Montag, 31. August 2020

Nürnbergs Stadtdekan: Viel "Ballast" abwerfen, den man Tradition nennt

Ein Beispiel für die Selbstsäkularisierung der Kirche

Der Nürnberger Stadtdekan Hubertus Förster geht in seinen Ruhestand. Das allein wäre wohl kaum ein Grund für ein Interview für die quasi offiziöse Internetseite „Kath de“, wenn der Befragte nicht geradezu ein Musterschüler des „Synodalen Irrweges“ wäre, immer die gewünschten richtigen Antworten gebend. (29.8.2020) Aber der Interviewte ist auch erstaunlich kreativ im Kampfe um die Einführung des Frauenpriestertumes.

Aber der Reihe nach. So sieht dieser „Stadtdekan“ die Gegenwart und die Zukunft der Kirche: Hurra, wir werden noch gebraucht! „Förster: Wir sind als Kirchen natürlich mit unserem sozialen Engagement noch sehr bedeutend.“ Dann verweist er auf die gute Cooperation mit dem DGB zum Thema: „Europa“,“Migration“ und „Demokratie“. Das sind die Themen der Katholischen Kirche in Nürnberg! Ach ja und man cooperiert für den arbeitsfreien Sonntag. Aber noch mehr: Gern sei man auch bei Ein-weihungsfeiern gesehen.

Und dann rückt der „Synodale Irrweg“ in den Vordergrund:

Allein der unselige Streit um das gemeinsame Abendmahl in gemischt-konfessionellen Ehen. Da wurden dann ein Forderungs-Katalog aufgestellt, was die Paare alles erfüllen müssen. Das hatte schlicht die Wirkung eines Verbotscharakters. Die Intention des Abendmahls ist eine ganz andere. Oder etwa die Frauenfrage: In Zeiten der Urkirche waren die Frauen für das Gastmahl verantwortlich, aus dem sich – meines Wissens – die Eucharistie mit entwickelt hat. Wir müssen bei den Menschen sein, anstatt uns in solchen Scharmützeln aufzureiben.“

Abendmahl für alle“ ist eben einer der Lieblingsparolen der heutigen Kirchendeformer. Denn die ursprüngliche Bedeutung der Eucharistie, nein des Abendmahles sei die eines Gastmahles gewesen. Menschen von Gastmählern auszuschließen widerstreitet nun wirklich dem Gastcharakter. Jetzt wird es noch besser, auch wenn das Feministin nicht gern hören werden: Die Frauen trugen die Verantwortung für diese Gastmähler, da sie ja Hausfrauen waren und so Essen und Trinken in ihr ihnen eigenes Ressort fiel. Die Hausfrau stand also dem Abendmahl voran. (Wieso wird davon bei dem Bericht über die Einsetzung der Eucharistie am Gründonnerstag durch Jesus Christus nichts geschrieben?) Aus dem feierlichen Abendessen wurde dann später die Eucharistiefeier, denen Frauen dann nicht mehr vorstehen durften.

Also zurück zu den Wurzeln: ein gemeinsames Abendessen unter der Leitung von Frauen statt der Eucharistiefeier. Es muß eben der Ballast der Tradition abgeworfen werden, damit die Kirche wieder ganz bei den Menschen sein kann. Das soziale Engagement ist dann das Lebenselexier der Kirche. Und die christliche Religion? Das ist eben der Ballast, der die Kirche daran hindert, beim Menschen zu sein. Die Zukunftsperspektive ist so klar: konsequent die Kirche verweltlichen. Da die christliche Religion nicht mehr ankommt, einfach auf sie verzichten! Einst diskutierte die Kirche die Frage, wie kann einer (postchristlich)säkularisierten Gesellschaft das Evangelium verkündet werden, jetzt ist die Lösung gefunden worden: Wir verzichten auf die Verkündigung und säkularisieren die Kirche, damit sie ganz der Welt gleichförmig geworden von der Welt verstanden und akzeptiert wird.Unterwirft sie sich dann noch der Politischen Korrektheit, ist ihr die Unterstützung der Mächtigen sicher, schließlich hat man ja von Johannes, dem Täufer gelernt, was einem passieren kann, wenn man nicht zeitgemäß verkündigt, indem man einem mächtigen König widerspricht.



Welch ein Kontrast zwischen Johannes dem Täufer und Kardinal Woelki:

Wir schaffen das“

Wohl kaum ein Satz von Bundesklanzlerin Angela Merkel hat sich so eingeprägt wie der zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015. Fünf Jahre später befindet der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki: Sie hatte Recht.“ Kath de am 30.8.2020. So redet eben eine säkularistische welteingepaßte Kirche.

 

Sonntag, 30. August 2020

Die Welt und die Aufgabe des Menschen

"Denken wir uns die Welt als vollendet, so ist alles unser Thun nichts. Wissen wir aber, daß die Welt unvollendet ist, so ist unsere Bestimmung wohl, an der Vollendung derselben mitzuarbeiten." (Friedrich Schlegel)

Hätte Gott eine vollendete Welt geschaffen und dann Adam und Eva in sie hineingesetzt, hätten die Menschen dann noch eine Aufgabe in ihr haben können? Eigentlich nicht. Nur warum gab Gott dann dem Menschen diesen Auftrag: „Seid fruchtbar und mehret euch, und erfüllet die Erde, und machet sie euch unterthan, und seid Herren über die Fische des Meeres, und über die Vögel des Himmels, und über alle Thiere, die sich auf der Erde regen.“ (1.Mose1, 28)?

Fragen wir einmal so: Fehlt all den geschaffen Tieren, ja der ganzen Welt etwas, sodaß all das von Gott Geschaffene erst zu dem wird, was es sein soll, indem der Mensch sich alles Geschaffene unterwirft? „Subjicere“ ließt die Vulgata: Die objektive Welt soll durch den Menschen subjektiviert werden.

Ist das nicht genau das hier von Schlegel gemeinte Vollenden? Der Mensch wird hier nicht eingeschrieben in eine Weltordnung, sondern als ihr Gegenüber inthronisiert, denn ihm ist die Welt als seine Gestaltungsaufgabe überantwortet. Diese exzeptionelle Stellung macht ihn aus. Es muß dabei bedacht werden,daß Gott den Menschen zu dem vor dem Sündenfall beauftragte. Also bezieht sich dieser Herrschaftsauftrag nicht etwa auf die durch die Sünde depravierte Welt sondern auf die von Gott gut geschaffene. So hätte es auch ohne den Fall des Menschen eine Menschheitsgeschichte gegeben, die Geschichte der Subjektivierung der von Gott geschaffenen Welt.

Aber doch muß diese Geschichte, verglichen mit der Realgeschichte nach dem Sündenfall eigentümlich blaß erscheinen. Es fehlte ihr der Mensch in dem Widerstreit zwischen Gut und Böse.Dem menschlichen Leben fehlte die moralische Dimension. Heidegger kritisiert die berühmte Schellingschrift über die menschliche Freiheit so: „Das Böse wird um der Offenbarung der Allmacht des göttlichen Willens der Liebe willen gebraucht und gerechtfertigt.“ (Zizek, Weniger als Nichts, 2016, S.1209). Die Kritik lautet dabei, daß Schelling, weil er Alles aus einem Grundprinzip ableiten will, auch die Freiheit des Menschen zum Bösen, ihn das in eine Systematik treibt, in der alles eingeordnet ist in ein großes Ganzes, das keine Freiheit und keine Geschichte mehr zuläßt.

Das Böse kam durch den Sündenfall in die Geschichte der Menschheit. Ermöglicht nun aber nicht gerade dies Negative, daß der Mensch s moralisch leben kann, weil nun mal die denknotwendige Voraussetzung einer moralischen Handlung die Möglichkeit zu einer unmoralischen ist? Erst durch die Überwindung der Versuchung durch die Schlange hätten sich ja Adam und Eva als moralische Subjekte konstituiert. Wie nun die Menschen in ihrer Geschichte ihr Leben gestalteten in dem Widerstreit des Guten und des Bösen, das ist nun kontingent, aber diese Kontingenz gibt es nur durch den Sündenfall: In einer Welt ohne eine Versuchung zum Bösen könnte es auch nicht ein moralisch gutes Leben geben.

Theologisch muß das Böse immer notwendigerweise als zumindest von Gott zugelassenes gedacht werden, denn nichts kann wider den allmächtigen Willen Gottes sein, auch das Negative nicht. Weil es aber als von Gott Zugelassenes zu denken ist, muß es auch ein um ein gutes Ziel willen Zugelassenes sein, denn Gott kann das Negative ja nicht um seiner selbst willen gewollt haben. (Das gilt auch nach Wilhelm von Ockham, daß Gott das von ihm Nichtgewollte nur wollen kann, wenn er es zuläßt um des von ihm Gewollten, nur daß dann Gottes Freiheit zu betonen ist, daß er wollen kann, was er will.) Aber so ergibt sich, daß jedes theologische Denken notwendig eines ist, daß erst in einem dogmatisch explizierten System seinen Abschluß finden kann.

Der von Gott geschaffene Mensch und die Welt ist so nicht anfänglich schon etwas vollkommen Fertiges, es sind eher Projekte, die ihrer Vollendung bedürfen, daß der Mensch sich die Welt unterwirft und daß er durch den Widerstreit zwischen dem Guten und dem Negativen sich erst zu seiner Humanität entwickeln soll. Wir sind uns selbst eine Aufgabe, eine uns von Gott gestellte.

 

Samstag, 29. August 2020

Politische Probleme mit dem Coronavirus oder Grenzen der Erkenntnismöglichkeiten

Einen originellen Versuch präsentiert die Internetseite „Sezzion, das Problem des angemessenen Umganges mit diesem Virus durch einen Rückgriff auf die platonische Erkenntnislehre, sein Höhlengleichnis lösen zu wollen. (Sezzion am 25.8. 2020: Metanoia in Berlin, Caroline Sommerfeld).

Aber gehört wirklich diese Frage in den Raum dieser platonischen Erkenntnistheorie? Wie ist eine Krankheit zu therapieren, als wie gefährlich ist ein Virus einzuschätzen, das sind doch Fragen der Medizinwissenschaft und nicht der Philosophie. Auch wenn die Philosophie als Letztbegründungswissenschaft der Möglichkeit von naturwissenschaftichen Erkenntnissen verstanden würde, gehörten dann solche Fragen in die Medizinwissenschaft.

Wie verhält sich den nun der politische Diskurs zu der Materie des Coronavirus?Liegt es in der Kompetenz der Politikwissenschaft, wenn diese den politischen Diskurs fundierte, zu erkennen, wie gefährlich dieser Virus nun wirklich ist,um dann angemessen politisch darauf reagieren zu können. Die Antwort fällt eindeutig aus: Dafür gibt es keine politische (politikwissenschaftliche) Kompetenz. Der Staat muß politisch reagieren, aber er kann nicht im Raume seiner Kompetenz erkennen, was das Richtige in diesem Falle ist. Der Expertendiskurs muß hier die Erkenntnisse hervorbringen, woraufhin dann die politischen Entscheidungen getroffen werden können.

Das daraus resultierende Problem ist so vorgezeichnet. Wenn der Expertendiskurs zu verschiedenen Ergebnissen kommt, wie gefährlich dieser Virus sei und was zu unternehmen sei, wie soll dann die Politik entscheiden, welches Expertenergebnis zutreffender ist als das andere. Man könnte genauso gut einen Juristen fragen, was gegen Magenbeschwerden hilft. Hier offenbart sich uns ein prinzipielles Problem moderner/postmoderner Gesellschaften: Noch wie war das gesamtgesellschaftiche Wissen so groß und komplex wie jetzt und zugleich ist der Einzelne im Vergleich zum Gesamtwissen so „dumm“ gewesen wie jetzt. Es ist keinem Individuum noch möglich, das jetzige Gesamtwissen sich anzueignen. Wie kann dann der politische Diskurs richtige Entscheidungen treffen?

In einer Demokratie ist der politische Diskurs der aller Staatsbürger, auch wenn sich nicht alle an ihm beteiligen und im Besonderen der der staatlichen Entscheider.Der Expertendiskurs erbringt im Regelfall kein Ergebnis, dem alle Experten zustimmen, sondern eher Mehrheits- und Minderheitsvoten: Die daran beteiligten Wissenschaften kommen zu keiner von allen anerkannten Erkenntnis. Der politische Diskurs nun kann selbst nicht sachkompetent entscheiden, welche Experteneinschätzung die angemessene ist und doch müssen vom Staate her politische Entscheidungen getroffen werden.

Dies Problem soll nun an einem einfacheren Problemes verdeutlicht werden: Sollen neue Deiche gebaut werden zum Schutz vor den zu erwartenden Sturmfluten oder nicht. (Man kann jetzt an Storms „Schimmelreiter“ denken.) Zwei Expertenurteile: Die Deiche müssen neu gebaut werden und : Sie müssen nicht. Wie kann und soll dann im politischen Diskurs entschieden werden? (Einer der größten Irrtümer Lenins in seiner Schrift: „Staat und Revolution) bezüglich seiner Vorstellung vom Absterben des Staates ist wohl der Glaube, daß in der kommunistischen Gesellschaft alle politischen Entscheidungen so einfach zu fällen seien, daß es dazu keinen komplex aufgebauten Staat bräuchte.)

Das Ideal wäre, daß auf dem Fundament von wissenschaftlichen Erkenntnissen die Entscheidungen getroffen werden. Nur, ein solches Wissen fehlt. Die politische Entscheidung kann dann wohl nur so aussehen:

Die Abwägung, was die zu erwartenden Negativfolgen sein werden, wenn die Deiche nicht erneuert werden und die alten in einer Sturmflut brechen im Vergleich zu den Unkosten des Baues von neuen Deichen. Wie viel Risiko ist man bereit, um die Unkosten eines Neudeichbaues zu vermeiden, einzugehen? Entscheidet sich der Staat für den Neubau, gewiß ist der Protest in der Zivilgesellschaft, daß ihr die Kosten zu hoch seien. Hält dann der neue Deich, wird die Kritik nicht verstummen, denn jetzt stellt sich die Frage: Hätte denn nicht der alte Deich auch genügt? Haben da denn nicht nur Baufirmen ihr Geld verdienen wollen?

Gerade weil die politische Entscheidung nicht in eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen fundiert ist, ist der politische Diskurs über die staatliche Entscheidung endlos, bis er sich erschöpft in seinen dauernden Wiederholungen. Aber dieser politische Diskurs ist nun nicht einer, fundiert in Erkenntnissen, sondern einer des Glaubens: Ich glaub das so!, dem das: Ich glaub das aber anders!, entgegensteht.Die modernen/postmodernen Gesellschaften sind eben zu komplex, daß noch im Medium des Wissens, der Erkenntnisse politisch entschieden werden kann. Aber ist das nicht gerade das das Politische Ausmachende?

 

Freitag, 28. August 2020

Zum Kampf, zum Kampf sind wir bereit gegen den Katholischen Welteinheitsbrei!

So kämpferisch gibt sich das Laien-ZK- Mitglied....angesichts der Gespräche des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz zu Rom angesichts der übereifrigen Reformideen des „Synodalen Irrweges“, nun die Leitung der Kirchengemeinden in Laienhände zu übergeben. Der Vorsitzende wolle zwar das Gesprächsangebot Roms annehmen bezüglich dieser Deformcausa, aber nicht ohne eine Beteiligung des Laien-ZKs.

Es helfe nicht, immer "nur einen Einheitsbrei auf Weltkirchen-Ebene, der für alle eine Gültigkeit hat", im Blick zu haben, sagt ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann. Stattdessen brauche es lokale Ansätze für Kirchenreformen.“ Kath de am 26.8.2020. Der „Synodale Irrweg“ soll also die Demotage der Katholischen Kirche vorantreiben, isb den Kampf gegen die hierarische Struktur der Kirche. Da einer solche Demontage der ganzen Katholischen Kirche momentan nicht durchsetzbar sei, soll es nun regionale sozusagen avantgardistisch vorpreschende Bistümer oder gar ganze Bischofskonferenzen geben. Statt im Einklang mit der Kirche das Kirchenleben vor Ort zu gestalten, gälte es jetzt, daß lokal Sonderwege beschritten werden sollen, um sich aus dem katholischen Einheitsbrei zu befreien. Das nannte man früher einen Aufruf zum Schisma, jetzt Reform von unten. Besonders kreativ ist dieser chismatische Anliegen aber nicht, weil hinter der Parole „Los von Rom!“ doch nur der Ladenhüter: Wir wollen protestantisch werden!“ neu eingekleidet wird.

Wie will nun unsere ZK-Chismatikerin das Problem mit Rom lösen, der dem „Synodalen Irrweg“ so eindeutig nun Rote Linien aufzeigt, die diese Deformeuphoriker nicht überschreiten dürfen? Rom,der Papst habe eben die demokratischen Entscheidungen des „Synodalen Irrweges“ anzuerkennen, da hier die endgültige Antwort auf die Pilatusfrage: Was ist Wahrheit?, gefunden worden ist: Was die Mehrheit meint, ist wahr, weil es die Mehrheitsmeinung ist. So lautet das:

"Indem man nach dem Mehrheitsprinzip vorgeht. Die Abstimmungen, die wir bisher dazu bei der ersten Synodalenversammlung des Synodalen Weges hatten, haben eine klare mehrheitliche Auffassung vertreten, dass Veränderung angesagt ist." So soll dann ganz demokratisch die Katholische Kirche demontiert werden, indem sie verprotestantisiert wird.



Ein praktischer Vorschlag: Könnte nicht ein Politbureau, demokratisch gewählt vom Laien-ZK und den Bischöfen unter Berücksichtigung einer 50 prozentigen Frauenquote und angemessener Beteiligung der Homosexlobby die Gesamtleitung der Katholischen Kirche in Deutschland übernehmen, sodaß alle Beschlüsse dann von Rom, da sie demokratisch gefällt worden sind, nur noch zu bestätigen sind?



Zusatz:

Die „Tagespost“ schreibt zu diesen Romgesprächen“ der Deutschen Bischöfe: Beobachter gehen davon aus, dass die Mehrheit der deutschen Bischöfe Druck auf Rom im Sinn der Agenda des Synodalen Weges ausüben möchte, indem man „anecke“.

 

Donnerstag, 27. August 2020

Früher hieß es, Politiker predigen dem Volke Wasser und...Kurz und bündig

Früher hieß es, Politiker predigen dem Volke Wasser und...

und trinken selbst Wein. Wird nun einer Grünenpolitkerin eine solche duale Praxis zum Vorwurf gemacht, ist dies ein frauenfeindlicher Akt. Was war geschehen? Die Grünenfunktionärin Frau Lang äußert sich so: „Überall werde nach kleinen Fehlern gesucht, die dann groß aufgebauscht würden, um Personen zu diskreditieren. So sei sie massiv angefeindet worden, nachdem die AfD-Bundestagsabgeordnete Joana Cotar ein Bild auf Twitter geteilt hatte, auf dem die Grüne mit einer Tüte der Fast-Food-Kette McDonalds zu sehen war.“ Junge Freiheit am 26.8.2020. Kurz davor hatte sie nämlich ein Fernsehwerbeverbot für ungesunde Lebensmittel gefordert.

Diese Politikerin fordert so ein „Meldeportal“ für solch frauenfeindliche Äußerungen, für die sie isb die AfD verantwortlich macht. „Anschließend würden diese der Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Die Meinungsfreiheit sei zwar ein hohes Gut, sie habe aber auch Schranken.“ Vom Meldeportal soll es dann gleich zur Staatsanwaltschaft gehen, damit eine Kritik an „Grünenfrauen“ da hinkommt, wo sie hingehört, auf die Tische von Staatsanwälten.

Als die Grünen noch oppositionell waren, konnte ihnen keine Kritik an den Etablierten extremistisch genug ausfallen, jetzt, wo sie zu den Etablierten aufgestiegen sind, ist solches kritisches Gebaren ein Fall für den Staatsanwalt.



Merke: Es wäre eben extrem frauenfeindlich,würde eine Grünenpolitikerin, die Fahrverbote für Dieselautomobile lautstark einfordert, einen Mercedes-Diesel fahrend photographiert werden! Solche Bilder zu verunmöglichen sei so eine staatsanwaltliche Aufgabe.

 

Mittwoch, 26. August 2020

Aufstand gegen Rom- der Luthervirus unter deutschen Bischöfen

Einst hatten wir einen „Deutschen Papst“, Papst Benedikt XVI., aber einen, den das Kirchenreformlager wohl als eines der größten Unglücke der jüngeren Kirchengeschichte ansehen dürfte. Mit seinem Nachfolger sollte das nun ganz anders werden: Er war zwar Argentinier, wurde aber wohl tatkräftig von deutscher/österreichischer Seite im Verbund mit allen anderen Deformkräften in das Papstamt gehievt. So manches mal drängte sich der Eindruck auf, daß Kardinal Marx es mit Franz Josef Strauß hielt,daß es ihm gleichgültig wäre, wer unter ihm den Bundeskanzler gebe. So schien auch Papst Franziskus ein von Deutschen Deformern vorangetriebene Papst zu sein.

Die erste Revolution gelang dann ja auch vortrefflich: Durch eine Fußnote gelang die Möglichkeit der Zulassung von Geschieden-Wiederverheirateten zum Empfang der Kommunion. Hier triumphierte der Deutsche Episkopat. Dann kaprizierte man sich auf den zweiten Schlag. Das Phantasiegebilde der Amazonassynode wurde eigens kreiert, nur um die Zulassung von verheirateten Männer zum Priesteramt zu erwirken und einen Einstieg in das Frauenpriestertum, wenn auch anfänglich nur das Diakonat für die Frau.

Aber plötzlich trat der Reformpapst auf die Bremse. In seinem offiziellen Schreiben zu dieser Synode nahm er keines dieser zwei Anliegen auf! Wie es zu diesem Desaster der Reformer kam, eine Erklärung fehlt bis heute, es sei denn man sieht hier eine Intervention direkt aus dem Himmel wirksam geworden. Der „Synodale Weg“ mußte so als Ersatz fungieren, hier auf lokaler Ebene wenigstens die Deformation der Kirche voranzutreiben. Ein Diskussionsprozeß, sehr aufwendig gestaltet, nur um die schon vordem fixierten Reformvorschläge medienwirksam in Szene zu setzen, droht zu scheitern, weil der Papst die Rote Karte zeigte: Die Kirche darf nicht einfach demokratisiert und die hierarische Ordnung synodal aufgelöst werden. Die Bischofsreformer sind empört: Ihr Papst stellt sich gegen ihr Konzept der Verprotestantisierung der Kirche.

Wird man nun den offenen Aufstand gegen den Vatican wagen. In der Diskussion um das Lieblingsprojekt des Frauenpriestertumes wagen sich ja einige revolutionär hervor: Gegen die hl. Schrift und die verbindliche Lehre der Kirche will man es einführen, denn die Frauen wollen das, und auf die muß die Kirche eben mehr hören als auf die göttliche Ordnung.

Ach, wenn Luther noch diese kämpferischen Antikatholiken auf dem Synodalen Irrweg hätte erleben dürfen, wäre er nicht mit ihnen: Los von Rom!







 

Dienstag, 25. August 2020

Politisch korrekte Haßbotschaften



Compact (online am 21.8.2020) weiß von einem vorbildlichen Grünenpolitiker zu berichten: Jonas S, Sprecher der Grünenjugend Krefeld, der auf Twitter sich ausspricht:

So möchte er die Junge Union,die Nachwuchsorganisation der CDU/CSU bekämpfen: „Ich bin dafür, dass der nächste Bundesparteitag der Jungen Union im Gulag stattfindet, aber mich fragt ja keine*r“. (Screenshot oben). Zum Glück fragt ihn keiner. Noch nicht… Für alle, die Geschichtsnachhilfe benötigen: Die Gulags waren Arbeitslager unter Stalin, in denen ca. 4,5 Millionen Menschen starben.

Stellen wir uns einmal vor, so hätte sich ein AfD-Parteimitglied über den nächsten Parteitag der „Grünen“ geäußert. Das wäre eine Seiten 1 Nachricht: Das wahre Gesicht der AfD. Zudem würde der Autor sofort aus der Partei ausgeschlossen worden. Ganz anders nun, wenn ein „Grüner“ die Einweisung in Zwangsarbeitslager für Andersdenkende fordert.

Ach ja, die AfD als das Lieblingshaßobjekt aller Grünen gibt es ja auch noch: Als echter Antifaschist weiß er natürlich auch, dass gegen „Faschisten“ (diesmal sind AfD-Politiker gemeint) ein ausgestreckter Mittelfinger im Ramelow-Stil nicht ausreicht. Nein, nach Meinung von Jonas S. gehören sie aufgeknüpft.“ Das beigefügte Photo zeigt es eindeutig: Hier träumt ein Grüner vom Erhängen von Menschen, wenn sie eben ein falsches Parteibuch haben.

Einweisung in ein Arbeitslager für den Nachwuchs der C-Parteien und AfDler aufhängen, das sind die Wunschträume grüner Jugend. Klare Haßbotschaften. Eines ist hieraus zu lernen: Nicht jede Haßbotschaft ist illegitim. Haß gegen alles Conservative und Rechte ist sogar moralisch erlaubt. Zu fragen wäre nun noch, welche Bedeutung dieser politische Kreuzzug gegen alles Conservative und Rechte hat. Könnte die Aufgabe dieser Haßkampagne wider Rechts die sein, eine sich pluralisierende und jede Gemeinsamkeit verlierende Gesellschaft so zu homogenisieren im gemeinsamen Kampf gegen Rechts? Es scheint doch evident zu sein, daß die Etablierung einer neuen öffentlichen Religion einhergeht mit dem Kampf wider die Ungläubigen, das sind dann alle politisch nicht korrekt Denkenden.Eine Identität verlangt ja immer nach Auszuschließenden, denn erst so konstituiert sich eine Identität durch das, was sie excludiert.





 

Montag, 24. August 2020

Aufstand gegen Gottes Ordnung- zu einem der Lieblingsthemen des Synodalen Irrweges

Erzbischof Heße: Offen über Frauenweihe diskutieren Über die Weihe von Frauen wird in der katholischen Kirche schon seit langer Zeit diskutiert. Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sieht diese Debatte als noch nicht beendet an und fordert ein offenes Gespräch über weibliche Diakoninnen und Priesterinnen.“ So steht es zu lesen auf Kath de am 20.8.2020. Gegen wen revoltiert dieser Erzbischof hier aber eigentlich,ist nun zu fragen.

Die Liebe, zumindest die geschlechtliche ist stets etwas Excludierendes. Man stelle sich zwei eineiige Zwillinge vor, zwei gut aussehende junge Frauen und ein Mann sagt zu einen von ihnen: „Dich liebe ich, Dich möchte ich heiraten!“, darf dann die Andere protestieren: „Warum nicht mich? Wir sind doch beide gleich, warum wird da meine Zwillingsschwester so bevorzugt?“Gäbe es ein Recht auf das Geliebtwerden, dann könnte so protestiert werden.

Gott erwählt und dies Erwählen ist dem Lieben ähnlich. Gott erschuf den Menschen und gliederte dann die Menschheit auf in Rassen und Völker. Alle Völker sind so seine Völker. Aber nur ein Volk erwählte er sich zu seinem, das Volk Israel. Könnten denn nun nicht all die anderen protestieren: Warum nicht mich, warum nur Israel? Sind wir nicht vor Gott alles gleiche Völker, weil er uns alle erschaffen hat?

12 Stämme gab es in Israel, 11 gab er Land, sodaß sie da als Landwirte und Tierzüchter leben konnten, nur dem 12. gab er keines, dem Stamm Levi. Denn dieser sollte für Gott ein priesterlicher Stamm sein. Damit er sich ganz dem Priestertum widmen konnte, befreite er diesen Stamm ganz von aller weltlichen Arbeit. Wie nun,wenn die 11 anderen revoltiert hätten: „Warum wird der eine Stamm uns gegenüber so privilegiert? Sind wir nicht alle Juden, gehören denn nicht wir alle gleichermaßen zum Volke Gottes?“ Hier wird dann aber ein immanenter Widerspruch selbst verdrängt. Das Privileg, als einziges Volk von Gott erwählt worden zu sein, wird bejaht, aber daß Gott nun auch aus seinem Volke einen Stamm zum Priestertume privilegiert, dagegen würde dann revoltiert.

Auch im Neuen Bund erwählt sich Gott ein Volk, das ist seine Kirche. In ihr erwählt er nun Bestimmte zu Priestern. Denn was er dem Alten Bund gab, das Priestertum, das wollte er auch dem Neuen Bund gewähren, ein Priestertum.

Die heilige Weihe empfängt gültig nur ein getaufter Mann (vir)“. (Katechismus 1577).Es ist Gottes Freiheit, so sich sein Priestertum zu erwählen. Wer gegen diese Wahl Gottes revoltiert, der müßte auch den 11 Stämmen Israels das Recht zu sprechen, gegen die Privilegierung des Stammes Levi zu protestieren und er müßte allen Völkern das Recht zu billigen, gegen die Erwählung Israels zu protestieren! (Dieser Protest ist der Quellgrund des Antisemitismuses!)

Was passiert nun aber, wenn Teile der Kirche sich gegen diese Ordnung Gottes stellten? Was passierte, wenn sie Ungetaufte weihte? Die Weihe könnte zwar äußerlich vollzogen werden, aber ein so zum Priester Geweihter empfing das Sakrament nicht, er blieb Laie und kann so weder Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi wandeln noch gültig die Sünden im Beichtstuhl vergeben. Das würde so auch für eine getaufte Frau gelten. Denn wie im Alten Bund nur Glieder des Stammes Levi Priester werden konnten, wenn sie männlichen Geschlechtes waren, so gilt das auch für den Neuen Bund: der Weihekandidat muß getauft und männlich sein.

Es ist Gottes Wahl und ein wenig gleichen die dagegen Protestierenden der jungen Frau, die klagt: „Warum liebt er meine Schwester und nicht mich! Ich habe doch das gleiche Recht wie sie, sind wir doch gar eineiige Zwillinge.“ Aber Gott wählt frei, sein Volk aus der Vielzahl der Völker heraus und er erwählt sich dann aus dem Volk sein Priestertum, einst die männlichen Leviten, jetzt die männlichen Getauften.

Gottes Ordnung, seine Entscheidungen evozieren immer auch die Revolte gegen diese Ordnung. Die Rotte Korach, 4.Mose 16 bilden den Archetyp dieser Rebellion im Namen der Gleichheit vor Gott: Wir sind alle Gott gleich nah, darum darf es keine Privilegierten geben. (Vgl dazu mein Buch: Der zensierte Gott) Aber Gott entschied und entscheidet anders: Er erwählt und indem er erwählt, gibt es notwendig auch Nichterwählte.



 

Sonntag, 23. August 2020

Umerziehung zur Homosexualität

In Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche.Schule in Moers begrüßt Grundschüler mit Regenbogenflagge“ (Junge Freiheit 21.8.2020)

Es soll hier nun nicht wieder über den zeitgenössischen Zeitgeistsurfprotestantismus lamentiert werden, denn es ist eben doch zu bekannt, daß der reformatorische Abfall vom Katholischen Glauben eben alle möglichen und unmöglichen Häresien mit magnetischer Kraft anzieht. Zu fragen ist, was die Homosymbolfahne in Schulen zu suchen hat.

Hier stoßen wir auf eine eigentümliche Aporie des Homosexdiskurses. Einerseits heißt es in ihm, daß die Homosexualität etwas Angeborenes und so Natürliches sei, andererseits wird die Vorstellung des Selbstbestimmungsrechtes appliziert: Jeder habe das Recht, das Wie seiner Sexualität selbst zu bestimmen, ob er heterosexuell oder homosexuell leben , oder ob er sich da gar nicht festlegen möchte. Was angeboren ist, kann nicht mehr als Ergebnis einer freien Wahl verstanden werden und was erwählt wird, ist nicht angeboren. Als eine vermittelnde Position könnte nur in Anschlag gebracht werden, daß der Mensch sich zu dem, was ihm angeboren ist, affirmativ oder verneinend verhalten kann. So kann ein Blindgeborener sein Schicksal bitter beklagen und fragen: Kann ich nicht von diesem Leid befreit werden?

Wird in der heutigen Zeit die Homosexualität als etwas Angeborenes und Natürliches behauptet, dann ist damit die Tendenz der Apotheose der Natur, des Naürlichen mitgesetzt. Das Natürliche ist das schlechthin Gute und so heißen die Parolen: natürlich leben, natürlich essen, natürlich sein....Unter dem Natürlichen wird dann alles Erstrebenswerte und Wünschenswerte subsumiert, dem das Künstliche, Unnatürliche entgegengesetzt wird. Das Natürliche ist so ein reines Phantasmata des wahren unentfremdeten guten Lebens. An diese Vorstellungswelt knüpft nun der Homosexdiskurs an, um so die Homosexualität als etwas Gutes zu behaupten. Würde dies Argument, daß die Homosexualität etwas Gutes sei, weil es natürlich sei, in der wissenschaftlichen Biologie diskutiert, fiel es wie ein Kartenhaus in sich zusammen, da der Zweck der Sexualität nun mal die Fortpflanzung ist und so die Homosexualität als dysfunktionale Fehlform zu beurteilen ist. Angeborene Homosexualität kommt eben in der Natur so vor wir eine angeborene Blindheit.Aber die Vorstellung des Natürlichen hat eben nichts mit dem Naturverständnis der Biologie zu tuen, denn es ist der Glaube an die gute Natur. (Dieser Glaube setzt selbst eine hochtechnisierte Gesellschaft voraus, in der das Natürliche zu der Alternativvorstellung zum Stadtleben avanciert.)

Menschen dürften eben nicht in der Autorität irgend einer Moral zu einem Leben wider ihre Moral gezwungen werden.

Aber wie verhält sich dazu der Begriff der Selbstbestimmung? Das Recht zu einem selbstbestimmten Leben setzt denknotwendig freie, nicht durch ihre Natur determinierte Subjekte voraus. Ja, es gäbe gar keine Natur des Menschen (so Sartre) sondern der Mensch wählte sich selbst seine Natur. Die Genderideologie kreiert so die Vorstellung von der Künstlichkeit und kulturellen Bestimmtheit der Geschlechterdifferenz mit der Forderung, sie zu dekonstruieren.Weil der Mensch frei ist, nicht durch irgendeine Natur determiniert, könnte er frei sich entwerfen, sich also seine Sexualität frei erwählen, wenn ihn die Moral nicht daran hindern würde. Der moralische Mensch, in den Diskurs des Großen Anderen Eingeschriebene würde Lacan sagen, ist so immer schon der von sich Entfremdete. Eine emanzipatorische Pädagogik hielt dann an dem Ideal des frei sich bestimmen könnenden Menschen fest: Dazu sollen die Schulkinder erzogen werden. In dies Erziehungskonzept gehört nun die Homofahne in der Schule. Sie ist und soll ein Appell an die Schüler sein: Wähle Deine sexuelle Orientierung selber-lasse Dich nicht durch eine (falsche) Moral davon abhalten! Jetzt soll die Homosexualität das Ergebnis einer freien Wahl sein, die als Selbstbestimmungsakt zu respektieren sei. Nur diese Vorstellung ist inkompatibel mit der des Angeborenseins der Homosexualität.

Diese Inkonsistenz ist nun dem Diskurs der Homosexualität eigen, wird aber nicht selbstkritisch reflektiert, denn der Wille zur Verteidigung der Homosexualität bestimmt diesen Diskurs, sodaß diese beiden Argumentationsfiguren, da für diesen Zweck dienlich, obwohl sie sich wechselseitig ausschließen, bejaht werden.







 

Samstag, 22. August 2020

Zukunftsorientierung- Was war das bedeutsamste Ereignis des 20.Jahrhundertes?

Was war das bedeutendste Ereignis des nun schon zu Ende gegangenen 20.Jahrhundertes?“- eine nicht leicht respondierbare Frage, wenn nicht geklärt ist, für wen dies Ereignis gesucht wird. Nur der Superlativ führt uns hier auf die richtige Spur, denn ein Ereignis,das nur für einzelne Menschen, Gruppen oder Völker bedeutsam war, kann nicht als das bedeutsamste qualifiziert werden. Was aber für die Menschheit als Ganzes bedeutsam gewesen ist, kann das bedeutsamste sein und nur ein solches.

Wer kleine Kinder beim Laufenlernen beobachtet hat, hat gut vor Augen, wie die ersten paar Schrittlein gelingen, bevor der Gehversuch auf dem Popo oder auf die Knie gefallen endet. Und wie viel Tränen fließen, bis der kleine Bub im Sportunterricht die 1000 Meter laufen kann? Sein erster Schritt, aber keine Mutter auf der Erde käme auf die Idee, ihrem Kinde zu raten, es doch beim Krabbeln zu belassen: Auf allen Vieren bewegt sich der Kleine doch viel sicherer und auch geschwindter voran als auf seinen kleinen Füßen.

Das 20. Jahrhundert bescherte nun aufmerksamen Zeitgenossen auch erste Schritte, die so kläglich aussahen wie die ersten Gehversuche, aber auf dem Mond. Das, und nur dies kann als das bedeutsamste Ereignis dieses Jahrhundertes angesehen werden. Es gleicht einem kleinen Vöglein, das in seinem Jungfernflug sein Nest verläßt, und auch wenn es dann schnell wieder heimkehrt, hat sich doch sein Leben dadurch grundlegend verändert, Aus seinem Nest, seinem natürlichen Lebensort wurde ihm so ein nur noch kontingenter Lebensraum: Er kann und wird sein Nestlein verlassen, um für sich neue Lebensräume zu erobern. Die Erde ist das Nest der Menschheit, aber wenn sie flügge wird, dann drängt es auch sie hinaus in die große Welt.

Man könnte meinen, daß uns Menschen der Lebensraum der Erde zu klein geworden ist, daß dies Zuklein eben zu den Destruktionstendenzen des Nestes führt. Der Mond und dann wohl auch der Mars als nun zu erobernde neue Lebensräume, das ist unsere Zukunft. Der erste Schritt dazu waren die ersten kläglichen Schritte auf dem Mond. Sicher, jetzt sieht das noch nach wenig aus- so wie die ersten Schritte des Projektes: Ein Kind lernt laufen!, aber der erste Schritt ist nicht mehr rückgängig machbar.

Einer der großen Verdienste der Science Fiction ist es, uns auf diese Zukunft vorzubereiten, uns zu zeigen, was übermorgen möglich sein wird, damit wir jetzt den zweiten Schritt wagen. Das menschliche Leben ist immer zukunftsorientiert, selbst in den einfachsten Handungen, daß ich etwa jetzt etwas koche, um es dann- auch es in naher Zukunft sich ereignen werden wird, aufzuessen. Nur im Augenblick kann kein Mensch leben, in allem lebt eine Zukunftsorientiertheit. Ohne große Zukunfts-vorstellungen bleibt der Mensch klein, aber in und durch sie kann er groß werden. Erst der Mensch ohne Zukunftshoffnungen kann zum kleingezüchteten werden. (Nietzsche).

Es gibt so Ereignisse, deren Bedeutung erst durch ein Rückblicken aus der Zukunft uns sich erschließt. Zukunftsromane ermöglichen solche Rückblicke auf unsere Gegenwart. Denken wir uns den Weltrekordinhaber über 1000 Meter, der auf seine ersten Gehversuche zurückblickt: Welch ein weiter Weg bis zum Weltrekord, aber auch er fing mit dem ersten Schritt an. 

Zusatz:

Was wird es für die Anthropologie bedeuten,wenn es Menschen geben wird, die nicht mehr auf der Erde sondern auf dem Mond oder dem Mars geboren werden- enterdete Menschen? 



 

Freitag, 21. August 2020

Wir sind systemrelevant- oder das politische Engagement des deutschen Katholizismus

Die Kirche sei nicht systemrelevant- diese Falschaussage zu widerlegen, ist nun auch eine Aufgabe des quasi offiziellen Internetauftrittes der Deutschen Bischöfe. Da nun der Kampf gegen den US-Präsidenten Donald Trump zum täglichen Pflichtprogrammg gehört, die Präsidentschaftswahlen rücken näher, greift auch kath de ins amerikanische Wahlkmpfgeschehen ein. Anlaß ist, daß auf dem Kandidatennominierungsparteitag der Republikaner Kardinal Dolan eingeladen ist, dort das Morgengebet zu halten. Der Eingeladende sagte zu.

Das empört Schwester Maria Gabriela Zinkl und so schreibt sie auf kath de am 21.8.2020:Kardinal Dolan sollte nicht beim Trump-Nominierungsparteitag beten Das Morgengebet von Religionsvertretern bei US-amerikanischen Parteitagen hat eine lange Tradition. Dieses Mal aber wäre es Zeit für einen Bruch, findet Schwester Maria Gabriela Zinkl. Sonst gerate die US-Kirche in akute Erklärungsnot.

Es widerspricht der politischen Korrektheit mit der Partei Donald Trumps zu beten.Dieser Präsident sei einer der unchristlichsten der USA gewesen. Seltsam, denn auf Kath net war am 21.8.2020 zu lesen: Vorsitzender Bischof des Pro-Life-Ausschusses: „Trump-Regierung verdient unser Lob dafür, dass weltweite Finanzierung der US-Gesundheitshilfe tatsächlich Gesundheit und Menschenrechte fördert, nicht Förderung der Abtreibung.“

Also der Präsident, der sich so energisch wie kein anderer für den Schutz des Lebens einsetzt, ist unchristlich. Warum verteufelt dann diese „Schwester“ diesen Präsidenten so sehr? Niemanden überrascht es: weil er die illegale Massen-einwanderung von Mexikanern und anderen unterbinden will, weil er sich kritisch zum Islam geäußert hat und weil er der Rede vom menschengemachten Klimawechsel kritisch gegenübersteht. Das ist eben nicht mit den fundamentalistschen Glaubensartikeln der Poltischen Korrektheit vereinbar. Man hat eben an die Weltbeglückung durch die Auflösung aller Völker und aller Kulturen durch das Projekt der Multiethnisierung zu glauben und an die von Menschen verursachte Klimakatastrophe.

Warum ist aber gerade heute dies politisch korrekte Engagement der Kirche und somit auch dieser Internetseite so wichtig. Der Schock sitzt tief, als die Regierung Baumärkte erlaubte zu öffnen, als noch öffentliche Gottesdienste untersagt waren: Erachtet etwa die Regierung Baumärkte als wichtiger als die Tätigkeiten der Kirche? Imageaufbesserung ist angesagt und was eignet sich da besser als tatkräftiges politisch korrektes Engagement. Der Kirche kämpft jetzt mit an vorderster Front gegen Trump, gegen alles was rechts und oppositionell erscheint, um sich so als relevante Kraft zum Erhalt des jetzigen Systemes zu erweisen. Das und nur das ist die Systemrelevanz der Kirche.

Besonders peinlich an diesem politisch korrektem Votum ist aber,daß diese „Schwester“ in Jerusalem tätig ist. Wie kann sie da einen Präsidenten, der so energisch sich für den jüdischen Staat einsetzt, als unchristlich verurteilen? Man erinnere sich: „Die USA werden Jerusalem als offizielle Hauptstadt von Israel anerkennen, sagte US-Präsident Donald Trump in Washington. "Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass es Zeit ist, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen", sagte Trump. Zudem kündigte er in seiner Rede an, die US-Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen zu lassen. Er werde das US-Außenministerium anweisen, die Vorbereitungen für die Botschaftsverlegung zu treffen. "Dieser Prozess beginnt sofort", sagte er.“ Zeitonline 6.12.2017.

Jerusalem ist nun mal, biblisch gesehen die Hautstadt des jüdischen Volkes, Gott gab seinem Volk diese Hauptstadt. Ein Präsident, der dem Rechnung trägt, als unchristlich zu verurteilen, das ist selbst unchristlich

Zusatz:

 In den USA trat katholische Ordensfrau beim Demokratenparteitag auf - Ihre Lobbygruppe "Catholic Social Justice" wird von der Abtreibungslobby massiv finanziell unterstützt -(Kath net am 21.8.2020) Hiergegen protestiert Kath de natürlich nicht. Da waren ja eben Gutmenschen, es gibt ein Recht auf Kindestötung im eigenen Mutterleibe, unter sich in trauter Eintracht. 



 

Donnerstag, 20. August 2020

Kirche im Dienste der Mächtigen- so systemrelevant ist sie!

Da wird nun über die „Systemrelevanz“ der Katholischen Kirche disputiert, die Frage aufgeworfen, ob nicht die Beschränkungen der Gottesdienste ob der Coronaseuche zeige, wie wenig Relevanz die christliche Religion und ihre Kirchen noch hätten, da demonstriert zum Kommunalwahlkampf in Nordrheinwestfalen der „Kölner Diozesanrat“ die Systemrelevanz der Kirche auf das überzeugendste: „Katholiken in NRW werben vor Kommunalwahlen gegen AfD“.Hier weiß man eben, was die politisch Mächtigen von ihrer Kirche erwarten. In der „Tagespost“ liest sich das so: Das hat nichts mehr mit Demokratie zu tun"

Der Geschäftsführer des Kölner Diözesanrats macht seine Position nach eigenen Angaben an der Haltung der AfD zu den Menschenrechten fest. „Wenn die AfD gewisse Menschen in unserem Land nicht haben will, dann sage ich ganz klar, das hat nichts mehr mit Demokratie zu tun.“ Christen müssten aufstehen und sagen: „Moment, so geht das nicht!“ Für Christen seien alle Menschen „nicht nur vor uns gleich, sondern vor allen Dingen vor Gott gleich“. Daher sei man auch verpflichtet, „Farbe und Flagge“ zu bekennen.

Die Regierungsparteien und die anerkannten Oppositonsparteien werden, nicht nur in NRW ob solches kirchliche Engagement sehr zufrieden sein. Aber was mutet diese Aussage dem Leser zu! Zwei Begriffe stehen im Zentrum: Menschenrechte und Demokratie- der unaufmerksame Leser soll hier also suggeriert bekommen, daß in der anstehenden Kommunalwahl die Menschenrechte und die Demokratie bejahende Parteien eine gegenüberstünde, die dies beides verachtet.

Wie wird das nun begründet? Es geht offensichtlich um die Asylpolitik der Regierungsparteien. Wenn also die AfD die Repatriierung von abgelehnten Asylantragsstellern fordert, dann verstieße das gegen die Menschenrechte und die Demokratie. Es gibt aber kein Menschenrecht, daß jeder Mensch egal wo er leben will, auch leben darf und dann noch alle Rechte der dortigen Staatsbürger für sich in Anspruch nehmen könne.

Die „Gleichheit“ der Menschen heißt nicht, daß ich überall in der Welt in jedem Staate, in dem wer leben möchte, auch die selben Staatsbürgerrechte für sich beanspruchen dürfe. Der FDP-Chef Lindner hat eben recht wenn er im Jahre 2017 feststellte: Es gibt kein Menschenrecht, sich seinen Standort auf der Welt selbst auszusuchen.“ Nur, das wissen der politisch korrekte Diozesanrat nicht. Und „Demokratie“ heißt Volksherrschaft, daß eben im Sinne des Selbstbestimmungsrechtes der Völker ein Volk selbst bestimmen darf, wen es in sein Land aufnehmen will und wen nicht. So wie jeder Hauseigentümer nicht verpflichtet ist, jeden, der bei ihm wohnen möchte, in sein Wohnhaus aufzunehmen, so wenig gibt es eine solche Pflicht für Staaten.

Aber zwischen den Menschenrechten, die allen Menschen zukommen und Staatsbürgerrechten, die nur einem Staatsbürger des Staatsvolkes zukommt, zu unterscheiden, das überfordert diese katholischen Gutmenschen. Daß der Verzicht auf diese Distinktion die Ordnung des Staates zerstört, (wie die Behauptung, daß jeder ein Familienmitglied jeder Familie werden darf, wenn er da ein Familienglied werden will, die Ordnung der Familie destruiert), ist so offensichtlich, daß man sich fragen muß, ob dieser Rat das nicht beabsichtigt: den Staat zu zerstören, um eine multiethnische Gesellschaft auf seinen Trümmern zu errichten.

So demonstrieren hier Kirchenleute nicht nur ihre Systemrelevanz, indem sich hier die Kirche ganz in den Dienst der etablierten Parteien stellt, sondern auch ihre Zustimmung für das Vorhaben, den demokratischen Staat der Deutschen auflösen zu wollen und somit auch die Demokratie, das ist nämlich die Herrschaft des Volkes. 

1.Zusatz: 

Die Konstantinische Epoche wird gern von fortschrittlichen Theologen als Untererfung der Kirche unter den Staat perhorresziert, Eusebius von Caesarea  gilt dabei als der "politische" Theologe, im Sinne einer Legitimationsideologie dieser Unterordnung. (Vgl dazu: Carl Schmitt und die politische Theologie), aber die politisch korrekte Kirche stellt da die Neigung zur Subordination in dieser Epoche weit in den Schatten. Ihrer eigenen Substanz verunsichert, wer braucht noch den christlichen Glauben?, setzt sie nun ganz auf die Politische Korrektheitsideologie.  

2. Zusatz

Es paßt eben auch zur Systemrelevanz der Kirche, daß sie genau die von ihrem Dialog ausgrenzt, die auch die Systemparteien als Schmuddelkinder, mit denen man nicht spielt (Degenhardt), ausschließt etwa vom Ökumenischen Kirchentag. Keine Probleme hat die Kirche aber mit der Partei "Die Linke", die in den 50er Jahren noch die unermeßlichen Verdienste Josef Stalins für den Aufbau des Sozialismus ehrte. 











 

Mittwoch, 19. August 2020

Der Schrecken Gottes- oder der wegzensierte Gott

so daß viele von andern Völkern und Glaubensgenossen zu der Religion und den Gebräuchen der Juden übergingen;denn alle hatte großer Schrecken vor dem Namen derselben befallen.“ So steht es geschrieben in der hl.Schrift im Buche Esther, 8,17b. Die Jahwereligion findet Anhänger außerhalb des Volkes Israels. Das ist erst mal theologisch ein erstaunliches Phänomen, denn Jahwe wird im AT zwar monotheistisch als der eine Gott bezeugt, der so der Herr über alle Völker ist, der aber selbst nur Gott für das eine Volk, für sein Volk Israel sein will.

Aber diese monotheistische Religion strahlt über die Volksgrenzen Israels hinaus.Aber wie? Durch den großen Schrecken, den der Name des jüdischen Volkes unter den Heiden verbreitet.Denn Israel ist das mit Gott verbundene Volk. Wer sich gegen dies Volk stellt, der stellt sich gegen den Gott dieses Volkes. Amans Feindschaft gegen das jüdische Volk brachte ja diesem Mächtigen des persischen Reiches den Tod ( Esther, 3-7).

Aus Furcht vor Gott, ein Gläubiger der Religion zu werden, in der der Gott verehrt wird, den man fürchtet, das klingt in unseren Ohren absurd. Aber könnte das nicht auch uns anzeigen,wie weit wir uns von der religiösen Vorstellungswelt und damit auch von der christlichen Religion entfernt haben. Bismarck konnte noch sagen, daß wir Deutschen nichts fürchteten außer Gott, heutzutage erscheint uns die Gottesfurcht als etwas Voraufklärerisches, als zudem mit der christlichen Religion, die ihr Zentrum im Glauben an den Gott hat, der nur die Liebe ist, Inkompatibles.Der Katechismus der Kirche weiß von der Gottesfurcht nur noch zu sagen, daß sie eine Gabe des Heiligen Geistes sei. (1831)

Wie nun aber, wenn die Vorstellung der Furcht vor Gott nicht einfach als etwas Unzeitgemäßes und Unchristliches abgetan würde, weil der Sohn Gottes sie uns selbst lehrt: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“Hier spricht Jesus eindeutig von Gott,seinem Gott,denn nur der hat die Vollmacht,die Seele verderben zu können.In unser heutiges Jesusbild paßt diese Aussage so wenig wie die Aussage des Estherbuches, daß Heiden aus Furcht vor Gott Gläubige wurden. Wie müßte denn Gott gedacht werden, wenn die Gottesfurcht keine absurde Vorstellung sein soll? Gott müßte gedacht werden als ein Gott, dem es nicht gleichgültig ist, wie sich Menschen verhalten. Das heißt im Estherbuch: Wer sich gegen Gottes Volk wendet, der muß mit der Feind-schaft Gottes gegen sich rechnen und das heißt in Jesu Verkündigung, daß es Gott nicht gleichgültig ist, ob wir ihn in Jesus Christus annehmen oder nicht.Denn Jesus selbst sagt zu seinen Verkündigern: „Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht an-nimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg und schüttelt den Staub von euren Füßen.Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tage des Gerichtes nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.“ (Mt 10,14f)



Wann hat die Kirche nur angefangen, diesen Gott der Bibel zu ersetzen durch einen Gott der Gleichgültigkeit, dem Gott der Ökumene und des interreligiösen Dialoges?Fing das nicht damit an, daß auch wir Christen anfingen, den Menschen mehr zu fürchten als Gott, als man den „religiösen Fundamentalisten“ mehr fürchtete als Gott, sodaß angefangen wurde zu fragen, wie Gott zu denken sei,damit jede ein friedliches Miteinander der Religionen störende Wahrheitsansprüche außer Kraft gesetzt werden können: durch den Gott der Gleichgültigkeit.



 

Dienstag, 18. August 2020

Wie das Patriachat Gesetz und dann doch gleich untergraben wurde- oder was uns die Bibel alles zu sagen weiß!

Der Perserköng Assuers erließ auf den Rat seines Ratgebers Mamuchan dies Edikt: und sandte Schreiben in alle Landschaften seines Reiches, in verschiedenen Sprachen und Schriftarten,so wie jedes Volk es lesen und verstehen konnte, daß die Männer die Ersten und Herren in ihren Häusern seien, und daß dies bei allen Völkern bekannt gemacht werde.“ (Esther, 1,22). Wie kam es zu diesem persischen Edikt? Der König hatte von seiner Frau, der Königin Basthi, verlangt, daß sie mit ihrer Krone auf dem Haupte erscheine, damit der König allen Völkern zeige, wie schön sie sei.“denn sie war sehr schön“ (1,11).

Die Königin verweigerte diese Zurschaustellung. Das erboste den König.Wenn das bekannt wird, daß sich die Königin so dem König verweigerte, dann würden bald alle Frauen so aufrüherisch sich verhalten, mahnte der königliche Berater. Und so wurde dies Edikt verfaßt. Zudem erwählte sich der König eine neue Königin, Esther, die er zur Frau sich nahm ob ihrer Schönheit. Wer bestimmte nun im königlichen Hause? Natürlich der Mann, der König, so hatte er es ja für alle Haushalte in seinem Reiche bestimmt.

