Donnerstag, 31. März 2016

Trumps Frauenverachtung!-Abtreibung zu bestrafen?

"Clinton: Trumps Worte sind frauenverachtend

Der nächste Eklat: Donald Trump hat in einem Fernsehinterview angeregt, Frauen zu bestrafen, die abgetrieben haben. Sogar Abtreibungsgegner kritisieren ihn dafür scharf.", meldet die FAZ am 31.3. 2016.  Es ist also frauenverachtend, wenn ein US-Präsidentschaftskandidat der Meinung ist, daß Mütter, die ihre ungeborenen Kinder töten lassen, dafür zu bestrafen sind. Beim Kindermord handelt es sich für unsere Gutmenschen eben, wenn überhaupt,  nur um ein Bagatellvergehen, das selbstverständlich nicht zu bestrafen ist! Und was sagen Katholische Würdenträger dazu? Sie polemisieren, wie der Papst Franziskus gegen Trump und unterstützen so Hillary Cinton, für die das Töten eigener Kinder durch ihre eigene Mütter ein Frauenrecht ist! Geht es noch perverser?Jetzt wird aber verständlich, warum dieser Kandidat von allen Politisch Korrekten Medien so perhorresziert wird! Schlimm aber, daß er auch von Katholiken bekämpft wird!  

Islam und Toleranz

"Türkei verstaatlicht Kirchen in Diyarbakir Damit ist in der mesopotamischen Metropole, die auf eine lange christliche Tradition zurückblickt, nun keine einzige Kirche mehr zum Gottesdienst geöffnet.", berichtet Kath net am 30.3. 2016. Während in unseren Medien Huldigung über Huldigung des ach so toleranten und friedliebenden Islam gebracht werden, werden in der Türkei klare Fakten geschaffen: Das Christentum wird hier als in der Öffentlichkeit lebende Religion abgeschafft. Nun werden unsere Gutmenschen respondieren, daß es eben den guten und den von Fanatikern mißbrauchten Islam gebe, und daß so der wahre Islam tolerant und friedfertig sei. Aber eines ist bei diesem Dualismus doch befremdlich: Daß, je mehr Macht der Islam innehat, desto intoleranter wird er und nur wo er schwach ist, steht er für Pluralität und Toleranz ein! Die Spruchweisheit: Macht verdirbt den Charakter ist leider ein Irrtum, verkennt er doch, daß gerade Menschen in subalterner Stellung sich so verhalten, wie es die von ihnen verlangen, die Macht über sie haben. Je abhängiger von Anderen jemand ist, desto angepaßter lebt er- aber wenn er dann zu Macht kommt, dann kann er erst wirklich zeigen, was wirklich in ihm steckt. Gebe Menschen Macht, und sie offenbaren ihren wahren Charakter. Denn über keine Macht zu verfügen, heißt in der Regel, oft nicht das Gewünschte realisieren können- aber im Wünschen und Begehren sind wir authentischer als im realen Leben, denn das ist für die meisten Menschen der permanente Kompromiß zwischen dem Gewünschten und dem Realisierbaren. Erst wo eine Religion zur Macht kommt, offenbart sie so ihren wahren Charakter.  
Überhaupt erfreut sich der Begriff des Mißbrauches der Religion einer problematischen Beliebtheit unter Kommentatoren des "islamischen Terrors". Zumindest impliziert der Begriff des Mißbrauches doch, daß etwas mißbrauchbar ist, sodaß auch dies zu seinen inneren Möglichkeiten gehört. Dem Alkohol wohnt es als Möglichkeit inne, mißbraucht zu werden zum Betrinken. So muß zumindest auch dem Islam die Möglichkeit zur intoleranten Herrschaft innewohnen. Zudem müßte konzediert werden, daß schon der Stifter dieser Religion seine Religion in der Gestalt von heiligen Kriegen mißbraucht habe. Nur evoziert dies dann die Frage, ob denn nicht der Gründer einer Religion selbst ein normativer Maßstab für die von ihm gestiftete Religion ist, um den Gebrauch von einem Mißbrauch zu unterscheiden. 
Es drängt sich der Verdacht auf, daß diese Kommentare über den friedfertigen Islam Lämmern gleichen, vor denen ein hungriger Wolf steht, und die Lämmer nun auf die Wölfe beschwörend einreden, daß sie doch Vegetarierer sind. Das sagen die Lämmer nicht, weil sie glauben, Vegetarierer vor sich zu haben sondern sie sagen es, hoffend, den Wölfen einreden zu können, daß sie doch eigentlich vegetarisch sind. Sprache sagt nicht einfach immer nur, was ist, sondern soll oft erst eine Wirklichkeit schaffen: Sei so! Gleich einer Beschwörungsformel wird dem Islam so das Wunschbild eines toleranten und friedfertigen Islam vor Augen gemalt.   

Corollarium 1
Man kann sich ja auch des Verdachtes nicht ganz erwehren, daß der Pazifismus des Urchristentums korrspondierend mit dem Vertrauen auf Gottes Endgericht am Ende der Zeiten der Einfluß- und Machtlosigkeit des Urchristentums mitverdank ist. Je machtloser der religiöse Mensch, desto mehr setzt er auf Gottes Macht und Gewalt, am Ende alles -auch gewaltsam- zu richten. Kommt er zu Macht, wandelt sich sein Selbstverständnis, denn nun setzt auch er als Cooperator des Macht- und Gewaltgottes Gewalt für religiöse Anliegen ein! Mit Gott zum Schwert greifen, setzt so ein Mindestmaß an Macht voraus, und genau diese Teilhabe an der Macht läßt dann den religiösen Pazifismus verschwinden. Denn der Pazifismus gehört wesenshaft zu keiner monotheistischen Religion, sondern verdankt sich in der Regel der Lage der Machtlosgkeit der einer monotheistischen Religion Angehörenden. Nur der zensierte Gott ist ein pazifistischer Gott.  Das Projekt einer Pazifizierung setzt aber denknotwendig den heiligen unzensierten Gott des Ursprunges der Religion voraus.  (Vgl dazu auch Peter Sloterdijk: Zorn und Zeit)                

Dienstag, 29. März 2016

Über die Wahnwelten eines pazifistischen Kardinals

Vatikan (kath.net) „Jesus, dessen Auferstehung wir an Ostern feiern, ist durch Gewalt umgekommen, er war aber selbst gewaltlos. Dass Gewaltlosigkeit und nicht Gewalt Zukunft hat, ist die grossartige Botschaft, die uns Ostern schenkt.“  Kurienkardinal Kurt Koch im Interview mit der Schweizer Tageszeitung „Blick“. (zitiert nach Kath net vom 29.3. 2016, Kardinal Koch über den islamischen Terror). Solche Abstrusitäten bietet uns ein Katholischer Kardinal. Menschen bringen andere Menschen gewaltsam um, aber Gewalt tötet nicht, sondern Menschen töten gewaltsam. Es sagt ja auch Niemand: Gewehre töten, sodaß dann das Gewehr zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird, weil es einen Menschen getötet hat! Zudem: Welche Gewalt hat denn Jesus Christus getötet? Kann denn menschliche Gewalt den Sohn Gottes töten? Mitnichten, denn Jesus sagt ja selbst zu Pontius Pilatus: Wenn Du nicht die Macht und Gewalt über mich von Gott bekommen hättest, könntest Du mich nicht kreuzigen lassen! Gott selbst gab die Macht dem römischen Statthalter, damit er den Sohn Gottes kreuzige. Das hat mit Gewaltlosigkeit nun überhaupt nichts zu tun! Gott selbst nutzt die Staatsgewalt, die römische, um durch sie als Schwertgewalt das Erlösungswerk zu vollziehen. Gott beteiligt ja den Gewaltstaat an dem Heilswerk. Rein theoretisch hätte Jesus Christus ja auch von Juden- ohne Beihilfe des Römischen Staates- getötet werden können, wie der erste christliche Märtyrer Stephanus.Aber Gott wollte das Mitwirken des Römischen Staates in seinem Wesen als Schwertgewalt. (Siehe Paulus Staatslehre, Röm 13, 1-7)
Wenn unter der Zukunft das Reich Gottes verstanden wird, dann muß darüber hinaus auch gefragt werden, ob denn dieses göttliche Endgericht ein gewaltfreies Unternehmen ist? Fragen wir konkreter:
Ist denn die Verurteilung durch Gott zur ewigen Verdammnis etwas Gewaltfreies? Ist die Hölle gewaltfrei für die sie Erleidenden? Wenn dagegen die Zukunft vor dem endgültigen Ende der Geschichte gemeint ist: Wo gibt es eine göttliche Verheißung, daß sich die Gewaltfreiheit gegen die Gewalt innergeschichtlich durchsetzen wird? Diese Verheißung gibt es leider nur in den Phantasmata  der Gutmenschen- aber nicht für das reale Leben!  
Nein, um das Böse in der Welt einzuschränken, damit es nicht vollkommen triumphiert, hat Gott selbst den Staat als Schwertgewalt eingesetzt, um so durch das Schwert das Böse zurückzuhalten. Gäbe es diese Schwertgewalt des Staates nicht, die Welt wäre längst im Kriege aller gegen alle zu Grunde gegangen! (Thomas Hobbes)
Dieser Kardinal verkündet hier nichts anderes als das Gutmenschentum ohne Rücksicht auf die Wahrheiten der christlichen Religion, weltfremde blauäugge Phantastereien, die in ihrem Pazifismus nur dazu führen, daß den Wölfe die Schafe, die Welt zum Fraß ausgeliefert werden!       

Populäre irrtümer in der Kirche Alle lud Jesus ein, Niemand grenzte er aus!

Größter Beliebtheit erfreut sich die Meinung, daß Jesus zu seinem "letzten Abendmahl" seine Freunde eingeladen habe und daß er so Niemanden ausgegrenzt habe ganz im Gegensatz zur heutigen kirchlichen Praxis. Seit nun Papst Franziskus die Fußwaschung umdeutet zu einem Zeichen allgemeiner Menschheitsverbrüderung: Wir wollen alle Brüder sein und im Frieden zusammenleben trotz unserer verschiedenen Religionen und Kulturen, sieht sich diese Meinung bestätigt: Jesus wollte doch in seinem letzten Abendmahl seine brüderliche oder besser gesagt geschwisterliche Verbundenheit zu allen Menschen zum Ausdruck bringen. 
Aber so schön humanistisch oder freimaurerisch das auch klingen mag, ist es denn auch wahr? Erstens lud Jesus nur seine 12 Apostel zu dieser Feier ein und sonst Niemanden! Daß Jesus Judas Ischariot als seinen Freund beurteilte, ist völlig ausgeschlossen, denn er wußte ja voraus, daß dieser ihn verraten und ausliefern würde.Auch ist es schwerlich vorstellbar, daß Jesus nur die 11 Apostel abzüglich des Verräters als seine Freunde bezeichnet hätte! Es gab also Freunde Jesu, die er nicht einlud! Zweitens lud Jesus auch nicht zu einem Abendessen ein, das man mit etwas feierlichem Unterton auch Abendmahl nennen könnte, sondern er setzte am Gründonnerstag das Meßopfer, das Opfer der Kirche ein und setzte dazu die Apostel als Priester ein, damit sie zukünftig das Meßopfer darbringen können!
Es ist schon mehr als bedauerlich, daß der Papst bei seiner Fußwaschaktion das Wesentliche des Gründonnerstages, die Einsetzung der Eucharistiefeier völlig vergaß, um nur noch in seiner Kurzansprache vom Symbol der allgemeinen Menschheitserbrüderung zu reden. Dabei beruft er nicht alle seine Schüler zum Priestertum, damit sie so befähigt werden, Gott das ihm wohlgefällige Opfer darzubringen, sondern nur die Apostel. Nicht einmal seine eigene Mutter beruft er in dies Amt! Er behält es nämlich Männern vor, wie es schon im Alten Bund der Fall war, in dem es auch keine weiblichen Priester gab! Mit einer humanitaristischen Menschheitsverbrüderung hat die da von Christus eingesetzte Kultfeier auch nichts zu tun, ist doch zwischen dem Begriff des Geschöpfes Gottes und den Kindern Gottes zu distinguieren: Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes, aber nur wer Jesus als den Sohn Gottes glaubt, "gab er [Jesus Christus] die Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen [Jesu] glauben", heißt es eindeutig im Johannesevangelium, 1, 12. Von diesen sagt dann Jesus, daß sie noch nicht ganz rein sind und daß darum ihnen die Füße noch zu waschen sind, damit sie ganz rein werden! Aber auch diese Distinktion wird vom Papst weggewischt in seiner Fußwaschaktion, als bestünde der Sinn der rein symbolischen Handlung nicht in dem Aufruf, nach ganzer Reinheit vor Gott zu streben, sondern daß es darum ginge, eine allgemeine Menschenliebe zu demonstrieren: Wir sollen uns alle lieb haben, egal was wir glauben oder auch nicht glauben!  
Ist es ein überzogener Pessimismus, wenn ich befürchte, daß es in Bälde auch die Kommunion für jedermann und jederfrau geben wird mit der Begründung, daß Jesus Niemanden aus seiner Allliebe auschlösse und so jeder sie dann auch in dem gewandelten Brot und Wein empfangen dürfe, weil ja auch Jesus alle Religionen gleich-gültig waren und sind?          

