Sonntag, 31. Juli 2016

Nichts für zarte Ohren- zur Kirchensprache

Eine Theologiestudentin, gutem Elternhauses entstammend, etwas fein damenhaft ließ sich im Examen im AT über Prediger Salomo, oder auch Kohelet genannt prüfen. "Alles eitel, alles..." Der Professor: "Nun drücken Sie sich doch mal etwas klarer aus! Was meinte den Kohelet damit?" "Alles...nichtig?, alles Windhauch?...alles...stotterte die Prüflingin vor sich hin. "Nein: Alles Scheiße! So, und nicht anders ist das da gemeint!" Aber das darf doch nicht so in der Kirche gesagt werden! Das muß für unsere sensiblen Nervenkostüme feiner ausgedrückt werden. Schließlich heißt jetzt ja auch die Blutwurst im Fleischsortiment von Verbrauchermärkten nicht mehr Blutwurst, sondern Rot- oder Fleischwurst, und in der Eucharistie nehmen wir so auch nicht das Blut Christi zu uns, sondern es begegnet uns da die Liebe Gottes in Brot und Wein- so wie das Kind die Liebe der Mutter im extrasüßen Schokoladenpudding erfährt. 
Wenn islamistische Gotteskrieger einem Katholischen Priester die Kehle durchschneiden,wie jetzt in Frankreich geschehen, dann sprechen der Papst und die Deutschen Bischöfe von einer Gewalttat, die den Priester tötete, ohne die Täter zu benennen und das Kehledurchschneiden wird auch tunlichst verschwiegen. 
In der Kirche wird eben eine solche Friede-Freude-Eierkuchen-Sprache gesprochen, sodaß in ihr alles Reale und Wirkliche zum Verschwinden gebracht wird.
"Alles Scheiße", das hören Kirchgängerohren nicht gerne, also muß eine versüßende Übersetzung her. Terroristische Realitäten- nein Danke, auch diese Realität muß wegszensiert werden. Auf Kath de wird dann eben aus der Tatwaffe der Axt ein Stichgerät- ja nicht der unerquicklichn Realität zu nahe kommen. Rosamunde Pilchers lieblichen Herzkinofilme, das ist eben die "Lebensrealität", an der sich die Kirchensprache orientiert- was da nicht gezeigt und gesagt werden darf, das darf auch in der Kirchensprache nicht vorkommen.
 

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