Aber da scheint es doch eine kleine Differenz zwischen der patriachalistischen Theorie und dem praktischen Leben zu geben. Aman wurde vom König zum Vorsteher über alle Fürsten und Großen seines Reiches eingesetzt.Alle huldigten ihn , nur der Pflegevater Esthers nicht, da er die gebotende Huldigung als mit dem Glauben unvereinbar ansah. Aman, erzürnt darüber, wollte ihn zu Tode verurteilen, er ließ schon einen Galgen für ihn errichten und er wollte im ganzen Reich per königliche Edikte die Juden töten lassen. Der König stimmte zu. Das Edikt lautete nun: „daß man alle Juden vom Knaben bis zum Greise, bis zu den Kindern und Frauen, an einem Tage, das ist am dreizehnten des zwölften Monats, welcher Adar heißt, tödten und vernichten und ihre Güter plündern sollte.“ (3,13)

Jetzt wird die Geschichte wirklich dramatisch. (Mehr als lesenswert!) Esther rettet ihr Volk, und wie? Sie gefiel dem König so sehr, daß er ihr ihren Wunsch erfüllte, Aman, den Feind Israels hinrichten zu lassen und das erlassene Edikt zur Tötung der Juden offiziell zu widerrufen. (Kapitel 8 und 9).

Ist nun aber die Frage erlaubt: Wer regierte wirklich? Der König oder seine Königin Esther? Für den Feminismus ist das keine Frage, denn für diese Ideologie ist die Menschheitsgeschichte im Wesentlichen die der Unterdrückung der Frau. Könnte es sein, daß das Patriachat eher eine Phantasmata von Männern ist, während Frauen klug sich zurückhaltend faktisch regierten? Wie der König Herodes sich durch seine Tochter und seine Frau zur Tötung des Täufers verführen ließ, so läßt hier der persische König den Mann, den er selbst an die höchste Stelle beförderte, hinrichten.Und immer war es die Überzeugungskraft der Schönheit einer Frau,die sich so durchsetzte! Gibt es- wider das Narrativ der die Frau unterdrückenden Macht des Mannes- eine Frauenmacht, mit der so manche Frau ihren Mann und gar Könige beherrschte, die Macht ihrer Schönheit? Verdrängt vielleicht gerade der herschaftskritische emanzipatorische Diskurs diese Realmacht der Frau, weil sie eine weibliche Macht ist?



 

Montag, 17. August 2020

Mißbrauchte Freiheit- wenn falsch gewählt wird



Wo Freiheit gewährt wird, da kann sie auch mißbraucht werden.So konnte es passieren, daß in unserem demokratischen Land eine FDP-Politiker zum Ministerpräsidenten gewählt wurde und zwar mit den Stimmen der AfD-Parlamentarier. Da diese die „Paria“ des deutschen Parlamentarismus sind und so der gewählte Ministerpräsident dadurch kontaminiert war, mußte er auf Anweisung von ganz Oben zurücktreten und es wurde dann noch mal gewählt, Auch auf der kleinsten Ebene gilt das, wenn etwa ein Parteimitglied der AfD in einen Kirchenvorstand gewählt wird; auch das ist ein Freiheitsmißbrauch und so muß auch da neu gewählt werden.

Was passiert nun aber, wenn ein ganzes Volk falsch wählt, wie es jetzt in Weißrußland geschah. Der Bösewicht:

Als eine der ersten Maßnahmen nach seiner Wahl wurden Staatssymbole eingeführt, die deutlich an die Sowjetzeit erinnern. Lukaschenka wandte sich vom Westen ab, stoppte die Privatisierungen und strebte eine Neuauflage der Sowjetunion unter Einschluss Russlands, der Ukraine und Weißrusslands an. Dazu unterzeichnete er mit Boris Jelzin in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre verschiedene, meist folgenlos gebliebene Unionsverträge wie jenen für die Russisch-Weißrussische Union. Lediglich die Verteidigungs- und vorübergehend die Zollunion wurden umgesetzt. (Wikipedia weiß eben über Lukaschenko Bescheid.)

Jetzt hat er schon wieder eine Wahl gewonnen. Das kann aber nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, weil, wenn es demokratisch zugegangen wäre, ein prowestlicher Politiker die Wahl gewonnen hätte. Da die Wahl nicht so ausfiel, war es eine manipulierte. Selbstverständlich ist dann auch der Regierungschef ein Diktator, wie es auch Gadaffi und Hussein waren, denn die regierten auch nicht prowestlich. Dann ist die Opposition zu unterstützen in ihrem Versuch, die gewählte Regierung zu stürzen, damit eine prowestliche installiert werden kann. So ereignete es sich ja vorbildlich in Afghanistan, wo unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung Afghanistan erobert wurde und eine prowestliche Regierung eingesetzt wurde von den Siegern. Nur der Sturz der syrischen Regierung klappte nicht so gut, jetzt verwüstet ein Bürgerkrieg dies Land.

Soll nun Weißrußland auch so „befreit“ werden? Zur antirussischen Ausrichtung der Nato würde das passen. Nachdem in der Ukraine eine prorussische Regierung gestürzt wurde, sie hatte sich geweigert, Wirtschaftsverträge zuungunsten ihres Landes mit der EU abzuschließen, und jetzt eine ukrainisch prowestliche Regierung die Ukraine zu einem antirussischen Frontstaat ausbauen soll, würde doch eine prowestliche Regierung in Weißrußland sehr förderlich sein. Also, jetzt gilt es, die Opposition zu unterstützen.

Wie wäre es, wenn vom Ausland her die Antimerkel Kundgebungen gegen ihre Coronapolitik unterstützt würden und der Sturz dieser Regierung gefordert würde, weil sie undemokratisch die Coronademomstranten behindere und nicht bereit sei, ob dieser Demonstrationen abzutreten? Völlig unvorstellbar- aber doch nur, weil sie eben eine hundertprozentig prowestlich ausgerichtete Regierungschefin ist- eine Chefin, die weiß, daß, wenn ein ihr subordiniertes Parlament mal falsch wählt, dann dies Ergebnis sofort als ungültig zu qualifizieren ist. Und manchmal kann auch ein ganzes Volk falsch wählen, wie jetzt das Weißrußlands. Offensichtlich muß doch ein Regierungschef, der die Privatisierung der Wirtschaft stoppt, einer Schurkenregierung voranstehen, denn damit verstößt er doch gegen das heiligste Bürgermenschenrecht, überall auf der Welt gewinnbringend Geschäfte zu machen.



Zum Schluß möchte ich noch einen Leserbrief der Jungen Freiheit zu dieser Causa wiedergeben, einen sehr treffenden:


Thomas M sagt:

14. August 2020 um 20:02 Uhr

Nun, ich bin da sehr vorsichtig. Erinnern wir uns an den Soros-finanzierten Maidan und die Einflussnahme des Westens dort? Geht es den Menschen in der Ukraine heute besser? Oder den Libyern mit ihrem vom Westen begeistert gefeierten „Arabischen Frühling“? Gut, da demonstrieren einige Leute, vielleicht sogar freiwillig und nicht bezahlt. Und vielleicht wurde die Wahl auch gefälscht, seit es das in Deutschland auch gibt, will ich das gar nicht ausschließen. Aber können wir das von hier einschätzen? Ich kann nicht sagen, ob Lukaschenko (unter aktiver Mitwirkung des Westens und diverser NGOs) vielleicht gestürzt wird, was ich aber mit großer Sicherheit sagen kann, ist dass es den Menschen in seinem Land anschließend nicht besser gehen wird.

Zusatz:

Auf Kardinal Marx ist Verlaß: "Kardinal Marx solidarisiert sich mit Demonstranten in Belarus.In Weißrussland gehen tausende Menschen auf die Straße und protestieren gegen Diktatur und Unterdrückung. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx solidarisiert sich mit ihnen – und verweist dabei auch auf die Botschaft des Magnificat." Kath de 16.8.2020



 

Sonntag, 16. August 2020

Der "Satanische Tempel", die Abtreibung, die Hexen ...

Der Satanische Tempel, eine satanistische Organisation, die 2013 in den USA gegründet wurde, hat in einer Pressemitteilung den vollen Zugang zur ungehinderten Zugang zu Abtreibung gefordert. Die Tötung ungeborener Kinder werden von den Satanisten als "religiöse Angelegenheit" bezeichnet. Dies berichtet "RT deutsch". Kath net am 15.8.2020.

Nur Ultrareaktionäre werden das als die Frucht der Anerkennung der Religionsfreiheit ansehen, aber es ist wahr: Wer ein Grundrecht der Religionsfreiheit anerkennt, der muß auch sein Ja sagen zur satanistischen Religion. Daß die Satanisten nun ein Recht auf die Kindestötung im Mutterleibe fordern, verblüfft nun keinen, ist doch der Satan selbst der große Lebensverneiner.

