Donnerstag, 17. März 2016

Papst Benedikts kritische Anmerkung zum 2.Vaticanum

"Dadurch, daß das Zweite Vatikanische Konzil die Überzeugung „definitiv“ aufgegeben habe, daß es für Ungetaufte kein Heil gebe, sei die Kirche und der Glauben in eine „doppelte Krise“ geraten." Kath info am 17.3. 2016.„Einerseits scheint das einem künftigen missionarischen Einsatz jede Motivation zu entziehen. Warum sollte man Personen davon überzeugen, den christlichen Glauben anzunehmen, wenn sie sich auch ohne diesen retten können?
Aber auch für die Christen tauchte eine Frage auf: die Notwendigkeit des Glaubens und seiner Lebensform wurde unsicher und problematisch. Wenn es jene gibt, die sich auch auf andere Weise retten können, ist es letztlich nicht mehr evident, warum der Christ an die Notwendigkeit des christlichen Glaubens und seiner Moral gebunden sein soll. Wenn aber der Glauben und das Heil nicht mehr voneinander abhängig sind, wird auch der Glauben grundlos." Papst Benedikt
 Treffender kann man die durch die theologische Neuorientierung hervorgerufene Krise nicht auf den Punkt bringen. Papst Benedikt erweist sich hier wieder einmal als Theologe. Die Vergleichgültigung des wahren Glaubens für das Heil des Menschen entkräftet eben nicht nur jedes missionarische Engagement sondern läßt auch den Gläubigen die wahre Religion zu etwas Gleichgültigem werden. Da die Katholische Morallehre ihr letztes Ziel im Seelenheil hat und da dies nun unabhängig von der Morallehre der Kirche erlangt werden kann, wird sie, so ihres Rechtfertigungsgrundes verlustig, auch in Frage gestellt. Sie muß nun ihre weltimmanente Lebensnützlichkeit erweisen, denn sonst wird sie abgelehnt, weil sie nun, gleichgültig für das Seelenheil geworden nur noch für das irdische Leben nützlich sein könnte. 
Damit alle Religionen dem weltlichen Frieden dienen können, soll eben jede darauf verzichten, sich als die einzig zum Seelenheil hinreichende zu verstehen. Dieses Pazifizierungskonzept wurde nach dem innerchristlichen Religionskrieg des 17. Jahrhundertes aus der Taufe gehoben, daß es Gott gleichgültig sei, ob wer evangelisch oder katholisch sei und jetzt auf das Verhältnis der Religionen zueinander appliziert! Die Pazifizierung der Religion ist dabei immer notwendigerweise eine Devitalisierung der Religion, daß sie als bestimmte, als katholische oder evanglische nicht heilsnotwendig sei. Diese Devitalisierung erlaubt so - um des Religionsfriedens willen- nur noch eine lau gelebte Religion, das ist das moderne Christentum. Denn wie sollte denn selbst ein Gläubiger seine wahre Religion noch anders leben können, weiß er doch, daß sie auch für sein Heil gleichgültig ist!  Das ist, um es noch einen anderen Namen zu geben das verbürgerlichte Christentum als Resultat des innerchristlichen Konfessionskrieges in Europa. 
Nur, daß jetzt dies devitalisierte Christentum auf eine sich revitalisierende Religion, den Islam trifft, der gerade ob seiner Vitalität das lau gewordene Christentum gefährdet.        

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