Freitag, 2. Dezember 2016

Ein Spiel ohne Gegner- eine kleine Anmerkung zur Kirchengeschichtsschreibung

Man stelle sich einmal einen Bericht über eine gespielt werdende Schachpartie vor, in der nur jeder Spielzug von Weiß dokumentiert wird und alle Spielzüge der schwarzen Figuren ausgeblendet werden, oder eine Fußballspielübertragung, in der nur die Heimmannschaft spielend zu sehen ist, aber alle Aktionen der gegnerischen Mannschaft wegretuschiert sind: ein Geisterschachspiel und ein Geisterfußballspiel fände so vor unseren Augen statt.
Absurd? Mitnichten, denn was für jedes Fußball- wie Schachspiel eine einzige Absurdität wäre, gilt beim Betrachten und Begreifenwollen der Geschichte der Kirche als höchste Tugend, nämlich die Ausblendung des Feindes der Kirche, des Satans! Die Geschichte der Kirche kann aber niemals realistisch beschrieben und begriffen werden, wenn alle Aktionen und Reaktionen des einen Feindes der Kirche ausgeblendet werden!
Die Geschichte der Menschheit begann mit der Versuchung durch den Teufel in der Gestalt der Schlange, wie es das erste Buch der Bibel darlegt und das letzte Buch der Bibel, die Johannesoffenbarung beschreibt den endgültigen Sieg über den Teufel- und Christus sagt von sich, daß er gekommen sei, um die Werke des Satans zu beseitigen. 
Das drängt einem fast den Gedanken einer Produktivität des Negativen auf,daß durch das Negative das Positive in der Geschichte ermöglicht wird als Ringen um das Gute im Angesichte der Versuchung zum Bösen. Nur die Vor- und die Nachgeschichte kennt noch nicht oder nicht mehr den Kampf zwischen Weiß und Schwarz, zwischen der Heimmannschaft und der Gastmannschaft, zwischen Gut und Böse. So könnte tatsächlich etwas Wahres dran sein an dem Urteil, daß der Krieg der Vater aller Dinge ist, wenn man dies limitiert auf die Ereignisse in der Geschichte.
Nur, was ist dann von einer Kirchengeschichtsschreibung zu halten, die den Feind der Kirche und sein Wirken wider die Kirche ausblendet? 
Und das Wirken des Teufels wider die Kirche ist nicht reduzierbar darauf, daß er neben der Kirche sein Freudenhaus baut, um Christen auf dem Wege der Nachfolge Christi wegzulocken in das Bordell mit seinen Freudenmädchens! Nein, mitten in ihr wirkt er, er tritt dem Erlöser aus dem Munde des Apostels Petrus und in dem ihn verratenden Apostel Judas entgegen! Papst Paul VI. sprach ja vom Rauche Satans, der durch einen Riß in die Kirche eingedrungen ist, heute muß man wohl eher von offenen Toren sprechen, durch die ihm bereitwillig der Zutritt in die Kirche eröffnet wird!          

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