Samstag, 13. August 2016

Ferienzeit -Gottesdienst freie Zeit

Kaum daß die Sommerferien, die Schulferien beginnen, werden die Gottesdienste auf die Schulferienzeitsordnung reduziert. Im Sommer kämen halt weniger zu den Messen, lautet die übliche Erklärung. Nur, das klingt doch etwas befremdlich. Wie viele der Gottesdienstbesucher haben den Kinder im schulpflichtigen Alter, sodaß sie nun, in den Schulferien in den Urlaub fahren? Schätzt man das Alter der Gottesdienstbesucher: nur sehr wenige sind in dem Alter, in dem sie schulpflichtige Kinder haben könnten! Und die anderen? Im Berufsleben ist es eine übliche Praxis, daß Angestellte ohne eigene Kinder gebeten werden, ihren Urlaub nicht in der Schulferienzeit zu nehmen, damit in der die Kollegen mit Kindern urlauben können. Also, es müßten die allermeisten der Gottesdienstbesucher auch während der Schulferien da sein. Und wenn man dann noch die Zahl der Nichtmehrbeufstätigen mitberücksichtigt:fast alle sind noch da! 
Aber trotzdem: In der Ferienzeit lichten sich die Kirchen noch mehr als sonst. Wird etwa die Schulferienzeit auch verstanden als Zeit, in der man Urlaub vom Sonntagsgottesdienst nimmt? Wesentlicher ist aber das Verständnis des Gottesdienstes, dem diese Reduzierungspraxis zu Grunde liegt! Der Gottesdienst wird nur noch verstanden als eine Veranstaltung für die Gottesdienstbesucher, und wenn zu wenige erwartet werden, verzichtet man auf ihn! Daß der Gottesdienst aber primär eine Veranstaltung in Hinsicht auf Gott ist, also eine Kultfeier, das ist dabei in völliger Vergessenheit geraten. Das Meßopfer wird Gott dargbracht, ihm zur Ehre und erst sekundär als Sakrament gefeiert zum Heile der Menschen. Diese theozentrische Ausrichtung ersetzte aber die nachkonziliare Liturgie durch einen Anthropozentrismus, sodaß es nun als sinnvoll erscheint, Gottesdienste ausfallen zu lassen, wenn nur wenig Besucher zu erwarten sind. Wenn dann noch zusätzlich der Eindruck erweckt wird, daß es ganz in Ordnung sei, wenn man die Schulferienzeit auch als Urlaub vom Gottesdienst ansieht, dann ist es kein Wunder, daß die Kirchen leer bleiben ohne hl. Messe und ohne Besucher!          

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen