Freitag, 26. Oktober 2018

Jesuiten-Rektor zum kirchlichen Wissenschaftsverständnis

Der bisherige Rektor der Jesuiten Hochschule, Herr Wucherpfenning. dem bis jetzt noch das: "Nihil obstet" verweigert wird, ist empört, daß ihm von Rom seine häretische Lehre zur Homosexualtät zum Vorwurf gemacht wird. Die Homosexlobby startete daraufhin eine große Propagandakampagne wider die unzumutbare Vorstellung, daß der Leiter einer jesuitischen Hochschule im Einklang mit der Lehre der Kirche zu lehren habe. Das widerspräche doch der Wissenschaftsfreiheit. Unter dieser Kampfparole ist zu verstehen, daß sich katholische Theologieprofessoren von der Wahrheit der Kirche emanzipieren dürfen, um das zu dozieren, was ihnen gefällt.
Dankenswerterweise enthüllt uns nun dieser Jesuit sein Wissenschaftsverständnis, das er als Rektor praktiziert sehen möchte:
1:" Wucherpfennig: Ich bin ja nicht der Einzige, der die Lehre kritisiert".Katholisch de 25.10.2018. Das ist natürlich in sich evident: Wenn mehr als einer die Lehre der Kirche kritisiert, dann ist diese Kritik legitimiert allein schon durch das bloße Faktum, daß es mehr als einen Kritiker der Kirchenlehre gibt. Wenn nun gar fast alle Medien die Lehre der Kirche ablehnen, dann muß auch ein Theologieprofessor in diese allgemeine Kritik miteinstimmen dürfen, denn mit den Wölfen heulen ist eben praktizierte Wissenschaft!
2.  "Aber die Positionen der katholischen Kirche zur Homosexualität und zur Gleichberechtigung von Mann und Frau unterscheiden sich doch ziemlich von den Ansichten, die in der Gesellschaft verbreitet sind." Entscheidend sei die Frage, wie die Kirche darauf reagiere: "Hält sie die Verbindung mit der Gesellschaft und ihren Institutionen? Oder zieht sie sich zurück, wird klein und entweltlicht? Meine Haltung dazu ist: Eine kirchliche Hochschule muss die gesellschaftliche Öffentlichkeit suchen." Was wahr und was unwahr ist für die katholische Wissenschaft, das entscheiden die Ansichten der Gesellschaft. Aber nicht jede Ansicht ist für die wissenschaftliche Theologie normativ, sondern nur eine verbreitet vertretende. Die Demoskopie hat also festzustellen, was die Mehrheitsmeinung in einer Gesellschaft ist. Ist das festgestellt, hat das eine normative Funktion für die Theologie!
Die Kirche darf sich nicht von der Welt mit ihren Meinungen distanzieren, gar ein oppositionelles Verhältnis zu Welt einnehmen- sondern sie muß mit der Welt übereinstimmen! War einst für die vorkonziliaren Jesuiten der Gehorsam dem Papst gegenüber die höchste Tugend, so tritt jetzt die Welt mit ihren Meinungen an dessen Stelle, denn sie ist jetzt die höchste Autorität. Der jesuitische Grundsatz lautet dabei ja immer, daß nicht weil etwas wahr ist, die Kirche es lehrt, sondern weil die Kirche es lehrt, ist es wahr. Der jesuitische Kadavergehorsam bedeutet dabei die völlige Unterwerfung unter den Papst und die Kirche, denn nur was sie lehrt, ist wahr. Diese hochkirchliche Theologie wurde aber im Geiste des 2. Vaticanums als antiquiiert aufgegeben und ersetzt durch den Glauben an die Welt, daß das Gerede der Öffentlichkeit nun für den Jesuiten die höchste Autorität darstellt. Übereinzustimmen mit dem Meinen der Welt, diese Übereinstimmung herzustellen, das ist nun die Zentralaufgabe der Wissenschaft. Die Demoskopie ersetzt nun das dogmatische Denken, die Erbsenzählerei beantwortet jetzt Pontius Pilatus Frage: "Was ist Wahrheit?" Diese Gleichförmigkeit mit der Welt, das ist das jesuitische Ideal der Kirche.
Aber hat nicht Jesus Christus genau das Gegenteil gelehrt und praktiziert? Für dies Problem hat nun der jetzige Jesuitengeneral die Lösung schlechthin erfunden in seiner revolutionären Erkenntnis, daß zu Zeiten Jesu es noch keine technischen Möglichkeiten  gab, die Worte Jesu festzuhalten, zu dokumentieren- die Evangelien sind eben nicht zuverlässig, weil es keine Tonbandaufnahmen der Reden Jesu gibt, sodaß wir nicht sicher sein können, ob die Worte Jesu in den Evangelien wirklich echt jesuanisch sind. Diese Diskretierung der Wahrheit Jesu Christi soll so fundieren, warum die Kirche, statt auf so Unzuverlässiges wie die Bibel lieber auf die Ergebnisse der Demoskopie hören sollte: Denn es gilt: Vox populi= Vox Dei! Wenn das Volk ruft: Kreuzige ihn, kreuzige ihn! dann hat das Volk eben recht, wenn es sich so basisdemokratisch artikuliert!

Zusatz: Ähnlichkeiten zu Dostojewskis "Großinquisitor" sind unverkennbar!   

 

 

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