Samstag, 8. September 2018

Der Mensch spielt Gott als Bewahrer der Schöpfung

"Der "Tag der Schöpfung" will dazu ermutigen, konkrete Schritte zur Bewahrung der Schöpfung einzuüben. " Das stand so am 7.9.2018 auf der faktisch offiziellen Internetseite: katholisch de unter dem Titel: 10 Tipps für eine klimafreundliche Gemeinde. Nun nehmen wir das da Geschriebene mal ernst und urteilen nicht vorschnell, daß das da natürlich nicht so gemeint ist, wie es da geschrieben steht. 
Was ist die Schöpfung? Wer des Nachts seine Augen zum Himmel erhebt, das Sternenmeer bewundert, selbst der bekommt nur einen Mikrokosmos der Schöpfung zu sehen, denn nicht nur unsere Galaxis, sondern alle Galaxien gehören zur Schöpfung dazu, aber auch der von Gott geschaffene Himmel und die Hölle. Ist die Schöpfung endlich oder unendlich groß? Sicher ist aber, daß es in der Schöpfung Gottes mehr Sonnen als Sandkörner in der Wüste gibt.
Und diese Schöpfung Gottes wollen wir nun durch "konkrete Schritte" bewahren! Mit welchen Beiträgen könnten wir den Tod unserer Sonne verhindern, die sonst ganz natürlich irgendwann einmal ausgebrannt verlöschen wird? Welchen Beitrag zur Bewahrung unser Heimatgalaxis, der Milchstraße?
Da nehmen wir wohl das der Schöpfung zu ernst. Es ist nur dieser winzigste Punkt in der Schöpfung gemeint, der Planet Erde. Verschwände der Planet Erde vollständig aus unserer Galaxis, wäre das für den Bestand dieses Schöpfungsteiles so gravierend wie das Verschwinden eines Sandkornes für die Weiterexistenz der Wüste Sahara.
Der Mensch als Erdenbewohner ist weder in der Lage, die Schöpfung zu gefährden noch sie zu zerstören und er kann sie auch nicht conservieren. Das kann allein Gott. Wer so dem Menschen die Fähigkeit zuschreibt, die Schöpfung gefährden oder bewahren zu können, stellt damit den Menschen dahin, wo allein Gott stehen kann als Schöpfer und Bewahrer des von ihm Geschaffenen und als der, der allein nur sein Werk auch zerstören könnte.  
Am Ende dieser Ökotippreihe erinnert der Text auch noch an Gott, oder? "Eine andere Möglichkeit für mehr Frieden bietet die Gestaltung eines Gottesdienst am Tag der Schöpfung. Hier wird um mehr Verantwortung im Alltag und zur Bewahrung der Schöpfung gebetet. Das bedeutet auch, dass jeder bemüht sein sollte, sich konkret einzusetzen für das Gemeinwohl, hinzusehen und sich einzumischen, wenn es gilt, sich für andere zu stark machen."
Zu wem soll an diesem Tage gebetet werden? Bei genauerem Lesen drängt sich der Eindruck auf, daß dies gottesdienstliche Beten nur ein Appellieren an die menschlichen Hörer ist, richtig zu leben. Es wird aufgerufen zur Verantwortlichkeit für die Bewahrung der Schöpfung. Aber Gott als der Schöpfer ist doch allein der, die Schöpfung bewahren kann, wie auch er sie allein negieren könnte. Warum betet das die Gemeinde an diesem Tag nicht zu Gott: Bewahre Du Deine Schöpfung? Jesus lehrt, daß nicht einmal ein Sperling vom Himmel fallen könne ohne den Willen Gottes; wie könnte da die ganze Schöpfung sich nichten ohne oder gegen den Willen Gottes? (Mt - 10,26-33) Wo der Mensch sich anmaßt, Gott zu spielen, sich zum Bewahrer der Schöpfung aufzublähen, da bleibt eben kein Platz mehr übrig für Gott. Der Mensch erliegt hier seinem eigenen Allmachtswahn, die Schöpfung Gottes bewahren zu können.
Angemessen wäre es, Gott das Conservieren seiner Schöpfung zu überlassen und uns zu fragen, welchen Beitrag wir zum Umweltschutz leisten können, auf der individuellen Ebene wie auf der politischen! Aber hier wollen Katholiken lieber Gott spielen!    
  

 

 

 

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