Montag, 21. Januar 2019

Die Kirche im Bann der politischen Korrektheit

" Heute wird Verkündigung durch politisch korrekte Verlautbarungen ersetzt. Das ist Verrat, das ist Selbstmord aus Angst vor dem Tod." kath.net-Interview mit Prälat Wilhelm Imkamp - Von Roland Noé  am 21. Jänner 2019. Der Prälat faßt  hier die Misere der Katholischen Kirche nicht nur in Deutschland treffend in diesem einen Satz zusammen. Unklar bleibt nur, warum denn die Kirche so ihre Botschaft verrät, indem sie sich der politischen Korrektheit unterwirft.
Hierzu eine These: Bis zum Ende der Konstantischen Epoche war in Europa die öffentliche Religion die christliche. Privat konnte dann wohl auch so manches Nichtchristliche geglaubt und praktiziert werden, aber das war limitiert auf das Privatleben, das dann sehr wohl auch vereinsmäßig sich gestalten konnte. Aber bis zum  Ende des 1. Weltkrieges war das Christentum noch die öffentliche Religion, die so das öffentliche Leben mitbestimmte. 
Mit dem Ende des Krieges begann dann die Privatisierung der christlichen Religion, den öffentlichen Diskurs bestimmten nun politische Ideologien, der Liberalismus, der Marxismus und der Faschismus/Nationalsozialismus. 
Jetzt wird in Europa eine neue öffentliche Ideologie institutionalisiert: Die politische Korrektheit mit ihrem Zentrum, dem Holocaust. Die christliche Religion wird nun zur Privatreligion, die als solche den Primat dieser neuen Religion anzuerkennen hat. Sie bildet so ein funktionales Äquivalent zur christlichen Religion (wie etwa- zur Veranschaulichung- Fußball auch mit einer Blechdose gespielt werden kann in Ermangelung eines Fußballes) Die Anerkennung dieses Primates hat nun für die kirchliche Praxis die Folge, daß die Praxis selbst durch diese neue öffentliche Religion reguliert wird. Zum Wahrheitskriterium der kirchlichen Praxis avanciert dann geradezu diese Unterordnung unter die politische Korrektheitsideologie. 
Zu fragen ist aber, ob der dazu antreibende Movens wirklich die Macht der politischen Korrektheitsideologie und somit die Angst vor ihr ist, oder nicht viel einfacher, daß sie als die vorherrschende Ideologie auch selbst von den Oberen der Kirche geglaubt wird. Die Macht der herrschenden Ideologie wird unterschätzt, wird hier Herrschaft primär als eine alles  unterrückende vorgestellt, und nicht als eine, die die Zustimmung zu ihr sich selbst verschafft.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen