Mittwoch, 2. Januar 2019

Multikulti= ein liberales Projekt?

"in unserem Zeitalter des globalen Kapitalismus und seines ideologischen Supplements,des liberal-demokratischen Multikulturalismus"-so charaktrisiert Slavoj Zizek, "Die Tücke des Subjekts" in der Einleitung unsere heutige Zeit. (2001, S.11).Diese Charakterisierung muß irritieren, denn linke Kritiker des sich globalisierenden Kapitalismus sind in der Regel Apologeten der Ideologie des Multikulturalismus und Kritiker von Multikuli kritisieren nicht den Kapitalismus. So erweist sich auch hier wieder einmal Zizek als Querdenker höchsten Niveaus. 
Dem sich globalisierenden Kapialismus ist eine ihm eigene Ideologie zugeordnet, die des Multikulturalismus. Ernst Niekisch erklärte schon 1935 in  seinem Werk:"Die dritte imperiale Figur, daß die Weltanschauung des Bürgers, des Subjektes des Kapitalismus der Liberalismus sei,nämlich, daß die ganze Welt als Absatzmarkt zu organisieren sei, ja, daß der Zweck der Welt das Profitmachen sei. ( Siehe  dazu das Kapitel: "Die liberale Versuchung" ) Damit ist schon das Projekt der Globalisierung angedacht und müßte nur noch ergänzt werden durch die Vorstellung der ganzen Welt als ein einziger Warenmarkt und Produktionsort. Wird in diesen globalisierten Warenmarkt nun die Ware Arbeitskraft eingezeichnet, dann ergibt das das Idealbild der Arbeitskraft, die sich auf dem einen gloalisierten Arbeitsmarkt zur Verfügung stellt. Das ist dann der Kern der Multikultiiologie, daß die Arbeitskräfte nicht mehr an einen nationalen Arbeitsmarkt eingebunden sind, sondern als Nomaden des globalisierten Kapitalismus von Arbeitsstelle zu Arbeitsstelle wandern.  
Das impliziert die Trennung der technischen Seite des Arbeitslebens von der den Arbeitsplatz umgebenden Kultur. Jeder kann überall auf der Welt arbeiten, weil- um es einfach zu formulieren- die Technik überall gleich funktioniert, die am jeweiligen Arbeitsplatz angewendet wird. Die Technik als universelle hat sich so von jeder Kultur emanzipiert. Es gibt nun mal nicht deutsch, russisch oder islamisch funktionierende Computer. Die Kultur der Arbeitskraft wird so gleichgültig für das Arbeitsleben. So kann jeder überall arbeiten, ohne sich die Kultur des Landes, in dem er arbeitet, anzueignen. Und da die vorherrschende Kommunikationsform im globalisierten Kapitalismus das Geld ist, alles ist überall mit Geld kaufbar, reicht der Besitz von Geld, um überall leben zu können.
Das ist der materielle Gehalt der Multikultiideologie.    
Möller van den Brucks Votum, am Liberalismus gehen die Völker zugrunde, beweist sich so gerade in unserer Zeit als bittere Wahrheit: Der Unternehmer, der weltweit Geschäfte macht und die Arbeitskraft, die sich weltweit auf dem einen Arbeitsmarkt anbietet.  

Corollarium 1
Nachdem nun die Katholische Kirche durch das Ende der Konstantnischen Epoche mit dem Ausgang des 1.Weltkrieges ihren Sitz im gesellschaftlichen Leben als Partner des Staates im Gegenüber zur Gesellschaft verloren hatte, versucht sie nun als konsequenter Unterstützer der Globalisierung sich in der neu sich gestaltenden Weltordnung  zu etablieren. 

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