Dienstag, 4. Dezember 2018

Wie ein Jesuit gegen die Lehre der Kirche kämpft, dem das "Nihil obstat" zugesprochen wurde

"Der Vatikan hat sein „Nihil obstat“ für eine weitere Amtszeit des Theologieprofessors Ansgar Wucherpfennig als Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen/ Frankfurt a.M. erteilt."19.11.2018  kath net. Katholisch de präzisiert: "Die Unbedenklichkeitserklärung wurde nach Aussage der Jesuiten durch die vatikanische Bildungskongregation erteilt, nachdem Wucherpfennig eine Erklärung abgegeben habe, als Ordensmann und Priester dem authentischen Lehramt der Kirche verpflichtet zu sein."katholisch de 15.11.2018 
Was versteht nun dieser Jesuit unter,  dem authentischen Lehramt der Kirche verpflichtet zu sein?
Sein Aufsatz: "Wie hat Jesus die Eucharistie gewollt? Neutestamentliche Gedanken zur eucharistischen Gastfreundschaft, erschienen in: "Stimmen der Zeit" 12/2018, S855-860 offenbart sein Verständnis, nämlich daß dieser Neutestamentler und Rektor der Jesuitenhochschule sich zum Kampfe gegen die Lehre der Kirche berufen fühlt. So proklamiert dieser Jesuit, daß Jesus mit "Ausgestoßenen, Zöllnern, Dirnen Mahl gehalten habe (S.857); er spricht von Jesu Mahlfeiern mit diesen Personen! Daß hierbei die Eucharistiefeier, zu der der Herr nur seine 12 Apostel einlud, mit den Mittags-und Abendessen Jesu verwechselt wird ist offensichtlich, aber beabsichtigt: Wenn Jesus die einlud, wie kann die Kirche sich dann anmaßen, Menschen vom Empfang der Eucharistie auszuschließen. Darum wird auch proklamiert: "Jesus ist der Gastgeber, nicht die Kirchen". In typisch protestantischer Manier stellt er so antithetisch der Kirche Jesus gegenüber, als wäre die Kirche nicht der Leib des Herrn. Die Verramschung der Eucharistie, jeder, der will, soll sie auch bekommen, nach dem Urteil des Jesuiten auch Ungetaufte und Hindus (S.859), demonstriert überdeutlich, daß hier ein Jesuit den Generalangriff auf das Sakrament des Altares initiiert. 
Wie eröffnet nun dieser Direktor der jesuitischen Hochschule seinen Angriff auf die katholische Lehre von der Eucharistie?Wohlwollend erklärt er, daß in der Evangelischen Kirche Hessen- Nassau nicht nur alle Christen sondern auch alle Nichtchristen zum Abendmahl eingeladen, wenn sie sich von Christus eingeladen fühlen (S.855), also, wenn sie am Abendmahl teilnehmen wollen. Diesen Willen deutet der Jesuit dann als sich engeladen wissen! 
Nun habe die jesuitische Hochschule mit einer solchen evangelischen Gemeinde und einer katholischen ein ökumenisches Projekt gestartet, daß man faktisch  das Abendmahl bzw. die Eucharistie miteinander feiert. Daß diese Praxis kirchenrechtlich unerlaubt ist, interessiert den Jesuiten nicht, er segnet ja auch Homosexpaare unerlaubt. Aber die katholische Gemeinde dürfe nicht offiziell die Evangelischen zur Eucharistie einladen und auch nicht die Nichtchristen. Daraus entspringt nun das Anliegen dieses Aufsatzes, daß es doch mehr als erstrebenswert wäre, wenn die Eucharistie wie bei den Protestanten eine für jedermann wäre: Jede der will, bekommt sie auch. Darin manifestiert sich der Grundzug aller Reformkonzepte nicht nur der Jesuiten: Das Heil kommt von den Protestanten- je protestantischer wir werden, je mehr die Kirche sich entkatholisiert, desto besser!
Nun versucht sich unser Jesuit mit neutestamentlicher Exegese. Da stellt er einfach die These auf:  "Von Anfang an gibt es in den neutestamentlichen Schriften eine Pluralität von eucharistischen Feiern."(S.856). Aber was sollen denn diese eucharistischen Feiern sein? Entweder meint er dabei jedes Essen, in dem Gott für die Gaben gedankt wird, dann trägt diese Pluralität aber nichts zum Thema der Eucharistie bei, oder er will behaupten, daß es eine Pluralität von Weisen der Zelebration der Eucharistie gegeben hätte- aber dafür gibt es keinen einzigen Beleg. Er verweist dann nur daraufhin, daß es 4 differente Darstellungen des einen Herrenmahles im Neuen Testament gäbe. Da diese sich aber auf die eine von Jesus Christus selbst gestiftete erste Eucharistiefeier bezieht, sind das nur differente Zeugnisse einer Feier und verweisen so gerade nicht auf eine Pluralität von Weisen der Zelebration dieses Sakramentes. 
Geradezu phantastsch ist nun diese durch nichts exegetisch begründete These:"Jesus Christus hat die Eucharisie am Anfang nicht als Form einer einheitlichen Feier gewollt. Sein Wille lässt verschiedene Formen und Verständnisse dieser Feier zu." (S.857). Das Faktum, daß Christus die Feier dieses Sakramentes am Gründonnerstag einsetzte und daß darüber es 4 in einigen Punkten differente Darstellungen gibt in der Bibel, läßt diesen Schluß nicht zu. Es behauptet ja auch kein Exeget, daß Jesus Christus 4 mal in verschiedener Weise gekreuzigt worden sei, weil es 4 differente Berichte über seine Kreuzigung gibt. Wenn es dann tatsächlich im Urchristentum verschiedene Weisen gegeben haben soll, das Urbild der Eucharistiefeier abbildlich nachzufeiern oder mitzufeiern als Teilhabe an dieser Urfeier, dann bleibt es doch bei der alleinigen Normativität dieser ersten Feier des Sakramentes, die so nicht einfach eine beliebige Pluralität von Weisen der Feier der Eucharistie zuläßt. 
Nun verwirrt der Jesuit die Eßpraxis Jesu, mit anderen gemeinschaftlich zu essen mit der Praxis der Eucharistie, die eben nicht ihren Ursprung in Mahlfeiern hatten, die einem sommerlichen Picknick im Grünen vergleichbar seien. (S.857f). Völlig häretisch ist dann die Behauptung: "Die Eucharistie setzt vieleher eine Mahltradition fort, die vermutlich schon während des öffentlichenWirkens Jesu begonnen hat". Es sei daran erinnert, daß der Begriff des Mahles nur ein reichhaltiges Essen meint! Somit wird das Wesen der Eucharistiefeier, daß sie eine Opferfeier ist, daß die Kirche Gott das heilige Meßopfer darbringt, völlig verdunkelt, weil nur noch von einem reichhaltigen Essen mit einem Tischgebet gesprochen wird. Ein solches Essen, mag auch noch so fromm gebetet werden, ist aber keine Eucharistiefeier! 
Nachdem so nun das Sakrament der Eucharistie seiner Substanz beraubt wurde, kommt es noch ärger. Der Jesuit zitiert nun Joh 6,37: "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinauswerfen" und meint damit, daß jeder, der die Eucharistie empfangen will, sie auch bekommen dürfe, weil sonst ein zu Jesus kommen Wollender hinausgeworfen würde.Nun ist es aber jedem Kenner des Johannesevangliums klar, daß dies Kommen zu mir meint:"Wer das Leben von ihm empfangen will, muß also an ihn glauben,- oder wie es in biblischer Wendung heißt:"zu ihm kommen." R.Bultmann, Das Evangelium des Johannes,1962, S.168- auch wenn dieser Kommentar 1941 zum ersten Male erschien, ist er immer noch einer der besten, in rein exegetischer Hinsicht. 
Zudem wäre, wenn die Deutung des Jesuiten zuträfe, völlig unbegreiflich, warum Paulus vor den Folgen eines sakrilegischen Kommunionempfanges  warnt, wenn es solche doch gar nicht geben könne, weil Jesus doch keinen zu ihm Gekommenen so strafen könne.  Das vollständige Ausblenden der Gefahr eines sakrilegischen Empfanges gehört aber heutzutage zu den Standarts der Ökumene. 
Zum Schluß kommt dann der Direktor der Jesuitenhochschule zu dem Schluß, daß die Pluralität der Weisen der Feier  im Urchirstentum  und in der Bibel die heutuge Puralität in den verschiedenen christlichen Confessionen legitimiere: "Warum haben Kirchen das Recht, im Falle von Unterschieden im konfessionellen Vertändnis, Christen einer anderen Konfession aus der Eucharistie auszuschließen? (S.859). Daß Unterschiede zu beurteilen und zu bewerten sind, ob es sich um legitime oder um illegitime Verschiedenheiten handelt, verneint so dieser Theologe. Daß das Trienter Konzil eindeutig die evangelischen Abendmahlslehren als illegitime verurteilt hat, ignoriert so dieser Jesuit- aber was kümmert ihn das Lehramt der Kirche! 
Ach ja: Was weiß dieser Jesuit über die Eucharistie selbst zu sagen, was denn ihr Wesen sei? "Denn das essbare Brot ist Zeichen für das Brot vom Himmel, also die Person und die Lehre Jesu selbst." (S.858) Soll das heißen, daß auch in der Eucharistie nur dieses Zeichen empfangen wird, das den Empfänger auf die Person Jesu und seine Lehre verweisen soll? 
Auch bei wohlwollendster Lektüre kann unmöglich behauptet werden, daß dieser Theologe auch nur ansatzweise die Lehre der Kirche zu dieser Causa darlegt, und daß es ihm gelänge, seine mit der Lehre unvereinbaren Thesen exegetisch zu verifizieren. Durch nichts begründete Thesen werden aufgestellt über eine Pluralität von Weisen der Eucharistifeier im Neuen Testament, die Differenz zwischen einem Essen mit Tischgebet und der von Jesus Christus Gründonnerstag eingesetzten Eucharistiefeier nicht berücksichtigt  und die Johanneische Theologie völlig mißverstanden.          
   

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