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Dienstag, 27. Mai 2025

Emanzipiert sich die Kirche von der Rede von Schuld,Sünde und Vergebung, da das für den zeitgenössischen Menschen Unzumutbarkeiten sind?

 

Emanzipiert sich die Kirche von der Rede von Schuld,Sünde und Vergebung, da das für den zeitgenössischen Menschen Unzumutbarkeiten sind?


Der Trend, den ganzen theologischen Diskurs über die Sünde des Menschen und des Wies seiner Erlösung aus der Beherrschung durch die Sünde aus der Kirche herauszustreichen. Als Surrogat wird diese Konstruktion bevorzugt: Gott liebe jeden Menschen, so wie er ist, bejahe er ihn und es gälte so nun, daß die private wie die allgemeine öffentliche Lebensgestaltung dem gemäß ausgestaltet wird. Die Sünde als eine Störung der Beziehung zwischen dem Menschen und Gott und dann auch Gottes zu den Menschen kann es in dem Vorstellungsraum, der durch dieses Axiom des Jasagens Gottes zu jedem Menschen konstituiert wird, nicht geben.

Die Kirche passe sich dabei halt nur dem modernen Menschenbild an, in das die Rede von der Sünde keinen Platz mehr habe, auch wenn etwa Dostojewski genau diese Thematik in seinen Romanen immer wieder zur Sprache bringt, aber das ist eben russisch – unmodern. Vielfältige Theorien erweisen uns nun, daß die ganze Vorstellungswelt von Sünde, Schuld und Vergebung nur ein irrationales Gerede sei. Milieutheorien beweisen, daß die Täter nicht schuld an ihren Untaten seien, sondern die Negativeinwirkungen der sozialen Umwelt, Berthold Brecht hätte ja schon genügend bewiesen, daß ein guter Mensch1 in einer schlechten Gesellschaft nicht moralisch gut leben könne, außerdem gelte doch, daß zu erst das Fressen und danach erst die Moral käme.Zudem sei ja die Moral, die bestimmte Handlungen als unmoralisch verurteile, selbst nur historisch kontingent: Was gestern als unmoralisch war, ist es heute nicht mehr und was in der einen Kultur als moralisch gelte, sei im Urteil anderer Kulturen höchst unmoralisch.

Aber stimmt denn dieser Prima facie Eindruck? Ein Phänomen des politischen Diskurses widerstreitet dem vehement: daß der Glaube an die Alleinschuld des deutschen Volkes an dem 2.Weltkrieg geradezu ein Gründungsmythos der Bundesrepublik Deutschlands ist. Aktueller und von nicht so prinzipieller Bedeutung ist der Glaube an die Schuldhaftigkeit des allein durch uns Menschen herbeigeführten Klimawandels,der sich anbahnenden Klimakatastrophe und der ideologischen Rede von dem „Weißen Mann“ als der Quelle alles Bösen in der Welt.Gegenüber dem religiösen Diskurs gibt es in diesen keine Vorstellung einer Vergebbarkeit der Schuld und es wird dabei die Menschheit klar aufgeteilt in die guten und die bösen.

In den dem vorherrschenden Zeitgeist oppositionellen Diskursen wird so von einer „deutschen Schuldkultur“ gesprochen, daß wir Deutschen im Allgemeinen und im Speziellen als Deutsche die Bösen sind, die sich stets ihrer Schuld vor Augen zu führen hätten, einer unvergebbaren. Als die USA Deutschland 1917 den Krieg erklärte, betete man da gegen Deutschland: „Allmächtiger Gott – Unser himmlischer Vater!...Du weißt,o Herr, daß wir in einem Kampf auf Tod und Leben stehen gegen eine der gemeinsten, übelsten,gierigsten,habsüchtigsten,blutdürstigten, sünd-haftesten und sinnlichsten aller Nationen,die jemals das Buch der Geschichte geschändet haben. Du weißt, daß Deutschland aus den Augen der Menschen genügend Tränen gepreßt hat, um einen neuen Ozean zu füllen,daß es genügend Blut vergossen hat, um jede Woge auf diesem Ozean zu röten, und daß es aus den Herzen von Männern, Frauen und Kindern genügend Schreie und Stöhnen gepreßt hat, um daraus ein neues Gebirge aufzurichten.“2

Erst vor diesem Hintergrund wird es verständlich, daß in linken Kreisen, die sich ganz mit den Anliegen der Kriegsgegner Deutschlandes identifizieren das Lied: „Deutschland verrecke“ von „Feine Sahne, Fischfilet“ so populär ist. Wir Deutschen sind eben die Bösen und das galt schon während des 1.Weltkrieges und diese Demagogie fand sich dann durch den 2.Weltkrieg bestätigt. Die deutsche Schuld, das soll unser Negativcharakter sein, der sich immer wieder in neuen Exzessen manifestiere. Die Schuldkultur zelebriert dann dies Narrativ. Zu diesem Schuldnarrativ gehört nun wesentlich der Glaube an die Alleinschuld Deutschlandes am 2.Weltkrieg.3 So ist es unvorstellbar, daß bei uns jemand Geschichtslehrer oder gar ein Geschichtswissenschaftspofessor werden kann, der nicht an unsere Alleinschuld glaubt. Dabei hat Winston Churchill schon 1934 gesagt: „Deutschland muß wieder besiegt werden, und dieses Mal endgültig.“ 4 1939 fügte er hinzu: „Dieser Krieg ist ein englischer, und das Ziel ist die Vernichtung Deutschlands“. 5

Zu der hier anvisierten endgültigen Vernichtung Deutschlandes gehört so konstitutiv die Etablierung der Schuldkultur, daß wir Deutschen ein an sich böses Volk seien, und daß ein Deutscher nur ein guter Mensch sein könne, wenn er sich zu einem Antideutschtum bekehrt.Nicht etwa in der Privatssphäre, sondern im öffentlichen Diskurs ist dieser Schuldkult fest verankert und gehört zu den Gründungsmythen des westdeutschen Staates. Dieses Schuldnarrativ hat sich nun von dem religiösen Diskurs über die Sünde und über die Vergebbarkeit von Schuld und der Erlösung von ihr emanzipiert, bewahrt aber in einer säkularisierten Form das ganze Gewicht des Vorwurfes, der Anklage der Sünde, nur ist die nun keine vergebbare mehr! Die Kirche übernimmt nun kritiklos dieses Schuldnarrativ als ein Surrogat für ihren eigenen Diskurs über die Sünde und die Erlösung des Menschen von der Sünde.

Die evangelische Ex"bischöfin" Frau Käßmann erklärte so auf einem ev. "Kirchentag", daß wir Deutschen die rechtsradicale Gesinnung vererbten, um den antideutschen Kurs der EKD zu legitimieren! 

Corollarium 

Kardinal Müller: „Bei der Masseneinwanderung geht es nicht darum, Menschen zu helfen, sondern darum, die nationale Identität zu zerstören“, sagte Müller. „Sie sagen, dass nationale Identität Nationalismus ist, der alle Kriege verursacht hat, also sagen sie, dass sie gegen Nationalismus sind, aber in Wirklichkeit sind sie gegen die Nation.“  zitiert nach: David Bergers Internetseite vom 7.12.2023 Hier ist isb an unsere Nation zu denken.


1Berthold Brecht, Der gute Mensch von Sezuan.

2Zitiert nach:: „Antideutsches Gebet im US-Kongreß 1918, in:“Der grosse Wendig. Richigstellungen zur Zeitgeschichte, hrsg von Kosiek und Rose, 2006, S.216.

3 Wie problematisch diese einseitige Schuldzuweisung ist, zeigt die Erklärung Josef Stalins 1939 zu dieser Causa: 1.Nicht Deutschland hat Frankreich und England angegriffen und damit die Verantwortung für den gegenwärtigen Krieg auf sich genommen. 2: Nach dem Ausbruch der Feindseligkeiten hat Deutschland Frankreich und England Fiedensvorschläge gemacht,und die Sowjetunion hat die Friedensvorschläge Deutschlands unterstützt,weil sie dachte und immer noch denkt, ein rasches Ende des Krieges würde die Lage aller Länder radikal erleichtern.3.Die herrschenden Kreise Frankreichs und Englands haben Deutschlands Friedensvorschläge und die Bemühungen der Sowjetunion nach rascher Beendigung des Kriege in verletzender Weise zurückgewiesen. Das sind die Tatsachen.“ zitiert nach : „Worte zur Kriegsschuldfrage“ in: „Der grosse Wendig“ S.149.

4Zitiert nach: „Worte zur Kriegsschuldfrage“ in: „Der grosse Wendig“ S.149.

5Zitiert wie die vorherige Angabe.

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