Donnerstag, 31. Mai 2018

Das Johanneische Christentum- eine Umwertung aller Werte

"In der Welt, aber nicht von der Welt", das sei die neue Lokalisatinsformel des Menschen in der johaneischen Theologie, die selbst auf eine gnostische Umwertung aller bisherigen Werte aufbaue, urteilt P. Sloterdijk in seinem Essay:"Die wahre Irrlehre:Die Gnosis", in: ders: "Nach Gott, 2017, S.77. Damit stimmt dieser Philosoph der bultmannschen Deutung des Johannesevangeliums zu, daß dies Evangelium nur von der Gnosis her verstehbar sei- eine These, die Bultmann in seinem immer noch sehr lesenswerten Kommentar zum Johannesevanglium überzeugend praktiziert. 
Was ist dann diese Umkehrwende?Es ist die Entheimatung des Menschen aus dem Reich der Natur, des Kosmos, wie es das griechische Denken entfaltete indem der Mensch zur Weltfremdheit sich bekannte, daß er ist, wo er nicht hingehört, weil er zwar in der Welt, aber nicht von der Welt ist. Die menschliche Entfremdung ist seine Verweltlichung, daß er sich als Teil, sicher als besonderer Teil der wohlgeordneten Welt ver-steht ("ver" hier wie bei dem Verb: ver-kochen gebraucht), der aus der Ordnung des Natürlichen erkennt, wie auch er zu leben hat:Das Natürliche ist auch ihm das Normative. Das Eigentliche des Menschen verkennt sich aber so, daß er nicht aus der Welt ist, und daß seine Ursprungheimat das ihm Normative ist. Das ist die Umwertung aller natürlichen Werte durch die Ausrichtung auf das Jenseits der Welt, daß der Mensch sich von "Oben" bestimmen läßt.
Die durch den Sohn Gottes gewirkte Erlösung ist so die Befreiung von der menschlichen Weltverfallenheit durch eine neue Rückerinnerung an seine wahre Heimat. Das "Salve Regina" drückt diesen Kerngedanken der Weltfremdheit des Menschen ja durch den Begriff des Exiles aus: Wir sind die verbannten Kinder Evas, die aus dem Paradies Herausgefallenden. Erlösung ist sozusagen die Repatriierung des Menschen. 
Die Existenz des so Erlösten ist dann sein Sein in der Welt als Menschen, die nicht von der Welt sind. 
Nietzsches Umwertung aller Werte ist somit ein nostalgisches Zurück zu dem griechichen in der Welt Sein, weil das die Heimat des Menschen ist; er renaturalisiert sich unter dem Banner der Treue zur Erde-Nietzsche. Das Revolutionäre ist dagegen das gnostisch-christliche Programm der Entweltlichung der menschlichen Existenz. Das paulinische als ob nicht als die Form des In der Weltseins des Chhristen subsumiert Sloterdijk dann auch unter das gnostisch inspierierte Christentum. Als Gegenpol sieht er dann- sehr protestantisch- die Kirche seit ihrer Verweltlichung durch das Thron- und Altarbündnis seit Kaiser Konstatin und dessen Theologen: Eusebius von Caesarea (S.84).  
Der Mensch versteht sich so in dieser Revolution als: Seele, die der Welt gegenübersteht, sie als seine Umwelt begreift, aus der heraus sie sich aber selbst nicht begreifen kann. Die Welt wird der Seele so zu dieser Welt- die Welt wird zu etwas Negierbarem,weil es für die Seele die wahre Heimat gibt, die nicht diese Welt ist. 
Lange wird man suchen müssen, um in der aktuellen Diskussion um das Spezifische des Johannesevangeliums und der Briefe so Erhellendes zu finden. Leider erschwert der zeitgeistgemäße Philosemitismus mit seinem Dogma, alles Urchristliche sei  etwas rein Jüdisches die Erforschung des Urchristentumes, denn dies Dogma verbietet eben die Vorstellung, daß im Urchristentum es eine kritisch-konstruktive Rezeption gnostischer Grundvorstellungen gegeben haben könnte. Aber so kann der Grundzug der Entweltlichung des Urchristentumes nicht mehr begriffen werden, denn dies Existenzverständnis ist nicht jüdisch. Es hat eher seine Heimat im Zwei-Welten-Dualismus des Platonismus, die als die Heimatphilosophie der christlichen Theologie anzusehen ist. 
Mit Nietzsche und mit Karl Marx setzte dann die Konterrevolution ein: Der Mensch vernaturalisierte sich und verlor dabei als erstes seine Seele, um nur noch ganz weltlich sein zu wollen. Die Katholische Lehre vom Menschen, daß er seinen Körper dem menschlichen Gechlechtsakt, seine Seele aber Gott  verdankt, der die Seele in den menschlichen Körper inkarniert, bringt ja gerade diese Weltfremdheit des Menschen zum Ausdruck, dann aber in Absetzung zur Gnosis den Körper als Medium der Seele zur Gestaltung der Welt zu seiner Exilsheimat, in der er heimisch lebt, ohne je zu vergessen, daß die Welt für ihn nur etwas Vorläufiges ist, eine Ersatzheimat.  
    

Mittwoch, 30. Mai 2018

Kardinal Schönborns Kampf gegen die Katholische Kirche

Alle Welt spricht jetzt von dem Torhüter Liverpols,der durch zwei katastrophale Fehler Real Madrid zum 3.Sieg der Champion League in Folge verhalf. Es ist keine maßlose Überspitzung, wenn geurteilt wird, daß die englische Mannschaft dank ihres Torwartes verlor. Aber was soll man dann von Kardinal Schönborn halten, der- um im Bilde des Fußballspieles zu verbleiben- unbedrängt den Ball ins eigene Tor köpft? 
Der Tatort: Zweite nationale Gebetsveranstaltung im österreichischen Parlament mit Politikern aus fünf Parteien und Vertretern von zehn christlichen Konfessionen und drei Religionen
"Schönborn bei Gebetsfrühstück: Keine Trennung "wir" und "andere" Kath net vom 29.5.2018.
Und dann dieser Ausspruch des Kardinales: "Es sei eine "Urversuchung aller Religionen", zwischen den Angehörigen des eigenen Glaubens und anderen zu unterscheiden."
Erklärte ein Fußballspieler, es sei doch gleichgültig, ob er in sein oder das Tor der Anderen den Ball schöße, man erklärte ihn rechtens für verrückt. Aber ein Kardinal kann erklären, daß es für ihn alles einerlei sei, ob wer katholischen, evangelischen oder jüdischen, islamischen Glaubens sei. Aber es gibt eine bestimmte Religion nur, weil sie sich in Differenz zu allen anderen Religionen weiß.Wer diese Differenz nichtet, liquidiert jede Religion. "Wir" kann es nur in der Differenz zu den nicht zum Wir Gehörenden geben.
Und wenn wir alle eins sind unterschiedslos, weil alle religiösen Differenzen wir als gleichgültig erklärt haben, warum sollte dann die Katholische Kirche nicht Muslime, Juden und Buddhisten auch zum Empfang der hl. Kommunion einladen?
Zudem: Hat nicht Gott als Erster zwischen sich als dem wahren Gott und den falschen Götzen unterschieden und somit auch zwischen der wahren und der falschen Gottesverehrung, der wahren und den falschen Religionen ?  Das soll jetzt alles ein Irrtum Gottes gewesen sein?
Über 2000 Jahre irrte die Kirche Jesu Christi, vordem alle Propheten, der Sohn Gottes, alle Apostel und alle Missionare- nun endlich bei einem Frühstück kam es erst zu Tage: Alle Religionen sind gleichgültig- ja, die Gläubigen der Religionen sollen ihre jeweilige bestimmte Religion nicht ernst nehmen, sondern sagen: Wir sind alle eins, egal was wie wir glauben!
Ein Fußballstürmer, der erklärte, es sei doch gleichgültig, in welches Tor er den Ball schöße, Hautsache Tor, muß man als verrückt bezeichnen! Aber was sollen wir über diesen Alleseinerlei Kardinal sagen?   

Dienstag, 29. Mai 2018

Erstaunliches und Befremdliches zum Triumph Satans in Irland- Anmerkungen

1. Spiegel Online meldet "Irland vor Referendum über Abtreibung" am 24.5 2018:
"Die katholische Kirche kommt in der Abtreibungsdebatte wider Erwarten so gut wie gar nicht vor."
"Dieses Mal hat die Kirche offenbar beschlossen, sich nicht auf einen weiteren Kampf einzulassen, den sie voraussichtlich verlieren dürfte."

2. Kath net berichtete  am 23 Oktober 2017, 09:0:
"Milliardär Soros: 18 Milliarden Dollar für Open Society Foundations"
  
"Die Stiftungen setzen sich weltweit für linksliberale Anliegen ein. Unter anderem sollen in einer mehrjährigen Strategie Abtreibungsverbote in Ländern wie Irland und Polen zu Fall gebracht werden."

3.Spiegel Online 24.5.2018:
"Als dann auch noch Umfragen nahelegten, dass der große Vorsprung der Abtreibungsbefürworter zu schmelzen begann, tat sich bei Facebook und Google etwas: Vor zwei Wochen blockte zunächst Facebook alle Anzeigen, die mit dem Referendum zu tun hatten und aus dem Ausland finanziert worden waren. Einen Tag später zog Google nach. Beide Konzerne erklärten, sie wollten mit ihrem Vorstoß "die Integrität" des Referendums schützen."

4. Fragen: 
  
a)Wie verhält sich die Staatsform der Demokratie zu den Menschenrechten? Meinte man nicht,daß wie zur Diktatur die Mißachtung der Menschenrechte gehöre, so zur Demokratie die Achtung dieser Rechte? Nun ist aber ganz demokratisch das Recht auf Leben für jeden Menschen in den ersten Wochen des Lebens außer Kraft gesetzt worden, für körperlich und geistig Behinderte sogar für die gesamte Zeit der Schwangerschaft. Ja, ganz demokratisch wurde festgsetzt, daß zum Selbstbestmmungsrecht der Frau auch das Recht gehört, ihr Kind im Mutterleibe töten zu lassen! So wird  ein Recht zum Töten als Menschenrecht geschaffen! 

b) Ist dies demokratische Ergebnis wirklich nur auf menschliche Beeinflussungen zurückführbar, daß Frauen dafür kämpfen, wenn sie Mütter sind, ihre Kinder töten lassen zu dürfen? So lange die Todesstrafe praktiziert wurde, gab es Henker, die sie auch ausführten. Kann man sich vorstellen, daß die gejubelt haben, daß sie nun schuldige Menschen töten dürfen? Aber in Irland jubeln Frauen und Männer über das Recht, Unschuldige töten lassen zu dürfen! Und sie töten nicht irgendwen, sondern sie wollen ihren eignen Kindern das Leben nehmen! Wenn das kein Beweis der Macht des Teufels auf Erden ist, was dann? 

c) Und was soll der Christ sagen zu der Katholischen Kirche Irlands und zum Papst in Rom, die einfach schwiegen? Sie kämpften erst gar nicht, sie kapitulierten einfach vor der Übermacht des Feindes! Fragen wir anders: Wie sehr ist schon die Kirche vom Unzeitgeist des Feminismus infiltriert, daß sie selbst gar nicht mehr kämpfen kann? Wider den Kommunismus und dem Nationalsozialismus kämpfte die Kirche, vor dem Feminismus kapituliert sie. Merke, was dem Stalinismus der Archipel Gulag ist, sind dem Feminismus die Abtreibungskliniken! 

   








Montag, 28. Mai 2018

Satan triumphiert -in Irland, aber nicht nur dort

"Es war der 22. Mai 1978, als das Parlament in Rom ein Gesetzt verabschiedete, das die Abtreibung legalisierte. An diesen Jahrestag erinnerten vor ein paar Tagen Kundgebungen im ganzen Land. Damals, vor 40 Jahren, war Italien noch fest in den Händen der Christdemokratischen-Partei.  Priester drohten Frauen, die abtreiben würden, mit ewiger Verbannung. Trotzdem stimmten drei Jahre später, bei einer Volksabstimmung, 88,4 Prozent gegen die Abschaffung des Gesetzes." zitiert:Legaler Schwangerschaftsabbruch in Italien https://www.n-tv.de › Panorama
Jetzt siegte auch in dem einst ach so conservativ-katholischen Irland der Teufel. Mit überwältigender Mehrheit sagten die Wahlberechtigten Ja zum "Recht" der Mütter, ihre Kinder im Mutterleibe töten zu dürfen.Kath net berichtet (26.5. 2018):
"Irland hat gestern mit fast 70 Prozent für die Aufhebung des Schutzes ungeborener Kinder gestimmt.
- bis zur zwölften Woche darf ohne Angabe von Gründen eine valide Schwangerschaft abgebrochen werden.
- bis zur 24. Woche darf ein Kind abgetrieben werden, wenn die Schwangerschaft die mentale oder körperliche Gesundheit der Mutter gefährdet.

 - bis zum Ende der Schwangerschaft darf ein Kind abgetrieben werden, wenn der Verdacht einer Behinderung besteht."
Es bedarf keiner prophetischen Begabung, daß mit der Begründung einer Gefährdung der psychischen Gesundheit der Mutter im Falle einer Austragung der Schwangerschaft faktisch die Kindestötung bis zur 24. Woche in der Regel erlaubt ist. Das demokratische Euthanasieprogramm,die Vernichtung lebensunwerten Lebens nannte man das früher, wird ob der Effizienz der vorgeburtlichen Früherkennung von Behinderungen körperlicher oder geistiger Art  sicher zu einem Irland führen, in dem (fast?)nur noch gesunde Kinder zur Welt kommen. Daß bis zum letzten Tage der Schwangerschaft bei dem bloßen Verdacht auf eine Behinderung des Kindes dies getötet werden darf, ist wohl der größte Triumph der Eugenik.  
Aber so sehr uns nun auch die Bilder fanatisierter Frauen  vor Augen stehen, die nun jubelieren, daß sie ihre Kinder im Mutterleib töten dürfen, daß so Irland endlich aus dem katholischen Mittelalter aufgewacht  zu einem demokratisch modernen Staat wurde, in der die Kindestötung im Mutterleib ein Menschenrecht ist, so sollte doch der größte Jubeler, der Teufel mit den Seinen nicht übersehen werden.
Es gibt zwei hervorstechende Ideologien, in deren Namen viele Menschen getötet wurden, die kommunistische und die nationalsozialistische, aber daß der Feminismus blutgieriger ist als diese zwei Ideologien, das wird dabei verschwiegen. Im Namen dieser Ideologie wurde seit der ersten Legalisierung dieser Art von Kindertötung durch den Revlutionär Lenin mehr Menschen getötet, als durch die kommunistische oder die nationalsozialistische Ideologie.   Daß die Opfer dieser Ideologie die wehrlosesten Menschen sind, nämlich die Kinder im Mutterleibe, weil sie von ihren eigenen getötet werden lassen, ist dabei die besondere Perfidie. Das Kind im Mutterleibe kann eben nicht vor seiner Mutter, die es töten lassen will,fliehen, es kann nicht um Hilfe schreien, sich nicht gegen seine Mörder wehren und es lebt in einer Umwelt, in der große Mehrheiten ganz demokratisch Ja sagen zum Recht der Mütter so zu töten. Abtreibung ist ja ein Auftragsmord, da der das Kind tötende Arzt ja dazu von der Mutter beauftragt wird. Für die Beurteilung als Mord spricht a) die Heimtücke- das Opfer erhält keine Chance, seine Ermordung abzuwehren und b) die Tatsache, daß es für jede Mutter die Möglichkeit gibt, das eigene Kind nach der Geburt zur Adaption freizugeben, die Täterin es aber vorzieht, ihr Kind töten zu lassen. Das ist vergleichbar mit einem Ehemann, der es vorzieht, statt sich scheiden zu lassen, seine Ehefrau umzubringen: Sein Gewissen habe ihm diese Tötung erlaubt, könnte er dann noch ganz zeitgeistgemäß hinzufügen.   
Es ist eine propagandistische Glanzleistung des Teufels, Mütter davon zu überzeugen, daß sie ein Recht auf die Tötung ihres Kindes im Mutterleib hätten! Alles, wofür Mütterlichkeit steht, muß dazu in den Frauen zerstört werden, damit sie zu Töterin ihrer eigenen Kinder werden. Satan schaffte das durch die Ideologie des Feminismus. Dem Satanismus wird öfters der Vorwurf gemacht, daß Satanisten in "schwarzen Messen" Kleinkinder Satan als Opfer darbringen- nur gelang bis heute dafür kein eindeutiger Beweis. Na, ja, sie tuen das eben so heimlich, daß keiner es mitbekommt.  
Mitnichten, wie der Edgar A.Poe Leser weiß, daß die beste Möglichkeit, einen Brief zu verstecken, sodaß die Sucher ihn nicht finden können die ist, ihn nicht zu verstecken, so läßt der Satan jetzt die Kinder so öffentlich töten, daß keiner diesen von Satan selbst initierten Massenmord wahrnimmt, weil man sein Töten im tiefst Verborgenem sucht und dort nicht findet.
Und Papst Franziskus? Wo war er, was tat er, als in Irland der Kampf um das Ermächtigungsgesetz zur massenhaften Kindestötung im Mutterleibe geführt wurde?  Bis jetzt schwieg er. Ein paar treue Papstanhänger werden wohl exculpierend darauf verweisen, daß der Papst schon mal diese Kindestötung als schwere Sünde bezeichnet hat, aber das war es denn auch. 
Der Abfall Irlands vom Katholischen Glauben fand ja im Ja zur Homosexehe ihren ersten Höhepunkt. Es ist bezeichnend, daß dieser Abfall eingeleitet wurde durch einen Regierungschef, der selbst homosexuell in einer festen Beziehung zu einem Mann lebt, eingeleitet wurde, der nun als Triumphator das Gesetz zur Ermächtigung zur Kindestötung im Mutterleibe verfassen wird. Er steht dabei einer als "conservativ" geltenden Partei voran, die er aber modernisiert  hat. An seiner indischen Heimat orienterte er sich dabei nicht, und schon gar nicht an das Wohl des irischen Volkes.
Denn ein Volk, daß seinen eigenen Nachwuchs im Mutterleibe töten läßt, sagt damit Nein zu seiner eigenen Zukunft. Darin verbirgt sich das Nein zum Leben, daß das Gerücht, daß es sich nicht lohne zu leben, immer mehr Anhänger findet. Es ist die Dekadenz des "Weißen Mannes" der "weißen Rasse", daß sie des Lebens überdrüssig nun von der Bühne des Lebens abtreten will.  Oder um es mit Cioran zu sagen:Vom Nachteil, geboren zu sein.  
 

Samstag, 26. Mai 2018

Irritierendes: "Lies dies nicht" als Warnung in der Bibel!

Es gibt Bibeltexte, vor dessen Lesen der Leser gewarnt wird. In der hl. Schrift, der Vulgata, herausgegeben von A. Arndt SJ, 1903 liest sich das in einer Fußnote so:"Lies dies nicht,junger Leser;denn hier trifft es zu, daß der Buchstabe tödtet-ohne den Geist, den du wohl an dieser Stelle noch nicht fassest." Es gibt also im Alten Testament zumindest einen Text, der, wenn er wörtlich verstanden wird, für den Leser tödlich sein kann, sofern er ihn nicht mit dem Geist also geistlich aufnimmt.
Die nächste Fußnote läßt schlimmstes erahnen: "Diese blutschänderische That ist von keiner Seite ganz zu entschuldigen." Wo sind wir hier nur gelanden- doch nicht etwa bei Marquise de Sade? Nein, wir stehen im 19.Kapitel des 1.Mose: Lot und seine 2 Töchter. Die Geschichte ist kurz nacherzählbar. Lot war mit seinen Töchtern geflohen; Gott rettete sie vor seinem Strafgericht über Sodom und Gomorrha. Nun lebten sie in einer Einöde zurückgezogen. Für die beiden Töchter gab es keinen Mann, von  dem sie Kinder bekommen könnten; die Erzählung erweckt den Eindruck, daß es an diesem Orte wohl auch keine Hoffnung für die Töchter gab, da zu einem Manne zu kommen.
Da machten sie ihren Vater mit Wein betrunken, legten sich zu ihm, der betrunkene merkte das nicht und sie wurden schwanger.Über die beiden so gezeugten Söhne weiß dann die Geschichte zu erzählen, daß er der Vater desVolkes  Ammon wurde, der andere der Stammvater der Ammoniter.Etwas salopp geredet: Aus Beiden wurde was! Ja, im altestamentlichen Denken kann von einer Frau eigentlich nichts Größeres ausgesagt werden, als daß aus ihrem Sohn ein ganzes Volk wurde. 
Es handelt sich einwandfrei um praktizierten Inzest.Dem Vater könnte aber exculpierend zugestanden werden, daß er vom Weine so trunken war, daß er nicht wußte, was er tat, als er mit seinen Töchtern verkehrte. Aber der Kommentar meint dann wohl, daß die selbstverschuldete Volltrunkenheit dem Vater als Mitschuld anzulasten ist.
Was taten die Töchter?Die Vulgata formuliert: ut salvemus semen de patro nostro= damit wir retten den Samen von unserem Vater. Moderne Leser hätten hier doch erwartet, daß diese jungen Frauen ihre sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen beabsichtigen.Diese Fomulierung versetzt uns aber in eine ganz andere Welt. Es ist ein Weltverständnis, in dem in den Nachkommen der Vater weiterlebt, eine, in der die Mütter als Mütter eines Volkes ihr größtes Erdenglück finden, in der Kinderlosigkeit das größte Unglück ist.  
Es könnte von einem völkischen Denken die Rede sein, daß sich die Identität des Vaters wie die der Mutter in der leiblichen Nachkommenschaft erhält. Die Töchter bewahren ihrem Vater das Leben über dessen Tod hinaus in ihren Kindern, die sie mit ihrem Vater zeugten.
Gibt es nun in der Erzählung, 19,20-38 einen Hinweis auf Gottes Zorn über diese Tat? Hatte Gott nicht kurz vor dem andemonstriert, wie sehr er  ein Sünde strafender Gott ist in seinem Zornesgricht über Sodom und Gomorrha. Sünden im Bereich der Sexualität, dafüt steht ja traditionell Sodom.Die Geschichte der zwei Engel, die Lot bei sich beherbegte und von denen die vor Lots Haus sich zusammengerotteten Einwohner Sodoms die Herausgabe forderten, damit sie sich sexuell an ihnen  vergnüge, spricht hier eine deutliche Sprache. Der Kommentar nennt das: "widernatürliche Wollust." (Zu Vers 19,5)
Das könnte das Tödliche dieser Erzählung sein, daß Gott hier nicht strafend eingreift, ja daß die so gezeugten Söhne gar  zu Stammvätern ganzer Völker reüssieren. Daß aus einem Samen ein ganzes Volk wird, das kann sich nur mit Gottes Hilfe ereignen. Zum Kontrast: Den im Ehebruch gezeugten Sohn Davids läßt Gott zur Strafe Davids sterben! 
Wie aber,wenn nicht wörtlich kann diese Geschichte verstanden werden? Der Text selbst gibt dafür keinerlei Hinweis: Er ist buchstäblich gemeint. Er erzählt vom Inzest des Vaters Lot mit seinen Töchtern. Und er erzählt es unerwartet- es fehlt die Moral von der Geschichte: Wehe dem, der solches tut! 
Der Kommentar empfiehlt so, zumindest jungen Lesern, diesen Text nicht zu lesen. Eigentlich hätte er nicht in der Bibel stehen dürfen! Nur, er steht in der hl.Schrift! "Was nun?" 
Es könnte sein, daß wir Heutigen diesen Text nicht mehr verstehen können, weil wir eben unbefragt selbstverständlich mit den Augen des Liberalismus diesen Text lesen, daß der Anfang und das Ende von Allem das Individuum ist, daß uns das Verständnis für kollektive Existenzen fehlt.Da der Erhalt des "Samens" Lots nicht möglich war dadurch, daß seine Töchter heirateten und so  ihrem Vater Enkelkinder gebaren, wählten sie  den Inzest.Damit der Vater an diesem  Inzest unschuldig sei, machten sie ihn mit dem Wein trunken, sodaß nun alle Verantwortung für diese Tat bei ihnen lag.Und sie taten es, damit ihr Vater in seinen so gezeugten Kindern weiterlebe und nicht mit dem Tode seiner Töchter auch endgültig verstürbe. 
Es ist schwer vorstellbar, daß zwei junge Frauen so mit ihrem leiblichen Vater umgehen, ohne dies als Schuld zu empfinden und als Untat zu erkennen. Aber  es ist vorstellbar, daß sie es doch so taten, weil nur so das Weiterleben des Vaters in seinen Nachkommen ermöglichbar war. Ihre Untat war dann ja auch erfolgreich: 2 Völker entstanden aus dieser Untat.
Die Moraltheologie möchte gerne, daß der Inzest immer eine schwere Sünde ist! Nur, was taten denn dann die Kinder Evas und Adams?  Sie konnten nur sich mit leiblichen Brüdern und Schwestern fortpflanzen. Das ist Inzest. Hätten sie das, weil es eine schwere Sünde ist, unterlassen, wäre die Menschheit, kaum auf Erden erschienen, mit dem Absterben der Kinder Evas und Adams schon ausgestorben. 
So radical lebensbejahend ist die Bibel, daß sie in Extremsituationen gar den Inzest billigt, wenn anderen Falles das Verlöschen des Lebens droht.

Zusatz:
Das völkische Denken ist uns durch den Liberalismus sehr fremd geworden, auch und gerade auch die Vorstellung eines Weiterlebens in den eigenen Nachkommen.Die Musikgruppe:"Stahlgewitter" präsentiert mit ihrem Lied über die  "Das hohe Lied der  Herkunft" vielleicht eine Möglichkeit des Verstehens dieser Lebensauffassung:

Es fließt ein Strom in tiefem Rot,
entsprungen vor endlosen Tagen.
Pulsierend, lebendig, besiegt er den Tod -
in sich Ahn und Enkel tragend,
denn nur das Blut bleibt, wenn man geht -
in seinen Kindern und Erben
pflanz' dich hinauf, ein ewiger Weg -
und du wirst niemals sterben.

Halte es immer rein, denn es ist nicht nur dein.
Es kommt von so weit her,
und es muss noch fließen so weit hin.
Es ist von tausend Ahnen schwer
und alle Zukunft strömt darin.
Darum: Halte es rein, halte es rein,
das Kleid deiner Unsterblichkeit, Unsterblichkeit!*

Das Band der Geschlechter lebt in dir fort
und so wird es auch ewig noch brennen,
denn reines Blut ist ein sicherer Hort,
darin kann man Gott erkennen.
Schau in dein Antlitz, dort wirst du sie sehn,
all jene, die vor dir gewesen.
In dir das verwahrte Buch zu verstehn
nur deine Art kann darin lesen.

Du bist nicht nur heute hier, sei dir gewiss,
dass du schon 1000 Jahre vor und noch 1000 nach dir bist.
Solange die Ahnenkette hält
ist dein Blut noch nicht verronnen,
und solange unsere Art noch lebt,
haben sie noch nicht gewonnen.

Element des Lebens, ein Träger durch die Zeit.
Du bist das Tor zur Zukunft, die Brücke zur Vergangenheit.
Vernimm
Verdanis Stimme und schreite durch das Licht.
Was wichtig war an dir wird bleiben, es überdauert dich.

Leb nicht nur heute, sondern lebe für immer!
Setz dir ein Denkmal zwischen all diese Trümmer!
Lebe für ewig - lebe für immer!
Fleisch und Blut sind dein magischer Schimmer.
     

Vom Gott der Bibel und der Tradition zum Globalisierungsgott

Eine knappe Orientierungsskizze
 Hat sich Gott etwa geändert? Mitnichten, aber die Vorstellung von Gott!

1.Auch dem unaufmerksamen Bibelleser fällt eines auf: die Selbstverständlichkeit, mit der im Alten Testament von Göttern die Rede ist. Es gibt mehr als einen Gott, es gibt viele, aber es gibt nur einen für das Volk Israel. Der Begriff der Treue bekommt so aber auch erst seinen Sinn! Wie es im Umfeld jeder verheirateten Frau zwar viele Männer, aber nur einen Ehemann gibt, so gab es für das Volk Israel viele Götter, aber nur mit einem hatten sie einen Bund. So gab es für dies Bundesvolk immer die Möglichkeit zur Untreue, indem andere Götter neben oder gar statt seines Gottes verehrt wurden und somit auch die Möglichkeit zur Treue als das Nichtuntreuwerden.

2. Auch Gott war nur der Gott seines Volkes, das er erwählt hatte. Die Ägypter, die Kananäer und all die anderen Völker, die im AT auftauchen, sind nicht von Gott erwählte Völker. Damit wird ein Wesenszug der (göttlichen) Liebe erfaßt. Zur Veranschaulichung: Was würde wohl eine Ehefrau zu diesem Liebesbekenntnis ihres Ehemannes sagen: " Dich liebe ich! Ich liebe Dich wie ich Deine Schwester liebe, ja, ich liebe Dich, wie ich alle Frauen liebe"? Das wäre gewiß das Ende der Ehe.Gott verhält sich in der "Monolatri" zu seinem Volke, wie ein Mann, der sich eine Frau zur Ehefrau erwählt hat, zu ihr treu ist und von ihr die eheliche Treue verlangt im Wissen um die vielen Verführungen durch die anderen Götter/Männer.

3. Ist der Gott Israels dann aber auch der Gott über alle anderen Völker, oder hat jedes Volk seinen eigenen Gott, sodaß Konflikte und Kriege zwischen Völkern auch Kriege zwischen den verschiedenen Göttern wären? 

Gottes Globalisierung, 1.Teil
Israel entdeckte Gott ganz neu im Exil (586 vor Christus). Ihre militärische Niederlage und ihre Exilierung begriff die Theologie als Strafe Gottes für die (eheliche)Untreue des Volkes.Weil das Volk als ganzes gesündigt hatte, wurde  es auch als ganzes durch Gott bestraft. Gott bestrafte sein Volk durch andere Völker, indem er sie über sein Volk siegen ließ. Ein konsequenter Poltheismus hätte ja auch zu dem Alternativschluß führen können, daß der Gott der Sieger sich als stärker als der Gott Israels erwiesen habe im Kriege der Götter gegeneinander! So erwies sich für Israel ihr Gott als der Herr über alle Völker, der aber nur der Gott seines Volkes sein wollte.
Dem korreliert, daß es die wichtigste Aufgabe des Volkes Israel war (und ist), seine Identität als das von Gott erwählte Volk zu bewahren.Ein zutiefst conserativer Zug durchzieht so die Geschichte des Volkes Israel: Bewahre Deine Identität als religiös-kulturelle und auch als biologische- darum das Nein zu Mischehen. Das Fremde, das Andere wird stets als Bedrohung der Identität thematisiert.
Es ist bezeichnend, daß die Bibel nur von einem multikulturellen Experiment zu berichten weiß: König Salomon hielt sich, alt geworden einen international besetzten Harem und aus Liebe zu diesen vielen Nebenfrauen ließ er für jede von ihnen Tempel ihrer jeweiligen Religion errichten.
Gottes Zorn setzte dem ein Ende- Israel zerstritt sich in zwei jüdische Staaten, Israel und Juda, die dann gar Krieg gegeneinander führten. 586 war dann das Ende des jüdischen Staates- der Anfang des Endes war dies Multikultiexperiment des Königs Salomon!  
Bezeichnend für diese Gottesglobaliserung ist, daß es nur noch einen Gott über allen Völkern gibt, der aber selbst nur der Gott für ein, sein Volk sein will!    

Gottes Globalisierung, 2.Teil
Mit Jesus Christus hebt nun der neue Bund an, der aber in der Tradition des alten steht.Gott ist einer, der sich sein neues Volk erwählt als Einheit von Juden- und Heidenchristen. Die Organisationsform dieses neuen Volkes ist die hierarchisch gegliederte Kirche. Auch und gerade jetzt gilt daß der eine Gott die Differenz setzt zwischen den Seinen, der Kirche und den Nichtseinen. Gott ist so allgemein als Gott über allen und ist zugleich partikular als der Gott seines kirchlichen Volkes. Das göttliche Endgericht verewigt diese Differenz, zwischen den von Gott Geliebten und den zur Verwerfung Verurteilten. So ist Gott global universal und zugleich partikular. Dem korreliert die wahre Religion in ihrer Differenz zu allen anderen unwahren Religionen. So lehrte die Kirche bis zum 2.Vaticanum in Übereinstimmung mit der hl. Schrift.

Gottes Globalisierung, 3.Teil 
In der dritten Gottesglobalisierung soll diese bisher konsitutive Differenz ausgelöscht werden: Gott wird zum  globalisierten Gott, der zu jedem Menschen sein Ja sagt und dem korreliert, daß alle Religionen gleich wahr sind und daß selbst der Mensch ohne eine Religion nicht gottlos ist, sondern sein Gewissen allein ausreicht für seine hinreichende Beziehung zu Gott. Daß jeder Mensch ein Gott Bejahter ist, bildet dann das theologische Fundament dafür, daß die Katholische Kirche nachkonziliar nur noch eine Organisation praktiziertem Humanitarismus sein soll, die Religion noch als individuelles Therapeuticum im Angebot führt, sonst aber nur noch eine humanitäre NGO sein will.Die Differenz von der wahren zur unwahren Relligion wird so genichtet, aber auch die von von Gott erwählt oder nichterwählt, von heilig und unheilig. 
Gott wird zum globalisierten Jedermannsgott, dem es letztendlich gleichgültig ist, wie wir es mit der Religion, der Treue zu ihm halten. Die neue göttliche Liebe sagt: Dein Ehemann bin ich und es ist mit gleichgültig, ob Du, meine Frau,  mir treu bist oder ob Du allen, nur nicht mir hinterherläufst! Das ist das Geheimnis des interreligiösen Dialogisierens und der Einstellung jeder Mission durch die Kirche, daß sie nur noch diakonisch tätig sein will. 
Zudem: Wenn es die Differenz zwischen wahrer und falscher Religion gar nicht mehr gibt, warum sollte  dann die Kirche sich noch für den wahren Glauben einsetzen, ist der Islam, die jüdische Religion doch genauso wahr! 
Wie kommt es nun zu dieser 3.Globalisierung?
In der 3. will die Theologie Gott den Erfordernissen der sich globalisierenden Welt einpassen: Wie muß Gott gedacht werden, damit die Gottesvorstellung das Konzept der Globalisierung (das ist die Veramerikanisierung=Verwestlichung derWelt) fördert? Es ist der Multikulti kompatible Gott, der jede Differenz auflöst im Einerlei des Bejahens von allem, gleichgültig ob es wahr oder unwahr ist.  
Für diese Gloalisierungstheologie ist es dann auch bezeichnend, daß sie, wie sie Gott globalisiert, auch den Menschen globalisiert und so alle Differenzen, die zwischen Frau und Mann, (Genderideologie), zwischen den Völkern, zwischen Rassen und Kulturen (Multikultiideologie) auslöscht: es gibt nur noch den einen Gott, der jeden Menschen, den Einheitsmenschen, der unter- schiedeslos nur noch Mensch ist, bejaht.  
Der Gott der Bibel und der Kirche ist aber der der Differenzen, der, der unterscheidet zwischen erwählt und nichterwählt, zwischen wahrer und unwahrer Religion, zwischen den Völkern und zwischen den Geschlechtern und der Ordnungen für diese Differenzen setzt: die Ordnung der Ehe, des Nationalstaates und die der wahren Kirche. Gerade in diesen Ordnungen gilt der göttliche Imperativ der Identitätsbewahrung!


Freitag, 25. Mai 2018

"Amerikaniserung der Religion"

Mit diesem Begriff verblüfft P. Sloterdijk sicher manchen seiner Leser [einer Essay-sammlung: "Nach Gott", 2017. Der Essay: "Der mystische Imperativ" gibt über das damit Gemeinte Aufschlüsse. Dabei wird Bezug genommen auf den amerikanischen Philosophen William James ("Neuigkeiten über den Willen zum Glauben", in: "Nach Gott", der das Grundrecht auf Religion verteidigte, daß jeder glauben dürfe, was er wolle, daß ein Sprung aus dem Reich des Wissens und Erkennens in das: "Das glaub ich", erlaubt sei. Das sei seine "liberale Antwort auf den[damals] dominanten Intellektualismus, der es für unmoralisch erklärt hatte, irgendwelche Glaubenssätze auf der Basis unzulänglicher Evidenz anzunehmen." ("Neuigkeiten", in: "Nach Gott", S.308.)
Einfacher gesagt: Die Religion wird irrationalisiert und so jeder vernünftigen Begründung entzogen. Damit sei ein Paradigmenwechsel verbunden. Statt zu fragen, ist denn diese Religion oder ein bestimmtes Dogma wahr, lautet nun die Frage: Nützt mir das für mein Leben? Der "Primat der Erkenntnis" wird durch den des Primates der "Vitalinteressen" ad acta gelegt. (S.309).
Dem korrespondiere nun, daß die Kirchen  sich "auf die Rolle von Dienst-leistungsunternehmen reduziert" sehen "die mit hren besonderen Mitteln vage Bedürfnisse ihrer Klientel betreuen- vor allem bei der Sinngebung von Grenzsituationen." ("Der mystische Imperativ", S.285). 
Amerikanisierung meint so eigentlich die Vermarktwirtschaftung der Kirche. Anscheinend war und ist in den USA für diese Umformung der Religion der Boden besonders günstig, jetzt wird diese Umformung zum Anliegen gerade auch der Katholischen Kirche in Europa. "Religion wird metaphysisches Vitamin, mentale Diät, Antidepressivum und Herztonikum, Faktor einer umfassenden Selbstmedikation und Selbstmission." (S.286f). 
Das erinnert ein wenig an den bekannten Placeboeffekt: Ein Arzt verschreibt ein völlig wirkungsloses Medikament, aber gläubig eingenommen heilt es den Kranken. Weil es nützt, ist es dann auch für den gläubigen Konsumenten wahr und das reicht. 
Wichtig ist dabei, daß allein die Konsumentenwünsche zählen. Verklärt wird dies mit dem Gerede von der Laienkompetenz, vom mündigen Christen, der sich der klerikalen Bevormundung entzöge. Einher geht damit der tendenzielle Fall des theologischen Niveaus gen Null. Wenn eben viele wollen, daß Geschieden-Wiederverheiratete zur Kommunion zuzulassen sind, dann muß die Kirchenleitung dazu Ja sagen, denn daß viele das so wünschen ist ein hinreichendes Argument. Das gilt ebenso für die gewünschte Auflösung des Zölibates und für alles andere, was dem Konsumentengeschmack nicht entspricht. 
Dies setzt die Aufklärung voraus, die nach Sloterdijk "eine progressive Aufräumung des Jenseits" sei. (Der mystische  Imperativ, S.291). Weil das Jenseitige nicht mehr die Norm für das Leben auf Erden ist, weil es nur noch die Welt gibt, orientiert sich auch der Mensch nur noch irdisch, an seinen Vitalinteressen- nur wenn eine Religion als hilfreich für das Leben erfahren wird, kann sie so noch auf Konsumenten hoffen. 
So kann man ab und zu Erfolgsnachrichten wie diese selbst auf sonst conservativeren Internetseiten lesen: Untersuchungen in Amerika ergaben, daß Gläubige seltener krank sind als Nichtgläubige, sie seltener Herzinfarkten erliegen, ihre Ehen besser gedeihen und im 19. Jahrhundert konnte man sogar mal lesen, daß die wirtschaftliche Vormachtstellung Englands auf ihrer Religion beruhe! Das ist dann eben der angloamerikanische Pragmatismus, daß die Wahrheit von etwas in seiner Nützlichkeit sich erweise. 
Wer den heutigen Diskurs über: Wie ist Gott zu denken? im interreligiösen Diskurs bedenkt, kommt unweigerlich zu der Einsicht, daß die Maxime der Nützlichkeit allein diesen Diskurs bestimmt : Wie ist Gott und das Verhältnis aller Religionen zu Gott zu denken, damit dieser Gott der Globalisierung nicht dysfunktional gegenübersteht? 

Zusatz:
Wenn nun die Caritas und die Diozöse Berlin aufrufen, gegen die Kundgebung der AfD in Berlin zu demonstrieren, dann rufen sie dazu gerade im Namen dieses Globalisierungsgottes  auf.  Der Globalisierungsgott ist die Gottesvorstellung, die herauskommt, wenn das Gottesbild nach den "Vitalinteressen" der Globalsierungsbefürwortern umgeformt wird. (Vgl dazu:freie welt am 24.5. 2018 zu dieser Causa und mein Buch: Der zensierte Gott). Die Caritas und die Diozöse Berlin bekunden so eben nicht nur ihre Untertänigkeit der Staatsregierung gegenüber, "eure Feinde sind auch unsere-  sie demonstriert damit auch für ihren Gott, den der Affirmation der Globalisierung, der Nein sagt zu allen natürlichen von Gott gesetzten Ordnungen zugunsten der Kunstwelt der Globalisierungsideologie!   

Donnerstag, 24. Mai 2018

Ein Gutmensch in Aktion!

Was macht eigentlich einen Gutmenschen aus? Daß er gut ist, daß er sich gut benimmt, daß er das Gute liebt? Die Vokabel "Gutmensch" ist uns so vertraut geworden, aber wird gefragt, was damit denn gemeint wird, verschwindet alle Klarheit. Es ist ein diffuser Begriff- aber eine ist klar, daß er ausgrenzen soll, zwischen denen, die das sind, und denen, die das nicht sind. Was wäre denn dann der Antibegriff zum Gutmenschen? Der Schlechtmensch? Der das Böse liebt, das Böse will und vollbringt? Nein, den Schlechtmenschen gibt es so nicht- oder doch? 
Eureka, es gibt ihn, auch wenn er unter vielen Namen vielnamig sozusagen im öffentlichen Diskurs präsent ist. Im kirchlichen Diskurs ist das der "Traditionalist", der "Fundamentalist", der "Evangelikale" oder einfach der "Rechte" Christ- im politischen Diskurs der "Rechtspopulist", der "Rechte", der "Neonazi", aber auch der "Putinversteher" und der "Verteidiger des Abendlandes". Hier stehen sich Gut und Böse einfach gegenüber- und der Gutmensch ist einfach der, der auf der richtigen Seite steht. Gutsein heißt dann einfach, den Anderen, den Nichtguten zu verachten und zu bekämpfen. Es mag Zeiten gegeben haben, wo gefragt wurde, sag für wen oder was dein Herz schlägt, und ich kenne dich- heutzutage frägt man besser, um jemanden kennen zu lernen, wen verachtest du? 
Nun zeigte Daniela Cappelluti, die Kreisgeschäftsführerin der Grünen Frankfurt uns mustergültig, wie das Gutmenschsein praktisch gelebt wird. Der Anlaß ist banal: Statt, daß wie erwartet Bayern München den DFB-Pokal gewann, siegte Frankfurt und das wurde in Frankfurt dann groß gefeiert.Für einen Gutmenschen gibt es aber keine einfachen Feiern. "Mit wem feiere ich denn da zusammen in der öffentlichen Siegsfeier? Die Frage des "Mit wem? erhält seinen bedrängenden Charakter durch die Vorstellung der Kontamination: Ein Gutmensch könnte sich ja kontaminiern, feierte er mit Nicht-Gut-Menschen zusammen. Und schon entdeckte unsere Grüngutmenschen die Inkarnation des Bösen in Gestalt des AfD-Politikers Gauland. Die FAZ berichtet am 22.5.2018:       
"Eine Grünen-Politikerin wollte den Pokalsieg der Frankfurter Eintracht lieber ohne Alexander Gauland feiern – und forderte ihn dazu auf, die Altstadt zu verlassen. In den sozialen Medien wird sie dafür gefeiert." In einem Video sieht man dann diese Exorzisten: 
"Für ein zweites Video, kurz danach aufgenommen, ist die Grünen-Geschäftsführerin auf den Turm des Doms gestiegen. Mit Eintracht-Schal und Blick auf den Römer sagt sie: „Den hab’ ich erfolgreich aus der Altstadt vertrieben“ und „Dieser Arsch darf heute nicht dabei sein.“
Das ist nun pures Gutmenschtum ganz praktisch: Statt sich in dem Begriffswirrwarr der politischen Korrektheit zu verlieren, ist der Gauland nun ein Neonazi, ein Traditionalist oder Reaktionär oder was auch immer, greift die Grünenpolitiker einfach auf die bewährte Beschimpfung: Arsch/Arschloch zurück. Wer kein Gutmensch ist, das ist eben ein Arsch.Mit Ärschen kann ein Gutmensch natürlich nicht zusammen feiern, und darum müssen Ärsche vertrieben werden, damit die Gutmenschen unter sich sind. Die Intoleranz gegenüber jeden Andersdenkenden bildet so das Herzstück des Gutmenschen. Um sich nicht selbst zu verunreinigen verlangt ihm nach einer Gesellschaft, aus der alle Andersdenkenden vertrieben sind, den Ausschluß jedes nicht politisch Korrekten. 
Nicht nur aus dem politischen Diskurs soll er ausgeschlossen werden, sondern aus dem gesamten öffentlichen Leben, damit überall nur noch die Gutmenschen unter sich sind, selbst im Fußballstadion und bei Siegesfeiern von Sportvereinen. 
Die Grünenpolitikerin ist da eben vorbildlich! So wundert es auch Niemanden, daß Exstalinisten wie Kretschmann (einst im maoistischen Kommunistischen Bund Westdeutschlands) und Trittin (einst im maoistischen Kommunistischen Bund) so gern jetzt bei der grünen Gutmenschpartei sind! Stalin und Mao waren ja schließlich auch Gutmenschen!   

Zusatz:
Wie eine Furie hetzt die Lautsprecherstimme den älteren Herrn, der in Frankfurts restaurierter Altstadt einen Spaziergang unternimmt, beschimpft ihn als unerwünscht und fordert ihn auf, die Innenstadt zu verlassen. Keine Szene aus finsterer Vergangenheit, sondern aus dem besten Deutschland, das es je gegeben haben soll. Der ältere Herr: Alexander Gauland. Die Hetzerin: Grünen-Politikerin Daniela Cappelluti. Junge Freiheit am 24.5.2018

Mittwoch, 23. Mai 2018

Kommuion für Evangelische, wenn sie mit einem Katholiken verheiratet sind?

Für einen modern-liberalen Katholiken ist das überhaupt kein Problem, denn 
a) begegnet dem Kommunizierenden ja in Brot und Wein die Liebe Gottes zu uns allen Menschen, sodaß jeder auch ein Empfänger sein kann, ja sogar sein sollte, und
b) die Erfahrung dieser Begegnung ja nicht den Glauben an Gottes Liebe voraussetzt, sondern dieser Glaube soll sich  ja aus dieser Begegnungserfahrung erst generieren und
c) Gottes Liebe Niemanden ausschließt.
Tatsächlich wird aber anders-versteckter- argumentiert, weil nun erstmal das Ziel der Zulassung der evangelischen Ehepartner einer Ehe mit einem Katholiken auf der Deformagenda steht. Kardinal Marx und seine Getreuen preschten damit jetzt vor, kaprizierten sich dabei auf die Wunderwaffe zur Destruktion der Lehre der Kirche, der Einzelfalllösung, die alles so bestehen läßt, wie es die Kirche immer lehrte, um dann Einzelfälle von der allgemeingültigen Lehre zu emanzipieren und wurden erstmal gestoppt.Der Einzelfall sollte besagen, daß es im Prinzip ausreiche, wenn der evangelische Partner den katholischen Glauben zustimme, daß Jesus Christus in Brot und Wein gegenwärtig sei. Daß die katholische Lehre weit umfassender ist, wird dann aus Rücksicht auf den Evangelischen verdrängt.Daß die reformierte Lehre im Gegensatz zur lutherischen jede Gegenwart Jesu Christi in Brot und Wein ablehnt, wird dann auch übersehen, daß also so nur Lutheraner zulaßbar wären. 
Wozu das Ganze? Ziel ist offenkundig die Kommunion für jedermann. Jetzt soll es erst mit den Ehepartnern versucht werden, obgleich die Zulassung der Geschieden-Wiederverheirateten auch noch nicht voll durchgesetzt worden ist. Die Eucharistie als Ramschware auf dem Wühltisch zum Abverkauf- so könnte man die Lage beschreiben.
Eines wird dabei völlig verdrängt! Steht an einer Kinokasse das Schild: Dieser Film ist erst ab 18 Jahren zugelassen, geht jedermann davon aus, daß hier nicht unter 18 Jährige einfach willkürlich  vom Schauen dieses Filmes ausgeschlossen werden sollen sondern daß es sich um eine Schutzbestimmung handelt.Dieser Film könnte Jüngeren schaden! 
So ist es auch mit dem Empfang der hl.Kommunion! Sie schadet dem sie sakrilegisch Empfangenden! Wer sie nicht rechtgläubig empfängt, dem nützt sie nicht nur nicht, nein sie wird ihn Schaden zufügen. Merksatz: Je stärker die Wirkkraft einer Medizin zum Guten, zur Heilung ist, desto stärker ist ihre Destruktionskraft zum Unheil, wenn sie falsch eingenommen wird. 
Die Kirche schützt als Mutter Menschen vor dem so gefährlichen sakrilegischen Empfang, indem sie bestimmte nicht zuläßt, weil hier mit großer Wahrscheinlichkeit ein sakrilegischer Empfang zu erwarten ist. Das gilt nun mal für jeden lutherisch Glaubenden, daß er so glaubend den Leib und das Blut Christi nur sakrilegisch empfangen kann ob dieses Glaubens! Denn der gültige Empfang setzt den wahren Glauben beim Empfangenden voraus, im Gegensatz zum Empfang der Taufe.
Es ist bitter aber wahr: Die Vergleichgültigung der katholischen Lehre vom Altarsakrament ist die Voraussetzung dieser liberalen Tendenz zur Eucharistie für jedermann. Oder einfacher gesagt: Wenn das Gut des Empfanges der hl.Kommunion immer weniger nachgefragt wird, dann senkt man eben den "Preis" um dies Gut als Ramschware loszuwerden: umsonst für jeden!  

Dienstag, 22. Mai 2018

Bischof Tobin: Katholiken sollten nicht Selbstmord begehen wie Protestanten

"Wörtlich schrieb Bischof Thomas J. Tobin auf Twitter.„Einige sagen, daß die katholische Kirche mehr wie die Protestanten werden muß, um zu überleben (z.B. verheiratete Priester, Priesterinnen, Abtreibung, Homo-Ehe). Eine neue ABC-Umfrage zeigt, daß die Mitgliedschaft bei den Protestanten in den letzten 15 Jahren um 14% gesunken ist! Wir Katholiken sollten besser genau schauen, bevor wir springen.“  Kath info am 17. Mai 2018.
Amerika, das Land des Protestantismus seit dem Sieg im Bürgerkriege gegen die Südstaaten, das Land, in dem seitdem die Yankeekultur dominierte, erlebt jetzt den Niedergang dieses amerikanischen Protestantismus. Die Umfrage zeigt es an.
Aber das Befremdliche ist nun nicht dieser Niedergang, sondern das Phänomen, daß auch in Amerika die Parole der Reformer in der Katholischen Kirche lautet: Wir müssen protestantisch werden, damit der Katholizismus hier überleben kann! In einem sind sich  wohl die Reformer noch uneins, ob sie mit Luther das Priestertum abschaffen wollen oder um der Feministin willen Frauen zu Priesterin weihen wollen. Aber wenn es um die Bejahung der Homosexehe oder um das Recht geht, Kinder im Mutterleibe zu töten, da herrscht Eintracht unter den Deformern der Katholischen Kirche. Nur, warum kriselt dann der amerikanische Protestantismus, der sich so vorbildlich dem herrscheden Zeitgeist unterwirft?
Auch das EKD-Christentum, das sich seine Glaubensgehalte vom herrschenden Zeitgeist diktieren läßt, kriselt doch weit stärker als die Katholische Kirche- und trotzdem starren alle katholischen Reformaugen gebannt auf den Protestantismus: An seinem Wesen wird die Kirche genesen, wenn wir doch endlich uns protestantisieren würden! Können das unsere Reformer in den USA wie in Deutschland wirklich übersehen? Oder sehen sie das ganz genau und wollen den Untergang der Kirche?
Das klingt,ja muß auf Anhieb verrückt klingen- aber vielleicht ist doch etwas Wahres dran? Stellen wir uns mal auf den liberal-katholischen Standpunkt:
A) Jesus hat das Reich Gottes verkündet, es kam aber die Kirche, die er nicht gewollt hat.
B) Daraus entwuchs die hierarchische Katholische Kirche, die ganz antijesuanisch ist.
C) Die betrieb gar Mission und verkannte damit,daß Gott in jeder Religion hinreichend  offenbar ist,
     sodaß in jeder jeder das Heil erlangen kann. Es hätte also keine Mission geben dürfen. Die Kirche.
     so wie sie bis zum 2. Vaticanum war, war also ein einziger Irrtum.
D) Warum sollte dann diese Kirche noch am Leben bleiben, wenn sie nur ein Irrtum ist? Was Jesus
      wirklich gelehrt hat, war doch  ein praktizierter Humanismus- und dafür bedarf es keiner Kirche
      sondern nur einer weiteren NGO als Humanitätsvereinigung. Daraufhin ist eben die Kirche um-
      zumodeln!      

Montag, 21. Mai 2018

Marx: „Jeder ist berufen“

Kardial Marx predigte zu Pfingsten über? Sollte er da wirklich etwas über den Hl. Geist aussagen? Kath net übertitelte seinen Bericht am 20.5. mit: "Marx:"Jeder ist berufen".Ach, und da dachten Pauluskundige doch noch, daß der Hl. Geist als ein Geist zu Verschiedenem beruft, den einen zum Propheten, den anderen zum Lehrer etc. Aber das ist dem liberalen Kardinal wohl zu hierarchisch gedacht. Nein, das demokratische Denken verlangt eben, daß jeder zu dem Gleichen berufen ist. Marx: 
"Eine Ausrichtung auf wenige sei „nicht die Konzeption des Volkes Gottes, wie sie angelegt ist“, sagte der Erzbischof. Priester, Bischöfe und die Amtskirche hätten die Aufgabe, den Menschen zu helfen, die eigene Berufung zu erkennen und die gemeinsame Sendung für die ganze Kirche anzunehmen."
Nur, seit wann ist den ein Volk eine Addition von vielen Einzelnen, die so- was bilden? Einen Verein. Ein Volk dagegen ist ein organisch Ganzes, das eben nicht aus autonomen Einzeletwassen besteht, sondern aus verschiedenen so zu Verschiedenem berufenen Gliedern, wobei das Glied nicht vor dem Ganzen sein kann. Oder sagt etwa das Herz, ich möchte nicht mehr allein schlagen,könnten sich Adern zu mir gesellen und eine Lunge als Begleiterin gefiele mir, bis so sich ein ganzer Körper zusammen gebildet hätte? Im Urchristentum gab es auch keine demokratische Vollversammlung, in der alle stimmberechtigt dann beschlossen, daß es gut wäre, wenn einige das Amt des Apostels ausübten und andere etwa weissagen sollten, wobei im Prinzip jeder für jedes Amt gleich gut qualifiziert gewesen wäre. 
Aber wozu beruft den nun der Hl. Geist? Auch hier redet der Kardinal Klartext! Als Christen sind wir berufen dazu, Nein zu sagen zu den falschen Werten:
"Falsche Werte wie Hass, Abgrenzung oder Urteile über andere sollten die Christen zurückweisen, so der Erzbischof." Sag Nein zu Haß und Abgrenzung- das sind doch die Lieblings-vokabeln jedes politisch korrekten Gutmenschen! Das es Identisches nur gibt, indem es sich abgrenzt
von Anderem, vergißt der Gutmensch Marx hier eben einfach. R. Musil erfaßt das so: "Schließlich besteht ja das Ding nur durch seine Grenzen und damit durch einen gewissermaßen feindseligen Akt gegen seine Umgebung." Der Mann ohne Eigenschaften,Kapitel 7:In einem Zustand von Schwäche zieht sich Ulrich eine neue Geliebte zu. 
Oder vergißt er dies absichtlich, weil ihm an der Auflösung alles Identischen gelegen ist? Aber was soll ein Christ von der Forderung halten, daß man sich fernhalten soll von Urteilen über andere? Aber hier ist schnell Klarheit gewonnen, wenn wir uns des berühmt-berüchtigten Ausspruches Papst Franziskus erinnern zur Causa des kirchlichen Umganges mit Homosexuellen: "Wer bin ich, daß ich urteile!" Kardinal Marx meint damit also: Toleriert Alles und darum toleriert nicht die Intoleranten. Pragmatischer formuliert: Keine Toleranz gegen Rechts und Liebe zu allem politisch Korrektem.
Jetzt ist der Politbischof ganz in seinem Element:  "Bezug nehmend auf das sogenannte Sprachenwunder von Pfingsten sagte Kardinal Marx, der Geist Gottes trage den Gläubigen auf, offen zu sein für alle Völker, Sprachen und Kulturen." Offen sein für alle...." das ist nun das Credo der Multikultiidologie, das hier dieser Kardinal enthusiastisch proklamiert.
Summa Summarum: Für diesen Bischof ist der Hl. Geist einfach identisch mit dem Geist der politischen Korrektheit, die Stimme des Gutmenschen ist die des Geistes Gottes, die jetzt so unüberhörbar zu uns allen spricht durch alle Medien und Gutmenschen. Und wir Christen folgen diesem Rufe des Weltgeistes, denn er ist für uns der Geist Gottes. 

Sonntag, 20. Mai 2018

Irritationen: Sind wir nur Leib?

"Von den Verächtern des Leibes" sagt Nietzsche (Also sprach Zarathustra):"Leib bin ich und Seele-so redet das Kind. Und warum sollte man nicht wie die Kinder reden? Aber der Erwachte,der Wissende sagt:Leib bin ich ganz und gar, und Nichts ausserdem;und Seele ist nur ein Wort für ein Etwas am Leibe. Der Leib ist eine grosse Vernunft, eine Vielheit mit Einem Sinne,ein Krieg und ein Frieden, eine Herde und ein Hirt."
Und als Präzisierung: "dein Leib und seine grosse Vernunft:die sagt nicht Ich, aber thut Ich."
Das ist Revolution: Der Leib als das Vernünftige, die Seele als Appendix des Leibes,die kleine Vernunft im Kontrast zur großen des Leibes. In den "ökonomisch-philosophischen Manuskripten" distinguiert Karl Marx zwischen dem Gattungsbewußtsein und dem Individualbewußtsein des Menschen mit der These, daß die Entfremdung des Menschen die von seinem Gattungsbewußtsein sei, daß er als Individuum sich als selbstzwecklich ansieht und den Anderen nur als Mittel zum Zweck der Realisierung seiner Individualinteressen.Dies drückt P. Sloterdijk so aus: "Die Dogmatik einer primären Einsamkeit des Menschen wird gerade in der Moderne und nicht zuletzt dort, wo diese tief und radikal sein will, so triumphal wie kaum je zuvor zum Vortrag gebracht." Sloterdijk, Mir näher als ich selbst, in: derselbe, Nach Gott, 2017, S.130.
Dualismen bestimmen das Denken in diesen 3 Zitaten:
Leib versus Seele  oder Gattungsbewußtsein versus Individalbewußtsein oder Sloterijk: Das In-Sein der Seele versus ihre Einsamkeit. Könnte man diese Dualismen rekonstruieren als Reflexionen über den Egozentrismus, der sich jeweils einem Übergeordnetem entzieht, weil das Ego nur noch für sich sein will als Mittelpunktdasein? Wo das Ich (man denke jetzt auch an Fichtes Ichphilosophie) oder das Individuelle oder das einsame Subjekt sich zum Anfang und Ende von Allem versteht, da wird alles Andere diesem Ego unterworfen= subjektiviert.Das, was der "Seelenvernunft" dann das Unvernünftige, das Irrationale ist, das wäre dann die wahre Vernunft, die des Leibes, die des Gattungswesens des Menschen und die der Seele, die- so Augustin, auf ihn bezieht sich Sloterdijk explizit- die in Gott ist und deren Depravation ihr Fallen aus Gott zu seinem illusionären Selbststand ist. 
Das von Nietzsche kritisierte Ich wäre dann das sich verabsolutierende, das sich aus der Geschichte der Menschwerdung zum Übermenschen emanzipierende Ich, dem der Körper als Transindividuelles gegenübergestellt wird, wie das Gattungswesen eben auch das Transindividuelle meint bei Karl Marx im Kontrast zum bürgerlichen Egozentrismus. Wenn das In-Sein (nach dem hl. Augustin) in Gott das die Seele Bestimmende ist, dann ist ihre Vereinsamung ihre Emanzipation aus diesem In-Sein zugunsten eines Insichseins der Seele, die sich alles Andere als für sich an- und unterzuordnen versucht. 
Dann könnte Nietzsche mit der Leiblichkeit gerade das nicht meinen, was der moralische Diskurs, wenn er vom Seele-Leib-Dualismus ausgeht, unter dem Leiblichen versteht, die Begierden und das Begehren des "Fleisches".  Das Leibliche wäre dann der Gattungswille des Menschen, der sich das individuelle Ich subordiniert.  
Der Mensch als Gattugswesen, das hieße, daß er als Individuum immer schon in der Gattung lebt und nur in diesem "In" etwas Einzelnes ist. Der Wille der Gattung ist nun nicht einfach ein conserativer, der des Erhaltens der Gattung,sondern der zur "Menschenverbesserung" (vgl: Sloterdijk, Menschenverbesserung in: Nach Gott und: ders: Regeln für den Menschenpark) .
Kann das wirklich mit dem Begehren des Fleisches identifiziert werden? Teilweise schon! Denn der Sexualtrieb, der am Orte des Individuumes als Streben nach Lustgewinnung wahrgenommen wird, ist auf das Gattungswesen Mensch bezogen der Wille zur Bewahrung der Gattung Mensch durch die Fortpflanzung. So ist es die List der Vernunft des Körpers, daß das Überlebensnotwendige, der Akt der Fortpflanzung so mit einem Lustgewinn verbunden ist, daß die Menschen ihn hedonistisch vollziehen und so das Vernünftige tuen! Und doch ist die Leiblichkeit so verstanden etwas ganz anderes als das Begehren und die Begierden des Fleisches. Nietzsche verstünden wir völlig falsch, meinten wir, er plädiere hier für carpe diem, für Wein, Weib und Gesang. 
Es müßte so zweierlei Kritik der Seele unterschieden werden: a) eine materialistische, die sagt, daß es die Seele gar nicht gäbe und b) eine ethische, die die Individualseele als das Subjekt eines Egozentrismus deutet, eines vom Menschsein entfremdeten Seinsweise, in der das Individuum sich emanzipiert hat aus seinem In-der -Gattung-Sein. Nietzsche scheint diese beiden Kritiken zu vermengeln und so seine Kritik zu verunkaren. Denn der Leib ist bei ihm ja eine bestimmte Existenzauffassung des Menschen, eine, in der der Mensch sich als Teil der Gattung versteht und aus diesem Bewußtsein heraus, der großen Vernunft lebt, wohingegen die Seele die Existenzweise meint, in der der Einzelmensch sich als das Zentrum setzt,dem alles andere zu subordinieren ist.
Die theologische Antwort: daß durch die Einwohnung des Hl. Geistes die Individualseele wieder in ihre angemessene Position verrückt wird, daß der Einzelmensch eine Individuation der Idee des Menschseins ist, aus der sich zuvörderst das Gattungswesen des Menschen generiert.        

