Samstag, 19. Januar 2019

Lesefrüchte: Der Gesinnngsstaat- der Gutmenschstaat

"Der Nationalismus scheint für die meisten Menschen eine Notwendigkeit zu sein, das räume ich ein, aber es ist hoch an der Zeit, daß es endlich auch einen >Staat< gibt, in dem die Bürger nicht durch Grenzen und gemeinsame Sprache zusammengehalten werden, sondern durch die Denkungsart und leben können, wie sie wolle." Das schrieb Gustav Meyrink 1916 in seinem Roman: Das grüne Gesicht, im 7.Kapitel. 100 Jahre später, 103 um es genauer zu sagen, ist dieser Nationalismus zur unverzeihbaren Sünde geworden, ja gilt unter den Gutmenschen als wohl das größte Übel schlechthin. 
Aber was soll dann den neuen nicht-nationalistischen Staat zusammenhalten? Die Antwort: "Die Denkungsart". Das ist ein anderer Begriff für die Gesinnung der Staatsbürger. In diesem Staate gehören die Bürger nicht mehr zusammen, weil sie einem Volke angehören, sondern weil sie eine Gesinnung eint. Eine neue Grenze wird so gezogen, die der richtigen Gesinnung.  Wer sie nicht hat, der kann nicht mehr Bürger dieses neuen Staates sein. Demzufolge gehört die Prüfung der Gesinnung der Staatsbürger zur wichtigsten Aufgabe des Staates.
Wie sieht das praktisch aus? Ganz einfach: "Nazis raus!" Was ist nun ein Nazi? Dem Gutmenschdiskurs ist es vorbehalten, zu definieren, wer ein Nazi ist. Das Ergebnis überrascht nicht: jeder, der nicht politisch korrekt denkt. Der soll aus der Bürgergemeinschaft der richtigen Denkungsart ausgeschlossen werden. Das ist seine Ausbürgerung. Stattdessen soll nun jeder Flüchtling aufgenommen werden, denn die Ethnizität darf in dem neuen Gesinnungsstaat keine Rolle mehr spielen.  Der Kampf gegen Rechts schafft so die Gesinnung für den neuen Staat, der kein Staat  mehr sein soll für das Volk, das sich auch durch eine gemeinsame Sprache konstiuiert, sondern einer für Gutmenschgesinnte.  
So ist es nur konsequent, wenn wir zu lesen bekommen (Freie Welt am 14.Jänner 2019):
"In einer gerechten Welt müsste man AfD-Fans das Wahlrecht entziehen«. Das meinte der Redakteur Ralf Dorschel in der Hamburger Morgenpost, die seinen Kommentar unter dem Titel: »Nach Lügen, Hetze und Panikmache. Standpunkt: Redet AfD-Fans nicht mehr nach dem Mund!« veröffentlichte. " Das wäre dann die Vollendung des politisch korrekten Gesinnungsstaates.  Nur wer gutmenschmäßig gesinnt ist, kann  Bürger dieses Staates sein. Dem Nationalsaat wird vorgeworfen, daß er zwischen den Volkszughörigen und den Nichtdazugehörigen distinguiere, wie jede Familie nur lebt, indem auch sie so unterscheidet. Der neue Gesinungsstaat dagegen frägt nach der Gesinnung seiner Bürger und läßt nur die politisch korrekte Denkungsart gelten. Und das soll nun ein mehr an Toleranz und Pluralität sein! 

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