Montag, 28. März 2016

Gott war dabei- mitleidend am Kreuze Christi- eine kleine Polemik

Wer hat diese zur Phrase verkommende Verkündigung zum Karfreitag noch nicht gehört: als Christus am Kreuz litt, litt Gott mit ihm; die Frohbotschaft des Kreuzes lautet also: wenn immer Du leidest, leidet Dein Gott mit Dir.
Starten wir eine Probe. Denke Dir, werter Leser, Du liegst mitten in einer Wüste, kurz vor dem Verdurstungstode. Du hast schon so lange kein Wasser mehr getrunken, Du kannst Dich an den letzten Tropfen nicht mal mehr erinnern. Dann stirbst Du elendig, verdurstet.
Nun kommt die christliche kreuzestheologische Variante: Du liegst wieder mitten in der Wüste, und Du spürst: Der Tod ist ganz nah bei Dir. Da steht Jesus Christus neben Dir. Er trinkt aus einer vollen Wasserflasche und sagt zu Dir: Ich bin bei Dir. Ich leide mit Dir. Und dann stirbst Du elendig verdurstet. Ist Dir dieser Jesus Christus ein Heiland, ein wahrer Freund, der seinen Freund auch in der schlimmsten Todesstunde nicht allein läßt? Möchtest Du einen solchen zum Freunde haben, der Wasser trinkt, Dich verdursten läßt und Dir zusagt: Ich bin jetzt bei Dir? 
Aber mehr soll dieser Gott des Kreuzes nicht sein! Stürbest Du  da nicht lieber allein als im Dabeisein eines so gearteten Freundes?
Nietzsche urteilte, daß wir Gott getötet haben. Das ist eine sehr wahre Einsicht, denn am Karfreitag ließ sich der Sohn Gottes wirklich von Menschen töten. Aber dabei läßt es die Theologie nicht bewenden: Sie tötet Gott noch einmal, indem sie aus Gott einen bloßen Zuguckgott macht, der angesichts der Leiden der Welt nur ohnmächtig die Hände über den Kopf zusammenschlägt, vor sich hin murmelnd: Ich leide da mit.  
Im Hintergrund steht dabei die Philosophie des Personalismus, die ihren prägnantesten Ausdruck in dem Film" Casablanca" findet, dieser einmaligen Szene: Schau mir tief in die Augen, Kleines. Begegnung ist eben Alles, daß Da ein Du ist, das zu mir Du sagt und ich zu ihm auch Du. Und diese Duzerei soll dann alles Leiden und alle Qual überwinden, weil da ein Du ist, wenn ich zu Tode gequält werde oder einfach verdurste! Denn der Gott dieser Philosophen ist eben der Du-Da- Gott. Mit dem Gott der hl. Schrift und der Lehre der Kirche hat der zwar nichts gemein, aber in Zeiten, da Einsamkeit und Isolation eine viele Menschen betreffendes Problem ist, soll eben dieser Du-Da-Gott ausreichen zum Trost und Vertrösten. Denn mehr als einfach nur dabeisein kann der Gott der Moderne nicht mehr; alle anderen Fähigkeiten beraubt (die allseits bekannte Kritik an dem Begriff des allmächtigen Gottes war eben erfolgreich) muß Gott sich darauf limitieren, immer dabei zu sein.Aber hat der Atheist nicht dann recht, daß er lieber allein in der Wüste sterben möchte als im Beisein eines Gottes, der nur murmeln kann: Ich bin bei Dir, während er selbst Wasser trinkt oder aus Solidarität eine Trinkpause macht: Ich leide jetzt mit Dir, die Flasche Wasser absetzend?  

Zum Thema Theodizee verweise ich hier auf mein eigenes Buch dazu:
Uwe Christian Lay, Der gute Gott und das Leid. Theodizee.  

Corollarium 1
Dem Du-Da-Gott korrespondiert dann auch das moderne Offenbarungsverständnis: Gott offenbart danach nichts (schon gar keine Satzwahrheiten, auch Dogmen genannt) sondern nur: Ich bin da als Du für Dich- sonst nichts, denn er ist ja auch nur der große Dusager!    
 

Sonntag, 27. März 2016

Irritierendes zur Auferstehung der Toten- Ostern

Jesus Christus beweist uns, und nicht nur den zeitgenössischen Saduzäern so die Auferstehung der Toten:
1. Satz: Gott ist ein Gott der Lebenden
2.Satz:  Gott ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs
Schlußfolgerung:  Also leben Abraham und Isaak und Jakob, denn wenn sie tot wären, wäre Gott ein 
                             Gott von Toten.

(so nachlesbar Mk 12, 26)

Der Lehrer der Wahrheit begründet also die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten nicht mit seiner
eigenen: Ihr werdet mich von den Toten auferstanden sehen und das ist der Beweis für die allgemeine
Totenauferstehung. Warum nicht: Weil ein Einzelfall nur die Möglichkeit beweist, nicht aber, das das Singuläre alle erleben werden. Wenn ein Mensch im Lotto eine Million Euro gewinnt, beweist das nur, daß es möglich ist, im Lotto so viel Geld zu gewinnen, aber nicht beweist das, daß weil einer so viel gewann, daß nun jeder Lottospieler so viel gewinnen wird. Henoch wurde von Gott in den Himmel aufgenommen (Gen 5,25), der Prophet Elijas wird auch entrückt ( 2.Könige 2,1-18), aber nie ist deshalb gelehrt worden: Weil diese zwei von Gott entrückt wurden, werden alle Menschen so entrückt. Nein: diese zwei Fälle beweisen nur, daß Gott Menschen in den Himmel aufnehmen kann, sodaß sie den Tod nicht erleiden müssen. 
Jesus Christus lehrt: Wenn wir das AT lesen und verstehen würden, dann wüßten wir, daß es zu recht die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten gibt. 
Nur, was beweist Jesus hier wirklich. Das Beweisziel ist, daß die Toten auferstehen werden (12,26), aber er beweist, daß Abraham und Isaak und Jakob leben und so nicht tot sind. Hören wir dagegen den Begriff der Auferstehung von den Toten, dann präsumiert der aber, daß Menschen, die jetzt tot sind, zukünftig wieder vom Todsein auferstehen werden. Also hätte Jesus sagen müssen, daß Gott ein Gott der jetzt Toten aber zukünftig wieder Lebenden sein wird, denn jetzt sind diese drei tot, aber sie werden wieder leben nach der Auferstehung der Toten. Aber Jesus sagt doch, daß Gott ein Gott der Lebenden ist und nicht ein Gott der jetzt Toten aber zukünftig wieder Lebenden. Wenn aber Abraham, Isaak und Jakob jetzt leben, weil ihr Gott ein Gott der Lebenden ist, was besagt das dann für das Verstehen des Begriffes von der Totenauferstehung? Denken wir genauer: Es wird nicht von einer Toteauferweckung gesprochen, sondern davon, daß die Toten auferstehen werden. Der Begriff der Auferweckung ist passivisch: der Tote wird auferweckt, der Begriff der Totenauferstehng ist aktivisch: Der Tote steht auf vom Tode. Wie kann ein Toter etwas aktiv tuen? Gehört es nicht zum Wesen des Totseins, nur noch passiv bewegt  werden zu können? Tote kann man aufstellen, sie können aber nicht sich aufstellen. Aber es wird hier über der Auferstehung der Toten zwischen den Sadduzäern und Jesus disputiert. Muß hier also unser Verständnis des Begriffes der Totenauferstehung korrigiert werden? 
Zuvörderst könnten wir in Erinnerung rufen, daß die alttestamentliche Vorstellung von der Sheul- gleich der griechischen vom Hades das Totsein nicht als reine Negation des menschlichen Lebens versteht, sondern als ein postmortales Weiterexistieren, eher Dahinvegetieren. Theologisch gesprochen: Das Totsein ist das endgültige Entferntsein und Abgesondertsein von Gott, das eben ein Subjektsein des Menschen präsumiert, damit erst die Aussage des Abgesondertseins von Gott ein sinnvoller Begriff ist, denn der impliziert ja, das etwas ist, das abgesondert von Gott existiert. Sollen wir nun den Begriff der Totenauferstehung so denken, daß die Toten in der Unterwelt noch so weit lebendig sind, daß sie aus ihrem Entferntsein von Gott auferstehen können, daß sie aktiv sich von diesem Totsein erheben können? Das führte uns auf die Spuren der Lehre von der unsterblichen Seele, wobei dann unter der Unsterblichkeit zu verstehen ist, daß sie nicht nichtbar, auflösbar ist. Sie ist dann als Seele in der Unterwelt, dem Hades oder der Sheul und erleidet da das völlig Abgesondertsein von Gott. Auferstehen hieße dann, daß die Seele in sich eine Kraft zum Sicherheben aus der Unterwelt hätte. Dann hieße das, daß dem Akt der göttlichen Auferweckung der Toten eine natürliche Potenz zum Auferstehen der Seele mitwirkend entgegensteht. Die göttliche Aktivität ist das Gnadenwirken Gottes, die natürliche Potenz der Seele zum Auferstehen ist dagegen die Natur, an der die göttliche Gnade wirkt- um es paulinisch zu sagen: nicht ich (allein), sondern die göttliche Gnade mit mir zusammen. (1.Kor. 15, 10)
Aber inwiefern sind denn nun Abraham, Isaak und Jakob lebendig und nicht tot, obzwar sie schon gestorben sind? Die Antwort hieße dann: weil Gott ihre Seele zu sich aus dem Abgesondertsein der Unterwelt herausgeführt hat und weil die Seelen dann auch hinaufgestiegen sind zu Gott. Sie sind so gesehen nur insofern tot, als ihr Leib noch tot ist, aber sie leben schon jetzt als lebende Seelen bei Gott. Das würde dann für den Begriff der Totenauferstehung bedeuten, daß die Seele, die nach dem Sterben weiterlebt den toten Körper revitalisiert, ihn vom Totsein auferweckt und diese Aktivität der unsterblichen Seele wäre dann das, was der Begriff der Totenauferstehung meint. Es muß ja im theologischen Denken die im Begriffe der Totenauferstehung impizierte Aktivität des Toten, daß er aufersteht, begriffen werden, daß eben nicht nur von einer Totenauferweckung die Rede in der christlichen Religion ist. Wo nur noch von der Totenauferweckung die Rede ist, wird die von Gott geschaffene und von ihm erhalten werdende Natur vergessen und somit auch der Schöpfergott. 

Corollarium 1
Daß die Lehre von der Seele, daß sie unsterblich sei, in der modernen Theologie in Mißkredit geraten ist, muß als eines der größten Irrungen der modernen Theologie angesehen werden. Leider ist auch hier die moderne Katholische Theologie den Irrwegen des Protestantismus gefolgt, in der die Verneinung der klassischen Lehre von der Seele ab den 20 Jahren des letzten Jahrhundertes Mode wurde.                          

  

Samstag, 26. März 2016

Christi Leid am Kreuz- unser Leid

In der 11. Station des Kreuzweges (Gottesdienst, Gebet-und Gesangbuch München und Freising 1950) lesen wir: Jesus, seiner Kleider beraubt, wird nun auf dem Kreuz grausam ausgestreckt und mit Händen und Füßen angenagelt.Ein unbeschreiblicher Schmerz. Jesus schweigt, weil es der Wille des himmlischen Vaters ist;er trägt es mit Geduld, weil er mir zuliebe leidet. Meine Seele! Wie verhältst du dich im Leid; welche Ungeduld zeigst du, welche Klagen führst du?
Daß es der Wille des göttlichen Vaters war, daß sein Sohn für unsere Sünden am Kreuze starb, ist das Evangelium des Karfreitages, auch wenn es heuer meist verschwiegen wird, ersetzt wird durch das einfache Schema: Was taten die Menschen doch Böses ihm an und daß Gott ihn dann errettete. Nur, gilt das, was für das Kreuzesleiden Christi gilt für jedes andere menschliche Leiden auch, sodaß, wenn ich leide, ich auch glauben soll, daß Gott dies mein Leiden so will und daß ich es dann wie der Heiland geduldig zu ertragen habe? Erstmal besagt das Kreuz Christi nicht, daß jeder, der leidet, wie Christus um der Sünde anderer willen leidet. Es besagt auch genommen nicht, daß jedes Leiden ein Strafgericht Gottes oder gar ein Sühneleiden ist. 
Gott läßt es zu, daß wir Menschen sündigen und so erleiden andere Menschen das Sündigen. Nur dies Erleiden ist ein von Gott zugelassenes aber somit nicht eines, das er so gewollt hat wie das Leiden seines Sohnes. Wird eine Frau vergewaltigt von einem Mann, schwerlich kann man nun einfach urteilen: Weil Jesu litt, weil Gott es wollte, erleidet nun diese Frau auch ihre Vergewaltigung, weil Gott es wollte. Es klänge auch mehr als zynisch, sagte ein Christ zu der vergewaltigten Frau, daß sie nun über ihre Vergewaltigung nicht klagen dürfe, weil Gott es ja so gewollt habe. 
Es ist theologisch geurteilt unerlaubt, einfach unser Leiden, und somit auch das einer vergewaltigten Frau so mit Jesu Kreuzesleiden zu parallelisieren, daß es beides Male Gottes Wille sei, daß gelitten wird und daß so auch immer das Leiden geduldig ohne Klage zu erdulden sei.Vom Kreuzesleiden Jesu Christi ist uns explizit offenbart, daß das so Gottes Wille ist; daraus dürfen wir aber nicht den Schluß ziehen, daß jedes andere menschliche Leiden ebenso von Gott gewollt ist. Es kann von Gott gewollt sein und nicht einfach nur ein Zugelassenes sein, aber das können wir in der Regel, im Glauben und noch nicht im Schauen lebend, nicht erkennen. Davon sprach ja der Engel zu den Fatimakindern. "Bringt dem Herrn immerwährend Gebete und Opfer dar als Sühne für die vielen Sünden, durch die er beleidigt wird, und Bitten um die Bekehrung der Sünder.[...]Vor allem nehmt die Leiden, die euch der Herr senden wird, mit Ergebung an und ertragt sie geduldig." (Fatimanovene). Hier muß das ganze Gewicht auf das von Gott gesendete Leid gelegt werden. Von diesem und nur von diesem gilt, daß es so geduldig ertragen werden soll. Weil der Engel Portugals das ihnen offenbarte, wußten sie, daß ihr Leid ein von Gott gewolltes ist. Wo es eine solche Offenbarung nicht gibt, da kann dann nicht einfach geurteilt werden, daß eben alles Leid von Gott gewollt käme. Es gibt auch ein Unrecht, das durch Sündigen Menschen erleiden, gegen das sie rechtens klagen und protestieren. Das wird aber leicht da vergessen, wo jedes Leid als ein ähnliches dem Leiden Christi verstanden wird. Aber das gerade nichtet die einmalige Heilsbedeutung des Kreuzesleiden Christi, wo es eben nur noch als ein besonderer Fall des allgemeinen menschlichen Leidens auf Erden angesehen wird.   
   

Freitag, 25. März 2016

Der Papst wäscht Muslimen die Füße

"In der traditionellen Gründonnerstagsmesse hat Papst Franziskus zwölf Menschen in einer Asylbewerberunterkunft nahe Rom die Füße gewaschen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche kniete am Vorabend des Karfreitags in der Kleinstadt Castelnuovo di Porto vor elf Asylbewerbern und einer Mitarbeiterin der Einrichtung nieder, wusch und küsste ihnen die Füße. Der 79-Jährige sprach von einer "brüderlichen" Geste im Angesicht von Krieg und Gewalt.
Ausgewählt waren für das Ritual vier Katholiken aus Nigeria, drei Koptinnen aus Eritrea, drei Muslime aus Mali, Pakistan und Syrien, ein Hindu aus Indien sowie eine italienische Mitarbeiterin der Unterkunft." So mußten wir es in der Süddeutschen Zeitung auf deren Internetseite vom 25.3. des Jahres unter der Überschrift: "Papst wäscht geflohenen Muslimen die Füße" lesen!  Daß die Religion der Menschen gleichgültig ist, denn wir sind ja alles Brüder, gehört wohl zur Weltanschauung des Freimaurertumes! Nur, warum macht sich der Papst diese Ideologie zu eigen! Nun erklärte der militante Islam zu Brüssel gerade mal wieder tatkräftig der westlichen Welt den Krieg in Wort und Tat- und was sagt der Papst: Will er so den ach so friedliebenden Islam huldigen, oder ihn per Fußwaschung pazifizieren? 
Und: Wie viele dieser Asylbewerber sind wohl wirklich aus religiösen und politischen Gründen Verfolgte und wie viele schlicht auf der Suche nach einem besseren Leben, daß sie eben einen Anteil haben wollen am europäischen Wohlstand? Wenn ein Student, um in Deutschland den Baföghöchstsatz zu bekommen, seine Unterlagen fälscht, falsche Angaben macht, dann urteilen wir ja auch nicht, daß dies ein Armutsstudent ist, dem man als Christ nun zu mehr Geld verhelfen muß! Warum verdienen dann Asylbetrüger, Menschen, die behaupten, verfolgt geworden zu sein, obgleich das frei erfunden ist,  christliche Unterstützung, wenn sie etwas begehren, was ihnen rechtens nicht zusteht, das sie aber haben wollen wie eben der Student möglichst viel Bafög! In Kath Info "Gehören die Moslems für Papst Franziskus zum Volk Gottes" am 24.3. ist ergänzend über das Asylantenheim, dem die Muslime entnommen wurde zu lesen:

"Im diesem Aufnahmezentrum war es in der Vergangenheit, so 2014 und 2015, zu Revolten gekommen, mit denen Migranten gewaltsam die Anerkennung als Asylanten erzwingen wollten."Belohnt sie der Papst nun für diese Gewaltaktionen mit der Teilnahme an der Fußwaschung?  

Nein, dieser Papst versteht sich auf medienwirksam inszenierte Auftritte, wo er angeblich armen Flüchtlingen hilft, aber die Lehre der Kirche wird dafür von ihm in die Rumpelkammer gesteckt. Denn selbstverständlich ist dies Fußwaschritual auf Christen bezogen, die schon rein sind ob ihrer Taufe und des Empfanges der Sakramente, die aber unter dem Anspruch stehen, ganz rein zu werden, also im Glauben und in den Werken der Liebe zu wachsen! Aber der Papst macht daraus eben eine humanitaristische Verbrüderungsshow,eher dem Freimaurertum angemessen als der Katholischen Kirche!  Das Meßbuch ist in dieser Frage eindeutig:  "Darin heißt es: „Die Altardiener geleiten diejenigen, die aus dem Volk Gottes dazu ausgewählt wurden…“ (zitiert nach Kath info vom 24.3.). Nur wer zum Volke Gottes dazu gehört, darf an diesem Ritual teilnehmen. Aber der Papst mißachtet eben die Lehre der Kirche, wer gehört zum Volke Gottes?, um effektvoller Events vor der Kamera willen!

Corollarium 1
Im Umgang  mit Asylbewbern sollte man sich an den klugen Rat Lenins halten: Vertrauen ist gut,
Kontrolle ist besser!, denn es gibt gute Gründe für die Annahme, daß die allermeisten Asylbewerber völlig unberechtigt ihre Asylanträge stellen! 

Corollarium 2
Es ist geradezu absurd zu meinen, durch Verbrüderungsfußwaschaktionen die Militanz von Religionen aus der Welt zu schaffen. Heilige Gotteskrieger sehen darin nur -zu recht- ein Zeichen der Schwäche, das ihnen sagt: Wir sind auf dem richtigen Weg zum Endsieg!    

Irritierendes zu Gründonnerstag- Zur Fußwaschung und zur Eucharistie

Der Leser des Johannesevangeliums stößt bei aufmerksamen Lesen auf etwas Befremdliches: nicht da, wo es zu erwarten wäre, kurz vor der Darstellung seiner Kreuzigung, ab Kapitel 18, sondern im 6. findet man die Entfaltung der johaneischen Lehre der Eucharistie unter der Frage: Was essen und trinken wir da zu welchem Zweck, während dann an der Stelle, wo die anderen Evangelisten ihre Darstellung der Einsetzung der Eucharistie durch den Heiland bringen, Johannes die Erzählung von der Fußwaschung bringt! Das kann kein Zufall sein, denn das Wo bestimmt auch den Inhalt des dann da Geschriebenen. 
These: Das Anliegen der johaneischen Theologie ist es, die Heilsqualität der Elemente der Eucharistiefeier, des Brotes und des Weines damit zu erklären, daß das Brot das Fleisch und der Wein das Blut des vom Himmel, von Oben, von Gott zu uns Gekommenden ist. Ein Zwei-Welten Schema liegt dem zu Grunde: die wahre Welt des Göttlichen, dem Jenseits und die Welt, in der wir leben, die  von Gott abgefallene und vom Sein zum Tode bestimmte. Weil nun Jesus Christus der aus der wahren Welt ist, ist er allein der Grund dafür, daß wir durch ihn wieder Anteil bekommen an der wahren Welt, dem Leben. Dies ereignet sich im Essen und Trinken seines Fleisches und Blutes. Die Heilsqualität seines Fleisches und Blutes gründet sich so aus dem Woher seines Fleisches und Blutes. Darum führt Jesus im 6. Kapitel des Johannnesevannglums ((32-59) eine intensive Auseinandersetzung mit dem Mannawunder, dem Himmelsbrot, das dem jüdischen Volke Gott vom Himmel gab. Nicht dies Manna sondern er allein ist das wahre Himmelsbrot, das das ewige Leben vermittelen kann. Nicht durch die Kreuzigung wird sein Fleisch und sein Blut so zum Opferfleisch und Opferblut geworden zur Heilsspeise und zum Heilstrank. Sie sind es ob ihres Wohers, ihres Seins von Oben. 
In exegetischer Fachliteratur wird hier gern vom gostischen Erösermythos gesprochen. Der Mythos setzt einen Zwei-Welten-Dualismus voraus, denn den auch das Johannesevangelium bestimmt, von der wahren Welt als der Obigen, der Göttlichen und der gefallenen, und daß die Menschen in der gefallenen nur gerettet werden können, wenn ein Erlöser aus der wahren Welt in die gefallene hinabsteigt, um durch die Vereinigung mit den Menschen in der gefallenen Welt diese aus ihr zu befreien. Die Vereinigung kann nun durch die Erkenntnis des Erlösers als von Oben kommend geschehen, das ist durch den Glauben, daß er von Gott, von Oben kommt und kann auch sakramental sich ereignen durch ein heiliges Essen. Das ist das Besondere der johaneischen Theologie.
Bedauerlicherweise ist dieser Forschungsansatz seit der Dominanz des Philosemitismus in der Forschung des NT zurückgedrängt worden, weil nun das ganze NT nur noch als Fortschreibung des AT verstanden wird und es so keine gnostischen, nichtjüdischen Vorstellungen im NT geben darf. Das Gnostische klingt eben zu griechich platonisch influenziert als daß es noch rein jüdisch sein könnte. Theologisch müßte man dagegen den gnostischen Erlösermythos rekonstruieren aus der natürlichen Gotteserkenntnis und der Einsicht der Nichtselbsterlösbarkeit des Menschen: Nur ein Gott von Oben kann uns erlösen. Als Mythos erscheint diese Einsicht notwendigerweise bis zu dem Punkt, da das spekulativ Erschlossene, (wenn es eine Erlösung geben kann für uns dann nur so) sich realiter ereignete in der Geschichte der Menschwerdung Gottes in Jesus von Nazareth.
Darum kann im Sinne der johaneischen Theologie die Eucharistie nicht am Gründonnerstag expliziert werden sondern die Eucharistielehre gehört in den Weihnachtsfestkreis. Statt der Lehre der Eucharistie bringt deshalb das Johannesevangelium die Erzählung von der Fußwaschung: Ihr seid rein, aber noch nicht vollkommen, reinigt euch, bis ihr ganz rein seid. 
Aber was für eine Fatalität entsteht nun für die Liturgie, daß sie am Gründonnerstag, statt den drei Evangelien Markus, Lukas und Matthäus zu folgen, hier die johaneische Fußwaschung feiert! Genau das Wichtige des Gründonerstages rückt so aus dem Mittelpunkt des Geschehens: die Einsetzung der Eucharistie und des Priestertumes des Neuen Bundes durch Jesus Christus selbst! 
Es gibt gute theologische Gründe, das Anliegen des johaneischen Eucharistieverständnisses in die Theologie der Eucharistie aufzuheben als der Erkenntnis, daß sein Blut und Fleisch nur uns Heilbringendes ist, weil es von Oben, göttlich ist. Hier muß die Einheit der Person Jesu Christi betont werden, denn in der Eucharistie erlangen wir im heiligen Essen und Trinken nicht nur eine Vergemeinschaftung mit ihm als wahren Menschen sondern auch als wahrem Gott. Aber der Fußwaschungsritus setzt eigentlich den Eucharistieempfang voraus und will dann noch ergänzend purifizieren im Sinne des Evangelisten. 
So gewichtig nun auch diese Fußwaschaktion ist, symbolisch als Aufforderung zum Sichreingen und als Beispiel des Einanderdienens, so wenig hat dies mit dem Wesen der Eucharistiefeier zu tuen. Es ist traurig, daß so durch den Akt der Fußwaschung das Wesentliche des Gründonnerstages verdrängt wird.  Und wie notwendig wäre gerade in unsrer glaubensschwachen Zeit die Katechese der Eucharistie!            
                

