Sonntag, 21. Februar 2016

Die Politisierung der EKD- oder ihre Selbstnichtung

"Der politisch engagierte Protestantismus sei gut und wichtig für die Demokratie, aber manchmal „entsteht der Eindruck, es gehe in der evangelischen Kirche primär um Politik, als seien politische Überzeugungen ein festeres Band als der gemeinsame Glaube“. So kritisiert Schäuble (CDU) die den heutigen Protestantismus- in der FAZ vom 20.2. 2016: "Schäuble kritisiert Politisierung des Protstantismus". Vernichtend fällt das Urteil dieses C-Politikers über den zeitgenössischen Protestantismus aus: Dort wo einst der Glaube (Luthers sola fide) das Zetrum bildete, tritt nun die linke Politikgesinnung. Wenn die EKD noch etwas der Welt zu sagen hat, dann ist es nur noch die Predigt der Politischen Korrektheit. Ob Margot Käßmanns absurder Pazifismus, das
Ja zur Auflösung der Staatsgrenzen, damit jeder unbefugt in unser Land einwandern kann oder Bio- Nahrung und Biostrom....ein Trödelladen alter Linksideologien, untersäuert von Politischer Korrektheiten, mehr ist der Protestantismus heuer nicht mehr. 
Zu diesem Protestantismus paßt es dann auch, wenn sie die Schließung einer evangelischen Kirche bejubelt, weil da nun zukünftig Synagogengottesdienste stattfinden werden!So berichtet das Domradio am 19. 2. 2016:

"Riesenglücksfall"

"Vor 600 Jahren wurden die Juden aus Köln verbannt. Ihre Synagoge wurde zu einer christlichen Kapelle gemacht. Nun soll eine evangelische Kapelle zur Synagoge werden. Ein Symbol der Hoffnung."

Es ist also ein "Glücksfall", wenn ein Haus, daß der christlichen Gottesverehrung gewidmet war, säkularisiert und dann zur jüdischen Synagoge umgewandelt wird. Gott wurde Mensch, damit die Welt christlich werde, damit sie Jesus Christus als den Sohn Gottes verehrt- zu ihrem Heile- und nun freut sich die Evangelische Kirche in trauter Einheit mit dem "Domradio", daß da eine Kirche zur Synagoge umgewandelt wird, damit da nicht mehr Jesus Christus als Sohn  Gottes geehrt wird. Das, obwohl Jesus selbst uns über den Synagogengottesdienst aufgeklärt hat: "Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht." (Joh, 5, 23) Weil in der Synagoge nicht der göttliche Sohn geehrt wird, wird da auch- nach dem Urteile des Sohnes- der Vater nicht geehrt! Dieser "Riesenglüksfall" zeigt überdeutlich, wie weit die Entchristlichung und Politisierung des Protestantismus gediehen ist! Ist der christlichen Religion die Aufgabe -von Gott selbst- gegeben, die Welt zu Jesus Christus zu führen, so wie die Mutter Gottes den Gottessohn zur Welt brachte, dann ist der Jubel über diese Transubstantion zu einer Synagoge das Dokument des vollkommenen Abfalles von Jesus Christus und der christlichen Religion. Man braucht nun kein Kenner der Politischen Korrektheit zu sein, um zu wissen, daß diese Transsubstantion einer christlichen Kirche in eine jüdische Synagoge eine wahrhaft mehr als tugendhafte Entscheidung ist. Wenn im Protestantismus nicht mehr Jesus Christus als der Herr der Kirche anerkannt wird, und stattdessen die Ideologie der Politischen Korrrektheit mit seinem Herzstück, dem Philosemitismus, dann ist es auch nur konsequent, zu jubeln, wenn eine Kirche in eine Synagoge umgewandelt wird.

Am besten wäre es ja sowieso gewesen, wenn Gott uns seine Menschwerdung erspart hätte und er stattdessen die missionarische Ausstrahlungskraft der jüdischen Religion gestärkt hätte, sodaß wir nun alle jüdisch Gläubige wären. Das Christentum war ja nur sowieso nur ein Produkt des Mißverstehens des jüdischen Reformrabbis Jesu von Nazareth, und so wäre die Auflösung das beste. So weit das politisch 150 prozentig korrekte Christentum!

Der Selbstunterwerfung unter die Politische Korrektheit korrespondiert die Tendenz zur Auflösung der christlichen Religion zur moralistisch-politischen Gesinnungsgemeinschaft. Das ist jetzt aber zu abbreviaturhaft gedacht und verlangte nach einer detailierten Rekonstruktion dieses Umwandlugsprozesses.  Ein paar Stichworte mögen anstelle dessen anzeigen, wie dieser Prozeß verlaufen ist:
Als Emergenzpunkt dieses Umwandlungsprozeses muß Luthers Formel des "sola fide" gelten,
der nach der Phase der altprotestantischen Orthodoxie, mit dem späten Melanchthon anhebend mit seiner 3. Auflage seiner Glaubenslehre, die ein gewisses retardierendes Moment beinhaltete in ihrer Neigung zur Recholastsierung der protestantischen Theologie
mit dem Philosophen Kant seinen Hochpunkt erlebte, indem nun der allein seligmachende Glaube ersetzt wurde durch die kantische Pflichtgesinnung: einfacher gesagt: der Protestant versteht unter Christsein von nun an primär das unaufhörliche Streben nach sittlicher Gesinnung und einem Leben gemäß dieser Gesinnung, als moderne Umgestaltung von der Lehre von Glaube und den guten Werken als Frucht des Glaubens.
Das Was der Gesinnung wurde dann eingedenk der Kritik Luthers an der Verbindlichkeit des Gesetzes für den Christen säkularisiert und mit dem gefüllt, was man eben für das Anständige gemäß der Zeit hielt. Das Gewissen verpflichtet uns nur noch unbedingt als Ruf des Gewissens, aber das Wozu ist dann nur noch das in der Augenblickssituation sich uns als das jetzt Gesollte herausstellt. Dieser Formalismus (so bei Hirsch, aber wohl auch bei Heidegger), ist nun sehr anfällig, sich die Inhalte vom Zeitgeist vorschreiben zu lassen und das zeichnet den Protestantismus unübersehbar aus, spätestens seit seinem überwiegenden Ja zur natinalsozialistischen Ideologie und jetzt zum Linksalternativen.
Daß der Protestantismus sich säkularisiert hat und zum religionslosen Christentum sich degenerierte, verdankt es auch Luther, der durch die Abschaffung des Meßopfers den Grundstein dafür legte, auf den dann Kant seine Religion ohne Religion auferbaute als reine ethische Gesinnungsgemeinschaft der Pflichtmenschen.  Heuer wird dann das Pflichtgemäße durch das Politisch Korrekte ersetzt mit einer starken Neigung zum "Schwärmertum" - die Haltung des linken Flügels der Reformation, von Luther selbst entschieden bekämpft: Pazifismus und die Verrneinung des Staates und eine Neigung zur freien Moral, besser zur Unmoral (alles, was mir mein Gewissen erlaubt, darf ich)  zeichnete diesen Flügel aus!  Das sind die groben Wegmarken dieser Selbstdestruktion des Protestantismus, aber der genaue Weg müßte noch en detail rekonstruiert werden!
Anbei: Eine Rekonstruktion ist nicht ein Nacherzählen der kontingenten Einzelereignisse, die dann eine Folge bildet mit dem Ergebnis des Jetztzudtandes, sondern das Begreifen der Entwicklung aus der Sache selbst als Selbstbewegung.        
       

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