Donnerstag, 9. Mai 2019

Wie wir Gott zu denken haben-oder ein Märchen der Aufkärung

Unbedarft könnte gemeint werden, daß die Aufklärung zu einem wahreren und angemes-seneren  Gottesverständnis geführt hätte, daß eben so auch die Erkenntnis Gottes evolutionär sich verbessert habe. Und nachkonziliar, als die Katholische Kirche sich endlich aus dem Denken des Mittelalters emanzipierte, um die Aufklärung in sich selbst nachzuholen, da lichtete sich auch das Gottesverständnis in dieser Kirche, immer dem progressiveren Protestantismus etwas hinterher hinkend.  
Nur, Zweifel an dieser Erfolgsgeschichte sind durchaus erlaubt. So frug ja die Aufklärung nicht danach, wie denn Gott wirklich sei, sondern ihre Fragestellung lautete: Wie ist Gott zu denken, damit die verschiedenen Auffassungen von Gott innerhalb des Christentumes und in den Religionen nicht zu Konflikten zwischen den Verschiedengläubigen führen? Dies Frage drängte eben der erlittende innerchristliche Religionskrieg des 17.Jahrhundertes auf.Die heutige Gottesfrage lautet deshalb: Wie ist Gott zu denken, damit das postmoderne Projekt einer multikulturellen Gesellschaft funktionieren kann? 
Als Eckpunkte dieser einer multikulturellen Gesellschaft kompatiblen Gotteslehre zeichnen sich ab:

a) Gott sind alle Religionen gleichgültig. Deshalb hat jede jede andere zu akzptieren.

b) Da Gott alle Religionen gleichgültig sind, hat jede auf jede Art von Mission zu verzichten.

c) Die Wahrheit jeder Religion ist ihr Ja zum Projekt der multikulturellen und multiethnischen Einheitswelt. Daraufhin sind die Morallehren aller Religionen auszurichten.

d) Die Politische Korrektheit ist als oberste Norm von jeder Religion zu bejahen.

Resümee:

Die Gotteslehren in den Religionen müssen also so umgeformt werden, daß sie diesen 4 Punkten gerecht werden. Das hat aber mit der Gotteserkenntnis und mit der Vorstellung eines Erkenntniswachsens in der Gottesfrage nichts zu tuen, denn es ist einfach der Wille, Gott gemäß den Interessen des Projektes einer multikulturellen Gesellschaft zu konstruieren.Nicht der Mensch schafft sich so seinen ihm passenden Gott, sondern die Machtinteressen der Umgestaltung der Welt in eine Einheitswelt. Das Paradoxe daran ist nämlich, daß unter der Parole der Pluralität nur die bestehenden Identitäten aufgelöst werden sollen in eine uniformen Einheitswelt mit der dazugehörigen Einheitsreligion. 


   

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