Dienstag, 14. Februar 2017

Luther-ein deutsches Verhängnis Teil 2

Daß Deutschland ein sich säkularisierendes oder schon säkularisiertes Land ist, wer könnte das bestreiten. Augenfällig ist, daß diese Säkularisierung nun nicht die Kirche auf einem Felsen stehend wie ein Meer umspült, sondern sich in ihr selbst abspielt. Die Gründe für diese Säkularisierung sind sicher vielfältig,sodaß es nicht ausreicht, einfach zu deklarieren, daß es eben das Wesen der Moderne sei, die Religionen aufzulösen. 
Man kann nicht umhin, festzustellen, daß die Kirchenabspaltung durch Luther das Christentum in Deutschland faktisch zweiteilte und dann ein Meer an weiteren Abspaltungen entstehen ließ.  Seit dem gibt es die christliche Religion in Deutschland nur noch in der Organsationsgestalt verschiedener sich als die wahre Kirche jeweils behaupteten Christentümer. Dies evoziert den Verdacht, daß eigentlich die Wahrheit der christlichen Religion nicht in einer der Konfessionskirchen zu finden ist, sondern in soetwas wie der "natürlich-vernünftigen Religion". (So etwa Kant). Dies Aufklärungskonzept stieß auf breite Akzeptanz angesichts eines Jahrhundertes innerchristlicher Religionskriege. Luther wurde so für Deutschland zum Verhängnis, indem er das Fundament für diesen Religionskrieg, 30 Jahre in Deutschland während legte. 
Seitdem gilt: Ein Weniger an Religion ist gut für ein Mehr an Frieden. Der Atheismus, durch Feuerbach und viele populär gemachte, konnte so an dieser Friedenssehnsucht anknüpfen: Ohne Religion kein Krieg!  (John Lennon bringt das in seinem leider sehr populären Lied: "Imagine" zum Ausdruck. Damit Frieden auf Erden sein kann, müssen alle Religionen verschwinden! )
Dies ist nun nicht einfach eine antichristliche Polemik, sondern sie erhält gerade für unsere Geschichte ihre Plausibilität durch die kriegerischen Folgen der lutherischen Reformation. 
Der Säkularismus ist eben auch eine Reaktion auf den 30 jährigen in Deutschland getobt habenden Religionskrieg!
Die staatliche Politik emanzipierte sich dann auch konsequenterweise von den Kirchen und fühlte sich nur noch "christlichen Werten" verbunden, bis daß dann die These von der Eigengestzlichkeit der Politik wie der Wirtschaft die christliche Religion ganz aus dem öffentlichen Leben verdrängte. Aber auch die Zustimmung zu dieser These fruchtet noch in der Erinnerung, daß die christliche Religion, auf die Staatspolitik Einfluß nehmend ein Grund des 30 Jährigen Krieges war.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen