Mittwoch, 3. April 2019

Die Katholische Kirche in einen Verein verwandeln?

Was brächte es denn für Vorteile, wenn die Kirche zu einem Verein umstrukturiert würde? Wen diese Frage nun sehr irritiert, dem sei schon vorab angezeigt, daß die Re/Deformagenda, die jetzt nicht nur in Deutschland diskutiert wird, so auf den Begriff gebracht werden kann: Wo Kirche ist, da soll ein Verein werden! Verein heißt, das alle Heteronomie abgestreift und die neue "katholische" Organisation, die nicht mehr wie die Kirche strukturiert ist, sich selbst bestimmt gemäß den Wünschen der Vereinsmitglieder. 
Die Kirche hat ihre Aufgabe und ihre Struktur von ihrem Herrn Jesus Christus her. Darüber kann sie als Kirche nicht verfügen. Anders gesagt, dem Freiheitsliebenden ist das eine Fremdbestimmung: Warum sollten wir Heutigen an der Anordnung des Herrn festhalten, etwa nur Männer zu Priestern zu weihen? Das widerspricht doch der kulturellen Errungenschaft der Frauenemanzipation. Wenn aber die "Kirche" wie ein Verein zu strukturieren ist, dann könnte diese einstige Ordnung doch leicht durch eine zeitgemäßere ersetzt werden. 
Wenn Jesus Christus die Kirche zur Mission beauftragte, wir Heutigen aber lieber jedem seine Religion belassen wollen, damit alle Menschen verschiedener Religionen friedlich miteinander leben, wie kann dann der Auftrag Jesu Christi außer Kraft gesetzt werden? Entweder durch eine komplizierte Uminterpretation des Missionsauftrages, oder einfacher mit der These, daß dies Vereinsziel nicht mehr in die heutige Zeit passe, denn jetzt wäre die wichtigste Aufgabe die der Humanisierung der Welt. Das Entscheidende ist dabei die dem Verein eigene Souveränität, sich selbst Aufgaben und dazu passende Strukturen zu geben, daß es für den Verein keinen Gehorsam ihrem Gründer gegenüber gibt: Sein Wollen kann eben als nicht mehr zeitgemäß abgetan werden.
Und daß Jesu Verkündigung nicht mehr in unsere Zeit paßt, das ist doch offensichtlich. Zum Beispiel führte er Exorzismen durch und beauftragte dazu auch seine Nachfolger- wir Heutigen wissen aber, daß es weder den Teufel noch Daimonen gibt. Da mühen sich dann modernistische Theologen nachzuweisen, daß darunter jetzt Therapien gegen Suchtkrankheiten zu verstehen seien. Da verkündigte Jesus den Weltuntergang und den Einbruch des Reich Gottes nach dem Ende des alten Äons und wir Heutigen engagieren uns für den Erhalt und die Optimierung der Welt, von der der Erlöser den Untergang verkündete. Statt die wahre Religion zu verkündigen, wollen die modernistischen Nachfolger nur noch in der Cooperation mit allen anderen Religionen die Welt gerechter und humaner gestalten.
Daran kann gesehen werden, wie weit die "Kirche" sich schon davon entfernt hat, Kirche zu sein, das heißt, einen göttlichen Auftrag erfüllen zu haben und wie sehr sie schon zu einem Verein geworden ist, der sich nun selbst Aufgaben gibt und dazu passende Strukturen, die eines Vereines, damit so demokratisch die Mitglieder sich selbst regieren, statt daß sie sich führen lassen von ihrem Herrn. Die Demokratisierung der Kirche, daß sie zu einem Verein werden soll, ist so in erster Linie die Entmachtung des Monarchen Jesus Christus, daß nun die vereinsmäßige Gremienherrschaft beginnt.        

1 Kommentar:

  1. "Die Demokratisierung der Kirche, daß sie zu einem Verein werden soll, ist so in erster Linie die Entmachtung des Monarchen Jesus Christus, daß nun die vereinsmäßige Gremienherrschaft beginnt."
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    Das sehe ich anders!
    In meinen Augen bringt Demokratisierung der Kirche eine Ent=Machtung der machtversessenen Kleriker, die unsere Katholische Kirche als Instrument zur Befriedigung ihrer Gelüste bzw. ihrer Eitelkeiten betrachten.

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