Sonntag, 24. März 2019

Der Sinn der Geschichte ? Fragen oder regiert Gott ganz verborgen?

Friedrich Romig beantwortet die Frage nach dem Sinn der Geschichte in seinem gleichnamigen Essayband (2011, S. :"Der Sinn der Geschichte ist die Ausbildung des "mystischen Leibes Christi"und die Vollendung des  mit Christus als "Keim und Anfang" angekommenen göttlichen Reiches."Der Sinn der Geschichte wäre also die Kirche, die mit und durch Jesus Christus ihrer Vollendung entgegengeht im Laufe der Geschichte. Ganz anders und doch diesen Gedanken ergänzend heißt es im Gebetsbuch: Maria, meine Zuflucht und mein Trost, von Michael Sintzel 1919, S.667: "Ich bin nur deshalb auf der Welt, um mein eigenes Heil zu wirken.-Verstehst du dieses, meine Seele? Du bist nicht da, um zu genießen, um groß zu erscheinen, um dich zu putzen, am allerwenigsten aber um zu sündigen." 
Aber eine Frage drängt sich nun uns doch auf: Warum steht dann im 1.Buch Mose als die Bestimmung des Menschen: " Und Gott segnete sie [die Menschen] und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch, und erfüllet die Erde, und machet sie euch unterthan, und seid Herren über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels, und über alle Thiere, die sich auf der Erde regen." (1,28 Übersetzung Vulgata A.Arendt, 1903) Ist der Sinn der Geschichte so die Weltbeherrschung?
Noch eines ist zu bedenken: Die Menschheit, die sich die Welt unterordnen soll, ist selbst nicht einfach eine Einheit,auch wenn alle Menschen in Eva ihre Mutter haben, sondern sie gliedert sich auf in Rassen, Völker und Familien. Die Menschheit ist so eben nicht die Summe aller Einzelmenschen. So ist zu fragen, ob die Rassen, Nationen und Familien als kleinste zwischenmenschliche Vergemeinschaftung auch einen Sinn in der Geschichte haben. 
Aber damit ist die Komplexität der Geschichte noch nicht erfaßt, weil hier die Frage noch gar nicht gestellt ist, welchen Sinn denn die Geschichte für Gott selbst hat und was der Sinn des Satans dabei ist.Es ist doch undenkbar, daß Gott etwas für sich selbst Sinnloses erschaffen hat und erhält.
Ein geschichtstheologisches Denken müßte hier Antworten geben. Aber es scheint so, als wenn nicht nur Existentialisten das Ganze der Geschichte als eine Absurdität vorkommt, sodaß nur noch zu fragen wäre: Wer erlöst uns aus diesen Jammertälern der Geschichte?  Oder dem je Einzelnen wird die Last aufgebürdet, seinem Leben irgendwie einen Sinn zu geben.  
Oder könnte es sein, daß uns, weil wir noch im Glauben und noch nicht im Schauen leben, die Antwort auf den Sinn der Geschichte verborgen ist, daß nur geglaubt werden kann, daß das Ganze einen Sinn habe?

Zusatz:
Problematischer Anthropozentrismus: Warum fahren Züge? Der Schaffner weiß es: Damit ich die Fahrkarten kontrollieren kann!  Ist das nicht der meschlichste, allzumenschliche Typus der Antwort  auf die Frage nach dem Sinn von der Geschichte?

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