Montag, 11. Februar 2019

Der Papst und die Allversöhnung


„Der Pluralismus und die Verschiedenheit in Bezug auf Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie und Sprache entsprechen einem weisen göttlichen Willen, mit dem Gott die Menschen erschaffen hat. Diese göttliche Weisheit ist der Ursprung, aus dem sich das Recht auf Bekenntnisfreiheit und auf die Freiheit, anders zu sein, ableitet."  So tönt es in der»Deklaration zur Geschwisterlichkeit aller Menschen« zusammen mit Moslems während des Papstbesuchs in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Heißt das nun nicht auch, daß der Mensch durch jede der existierenden Religionen das Heil erlangen kann? Oder ist es vorstellbar, daß Gott auch Religionen bejaht, durch die nicht das Heil erlangbar ist? Das wäre denkbar, würden die anderen Religionen als Vorbereitung auf die wahre aufgefaßt, so wie die Schulkinder eben, um das Addieren und Subtrahieren und vieles mehr zu erlernen, erst das Zählen beigebracht bekommen. Aber dann wäre die legitime Zeit dieser anderen Religionen nun  beendet, da nun die wahre von Gott offenbart wurde in Jesus Christus.
Die Intention der Deklaration ist aber die, jetzt den Pluralismus der Religionen als gottgewollt zu bejahen und somit auch auf jede Evangelisation zu verzichten. Das könnte aus Katholischer Sicht nur legitim sein, wenn durch jede Religion das Heil erlangbar sei.Zu erörtern wäre dann noch, ob das Heil durch die Religionen erlangt werden kann  oder unabhängig von ihnen.
Athanasius Schneider erinnert in seiner gediegenen Kritik an dieser "Deklaration" „Die Vielfalt der Religionen ist nicht gottgewollt“ (kath info vom 9.2.2018) auf die Gefahr einer Allversöhnungslehre, die dieser "Deklaration" zu Grunde liegen könnte:

"In seinem Essay „Die Kirche aus Juden und Heiden“ (1933) hatte der bekannte Konvertit und Exeget, Erik Peterson, schon lange zuvor vor der Gefahr einer solchen Theorie gewarnt , als er erklärte, daß wir das Christsein nicht auf die natürliche Ordnung reduzieren können, in der die Früchte der Erlösung, die von Jesus Christus gewirkt wurde, generell jedem Menschen als eine Art Erbschaft zugeschrieben werden, nur weil er die Menschennatur mit dem menschgewordenen Wort teile. Die Gotteskindschaft ist jedoch kein automatisches Ergebnis, das durch die bloße Zugehörigkeit zur Menschheit garantiert wird."
Liegt es nicht nahe, daß der Verbrüderungseuphorie dieser "Deklaration" ein solcher Heilsobjektivismus zu grunde liegt, daß alle Menschen durch das Kreuz Jesu Christi schon erlöst sind, egal wie sie sich subjektiv dazu verhielten. Dann würde durch keine Religion, auch nicht durch die Katholische Kirche das Heil vermittelt,weil es schon immer jedem gilt. Die Kirche erkennt nur an und bekennt, daß das Heil für alle gewirkt ist.(So lehrte schon  der reformierte Dogmatiker Karl Barth. der dann nach 1945 sehr einfußreich in der Ökumene war.) Allerdings ist zu vermuten, daß das theologische Niveau in den nachkonziliaren Zeiten gegenüber 1933 stark gesunken ist, auch das der Häresien, sodaß gemutmaßt werden darf, daß jetzt die theologische Begründung für die Allversöhnung einfach lautet: "Weil Gott jeden und alle liebt!"Das Kreuz Christi habe so gar keine soteriologische Bedeutung, Jesus habe nur die Allliebe Gottes verkündigt und diese Verkündigung sei ihm so wichtig gewesen, daß er sich auch durch den drohenden Tod ob dieser Gotteslehre nicht vom Verkündigen dieser Wahrheit abhielten ließ.
Die Universalverbrüderung wäre so die Konsequenz des Glaubens an die Allliebe Gottes, sodaß die Differenzen zwischen den Religionen so gleichgütig seien, daß sie eine allgemeine Verbrüderung verlangen. Das wäre nun faktisch die Totalnegation der Katholischen Kirche durch eine Allversöhnungslehre, weil sie so aussagt, daß es gleichgültig sei, wie es der Mensch mit der Religion halte. Statt sich um sein Seelenheil und das der Anderen zu sorgen, gälte es nun nur noch, alles Sorgen auf das Projekt einer Humanisierung der Welt zu kaprizieren! Das macht dann Papst Franzikus Liebe zu allen Linkenpolitikern aus, daß sie nämlich nach dem einen allein streben, was not tut: die Weltbeglückung einzuleiten.    
   

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