsschlösser anbringen läßt, um sich vor Einbrechern zu schützen, unternimmt nichts anderes als Trump es vorschlägt, das Haus der USA vor unerwünschten Eindringlingen zu schützen. 
Es gibt ein Menschenrecht auf Leben, das durch jede vollzogene Abtreibung mit Füßen getreten wird, aber es gibt kein Menschenrecht, daß jeder, wo immer er auch leben und wohnen möchte, auch leben darf.  Oder, werter Leser: Stellen Sie sich vor, Männer stünden vor ihrer Wohnungstüre, verlangten nicht nur Einlaß sondern auch Kost und Logie für sich auf unbegrenzte Zeit, nur weil sie ein Menschenrecht darauf hätten bei ihnen zu wohnen und verköstigt zu werden mit dem Argument, daß sie unzufrieden seien mit Speis und Trank und der Wohnung in ihrer Heimat! Aber der Papst sagt, wenn sie dies Gesuch ablehnen, verhielten sie sich unchristlich! Aber nicht soll es unchristlich sein, mit Entwicklungshilfegeldern die Tötung von ungeborenen Kindern fördern zu wollen, wie es die Alternativkandidaten von Trump fordern!
Und was sagt der Papst zur Frage des vermeintlichen Rechtes von Homosexuellen, Kinder zu adoptieren, der just in Italien direkt vor den Füßen des Papstes tobt?              
 "Zu der in Italien derzeit laufenden Diskussion um die gesetzlichen Regelung der Adoption durch gleichgeschlechtlicher Partnerschaften erklärte der Papst, er mische sich nicht in italienische Politik ein und habe den Bischöfen Italiens gesagt, sie sollten den Umgang diesbezüglich unter sich ausmachen. Er vertrete bei dem Thema das, was die Kirche insgesamt dazu denke, so der Papst und erinnerte auf Nachfrage daran, dass Politiker - zumal katholische Politiker - ihrem Gewissen entsprechend abstimmen sollten; dieses müsse natürlich "gut gebildet" sein.  Nach Kath net vom 18.2.2016: Schreiben dürfte noch vor Ostern kommen. 
Also, wie illegale Einwanderungen zu verhindern sind, da darf nicht das "Gewissen" frei entscheiden, da urteilt der Papst, daß befestigte Grenzen unchristlich sind, aber wenn es um das Wohlergehen von Kindern geht, ob es ihnen gut tut, in einer Homopartnerschaft als Kind aufzuwachsen, das soll das Gewissen der Politiker frei entscheiden! Ist da nicht die Lehre der Kirche eindeutig? Bisher war das so- jetzt aber stellt der Papst das Gewissen über die Morallehre der Kirche, wenn es um das Kindeswohl geht. Es gibt aber keine Lehre der Kirche, die dem Staat es verwehrt, sich vor illegalen Einwanderungen durch Grenzmauern zu schützen- das aber soll nun- ohne eine Grundlage in der Morallehre der Kirche- als unchristlich perhorresziert werden! Es sei an die Trivialität erinnert, daß der Staat, nicht nur nach Römer 13 des Apostelfürsten Paulus, das Schwert nicht umsonst trägt, sondern daß das Schwert der Staat von Gott erhalten hat, damit er mit dem Schwert regiere, also mit Gewalt. So gehört das Errichten von Schutzmauern zum selbstverständlich Recht jedes Staates! Weiß davon der Papst nichts? Und wie kann er zu dem Unrecht schlechthin, dem staatlich durchgeführtem Kindermord schweigen, den die Alternativkandidaten von Donald Trump bejahen? 
Resümee: Dieser Papst ist für die Moraltheologie der Kirche ein einziges Unglück!  

Corollarium 1
Es sei hier an Hillary Clintons Kriegserklärung an die Religionen (so Kath info vom 29.April 2015 erinnert:
(Washington) „Tiefverwurzelte kulturelle Codes, religiöse Überzeugungen und strukturelle Phobien haben sich zu ändern. Die Regierungen müssen ihre Möglichkeiten zum Zwang nützen, um die überlieferten religiösen Dogmen neu zu definieren.“ Diese Worte an die Religion stammen aus dem Mund von Hillary Clinton, die am vergangenen 12. April angekündigt hat, sich nach 2008 zum zweiten Mal um die Präsidentschaft der USA bewerben zu wollen. 

Damit meint sie: Abtreibung, Homosex und Genderismus sollen den Religionen per Staatsgewalt als Bestandteil ihrer Religion aufgenötigt werden: Der Staat soll den Glauben der Religionen bestimmen! Das ist das demokratische Programm dieser antichristlichen Poliikerin! Aber dazu schweigt der Papst!