Samstag, 19. Mai 2018

Irritierendes- Früher war das doch alles irgendwie anders


"Der Kern der Lehre des heiligen Athansasius kann wie folgt formuliert werden: Christus, das Göttliche Wort (Logos) „wurde Mensch damit wir vergöttlicht werden; er offenbarte sich im Leibe, damit wir zur Erkenntnis des unsichbaren Vaters gelangen„
 (www.kathnews.de/christus-wurde-mensch-damit-wir-vergoettlicht-werden)

P.Sloterdijk schreibt: "Erst in der heutigen Zeit,in der eine postmetapysische Umformung des Christentums eingesetzt hat, will man eine rein menschliche Form von Christlichkeit hervorbringen, folglich möchte man die Gläubigen aus der vertikalen Spannungen entlassen, die vormals seine Würde begründeten."Sloterdijk, Menschenverbesserung, in: derselbe: Nach Gott, 2017, S.228.Was meint hier der Begriff der vertikalen Spannung, der das Spezifische eines metaphysisch verstandenen Christentumes  ausmache. Sloterdijk exemplifiziert dies an der Anthropologie von Pico della Mrandola anhand dessen "Rede über die Würde des Menschen". (221f) Gott habe den Menschen als einzigen ohne bestimmte Eigenschaften erschaffen. Das mache seine Sonderstellung aus. "Aus diesem Mangel macht nun Gott einen Vorzug, indem er zu Adam sagt: Du wirst unter allen Geschöpfen dasjenige sein,das sich selbst erschafft. Dir gebe ich die Würde als dein eigener Erfinder." (S.221)."Du wirst  die Ursache dafür sein, wenn du dich zum Göttlichen erhebst, doch wenn du dich zur Stufe des Tierischen herunter-bildest, bist du ebenfalls hierfür die Ursache." (S.222).
Unsere spontane Reaktion dürfte einhellig ablehnend ausfallen: 1. Gott schuf den Menschen als Menschen und das sollen wir auch sein und bleiben wollen, 2. ist es hybrisch, daß hier der Mensch sich als Hervorbringer seiner selbst hochstilisiert und 3. klingt das doch wie eine Vorwegnahme des Nietzsches Votums: "Der Mensch ist ein Seil,geknüpft zwischen Thier und Übermensch-ein Seil über den Abgrund. Ein gefährliches Hinüber, ein gefährliches Auf-dem Wege, ein gefährliches Zurückblicken, ein gefährliches Schaudern und Stehenbleiben." (aus der Vorrede aus: Also sprach Zarathustra, 4)
Die vertikale Spannung meint so, daß der Mensch auf einer Höhenachse eingezeichnet sich nach oben hoch entwickeln kann, oder daß er herabstürzen kann in ein Untermenschsein. In diesem Sinne ist der Mensch nichts Fixiertes, sondern er ist sich von Gott als Aufgabe gegeben, etwas aus sich zu machen. Moralisch ausgedrückt: Er kann zum Heiligen werden, er kann aber auch sich zum Tier entmenschlichen, daß er nur noch wie ein Tier leben will, dem sein Bauch sein Gott ist, um es biblisch auszudrücken. Die katholische Theologie betont nun selbstverständlich, daß ohne Gottes Gnade als Wirkkraft  der Mensch sich nicht zum Höheren fortentwickeln kann. Sloterdijks bedenkenswerte These lautet nun aber, daß das zeitgenössische Christentum (damit ist selbstredend das nachkonziliare gemeint) von diesem Höher-Hinaus nicht mehr wissen will. Der Mensch ist, wie er ist und so soll er auch bleiben, denn Gott sagt zu ihm so Ja!, wie er ist. Die göttliche Gnade verändert den Menschen nicht mehr (so der Tendenz nach schon Luther), sondern bejaht ihn nur und das genau ist die Wirkkraft der Gnade Gottes- eben keine Wirkkraft zu sein. Sie affirmiert nur noch den Menschen, so wie er ist. Er wird zu einem Fixierten ohne eine Möglichkeit zum Aufstieg noch steht er in der Gefahr des Abfalles, des Sturzes. Sein Leben ist so ungefährlich geworden. 
Nur, ist das wirklich christlich? Wenn Gott Abraham etwas verheißt, dann nicht, daß er so bleibt, wie er ist, und daß er so von Gott bejaht wird, sondern er verheißt Abraham, aus ihm ein so großes Volk zu machen, das es nicht mehr zählbar ist. Gottes Gnade läßt den Menschen nicht so sein, wie er ist, sondern macht ihn groß. Für das völkische Denken des Alten Bundes heißt das, daß verheißen wird, daß das erwählte Volk ein großes Volk werden wird und  für den neuen Bund mit seiner Zentrierung auf das jenseitige Leben, daß der Mensch anteilig wird am ewigen göttlichen Leben. Immer ist dabei mitgesetzt die Möglichkeit der Verfehlung, daß das jüdische Volk aufhören kann, Gottes Volk zu sein, daß der Mensch statt ins ewige Leben ewig verdammt wird. Das ist die Vertikalspannung in der christlichen Religion, die so auch Pico della Mirandola treffend zum Ausdruck bringt, gerade indem er den Menschen als von Gott zur Freiheit Bestimmten denkt. Die christliche Religion ruft den Menschen zur Freiheit auf, zwischen der Möglichkeit, Diener des Teufels oder Diener Gottes zu werden, oder anders gesagt, sich als Mensch zu überwinden durch seine Heiligung oder sich zu entmenschlichen, indem er sich vertiert. Nur eines scheint ihm unmöglich, einfach nur Mensch bleiben zu wollen. 
Verharren wir im Bilde Nitzsches: Einem Seiltänzer gleicht der Mensch, zwischen dem Hintersich, dem Untermenschlichen und dem Vorsich, dem Übermenschlichen, dessen Leben Bewegung ist, entweder nach "unten" oder nach "oben". 
Aber nachdem all die großen Projekte der "Menschenverbesserung" sich in der Moderne eher als Katastrophen denn als heilsame Aufwärtsbewegungen erwiesen hatten, gilt nun im Postmodernen wie in der nachmetaphysischen Theologie, daß der Mensch ist, wie er ist und so auch bleiben soll, denn Gott selbst sagt jetzt zu Abraham: Bleibe in deinem Lande, bleibe, was und wie du bist, aus der wird nichts außer dem, was du nun mal bist. 
Vergöttlichung des menschlichen Lebens, Anteilhabe am Göttlichen, Überwindung des rein Menschlichen? Nein danke! Selbst auf die Verheißung des jenseitigen ewigen  Lebens kann der postmoderne Christ verzichten, überdrüssig schon des endlichen Lebens.               

 




Freitag, 18. Mai 2018

Der Volksaltar-eine kleine Polemik

Der Volksaltar ist in den Katholischen Kirchen inzwischen zu so einer Selbstverständlichkeit geworden, daß das Problematische dieser nachkonziliaren Erfindung kaum noch empfunden wird. Zudem ist die Protestantisierung so weit fortgeschritten, daß das genuin katholische Verständnis der Eucharistie auch weitestgehend untergegangen ist.
Auch wenn der Altabt Jeremias OSB auf Katholisch de (18.5.2018) in seinem Tageskommentar gegen diese Feststellung protestiert:"In den vatikanischen Behörden kann man viele Leute antreffen, die sich in der Welt gut auskennen. Es gibt auch ein paar andere: Ein Monsignore sagte mir vor kurzem treuherzig, die deutsche Kirche sei leider schon ganz dem Protestantismus verfallen."so kann auch dieser Protest diese Tatsache nicht aus der Welt schaffen- erfreulich nur, daß es im Vatican auch Klarsichtige gibt.
Was hat das aber mit der Protstantisierung der Kirche zu tuen, könnte nun angefragt werden. Fragen wir einfach, was sich ändert durch die Installation des Volksaltares.  Das priesterliche Handeln in der hl. Messe hat zwei grundverschiedene Richtungen: Der Priester bringt Gott das Opfer dar, er betet zu Gott, er kommuniziert also, abstrakter formuliert, zu Gott hin.Der Priester kommuniziert aber auch zum Volke hin, wenn er predigt oder wenn er segnet und wenn er die hl. Kommunion austeilt. Diesen zwei Ausrichtungen entsprach die räumliche Gestaltung der Kirche. Der Hochaltar mit dem in ihm eingesetzten Tabernakel präsentiert den Ort der Gegenwart Gottes in der Kirche- das Tabernakel ist ja das Begegnungszelt des Alten Bundes. Wenn also der Priester zu Gott hin kommuniziert, wenn er das Meßopfer darbringt, zu Gott betet, dann wendet er sich zum Hochaltar hin, um so sichtbar zu machen, daß jetzt zu Gott hin kommuniziert wird. Wendet er sich aber zum Volke hin, dann kommuniziert er zum Volke.Diese zweifache Ausrichtung kann dann noch durch einen Wechsel in der Sprache verdeutlicht werden. Das Lateinische als heilige Sprache (sie ist es geworden, weil sie im Profanen als "tote" Sprache nicht mehr benutzt und nur noch für sakrale Zwecke benutzt wird) wird zur Kommunikation zu Gott hin verwendet, die profane Landessprache für die Kommunikaion hin zum Volke.
Was bleibt aber davon übrig, seit der Volksaltar installiert wurde? Jetzt gibt es nur noch eine Kommunikationsausrichtung: Der Priester kommuniziert immer zum Volke hin, auch wenn er zu Gott betet und ihm das Meßopfer darbringt. Die Ausrichtung auf Gott hin wird dann noch dogmatisch behauptet, der praktische Vollzug dementiert das aber. Das führt zur Protestantisierung des Meßverständnisses. Denn für Luther und alle ihm Folgenden ist die "Abendmahlsfeier" kein kirchliches Opfer, die Abschaffung des Meßopfers war ja das Hauptanliegen dieses "Reformers", und so gibt es im Protestantismus keine Priester mehr. Jetzt agiert im evangelischen Gottesdienst ein Pfarrer, der kein Priester ist. Jetzt wird nur noch eine Mahlfeier im Gottesdienst durchgeführt, die als einzigen Adressaten die Gemeinde hat.Dem entspricht auch die Stellung des Pfarrers im Gottesdienst. Er handelt immer nur der Gemeinde zugewandt, weil auch nur sie der Adressat seines Wirkens ist. Selbst die Gebete werden so gesprochen, daß sie bei der Gemeinde ankommen. (Faktisch sind sie dann auch mehr Aufrufe zum Handeln an die Hörergemeinde als daß sie ein Beten zu Gott wären.)
Faktisch hat nun die Einführung des Volksaltares  dazu geführt, daß dogmatisch noch am Meßopfer und an der Ausrichtung auf Gott hin festgehalten wird, aber der Handlungsraum in der Kirche ist jetzt protestantisch gestaltet ist als eine Veranstaltung zur alleinigen Auferbauung der Gemeinde. 
Und die Folgen? Wer die Wortmeldungen zur Frage, darf ein evangelischer Christ, verheiratet mit einem Katholiken die Kommunion empfangen?,verfolgt, stellt mit Befremden fest, daß dabei der Katholische Glaube auf den Glauben an die Realpräsenz in den konsekrierten Elementen reduziert , aber der Opfercharakter der Eucharistie einfach vergessen wird.
So gesehen ging die praktische Verneinung des kirchlichen Meßopfers, man sollte noch an die Darbringung des Meßopfers glauben, auch wenn faktisch die Eucharistie nur noch wie ein heiliges Mahl gefeiert wird, der dogmatischen voraus. In heutigen Zeiten- wo hört man da noch etwas vom Meßopfer? Das Zentrum des Katholischen Gottesdienstes ist so verdunkelt worden und das ist die faktische Selbstprotestantisierung der Katholischen Kirche.

