Sonntag, 30. September 2018

Der Vatican und seine Beziehungen zur Volksrepublik China

Nun soll hier nicht über das konkrete, inzwischen beidseitige provisorische Abkommen zwischen dem Vatican und der chinesischen Staatsregierung geschrieben werden, denn dazu müßte der Gehalt des Abkommens bekannt sein- das ist aber nur teilweise sehr grob der Fall. Etwas Prinzipielleres ist hier zu bedenken.
Zuvörderst ist anzumerken, daß ob der politisch korrekten heutigen Kirchen-geschichtsschreibung  die Konkordate der Kirche mit Italien unter Mussolini und mit Deutschland unter Hitler fast nur noch negativ beurteilt werden. Dieses Negativbild wird dann auf das Vertragswerk mit China projiziert nach dem Motto: Verträge der Kirche mit totalitären Staaten seien prinzipiell moralisch verwerflich. Es wird dabei der Eindruck erweckt, daß aus katholischer Sicht nur demokratische Staaten legitime Vertragspartner sein könnten, daß Nichtsrechtsstaaten dagegen auch und gerade von der Kirche mit ihren ihr eigenen Mitteln zu bekämpfen seien, sodaß es zumindest keine Cooperation mit solchen Staaten geben dürfe seitens der Kirche. 
Das klingt alles schön und gut, und wenn sich das dann noch verbindet mit dem Schwarz-Weiß-Bild von der guten "Untergrundkirche" des Widerstandes gegen die totalitär regierenden Kommunisten und der bösen Opportunistenkirche, der "Patriotischen Kirche", dann ist alles klar- nur eben fast zu klar, um noch wahr zu sein.

Irritierndes: Als Paulus seine metaphysische Staatslehre in Röm 13 skizzierte, da hatte er den Römischen Staat vor Augen, der das jüdische Volk unterdrückte, einen Staat, der erst durch viele Kriege zum Römischen Reich sich entwickelt hatte. War das ein Rechtsstaat? Demokratisch war er jedenfalls nicht. Auch zu Zeiten des Paulus waren die 3 möglichen Regierungsformen des Staates, die Demokratie, die Aristokratie und die Monarchie bekannt mit ihren jeweiligen Deformationsmöglichkeiten- aber Paulus geht hier gar nicht auf diese politisch so bedeutsamen Differenzen ein, denn er frägt allein danach, was denn das Staatssein des Staates ausmacht, gleichgültig gegenüber so verschiedenen Ausgestaltungen des Staatsseins. Das ist somit eine unpolitische metaphysische Frage nach dem Sein des Staates. 
Nur, gleichgültig, in welcher Ausgestaltung der Staat als ein bestimmter Staat der Kirche gegenübertritt, jeder Staat ist immer nur eine Individuation des Staatsseins, der Idee des Staates, platonisch ausgedrückt. Und hier spricht Paulus ganz und gar unzeitgemäß, weil metaphysisch vom Staat als Schwertgewalt. Das Wesen des Staates ist es, Gewalt zu sein und sich allen ihm Subordinierten gegenüber als Gewaltmonopol durchzusetzen. Dies Gewaltmonopol humanisiert den Menschen, indem er ihn nötigt, auf die Anwendung individuelle Gewalt zu verzichten und die nötige Gewaltanwendung alleim dem Staate zuzubilligen. Die Gewalt des Staates dient nun so dem Leben, erstmal nur als Erhaltungsordnung wider die Tendenz des Krieges aller gegen alle und sie dient zum guten Leben, indem durch den Staat das Leben der Staatsbürger auf das Allgemeinwohl der Gemeinschaft der Bürger ausgerichtet wird. (Vgl: Aristoteles, Politeia).
Diese Ordnung des Staates kann nun in den bestimmten Staaten durch menschliche Willkür konfundiert werden und man darf wohl ohne ausführliche Begründung die totalitäre Staatsgestaltung als Deformation des Staatsseins bezeichnen, weil in ihr die Staatsgewalt verabsolutiert und ihres Lebensdienlichen weitgehend beraubt wird. Aber kein bestimmter Staat kann sich von seinem Sein so sehr entfremden, daß er ganz und gar aufhörte, am Gutsein des Staatsseins zu partizipieren, wie auch der Todsünder nicht aufhört, ein Geschöpf Gottes zu sein und damit auch noch, gut zu sein. 
Deshalb, weil das Sein des Staates ein von Gott gewolltes und bejahtes ist, wird die Kirche auch noch in dem noch so sehr von seinem Sein entfremdet habenden Staat das von Gott gewollte Staatssein erkennen und anerkennen. Und das legitimiert auch und gerade Konkordate mit totalitären Staaten. Nun ist das kein Garant dafür, daß jedes von der Kirchendiplomatie ausgehandelte Konkordat ein gutes ist, es ist aber immer legitim, auch mit totalitären Staaten Konkordate zu schließen und zwar nicht nur zum Nutzen der Kirche sondern gerade auch des bestimmten Staates, weil ein gut geregeltes Verhältnis von Kirche und Staat immer auch für jeden bestimmten Staat etwas Gutes ist, da das Staatsein selbst des Staates auf das Gegenüber zur Kirche ausgerichtet ist. 
Denn wenn Gott die Allmacht ist, alttestamentlich ist Gott der Herr der Heerscharen, das ist militärisch gemeint und besagt, daß Gottes Himmelsheer mächtiger ist als jedes irdische Heer, daraus wurde dann in der Vulgata die Allmacht Gottes, und der Staat das Gewaltmonopol für sich rechtens beansprucht, dann kann diese staatliche Gewalt, wenn sie eine legitime ist, wie Paulus lehrt, nur ein Derivat der göttlichen Macht sein. Das ist eine Seinsaussage über den Staat, die wahr ist, auch wenn die bestimmten Staaten sich ganz anders verstehen. Alles, was ist, kann sich von seinem Sein entfremden, ohne dies ihm eigene Sein je ganz verlustig zu gehen.
Im kommunistisch sich deutenden Staat tritt der Kirche dabei ein besonders deformierter Staat gegenüber, denn die Kommunistische Ideologie ist ja selbst ein Produkt der Säkularisierung und Politisierung der christlichen Religion, insofern die Erlösung und das Heil, das der Christ von Gott erwartet und erhofft im ewigen Reiche Gottes der Kommunist als die politische Aufgabe der kommunistischen Welthumanisierung ansieht. Der Kommunismus ist so ein illegitimes Kind der christichen Religion. Das verkompliziert so das Verhältnis der Kirche zu kommunistischen Staaten. Aber das sind Schwierigkeiten, die eine klug agierende Kirchendiplomatie in den Griff bekommen kann, sodaß prinzipiell nichts gegen ein vaticanisches Konkordat mit China spricht.  

Samstag, 29. September 2018

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Homosexualität und den Mißbrauchsfällen in der Kirche!

Ob dieser Einsicht stehen wir auch in anderen Bereichen des Lebens vor revolutionären Ensichten, denn es wird bald Schluß sein mit der Diskrimierung und Stigmatisierung des alkoholisierten Autofahrers! Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Alkoholtrinken, dem mit Promille Fahren und den Verkehrsunfällen! Ja, der bekannte Verkehrssicherheitsprofessor Tulehner erklärte, daß er viele kennen, die regelmäßig alkoholisiert Auto führen, ohne je einen Unfall veursacht zu haben.Das von dem Brauereiverband finanzierte Untersuchungsprojekt: "Alkohol und Verkehrsunfälle" wies wissenschaftlich nach, daß es keinen Kausalzusammenhang zwischen Alkohol am Steuer und den Verkehrsunfällen gäbe, schließlich verursachen Nüchterne ja auch Unfälle!
Mit markigen Worten schilderte ein Alkoholiker, wie sehr er und seine Freunde des Alkohols diskriminiert werden- auch in der Kirche fänden sie keine Annahme, kein aufbauendes Wort. Das muß sich ändern, den Gott liebt jeden Menschen, den Abstinenzler wie den Alkoholiker. (So verstoßen Entzugsprogramme der Würde des Alkoholikers!)
In Wirklichkeit ist nämlich nicht der Alkohol Schuld an Verkehrsunfällen, sondern die Diskriminierung und Verächtlichmachung des alkoholisiert Fahrenden bedingt die Unfälle: Weil dem alkoholisiert Fahrenden eingeredet wird, daß er mit viel Promille nicht mehr sicher Auto fahren kann, kann er es dann auch nicht und verursacht so Alkoholunfälle. 

Da müssen Reformen her!
1.Jeder Autoführerscheinbesitzer darf allein, im Hören auf sein Gewissen, entscheiden, ob er noch Auto fahren kann, denn das individuelle Gewissen ist die einzige Instanz, die das wirklich entscheiden kann. 
2. Alle Behauptungen, Alkohol beeinträchtige die Fahrtüchtigket, sind als Ausdruck einer Alkoholtrinkerphobie zu verurteilen und ob ihres diskriminierenden Charakters zu verbieten. Ach das Leiden der so Diskriminierten- das muß ein Ende haben, rufen uns die Betroffenen zu!
3. Wenn viele Menschen sich als Volltrunken- Autofahren- Könner outen, wird den diskriminierenden Vorurteilen der Alkoholtrinkerphobie der Boden entzogen!  
4. Es muß Schluß sein mit der unsinnigen These, Alkoholismus sei eine Krankheit, die dann auch noch zu therapieren sei.Nein, es gibt Menschen, die von Natur aus so sind und daß muß anerkannt werden. Alkoholtrinker dürfen so nicht weiter diskriminiert werden, etwa durch Fahrverbote!

 

Freitag, 28. September 2018

Die Jugend schreibt an den Papst! Zur Vorbereitung auf die Jugendsynode

Der BDKJ rief: Schreib dem Papst, was Du von der Jugendsynode Dir erhoffst und zwar nicht alle schrieben aber es wurde das Richtige geschrieben. Nicht nur der BDKJ sondern auch Katholisch de waren von dem folgenden Brief einer 14 Jährigen so enthusiasmiert, daß er am 27.9. auf Katholisch de verewigt wurde: "Lieber Papst Franziskus…"  "Die Gottesdienste sollten lockerer und fröhlicher werden. Außerdem sollten Pfarrer heiraten dürfen, auch Frauen sollten Pfarrer werden", schieb etwa Lina (14). Dies Zitat bildet den Höhepunkt des Artikels: Petition an Papst: "Keine Ausgrenzung am Tisch des Herrn!" 
Der Bundesvorsitzende des BDKJ, Herr Andonie hat diese Petition natürlich auch unterschrieben, geht es doch darum, dem großen Endziel: "Eucharistie für jeden, der einen Keks will"  einen Schritt näher zu kommen, ist nun auch "Auditor" auf der Jugendsynode. Er weiß schon, wozu ihn die Jugend  beauftragt hat,wo er sich einzubringen hat:
"häufig sei etwa der Wunsch nach einem anderen Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften geäußert worden." Das ist die authentische Stimme des BDKJ, der Jugend.  Weg mit dem Zölibat,  Ja zum Frauenpriestertum und zum Homosex,- seltsam, haben das nicht die mittlerweile in die Tage gekommenden 68er nicht genauso gefordert und dann als Neuaufguß "Wir sind Kirche"? Und: Warum tritt der BDKJ mit seinen Funktionären nicht einfach aus der Kirche aus um sich der EKD anzuschließen, wo da doch schon alle Jugendwünsche erfüllt sind?
Nein, der BDKJ hat größere Ziele: Statt in die EKD auszuwandern will man die Katholische Kirche protestantisieren.
Bewunderswert ist da doch diese Musterjugendliche, die so prägnant das Anliegen aller antikatholischen Modernisten auf den Punkt bringt: Weg mit dem Zöliat und die Einsetzung des Frauenpriesterumes. Aber auch eine wunderbare Idee zur Umgestaltung der hl.Messe hat sie: Die Gottesdienste sollen "lockerer und fröhlicher" werden. 
Der Unterhaltungswert einer Messe läßt doch sehr zu wünschen übrig. Daß ein Dienst locker und fröhlich sein kann, ist sicher eine etwas befremdliche Vorstellung, aber das Problem läßt sich leicht beheben, indem die Kirche ihre Sonntagsveranstaltung eben umbennnt, vielleicht: Sonntagsabhängtreff mit vielen Überraschungen, Eventleiter DJ Pater
High.
Es bedarf keinerlei prophetischer Begabung, um sicher zu sein, daß diese Synode der berühmt-berüchtigten Räubersynode zu Ephesus 449  Konkurrenz machen wird, daß auch hier das Evangelium unter Räuber fallen wird.Interessant ist eigentlich nur eine Frage: Hat Papst Franziskus das Ergebnis der Synode schon fixiert, wird er es als postsynodales Schreiben herausgeben, das dann die einzig gültige Interpretation der Ergebnisse der Synode darlegt? Wird der Papst hier schon den Zölibat den Krieg erklären und wird die Homosexualität endlich von der Kirche gebührend gewürdigt?, das sind wohl die Fragen, die der Papst schon geklärt hat, aber die Klärung wird er erst nach dem Synodenspektakel der Welt offenbaren!
Schade nur, daß kein offizieller Jugedlicher der Synode den Schneid besitzen wird, offenherzig zu erklären, daß Gott bei Jugendichen nicht mehr ankommt, daß deshalb die Kirche auf Gott verzichten solle um eben mit Woody Allen über: "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten" zu reden.

 zu reden!

Donnerstag, 27. September 2018

Die christliche Religion= krasser Aberglaube? Kritisches zur Aufklärung

Was ist "krassester Aberglaube"? Im mehr als lesenswerten Roman: "Der Mönch" von M.G.Lewis, 1796 publiziert, findet sich darauf eine beredte Antwort: "In der Zeit, da Eure Frau Mutter mit Agnes schwanger ging,ward sie von einem so schweren Leiden befallen, daß die Ärzte sie aufgaben. In solcher Bedrängnis gelobte Donna Inesilla, sie würde, im Falle sie mit dem Leben davonkäme, das unter ihrem Herzen keimende Wesen dem Klosterdienste weihen [...] Nun, ihr Flehen wurde erhört:die Krankheit ward von ihr genommen",und gebar ein Mädchen. (Inseltaschenbuch, 1986, übersetzt von: Polakovics, S.157; eine sprachlich sehr ansprechende Übersetzung) 
Was ist nun dabei der "krasseste Aberglaube"? Daß diese Mutter glaubt, daß Gott ein Gebet erhören kann und will und daß die Bereitschaft Gottes, dies Gebet zu erhören, steigen würde, weil die Mutter es mit dem Gelübde verbindet, daß wenn sie ein Kind zur Welt bringt trotz ihrer lebensbedrohlichen Erkrankung, daß sie dies Kind dann Gott zum "Klosterdienste" Gott übergeben wird.Daß der Klosterdienst ein Gott wohlgefälliger Dienst sei, wird- wird die Negativtendenz der Darstellung des Klosterlebens in diesem Roman mitberücksichtigt, auch als krasser Aberglaube anzusehen sein. 
Wird damit aber nicht die Substanz jeder Religion als Aberglaube diskreditiert? Es kann wohl philosophisch Gott so gedacht werden, daß er keine Gebete erhören kann- so Aristoteles- aber in jeder Religion wird Gott selbstverständlich als Gebete erhören Könnender und Wollender präsumiert. Ja, von Gott wird dabei geglaubt, daß er sich um des Menschen willen so sehr akkomodiere, daß er auch Gebete, bei denen der Bittende verspricht, tust Du mir Gutes, werde ich Dir auch Gutes tuen, um dieses Versprechens willen erhören will.
Daß dann die Mutter von ihrer Krankheit erlöst wird, nachdem sie so gebetet hatte, deutet dann die Mutter als eine Gebetserhöhung. Ein Nichtabergläubischer kann dagegen hier nur einen Zufall sehen, daß die Heilung in keinem Falle durch Gott gewirkt sein kann oder aber daß der Glaube der Frau sie geheilt habe, daß es  also um ein psychologisch erklärbares Ereignis sich handele und so mitnichten um eine Heilung durch Gott. 
Was ist aber gewonnen für den Menschen, wenn er sich von diesem Aberglauben emanzipiert? Zuerst fällt auf, daß die bloße Behauptung, daß es a) entweder gar keinen Gott gäbe, oder daß er b) keine Gebete erhören kann und will oder c) daß er, wenn er schon  Gebete erhören kann und will, ihm Gelübde gleichgültig seien, nur Behauptungen sind, die durch nichts begründet sind- schon gar nicht wissenschaftlich rational! Dieser Vorstellungskomplex wird einfach als abergläubisch diffamiert.
Zudem bleibt auch völlig unreflektiert, warum, wenn es denn Götter oder einen Gott gäbe, warum die dann nicht Gebete erhören sollen könnten! Es wäre wider diese schlichten Behauptungen anzufragen, wieso es denn einsichtig sei, daß wenn es Götter oder einen Gott gibt,daß die das nicht können. Oder es reduziert sich der Vorwurf des Abergläubischen schon allein auf den Glauben, daß es Götter oder einen Gott gäbe. Nur, der Atheismus ist nun selbst wissenschaftlich nicht verifizierbar- es ist auch nur der Glaube, daß es Gott nicht gibt. Der Anti-Aberglaube steht so auf so schwachem Fuße, daß er sich schwerer als das Vernünftige wider das Unvernünftige des Glaubens an Götter legitimieren kann. 
Jede Religion lebt aus der Prämisse, daß Gott Gebete und Opfer erhören kann, daß es ihm nicht gleichgültig ist, wie dann der Beter und Opferer lebt. 
Nun drängt sich ein Verdacht auf? Könnte es sein, daß diese Kritik des "krassen Aberglaubens",wie sie hier in diesem Roman skizziert wird, so erfolgreich war, daß in der Kirche man auch anfing, dies als Aberglauben abzulehnen, daß in der Kirche selbst eine nicht mehr abergläubische Konzeption der christlichen Religion entworfen wurde und wird: eine Religion, die Gott nur noch als eine Begründungsinstanz für Morallehren anerkennt und den Christen gern als unreligiösen Menschen sähe, der seinen Glauben nur noch rein moralisch lebt?
Nur, was für ein entsetzlich aufklärerisches Erlebnis, wenn der Roman: "Der Mönch" zu ende gelesen ist und so viel kraß Abergläubisches sich dann als wahr erweist- ja, daß dieser Roman eine große Huldigung des Shakespeare Votums ist, daß zwischen Himmel und Erde es viel mehr gibt, als es nach der philosophischen Aufklärung geben darf, daß vielleicht das Genre des romantischen Schauerromanes, zu dessen gediegensten Hervorbringungen dieser Roman zu zählen ist, gerade eine sehr feinsinnige Kritik der philosophischen Aufklärung ist, indem dies Genre das durch die philosophische Aufklärung aus der Realität Verdrängte wieder zur Sprache bringt, sie so realistischer ist als die Aufklärungsliteratur?  

Zusatz:
Die größte Gnade auf dieser Welt ist, so scheint es mir, das Nichtvermögen des menschlichen Geistes, all ihre inneren Geschehnisse miteinander in Verbindung zu bringen. Wir leben auf einem friedlichen Eiland des Unwissens inmitten schwarzer Meere der Unendlichkeit, und es ist uns nicht bestimmt, diese zu bereisen. Die Wissenschaften - deren jede in eine eigene Richtung zielt - haben uns bis jetzt wenig bekümmert: aber eines Tages wird das Zusammenfügen der einzelnen Erkenntnisse so erschreckende Aspekte der Wirklichkeit eröffnen, daß wir durch diese Enthüllung entweder dem Wahnsinn verfallen oder aus dem tödlichen Licht in den Frieden und die Sicherheit eines neuen, dunklen Zeitalters fliehen werden.“1
1Lovecraft H.P., Cthulhus Ruf. In: Lovecraft, H.P., Cthulhu Geistergeschichten, Deutsch von H.C. Artmann, 1972, S. 193.
      

Mittwoch, 26. September 2018

Zum Kampf wider die Religion: Nur Menschen agieren in der Geschichte

Ein eigentümliches Glaubensbekenntnis:
"Da macht man in seinen alten Tagen noch Erfahrungen, die man nie für möglich gehalten hätte.Ich bin ein gläubiger Mensch ["Die Hände der Frau hielten einen Rosenkranz umschlungen,den sie offenbar im Halbdunkeln gebetet hatte"S.19],meine Herren von der Zeitung.Und deshalb halte ich nichts auf dieser Welt für unmöglich.Der Schöpfer ist zu allem fähig, und er kann uns Mächte und Kräfte offenbaren, die wir mit unserem kleinen Verstand nicht fassen können. Was hat er alles durch seine Heiligen bewirkt, nicht wahr? Aber man muß gut unterscheiden zwischen den Kräften des Guten und des Bösen." 
Wo findet sich dies Bekenntnis wohl? Auf der Internetseite: katholisch de? Mitnichten: Da lesen wir in einem Artikel zu den Stigmatiesierungen von Heiligen als Angriff auf den in conservativen Kreisen so verehrten heilig gesprochenen Pater Pius am 20.9. 2018:
"Am 2002 kanonisierten Padre Pio zeigt sich, dass die Echtheit der Stigmata auch für eine tiefe Verehrung durch die Gläubigen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Kritiker hatten schon zu Lebzeiten den Verdacht geäußert, der Pater habe sich seine Wundmale mit ätzenden Stoffen selbst zugefügt. Eine vatikanische Untersuchungskommission wertete die Stigmata in den 1930er-Jahren dagegen als Ergebnis von Autosuggestion – sah also eine durch das Unterbewusstsein gesteuerte Herbeiführung der Wunden." Der Kampf gegen den Wunderglauben zählt nun mal zu den wichtigsten Punkten der Reformagenda  aller Modernisten. Gott wirkt keine Wunder, der Sohn Gottes und alle Heiligen auch nicht (daß die Bibel anderes aussagt: umso trauriger), sodaß alles als Wunder Geglaubte rein weltimmanent erklärbar ist.
Wo steht also dies Bekenntnis? In einem "Trivialroman", verfaßt von Dan Shocker (ein Pseudonym): "Die Geister Girls von W. in der Romanheftserie: Larry Brent, Nr 98, S.19. Wie kommt es, daß das, was auf der katholischen Internetseite kath de  nie  zu lesen sein wird, stattdessen in einem Trivialroman erscheint? 
Ist etwa der katholische Glaube aus der Kirche ausgewandert und dort weitestgehend durch einen einfachen Humanitarismus ersetzt worden, in dem Gott nur noch als Appell zur Humanität fungiert und findet so der Glaube sein Exil etwa in so einer Gruselkrimiserie?  Vielleicht ist aber auch die Welt des Horrors eine, die sich durch eine eigentümliche Nähe zur Religion auszeichnet, daß da, wo an das Böse noch geglaubt wird, auch der Glaube an etwas übernatürlich Gutes lebendig ist, denn wie könnte letztlich ohne Gott das radical Böse besiegt werden? Der Humanitarismus dagegen kennt nichts wirklich Böses, nur von Menschen falsch Gemachtes, und dann sind die Menschen auch für ihr böses Tuen gar nicht verantwortlich, weil ja immer die Gesellschaft verantwortlich ist für menschliches Fehlverhalten. Deshalb ist auch der Kampf gegen das Böse eine rein menschliche Aufgabe, zu der es keine übernatürliche Hilfe bedarf. Wie anders das Genre des Horrorromanes, in dem böse Wesen durch geweihte Kreuze etwa bekämpft werden? Aber das gehört alles in die Welt des Aberglaubens, der die reale Welt gegenübersteht, die durch die Aufklärung Entzauberte (Max Weber) in die genaugenommen auch ein lebendiger Gott nicht mehr hineinpaßt: Gott darf da nichts mehr wirken, nicht mal die Wundmale Christi an dem heiligen Pater Pio! 
Nur: Ist es nicht bedenkenswert, daß der Schauerroman nach der Aufklärung erst das Licht der Welt erblickte, man denke an M.G.Lewis:Der Mönch oder an E.T.A.Hoffmann: Die Elixiere des Teufels.Dieses Niveau erreicht selbstredend die Larry Brent Serie nicht, aber das heißt noch lange nicht, daß diese nicht Romane ein einzigartiges Lesevergnügen bereiten uns vor Augen führend, daß es zwischen Himmel und Erde viel mehr gibt, als die Schulweisheit wahrhaben will (Shakespeare) und das ist das Fundamentalbekenntnis jeder Religion!

Corollarium 1
Wer kann als Subjekt in der Geschichte gelten? Hier besteht die Rationalisierung der Geschichte durch die Aufklärung  schlicht in dem Ausschluß von allen übernatürlichen Subjekte aus der Geschichte: kein Gott, kein Teufel, keine Engel und keine Daimonen, denn in der Geschichte agieren nur Menschen, wobei einige durch ihren Glauben an Gott und Teufel, Engel und Daimonen zu ihrem Tuen motiviert wurden, aber nie wirken solche Wesen in der Geschichte.Dies berühmte Karl Marx Votum veranschaulicht das Geschichtsverständnis der Moderne:
"Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen." Weil die Geschichte nicht frei und selbstgewählt gemacht wird von den Menschen erscheint sie ihnen fremdbestimmt. Der Glaube nun an übernatürliche Wesen, die die Geschichte bestimmen, gründet sich so in dieser Nichtselbstgewähltheit der Geschichte. Erfassen sich die Menschen erst selbst als freie Hervorbringer ihrer Geschichte, dann verschwindet dieser Glaube an Übernatürliches.  

Dienstag, 25. September 2018

Das Imperium der Homosexlobby schlägt zurück

Der Mißbrauchsskandal evoziert nun eine propagandistische Meisterleitung der Homo-sexlobby.Katholische de proklamiert ganz im Geiste dieser Vernebelungs-propaganda:"Homosexualität und Missbrauch: Der Zusammenhang, der keiner ist" (katholisch de am 25.9.2018) Nun gibt es zwar Kardinäle, die da einen Zusammenhang sehen, wie etwa die Kardinal Burke, der behauptet, "dass es sich bei dem Missbrauch vor allem "um homosexuelle Handlungen mit jugendlichen, jungen Männern" gehandelt habe.", der von einer Homosexunkultur in der Katholischen Kirche spricht.(katholisch de am 25.9.20189) aber das ist natürlich völlig unwahr.
Denn die "Forscherin Margaret Smith[ kam] sogar schon 2009 ausdrücklich zu dem Befund, dass "sexuelle Identität und sexueller Missbrauch klar getrennt werden müssen". Es gebe keinen nachweisbaren Zusammenhang "zwischen homosexueller Identität und größerer Wahrscheinlichkeit von Missbrauch." 
Das leuchtet jedem Gutmenschen ad hoc ein, daß wenn bei 5 sexuellen Mißbräuchen 4 die Opfer männlichen Geschlechtes sind, die Täter genauso gut heterosexuelle wie homosexuelle Männer sein könnten. Frägt man aber nach, warum denn ein hetero-sexueller Mann sich sexuell an Buben oder jungen Männern befriedigen solle, stößt man auf eisiges Schweigen. Läse man die Aussage dieser Forscherin zudem genau, stieße man auf eine weitere Ungereimtheit: Wenn es wahr wäre, daß Homosexuelle so selten oder auch so häufig wie Heterosexuelle sexuelle Mißbräuche begingen, dann würden die einen sich an Buben und junge Männer, die anderen an Mädchen und junge Frauen vergreifen, sodaß wenn die überwiegende Anzahl der Opfer männlichen Geschlechtes ist, weiterhin gilt, daß für die Mißbräuche in der Kirche überwiegend Homosexuelle verantwortlich sind.
Was so offensichtlich ist, muß eben verschleiert werden. So wird dann auch der jesuitische Homosexapologet Martin als Kronzeuge angeführt, daß die Mißbräuchsfälle nichts mit ausgelebter Homosexualität zu tuen habe. 
Ja, Papst Franziskus, auch ein Jesuit hat eigens den "Klerikalismus" als die Ursache entdeckt -und jetzt muß erklärend wider katholisch de hinzugefügt werden- um von den wahren Tätern abzulenken. Vollmundige Betroffenheitserklärungen Deutscher Bischöfe werden nun zu Hauf pubiziert, aber in jeder wird der Zusammenhang von der Homosexualität und den sexuellen Übergriffen ausgespart. Ja, auf die Opfer sei jetzt zu hören, so ausschließlich, daß von den Tätern nicht mehr die Rede ist: perfekter Täterschutz.

Szenenwechsel: 
"Der Kardinal von Chicago, [Erzbischof Blase Cupich] hat einen Pfarrer vom Dienst suspendiert, der ein Regenbogenbanner verbrannt hatte."  (Katholisch de 25.9.2018) Dieser so ob des Verbrennes einer Homosexfahne gemaßregelte Priester ist laut diesem Artikel selbst zweimal sexuell mißbraucht worden, einmal von einem Pfarrer. Die Mißbräuche seien  "definitiv eine schwule Sache", urteilte dies Opfer. "Der Erzbischof von Chicago[Cupich]hat behauptet, die Missbrauchsskandale hätten nichts mit gelebter Homosexualität von Priestern zu tun.  Kath net:16 August 2018, 11:0 und das Opfer wurde suspendiert! Man darf eben- auch als Opfer- nicht von den Tätern sprechen!   

Eine Aussicht:
Die Homosexlobby ist in der Katholischen Kirche und wohl auch in dem Klerus fest verankert- ja, sie hat schon so viel Macht, daß nur noch Außenseite hier sich trauen, die Wahrheit zu sagen. Das hat eine Folge: Weil die Täter verschwiegen werden, werden sie wie bisher auch weiter machen können. Sie genießen den Täterschutz der politischen Korrektheit.  


Montag, 24. September 2018

Papst Franziskus: "Ich bin ein Teufel"

"Papst Johannes Paul II. „war ein Heiliger, ich [aber] bin ein Teufel“. Das hat Medienberichten zufolge Papst Franziskus wörtlich gegenüber Journalisten gesagt, als ihm während seiner Litauenreise am Samstag eine Biografie über den polnischen Papst geschenkt wurde."  Katholisch de am 24.9.2018. Zu diesem Zeitpunkt haben schon 63 Leser ihren Kommentar zu dieser Selbstaussage des Papstes publiziert. Viel Lesenswertes findet sich dadrunter. 
Was soll und kann man zu diesem päpstlichen Ausspruch sagen? Daß zu fragen sei, was die Sprecherintention dieser Aussage gewesen sei oder ist zu konstatieren, daß, nachdem diese Aussage erst einmal getätigt worden ist, sie sich von der Aussagenintention des so Gesprochenhabenden emanzipiert  und jetzt eine Eigenbedeutung erhalten hat? 
Soll auf der Sachebene im Vertrauen auf Gottes Regieren geurteilt werden, daß " ein Teufel" nicht Papst werden kann? Soll geurteilt werden, daß zwar Jesus Christus selbst zu Petrus, dem Papst in spe sagte: "Weiche von mir,Satan" (Mt 16,23), daß aber das nur geschehen konnte, da Petrus zu diesem Zeitpunkt noch nicht als Papst eingesetzt war?
Oder soll angesichts der destruktiven Amtsführung des Papstes die Frage gestellt werden, ob diese Aussage nicht zutreffend die Qualität dieses Pontifikates bezeichnet, völlig unabhängig davon, was der Papst sich dabei gedacht haben mag, als er das ausrief?
Oder soll der Leser sich einfach denken, daß hier Papst Franziskus sich mal wieder öffentlich als ach so Demütiger in Szene setzen wollte, nur daß er da eben sich verformuliert hätte? Oder wird Papst Franziskus so maßlos unterschätzt- daß er, der jetzt so sehr im Feuer der Kritik steht, sich durch diese paradoxe Intervention aus dem Schußfeld seiner Kritiker nehmen wollte: etwa im Sinne von, daß wer ihn kritisiere in ihm, statt den Papst zu sehen, einen Teufel sähe? Aber er könne kein Teufel sein, weil er der Papst sei.Denn die meisten Leser werden doch wohl spontan mit einem Nein! reagieren: Das kann der Papst nicht sein. War das seine Intention?
Fragen und keine Antworten! 

Sonntag, 23. September 2018

Ein Christ darf niemals Nationalist sein! oder politisch korrekte Nächstenliebe

In dem Jesuiten-Magazin 2018/3 dem Thema: "Die Welt-unser Haus" gewidmet, schreibt auch eine evangelische Publizistin und Mitglied des Präsidiums des "Deutschen Evangelischen Kirchentages",
Beatrice von Weizäcker.Ihr Vater ist der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizäcker, der ja in diesem Amt Stalins Position, daß Deutschland 1945 befreit wurde zur Staatsdoktrin erklärte. Der Beitrag seiner Tochter enttäuscht dann die Leserschaft nicht: 100 prozentig politisch korrekt  kämpft sie auf 2 Seiten gegen den politisch unkorrekten "Nationalismus" (S12f):" Eine Christin darf niemals Nationalistin sein."
Jetzt stünden wir vor einem beachtlichen Interpetationsproblem, würde uns die Weizäcker Tochter nicht selbst in diesem Text sagen, was sie unter " Nationalismus " versteht.
Nationalist ist, wer von "Illegalen" spricht- damit sind Menschen gemeint, die ohne eine Aufenhaltsgenehmigung in Deutschland leben, oft abgelehnte Asylantragssteller, die sich nun widerrechtlich in Deutschland bleiben. Wenn ich also in die Wohnung von Frau von Weizäcker einbreche und mich dann da verköstige, während ich: "Asyl, Asyl" vor mich hin murmele und mich als Armutsflüchtling bezeichne, ist meine dortige Anwesenheit kein illegales Eindringen und kein illegaler Aufenhalt. Würde aber die Wohnungsbesitzerin den Eindringling als illegalen Eindringling bezeichnen, der kein Recht hat, hier in dieser Wohnung zu leben, dann wäre sie eine Nationalistin .So urteilt eine Juristin. Es gibt also kein Recht auf eine eigene Wohnung, auf ein eigenes Haus, denn jeder ist moralisch verpflichtet, jeden, der in seiner Wohnung oder seinem Haus leben will, dort auch wohnen zu lassen bei freier Logie! 
Nationalist ist, wer solchen Besuch in seinen vier Wänden auffordert, diese Wohnung zu verlassen, in der er unerlaubt weilt, während er von dem Wohnungsbesitzer auch noch kostenfrei eine Vollversorgung einfordert. Die Rückführung von ungebetenen Gäste ist eine unmoralische Handlung, also daß man sie aus der eigenen Wonung hinauskomplimentiert.
Nationalist ist, der angesichts der Tatsache, daß Einbrecher bei dem Versuch, durch eine eingeschlagene Fensterscheibe in das fremde Haus einzudringen sich schwerste Verletzungen zuziehen, weiterhin die Fenster und Türen verschlossen hält, und so für die Eindringlinge ein unzumutbares Verletzungsrisiko in Kauf nimmt. Nein, das Verschließen von Türen und Fenstern zur Abwehr illegaler Eindringlinge ist per se etwas Unmoralisches, denn doch nur Not und Armut läßt doch diese armen Menschen zu Einbrechern werden. Es ist wohl auch zutiefst unmmoralisch, sein Auto abzuschließen und den Zündschlüssel abzuziehen, weil es so "Armen" erschwert wird, das Auto in Eigenbesitz zu übernehmen.Wenn Einbrecher bei dem Versuch des Eindringens  in eine Bank etwa sich verletzen, gar tödlich beim Versuch des Aufschweißens des Banktresors, dann ist das ein unverzeiliches Fehlverhalten der Bank, die doch sowieso so viel Geld hat, daß sie eine Ausleerung ihres Tresores gut verkraften kann.   
Denn es gehört zu der "Würde des Menschen", überall, wo er will sich niederzulassen und zu wohnen, auch und gerade im Eigentum anderer! Denn der Wille zum Eigentum ist Nationalismus!Nur wer sagt, alles, was mir ist, gehört auch jedem Anderen, will er es nur, ist kein Nationalist. Ob das wohl auch für die Ehefrauen gilt, die jeder Ehemann Fremden dann frei zur Verfügung zu stellen hat, besonders dann, wenn der Fremde lang ohne Sex leben mußte? 
Ach ja, und das alles ist dann praktizierte "Nächstenliebe". Aber eigentlich ist das praktizierte Fernstenliebe: Die Moral dieses evangelischen Gutmenschen gleicht der einer Mutter, die sich um alle fremden Kinder in der Umgebung kümmert, aber ihre eigenen dann vernachlässigt- denn die Liebe zum Eigenen ist gelebter Nationalismus. Wenn es war wäre, daß ein Christ nicht Nationalist sein darf, dann heißt das, daß die Selbstliebe Sünde ist. Und darum besteht diese pseudochristliche Nächstenliebe im Willen, das Eigene zu zerstören. 
Zu fragen ist nun nur noch, was wohl bei solchen Gutmenschen  das beherrschende Motiv ist: die Liebe zum Fremden oder das Nein zum Eigenen. Fragen wir doch die Gutmenschen selbst, statt daß hier spekuliert wird: "Mehrere tausend Teilnehmer sind auch in diesem Jahr dem Aufruf zum „Marsch für das Leben“ gefolgt, um in Berlin für den Schutz ungeborenenen Lebens zu demonstrieren. Begleitet wurden sie vom Protest radikaler Feministen und Vertretern der Homo-Lobby die wütende Parolen wie „Deutschland stirbt aus, Applaus, Applaus“ skandierten.Junge Freiheit am 22.8.2018   Oder wie es eine politisch korrekte Musikband auf dem Antirechtskonzert in Chemnitz so treffend auf den Punkt bringt: Deutschland ist Scheiße, Deutschland ist Dreck. Das sind authentische Antinationalisten. Soll das jetzt auch praktiziertes Christentum sein? 

Corollarium 1
Wie Familien in Wohnungen oder Häusern wohnen, so Völker in Staaten als ihrem Wohnhaus. Das Recht des jeweiligen Wohnungsinhabers ist es, frei zu entscheiden, wer als Gast aufgenommen wird und wer nicht. Der FDP Chef Lindner erfaßt das so: „Es gibt kein Menschenrecht, sich seinen Standort auf der Welt selbst auszusuchen.“

Samstag, 22. September 2018

Gesellschaf ohne Religion? Geht das?

" Die religiösen Kräfte der sozialen Integration sind infolge eines Aufklärungsprozesss erlahmt, der so wenig rückgängig gemacht werden kann, wie er willkürlich produziert worden ist.", stellt Jürgen Habermas, Der philosophische Diskurs der Moderne, 1988, S.104 fest. Damit steht für Habermas fest, daß die Religion nur noch im Privatleben von Relevanz sein kann, wohingegen für die "soziale Integration" andere Größen nun die Verantwortung zu übernehmen haben. Später wird Habermas einem "Verfassungspatriotismus" diese Aufgabe der Sozialintegration zuschreiben.Damit konzediert er, daß die modern bürgerliche Gesellschaft aus sich heraus diese Sozialintegration nicht leistet. Als Beleg zitiert er Friedrich Schillers bekanntes Votum, daß die bürgerliche Gesellschaft das "System des Egoismus" sei (S.60). Hegel wird dann als weiterer Beleg der Zerreißung der Einheit  der vormodernen Gesellschaft zitiert: " In der bürgerlichen Gesellschaft ist jeder sich Zweck, alles andere ist ihm nichts. Aber ohne Beziehung auf andere kann er den Umfang seiner Zwecke nicht erreichen.Diese anderen sind daher Mittel zum Zweck des Besonderen." (S. 50)
Anders gesagt: Der freie Markt als das Ordnungsprinzip der modernen Gesellschaft konstituiert den Menschen als homo oeconomicus, der nur noch Beziehungen zu anderen als Geschäftsbeziehung unterhält, daß der andere ihm zum Mittel der Realisierung seiner Interessen wird in der Differenz von Arbeitgeber und Arbeitnehmer und der von Produzent und Konsument. Die bürgerliche Gesellschaft ist das Leben der endlich vielen Einzelinteressen, die nach Verträgen zu wechselseitigem Nutzen strebt. Aber es ist so keine soziale Gemeinschaft. Die Vergemeinschaftung habe nun in voraufkärerischen Zeiten die Religion übernommen, aber die sei durch die Aufklärung ihrer sozialen Integrationskraft verlustig gegangen. Sie würde nur noch privat individualistisch gelebt.  
Habermas evoziert nun den Eindruck, als wenn der Prozeß der Aufklärung ein sich notwendig ereignen müssender Vorgang sei, der so auch nicht revozierbar sei. Dagegen muß festgestellt werden. daß a) die Reformation kein notwendiges Ereignis gewesen war, das sich aus dem Wesen der christlichen Religion ergeben mußte, sondern ein kontingentes Ereignis. Der aus der Reformation dann sich ergebende innerchristliche Religionskrieg des 17.Jahrhundertes schuf dann erst die Voraussetzung für das Projekt der Aufklärung als den Domestikationsprozeß der christlichen Religion. Daß nicht jede Religion so einen Domestikationsprozeß durchlaufen muß, zeigt die islamische Religion, die als nichtdomestizerte sich nun der christlichen Religion gegenüber so auch als die weitaus vitalere erweist. 
Ist aber der Verlust der Vitalität der christlichen Religion durch die Aufklärung, ihre Domestikation das letzte Wort über die christliche Religion? Faktisch soll in den postmodernen Gesellschaften der Komplex der Politischen Korrektheit und der Holocaustreligion die Funktion der christlichen Religion als der des öffentlichen Lebens übernehmen.Wir verdanken  Novalis Schrift:"Christentum oder Europa" die geistvollste Rekonstruktion der Idee der mittelalterlichen Welt als die Einheit in der wahren Religion gerade als Kontrastfolie zur Zerreißung alles Gemeinschaftlichen in der Moderne. In dieser Tradition frägt dann auch Habermas noch nach einer neuen Möglichkeit füt eine Einheit der modernen Gesellschaft, die die christliche Religion nicht mehr leisten kann.
Wird auf den innerchristlichen Diskurs geschaut, dann findet sich da eine eindeutige Antwort: Die Kirche stimmt Habermas zu, daß die christliche Religion nicht mehr das Einheitsband für unsere postmoderne Gesellschaft sein kann, sodaß sie sich selbst der neuen öffentlichen Einheit stiften sollenden politischen Korrektheitsideologie verbunden mit der Holocaustreligion subordiniert und sie so als die öffentliche Religion der Postmoderne anerkennt.
Damit zeigt sich aber auch, daß die aufklärerische Hoffnung auf eine vollkommen säkularisierte Welt sich als Utopie erwies. Zu beachten ist dabei, daß sehr wohl der Einzelmensch vollkommen religionslos sein Leben führen kann, daß aber Gesellschaften eine öffentliche Religion brauchen, um für sich eine kulturelle Einheit hervorzubringen, die eine Auflösung in nur noch ausgelebte Einzelinteressen verhindert als völlige Privatisierung des gesellschaftlichen Lebens.  

Freitag, 21. September 2018

Die Besessenheit und die Sucht- eine Spurensuche

Eingedenk des Votums von Carl Schmitt, daß zentrale Begriffe des politischen Diskurses säkularisierte Begriffe der Theologie sind könnte doch gefragt werden, ob nicht etwa auch der zeitgenössische Begriff der Sucht mit all seinen Derivaten eine Umformung des Begriffes der Besessenheit ist. Die Vorstellung einer daimonischen Besessenheit und die Aufgabe des Exorzisten, den so Besessenen zu befreien, ist uns als Bibelleser wohl vertraut, auch wenn die biblischen Erzählungen vom Wirken des Exorzisten Jesus Christus nicht nur der modernen Bibelkritik ein Ärgernis ist. Die kritische Leben Jesuforschung weißt nur wenig Konsense auf, zu sehr werden da Idealbilder der Exegeten in die Person Jesu hineinprojiziert, aber daß Jesus sich als Exorzist verstand, dem stimmen wohl alle zu.
Die Theologie steht somit vor einem gravierenden Problem, da sie präsumiert, daß es keine Daimonen und somit auch keine Besessenheit geben kann, sodaß auch der Exorzismus eine Unmöglichkeit ist. Was tat Jesus also, wenn er Besessene heilte? 
A) Jesus tat nur so, als ob er Daimonen austreibe aus Rücksicht auf die "Primitivität" seiner Jünger.
B) Leider war auch Jesus als Mensch eingebunden in das antike Weltbild, in dem es Daimonen und
     Besessenheiten gibt. Jesus meinte so zwar, daß er Exorzismen vollzöge, realiter tat er aber etwas
     ganz anderes, was er selbst nicht verstand: Seine "Exorzismen" müssen nachträglich psycholo-
     gisch erklärt werden.
C) Er vollzog gar keine Exorzismen, die Exorzismuserzählungen sind reine Phantasieprodukte der    
     Gemeinden, die ihr Jesusverständnis so in Vorstellungen des antiken Weltbildes ausdrückte.

Somit wäre das Thema der "Besessenheit" und das des Exorzismus erledigt.Aber wie nun, wenn das aus der Theologie und Religion Herausgebannte sich in anderen Diskursen neu beheimatete? Was fällt uns da im Diskurs über Sucht/Süchte auf? Wird die Sucht da nicht phänomälogisch so beschrieben wie eine daimonische Besessenheit? Spricht dieser Diskurs nicht von dem Verlust des Herrseins im eigenen Hause, daß also der Süchtige so sehr durch die Sucht bestimmt wird, daß es nicht mehr heißen kann: Ich habe eine Sucht sondern die Sucht hat mich (fest im Griff)? Der Verlust des Selbstbestimmungsvermögens ist geradezu die Sucht, die Aufgabe des Iches, seine Unterwerfung unter die Sucht, deren Appendix das Ich dann wird. Solange das Ich noch die Instanz ist, dem ich all mein Tuen als Subjekt zuschreibe, bin ich nicht süchtig- süchtig bin ich eigentlich erst, wenn die Sucht in mir mich bestimmt, daß ich nicht mehr aufhören kann, Alkohol zu trinken, weil nicht ich trinke, sondern die Sucht durch mich.
Diesen Subjektswechsel kann der Apostelfürst Paulus auch positiv als Besessensein durch Jesus Christus bezeichnen:Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Gal 2,20 -die negative Besessenheit ist dann die Einwohnung eines Daimons in dem Menschen, sodaß da gilt: Nicht ich lebe mehr, sondern der Daimon in mir. Die Sucht wird so wie eine Besessenheit durch den Daimon "Sucht" beschrieben! Die zeitgenössische Vorstellung von den "Süchten" ist so die moderne Version der alten Daimonenlehre. 
Welche Folgen hat das? 
A) Das Wesen der Sucht wird verkannt und nähme man die Interpretation der Sucht als "Besessen-
     heit" ernst, wäre keine Therapie mehr möglich, sondern der Patient müßte exorzisiert werden.
     Sucht ist nüchtern gesehen ein erlerntes Fehlverhalten, das zum Habitus (Aristoteles), zur 
     "schlechten Angewohnheit geworden ist, daß es einem in Fleisch und Blut eingegangen ist.
      Das Ich bleibt dabei Herr im eigenen Hause, es reproduziert nur spontan immer wieder das zum
      Habitus gewordene Verhalten. Zur Veranschaulichung: Am Anfang ist der Likör: Wer Sorgen hat,
      der hat auch Likör- eine Lernerfahrung stellt sich ein: Gegen Sorgen hilft der Alkohol, er betäubt
      den Schmerz der Seele und je größer der Schmerz, desto mehr Alkohol ist zu trinken, damit die
      betäubend wohltuende Wirkung einsetzt. Es wird zur Regel, daß stets alle Sorgen so mit dem 
      Alkohol "beseitigt" werden, nur daß ernüchtert die Sorgen wieder auferstehen, sodaß die Sucht
      dann erst vollständig entwickelt ist, wenn der Trinker nur noch alkoholisiert sein Leben- betäubt-
      erträgt.
      Wird so eine Sucht analysiert, ist klar, daß die Sucht eine angelernte dysfunktionale Umgangs-
      weise mit einem Problem ist, die zur festen Gewohnheit wurde, zu einem Habitus. Da das Ich
      dabei aber das Subjekt des Tuens bleibt, kann es durch eine Therapie eine andere Umgangsweise
       mit dem Problem erlernen, die dann wiederum zu einem Habitus werden muß, damit die 
       schlechte Gewohnheit durch eine gute oder bessere ersetzt wird. Ein Habitus kann nur durch das
       Erlernen eines anderen ersetzt werden, den die allein cognitive Einsicht in die Verkehrtheit eines
       erlernten Verhaltens löscht dieses noch nicht aus dem Verhaltensrepetoire eines Menschen. 
       Ist dagegen das Subjekt "besessen", kann es nicht umlernen, und das falsche durch ein besseres
       Verhalten ersetzen. Als "Besessener" ist der Patient nicht mehr lernfähig; er muß erst von dem
        "Daimon" Sucht befreit werden, und hier verhält sich der Besessene rein passiv, nur der 
        Exorzist wirkt.
B)    Sucht als "Besessenheit" sich vorzustellen, hat aber einen "Vorzug": Der Patient ist ein reines 
        Opfer; er ist einfach nur noch "besessen", sodaß diese Besessenheit ihn bestimmt und nicht 
        mehr er sich selbst. So wird die Schuldfrage gestrichen; es ist einfach ein Schicksal, daß 
        jemand "besessen" ist. Aber genau diese Suchtanalyse verunmöglicht eine Therapie, denn
        ein "Besessener" ist nicht therapierbar, weil er nicht mehr das Subjekt seines Lebens ist:
        Nicht mehr ich lebe, sondern die Sucht in mir. 
So zeitigt diese Auswanderung der Vorstellung der Besessenheit in den Raum der medizinischen Therapie für den Umgang mit Suchtkranken fatale Folgen. Es zeigt sich damit aber auch prinzipieller
ein Problem, das, was passieren kann, wenn Begriffe und Vorstellungen aus einem Vorstellungsraum, dem der Religion hier -ungeprüft- in einen anderen- den der Suchttherapie übernommen werden! Begriffe leben immer in einem bestimmten Vorstellungsraum, darin haben sie ihr recht, aber emigrieren sie in andere Vorstellungräume,können sie da höchst dysfunktional sich auswirken.    

 

Donnerstag, 20. September 2018

Ein neuer Angriff des Papstes auf die Kirche!

"Neues Papstdokument schreibt verpflichtende Synodenumfragen vor"- ein neuer päpstliche Angriff auf die Kirche. Zu offensichtlich ist hier die Intention dieser Reform für Synoden. Ganz realistisch geht Papst Franziskus davon aus, daß er für alle Punkte seines Deformprogrammes der Kirche "demokratische" Mehrheiten hinter sich hat. Es sei nur an die massenhafte Unterstützung durch Laien für das Kirchenvolksbegehren von: "Wir sind Kirche" erinnert, (Vgl dazu mein Buch: Uwe C. Lay, Der zensierte Gott) das konsequent durchgeführt den Tod der Katholischen Kirche herbeiführte, wäre es denn eine Möglichkeit der Kirche, sich selbst zu nichten. 
Aber es ist noch mehr: Dieser Papsterlaß signalisiert selbst schon den Paradigmenwechsel der Kirche: Sie will eine Marktwirtschaftskirche werden. Die Filialen vor Ort stehen dabei im Ruf, besser als die römische Zentrale die Nachfrage, die Konsumbedürfnisse erfassen zu können. Die Befragungsaktion, vor Ort im regionalen Absatzmarkt durchgeführt, ist sozusagen eine kirchliche Marktanalyse, welche Produkte der Kirche wie verpackt auf einen Absatz hoffen können: Was wollen unsere potentiellen Kunden von uns, wenn sie denn noch was von der Kirche wollen? 
Der Papst der Medien, der sich so medienwirksam in Szene zu setzen weiß, wird eben nicht nur den Mißbrauchsskandal überstehen, weil ihn die Medien stützen- wäre Kardinal Ratzinger noch Papst, die Medienwelt  skandalierte jetzt Tag und Nacht: Kreuzigt den Papst!-sondern er wird sein Destruktionsprogramm prolongieren. 
Schlimmstes ist zu befürchten. Auf der Amazonassynode ist der große Angriff auf den Zölibat zu erwarten: Er soll wohl prinzipiell erhalten werden, nur wird es dann großzügig Ausnahmen in Einzelfällen geben, vielleicht gar für ganze Regionen- so wie jetzt der Papst den Empfang der heiligen Kommunion für Geschieden-Wiederverheiratete als Einzelfallzulassung zum Regelfall machen will.
Die Jugendsynode- wird sie ein anderes Thema haben als Sex für alle, daß die Kirche alles, was Spaß macht, sie zu bejahen hat?  Die Bejahung der Homosexualität ist wohl das 1.Thema dieser "Räubersynode", auch wenn jetzt die Homosexlobby in die Defensive geraten ist, da es zu offensichtlich ist, daß homosexuelle Kleriker den größten Anteil an den Sexualmißbrauchsfällen stellt.Aber sie kämpft:
"Einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und Missbrauch herzustellen, wäre "unverantwortlich und würde alle homosexuell veranlagten Menschen in unerträglicher Weise stigmatisieren", sagte Zollner" Jesuit und Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzorganisation . katholisch de am 20.9.2018. 
Der Angriff  aufs Zölibat, die Bejahung der Homosexualität, die Auflösung der kirchlichen Morallehre durch die Zauberformel, daß das individuelle Gewissen die Letztinstanz des Entscheidens in allen Moralfragen ist, das ist wohl das Herzstück der päpstlichen Deformagenda, für die er sicher demokratische Mehrheiten unter den (organisierten) Laien finden wird. Die sollen so per Meinungsbild auf den Synoden Druck machen, daß sie dann richtig entscheiden. 

Corollarium 1
Wesentlich ist der Punkt, daß die Frage, was ist wahr?, respondiert wird mit der These: Wahr ist, was die Mehrheit will.  Das ist genaugenommen gut jesuitisch. Denn wenn vorkonziliar galt, wahr ist das, was die oberste Autorität als wahr deklariert, und diese Autorität war Gott oder das kirchliche Lehramt so gilt jetzt für einen Jesuiten, daß die Mehrheit die höchste Autorität ist: Was die Mehrheit will, ist wahr, weil sie es will. Da nun das Meinen der Mehrheit das Produkt des in den Medien Veröffentlichten ist, herrscht so demokratisch in der Kirche die vorherrschende veröffentlichte Meinung.

Mittwoch, 19. September 2018

Das Nein zum Zölibat und das Ja zum Homosex, das Allheilmittel?

"Rektor Klaus Mertes vom Canisius-Kolleg stellte die These auf: „Meine Kirche leidet an Homophobie.“ Nach Schätzungen gelten etwa 20 Prozent der römisch-katholischen Priester als homosexuell. In der katholischen Kirche gibt es seit Jahren einen vorsichtigen Wandel in ihrer generellen Haltung gegenüber gleichgeschlechtlich Veranlagten." So konnte man es schon am 1.2.2010 auf der Internetseite der "Welt" lesen unter der uns nicht verblüffenden Überschrift: "Missbrauch-Skandal entfacht neue Zölibat-Debatte".
Das Erfrischende an dem Diskurs über die Lage der Kirche ist doch, daß unabhängig vom jeweiligen Problem der Kirche die Lösung immer lautet, daß der Zölibat aufzuheben ist. Stellt man sich dann aber die Frage, warum denn eine Ehe einen Priester davon abhalten soll, sich an Buben zu sexuell zu vergreifen, findet auch der Phantasiebegabteste darauf keine Antwort, denn schließlich finden nur Heterosexuelle in einer Ehe auch die Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse, aber ein Homosexueller eben nicht und schon gar keiner, dem es nach jungen Männern oder Buben gelüstet. 
Aber nun gesellt sich zur Lieblingsforderung aller Kirchenreformer, weg mit dem Zölibat ja noch die Begeisterung für die Homosexualität.Für den Gutmenschen ist dieser ja der "homo superior", der nur verächtlich auf den Mann mit natürlichem Sexualverlangen herabschaut. Wenn nun in 4 von 5 Mißbrauchsfällen die Opfer männlichen Geschlechtes sind, dann liegt es wohl auf der Hand, daß Homosexuelle mit besonderer Vorliebe für Knaben den Täterkreis stellen. Sollte es wahr sein, daß 20 Prozent der katholischen Priester homosexuell sind, dann erklärte sich eben auch daraus das Faktum, daß in keiner anderen Organisation, in der sexuelle Mißbräuche vorkommen, der männliche Anteil der Opfer so hoch ist. 
Aber was folgern unsere Reformer daraus? Richtig! Die Kirche soll endlich die Homosexualität trotz ihrer Naturwidrigkeit positiv werten und so Homosexuellen die Tore weit öffnen zum Priesteramt. Wer nun aber darauf respondierte, daß dann wohl die Anzahl der sexuellen Mißbräuche an Knaben zunähme, der wird sicher medial gesteinigt, denn das ist politisch unkorrekt. Nein, die Homophobie führt allein zu solchen sexuellen Mißbräuchen an Knaben! 
Nur, eines irritiert: Wer Marquise de Sade, diesen Radicalaufklärer liest, kommt vor Augen geführt, daß gerade Homosexuelle, die ihre Sexualität frei und ohne moralische Beeinträchtigung ausleben, gerade an der Unzucht mit Knaben besonders viel "Freude" haben! Die Befreiung von aller Moral, die dieser Aufklärer so vehement predigt, realisiert sich ja gerade im sexuellen Mißbrauch der Mitmenschen. Je mehr die christlich-bürgerliche Sexualmoral aufgeweicht und in Frage gestellt wird, desto mehr wird hier mit gutem Gewissen gesündigt! 

Ein großer Verschleierer:
"Der Churer Weihbischof Marian Eleganti hat letzte Woche sexuelle Übergriffe in der katholischen Kirche mit Homosexualität in Verbindung gebracht. Ihr Bistum hat sich distanziert. Es sei kontraproduktiv. Warum?
Wer diese Verbindung macht, lenkt vom Thema ab. Es geht hier um sexuelle Übergriffe in der katholischen Kirche, um Machtmissbrauch – und nicht um Homosexualität."  So tönt der Kanzler des Bistumes St.Gallen in einem Interview am 2.9.2018 in der "Berner Zeitung".  Wenn eine heterosexueller Mann eine Frau vergewaltigt, hat das selbstverständlich etwas mit seiner männlichen Sexualität zu üben: er übt sie so aus, aber wenn ein Homosexueller Knaben sexuell mißbraucht, dann soll das kein Akt seiner Homosexualität sein? Absurd! Sicher wird man in beiden Fällen der angewandten Gewalt gegen das Opfer nicht gerecht, wenn sie allein als Mittel zur Realisierung der praktizierten Gewalt gedeutet wird, sondern sie muß als Mittel zur Steigerung des Lustgewinnes begriffen werden, wovon gerade Marquise de Sade authentisch Auskunft gibt. Aber dieser Radicalaufklärer zeigt auch, wie gerade die Auflösung der traditionellen Sexualmorallehre den Menschen zur sadistisch genossenden Sexualität emanzipiert!
 


Dienstag, 18. September 2018

Propaganda- oder selbst hergestellte Wahrheiten

Eine Meldung, die alle Gutmenschen begeistert: Mehrheitlich beurteilen die Deutschen die Zuwanderung als positiv. So lautete das Ergebnis einer Befragung! Die "Welt" jubelt, und nicht nur sie. Nur, wehe wenn nachrecherchiert wird!
"Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wie zufrieden die Deutschen mit der Integration und der Migrationsgesellschaft sind. Selbstverständlich erbrachte die Umfrage das vom Auftraggeber erwünschte Ergebnis: mehrheitlich glauben die Deutschen angeblich, so schreibt es die >Welt<, die aufgenommenen »Flüchtlinge« werden Deutschland kulturell bereichern. " (Freie Welt 18.9.2018)
Wie kommt man aber zu diesem Wunschergebnis? Glauben Sie, daß Alkoholkonsum in großen Mengen die Gesundheit gefährdet? 90% sagen Nein! Da 95% der Befragten in der Alkoholindustrie tätig sind, überrascht dies Ergebnis Niemanden. Und so kam dies Wunschergebnis zu stande:
"Von den erwählten 9.298 Personen waren lediglich 2.720 Personen (weniger als 30 Prozent) ohne Migrationshintergrund. Je 1.500 Menschen waren entweder Spätaussiedler, Türkischstämmige oder Ausländer aus der EU. Weitere 1.760 Befragte hatten einen Migrationshintergrund aus anderen Ländern und auch 369 Asylanten wurden befragt." (Freie Welt 18.9. 2018)
Aber was nützt dann so eine Befragung, wenn der Betrug so offensichtlich ist? Die Antwort fällt leicht: Das Wunschergebnis wird überall publiziert und was stört es dann, wenn auf einer Internetseite der Betrug aufgeklärt wird, die nur von wenigen-leider- gelesen wird. Der Erfolg dieser Falschmeldung legitimiert den Betrug.
Ganz groß herauskommen wollte nun ein Fernsehteam: " Die Szenerie war eindeutig: an einem [...]  AfD-Wahlkampfstand (das Logo war eindeutig zu erkennen) grölte ein [...]Wahlkämpfer in die Massen, einige kahlgeschorene Gestalten versammelt sich um den nachgestellten Wahlstand und wieder andere jagten einen dunkelhäutigen Mann medial wirksam quer durch das Kamerabild." (Freie Welt am 18.9. 2018). So ist die AfD wirklich! Endlich ist die Wahrheit enthüllt. Leider hat die Sache einen kleinen Harken: Hier traten nur Schauspieler auf, alles pure Fälschung. Wie peinlich aber, als das aufflog! Siehe dazu den Bericht der "Freien Welt". 
"So oder so ähnlich stellten sich die Möchtegern-Filmemacher offenbar die angeblichen Hetzjagden in Chemnitz vor - die sich allerdings gar nicht ereignet haben. Und weil sie sich nicht ereignet haben, wollte man möglicherweise mit diesem Filmchen der Wahrheit ein wenig nachhelfen. Finanziert übrigens durch Funk, einer Tochter von ARD und ZDF.
Wie traurig, da hätten ARD oder ZDF diese "Reportage" zur besten Sendezeit ausstrahlen können, ein Rechtsextremismusforscher hätte noch die Bilder kommentiert: Ja so sind die AfDler, die Nazis wirklich! und dann so ein Reinfall! Jetzt wird erklärt, das sei als Satire gemeint! Nein, hier versuchten Gutmenschen die Staatssicherheit der antifaschistischen  DDR  zu imitieren, die ja auch in Westdeutschland gerne mal Hakenkreuze anschmieren ließ, um so den präfaschitischen Charakter der BRD zu entlarven!
Eine Frage bewegt uns nun noch: Ob die Herren und Damen dieser Inszenierung wohl für ihre Zivilcourage im Kampf gegen Rechts mit antifaschistischen Orden geehrt werden, oder eine Extragratifikation erhalten für ihre Kreativität im Kampfe gegen Rechts?



Montag, 17. September 2018

Warum das Märchen vom nackten Kaiser in einer Demokratie eine Unmöglichkeit ist- oder:Die Lügenpresse

"Aber er hat ja nichts an!" sagte endlich ein kleines Kind. 'Herr Gott, hört des Unschuldigen Stimme!" sagte der Vater; und der Eine zischelte dem Andern zu, was das Kind gesagt hatte.
"Aber er hat ja nichts an!" rief zuletzt das ganze Volk. So lesen wir es in dem Märchen von Hans Christian Andersen, 1862: Des Kaisers neue Kleider. Aber das ist doch nur ein Märchen, das sich so in einem demokratischen Staat niemals könnte ereignen. Denn:
1. Gibt es in einer funktionierenden Demokratie die Massenmedien, die übereinstimend die schönen neuen Kleider des Regierungschefes preisen würden und jede gegenteilige Meinung, der Regierungschef sei doch nackt aufgetreten, als irrelevant verschwiegen.
2. Sollten in irgendwelchen Medien die Aussage getätigt werden, daß der Regierungschef nackt aufgetreten sei, ja, daß er wohl einem Betrüger zum Opfer gefallen sei, würde das umgehend als Falschnachricht oder als Haßrede gelöscht.
3. Wenn weiterhin ein Kind oder andere vor Ort behaupten, daß der Regierungschef nackt aufgetreten sei, so ist das völlig bedeutungslos, weil das ganze Volk rufen wird: Nie war unser Kanzler besser als jetzt gekleidet, denn die Medien berichteten ja so.
4. Wenn nun kritische Querulanten nach Bildern frügen, die den Regierungschef noch nie so gut gekleidet wie jetzt zeigen, werden die nachträglich produziert und dann auch gesendet. Das ganze Volk wird so den bestgekleideten Regierungschef sehen in allen Medien. 
5. Wer immer noch widerspricht, wird dann wegen Volksverhetzung angezeigt, denn wahr ist nur das, was die Medien vermitteln und wer dem widerspricht, der versucht nur, Menschen aufzuhetzen.  

In Monarchien konnten Monarchen noch durch ein Kind entlarvt werden; die Demokratie ist da stabiler, hier ersetzen die Medien die Stimme des Kindes, die nun aber nur noch jubliliert:Nie sah ich schönere Kleider!

Zusatz: 
"Merkel will, dass Maaßen gehen muss.
Wie »Welt-Online« berichtete, hat Merkel sich jetzt entschieden. Sie will, dass Maaßen gehen soll. Sie findet, er sei nicht mehr tragbar. Der Grund: Er habe sich in die Tagespolitik eingemischt." Freie Welt am 17.9. 2018. Maaßen entdeckte, daß die Kaisrerin nackt ist; jetzt wird er entlassen und alle Welt spricht von der Schönheit des neuen Kleides der Kanzlerin! 




Sonntag, 16. September 2018

Ist die Kirche ein Supermarkt?

Das sei ferne, dürfte wohl die spontane Reaktion auf das gesetzte Fragezeichen sein, aber die Frage lautet ja nicht, ob sie das sein soll (imperativisch), oder ob es wünschenswert wäre, daß sie so wäre (optativisch9, sondern es wird nach ihrem faktischen Sein (indikativisch) gefragt. Daraufhin ließe sich die These aufstellen, daß sich die Katholische Kirche seit dem 2.Vaticanum daraufhin entwickelt.
Als Indizien sprechen für diese These:
1) Die Abwendung vom Theozentrismus hin zum Anthropozetrismus. 
    Am anschaulichsten wird dies in der ausschließlichen Ausrichtung des Priesters zur 
    Gemeinde in der hl.Messe. Der einstige GottesDienst wird zur Gemeindeveranstaltung,
    sich an den Bedürfnissen und Wünschen der Besucher orientierend.
2) Die Tendenz, daß die Menschenliebe (nicht mehr die Nächstenliebe) zu der Praxis der   
     Gottesliebe wird: Wir können Gott nur lieben, indem wir die Menschenliebe praktizieren.
     Die Religion wird zum praktizierten Humanitarismus. (Arnold Gehlen). 
3) Steht der Mensch im Mittelpunkt, dann steht er im (post)modernen Denken als 
     Konsument im Mittelpunkt: Was kann ihm verkauft werden? Die Religion wird dabei
     a) zum Unterhaltungsprodukt und b) als Angebot für besondere "religiöse" Interessen.
     Das Besondere der Kirche, daß sie zu den "Nicht-Profit-Organisationen" zählt, sodaß
     nicht das Wachstum und die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, sondern der
     Wille zum Selbsterhalt. 
4) Ein auf dem freien Markt agierendes Unternehmen braucht ein positives Image, um 
     dauerhaft auf dem Markt erfolgreich zu sein.Das Image ist das in der Öffentlichkeit
     präsente Bild von dem Unternehmen. Produziert wird es durch die Medien hinsicht-
     lich des Verkaufswertes dieses Bildes bei den Mediennutzern. Papst Franziskus an der
     Spitze der Kirchenmodernisierer versucht so, der Kirche ein positives Image zu ver-
     schaffen, indem er alles Negative, den Medien Störende wegreformieren möchte. 
     Daß er damit bisher aus Sicht der Medien zu wenig Erfolge hat, instrumentalisiert der
     Papst für sein Image, daß er eben durch Conservative, Klerikalisten und und...am 
     Reformieren gehindert würde.
5) Was wollen die Menschen? ersetzt so die Frage nach der, was den wahr ist. Muster-
     gültig wird so die Jugendsynode vorbereitet, daß die Kirche sich nach den Konsum-
     bedürfnissen ihres Klientels auszurichten hat. Merksatz: Der Kunde hat immer Recht.
     Die Kirche hat die Realität, so wie sie ist, zu akzeptieren, die Menschen da abzuholen,
     wo sie stehen usw meint deshalb nur noch: Die Kirche muß sich an der Nachfrage 
     orientieren, darauf ausgerichtet ihre Angebote produzieren: Was nicht mehr ankommt,
     ist zu streichen. 
6) Die gesamte Tradition der Kirche, selbst die hl.Schrift wird so zu einem großen Ange-
     botsarchiv, aus dem die Konsumenten das ihnen Zusagende wie in einem Supermarkt
     für sich auswählen. Der "persönliche" Glaube ist so mein mit beliebigen Angeboten 
     aufgefüllter Warenkorb. Die Supermärkte sortieren aber schon vor der Öffnung des 
     Marktes das Gutverkaufbare aus dem Großlager aller möglichen Angbote aus, um nur 
     mit ihnen die Regale anzufüllen. Das führt nicht nur in den Supermärkten dazu, daß
     statt der möglichen Vielfalt an Produkten man in allen auf die gleichen Verkaufspro-
     dukte stößt-wie sich auch zusehens die Angebote der Katholischen Kirche kaum noch
     von denen anderer religiöser Anbieter unterscheidet. So findet sich kaum noch ein
     Unterschied zwischen der katholischen und der evangelischen Jugend- Frauen-und
     Seniorenarbeit. Überall herrschen die selben Konsum- und Unterhaltungsbedürfnisse
     vor. 
7)  Die Marktideologie glaubt an den Konsumenten als dem freien Auswähler, der sich eben
      das ihm Gefällige in seinen Warenkorb legt- die Marketingabteilungen setzen aber auf
      den steuerbaren Konsumenten, der nur glaubt, frei zu wählen. Erst diese Ideologie
      produziert den gesteuerten Konsumenten: Die Illusion der freien Wahl ist so kon-
      stitutiv für das Marktgeschehen, daß massenhaft Produkte verkaufbar sind, obgleich 
      doch nach der Ideologie jeder frei etwas  individuierend sich erwählen könnte. Die
      faktische Gleichförmigkeit des Erwählens wird so nur umschleiert von der Idee des
      freien Erwählens im Supermarkt. Das gilt so auch in der Kirche: Überall, wo nach 
      Veränderungswünschen der Angebotspalette der Kirche nachgefragt wird, ertönen 
      die ewig gleichen Wunschlitaneien, (= das Deformpogramm von: "Wir sind Kirche",
      dem "Volksbegehren", das sein Urbild in der Rotte Korach hat. (4.Mose 16-vgl dazu
      Uwe C. Lay, Der zensierte Gott). In der postmodernen Medienwelt produzieren sie
      die Konsumwünsche des Königs= des freien Kunden. 
8)  Die Überwindung der sich durch die Theologie leiten lassenden Kirche durch eine
      Kirche der Marktorientierung läßt sich versinnbildlichen an der Differenz des
      "Theologen-Papstes" Benedikt zum popularistischen Papst Franziskus.Das meint 
      diese Charakterisirung des jetzigen Papstes:

    „Papst Franziskus bricht mit den katholischen Traditionen wann immer er will, weil er ‚frei von ungeordneten Bindungen‘ ist. Unsere Kirche ist tatsächlich in eine neue Phase eingetreten: Mit der Wahl dieses ersten jesuitischen Papstes wird sie offen von einem Individuum regiert, anstatt nur von der Autorität der Schrift allein oder sogar durch ihre eigenen Diktate der Tradition plus Schrift.“  (katholisch info am 15.9.2018) Diesem Papst ist die katholische
Tradition und selbst die hl. Schrift nur ein unverbindliches Archiv von potentiellen Angeboten, aus denen er nur noch marktkonform das Passende auswählt als zeitgemäßes Angebot. 

   9) Nur, warum klappt das marktgerechte Produzieren nicht recht und warum ist die EKD, 
        die schon viel marktgerechter produziert noch erfolgloser als die Katholische Kirche?
        Es gibt darauf wohl nur eine Antwort: daß die Religion sich nicht als Ware produzieren
        läßt, wie man auch die Liebe nicht als Ware kaufen kann, denn da wird sie zur Prostitu-
        tion. Nicht Alles kann, ohne sich zu deformieren, zur Ware werden. 

Zusatz:
Wie sieht den marktgerechtes Agieren der Kirche praktisch aus? Als Musterschüler kann wohl "missio" angesehen werden. Wer nun meint, daß "missio" irgendetwas mit dem Missionsauftrag der Kirche zu tuen habe, der irrt sich gewaltig.  "missio" betreibt nur noch Sozialdiakonie. In diesem Jahr  soll Äthiopien der Empfänger der großen Geldeinsammlung sein.  So beschreibt "missio" dabei ihre Arbeit: "Mit Blick auf Äthiopien, das eines der ärmsten Länder der Erde ist, betonte missio Präsident Klaus Krämer das starke Engagement der dortigen Kirche für Menschen in Not. Die Kirche in Äthiopien zeige beispielhaft, wie Christen in Afrika, Asien und Ozeanien durch nachhaltige Bildungsarbeit, Einsatz für Flüchtlinge und soziales Engagement "an der Seite der Armen und Benachteiligten" stünden." katholisch de 16.9.2018
Reine Sozialdiakonie, sonst nichts? Warum? Weil die Vorstellung, daß die Kirche Menschen zum wahren Glauben führen sollte, daß es um das Seelenheil ginge, nicht mehr auf dem freien Markt kommunizierbar sind. Die Kirche wird nur noch als organisierte Menschenliebe (=Humanitarismus) akzeptiert in der Zeit nach dem Tode Gottes (Nietzsche). Und so agiert eben auch "missio". Und sehr erfolgreich! Hier die Erfolgsbilanz:
"In Deutschland organisieren das Internationale Katholische Missionswerk missio Aachen und missio München den Weltmissionssonntag. 2017 erbrachte die Kollekte von missio Aachen rund 3,89 Millionen Euro, missio München sammelte rund 1,47 Millionen Euro. (stz) " katholisch de 16.9.2018 Da die Mission nicht mehr bei den Kunden ankommt, wer spendete auch nur eine müde Mark für die Verkündigung des christlichen Glaubens, ruft missio lieber auf zum Spenden für sozialdiakonisches Wirken. 
Dies zeigt aber auch, daß die Religion nicht als Ware verkaufbar ist, sodaß um des Erfolges willen auf die christliche Religion verzichtet und sie durch einen reinen Humanitarismus ersetzt wird.
      
     
   

Samstag, 15. September 2018

Rechte und Pflichten- ein paar Bemerkungen zur Organspendebatte

Es sei an die Zeiten erinnert, als wir in Deutschland noch eine Wehrpflicht hatten (die nicht ein linker Grünenpolitiker sondern eine C-Parteien Kanzlerin faktisch abschaffte),da galt es als eine Selbstverständlichkeit, daß junge Männer ihren Wehrdienst ableisteten, sofern sie nicht von der Ausnahmeregel Gebrauch machten, den Militärdienst aus Gewissensgründen zu verweigern. Eingedenk Reflexionen Ernst von Salomons darüber, was es heißt, ein Bürger eines Staates zu sein (Der Fragebogen), ist zu sagen, daß der Staat von den Wehrpflichtigen verlangte, im Ernstfalle, in einem Kriege also zu töten und sich töten zu lassen. "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist!" (Jesus Christus, Math, 20,21) limitiert sich so nicht einfach auf die Pflicht, seine Steuern zu bezahlen, sondern inkludiert zuvörderst die Anerkennung des Staates als Schwertgewalt, daß der Staat als Schwert Gott in den Dienst stellt nach Innen hin um der Gerechtigkeit willen (das Schwert als Strafinstrument) und nach Außen um des Friedens willen.
Jetzt stehen wir in Deutschland vor einer besonderen Problematik hinsichtlich der Organspenden: zu wenig Organspendewillige und ein großer Bedarf bei Schwersterkrankten. Dazu gibt es nun einen guten Vorschlag, daß die Organspende, wenn der Gehirntod diagnostiziert wurde und im Körper des Sterbenden noch spendbare Organe vorhanden sind, dann erlaubt ist, sofern der Sterbende nicht erklärt hat, dies nicht zu wollen. Die Organspende wäre damit gleichförmig zur einstigen Wehrpflicht geregelt: Jeder (jeder Mann im Falle der Bundeswehr) ist dazu verpflichtet, aber es gibt das Recht, diesen Dienst aus Gewissensgründen zu verweigern. So könnte auch jeder die Organspende aus Gewissensgründen verweigern.  
Wer nun erwartet hat, daß gerade Christen eingedenk der Lehre Jesu Christi, daß es keine größere Tat der Liebe gäbe als die, sein Leben für andere zu opfern,  hier zustimmten, wird aber enttäuscht. Plötzlich bemerkt man, daß dieses Liebeswerk doch nur für Freunde zu erbringen sei, nicht aber für Nächste, die für ihr Leben auf eine Organspende angewiesen sind! Früge man aber nach, ob dann die so Argumentierenden für Freunde bereit wären, Organe spenden zu lassen, wenn bei ihnen der Gehirntod diagnostiziert ist,würden sie aber auch Nein! sagen. 
Das Argument ist dann äußerst dürftig: Organe können nur entnommen und dann implantiert werden, wenn sie noch leben. Da so die Organe, die transplantiert werden können, leben, ist der Mensch trotz der Analyse des Gehirntodes noch nicht ganz tot und da nicht ausgeschlossen werden kann, daß dann der Tod nicht durch den Gehirntod eintritt sondern durch die Transplantation, müsse diese Organentnahme so abgelehnt werden. Aber es wäre ja das Recht eines jeden, mit diesem Argument für sich die Entnahme zu verweigern! 
Moraltheologisch geurteilt kann dies Argument aber nicht überzeugen, denn feststeht, daß der Körper des Patienten entweder an den Folgen des Gehirntodes ganz abstirbt oder daß durch die Organentnahme lebenswichtiger Organe der Tod infolge der Entnahme dem Ganzkörpertod durch den Gehirntod  zuvorkommt. 
Veranschaulichen wir uns das mal unter dem Aspekt der Lebenszeit: Das Gehirn ist tot und der behandelnde Arzt schätzt den Zeitraum, bis daß dann der ganze Körper tot ist, auf 1 bis 2 Stunden ein. Neben diesem noch nicht ganz Toten liegt ein anderer Mensch, der dringend auf eine Organtransplantation angewiesen ist und im Sterbenden sind genau diese Organe noch lebendig vorhanden, dann meinen so argumentierenden Christen, daß es moralisch richtig ist, um noch diese 1-2 Stunden bis zum Ganztod weiter "leben" zu wollen  den Tod des Anderen in Kauf zu nehmen. Die völlige Gleichgültigkeit dem Schicksal anderer gegenüber, nur um das Eintreten des Ganztodes hinauszögern zu wollen, ist so egozentrisch, daß es nicht mehr als moralisch vertretbar beurteilt werden kann. 
Dies Argument paßt aber aufs trefflichste in eine Welt des Egoismus, in der jeder nur sich selbst der Nächste sein will! Zudem:  Jesus Christus hätte dann nie sein Leben so jung für alle Menschen opfern dürfen, da er ja so auf sein Leben auf Erden verzichtete! 
Grundlegender ist aber für den moraltheologischen Diskurs der Verlust des Verständnisses von dem, was der Staat ist. Papst Franziskus ist dafür leider ein abschreckendes Beispiel, sowohl in seinem Nein! zur Legitimität der Todesstrafe wider die Lehre der Kirche als auch durch seinen Willen, die Staaten in Europa und den amerikanischen Staat durch von ihm gewünschte Masseneinwanderungen von Flüchtlingen zu destruieren. Das kann nur wollen, der nicht zu schätzen weiß, wie lebensnotwendig die Ordnung des Staates ist, dem der Christ so auch zu geben hat, was ihm geziehmt und das heißt in Extremfällen auch das Leben.      

Freitag, 14. September 2018

Der große Verschleierer: Papst Franziskus als Nebelwerfer

 "Papst: Spirituelle Leere an Kirchenskandalen schuld"  Mit dieser neuen Erkenntnis verblüfft Katholisch de am 13.8.2018 ihre Leserschaft. War bisher der "Klerikalismus" schuld an den Sexualmißbrauchsfällen, so jetzt die "Spirituelle Lehre". Das erinnert stark an den Umgang mit dem islamistischen Terrorismus: Denn auch hier verschweigt der Papst grundsätzlich die aus der islamischen Religion sich entwickelnde Motivation. Stattdessen spricht er lieber von einem in allen Religionen einwohnenden Fundamentalismus als Quelle des Terrorismus oder von sozio-ökonomische Mißständen, die Menschen zum Fanatismus verleiteten. Nur der Islam ist nie schuldig, die islamische Praxis des heiligen Krieges ignoriert er einfach bei seiner Liebe zum Islam.

Auch in dem Falle der Sexualmißbrauchsfälle praktiziert der Papst und sein Anhang es so. Was offensichtlich ist, daß wenn von 5 Fällen 4 die Opfer männlichen Geschlechtes sind, daß die Täter sich durch eine homosexuelle Orientierung auszeichnen, wird verschwiegen. Was politisch nicht korrekt ist, kann nicht wahr sein! Also können diese Untaten nichts mit der Homosexualität zu tuen haben! Nun stellt sich die Frage, was denn eine "spirituelle Lehre" mit den Mißbrauchsfällen zu tuen haben soll? Soll damit etwa gesagt werden, daß Atheisten ohne jegliche Spiritualität häufiger als Religiöse zu sexuellen Übergriffen neigen? Dafür gibt es keinerlei Indizien! Warum wird denn nicht mal eingeräumt, daß diese Mißbräuche sexuelle Praktiken sind, die zu recht moralisch und strafrechtlich verurteilt werden? Der Papst dagegen scheint an Mißbräuche ohne einen sexuelle Fundierung zu glauben, als geschähen solche Untaten aus einer klerikalistischen Gesinnung oder aus einem Mangel an Spiritualität. Auch das ist nur ein Ablenkungsmanöver, um von der homosexuellen Motivierung abzulenken. 

Eine Banalität: Menschen praktizieren ihre Sexualität um des Lustgewinnes, der mit der Praktizierung einhergeht als die natürliche Motivation zur gelebten Sexualität. Das ist die große List der Natur, daß die Menschen aus Lust so agieren, und daß sie so das tuen, was sie sollen, sich fortzupflanzen,um so das menschliche Leben zu erhalten. Eines wird dabei- aus verständlichen Gründen- gern übersehen, daß es für den Lustgewinn des Mannes nicht konstitutiv ist, daß die Frau auch dabei Lust empfindet. Der Grund dafür ist ganz einfach: Der Mann kann nicht ohne eine sexuelle Erregung den Geschlechtsverkehr vollziehen, die Frau aber wohl, denn sie kann auch gewaltsam dazu gezwungen werden. Der Mann ist so von Natur aus der Aktive. Von Natur aus ist dem Mann dabei ein "Beuteschema" eingegeben, die zur Fortpflanzung fähige Frau; nur sie erweckt bei ihm den Fortpflanzungstrieb, dem der Mann willig gehorcht, weil sein Ausleben hohen Lustgewinn verheißt. Das ist die natürliche Basis der Sexualität, auf der sich dann die kulturelle stützt, indem sie das Natürliche kulturell gestaltet: Wer darf mit wem wie sexuell verkehren? 

Offensichtlich kann es nun Störungen beim Beuteschema geben, daß Männer Frauen begehren, die noch nicht oder nicht mehr fortpflanzungsfähig sind. Letzters wird kulturell sogar gefördert durch das Konzept der ehelichen Treue, daß der Ehemann seiner Frau treu bleibt, auch wenn sie nicht mehr fortpfanzungsfähig ist. Die andere Seite, daß Mädchen begehrt werden, obzwar sie noch zu jung dazu sind, ist allseits bekannt geworden durch den Roman: "Lolita" von Vladimir Nabokov; zu fragen ist aber, ob damit auch das sexuelle Beehren von Kindern, sagen wir mal unter 10 Jahren erfaßt wird, oder ob solch ein Begehren anders zu erklären ist. Grundsätzlich: Männer behandeln dabei Mädchen oder nicht mehr gebärfähige Frauen, als wenn sie gebärfähig wären und daraus resultiert der männliche Lustgewinn. Zusatz: Es ist erst eine kulturelle Errungenschaft, wenn zur Sexualität ein beidseitiger Lustgewinn dazugehören soll.

Anders liegt es im Bereich der Homosexulität, denn hier wählt der Mann als Objekt seines Begehrens Menschen männlichen Geschlechtes, sodaß der Zweck der gelebten Sexualität nicht erreicht werden kann, aber trotzem der Akt mit Lustgewinn verbunden ist. Die Frage,wie es zu diesem deformierten Beuteschema im Manne kommen kann, ist in den Zeiten der poitischen Korrektheit tabuisiert . Es gibt nur zwei politisch korrekt akzeptierte sich widersprechende Antworten: a) Homosexualität wäre eine natürliche Veranlagung oder b) es gäbe ein Recht, sich seine Art der Sexualität frei zu wählen. A) soll  die Betonung der Natürlichkeit die Homosexualität von jeder Beurteilung als schuldhaft und unmoralisch freisprechen: Es ist natürlich, während B) freiheitstheoretisch die Homosexualität als frei gewählte Option legitimieren soll. Ein Sonderfall ist nun die Frage, warum als Objekt der Sexualität Kinder männlichen Geschlechtes gewählt werden, die selbst noch nicht reif zur Praktizierung von Sexualität sind. Eine Erklärung könnte sein, daß da der Lustgewinn sich beim Täter auch einstellt, wenn das Opfer keine empfindet,auch Unreife Objekte der männlichen Sexualität werden können. In Marquise de Sades Romanen wird gerade dies Phänomen ausgiebigst beschrieben.   

In der Kirche stößt diese Doppelbegründung auf weite Zustimmung trotz der geltenden Lehre der Kirche.Papst Franziskus scheint nun bemüht zu sein, mit vielen anderen Modernisten, auch hier die Lehre der Kirche dem anzupassen.Symptomatisch dafür war der "Starauftritt" des jesuitischen Homosexapologeten James Martin auf dem Familienfest der Kirche in diesem Jahr in Irland. Da diesem Unterfangen das Faktum, daß die große Mehrheit der sexuellen Übergriffe von Homosexuellen ausgeübt wurden,  nicht förderlich ist, wird es einfach verschwiegen: Alles und jedes darf hier Ursache für diese Mißbräuche sein, nur nicht die Homosexualität! 

Der immer hundertfünzigprozentig politisch korrekte BDKJ zeigt musterhaft, wie man die Realität der Mißbräuche verschleiern kann: Die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Lisi Maier, macht "Männerbünde" innerhalb der katholischen Kirche für fehlende Aufklärung von sexuellem Missbrauch verantwortlich. "Das sind etwa Karrierenetzwerke, bei denen sich die Teilnehmer gegenseitig unterstützen. Diese Netzwerke verhindern Aufklärung, also muss man sie aufbrechen", sagte Maier" Katholisch de am 14.9.2018. Diese Männerbünde haben mit Sexualität nichts zu tuen, da wollen Männer einfach nur Karriere machen. Warum diese Bünde sich dann an Buben und jungen Männern sexuell vergreifen, dazu sagt die Vorsitzende  des BDKJ nichts, denn das wäre nicht politisch korrekt    

Im Standpunktkommentar auf Katholisch de am 14.9. stößt der Leser gleich auf den zweiten Verschleierungversuch: "Für die Kirchenleitung kommt es auch darauf an, die richtigen Konsequenzen zu ziehen, vor allem in der Kommunikation und im Umgang mit unreifer Sexualität. Wenn es dabei bleibt, Probleme nur hinter vorgehaltener Hand zu besprechen und ängstlich in eine Wagenburg-Mentalität zu verfallen, führt auch eine Studie nicht weiter. Eine falsche Konsequenz wäre eine pauschale Verteufelung von Homosexualität oder Zölibat." 

Also: Der Grund für die sexuellen Mißbräuche sei eine unreife Sexualität. Was immer das auch sein mag, es ist damit nicht die Homosexualität gemeint.Eine pauschale Verteufelung der Homosexualität dürfe es so nicht geben. Das ist nun offenkundig das Argumentationsziel dieses Standpunktes. Abstrus ist da der Terminus einer "pauschalen Verteufelung" daß  es sowas nicht geben dürfe ,denn die These, daß es einen Zusammenhang zwischen der Homosexualität und den sexuellen Übergriffen gäbe,  wird hier doch pauschal verteufelt . (Im Kampf gegen Rechts ist ja die pauschale Verteufelung alles Rechten die selbstverständliche Praxis auch und gerade in der Kirche geworden.) Daß der Zölibat ursächlich für die Mißbräuche verantwortbar sei,ließe sich dagegen nur behaupten, wenn ein großer Teil der Opfer weiblichen Geschlechtes wäre. Das weiß auch der Standpunktkommentar, aber er spricht hier extra vom Zölibat, um vergessen zu machen, daß 4 von 5 Opfern männlichen Geschlechtes sind und dafür sind nun wirklich nicht am Zölibat leidende Heterosexuelle schuld. Aber was tut man nicht alles,um hier die Täterschaft zu verdunkeln. Aufklärung darf nicht stattfinden- denn die Ergebnisse sind eben nicht politisch korrekt. Jetzt schlägt die Stunde der Vernebler! Und Papst Franziskus schreitet da voran.