Samstag, 16. Juli 2016

Gottesdienst oder Gemeindedienst?

"Jesus wird von Osten wiederkommen, doch im Vatikan haben sie den Kompaß verlegt – Kardinal Sarah bekräftigt Vorstoß zur Zelebrationsrichtung" So titelt Kath info am 14.6. 2016. Nur eine Frage drängt sich hier auf:Ist der christliche Gottesdienst, sein Kult, um es präziser zu formulieren auf den zukünftig wiederkommenden Jesus Christus ausgerichtet, auf den, der jetzt zur Rechten des Vaters sitzt (auch wenn das politisch inkorrekt ist, denn er müßte ja links sitzen), um am Ende der Zeiten in Herrlichkeit wiederzukommen oder auf den in seiner Kirche jetzt gegenwärtigen. Kirche ist nach dem Katholischen Verständnis nicht da, wo sich Christen versammeln, sondern die Kirche ist da, wo ihr Herr selbst gegenwärtig ist, da, wo Gott seinen Namen wohnen läßt, nämlich Jesus Christus. Das ewige Licht vor dem Tabernakel zeigt die reale Gegenwart Jesu Christi in seiner Kirche an. Darum versammelt sich seine Gemeinde genau da, wo er selbst gegenwärtig ist. Auf ihn hin ist der christliche Kult ausgerichtet. So muß es als einer der größten Fehllistungen der nachkonziliaren Zeit angesehen werden, daß der Tabernakel und damit der in ihm real gegenwärtige Herr seiner Kirche in die Ecke geschoben wurde, damit nun der Priester zum Volke hingewandt zum Zentrum des Gemeindegottesdienstes avancierte. Wo aber gut katholisch der Tabernakel in den Hochaltar als sein Zentrum placiert ist, da richtet sich der Kult auf seinen Herren im Tabernakel gegenwärtig aus, wenn der Priester zum Hochaltar hin die Messe zelebriert. Nicht der jetzt abwesende und erst zukünftig erst Wiederkommede steht im Zentrum der Messe sondern der jetzt in seiner Kirche Gegenwärtige. Jedes Heiligtum wird erst durch die dortige Präsens des Gottes zum Heiligtum. Israel sollte nach der deuteronomistischen Reform nur noch im Jerusalemer Tempel Gott Opfer darbrigen, weil Gott nur dort seinen Namen wohnen lassen wollte. Jetzt wohnt der Name Gottes in jeder Katholischen Kirche.Und daraufhin ist der christliche Kult auszurichten. Wo aber der Priester nur noch zum Volke hin agiert, da fehlt das Wesentliche des Gottesdienstes: die Ausrichtung auf Gott. Die Alleinausrichtung auf das Volk hin macht aus dem Gottesdienst einen reinen Gemeindedienst mit einem Priester als religiösem Servicemitarbeiter in seinem Zentrum!Deshalb ist die Frage der Zelebartionsrichtung keine sekundäre Frage, aber die Meinung, es müsse gen Osten zelebriert werden, weil die Kirche vom Osten kommend den Heiland erwartet, verkennt das Wesen des Gottesienstes, des Kultes, der sein Zentrum nämlich im Kult gegenwärtigen Gott hat: Hier ist Dein Gott, hier bete ihn an, hier opfere, verheißt uns das ewige Licht, brenend in der Kirche.  

 

      

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