Samstag, 7. Januar 2017

Postfaktisch- ein neuer Kampfbegriff

Um diesem mysterienhaften Begriff uns anzunähern, sei hier eine kleine Begebenheit aus dem Alltagsleben vorangestellt: Herr Biedermann fährt auf der Autobahn, vorschriftsmäßig, als sein
Autoradio ihm meldet: Vorsicht-ein Geisterfahrer kommt Ihnen auf der Autobahn...in der Höhe... 
entgegengefahren." Herr Biedermann analysiert das Gehörte und kommt zu dem Schluß, daß das da Gehörte ein unmögliches Ereignis meldet. Auf einer Autobahn kann keiner mir entgegenkommen.Er fährt weiter- ein Frontalzusammenstoß. Herr Biedermann ist sofort tot. Nun steht er vor der Himmelspforte Petri und erklärt: Hier stehe ich völlig zu Unrecht. Denn ich stehe jetzt hier vor Dir, Petrus in Folge eines Ereignisses, das nicht stattgefunden hat, weil es nicht stattfinden konnte. Die Summe aller realen Ereignisse ist nämlich eine Teilmenge aller möglichen Ereignisse, sodaß ein unmögliches Ereignis nie ein wirkliches werden kann. Ergo: Der Unfall auf der Autobahn hat nicht stattgefunden, also kann ich auch nicht hier vor Dir, mein Petrus stehen!
Soweit der in sich schlüssige Beweis des Herrn Biedermann. 
Was ist nun "postfaktisch". Postfaktisch verhielte sich Herr Biedermann, wenn er das unmögliche Ereignis dieses Verkehrsunfalles für ein sich wirklich ereignet habendes imaginiert und so meinte, er stünde nun rechtens vor der Himmelstüre.
Realistisch, im Sinne von anti-postfaktisch verhält Herr Biedermann sich, wenn er gegen sein Stehen vor der Himmelstüre verwehrt mit dem Argument, daß ein unmögliches Ereignis nicht der Grund dafür sein dürfe, daß er nun hier stehe. Ein postfaktischer Mensch hält nämlich Ereignisse für geschehen, die gar nicht geschehen können.Er nimmt Nichtgeschehenes zum Ausgangspunkt seines weiteren Handelns und verfehlt so notwendig die Wirklichkeit.
Wie kann nun Herr Biedermann mögliche von unmöglichen Ereignissen distinguieren? Der obige Fall zeigt uns da den rechten, Entschuldigung, den linken Weg zur Kunst des Unterscheidens: Es gibt unfehlbar wahre Regeln, die mögliche von unmöglichen Ereignissen zu unterscheiden helfen.
Ein Beispiel: Die Nachricht: "Ein Asylant vergewaltigte eine Deutsche Frau" bezeichnet eindeutig ein unmögliches Ereignis, denn Asylanten sind a) nur Opfer von Gewalt in ihren Heimatländern und b) Opfer von rassistischer Gewalt in Deutschland aber c) niemals Täter von etwas  Bösem. Diese Nachricht ist also eine Falschnachricht. Wer sie glaubt, ist somit ein postfaktischer Mensch, der Haßbotschaften für wahre Ereignismeldungen hält. 
Dagegen ist die Nachricht: "Ein weißer Polizist erschoß Farbigen aus rassistischen Gründen in den USA" immer eine möglich wahre Nachricht, denn jeder weiße Polizist, der einen Farbigen erschießt in den USA, ist immer ein Rassist. Da es auch keinen Grund geben kann, die Nachricht frei zu erfinden, daß ein weißer Polizist einen Farbigen erschoß, ist es auch ein reales Ereignis. Dagegen kann die Nachricht, daß ein Asylant eine Deutsche Frau vergewaltigte, kein mögliches Ereignis sein, sodaß zu folgern ist, daß es ein postfaktisches "Ereignis" ist, das Rassisten als Nachricht in die Welt setzen, um gegen Asylanten zu hetzen. 
Wir sehen, um Nachrichten zu überprüfen, ob sie denn mögliche und somit wahre sein könnten, braucht Herr Biedermann nur die Regeln zu kennen, die mögliche von unmöglichen Ereignissen zu unterscheiden lehrt. Die Verkehrsregeln lehren Herrn Bierdermann, daß das vermeintliche Ereignis: "Ihnen kommt ein Geisterfahrer auf der Autobahn entgegen" kein Realereignis sein kann. Nur postfaktische Menschen reagieren auf so eine Falschtatsachenaussage, indem sie auf die Standspur der Autobahn ausweichen. Realistische fahren unbesorgt weiter! 
Nun gibt es leider zu viele "Dunkeldeutsche", denen das Licht zu diesem Unterscheidungsvermögen fehlt. Darum müssen die Medien von postfaktischen Ereignismeldungen gesäubert werden. Ereignisse, die keine sein können, dürfen in Medien nicht als Ereignismeldung ausgsendet werden! Im real existierenden Sozialismus funktionierte die Medienselbstkontrolle schon vorbildlich: Nie wurde etwas in den Medien als Ereignis gemeldet, was der Ideologie der SED widersprach. Und so berichteten diese DDR-Medien vorbildhaft wahrheitsliebend. Davon sind wir im vereinten Deutschland noch weit entfernt: Zu viele Meldungen über Ereignisse, die gar keine Ereignisse sein können! Diese Inflation an postfaktischen Ereignismeldungen muß ein Ende gesetzt werden: Es darf nur als wahres Ereignis gelten und so ausgesendet werden, was den Vorgaben der Politischen Korrektheit entspricht, denn die Politische Korrektheit bestimmt, was ein mögliches und was ein unmögliches Ereignis ist. Und nur mögliche können auch wirkliche sein! Postfaktizismus ist der Irrlaube an unmögliche Ereignisse als tatsächlich geschehene! 
So erleiden wir in der Causa Köln, daß immer noch postfaktische Menschen an sexuelle Übergriffe durch Täter mit Migrationshintergund oder gar von Flüchtlingen glauben. Das zeigt jedem Gutmenschen die Gefahren des Postfaktizismus für die Demokratie und für das Multikultiexperiment  unserer unfehlbar immer wahr handelnden Kanzlerin!  Denn die Partei, die Partei, die hat immer Recht!  
    
  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen