Samstag, 15. Dezember 2018

"Anglikaner führen für Transsexuelle eine Art „zweite Taufe“ ein"

So titelte Katholisch info am 12.12. 2018. Es ist kein Märchen, daß es einst einen englischen König gab, der ein ernstes Problem mit der Katholischen Kirche hatte. Selbstverständlich ging es um Sex.Da erdreistete sich die Katholische Kirche doch tatsächlich, dem englischen König zu belehren, daß nicht Alles, was er mit welchen Frauen auch immer wolle, von der Kirche gutgeheißen werden könne und so ihm nicht Alles, was er begehrt, kirchlich (ab)gesegnet werden könne.
Der König löste dies Problem elegant! Er schuf sich einfach in England eine  neue Kirche, eigens zu dem Zwecke, daß sie ihm alles absegne, was er begehrt. Das war die Geburtsstunde der Anglikanischen Kirche. Sie kann sich rühmen, ihrer Geburt immer treu geblieben zu sein. Was die Mächtigen des englischen Empires wollten, das war ihr "Evangelium". Heutzutage ist das Wollen des engländischen Königshauses bedeutungslos geworden; ja, es ist gar nicht mehr so leicht, die jetzt England Beherrschenden distinkt zu erfassen. Um so klarer tönt der herrschenden Zeitgeist aus allen Medien, bestimmt das  öffentliche Gerede. Diesem Zeitgeist unterwirft sich jetzt die Anglikanische Kirche gern, denn sie war von ihrer Geburt an immer nur die Anpassungswilligkeit an den König oder jetzt dem Zeitgeiste gegenüber. 
Man kann hier nicht von einem Opportunismus reden, denn das setzte ja voraus, daß diese Pseudokirche überhaupt eine verbindliche Lehre hätte, die sie dann aus Respekt vor den Mächtigen der Welt verleugnete. Nur, ihre Lehre war ja nie etwas anderes als ein Anpassungsprodukt an die Mächtigen. Diese Pseudokirche ist eben nur flexibel, weil ihre Substanz, gleich einem Chamäleon ausschließlich in ihrer Anpassungsfähigkeit gegenüber Mächtigen der Welt besteht. Das könnte angelsächsischer Pragmatismus genannt werden.
Zizek notiert dazu: "Hegel war einer der ersten, die die gographische Trias Deutschland-Frankreich-England  als Ausdruck dreier unterschiedlicher existentieller Haltungen interpretiert hat: deutsche nachdenkliche Gründlichkeit, französischer revolutionärer Eifer und englischer moderater utilitaristischer Pragmaismus." Slavoj Zizek, Lacan. Eine Einführung.2008, S.29.Es ist eben genuiner utilitaristischer Pragmatismus, das Wahre zu definieren als das Nützliche: Es ist immer so von Vorteil, mit den Mächtigen der Welt eines Sinnes zu sein. Die Köpfung Johannes des Täufers zeigt ja auch überdeutlich, wohin eine nicht pragmatische Theologie führt.   

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