Donnerstag, 17. Mai 2018

Die Katholische Kirche= auf dem Wege zu einer NGO?

"Wird die katholische Kirche langsam in eine linksliberale NGO umge-wandelt?", frägt die Internetseite "freie Welt". Wer so frägt, gibt damit schon die Antwort und wer wollte diese Frage verneinen. Aber trotzdem sei hier ein Fragezeichen erlaubt. Daß Papst Franziskus "ganz oben" und der organisierte Laienkatholizsmus von"unten",  unterstützt von vielen Bischöfen und Priestern eine solche Transformation erstreben, ist wohl zutreffend. Fraglich ist aber, ob der Herr der Kirche eine solche Transsubstantion der Kirche zulassen wird. 
Der Bischof von Limburg, das war das Bistum, daß unter Bischof Kamphaus heroisch bis auf den letzten Blutstropfen dafür kämpfte, Schwangeren Tötungslizenzen für ihre Kinder im Mutterleib ausstellen zu dürfen, der jetzige, Bischof Bätzing bringt diese Transformation in eine NGO so auf den Punkt: 
"Das Kreuz sei vielmehr ein Symbol für Nächstenliebe, Menschenwürde, Solidarität und Toleranz, sagte Bätzing. "Darunter können sich viele Menschen unterschiedlichen Glaubens versammeln."https://www.hessenschau.de/.../limburger-bischof-distanziert-sich-von-soeders-kreuz-erla...
Das Kreuz wird entchristlicht, es soll zu einem bloßen Symbol des Humanitarismus werden.Die Gehalte dieses Humanitarismus werden dabei so plakativ phrasenhaft formuliert, daß sie von Jedermann bejaht werden können, es sei den, wer stöße sich an dieser Phrasenhaftigkeit. Was nun das Sühnopfer Christi mit "Nächstenliebe, Menschenwürde, Solidarität und Toleranz" zu tuen haben soll, ist trotz intensivsten Nachdenkens völlig rätselhaft- und man muß wohl schon ein hundertfünfzig prozentiger Gutmensch sein, um das verstehen zu können.
Das Kreuz soll so eben uminterpretiert werden zum Symbol des Humanitarismus. Der wiederum bildet das weltanschauliche Fundament der NGOs.  
Der Verzicht der Kirche auf jede Mission, die Ersetzung der Mission durch praktizierte Sozialdiakonie  und die Umwandlung der Seelsorge in diakonisches Handeln mit therapeutischen Anliegen rundet diese Umformung ab. Das Eigentliche gerät aus dem Blick.  Das bringt gerade diese Kreuzesinterpretation des Limburger Bischofes so prägnant zum Ausdruck. Diese Deutung des Kreuzes reißt das Symbol auch völlig aus seinem religiösen Kontext. Steht das christliche Kreuz für die wesentliche Praxis der Religion, dem Opfer und verweist noch das eiserne Kreuz auf den Gedanken des Opferbringens, dann säkularisiert diese Deutung das Kreuz völlig, indem es nur noch für einen rein weltlichen Humanitarismus stehen soll. Das ist eben eine Variante des religionslosen Christentumes, wie es der protestantiche Theologe D. Bonhoeffer angedacht hat. 
Der Wille zur Transsubstantion der Katholischen Kirche in eine NGO ist auch eine Antwort auf die Frage, wie sich die Katholische Kirche als "global player" in der sich globalisierenden Welt situieren will. Nach dem Ende der konstantinischen Epoche nach dem Ende des 1. Weltkrieges und ihrem Neuverortungsversuch als Organisation in der pluralistisch verfaßten modernen Gesellschaft im 2. Vaticanum will nun die Kirche sich so in den Prozeß der Globalisierung hin zur Einheitswelt einbringen als der Organisation der praktizierten Humanität, wobei dann das Christlich-Religiöse als innere Motivation zur Humanität in die reine Innerlichkeit zurückgedrängt wird: Die Kirche will nur noch humanitaristisch sein.   
     

Mittwoch, 16. Mai 2018

Ein Idealbischof- von Papst Franziskus auserwählt

Wir haben die Ehre, einen Muster-Idealbischof vorstellen zu dürfen, von Papst Franziskus 2017 zum Bischof ernannt,Bischof Glettler. Hier sein Kurzportrait- oder mein Beitrag zur Zersörung der Katholischen Kirche:
"Unter anderem erklärte Glettler in einem Interview mit der österreichischen Presseagentur APA, daß ein Frauenpriestertum „nicht so utopisch“ sei. Mit dem Frauendiakonat rechnet er sogar „relativ bald“. Dabei ließ er wenig Zweifel, überzeugt zu sein, daß Papst Franziskus die Frage nach Zulassung von Frauen zum Weihesakrament „positiv entscheiden wird“. Für die Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene zeigte er sich „sehr offen“. In der Aufweichung der Unauflöslichkeit der Ehe und der Legitimierung der Scheidung sah er „sehr, sehr viel Sinn vom Evangelium her“. kath info 14.5.2019 

1. Zusatz
Nach unbestätigten Gerüchten soll zu Zeiten unter dem Heerlager des Teufels und all seiner Hilfstruppen euphorische Stimmung herrschen. Gott habe zwar gesagt, daß die Mächte der Unterwelt die Kirche Jesu Christi nicht überwältigen könnten, aber jetzt steige die Hoffnung, es doch noch zu schaffen- angesichts des Stromes der Erfolgsmeldungen! "Wir schaffen das!", heißt jetzt die Tagesparole.

Dienstag, 15. Mai 2018

Der Mensch- ein Schauspieler Gottes, ein unheiliger?

"Betrachte dich als einen Schauspieler in einem Drama: die Rolle gibt dir der Dichter, du mußt sie spielen, ob sie kurz oder lang ist. Will er, daß du einen Bettler darstellen sollst, so mußt du auch diese Rolle gut spielen, auch wenn du einen Krüppel, einen Fürsten oder einen gewöhnlichen Menschen darstellen sollst. Deine Sache ist nur, die dir gegebene Rolle gut zu spielen,sie auszuwählen, ist die Sache eines anderen." Epiktet, zitiert nach: G. Hentrich, Vom Glücklichsein, 1983, S.82.
Epiktet, einer der großen stoischen Philosophen zeigt hier aufs eindrücklichste, daß der Christ aus jeder Philosophie, wenn sie wahrhaftig denkt, lernen kann. Der Vergleich der Welt mit einer Theaterbühne, auf der das von Gott gedichtete Drama aufgeführt wird, ist von bestechender Aussagekraft, etwas Hochkomplexes, (die Menschheitsgeschichte) durch etwas Einfacheres (ein Theaterstück) zu erklären. Gott regiert, (wie ein Dichter sein Theaterstück) aber jeder Mensch, auf der Bühne des Lebens stehend, steht dann vor der Aufgabe, seine Rolle gut zu spielen. So versucht Epiktet Gottes Regieren als Bestimmen und die menschliche Freiheit in eins zu denken duch die Differenzsetzung von Rolle und dem Wie die Rolle spielen. 
Der Gedanke des Dramas impliziert aber auch, daß der äußere Gang der Geschichte durch den Dichter des Dramas determiniert ist. G. Keith traut da der Destruktivkraft der menschlichen Schauspieler mehr zu, wenn er schreibt:
"Gott hat etwas geschrieben, nicht so sehr ein Gedicht als ein Bühnenstück, ein Stück, das vollkommen  hatte sein sollen, das aber zwangsweise menschlichen Schauspielern und Regisseuren überlassen blieb, die seitdem ein heilloses Durcheinander angerichtet hatten.Gilbert Chesterton, Orthodoxie. Eine Handreichung für die Ungläubigen,2015,S.156. 
Das von uns Menschen gespielte Theaterstück kann so ganz aus der göttlichen Regieplanung herausfallen, sich vom Dichter emanzipieren zu einem Horrorstück. Aber wo bleibt da Gottes Regieren? Und bei Epiktet ist zu fragen: Ist da die menschliche Freiheit ernst genug genommen? Die Wahrheit liegt wohl darin, wenn Beide zugleich recht hätten-  oder? Aber das macht eben das Geheimnisvolle und Faszinierende des Begriffes des Schicksales aus!

Montag, 14. Mai 2018

'Ich zahle Kirchensteuer, dafür möchte ich auch eine Oblate!'

Unbestreitbar erlebte der "Katholische" Kirchentag 2018 seinen spirituellen Höhepunkt, ja seinen ökumenischsten Augenblik, als der evangelische mit einer Katholiken verheiratete von Hirschhausen erklärte:
"Bei der Diskussion über das Thema "Wann stört Religion? Was stört an Religion?" forderte Eckart von Hirschhausen, der mit einer katholischen Frau verheiratet ist und damit auch eine gemeinsam veranschlagte Kirchensteuer für die katholische Kirche zahlte: "Dafür will ich auch eine Oblate, wenn ich mit meiner Frau zur Messe gehe." Kath net 12.5.2018. Das Kirchentagspublikum feierte dieses ökumenische Votum euphorisch. So Kath net.
Es ist doch jedem ad hoc einsichtig, daß jeder, der eine Kirchensteuer bezahlt, damit auch das Anrecht erwirbt, zur hl. Kommunion zugelassen zu werden. Wenn dann dieser Evangelische in völliger Verkennung der katholischen Lehre vom Altarsakrament meint, in der Kommunion nur eine "Oblate" zu empfangen, dann muß das selbstredend als Ausdruck der Individualisierung und Pluralisierung des Glaubens respektiert werden. Jeder ist, was er ißt, urteilte schon der materialistische Philosoph Feuerbach- wer da also statt des Leibes und Blutes Christi nur ein Brot empfangen will, der bekommt eben in der Eucharistie auch nur ein Brot, damit er wird, was er ißt. Jesus Christus wird sich schon in der Eucharistiefeier den divergierenden Konsumwünschen der Kommunikanten anpassen können: Jedem, das was er begehrt.
Dem Auditorium ist so unbedingt zuzustimmen: Wer Kirchensteuer zahlt, darf nicht von der Kommunion ausgeschlossen werden- und es ist seine reine Privatsache, was er denn da meint, in die Hand gelegt zu bekommen- ob einen Vollkornkeks oder den Leib Christi!
Zu erstreben wäre im Sinne der Demokratisierung der Kirche eine Online- Umfrage unter allen Mitgliedern der Kirche in Deutschland, ob sie der Aussage, daß in der Eucharistie nur eine "Oblate" empfangen wird, also ein Kecks, mehrheitlich auf Zustimmung trifft. Falls dem so ist, sollte hier die Kirche ihre Lehre diesbezüglich sofort modernisieren- vielleicht als Einzelfall für den deutschsprachigen Raum!
Das, was hier der Kirchentag erlebte, ist eben Ökumene von so unüberbietbarer Qualität, daß nun unbedingt Herr von Hirschhausen nicht nur zur Eucharistie zuzulassen ist, sondern ihm auch der Ökumenikerpreis 2018 zu verleihen ist als Dank für diese wahrhaft ökumenische Spitzenleistung!

