Sonntag, 10. März 2019

Kirchen leer predigen! Ein Angriff Papst Franziskus auf den Gottesdienstbesuch

In der Zeit Jesu sei das Beispiel im Verhalten des Pharisäers und des Zöllners offenkundig gewesen, heute fühlten sich Katholiken „gerecht“, weil sie zu einer solchen „Vereinigung“ gehörten, jeden Sonntag zur Messe gingen und sie sind nicht „wie diese armen Leute sind, die nichts verstehen“ Kath net am 8.3.2019. Was will uns Papst Franziskus damit sagen? Daß die, die jeden Sonntag zur hl. Messe gehen, Heuchler sind, weil sie meinen, so das Rechte vor Gott zu tuen. Kein Heuchler ist, wer dagegen im Alltag sich um ein moralisches Leben bemüht. 
Das ist wohl so zu verstehen: Die Messe ist der Ort, wo die Gläubigen zum richtigen Engagement im Alltag aufgerufen und motiviert werden.Wer so nur ein Hörer des Wortes bleibt, weil er nur zum Gottesdienst geht, ist also ein Heuchler. Die Täter des Wortes dagegen brauchen keine Theorienachhilfe mehr in der Messe, denn sie haben schon begriffen, daß es in der christlichen Religion allein um ein anständiges Leben im Alltag geht. Darum gehen ja auch 90 Prozent der Katholiken Deutschlands nicht mehr an Sonntagen in die Messe, denn sie bedürfen keiner Moralbelehrung mehr durch eine Predigt, denn sie wissen schon hinreichend,wie sie zu leben haben.Ja, sie wollen auch nicht zu den Kirchgangsheuchlern gehören, die Sonntag für Sonntag zur hl. Messe gehen, meinend, damit Gott Genüge getan zu haben. 
Interessant ist, wie dabei subtil verbunden wird: der, der Sonntags zur Messe geht, der bemühe sich dann nach der Messe nicht mehr um ein christliches Leben, wohingegen die Nichtkirchgänger die seien, die dann im Alltag sich als gute Menschen erwiesen. Wie lange ist in Deutschen Landen so der Kirchgänger verleumdet worden, bis jetzt schon 90 Prozent endlich das Christentum richtig verstehen, indem sie nicht mehr zum Gottesdienst gehen, weil es allein um den Menschendienst geht.  

Corollarium 1
Seit Kants. Religion in den Grenzen der bloßen Vernunft wird der kultische Gottesdienst gern dem wahren, des Strebens nach Sittlichkeit gegenübergestellt. Die Messe kann dann nur noch legitimiert werden, wenn sie der Sittlichkeit untergeordnet ist, ihr dienstbar ist. Genauso alt dürfte die Kritik der Frommen und Kirchgeher sein, daß sie nur fromm seien, aber keine Nächstenliebe praktizierten. Aber nur darauf käme es an.       

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