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Montag, 26. Mai 2025

War Papst Franziskus ein Pontifex maximus und sollte es Papst Leo XIV sein? Oder ein Beitrag zur Selbstsäkularisation der Kirche!

 

War Papst Franziskus ein Pontifex maximus und sollte es Papst Leo XIV sein? Oder ein Beitrag zur Selbstsäkularisation der Kirche!


Diese Frage ließe sich einfach respondieren, hielt man sich vor Augen, was denn dieser Titel, übersetzbar mit „oberster Brückenbauer“ bedeutet. Das Internetlexikon gibt uns in seinem Artikel: „Pontifex“ eine klare Auskunft: „Die Pontifices waren in einem Gremium, dem Collegium pontificum, zusammengefasst. Das Pontifikalkollegium war diejenige Behörde, die für die Wahrnehmung aller Zeremonien und Opfer nach dem patrius ritus zuständig war. Ihm fielen alle Aufgaben des regelmäßigen staatlichen Gottesdienstes zu, die nicht anderweitig besonders geordnet waren. Der Vorsteher des Kollegiums war der Pontifex Maximus.“

Es geht also um die Regulierung der öffenlichen Gottesdienste. Nicht ging es dabei um eine bureaukratische Reglemenierei, sondern man wußte, daß nur wenn die Opfer so den Göttern, wie sie es wollten, dargebracht werden, sie erhört werden würden. Der Pontifex sorgt also für den Brückenbau zwischen des Staates und den Göttern, da das Wohlergehen der Stadt oder des ganzen Römischen Reiches abhängig ist von dem Wohlwollen der Götter. Die Priester bringen dabei aber nicht nur den Göttern die ihnen geziehmenden Opfer dar und es war ebenso ihre Aufgabe, die Götter nach ihrem Willen zu befragen. Das Brückenbauen bezeichnet also die Vermitteleraufgabe des Priesters zwischen den Göttern und den Menschen und der Menschen zu den Göttern.

Nachdem die christliche Religion die Staatsreligion des Römischen Reiches wurde, lag es auf der Hand, daß nun dem Papstamt diese Aufgabe des Pontifex maximus zuerkannt wurde.1 Als oberster Herr aller Priester, um es etwas nüchterner zu formulieren, kam und kommt ihm die Aufgabe der Sorge um den rechten Gottesdienst zu, daß die Messen so zelebriert werden, wie es dem dreieinigen Gott gefällt und er hat die Sorge dafür zu tragen, daß Gottes Wille, was er von uns wünscht, bekannt gemacht wird durch die Lehre und Verkündigung der Kirche.

Aber was steht nun in dem Pfarrblatt für den Pfarrverband Vilshofen,Aunkirchen und Sandbach in der Juni/September Ausgabe 2025 auf der zweiten Seite dazu? Papst Franziskus sei sicherlich ein Brückenbauer gewesen: „Er baute Brücken zu den Menschen über alle Kontinente,zu anderen Konfessionen,zu anderen Religionen, zu den Armen, zu den Kindern,ja bis hinein in die Gefängnisse zu den Inhaftierten und wusch ihnen am Gründonnerstag die Füße.“

Radicaler kann das Pontifex maximus Amt des Papstes nicht versäkularisiert werden. Seine Aufgabe der Regulierung des Kultes als eines Brückenbauens zwischen Gott und den Menschen und der Menschen zu Gott wird hier vollständig ausgeblendet. Das Brückenbauen soll nur noch eine Tätigkeit zur Bildung der Einheit der Menschheit sein. Für dies Einheitsstreben soll dann die Religion, wie halten die Menschen es mit ihr, völlig gleichgültig sein. Es gälte, alle Menschen, um es zeitgeistgemäß zu formulieren als eine einzige Geschwisterlichkeit zu feiern. Wir seien halt alle eins! Theologisch wird das dann mit der universalistischen Menschheitsliebe Jesu legitimiert. Jesus hieße „Jede und Jeden“ willkommen als von Gott Bejahte.

Daß Jesus Christus mit den Gefangenen um ihres christlichen Glaubens Eingekerkerte meint und nicht irgendwelche Verbrecher und daß er Schülern von ihm die Füße wusch mit der Begründung, daß sie schon rein wären und nur noch zur Reinigung der Fußwaschung bedürften, das vergaß hier nicht nur Papst Franziskus. Noch ärger ist nun, daß Jesus Christus am Gründonnerstag seine Apostel zu Priestern weihte und dadurch das Priesteramt in die Kirche einsetzte. Das wurde durch Papst Franziskus Gastspiele in den Gefängnissen völlig verdrängt. Eine Kirche ohne Priester, in der es auch keinen Pontifex maximus mehr geben könne, wurde so präfiguriert.

Daß Papst Franziskus dann faktisch kein Papst des Brückenbauens sondern einer der Konfrontation und Ausgrenzung war, übersieht dieser Pfarrbriefartikel dann auch noch völlig! Dieser Papst lebte aus einem klaren Feind - Freundbild heraus. Die Feinde, das waren ihm in allen Religionen die Fundamentalisten und Ewiggestrigen, die Reaktionäre und so bekämpfte er die auch in der Katholischen Kirche. Leidenschaftlich bekämpfte er dabei die Anhänger der „Alten Messe“, wobei er sich auch klar dem integralistischen Kurs von Papst Benedikt XVI widersetzte. Auch im politischen Raum setzte er klar auf einen Konfrontationskurs2: Linksgerichteten Regierungen gegenüber hegte er Sympathien,so kritisierte er die Regierung Nicaraguas mit keinem Wort wegen ihrer extremen Repressionspolitik der Kirche gegenüber während er Donald Trump ob seiner liberal conservativen Politik verdammte, isb da er illegal Eingewanderte repatriieren will. Das Projekt der neuen einen Weltordnung, zu der auch die wechselseitige Anerkennung aller Religionen als gleichgültig zählte, kann als das Kernanliegen dieses Papstes rekonstruiert werden. Mit einem Brückenbauen hat das aber nichts zu tuen, denn eine Brücke verbindet Verschiedenes als Verschiedenes, während die Eineweltkonzeption alle Differenzen verschwinden lassen will in einem großen Einerlei des: Wir sind alle gleich!

Hoffen wir also, daß Papst Leo XIV ein wirklicher Pontifex maximus sein wird und kein säkularisischer Welteinheitspropagandist, der dann noch alle sich dazu oppositionell Verhaltende ausgrenzt.




1Daß das Papstamt dieses ursprünglich in der heidnischen Religion mit ihrer Götterverehrung verankerte Amt des Pontifex maxismus übernehmen konnte, besagt aber auch Bedeutsames über das Verhältnis der christlichen Religion zu der heidnischen Roms.Die christliche Religion ist nicht einfach die reine Negation der heidnischen Religionen, denn sie bewahrt ihre Wahrheitsmomente, daß zur Religion und auch zur wahren der angemessene Kult gehört, in dem Gott die ihm wohlgefälligen Opfer darzubringen sind.

2Er enttäuschte dann aber fast alle, als er dem Konfrontationskurs gegen Rußland nicht klar zustimmte und stattdessen so viel von Frieden redete und von dem Primat einer diplomatischen Lösung.

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