Montag, 31. Dezember 2018

Musikkonzerte in der Kirche: ›Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.‹ Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!«

Als Jesus Christus das zu den Händlern sagte, übertrieb er da nicht etwas. Was spricht denn dagegen, daß Händler Pilgern Tiere zum Opfern zu verkaufen, damit sie auf ihrer Pilgereise nicht die Opfertiere mit sich führen mußten. Denn seit der Errichtung des Jerusalemer Tempels galt ja das Gebot, daß nur noch in diesem Tempel Gott wohlgefällige Opfer dargebracht werden konnten. (Darum haben ja auch Juden in der Diaspora nie dort Tempel errichtet sondern als Surrogat den Synagogengottesdienst kreiert.)Es war also eine praktische Erleichterung für die Tempelpilger,daß sie die nötigen Opfertiere bei den Händlern kaufen konnten. 
Aber diese Händler trieben ihre Geschäfte im Tempel. Der Tempel war für den Sohn Gottes ein heiliger Ort. Der Gegensatz zu heilig ist nun nicht unmoralisch oder unsittlich sondern profan. Das heißt, daß ein heiliger Ort durch eine profane Tätigkeit in ihm ausgeübt, verunreinigt wird. Rotwein ist ein wohlschmeckendes Getränk, ein Genußmittel, aber auf eine weiße Hose verschüttet, ein Ärgernis, denn die Hose ist ruiniert, gelingt es nicht, den Weinfleck wegzureinigen. So wird auch der Tempel kontaminiert durch profane Tätigkeiten.
Wenn es dann noch um einen Geldverdienst geht, wird es noch offenkundiger, daß hier durch den Willen zum Geldverdienen die Heiligkeit des Tempels kontaminiert wird.Nicht meint Jesus Christus hier,daß die Händler bei ihren Geschäften betrügen würden, sondern daß sie durch ihr profanes Tuen jetzt den Tempel verunreinigen.
In der christlichen Religion ersetzen nun die Kirchen den Tempel Gottes, in denen er nun seinen Namen wohnen läßt, wie vordem im Jerusalemer Tempel und wo ihm nun das heilige Meßopfer dargebracht wird. So ist auch jede katholische Kirche mit ihrem Tabernakel, dem Ort der Anwesenheit Gottes, ein heiliger Ort.
Was erleben wir nun aber, wenn in der Weihnachtszeit Musikkonzerte in den heiligen Kirchen aufgeführt werden?  Ist nicht jedes Konzert eine profane Unterhaltung, auch wenn sich die Weihnachtskonzerte in der Regel durch ihr künstlerisches Niveau auszeichnen? Dann wird sogar ein Eintrittsgeld verlangt (nicht immer nur freiwillige Spenden), sodaß der Eindruck entsteht, auch hier gehe es jetzt in erster Linie ums Geldverdienen! Aber damit noch nicht genug: Die Sonntagsmesse um 19 Uhr fiel aus, weil das Konzert, um 18 Uhr anfangend, dann noch nicht zu Ende war. So wirklich geschehen! Warum  ist dann das Konzert nicht früher angesetzt worden? Weil dann weniger (zahlende)Gäste erwartet wurden.  Und warum fand dann  das Konzert nicht im Gemeindehaus statt, sodaß die Messe hätte stattfinden können? Weil man für das Konzert den feierlichen Rahmen der Barockkirche sich wünschte und so auf mehr zahlende Gäste hoffen konnte! 
Wenn das keine Profanisierung der Kirche ist, was dann? Um des Gelderwerbes durch ein Weihachtskonzertes willen, ließ man die hl. Messe ausfallen! Und was hat überhaupt ein Musikkonzert in der Kirche, dem Bethaus Gottes und Ort des Opfers zu suchen? Wird nicht durch ein Konzert die Kirche genauso kontaminiert wie der Tempel Gottes zu Jerusalem durch Händlergeschäfte?             

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