Donnerstag, 24. März 2016

Einblicke in unsere (mögliche) Zukunft

Wir schreiben das Jahr 2099, eine Urabstimung über die Abschaffung dieser an Jesu Christi Geburt sich orientierenden Jahreszählung ist gerade gestartet mit aktiver Unterstützung der "Demokratischen Union Deutschlands". War es nicht ein großer Augenblick, als die letzten 3000 katholischen Kirchen dem Islam zur Nutzung übergeben wurden! Wer erinnert sich da noch des Münchner Wiesen-Priesters, der eben nicht nur in die Kirchengeschichte einging als Priesterkellner der Wiesen, der dann sein ganzes Kellnergehalt spendete, sondern der schon im Frühjahr 2016 den revoutionären Vorschlag unterbreitete, katholische Kirchen dem Islam zu übergeben angesichts von immer weniger werdenden praktizerenden Christen und der großen Nachfrage nach islamischen Gottesdiensten! Jetzt , so erklärte der katholische Kirchengeschichtsprofessor zu Krähwinkel besinne sich das Christentum seiner wahren Ursprünge, denen der Hauskirche, als die jungen Christen sich in den Wohnzimmern von Gemeindegliedern trafen, um ganz priester- und hierarchielos miteinander den Glauben zu feiern. So sei es gut, daß wir nun die letzten Kirchen(gebäude) dem Islam überlassen. 
Besonders gedenken wir der einstigen Bundeskanzlerin Frau Merkel der damals noch CDU heißenden Regierungspartei vor ihrer Umbenennung in die "Demokratische Union", die durch ihre Politik der offenen Grenzen den Zustrom von Millionen gläubiger Muslime ermöglichte und so die Grundlagen unserer jetzigen postchristlichen Gesellschaft legte, in der nun der Islam die Leitkultur bildet. Wir denken besonders gern an den islamisch-chrislichen Dialog, als dort zum ersten Male die Vereinbarkeit von Bergpredigt und Scharia verkündet wurde! Christen können sich im Einklang mit Jesu von Nazareth auch in ihrem Alltagsleben an der Scharia orientieren, dem neuen Grundgesetz Deutschlands, eingeführt durch die Grünen Regierung unter ihrem türkischen Vorsitzenden und damaligen Bundeskanzler Ben Mohammeds!
Nun gab es leider auch christlich-fundamentalistische Widerstände, die aber im hl. Krieg gegen Rechts alle liquidiert wurden. Wir denken dankbar an das Gesetz wider den Mißbrauch des Internets zu Rassismus und Islamphobie, dem dann alle conservativ- traditionaistischen Netzseiten zum Opfer fielen, wie Kath net und Kath info. Daß auf Initiatve des ZK der Laienkatholiken dann alle die alte Messe feiernden "katholischen" Vereinigungen in Deutschland verboten wurden, stellte einen großen Fortschritt zur Entchristlichung da. Gern erinnern wir da an den solenen Vortrag des Münchner Dogmtikers von Münchhausen: Der Islam- die Substanz der christlichen Religion! Weg mit dem Irrweg der Trinität und des Zölibates!
Wunderbar war der Augenblick, als die Caritas und die Diakonie sich vom Christentum lossagten, um nun unter der Fahne des Propheten ihre diakonisches Wirken fortzusetzen! Humanistische Pädagogen dankten dafür, daß nun auch die letzten (gewaltverherrlichenden) Kruzifixe aus der Öffentlichkeit entfernt worden sind und der Kinderschutzbund "Die Kinderloge" fordert: Schützt unsere Kinder vor dem Kreuz, daß es auch in der Familie Daheim nicht mehr präsent sein darf. 
Dieser Artikel muß nun der letzte in Deutscher Sprache publizierter sein, da der öffentliche Gebrauch  der Deutschen Sprache die Integration der letzten Deutschen in das öffentliche Leben Deutschlands stört.Nur familiär und in deutschen Nostalgieclubs ist so der Gebrauch dieser Sprache noch gestattet. Das Antifaschistische Komitee Deutschlands erklärte, daß es ein Tag der Befreiung ist, wenn die Sprache Hitlers in Deutschland endgültig zum Schweigen gebracht wird und keiner sie mehr erlernt. Übergangsweise sind auf Rathäusern noch Extrakabinen einzurichten, in der Bürger in Deutsch ihr Anliegen vorbringen dürfen- schallisoliert! 
Das ZK der Laienkatholiken erklärte dann, eingedenk der Jahresfeier des 2. Vaticanums, daß es ganz im Geiste dieses Konziles sei, wenn wir Christen unseren Glauben ausschließlich Daheim in Kellergemeinden lebten, um die Toleranz von Muslimen nicht zu überfordern! Gern nähme man aber die Einladung zur feierlichen Aussendung  der "Islamischen Brigaden des IS" zu Kreuzberg an, wo wieder tausende von Gotteskriegern gen Moskau auszögen, um das letzte  antiislamische Bollwerk zu erobern! Endlich eine sinnvolle Perspektive für junge Männer und Frauen, erklärte dazu die katholische Expertin für intensive Erlebnispädagogik!   
Aber in der heutigen Stunde muß unser aller Dank der damaligen Bundeskanzlern Merkel und ihren treuen Paladinen in Kirchen, Gewerkschaften und den vielen namenlosen heldenhaften Anti-Rechtskämpfern  gelten, ohne die wahrlich die Islamisierung Deutschlands nie so schnell so erfolgreich sich vollziehen hätte können!Aber auch die Auslöschung allem Deutschen verdanken wir ihr, ruft die Antifa, denn das Deutsche ist ja der Urstoff allen Bösen auf Erden!  So vereinen wir uns alle in Dank an sie im Jahre 2099, dem letzten wohl in der christlichen Zählweise!                        

Dienstag, 22. März 2016

Pressezensur, damit Köln sich nie wieder ereignet

Der Deutsche Presserat hat aus der Causa Köln gelernt, wie es die Junge Freiheit am 20.März berichtete: Der Presserat verspricht den Mächtigen Deutschlands, daß über "Ausländerkriminalität" nicht berichtet wird. Die Selbstzensur der Presse hatte ja in der Causa Köln nicht funktioniert, denn es gab ja Berichte über die sexuellen Übergriffe, bei denen die Herkunft der Täter nicht verschwiegen wurde. Das soll es zukünftig nicht mehr geben. Es gibt also für den Presserat Täter, bei denen man die Herkunft benennen darf, wenn der Täter ein Deutscher ist und Fälle, wo die Presse das nicht mehr darf. Dies Privilegium soll natürlich nicht allen Ausländern zu Gute kommen: So werden wir weiter lesen können, daß der Täter ein Russe war im Falle einer Vergewaltigung, nicht aber darf geschrieben werden, daß es ein Täter mit Migrationshintergrund oder gar ein Asylant war. Denn diese "heiligen Kühe" der Politischen Korrektheit sind schützenswerte Menschen. Ganz anders, wenn ein Deutscher eine Asylantin vergewaltigen sollte: Hier muß unbedingt die Herkunft des Täters benannt werden um  über eine rassistisch-fremdenfeindliche Motivation des Täters zu spekulieren. Selbstverständlich ist es ein Privileg von Deutschen Tätern, rassistisch motiviert zu agieren, während Asylanten niemals eine solche Geisteshaltung unterstellt werden darf. 
Auch darf man nun nicht meinen, daß wir in den Medien nicht mehr zu lesen bekämen, daß ein Angestellter oder gar Priester der Katholischen Kirche eines sexuellen Mißbrauches bezichtigt wird. Hier ist die "Herkunft" des Täters unbedingt zu berichten, auch um ergänzend anzumerken, daß natürlich die Morallehre der Kirche und insbesondere der Zölibat daran schuld sei. Denn bei solchen Tätern ist die Motivation zur Untat ad hoc aus ihrer Herkunft hin erkennbar. So agieren Deutsche wider  Migranten immer rassistisch und darum muß betont werden, daß es ein Deutscher oder gar ein Dunkeldeutscher war, oder ein Katholik, der am Zölibat leidet, dagegen sind Migranten und Asylanten niemals Täter, weil sie einfach als Gutmenschen gelten, allein ob ihrer Herkunft.
Der Deutsche Presserat stellt eben klar, daß er seine Aufgabe nicht darin sieht, zu berichten wie etwas war sondern so zu schreiben, wie es der politischen Klasse Deutschlands gefällig ist. Diese Hofbericherstattung macht sie zu einer wahren Stütze unserer Gesellschaft, gegen die nur Uneinsichtige den Vorwurf der Lügenpresse erheben! Es wird ja auch nicht gelogen, sondern die Wirklichkeit wird eben differenziert wahrgenommen: Es gibt nur Deutsche Täter, und die werden dann auch rechtens als Deutsche bezeichnet und es gibt Täter, die keine Täter sein können und darum werden die verschwiegen. Ein Herzensanliegen ist dabei die uneingeschränkte Solidarität mit der Bundeskanzlerin Merkel: Wahrheiten, die nicht der Unterstützung der Politik Mekels dienen, werden einfach nicht publiziert. Denn die Tugend der Treue zur Kanzlerin ist eben wichtiger als ein realistischer Journalismus. 
Das Volk, oder die Leserschaft wird dabei entmündigt, denn man geht davon aus, daß den Lesern nicht die Wahrheit zugemutet werden darf. Gleich einer liebevollen Gouvernante wählt die Presse auf, was dem Unmündigen als Lesestoff bekömmlich ist und was ihn auf falsche Gedanken bringen könnte. Nur politisch korrekt zensierte Nachrichten soll es eben im Deutschen Journalismus geben. Dafür steht der Presserat! Glücklich der Staat, der eine ihm so hörige Presse hat. Er braucht sich nicht um eine staatliche Zensur zu bemühen!  

Meksatz: Nicht die Untat macht den kriminellen Täter aus, sondern seine Herkunft: gute Menschen sind immer gut, und daß sie gut sind, erkennt man an ihrer Herkunft, daß sie Migranten oder Asylanten sind und böse Taten können nur von ihrer Herkunft her böse Menschen vollbringen, also insbesondere Deutsche, denn in jedem Deutschen  steckt ja irgendwie das Genmaterial Hitlers.                                       

Montag, 21. März 2016

Irrungen und Wirrungen des jüdisch-katholischen Dialoges

14.
"Der Dialog mit dem Judentum ist für Christen etwas ganz besonderes, da das Christentum jüdische Wurzeln aufweist, welche die Beziehung zwischen beiden
in einzigartiger Weise bestimmen (vgl. Evangelii Gaudium 247)). Trotz des in der Geschichte erfolgten Bruchs und des daraus resultierenden schmerzhaften Konflikts, bleibt sich die Kirche der bleibenden Kontinuität mit Israel bewusst. Das Judentum ist nicht einfach als eine andere Religion zu betrachten; die Juden sind vielmehr die „älteren Brüder“ (Heiliger Papst Johannes Paul II.), die „Väter im Glauben“(Benedikt XVI.). Jesus war Jude, in de jüdischen Tradition seiner Zeit beheimatet und entscheidend geprägt von diesem religiösen Umfeld(vgl.Ecclesia in Medio Oriente Nr. 20)" So liest es sich im Punkte 14 des des offiziellen römischen Dokumentes: Reflexionen zu Nostrae aetatae. Die hier obwaltende Konfusion fundiert sich in dem doppeldeutigen Begriff des Jüdischen, denn der bedeutet einerseits eine ethnische Bestimmung und andererseits eine religiöse. Hier nicht klar zu unterscheiden verunklart den obigen Text völlig. Was meint im ersten Satz der Begriff der "jüdischen Wurzel"? Ist er ethnisch gemeint, besagt er nur, daß die menschlichen Autoren des Alten Testamentes aus dem jüdischen Volke stammen und so wohl auch zumindest die Mehrheit der Autoren des Neuen Testamentes. (Es ist ja nicht gänzlich auszuschließen, daß Schriften des NT von Heidenchristen verfaßt worden sind.) Das besagt dann aber über das Verhältnis der jüdischen Religion zur christlichen nichts, ginge es doch nur um eine ethnische Bestimmung der Bibelverfasser! 
Wenn aber unter der "jüdischen Wurzel" die jüdische Religion gemeint sein sollte, dann ist die Rede von der "jüdischen Wurzel" eine unwahre Aussage, denn die jüdische Religion hat sich ja erst durch das Nein zu Jesus als dem vom  AT verheißenden Messias konstituiert. (Vgl dazu: Peter Schäfer, Das Jesusbild im Talmud) Die jüdische Religion entstand durch die Relectüre des AT unter der Voraussetzung, daß Jesus von Nazareth nicht der vom AT verheißende Messias ist und daß der Jerusalemer Tempel zerstört ist, sodaß das Frömmigkeitszentrum des AT genichtet ist und nicht wieder aufzubauen ist. Die christliche Religion konstituiert sich dagegen in dem Glauben, daß Jesus der vom AT verheißende Messias ist und daß anstelle des jerusalemischen Tempelkultes die Feier des Meßopfers getreten ist, von Jesus Christus selbst Gründonnerstag eingesetzt. Im religiösen Sinne kann so die christliche Religion keine jüdischen Wurzeln tragen, denn die Wurzel der jüdischen Religion ist das Nein zu Jesus als dem Messias! So kann es auch im religiösen Bereich keine Kontinuität zwischen der jüdischen und der chrislichen Religion geben, denn es gibt keine zwischen dem Nein! und dem Ja! zu Jesus als dem Messias. Nur im ethnischen Sinne ist das Jüdische in der christlichen Kirche gegenwärtig.
Die Verneinung Jesu als Messias ist nun selbst Unglaube, daß er nicht er- und anekannt wird als der, der er ist! Wie sollte die christliche Religion in einer Kontinuität zum Unglauben sich befinden können? Was oberflächlich betrachtet als Gemeinsames erscheint, ist dagegen nur, daß das Christentum den hebräischen Kanon als Teil der Septuaginta in sich aufgenommen hat, indem die hebräischen Texte im Lichte des Ereignisses, daß der von diesen Texten verheißende Messias in Jesus Christus zur Welt gekommen ist, gelesen werden. Die jüdische Religion liest diese Texte völlig anders: sie liest sie vom zerstörrten Jerusalemer Tempel her unter der Voraussetzung,  daß Jesus nicht der Messias ist, wie es ja ausdrücklich der Talmud als religiös jüdische Auslegung des AT festlegt.    
Daß Jesus gar von der jüdischen Kultur geprägt sein soll, wird zur vollkommenden Absurdität, wenn darunter die jüdische Religion gemeint sein sollte, denn dies würde dann beinhalten, daß Jesus sich selbst als Messias verneint hätte: Ich bin nicht der Messias, hätte Jesus von sich selbst glauben und verkünden müssen, wenn er im religiösen Sinne jüdisch geprägt gewesen wäre! Dann wäre aber auch die christliche Religion von ihrer Wurzel her nur Unwahrheit in dem urchristlichen Bekenntnis, daß Jesus der Messias, der Christus sei! 
Was soll man nun noch angesichts dieser Absurditäten und Unsinnigkeiten des jüdisch-katholischen Dialoges noch sagen!   Das Fundament dieses Dialogsierens ist die bewußt unklar verwendete Begrifflichkeit des Jüdischen, der den ganzen Dialog vernebelt. Besteht man hier auf Eindeutigkeit, der Kunst des Unterscheidens zwischen einem ethnischen und einem religiösen Sinn der Begrifflichkeit des Jüdischen, fällt der ganze christlich-jüdische Dialog aber wie ein Kartenhaus in sich zusammen!   