Sonntag, 13. Mai 2018

Ein katholischer Bischof: die christliche Religion überflüssig?

"Der Limburger Bischof Georg Bätzing hält eine gegenseitige Akzeptanz für einen erfolgreichen Dialog zwischen den Religionen für wesentlich. Aus Sicht der katholischen Kirche bringe die ehrliche Suche nach Gott jedem das ewige Heil,  egal welcher Religion er angehöre, sagte er am Freitag beim Katholikentag in Münster." zitiert nach: katholisch de :Schick zum Kommunionstreit: Betroffene tun mir leid, am 11.5.2018
Denken wir einmal darüber nach! Wenn jeder Mensch in seiner Religion das ewige Heil erlangen kann,wenn er nur ehrlich in ihr nach Gott sucht, warum ist dann Gott Mensch geworden und hat seine Katholische Kirche gegründet? Ist die dann nicht überflüssig, weil das in ihr Erreichbare, das Heil auch in jeder anderen Religion erreichbar ist? So hätten dann unsere Vorfahren bei Odin und Thor bleiben können, die Griechen bei ihren olympischen Göttern, die Indianer bei Manitu und alle könnten dann in ihrer Religion selig werden.
Oder ist hier Bischof Bätzing anders zu verstehen: Daß durch das Kreuz Jesu Christi objektiv die Erlösung des Menschen sich ereignet hätte, daß aber für die subjektive Aneignung des im Kreuze gewirkten Heiles die ehrliche Suche nach Gott in jeder Religion ausreiche. Dann hätte Jesus sinnwidrig Schüler um sich gescharrt und so seine Kirche gestiftet, denn die Verkündigung des Heiles im Kreuze Jesu Christi wäre dann für das Heil der Menschen völlig überflüssig.
Zudem: Kann jeder Mensch- trotz des Sündenfalles- ehrlich nach Gott suchen in jeder beliebigen Religion, sodaß er so das Heil erlangt, dann wäre ja Gottes Gnade für sein Heil auch völlig überflüssig. Der Mensch bräuchte nur zu realisieren, was er aus sich heraus natürlich vermag, Gott ehrlich zu suchen, und schon erlangt er sein Heil.  (Das ist konsequenter Pelagianismus!) 
Oder kann der sündige Mensch nur durch das Mitwirken der göttlichen Gnade Gott ehrlich suchen? Wenn das so wäre, gewährt Gott dann allen Menschen diese Unterstützungsgnade oder nur den dazu Erwählten? Dem allgemeinen Trend zur Allversöhnung folgend, wird wohl davon ausgegangen, daß Gott allen dann diese Gnade austeilt, sodaß es einzig am Wollen des Menschen liegt, ob er ehrlich nach Gott sucht oder nicht!
Was aber noch verwirrender ist: Jede Religion sagt von sich, daß in ihr Gott schon gefunden ist. Er ist in jeder Religion- ihrem Selbstverständnis nach- als offenbarer präsent. Religionen sind keine Suchbewegungen nach Gott, sondern sie sind, weil in ihnen nach ihrem Selbstverständnis eine Gotteserkenntnis präsent ist, die zumindest ausreicht für das Heil des Menschen. Was offenbar ist, was präsent in der Religion ist, das braucht aber nicht mehr gesucht zu werden.
Warum transformiert der Bischof hier die Religionen als Suchbewegungen nach Gott, statt sie wahrzunehmen als Antworten auf das Suchen nach Gott? Vielleicht nur deshalb, weil dann die Pluralität der Antworten der Religionen die Frage nach der wahren Antwort evoziert! Es können nicht alle Religionen gleich wahr sein, wenn sie so sich wechselseitig Ausschließendes von Gott aussagen. Aber dieser Bischof will eben die Vergleichgültigung aller Religionen! Dabei erklärt er dann auch gleich die christliche Religion für überflüssig. Das was sie leistet, leistet ja jede andere genau so gut.
Die Kirche, die sich solche Bischöfe leistet, braucht keine Feinde mehr! Um der Fraternisierung mit allen Religionen willen, löscht dieser Bischof die Wahrheit Jesu Christi einfach aus!

1.Zusatz:
Limburgs Bischof Georg Bätzing hat sich deutlich von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und dem bayrischen Kreuz-Erlass distanziert. "Es ist zu vermuten, dass es bei dem Kreuz-Erlass darum geht, eine Identität durch Abgrenzung deutlich zu machen", sagte der 57-Jährige am Montag hr-iNFO. "Das kann ich als Bischof nicht mittragen, dafür steht das Kreuz nicht."
Das Kreuz sei vielmehr ein Symbol für Nächstenliebe, Menschenwürde, Solidarität und Toleranz, sagte Bätzing. "Darunter können sich viele Menschen unterschiedlichen Glaubens versammeln.."  https://www.hessenschau.de/.../limburger-bischof-distanziert-sich-von-soeders-kreuz-erla       
1) Identität gibt es immer nur durch Abgrenzung, wer keine Abgrenzung will, will keine Identität sondern die Auflösung in ein graues Einerlei. A ist nur A als Negation von -A.
2) Seit wann steht das Kreuz für rein humanistische Werte, die von jedem gleich welcher Religion anerkannt werden können? 
3) Offensichtlich will dieser Bischof die Auflösung der christlichen Religion in einen einfachen Humanitarismus (vgl A. Gehlen, Moral und Hypermoral)
4) Wie viel Freude in der Hölle angesichts solcher "Theologie!" Der Satan war schon immer fürs Humanistische, als er etwa Petrus dazu motivierte, Nein zu sagen zu Jesu Weg zum Kreuz oder als er
dem Sohn Gottes ein wahrhaft humanistisches Welterlösungsprogramm vorschlug, als er ihn in der Wüste versuchte. (Vgl dazu: Dostojweskij: Der Großinquisitor)    


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Samstag, 12. Mai 2018

Die C Partei greift an-die Katholische Kirche!

Die CDU greift an. Der Bundeskanzlerin Gesundheitsminister prescht vor:
"Jens Spahn, der auch als "Vorzeigekonservativer" von Angela Merkel gilt, hat die katholische Kirche angegriffen, weil diese beim Thema "Homosexualität" nicht umdenke und homosexuelle Paare nicht segne."
"Er selbst könne mit dem Aufruf zur Keuschheit für Homosexuelle wenig anfangen. "Weil ich überzeugt bin, dass Gott mich so nimmt, wie ich bin. Weil mein Glaube so selbstverständlich zu mir gehört wie mein Schwulsein." Spahn fühle sich von einer Kirche, "wenn sie mich verdammt für das, was ich bin" nicht respektiert."  kat net am 11.5.2018
Aber da steht er nicht allein im Angriffsmodus:
"CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat unmittelbar vor dem Katholikentag mehr Ämter für Frauen in der Kirche sowie die Möglichkeit der Priesterweihe gefordert. «Ich wünsche mir, dass die Priesterinnenweihe kommt», sagte die CDU-Politikerin in einem Interview in der «Zeit»-Beilage «Christ und Welt» (Mittwoch)". https://www.welt.de › Regionales › Nordrhein-Westfalen
Da drängt sich wie von selbst die Frage auf: Gibt es denn noch irgendwas Gemeinsames zwischen der Katholischen Kirche und der CDU?  Man denke an die "Ehe für alle", die faktische Legalisierung der Kindestötung im Mutterleib durch die Kohl-Regierung. Ja, und das ist der heutigen Kirchenführung auch das wichtigste: Sie sagt bedingungslos Ja zur Regierungspolitik der offenen Grenzen, der Masseneinwanderung von Flüchtlingen. Diese Gemeinsamkeit der Kirche mit der CDU ist auch die mit allen anderen demokratischen Blockparteien. Darum und nur darum sind eben all diese Parteien für Christen wählbar, auch wenn sonst alles in ihren Programmen der Lehre der Kirche widerspricht. Hauptsache: Deutschland wird multiethnisiert aufgelöst.    
Das Verhältnis der C-Partein zur Katholischen Kirche scheint sich sehr komplex zu entwickeln.
 Es muß konstatiert werden, daß die C-Parteien nie so eng mit der Katholischen Kirche verbunden waren wie katholische Zentrumspartei der Weimarer Republik.Die C-Partein nahmen das voraus, die Vergleichgültigung der Grunddifferenzen zwischen  protestantisch und katholisch, was die Katholische Kirche erst Schritt für Schritt nachvollzog: im Namen der Ökumene das Differente als unwesentlich abzuqualifizieren. Das zeitigte aber notwendigerweise eine sich verdünnende, sich entleerende Substanz des genuin Katholischen. 
Was jetzt diese C-Politiker fordern, ist eben nur ein weiterer Abbau der Identität des Katholischen.Beachtenswert: Nicht assimiliert sich der Protestantismus dem Katholischen: Die vorherrschende Tendenz in der Katholischen Kirche ist die der Selbstprotestantisierung, dem keine Tendenz zur Katholisierung im Protestantismus korrelieren würde.
Die C-Parteien selbst haben sich alles Conservativen entledigt, um eine moderne Partei zu werden. Dabei setzen sie darauf, daß die wenigen noch kirchlichen Katholiken ihr Kreuz bei den Wahlen bei ihnen machen werden, weil die anderen Parteien noch unkirchlicher sind als sie. Und die AfD wird von der Kirche so verteufelt, daß sie im kirchlichen Milieu auf wenig Resonance stößt, obgleich diese Partei den Lehren der Kirche näher steht als anderen (Ehe, Familie, Bewahrung der christlich-abendländischen Kultur) (Nur die CSU gibt sich vor Wahlen bayrisch-conservativ- aber nach der Wahl wird dies potemkische Dorf conservativer Christlichkeit wieder abgebaut-man gibt sich modern.) 
Nun wird es etwas verwirrender: Der Wille der Katholischen Kirche, sich ganz dem Zeitgeist einzupassen, führt dazu, daß sich der Katholizismus links von den C-Parteien verortet, dort, wo die EKD schon längst angekommen ist. Einerseits bleibt die Katholische Kirche der modernen CDU ein Greuel (Zölibat, Ablehnung der Ehe für alle, keine Bejahung des Homosex, immer noch hierarchisch aufgebaut, andererseits enntwickelt sie sich nach links von den C-Parteien: Rot-Grün sind jetzt die Farben des organisierten Laienkatholizsmus. Selbst "Linken" Politiker, Politiker einer Partei, die bis 1989 Christen prinzipiell nicht in die Partei aufnahm, weil sie sich zum Atheismus bekannte, haben jetzt Heimspiele auf jedem Katholikentag, während die "Identitären" und "Pegida" faktisch Hausverbot haben, obgleich oder gerade weil sie sich für den Erhalt der Kultur des christlichen Abendlandes einsetzen. Dagegen wird jeder politisch korrekter Abwickler dieser Kultur im Namen der Multikultvierung herzlichst willkommen geheißen. In der Kirche weht der Geist der Selbstliquidation in Orkanstärke! Dem korreliert der Wille der C-Parteien zur Auslöschung der Deutschen Kultur im Großraumprojekt der Europäisierung Deutschlands- faktisch der Angloamerikanisierung Europas. 
Aber aus Sicht der C-Parteien schreitet der Prozeß der Selbstauflösung der Identität der Katholischen Kirche nicht schell genug und so unterstützt sie die Modernisten in der Kirche mit ihrem Programm der Selbstprotestantisierung der Katholischen Kirche. Das Irritierende und Erschreckende ist nun aber, daß der jetzige Papst sich selbst an die Spitze der Selbstliquidationsbewegung stellt. 
Die C-Politker greifen so die Kirche an, weil ihnen die Selbstnichtung der Kirche nicht schnell genug voranschreitet. Warum? Weil eine Katholische Kirche, die wirklich noch katholisch wäre. nicht kompatibel wäre mit dem Multikultiprojekt der C-Parteien.