Samstag, 2. Juni 2018

Über akademische Ideologen der Globalisierung

"Denn sind sich etwa >radikale< Akademiker,die gleiche Rechte für Einwanderer und die Öffnung der Grenzen für diese fordern, darüber im klaren,daß die Umsetzung dieser Forderung ohne Zweifel zu einer Über-flutung der  westlichen Industriestaaten mit Millionen von Neuan-kömmlingen und eine gewaltsame rassistische Gegenreaktion der Arbeiter-klasse provozieren würde, der dann die privilegierte Position eben dieser Akademiker gefährden würde. Natürlich wissen sie das, aber sie rechnen damit, daß ihre Forderung nicht erfüllt wird;so können sie schein-heiligerweise  ein radikales Gewissen haben und weiterhin ihre prvilegierte Position genießen."Slavoj Zizek, Das aufregende Abenteuer der Orthodoxie, in: ders:Die Puppe und der Zwerg, 2003, S.48.
Dieser Philosoph überrascht immer wieder, denn diese Äußerung hätte wohl Niemand von einem linksorientierten Intellektuellen erwartet- daß er dann noch den marxistischen Begriff der Arbeiterklasse in Verbindung bringt mit einer "rassistischen Gegenreaktion", verstößt nun gegen alle linken Dogmen. Nur, im Prinzip sagt er damit nur das, was Jürgen Elsässer längst schon geschrieben hat in seinem Essay: "Nationalstaat und Globalisierung. Als Linker vor der Preußischen Gesellschaft", daß der nationale Sozialstaat einen Schutz vor den Folgen der Globalisierung darstellt, gerade indem er die Globalisierung eindämmt. Gerade die Arbeiterklasse, für die sich Linke doch so gern einsetzen, wäre das erste Opfer einer Globalisierung des freien Arbeitsmarktes:Eine unbegrenzte Konkurrenz auf dem freien Arbeitsmarkt würde eben alle Sozialgesetze zum Schutze der arbeitenden Bevölkerung hinwegschwemmen. Der Sozialstaat löste sich auf. 
Als "rassistische Gegenreaktion" bezeichnet dann Zizek das Abwehrverhalten der in den europäischen Staaten Arbeitenden gegen den unlimitierten Zufluß von Billigst-lohnkräften. 
Die "radicalen" Akademiker genießen ihre Privelegien und die wollen sie auch nicht verlieren. Die Pointe, die hier aber Zizek übersieht, ist nun gerade dies, daß sie, weil sie so vehement die Multikultiideologie propagieren, so privilegiert werden! Einfach gesagt: Die Umgestaltung zu einer Weltordnung mit einem einzigen freien Markt, in den alle anderen Ordnungen aufgelöst werden sollen, von der Ehe bis zum Nationalstaat, verlangt auch eine ideologische Legitimierung und die lieferen diese Akademiker. Zizek zeigt auch gleich an, wie ein eventueller Widerstand gegen dies Globalisierungskonzept bekämpft werden soll: mit der Perhorrreszierung des Widerstandes als "rassistisch". Jeder Kritiker der Globalisierung ist eben ein "Rassist", weil er die Ordnung der Völker und Rassen bewahren will vor ihrer gewollten Verlöschung durch die Globalisierung.
Gewiß ist, daß selbst wenn die Mehrheit der Deutschen dann ihres jetzigen Lebensstandartes verlustig gehen wird und alle als Opfer der Globalisierung ihren Gürtel enger schnallen müssen, die "radicalen" Akademiker als Ideologen der Globalisierung weiterhin ihre Privilegien in vollen Zügen genießen können!
Erstaunlich, daß hier der Philosoph die Bedeutung der Ideologieproduktion von Akademikern so sehr verkennt! (Vgl: Bertold Brecht: Turandot oder:Der Kongreß der Weißwäscher)


     


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