Samstag, 19. März 2016

Zeitgemäße Seelsorge- Apologetik des Bestehenden als ihre Aufgabe?

Politisch korrekte Startheologen, wie Paul Zulehner nehmen sich nun des Auftrages an, der mit ihrer Asylpolitik angeschlagenen Bundeskanzlerin Merkel zu Hilfe zu kommen. "Entängstigt euch! heißt das Ergebnis dieses Suppportversuches . Man braucht es nicht zu lesen! Im Prinzip ist das Kochrezept der allseitigen Merkelapologetik einfach gestrickt: Aus realen Problemen werden "Ängste" von Bürgern. Diese "Ängste" werden dann als Produkt interner Probleme des Sichängstigenden rekonstruiert, um ihm dann eine Therapie anzuempfehlen. Dann gibt es da noch die Bösewichter, die die "Ängste" der Bürger schüren, die rechten Demagogen,  die zu bekämpfen sind. Die Verführten aber sind zu therapieren. Das Verschwinden der Realwelt und die Psychologisierung dient dazu, das Realproblem zum Verschwinden zu bringen, denn es gibt gar keines außer in der durch diffuse Ängste determinieren Weltsicht. 
Hat es denn nun die sexuellen Übergriffe am Bahnhof gar nicht gegeben? Wenn nun schlichte Gemüter meinen, natürlich, so irren die sehr. Denn das Ereignis hat nur stattgefunden, weil Medien, nachdem in nicht kontrollierten sozialen Medien so viel darüber berichtet worden ist, das Thema trotz der Zensurselbsverpflichtung dann aufnahmen. Das soll nicht noch einmal passieren. Die Bundeskanzlerin hat nun ja in Kooperation mit Facebook eine Zensurgremium eingesetzt, um solche "Haßberichte" zukünftg auf Facebook zu verhindern!  Die Leitung wurde Frau Kahane anvertraut, von der Wikipedia Folgendes zu berichten weiß:

"Von 1974 bis 1982 arbeitete sie unter dem Decknamen Victoria als Inoffizielle Mitarbeiterin des Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Kahanes Stasi-Akte umfasst knapp 800 Seiten. Laut Berliner Zeitung notierte ihr Führungsoffizier Mölneck zu Beginn ihrer Tätigkeit für das MfS, dass sie bereits beim zweiten Treffen „ehrlich und zuverlässig“ berichtet habe. Kahane hat laut Berliner Zeitung Dutzende Personen aus ihrem Umfeld belastet. Sie habe auch Aufträge ausgeführt und vom MfS Geld und kleinere Geschenke erhalten."
Nun wacht diese Expertin über Facebook, um regierungskritische Äußerungen zu zensieren, bzw strafrechtlich verfolgen zu lassen. Wenn es keine "Haßberichte" mehr über die Realpobleme der Asylanteneinwanderung  gibt, wenn alles in Rosamunde Pilcher Farben weichgezeichnet wird, dann verschwindet eben von selbst die Kritik an der Regierungspolitik. Aber solange es noch sich irrational Ängstigende gibt, bedarf es auch noch der pastoraltheologischen Begleitung: Es gibt keine Probleme, das bildest Du Dir alles nur ein! Da sage wer, die Kirche und die Theologie sei in der (post)modernen Gesellschaft funktionslos geworden.
Nähers dazu: Vgl: Bertold Brecht, Der Kongreß der Weißwäscher. 

Corollarium 1
Galt einst die Theologie der Konstantinischen Epoche als Inbegriff der Verfehlung, weil da die theologische Wahrheit dem Sichbeliebtmchen dem Kaiser gegenüber unterworfen worden sein soll, so müßte dies der Theologie in der Demokratie noch viel mehr zum Vorwurf gemacht werden. Hier ist die Apologetik des Bestehenden geradezu das theologische Tagesgeschäft geworden. Und kritisch ist die universitäre Theologie nur noch, wenn es gilt, gegen Demokratiedefizite in der Kirche zu kämpfen, daß sie sich eben der jetzigen Welt noch nicht genügend eingepaßt hat!            

Freitag, 18. März 2016

Im Kreuz ist Heil....von wegen!

Am Karfreitag betet die Kirche: "Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung"- aber was macht die vom Modernismus angekränkelte Theologie daraus? Die universitäre "Hochtheologie" steht, wenn die Erstellung des geistlichen Wortes zum Pfarrbrief ansteht, immer wieder vor ein und dem selben praktischen Problem: Wie sage ich das Hochtheologische gemeindegemäß. Dabei verrät sie uns dann, worauf es ihr im Kern wirklich ankommt, wohingegen die Hochtheologie es versteht, die modernistische Umformung noch unter allerlei traditionell Klingendes einzupacken und so zu verbergen. 
Ein Musterbeispiel ist dafür der Pfarrbrief von St Johannes zu Vilshofen, vom 20.März bis zum 27.Mai. Im Mittelpunkt steht tatsächlich das Karfreitagsgebet: "Im Kreuz ist Heil". Was erfahren wir da nun über das Kreuz? "Das Kreuz ist, provokannt gesagt, ein Zeichen menschlichen Versagens:es waren Menschen, die Gott ans Kreuz gehängt haben, aus Eifersucht, aus Stolz und aus Neid,". Die wirklichen Täter, Römer und Juden werden nicht benannt und statt der von der Bibel benannten Gründe wird  hier einfach aus einem Lasterkatalog zitiert: aus Eifersucht, Stolz und Neid hätte man Gott gekreuzigt! Diese Trias hat mit den wirklichen Gründen von seiten der Täter nun wirklich nichts zu tuen und basiert einfach auf durch nichts bewiesene Unterstellungen. Weil Jesus sich als Sohn Gottes bezeichnete, wollte der Hohe Rat der Juden Jesu Tod und Pontius Pilatus billigte die Kreuzigung  aus Nachgiebigkeit den Juden gegenüber. Komplexer wird die Frage aber, wenn wir uns auf den Hohepriester Kaiphas konzentrieren, der den Tod des Einen, Jesu, wollte um die Vielen vor einem Präventivangriff der römischen Besatzer zur Aufstandsbekämpfung zu bewahren. Kaiphas agiert hier als Verantwortungsethiker, der einen Menschen opfern will, um viele zu retten. Das hat mit Neid, Stolz und Eifersucht nun wirklich nichts zu tun! Warum werden hier die Motive der Kreuzigung Jesu Christi so verzeichnet und warum die von der Bibel bezeugten Täter nicht erwähnt?
Die Antwort ist klar: Es ist eben politisch nicht korrekt, an die Täterschaft des jüdischen Volkes zu erinnern! 
Wozu steht dann positiv das Kreuz? Wichtiger als dies scheint aber das Thema des Mißbrauches des Kreuzes zu sein! Polemisiert wird gegen die Kriegerdenkmäler in Deutschland, gegen die dortigen Kreuze! Daß der im Kriege gefallene Soldat sein Leben opferte, um das der vielen zu retten, von dieser christlichen Deutung des Fallens im Kriege weiß der Text nichts! Stattdessen sollen auch diese Kreuze nur an das " deutsche Versagen" in den zwei Weltkriegen erinnern. Das soldatische Opfer wird zur vermeintlichen Heldentat herabgewürdigt. Diese Kreuze, sollen sie nicht mißbraucht werden, sollen dann nur noch als Mahnung für Frieden und Achtung der Würde jedes Menschen sein. Damit ist schon die humanistische Umdeutung des Kreuzes vollzogen: Kreuz ist das, was nicht sein soll!  Positiv steht es für die Verantwortlichkeit für unseren Nächsten! Es soll aber auch an unsere Vergänglickeit erinneren. Wie ein erratischer Fremdkörper taucht dann ganz unvermittelt die Formel auf, daß das Kreuz uns auch erinnern soll an die Liebe, "aus der Gott sein Leben für uns hingegeben hat", ohne daß das aber irgendwie erläutert wird. Stattdessen dominiert die Warnung vor dem Mißbrauch! 
Worin besteht nun das Positive des Kreuzes? Das Kreuz sei Zeichen der Hoffnung! "Denn dieser Gott, der am Kreuz gestorben ist, hat durchh seine Auferstehung das Kreuz zum Zeichen des Sieges über falschen Stolz, über Angst und Tod gemacht.  Also: nicht das Kreuz ist ein Heilsgeschehen, sondern allein Ostern, daß da Jesus Chrisus von den Toten wieder auferstanden ist! 
Das Kreuz ist nur insofern ein Heilszeichen als es uns an Ostern erinnert. Nicht im Kreuz ist Heil, sondern nur Ostern als Überwindung des Kreuzes ist das Heil für uns! Das Kreuz ist allein das Negative, der Triumph von Neid, Stolz und Eifersucht, das Ostern überwunden wurde. Das Kreuz hat so keine Heilsbedeutung, außer in dem Zitat der traditionellen Kreuzestheologie, daß Gott aus Liebe zu uns das Kreuz auf sich nahm. Aber das wird nicht ausgeführt oder besser gesagt, ersetzt durch die Vorstellung, daß das Kreuz als das rein Negative Ostern als die Überwindung des Kreuzes erst ermöglichte und so nur etwas Positives ist. 
Aber keine christliche Besinnung ohne politisch korrekte Folgerungen: "Anstatt also im Zeichen des Kreuzes verquerre Ideen eines in sich abgeschotteten Abendlandes zu verkünden steht es uns doch viel besser, unseren christlichen Glauben bekannt zu machen und Menschen, die guten Willens sind, echte Nächstenliebe spüren zu lassen." Die "echte Nächsenliebe" besteht dann im bedigunglosen Ja zur Asylpolitik der Bundeskanzlerin Merkels, daß der Deutsche Staat zum Sozialamt der Welt sich aufbläht, um allen Wirtschaftsflüchtlingen der Welt zu einem  Leben in Wohlstand zu verhelfen auf Kosten von uns Deutschen.  
Das Kreuz Christi selbst hat so keine Heilsbedeutung mehr, es fordert uns praktisch nur noch zur politisch korrekten Humanität auf! Das ist Alles, was einer modernistischen Theologie zu Karfreitag einfällt!   

Corollarium 1
Es ist zu vermuten, daß verschlossene Türen und Fenster einer Wohnung als Absicherung gegen Einbrüche dieser Kreuzestheologie nach unmoralische Abschottungsversuche gegen Armutseinbrecher sind, also ein Verstoß gegen die politisch korrekte Nächstenliebe!         

Donnerstag, 17. März 2016

Papst Benedikts kritische Anmerkung zum 2.Vaticanum

"Dadurch, daß das Zweite Vatikanische Konzil die Überzeugung „definitiv“ aufgegeben habe, daß es für Ungetaufte kein Heil gebe, sei die Kirche und der Glauben in eine „doppelte Krise“ geraten." Kath info am 17.3. 2016.„Einerseits scheint das einem künftigen missionarischen Einsatz jede Motivation zu entziehen. Warum sollte man Personen davon überzeugen, den christlichen Glauben anzunehmen, wenn sie sich auch ohne diesen retten können?
Aber auch für die Christen tauchte eine Frage auf: die Notwendigkeit des Glaubens und seiner Lebensform wurde unsicher und problematisch. Wenn es jene gibt, die sich auch auf andere Weise retten können, ist es letztlich nicht mehr evident, warum der Christ an die Notwendigkeit des christlichen Glaubens und seiner Moral gebunden sein soll. Wenn aber der Glauben und das Heil nicht mehr voneinander abhängig sind, wird auch der Glauben grundlos." Papst Benedikt
 Treffender kann man die durch die theologische Neuorientierung hervorgerufene Krise nicht auf den Punkt bringen. Papst Benedikt erweist sich hier wieder einmal als Theologe. Die Vergleichgültigung des wahren Glaubens für das Heil des Menschen entkräftet eben nicht nur jedes missionarische Engagement sondern läßt auch den Gläubigen die wahre Religion zu etwas Gleichgültigem werden. Da die Katholische Morallehre ihr letztes Ziel im Seelenheil hat und da dies nun unabhängig von der Morallehre der Kirche erlangt werden kann, wird sie, so ihres Rechtfertigungsgrundes verlustig, auch in Frage gestellt. Sie muß nun ihre weltimmanente Lebensnützlichkeit erweisen, denn sonst wird sie abgelehnt, weil sie nun, gleichgültig für das Seelenheil geworden nur noch für das irdische Leben nützlich sein könnte. 
Damit alle Religionen dem weltlichen Frieden dienen können, soll eben jede darauf verzichten, sich als die einzig zum Seelenheil hinreichende zu verstehen. Dieses Pazifizierungskonzept wurde nach dem innerchristlichen Religionskrieg des 17. Jahrhundertes aus der Taufe gehoben, daß es Gott gleichgültig sei, ob wer evangelisch oder katholisch sei und jetzt auf das Verhältnis der Religionen zueinander appliziert! Die Pazifizierung der Religion ist dabei immer notwendigerweise eine Devitalisierung der Religion, daß sie als bestimmte, als katholische oder evanglische nicht heilsnotwendig sei. Diese Devitalisierung erlaubt so - um des Religionsfriedens willen- nur noch eine lau gelebte Religion, das ist das moderne Christentum. Denn wie sollte denn selbst ein Gläubiger seine wahre Religion noch anders leben können, weiß er doch, daß sie auch für sein Heil gleichgültig ist!  Das ist, um es noch einen anderen Namen zu geben das verbürgerlichte Christentum als Resultat des innerchristlichen Konfessionskrieges in Europa. 
Nur, daß jetzt dies devitalisierte Christentum auf eine sich revitalisierende Religion, den Islam trifft, der gerade ob seiner Vitalität das lau gewordene Christentum gefährdet.        

Mittwoch, 16. März 2016

Lesefrüchte : Kein Nachwuchs- sterben wir aus?

"Er glaubte ernstlich, es sei weniger unrecht, einen Menschen zu töten als ein Kind zu zeugen: dem ersteren nimmt man nur das Leben, aber nicht das ganze Leben, sondern die Hälfte oder ein Viertel oder de hundersten Teil dieses Daseins, das zu Ende gehen würde; aber bist du letzterem,so sagte er, nicht verantwortlich für alle Tränen, die es von der Wiege bis zum Grabe vergießen wird? Ohne dich wäre es nicht geboren, und warum wird es geboren? Weil es dir so gefällt, aber nicht, weil es ihm so gefällt, das ist sicher." Gustave Flaubert, November, in: G. Flaubert, Drei Erzählungen,hrsg: Christa Bevernis, 1979, S.306. Zwei Motive werden hier gegen den Wunsch zum eigenen Kind aufgeführt: daß das Leben sich nicht lohnt (das ist das Thema dieser Erzählung des romantischen Protestes gegen die Tristesse des bürgerlichen Lebens) und ein freiheitstheoretisches: es sei moralisch nicht vertretbar, jemandem das Leben zu geben, der dies nicht selbst wolle. Dem Ideal des Selbstbestimmungsechtes widerspräche es, ohne seine Einwilligung gezeugt und geboren zu werden. Fortpfanzug sei so ein Unrecht! 
Geben wir dem Icherzähler noch einmal das Wort: "Ich bin geboren mit dem Wunsche zu sterben. Nichts schien mir törichter als das Leben und nichts schmachvoller, als daran zu hängen. Wie die meisten Menschen meiner Zeit ohne Religion aufgewachsen, kannte ich doch nicht das kalte Glück der Atheisten oder die ironische Unbekümmertheit der Skeptiker." (S.231) Die Moderne ist eben nicht einfach die aufklärerische Überwindung der Religion hin zum großen Projekt der Humanisierung der Welt, daß der Mensch nun erst anfange, würdig zu leben. Goethes junger Werther und der Protagonist der Novembererzählung manifestieren eben auch den romantischen Protest gegen ein säkularisiertes als so sinnlos empfundenes Leben, das seinen Tod verdient hat im Sterben beider Protagonisten. Goethe läßt seinen Werther sagen, und dem hätte der Protagonist der Novembererzählung wohl zugestimmt: "Wenn Du fragst, wie die Leute hier sind? muß ich Dir sagen: wie überall! Es ist ein einförmig Ding um´s Menschengeschlecht. Die meisten vearbeiten den grösten Theil der Zeit, um zu leben, und das Bisgen, das ihnen von Freyheit übrig bleibt, ängstigt sie so, daß sie alle Mittel aufsuchen, um´s los zu werden. O Bestimmung des Menschen.
Goethe, Die Leiden des jungen Werthers, (Bibliothek der Erstausgaben, 1997, S.14f) Ohne Religion kann dem Menschen, gerade dem feinfühligen und nachdenklichen das Leben so kalt werden, daß ihm das Nichtsein erstrebenswerter erscheint als ein Weiter so! Es ist zu fragen, ob das Faktum, daß in Westeuropa nur noch so wenige Kinder geboren werden, sodaß unser Aussterben keinesfalls eine überspannte Negativphantasie ist, eben nicht nur auf dem Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie beruht, daß Frauen um des Gelderwerbes willen auf eigene Kinder verzichten. Ist seit Gott ist tot! unser Leben uns zu kalt geworden, um es mit Nietzsche zu sagen, als daß wir es noch als fortpflanzungswürdig ansähen?  Geben wir so Nietzsche das Wort über die Folgen des Todes Gottes:
"Giebt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? "  Die fröhliche Wissenschaft, Drittes Buch, Aphorismus 125 „Der tolle Mensch“ (KSA 3, S. 480 ff.).
Aber es bleibt dann noch die Anfrage aus der Novembererzählung: Darf man einem Menschen das Leben schenken, wenn der es nicht selbst als Geschenk möchte. Diese Anfrage ist nun aber selbst eine Aporie, denn damit der Mensch frei entscheiden  kann, ob er sein oder nicht sein will, muß er schon sein, um so frei entscheiden zu können. Erst durch die Zeugung und das Zur-Welt-Kommen kann ein Mensch als Freiheit Ja oder Nein zum eigenen Leben sagen. Aber somit taucht der Freitod nun doch noch in ein ganz anderes Licht: Es ist das Vermögen, das Geschenk des Lebens abzulehnen, wie es dann auch Goethes Werther prakiziert. Das entlastet aber die Eltern, so befremdlich es auch zuerst klingen muß, denn nun ist das Leben eine Gabe, zu der der so Beschenkte auch sein Nein sagen kann und so wird es erst zu dem seinigen, indem er Ja zu der Gabe sagt und so es zu seinem macht, gerade weil er es auch negieren könnte.
 In der Moderne raunt so subkutan eine Rede, die da sagt, daß es sich vielleicht gar nicht lohne, zu leben. Gelegentlich manifestiert sich diese Rede gar in der Hochliteratur, in Goethes Leiden des jungen Werther, aber auch in Flauberts Erzählungen und Romanen. st die demographische Katastrophe unseres Aussterbens auch ein Ausfluß dieser unheimlichen Rede des: Es lohnt sich nicht?         

Dienstag, 15. März 2016

Lesefrüchte zur Weltverschwörung

"Gibt es eine Weltverschwörung? Gibt es eine geheime Weltmacht, die die Weltherrschaft innehat? Nein! Die Weltherrschaft hat niemand, aber es gibt viele,die nach Weltherrschafft streben. Weltvershwörungstheorien, die besagen, eine geheime Macht beherrsche die ganze Welt, sind Desinformationen. Denn niemand hat die totale Herrschaft über die Welt, schon gar nicht die negativen Mächte- obwohl sie von Weltherrschaft träumen und alles unternehmen, um sie zu erreichen."
Arnim Risi, Machtwechsel auf der Erde, 5.Auflage, 2006, S.308f
Wichtig ist hier die Unterscheidung des Willens zur Weltherrschaft und der Realisierung dieses Willens. Schon der christliche Glaube an Gott als den Regierer der Welt schließt die Vorstellung aus, daß eine menschliche Macht die vollkommende Macht über die Erde für sich gewinnen könnte. Aber der Wille zur Weltbeherschung in den zwei jetzt miteinander konkurrierenden Gestalten der Globalisierung und des Islam sind nicht übersehbar. Das Nein zu jeder Art von Weltverschwörungstheorien kann eben auch der Verschleierung des Willens zur Wetherrschaft dienen, getreu dem Motto: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten- Walter Ulbricht.          

Montag, 14. März 2016

Das gibt es nicht....Irritierende Gedanken

Das gibt es nicht- diese Aussage ist uns wohl bekannt und doch ist sie etwas sehr Problematisches."Engel gibt es nicht!"- Gut, aber nun fragen wir mal nach. Was  bedeutet denn, daß es etwas, wie die Engel nicht gibt? Bestreitet jemand, daß Engel in religiösen Geschichten vorkommen? Natürlich nicht. Kann man bestreiten, daß sie in der Theologie vorkommen? Auch das ist unbestreitbar. In der Volksfrömmigkeit? 
Erinnern wir uns an die erste Schritte in das Reich der Mathematik:Wir lernen: Abziehen, Wenigerrechnen, also das Subtrahieren. 2 minus 3, das gibt es nicht, und auch 1 geteilt durch 3 gibt es nicht, und es gibt keine Zahl, die mit sich selbst multipliziert minus 1 ergäbe. Das gibt es alles nicht, fangen wir gerade an- aber es dauert nicht lang, wir schreiten voran im Reiche der Zahlen und was es anfänglich nicht gab, gibt es nun doch, von minus 1, zu Eindrittel bis zur imaginären Zahl. Es kommt einzig und allein nur auf die gewählte Zahlenmenge an, in der ich die mathematisch definieren Operationen durchführen will, ob auf 2- 3 die Antwort lautet: gibt es nicht oder minus 1.  
In welcher "Welt" (Zahlenmenge) ist dann die Aussage, "Engel gibt es nicht" wahr und in welcher nicht, könnten wir nun uns fragen. 
Die Aussage, 100 minus 200 plus 100 gleich Null, ist eine mathematisch sinnvolle und wahre Aussage. Frage ich, wenn ich 100 Euro Guthaben auf meinem Konto habe, 200 abhebe, wieviel muß ich einzahlen, um 0 Euro auf dem Konto zu haben, lautet die Antwort, daß ich 100 einzuzahlen habe, um auf Null zu kommen, also schuldenfrei zu sein. Frage ich dagegen, wenn 100 Menschen in einem Zug sind, 200 aussteigen, wie viele müßten einsteigen,damit null im Zug sind, dann ist das eine sinnwidrige Aufgabe, denn auf dies Problem bezogen können negative Zahlen nicht zugelassen werden. Es gibt also Gründe dafür, welche Zahlenmenge gewählt wird für bestimmte Aufgabenstellungen. Gibt es so etwas auch für die "Vorstellung" von Engeln, daß wir sie in bestimmten Bereichen ausschließen, um sie in anderen zuzulassen wie im obigen Beispiel die negativen Zahlen? 
Frage ich, wie wirkt Gott in der Wirklichkeit, dann kann diese Frage sehr sinnvoll mit der Vorstellung von Engeln begriffen werden. Frage ich, wie ein Kernkraftwerk funktioniert, wer würde das Funktionieren mit dem Wirken von Engeln in Beziehung setzen? Niemand!  In der Vorstellungswelt der Religion gehören Engel dazu, in die Vorstellungswelt der Technik nicht- oder erklärt irgendein Theologe das elektrische Licht mit dem Einwirken von Engeln? 
Wir Menschen leben in verschiedenen Welten, so wie man mathematische Operationen in verschiedenden Zahlenmengen durchführen kann mit dann ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Wir verkennen so unser Realleben, wenn wir dann aus dieser multiversen Realität herausfallend nur noch eine Zahlenmenge, eine Vorstellungswelt für die einzig wirkliche halten!   
Ob eine Vorstellung legitimes Element einer Vorstellungswelt ist, entscheidet sich dann durch die Bestimmungen der Vorstellungswelt. Ob die Vorstellung von einem Engel Bestandteil der Naturwissenschaft und insbesondere der Biologie sein kann, steht und fällt mit der Frage, wie die wissenschaftliche Biologie ihren Gegenstandsbereich definiert!  Den Gegenstand der Biologie gibt es ja nicht unabhängig von dieser Wissenschaft, da sie ihn ja erst für sich definiert! Wenn es für die Theologie gute Gründe gibt, die Vorstellung des Engels als wahr zu erachten, (also als zu ihr gehörig), dann gehört er auch in die christliche Frömmigkeit, denn die glaubt an das Wirken Gottes in der Welt durch Engel. Es gibt aber auch gute Gründe, warum Engel etwa nicht ein wahres Element der Vorstellungswelt der Technik sind. Unter dem Begriff der Vorstellungswelt sei dabei hier immer verstanden, was man so selbstverständlich von einem bestimmten Bereich meint, daß es eben die Welt der Technik. die der Tiere und Pflanzen etc gibt, worauf dann die Wissenschaft des jeweiligen Bereiches (die der Biologie etwa) aufbaut und die Vorstellungen, was man so darüber meint,zu begreifen, auf den Begriff zu bringen durch das wissenschaftliche Denken über den vorgestellten Bereich. 
"Das gibt es nicht" Ja, wo gibt es das nicht und wo gibt es das, was es da nicht gibt doch!" ist so die Antwort auf diese naive weil undurchdachte Vorstellung. 
Wie selbstverständlich uns das Leben in verschiedenen Universen ist, zeigt ein einfacher Gedanke. Schreibe ich Tagebuch, steht da, das tat ich da, und ich könnte ergänzen: und wenn ich da das nicht getan hätte...Was wäre wohl aus mir geworden, wenn ich damals das nicht getan hätte? Wir könnten neben unserem Tagebuch der indikativischen Aussagen endlich viele Konjunktivtagebücher führen, denn ob unseres Freiheitsbewußtseins leben wir immer auch in unseren Konjunktivwelten. Und da der Mensch auch ein Wünschen könnendes Wesen ist, lebt er auch noch in seinen Optativwelten: Wenn ich doch nur....Nur ein enthumanisiertes Denken kennt nur die Welt der indikativischen Aussagen: So ist es, die dies Denken aber notwendig verfehlt, weil es diese Welt nicht mehr in ihrer Kontingenz begreift: Es könnte alles auch anders sein!         

Sonntag, 13. März 2016

„Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie“ Irritationen

Eigentlich ist die Sache doch klar: Da wollen Männer eine Frau steinigen, bloß weil Mann sie inflagranti beim Ehebruch erwischt hat- sie und der Mann, der blieb unbehelligt- aber Gott sei es gedankt, Jesus rettete sie vor der bestialischen Bestrafung der Steinigung durch sein sehr kluges Votum: "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie" Niemand war da ohne Sünde und so gingen sie, die verhinderten Steiniger davon. Nur, daß dann Jesus zur Ehebrecherin sagte, Sündige hinfort nicht mehr, könnte moderne Bibelleser etwas stören, denn ob denn wirklich jedes Fremdgehen eine Sünde ist, das müsse doch der Einzelfall erst geprüft werden. Den Standartwitz zu diesem Evangelium, und dann sah Jesus seine Mutter und rief: Fort, Du störst jetzt, könnten wir auf sich beruhen lassen, versteckte sich in ihm nicht doch ein ernsthaftes Problem: wie, wenn da wer sagen könnte, daß er, gerade gebeichtet habend, jetzt wirklich ohne Sünde sei, weil all seine Gott ihm in der Beichte vergeben habe?
Aber langsamer: a) beruht unsere Abneigung gegen die Steiniger erstmal darin, daß wir wohl den Ehebruch als moralisches Fehlverhalten ansehen, aber nicht mehr als ein zu bestrafendes, und b) die Steinigung uns auf jeden Fall als menschenverachtende Hinrichtungsweise inakzeptabel ist, so daß unsere Sympathie mit Jesu Verhinderung auf diesen beiden Punkten beruht, daß keine zu bestrafende Sünde vorlag und daß die geforderte Bestrafungsart auf jeden Fall moralisch zu verurteilen ist. Gehen wir dann davon aus, daß der menschenliebende Jesus das genauso sah und deshalb diese Verurteilung verhinderte. Nur, warum billigte er dann -zumindest dem Wortlaut seiner Intervention nach dies Steinigung für den begangenen Ehebruch und stellte nur die moralische Anforderung an den Vollstrecker der Strafe, daß der selbst ohne Sünde zu sein hat.
Soll das heißen, daß wenn immer ein Straftäter zu verurteilen ist, die Verurteilung nur der ausführen darf, wer selbst ohne Sünde ist? Dann müßte in jedem Strafverfahren der schuldig Befundende freigelassen werden, weil sich niemand fände, der das Urteil vollstrecken könnte, weil Niemand ohne Sünde ist. Die Folgen sind offensichtlich: Jeder Kriminelle wüßte, daß er nicht mehr bestraft werden könne, weil es keinen Vollstrecker gibt, der der Norm Jesu genügte. Die Folge: Die Welt, Jesu Praxis folgend würde zum Paradies für alle Verbrecher und für die anderen zur Hölle auf Erden. Denn daß sich ein überführter Verbrecher bloß durch den Appell, nicht mehr Verbrechen zu begehen,davon abhalten ließe weiter so zu leben wie vordem, ist wohl mehr als weltfremde Blauäugigkeit- es ist eine gemeingefährliche Illusion über den Menschen. Man könnte dann auch an Wölfe glauben, die sich zum Vegetarismus bekehren. 
Oder sollte das nur sagen, daß die Todesstrafe in der Form der Steinigung nur der ohne Sünde vollstrecken dürfe, aber andere Strafen wohl? Dürfte dann die Todesstrafe in einer anderen Form wohl durchgeführt werden oder gilt diese Normbestimmung für den Vollzug für jede Art des Vollzuges der Todesstrafe? 
Oder ist das auf die Causa des Ehebruches zu beziehen, daß es Sünden gäbe, die von Menschen rechtens bestraft werden, auch wenn die Vollstrecker dann selbst auch nicht frei von Sünden wären, wie etwa Mord und Vergewaltigung, und daß es Sünden gibt, etwa läßliche Sünden, die eben von Menschen nicht zu bestrafen sind ob ihrer Geringheit- sodaß Jesus urteilte: Wer so Geringes verurteilen will, der muß dann selbst auch frei sein vor so geringen Sünden? So wird ja heuer der Ehebruch nicht als strafbare Handlung vom staatlichen Gesetz angesehen. 
Oder sollten wir hier die Unterscheidung von Privat- und Amtsperson einschreiben und urteilen: Hier sagt Jesus, wie beschaffen Menschen sein müssen, wenn sie als Privatpersonen gerichtlich urteilen und Strafen vollziehen wollen im Gegensatz zur Amtsperson, die ihr Recht zum Richten und Vollstrecken nicht aus sich her ableiten, aus der Moralität ihrer Person sondern allein aus ihrem Amt.
Amtsausübungen einer Amtsperson sind eben unabhängig von der moralischen Qualität des Amtsinhabers gültig, wie eben das gerade vom Priesteramt gilt. Dann wäre es Jesu Anliegen hier, die Privatgerichtsbarkeit mit ihrer Tendenz zur Lynchjustiz in Frage zu stellen um der Stärkung der Amtsgerichtbarkeit, dem staatlichen Gewaltmonopol willen!  
Fragen- wie da richtige Antworten finden? Eines darf wohl als sicher angesehen werden: Wenn die Folge der Auslegung dieses Votums Jesu die wäre, daß die Erde sich zum Paradies für Verbrecher verwandelte und zur Hölle für die Verbrechensopfer, dann kann die Auslegung dieses Votums so nicht Jesu Christi Willen entsprechen. Da der Ehebruch auch in den Augen Jesu keine läßliche Sünde war, bleiben dann nur noch die Möglichkeiten, daß Jesu hier prinzipiell den Vollzug der Todesstrafe für Menschen ohne jede Sünde reservierte, und sie so faktisch abschaffen wollte, oder daß er hier tatsächlich die Privatgerichtsbarkeit faktisch abschaffen wollte.  
Da ich aus prinzipiellen Gründen der Gerechtigkeit die Todesstrafe für von der göttlichen Gerechtigkeit legitimiert ansehe, halte ich also die Auslegung für am berechtigsten, die darin ein Nein zur Privagerichtsbarkeit sieht und ein Ja zur staatlichen- denn wie sollte Jesus die von seinem eigenen Vater eingesetzte und so legitimierte staatliche Gerichtsbarkeit verwerfen?            
      

Samstag, 12. März 2016

Die USA zu verstehen versuchen? Eine unlösbare Aufgabe?

Die USA ist der Hegemon der westlichen Welt, in die wir Deutschen, erst Westdeutschland 1945 und jetzt auch Ostdeutschland 1990 integriert worden sind. Auch ist die Katholische Kirche Deutschlands
somit in den Westen inkulturiert, und auch die Römisch Katholische in Folge des West-Ost-Konfliktes,
in dem auch der römische Katholizismus und der Protestantismus einer von orthodoxen Kirchen dominierten Kulturraum gegenüberstanden, mit der großen Ausnahme Polens. So sollen die Merkwürdigkeiten des jetzigen US- Wahlkampfes mit seiner eigentümlichen Kaprizierung auf den einen Kandidaten Donald Trump zum Anlaß genommen werden, ein paar sehr vorläufige Anmerkungen zu den USA zu versuchen, um Hilfen zum Verstehen zu präsentieren. 
These 1: 
Die USA ist nur verstehbar, wenn vom Mythos des "Wilden Westens" ausgegangen wird, der Kinderstube der heutigen USA. Merksatz: Ursprungsmythen bestimmen das kulturelle Selbstverständnis eines Volkes oft mehr als ihre Realgeschichte. Das Verhältnis des Amerikaners (im Sinne von dem Archetyp des Amerikaners, so wie er von Natur aus ist) zum Staat ist nur verstehbar, wenn sich der Mythos vom Cowboy mit seinem Revolver, dem immer schußbereiten vor Augen gehalten wird. Mobil, auf dem Pferde, den Revolver in der Hand erobert er sein Land, setzt sein Recht durch und glaubt daran, daß die moralisch Guten auch immer im Kampf -idealisiert im Duell zwischen dem Guten und Bösen als Shot-Down-sich durchsetzen. Der Staat ist dabei das Abwesende, der nicht sein zu braucht und der den freien Cowboy nur in seiner freien Entfaltung behindern würde. Daß hier nicht ein Krieg aller gegen alle sich ereignete, sodaß nach dem Leviathan-Staat im Sinne Hobbes gerufen wurde, verdankt sich a) der Tatsache, daß das erste Opfer der Wildwestgewalt der Indianer war, und die Weißen sich so nicht gegenseitig töteten und b) der Größe des Landes, das eben anfänglich nur dünn besiedelt wurde. Reduzierte Sozialkontakte reduzieren die Gewaltanwendung.  
These 2 :
Die USA ist nicht verstehbar ohne den Blick auf den inneramerikanischen Bürgerkrieg, in dem der protestantische Teil den katholischen Süden besiegte und so erst die Yankiekultur zu der Amerikas wurde. Die Katholische Kultur war und ist seit dem die der Besiegten in den USA. Besonderes Gewicht icht ist dabei auf den amerikanisch umgeformten Calvinismus zu legen. Das Luthertum ist ob seiner ihm eigenen Staatsfixierung, der urlutherischen Liebe zur Obrigkeit immer ein Fremdkörper, wenn er sich nicht amerikanisiert! Dem Reformiertentum ist nun die Prädestinationslehre das konfessionelle Besondere, sein theologisches Herzstück. Erst die Anerkenntnis der Dominanz calvinistischer Religiösität ermöglicht es, amerikanische Kultur zu verstehen. Am Anfang steht da ein einfaches theologisches Problem: Gott erwählt Menschen zum Heil und andere nicht. Wie kann ich erkennen, ob ich ein von Gott Erwählter bin? Der kontinentaleuropäische Kontinent rang in seinen calvinistischen Kreisen mit dieser Frage, ohne letztlich eine Antwort zu finden, bis dann Karl Barth in einem Geniestreich das Problem erledigte.In England, dem mehr pragmatisch als spekulativ veranlagtem fand sich eine erste Lösung: Wen Gott erwählt hat, dem gibt er auch Gelingen im Leben. Nicht weil jemand Erfolg hat, ist er erwählt von Gott, sondern weil er Erwählter Gottes ist, ist er erfolgreich im Leben. Man kann jetzt tiefsinnig fragen: Verdankt sich Englands Vormachtstellung in der Welt als Kolonialmacht bis zum 1. Weltkrieg, danach begann wohl der Niedergang, dieser calvinistischen Frömmigkeit oder setze die sich ob des englischen Handelsimperialismus mit seinen Erfolgen durch: der Glaube, daß am Erfolg Gottes Sein mit den Erfolgreichen zu erkennen ist. Darin gründet sich auch die tiefe Abneigung gegen den Sozialstaat, denn Gott ist nicht mit den Armen, den wäre er mit ihnen, wären sie nicht arm!  In den USA modifzierte sich das an den Glauben des Erfolges der von Gott Erwählten im Kampf und Krieg- der "Wilde Westen" mit seiner Revolverheldenkultur stand hier Pate. Das Shot-Down ist eben ein zutiefst religiös fundiertes Phänomen: Die Guten siegen da, weil Gott die Geschichte regiert und er immer auf der Seiten der Erwählten, das ist der Guten und somit der Erfolgreichen steht.  
These 3
Lange dominierte in den USA die Ideologie des "Schmelztiegels", daß in den USA alle Einwanderer zu neuen Menschen, dem Amerikaner synthetisiert werden- dem neuen Menschen. Faktisch meinte das aber die Dominanz der Kultur des Weißen Mannes angelsächsicher Kultur, dem sich die anderen zu subordinieren hatten. Die englische Sprache, amerikanisch modifiziert zeigt dies überdeutlich. Die Multikultiideologie ist nun die Reaktion auf das Auslaufen der Ideologie des Schmelztiegels und des Faktums, daß die anderen Kulturen nicht mehr unhinterfragt die Dominanz des Weißen Mannes englischer Kultur akzeptieren. Die kulturelle Einheit der USA löst sich auf in ein Gemengelange von verschiedendsten Kulturen. Daß ein Nichtweißer US Präsident werden konnte. symbolisiert so den Anfang der Auflösung der Hegemonie des Weißen Mannes. 
Donald Trump ist nun der Repräsentant des Willens zur Rückkehr zur Hegmonie des Weißen Mannes, und da diese umkämpft ist, reaktiviert er in seinen Auftritten den Mythos des Wilden Westens, des echt Amerikanischen gegen die verstädterte Dekadenzkultur der etablierten Politiker. Es ist die tiefe Abneigung des Natur- Cowboys gegen den städtischen Bureaumenschen, der Hosenträger trägt, statt einen Colt im Halfter. Die Unkultiviertheit und Derbheit der gut inszenierten Auftritte dieses Kandidaten zielen eben genau auf den archetypischen US- Cowboy im weißen amerikanischen Statsbürger, dem gerade der ökonomische Erfolg des Millionärs auch ein Zeichen dafür ist, daß der der rechte (einst von Gott Erwählte) ist.   Hillary Clinton setzt dagegen auf die postmodernistische Auflösung aller Kulturen in dem Massenmenschen und konkreter auf die Stimmen derer, die die Hegemonie des Weißen Mannes beenden möchten, sodaß die Massengesellschaft entsteht unter dem ideologischen Himmel der Multikultideologie.  Was in den USA das Ende der Dominanz der angelsächsischen Kultur des Weißen Mannes ist, das ist in Europa die Auflösung des Abendlandes mit ihrer christlich fundierten Kultur zur amorphen Massengesellschaft. 
Offenkundig setzt die Katholische Kirche in Europa wie in den USA auf die Auflösung kultureller Identitäten zugunsten der Herbeiführung einer universalen Massenmenschengesellschaft - seit dem 2. Vaticanum mit seiner Erklärung: Gaudium et spes mit seiner Sympathie für einen Universalstaat und einer dem subordinierten Massenmenschenwelt!  Daraus erklärt sich eben die Begeisterung der Stellungnahmen Katholischer Würdenräger Deutschlands  zur Asylpolitik der Kanzlerin Merkel.   

Corollarium 1
Deutschland gehört als Westdeutschland erst seit dem verlorenen 2.Weltkrieg zum "freien Westen", kulturell, in der Mitte Europas gelegen ist seine Kultur auch die der Mitte, zwischen Frankreich und Rußland in Distanz zu England. 1953 bot die Stalinnote, daß Deutschland wiedervereint werden könnte, wenn es sich außenpolitisch neutral verhielte, die große Chance, die Selbstständigkeit wiederzugewinnen, aber der C-Politiker Adenauer verzichtete auf die Souveränität und  Einheit Deutschlands, weil er Westdeutschland unbedingt zum Appendix des "freien Westens" machen wollte als Frontstaat gegen die Sowjetunion!  Der heutige Eindruck der selbstverständlichen Zugehörigkeit Deutschlands zum "freien Westen" ist die Folge der Verdrängung der Kontingenz der Subordination Deutschlands unter die USA.               

Freitag, 11. März 2016

Der US-Wahlkampf und seine moraltheologischen Verwirrungen

"Die USA müssten sehr «wachsam» sein und dürften Personen, die diesen Hass gegen die Vereinigten Staaten in sich trügen, keinesfalls die Einreise erlauben, so Trump."Kath net über den amerikanischen Präsidentenkandidaten Trump: "Der Islam hasst uns", am 11.3. 2016. Eigentlich das selbstverständlichste von der Welt, daß ein Staat seinen Feinden keinen Einlaß gewährt. Aber in den Medien wird alles, was dieser Kandidat von sich gibt, zum Negativen hin ausgelegt! Was hielte man den von einem Hirten, der Wölfen Zutritt in den Schafsstall ließe, einer Schuldirektion, die Rauschgifthändlern den Zutritt zum Schulhof erlaubte? Aber beim Islam wäre das eben anders: Nicht jeder Mohammedaner hasse doch Amerika. Nur, daß hat dieser potentielle Kandidat gar nicht gesagt.Er sagt nur, daß wenn Anhänger dieser Religion uns hassen, dann sollen sie nicht in das Land hineingelassen werden. Nun spricht eine simple Wahrscheinlichkeitberechnung dafür, daß unter Anhängern des Islams die Menge der den USA feindlich Gesonnen deutlich höher sein dürfte als unter einreisenden Juden oder Buddhisten. Daß dann Mohammedaner mehr und genauer zu kontrollieren sind als Juden und Buddhisten, ist staatspolitisch gesehen eine Selbstverständlichkeit! Daß es immer wieder Berichte gibt, daß der "Islamische Staat" und wohl auch andere islamische Kampfverbände getarnt ihre Kämpfer nach Europa und wohl dann auch den USA einsickern lassen wollen, ist bekannt und es spricht viel für die Glaubwürdigkeit solcher Berichte. Denn wie sollte der militante Islam sein Ziel, die ganze Welt dem Islam zu unterwerfen, erreichen wollen, ohne in Europa und in Amerika den heiligen Krieg zu eröffnen? So wie die USA den Willen des Kommunismus zur Weltherrschaft nie unterschätzt hat, so gibt es auch keinen  legitimen Grund, den islamischen Willen zur Weltbeherrschung zu unterschätzen. Genau das und nicht weniger verlangt dieser Präsidentschaftskandidat. Seltsam nur, daß er dafür von Katholiken kritisiert wird, ebenso sein Wille, die USA vor illegalen Einwanderungen zu beschützen, wohingegen Hillary Clintons radicale Abtreibungsbefürwortungspolitik keinerlei Kritik erfährt- ja selbst der Papst sich gegen Trump stellt und somit Hillary Clinton unterstützt, die nun wahrlich eindeutig antichristlich orientiert ist! Wie ein Staat sich vor seinen Feinden und illegalen Einwanderungen zu schützen hat, ist eine politische Ermessensfrage und kann so nicht eindeutig aus der christlichen Moralehre deduziert werden, daß aber eine Finanzierung von Kindestötungen mit Geldmitteln der Entwicklungshilfe nicht mit der christlichen Moral kompatibel ist, das kann nicht bestritten werden.     

Corollarium 1
Man bleibt immer ein Kind seiner Kinderstube; das gilt auch für Völker. Die Amerikaner werden wir Kontinentaleuropäer nie verstehen, wenn wir nicht begreifen, daß desAmerikaners Wiege der "Wilde Westen" ist und daß zu in dem Amerikaner immer der "Wildwestcowboy" steckt, dem sein bester Freund der immer schußbereite Revolver ist. Die Konflikt- und Überlebensstrategien des "Wilden Westens" bilden sozusagen die Basisprogramierung des Amerikaners, auf dem dann sein individueller Charakter sich aufbaut. Trump spricht eben diesen Urtyp des Amerikaners im heutigen amerikanischen Staatsbürger an und das macht ihn Amerikanern sympathisch, gerade solchen, die sich noch mit ihren kulturellen Ursprüngen identifizieren können. Hillary Clinton ist dagegen die typische Vertreterin der herrschenden politischen Klasse, die jeden Kontakt zum eigenen Volk verloren haben,und die nur viele Stimmen wollen, damit sie regieren können für die Interessen ihrer Klasse.   

Corollarium 2
Die Feindesliebe meint nicht den Irrglauben, daß es keine Feinde mehr gäbe seit Christi Versöhnungswerk. Die Feindesliebe zu praktizieren kann so nicht bedeuten, daß Hirten ihre Schafställe für Wölfe öffnen!              

Donnerstag, 10. März 2016

Das Ende der großen christlichen Erzählung- ein Paradigmenwechsel

Die christliche Religion fundiert sich in ihrer großen Erzählung, die von Gott, dem Schöpfer, dem Menschen, der im Ursprung sündigte, aus der Gemeinschaft mit Gott herausfiel, als Exilierter in der Welt lebte und Gottes Projekt zur Rückgewinnung des Menschen durch das Erlösungswerk Christi und seiner Vergegenwärtigung durch die Kirche bis zur endgültigen Errichtung des Reich Gottes. In diese Großerzählung zeichnen sich dann die Einzelereignisse ein, daß Jesus Christus die Kirche gründete, daß Sakramente gespendet werden, daß das Evangelium verkündet wird etc...Das Einzelne erhält dabei seine Bedeutung, was es wesenshaft ist, durch seinen Ort in der Gesamterzählung.
Zur Veranschaulichung: Den Ausruf: "Es regnet" verstehe ich erst richtig, wenn ich den Kontext der Aussage mitberücksichtige. So hat diese Aussage eben eine andere Bedeutung, wenn sie die Antwort ist auf die Frage, wie denn das Wetter jetzt da sei, oder wenn es die Antwortreaktion ist auf den Vorschlag, laß uns doch jetzt spazieren gehen. Je komplexer der Kontext ist, desto mehr ist etwas Einzelnes, was ist die Taufe, was bedeutet Sünde, nur begreifbar in und durch seinen Kontext. Das bedeutet aber auch, daß die Einzeldinge ihre Bedeutung verändern, wird der Kontext geändert, die Rahmenerzählung der Religion, in die alles Einzelne eingezeichnet ist. 
Wir müssen in Anlehnung an den Philosophen Lyotard von einem Glaubwürdigkeitsverlust der großen Erzählungen ausgehen. Dafür gibt es viele Gründe. Faktisch ist in der Theologie diese Großerzählung verschwunden. Weder vom Paradies noch vom Reich Gottes ist mehr hauptsächlich die Rede, weder vom Sündenfall noch vom Erlösungswerk Jesu Christi. Statt der großen Erzählung dominiert die Vorstellung von der Begegnung: Heil ereignet sich mir, wenn mir Gottes Liebe begegnet als die mich bedingungslos liebende Liebe. Jesus Chrisus fungiert dabei als die Person, in und durch die sich diese Menschen begegnende Liebe aufs authentischte ereignet hat und ereignet. Gottes Offenbarung ist dann nur noch die göttliche Aussage der Liebe zu allen Menschen. Dieser Kaprizierung auf die Vorstellung der Begegnung korrespondiert die Geschichtslosigkeit dieses Vorstellungsrahmens: Sie kennt nur den Augenblick der personalen Begegnung und dem Leben aus dem Ereignis dieser Begegnung heraus. Für die Theologie ergibt sich daraus die Vorliebe für das Indikativ-Imperativ- Schema. Zur Veranschaulichung: Weil Gott dich liebt, kannst und sollst du dich nun bejahen und deinen Nächsten. Weil Gott....deshab kann und muß der Mensch nun....bildet das Grundschema, das die Erzählung vom Sündenfall und des Menschen Erlösung ersetzt. 
Werden nun in dies Schema etwa die Sakramente eingezeichnet, so können sie nur noch Aktualisierung der Urerfahrung der christlichen Religion sein, daß uns in Jesus die göttliche Liebe begegnet, die zu dir, zu jedem Menschen ihr Ja sagt. 
Ideengeschichtlich setzt dies den Humanismus der Aufklärung voraus mit seinem Glauben an den Menschen als dem höchsten Wert und reflektiert kritisch, daß die humanistische Wertschätzung des Menschen im humanistischen Denken nicht selbst letztbegründet werden kann.Mit Nietzsche könnte man sagen, daß wir, nachdem wir Gott getötet haben, an den Menschen noch so glauben wollen, als lebte Gott noch. Die auf dies Begegnungsschema reduzierte Religion übernimmt nun die Aufgabe der Letztbegründung des Humanismus,um sich dann die Inhalte der Religion vom Humanismus vorschreiben zu lassen: Das Christentum wird zum religiösen Humanitarismus (so Arnold Gehlen) und hört so auf, eine Erlösungseligion zu sein. Der Wille zur Humanisierung der Welt wird so zur Hauptaufgabe der christlichen Religion- nicht mehr die Verkündigung der Erlösung. So ist es auch nur konsequent, daß aus der Mission, (die ursprünglich dem Seelenheil diente) der interreligiöse Dialog wird mit dem Ziel, trotz unterschiedlichem Glaubens gemeinsam am Projekt der Humanisierung der Welt mitzuwirken mit allen Menschen guten Willens. Alle Einzeldinge der alten Großerzählung können nun beibehalten werden, indem sie nun in das neue Schema der Begegnung mit seinem Indikativ- Imperativ- Schema eingeschrieben werden und somit umgedeutet werden. So wird aus der Taufe das Ja Gottes zum Menschen, das allen Menschen gilt und somit auch dem Zutaufenden, aus der Beiche die Feier, daß Gott Ja zu mir sagt, auch wenn ich nicht so lebe, wie ich es sollte und aus dem Kreuz Christi, daß Gott uns so liebt....Es bleibt alles nominell gleich und doch verändert sich alles, weil alles in einen anderen Rahmen eingezeichnet wird, dem der personalen Begegnung.  
Ein solcher Paradigmenwechsel (vgl den Wissenschafstheoretiker Kuhn dazu) ist nun nicht eine Folge eines wissenschaftlichen Fortschrittes (in der Theologie), so wie ja auch Michel Foucault in "Die Ordnung der Dinge" nicht einen Fortschritt für die Veränderung der Ordnung der Dinge als Diskursordnung im Denken ansieht.  Es klingt plausibler, hier eine Erschöpfung eines Paradigmas anzunehmen, daß eben alle Möglichkeiten in einem Paradigma ausgeschöpft worden sind und daß darum das Denken nach einer neuen Ordnung sucht, um das bisher so Begriffene neu zu begreifen. Es ist für die Produktion der Theologie das Problem, daß sich kein Theologe dadurch universitär profilieren kann, wenn er nur das reproduziert, was die Tradition schon lehrt, er muß innovativ sein, um sich zu profilieren und daß kann er, wenn ein Paradigma der Theologie erschöpft und ausgespielt ist, nur durch die Hervorbringung eines neuen. Inneruniversitär könnten so solche Paradigmenwechsel erklärt werden und somit auch das Aufkommen von Modetheologien, wie etwa die Befreiungstheologie, die Feministische Theologie, aber grundlegende Paradigmnwechsel setzen sich nur innertheologisch durch, wenn sie durch außertheologische Gründe gestützt werden. Hier wird man an das Ende der Geschichtsphilosophie nach Hegel und Marx denken müssen und die Hinwendung der Philosophie zum Personalismus und Existentialismus, um den Primat des Begegnungsschemas in der Theologie zu verstehen.  Man denke an Kierkegaard, Buber, und Sarte aber auch Levinas, um hier nur ganz wenige markante zu nennen. Nicht verdankt sich also die Auflösung der christlichen Großerzählung vom Fall und der Erlösung des Menschen einem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, zumal Erkenntnisgewinne nur in einem Rahmen, einem Paradigma möglich ist, denn das Paradigma definiert ja erst, was eine Erkenntis ist.