Sonntag, 29. Oktober 2017

Islamischer Faschismus? Ein sinnvoller Begriff?

"Islamfaschismus, Islamofaschismus oder islamischer Faschismus ist ein Neologismus, der Ähnlichkeiten in Ideologie und Praxis zwischen  islamistischen Bewegungen und europäischem Faschismus des 20. Jahrhunderts, bzw. zu neofaschistischen  und totalitären Bewegungen der Gegenwart behauptet." 
So bezeichnet Wikipedia den Begriff des Islamfaschismus und seine Derivate. Zur Lektüre sei dieser Lexikonartikel hier empfohlen. Kaprizieren wir uns auf den spanischen und italienischen Faschismus, auf Mussolini und Franco, denn es ist zweifelhaft ob der Nationalsozialismus als eine faschistische  Partei zu begreifen ist und da das Etikett "neofaschistisch" oft nur als Fremdezeichnung in diffamierender Hinsicht benutzt wird- gilt heute nicht fast alles politisch Unkorrekte als (neo)faschistisch? Zuerst frägt man sich, warum man den Islam bzw. Islamismus nicht als "stalinistisch" bezeichnet, wenn es nur um den totalitären Charakter dieser islamistischen Bewegung geht? 
Franco verstand sich selbst als Retter Spaniens vor dem Kommunismus bzw. Bolschewismus. So verstand er sich auch als Retter der durch und durch durch den Katholizismus geprägten spanischen Kultur. Der  Islam will nun selbst die europäisch abendländische Kultur überwinden durch die Islamisierung Europas. So scheinen sich doch der Islamismus und der Faschismus konträr gegenüber zu stehen. 
Zudem erstrebt der Islamismus die Einheit von Religion und Politik- der Faschismus dagegen ordnet die Kirche dem Staat unter, cooperiert dann aber mit ihr, wie es Franco und auch Mussolinie taten, und man darf wohl hinzufügen zum Vorteil von Beiden. Der Islamismus dagegen will die christliche Religion beseitigen, damit allein der Islam herrscht. Wo der Faschismus eine Weltanschauung ist, die faktisch  noch Religionen neben sich tolerierte, ja sie sogar förderte wie Franco, erstebt der Islamismus eine Theokratenherrschaft an, in der dann keine andere Religion mehr gelebt werden darf.     
Laut Wikipedia werden als Ähnlichkeiten zwischen Faschismus und Islam/Islamismus gennannt:
Befürworter des Begriffs sehen weitere Merkmale faschistischer Ideologie  erfüllt, wie etwa die dem Führerkult ähnlicher Idolisierung einiger islamischer Führer, eine Märtyrerideologie, die das Individuum der Gemeinschaft opfert, sowie die Notwendigkeit eines „Volksschädlings“ zu propagandistischen Zwecken".  
Aber das mag nun gar nicht zu überzeugen, oder trug der Obama Wahlkampf faschistische Züge ob der Kaprizierung und Idealisierung dieses US- Präsidentschafskandidaten ? Die Märtyrerideologie bezeichnet im Islam den heiligen Krieger, der als Selbstmordattentäter für Gott in den Krieg zieht, sein Leben opfert und dafür von Gott mit dem ewigen Leben im Paradies belohnt wird. Was soll das mit Weltanschauungen zu tuen haben, die den Vorrang der Volksgemeinschaft vor dem Individuum vertreten? Zudem würde jeder linke Revolutionär das auch so sehen, daß das Einzelparteimitglied sich um der Partei willen oder um des Sieges der Arbeiterklasse willen zu opfern bereit sein sollte. Ja, das gilt sogar für jeden Soldaten, der für sein Vaterland in den Krieg zieht.  Nur, das Spezifische des Islam, die Verheißung des Paradieses für den heiligen Gotteskrieger, der sich selbst tötet, um Feinde des Islam zu töten, wird dabei übersehen und genau das ist das Wesentliche.

