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Freitag, 30. Mai 2025

Ist der Heilige Geist etwas Revolutionäres oder eher etwas Conservatives, reformiert er die Kirche?

 

Ist der Heilige Geist etwas Revolutionäres oder eher etwas Conservatives, reformiert er die Kirche?



In dem Kath de Artikel: „Theologe: Kirche ohne Innovation ist nicht Kirche Jesu Christi“ am 30.5.2025 wird diese Frage eindeutig beantwortet: „Wenn wir die Dimensionen Gottvater und Jesus Christus zu sehr betonen und den Geist dabei vergessen, tendieren wir zur Verhärtung und zur Überspitzung von Tradition. Es braucht das Fluide, das Chaotische und Lebendige des Heiligen Geistes als Gegenpol.

Das katholische Glaubensbekenntnis stellt eindeutig klar, daß der Heilige Geist : „ex Patre Filioque procedit = aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht“ und so nicht oppositionell sich zum Gottvater und zu Jesus Christus verhalten kann. Aber genau ein solches Inoppositionsetzen macht die Attraktivität der Rede vom Heiligen Geist für alle Reformer aus.Die Kirche, so wie sie jetzt ist und geworden ist, wird dabei unausgesprochen als eine Institution vorgestellt, in der der Heilige Geist nicht mehr wirksam ist, als eine geistlose Bureaukratie.Die Kirche, so wie sie geworden ist, kann ob ihrer Geistlosigkeit als zu überwindende oder gar als zu revolutionierende kritisiert werden. Warum verließ dann der Heilige Geist die Kirche Jesu Christi, diese Anfrage ist dann aber nicht respondierbar.

Aber hier könnte uns ein Blick in die Politik weiterhelfen: „Was schert mich mein Geschwätz von Gestern“ ist nun mal eine bewährte Redefigur von Politikern insbesondere nach einer gewonnen Wahl. Von einem Parteipolitiker, der nun die neue Regierung stellt, kann man eben nicht erwarten, daß er als Gewählter seine Wahlversprechungen einlöst.Sollte also das „Chaotische“ des Wirkens des Heiligen Geistes darin bestehen, sich von dem, was er vorher gewirkt hatte, zu distanzieren, in dem er urteilt: Das vorher Bewirkte mißfalle ihm nun und er wolle es nun revidieren? Um das zu veranschaulichen: Von den ersten Erwählungen bis jetzt, circa 2000 Jahre lang habe die Kirche in der Kraft des Heiligen Geistes und in ihrer Treue zum Ursprünglichen daran festgehalten, Frauen nicht zu Priestern zu weihen, jetzt aber ist der Heilige Geist zu der Erkenntnis gekommen, daß diese Praxis falsch gewesen sei, oder ihm nun nicht mehr gefalle, sodaß er nun die Einsetzung des Frauenpriestertumes fordere. Der Heilige Geist widerspräche so sich selbst! Oder aber man versteigt sich doch zu der Behauptung, daß der Heilige Geist nicht (mehr) in der Kirche lebendig sei, daß so die Kirche verunlebendigt, verknöchert sei.Jetzt müsse dieser Geist neu in die Kirche hineingelassen werden, damit er den Reformstau beseitige. Die Kirche, die als die Kirche Jesu Christi sich durch ihre Ursprungstreue auszeichnete, wäre so eine, die sich den Innovationen des Heiligen Geistes versperrte. Denn für den ist wohl das Ursprüngliche das das Leben der Kirche Behindernde.

Aber für diesen Reformtheologen ist tatsächlich der Heilige Geist der „Gegenpol“ zur gewordenen Kirche.Theologisch geurteilt ist die Aufgabe des Heiligen Geistes in der Kirche die des Offenbarseinhaltens der Offenbarung, daß die Offenbarung in der Kirche als erkannte präsent ist, daß die Offenbarung in der Lehre und der Praxis der Kirche gegenwärtig ist.Dies soll nun in Frage gestellt werden: Die Konzilien lehrten eben nicht in der Kraft des Heiligen Geistes, wie es die Apostelgeschichte übe das erste Konzil belehrt, sondern zeitigten nur menschlich allzumenschliche Texte über Gott und die Welt. Eingedenk der umstürzlerischen These Luthers, daß die Konzilien irren könnten, kann nun alles in Frage gestellt werden. Dabei können dann die Kritiker für sich selbst beanspruchen, daß sie inspiriert aus dem Heiligen Geist sprächen, wohingegen die Verteidiger der kirchlichen Tradition geistlos wären. Aber die Tradition ist ja selbst durch den Heiligen Geist gewirkt!

Aber theologisch muß geurteilt werden, daß der Geist, der ein Gegenpol zu Gottvater und Gottsohn ist, nicht der Heilige Geist sein kann! Hier ist der „Heilige Geist“ nur ein anderer Name für den Zeitgeist, der nun wirklich heute oppositionell zur Kirche steht und der von der Kirche nur fordert, daß sie sich der Welt einpasse.

Ach ja, Kath de berichtet, daß dieser „Geisttheologe“ nun als ein selbstständiger Unternehmensberater für die Kirche arbeitet, um „Innovationen“ zu fördern.

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