"Wir haben Kämpfe darum, was als legitime Form des Christlichen gilt. Da sind wir mittendrin."1 Eine Kampfansage!
Kath de führt nun diesen Kampf zusammen mit vielen anderen Mitkämpfern: Was gehört zur Kirche und was ist auszugrenzen? Das Gerede von der Toleranz und die Vielfältigkeit meint so einerseits, daß neue Formen des Christlichen in die Kirche integriert und anderes aus ihr entfernt werden sollen. Eine marketingstrategische Interpretation dieses Vorhabens lautete: Um Neukunden zu gewinnen, müsse der Verlust von Altkunden in Kauf genommen werden, wenn vom Potential her die möglicherweise neu zu gewinnenden Kunden zahlenmäßig die Zahl der jetzigen Altkunden übertrifft und anzunehmen ist, daß nur modernisierte Formen, die die Altkunden wohl nicht akzeptieren werden, die Neukunden zu gewinnen sind. Kath de sieht sich nun aber mit einem gravierenden Problem konfrontiert, daß die Causa Carlo Acutis christliche Formen revitalisiert werden, die schon längst aus der Kirche ausgeschlossen worden sind, oder nur noch ein kümmerliches Randschattenleben führten. Verschwörungstheoretisch formuliert hieße das, daß finsterste reaktionäre Kreise diesen Carlo Acutis, dessen Heiligsprechung zu befürchten ist, dazu mißbrauchen, Ewiggestriges zu repristinieren.
Der Standpunktkommentar vom 11.6. 2025 formuliert das unter der Überschrift: „Der Hype um Carlo Acutis ist befremdlich“ so: „Die Tournee seiner Herzreliquie durch Europa im vergangenen Jahr half, bestimmte Frömmigkeitsformen wieder voranzubringen, die "Freunde Carlo Acutis" nutzen seine Bekanntheit auch als Vehikel für andere Themen.“ Für einen mit Kath de vertrauten Leser sind diese mirakulösen Andeutungen klare Botschaften, daß hier mit dem „Geist des Konziles“ Unvereinbares revitalisiert werden soll. Schon allein der Terminus: „Reliquie“ ruft ja unter Modernisten unvorstellbaren Ekel hervor,ist ihm doch die ganze Reliquienfrömmigkeit ein einziger Exzeß des Aberglaubens.Daß Jesus selbst der Urheber dieses abergläubischen Exzesses ist, als er der blutflüssigen Frau sagte, daß ihr Glaube, wenn ich sein Gewand nur berühre, werde ich geheilt, sie wirklich geheilt habe,macht die Sache noch schlimmer! Aber diese Jesusaussage kann man ja wegexegetisieren!
Am 25.7.2024 durfte ein Religionssoziologe den großen Hammer gegen diese revitalisierte Reliquienfrömmigkeit schwingen: Unter der Überschrift: „Ebertz: In Tournee von Acutis-Reliquie steckt pastorale Strategie“ heißt es: „Mit Blick auf die katholische Kirche zeichnete Ebertz einen Gegensatz zwischen eher rational und intellektuell orientierten Gläubigen und einer Richtung, die an Volksfrömmigkeit und ekstatischen Formen des Religiösen ausgerichtet sei. " Der „Volksfrömmigkeit“ im Verbund mit „ekstatischen Formen des Religiösen“ wird antithetisch der rationale und intellektuell orientierte Glaube entgegengesetzt. Diese Schwarz-Weiß-Malerei soll nun klarstellen, was in der heutigen Kirche einen legitimen Platz einnehmen darf und was auszugrenzen ist. Der „Geist des Konziles“ verlange eben die Austrocknung der „Volksfrömmigkeit“, die nun mal irrational- abergläubisch ist.
Ich sehe diese Herztournee auch als einen Ausdruck einer pastoralen Strategie, einer ganz bestimmten Gruppe von Menschen in der Kirche, die versuchen wollen, diese traditionellen Formen wieder nach oben zu bringen", sagte Ebertz. Verschwörungstheoretisch formuliert heißt es dann weiter: "Ich sehe diese Herztournee auch als einen Ausdruck einer pastoralen Strategie, einer ganz bestimmten Gruppe von Menschen in der Kirche, die versuchen wollen, diese traditionellen Formen wieder nach oben zu bringen", sagte Ebertz.“ Eine ganz bestimmte Gruppe von Menschen, das ist die Gruppe der Verschwörer wollen so durch raffinierte Machinationen ewiggestrige überkommende Frömmigkeitsformen revi-talisieren.
Dieser Standpunktkommentar krönt nun die Polemik wider die ewig-gestrigen irrationalen Frömmigkeitsformen: In dem Standpunktkommentar vom 17.12.2024: „Carlo Acutis wird für Marketing ausgenutzt“ lesen wir den Zentralangriff auf die gesamte katholische Glaubenspraxis: „Die Aktivitäten etwa der Kölner Gruppe konzentrieren sich laut Webseite auf Eucharistische Anbetung, Beichte, Rosenkranz und Heilige Messe“. Mit der Kölner Gruppe ist ein Freundeskreis von Acutis gemeint, die sich hier solch abscheulicher mittelalterliche Frömmigkeitsformen widmet. Das sind selbstredend für einen Kath de Leser Manifestationen irrationalistischen Aberglaubens. Geschickt wird dabei das Augenmerk auf die eucharistische Anbetung und den Rosenkranz gelenkt, zwei für jeden rational und intellektuell redlich Gläubigen Unzumutbarem, um damit auch die Beichte und die Heilige Messe in einen Mißkredit zu bringen. Bewußt wird dabei von der Heiligen Messe gesprochen und nicht von dem Gottesdienst, als wenn die nachkonziliare Messe gar keine Messe mehr und schon gar keine heilige mehr wäre sondern eben eine Gläubigenversammelung. Von der hl.Messe sprechen eben nur Irrationalisten!
Kath de weiß eben genau, was aus der Katholischen Kirche alles ausgemerzt werden muß, damit sie für modern aufgeklärte Menschen akzeptabel wird. Der größte Feind ist dabei die Volksfrömmigkeit und die reaktionären Verschwörerkreise, die Ewiggestriges revitalisieren möchten. ee
1.Zusatz:
Auch das amerikanische FBI kämpft gegen die Ewiggestrigen in der Katholischen Kirche,nicht nur Kath de: "Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt." Kath net am 12.6.2025
2.Zusatz:
Eine Religion, die die Volksfrömmigkeit selbst verwirft, ruiniert sich dadurch selbst.
3. Zusatz
Zur Volksfrömmigkeit assoziiert der politisch Korrekte: "völkisch", "nationalistisch" und verdammt so das Heimischwerden einer Religion in einem Volke. Hier wäre viel von den Orthodoxen Kirchen zu lernen, isb von der Russisch Orthodoxen, die nun im Westen nur noch verteufelt wird.
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