Und der Islam kenne wie der Faschismus "Volksschädlinge"? Wir fragen: Galten denn nicht in der Französischen Revolution alle Monarchieanhänger als Feinde des Volkes und wie viele von ihnen endeten unter der Guillotine? War also diese Revolution auch faschistisch?
Je mehr man sich mit dem Neologismus Islamfaschismus beschäftigt, desto fragwürdiger wird der Begriff. Er setzt eigentlich nur die Verteufelung des Faschismus -politisch korrekt- voraus und will die Religion des Islam verteufeln, indem man ihr einen quasi faschistischen Charakter zuschreibt.Der Beweis sucht dann Ähnlichkeiten zwischen dem Faschismus und dem Islam, die aber so dürftig ausfallen, daß dann schlußendlich alles irgendwie faschistisch wird.
Was von nöten ist, ist eine theologische Kritik des Islams. Es gälte, den Islam als falsche Religion zu begreifen. Dazu bietet Paulus uns ein solides Fundament, indem er in seinem Galaterbrief vor einem falschen Evangelium warnt, das von einem Engel verkündet werden könnte. (Gal 1,8) Er bezeichnet das als ein mögliches Ereignis. Der Engel kann dann natürlich kein Engel Gottes sein, sondern er ist einer im Dienste des Satans. Wie man echtes Geld durch Falschgeld bekämpfen kann (wenn "zuviel" nicht erkanntes Falschgeld im Umlauf ist, wird die Kaufkraft des Geldes durch diese Inflation beseitigt. Dazu muß das Falschgeld aber auch kaum vom echten unterscheidbar sein, damit es für echt gehalten wird. Oder anders ausgedrückt: Die erfolgreichsten Lügen sind die, die sich nahe an der Wahrheit halten und doch unwahr sind.  
Wenn also Gott durch die christliche Religion die Menschheit retten will, dann liegt es nahe, daß der Teufel durch eine Gegenreligion, durch ein falsches Evangelium diesen Heilsplan nichten möchte. Liest man nun die Berichte über Mohammeds Visionen, in denen ein Engel ihm den Koran diktierte, kann man nicht umhin, daß dies Ereignis als Realisierung der von Paulus als möglich erdachten Engelverkündigung eines falschen Evangliums angesehen werden kann.  
In Apg 5,21b-42 finden wir nun einen weiteren nützlichen Hinweis. Der jüdische Hohe Rat debatierte, wie sie gegen die Christen vorgehen sollten. Gamaliel riet dann: Wenn die christliche Religion etwas rein Menschliches ist, dann wird sie in Bälde auch untergehen wie die anderen selbsternannten Messiasse in ihrer Zeit, ist das Christentum aber von Gott, dann können wir es nicht besiegen. Sagen wir es so: Was nur rein menschlich ist, geht auch unter, nachdem es mal entstanden ist, was aber übernatürlichen Ursprunges ist, vergeht nicht.Weil die christliche Religion die von Gott gewollte und bejahte ist, geht die Kirche dieser Religion nicht unter. Gilt das dann nicht auch für eine übernatürliche Religion, die von einem teuflischen Engel gestiftet würde? Wirkt der Teufel denn nicht auch bis zum Ende dieser Welt? Dann, aber erst dann wird er sein Ende finden? 
Man schaue sich nun mal die Erfolgsgeschichte des Islam an, wie er anfing mit Mohammed und wo er jetzt weltweit steht! Ist diese Erfolgsgeschichte nicht ein Zeichen seines übernatürlichen Charakters? Oder anders gesagt: Wenn der Islam zum Fundament nur einen Betrüger hätte, der sich all die Visionen nur ausgedacht hätte, wie wäre dann der Erfolg weltweit über Zeit und Raum erklärbar? Wäre das nicht ein zu schwaches Fundament, als daß es so ein Erfolgsgebäude tragen könnte? 
Eine theologische Religionskritik braucht dann auch nicht das Kinde mit dem Bade auszuschütten. Jede vormoderne Religion wurde  als politische im öffentlichen Leben praktiziert, es sei denn, es war eine Sekte. Die Trennung von Religion und Politik ist ein Phänomen Europas, daß ob der innerchristlichen Religionskriege des 17. Jahrhundertes diese Trennung Schritt für Schritt in Angriff genommen wurde. Diese Trennung gründet sich nicht im Wesen der christlichen Religion, denn auch sie drängte danach, die öffentliche Religion in Europa zu werden, weil sie sich als die wahre begriff. So entstand das christliche Abendland, das aber erst nach seinem Tode in Novalis: "Christentum oder Europa" seinen Dichter fand. Dem Islam Totalitarismus vorzuwerfen, verurteilt dann nur, daß das eine Religion ist, die noch nicht durch das Feuer der Aufklärung geschmolzen zur bloßen Privatreligion sich umgeformt hat lassen wie das postmoderne Christentum.                 

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