Originell ist nun die Idee, das Töten von Kindern im Mutterleibe als eine den Satanisten eigene Religionspraxis zu definieren, denn damit sagen sie, daß der Staat nicht das Recht habe, diese ihnen eigene Religionspraxis zu untersagen. So heißt es: „Außerdem sollen religiösen Rechte ihrer Mitglieder von staatlichen Gesetzen oder Bestimmungen ausgenommen sind. Dabei beruft man sich auf den 'State Religious Freedom Restoration Acts' oder 'RFRA', die es der Regierung generell verbieten, die freie Religionsausübung einer Person wesentlich zu beeinträchtigen".

Eine Frage stellt sich nun noch: Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Satanismus und dem Feminismus, der für dies Recht der Kindertötung kämpft und damit weltweit sehr erfolgreich war und ist? Es gibt Feministin, die sich gern- provokannt- als Hexen bezeichnen. Ein Beispiel für viele. Auf der Internetseite „Zeit-Online“ ist zu lesen: Feminismus: Die Rückkehr der Hexen Auf Demonstrationen, in Magazinen und Büchern sind sie wieder präsent: Die Figur der Hexe avanciert in Frankreich gerade zum Symbol weiblicher Selbstermächtigung. (3. Oktober 2018, 20:10 Uhr)

Jedem ist natürlich klar, daß es keine wirklichen Hexen und keinen wirklichen Satan gab und so auch jetzt nicht geben kann, daß wir hier eben eine geschickte Marketingstrategie feministischer Frauen erleben. Es soll so auch nur rein zufällig sein, daß der Satanistische Tempel und die Feministin das selbe fordern, ihr Recht, ihre Kinder im Mutterleibe töten zu dürfen. Aber bin ich dazu verpflichtet, alles so zu glauben, wie es mit vorgesagt wird? Edgar Allen Poe demonstriert in seiner Erzählung: „Der verlorene Brief“ daß die beste Art des Versteckens das Nichtverstecken des Zuversteckenden ist. Praktiziert das nicht auch ein Teil des Feminismus, daß sie sich selbst als „Hexen“ bezeichnen, um erst gar nicht den Verdacht zu erwecken, vielleicht doch etwas mit einer satanistischen Hexerei zu tuen zu haben. So sehr nun im Geiste der Aufklärung uns doziert wird, daß es den Teufel gar nicht geben kann, ist da Goethes „Faust“ mit seinem Teufelspakt vielleicht nicht viel realistischer? Konstruiert uns die Aufklärung und die in ihr fundierten Wissenschaften denn nicht nur eine Wirklichkeit, um das Reale, das Satanische zu verbergen?

In der Einführung zu Lacan von Slavoj Zizek findet sich diese Formulierung: „so daß er in der Realität aufwachte, um das Reale zu vermeiden.“ (S.81) Es soll nun mal gestattet sein, so wie im Falle von Goethes Faust die Frage der Autorenintention, was will der Philosoph damit sagen, oder was wollte Goethe mit dem Teufelspakt sagen, zu vernachlässigen, um diese kleine Aussage für den jetzigen Kontext, diese kleine Betrachtung fruchtbar zu machen. Liegt es da nicht nahe, das Reale als das zu bezeichnen, was der aufklärerische Diskurs zum Verschwinden bringen will. Aber das so Verdrängte, aus der konstruierten Wirklichkeit Eskamotierte revitalisierte sich ja dann schon wieder in der Romantik- es sei nur an E.T. A. Hoffmanns „Elixiere des Teufels“ und M.G. Lewis „Der Mönch“ erinnert, Ausbrüchen aus der vernünftig konstruierten Wirklichkeit, die das Reale zu verdrängen hat.



 

Samstag, 15. August 2020

Kurze Anmerkungen zu Mariä Himmelfahrt

Gelegentlich, isb von protestantischer Seite wird dies Dogma kritisiert, daß es dafür keinen Schriftbeweis gäbe. Auch wenn katholischer Seite das darin zum Anschlag gebrachte: „Allein die Schrift“ nicht akzeptiert werden kann (wir wissen ja auch nicht aus ihr sondern aus dem Protoevangelium des Jakobus, daß die Mutter Maria Anna hieß, die hl. Anna), so ist doch dies ein gutes Argument für diese Lehre: Wenn schon Henoch und der Prophet Elischa, ohne zu sterben in den Himmel aufgenommen wurden, wie könnte da Gott der Mutter Gottes dies verwehren, was er diesen zwei gewährte?



Maria ist mit ihrem Leib in den Himmel aufgenommen worden. Die Vorstellung einer leiblichen Auferstehung war im Urchristentum nicht unumstritten. Die Pauluskritiker des 1. und 2. Korinterbriefes argumentierten nämlich so: Zum Wesen der Leiblichkeit gehört konstitutiv sein Sterbenmüssen- wäre Jesus leiblich auferstanden, hätte er so wir der vom Tode auferweckte Lazarus wieder sterben müssen, die Auferstehung der Toten wäre so nur ein Aufstehen, um wieder sterben zu müssen. (Ein gnostisch-platonischer Hintergrund ist so anzunehmen). Paulus widerlegt dies Argument naturphilosophisch, daß es verschieden qualifizierte Körper es gäbe, daß nicht alle dem Sterbenmüssen unterworfen seien. Unser Leib wird also in einen nichtsterben müssenden umgewandelt.



Was besagt das aber für den Himmel aus? Der Leib ist notwendigerweise ein dreidimensionaler Körper, sonst wäre er keiner (es sei denn, daß ein Körper mit dem Volumen 0 als Körper angesehen werden würde) und somit muß auch der Himmel etwas Dreidimensionales sein,denn sonst könnte in ihr nicht ein dreidimensionaler Körper existieren.



Wie kann es „über“ dem dreidimensionalen Raum, in dem wir leben, noch einen anderen dreidimensionalen Raum geben, der nicht identisch oder teilidentisch mit unserem dreidimensionalen Raum ist? Eine einfache Vorstellung kann uns in dieser Frage weiterhelfen: So wie zwei unendlich große Flächen in einem dreidimensionalen Raume parallel existieren können, so können zwei unendlich große Räume parallel in einem „Hyperraum“ (mehr als 3 Dimensionen) existieren, sodaß wir, in dem einen lebend keinen Kontakt mit dem anderen Raum haben können, weil wir nicht den „Hyperraum“ durchqueren können.



Wie muß nun das Verhältnis des Himmels als dreidimensionaler Raum zu unserem Lebensraum gedacht werden? Zumindest so, daß die Mutter Gottes jedes unserer Gebete da hören kann und in unseren Lebensraum einwirken kann. Was besagt das aber zur Dimension der Zeit, daß aus dem „Jenseits“ in unsere Zeit eingegriffen werden kann? Wenn der Himmel mit der Vorstellung der Ewigkeit als Zeitlosigkeit assoziiert wird, wie könnte dann aus einer Zeitlosigkeit in die irdische Zeit eingewirkt werden? Oder ist dann diese Vorstellung der himmlischen Ewigkeit als Zeitlosigkeit eine irrtümliche Vorstellung, daß etwa Gott als er den Himmel erschuf, ihn nicht nur als dreidimensionalen Raum erschuf sondern ihn auch mit der Dimension der Zeitlichkeit ausstattete, damit in ihm eine lebendige Beziehung von ihm zu seinen Geschöpfen und der Geschöpfe untereinander möglich ist? Eine schwer respondierbare Frage.

Aber eines ist gewiß: Wir sind auf Erden keine Waisenkinder, denn wir haben nicht nur einen himmlischen Vater sondern auch eine Mutter im Himmel, Maria, unsere Hoffnung im Leben wie im Sterben.









 

Freitag, 14. August 2020

Irritationen über das Denken als Wirklichkeitserkenntnis



Fangen wir mal ganz naiv an:Da gibt es eine Wirklichkeit, so wie sie ist und dann noch eine erkannte Wirklichkeit, so wie ich, bestimmte Gruppen oder der Mensch die Wirklichkeit erkennt. Das Anliegen ist nun doch einfach dies, daß die Wirklichkeit so erkannt wird, wie sie ist. Jetzt liegen, nehmen wir mal an, zwei Erkenntnisse der Wirklichkeit vor, Erkenntnis A und Erkenntnis B. Als wahr hat nun die der beiden Erkenntnisse zu gelten, die der Wirklichkeit entspricht, sofern Erkenntnis A und Erkenntnis B sich wechselseitig ausschließen. Die Wirklichkeit muß also mit diesen zwei Erkenntnissen von ihr verglichen werden, um zu entscheiden, welche Erkenntnis A oder B die wahre ist. Richte ich nun meine Augen auf die Wirklichkeit, um sie zu erkennen, um darauf sie so mit den beiden Versionen zu vergleichen, so habe ich so nur eine dritte Erkenntnis der Wirklichkeit, die Erkenntnis C hervorgebracht und vergleiche nun C mit A und B in der naiven Meinung, daß meine Erkenntnis der Wirklichkeit C einfach die Wirklichkeit wiedergibt.Um prüfen zu können, ob die Erkenntnis A oder B wahr ist, müßte ich über einen Zugang zur Wirklichkeit verfügen, der mir eine realistische Erkenntnis der Wirklichkeit ermöglicht, aber meine Erkenntnis der Wirklichkeit ist ja immer nur die Wirklichkeit, wie ich sie erkannt habe.



Damit wird vorausgesetzt, daß die Wirklichkeit ontologisch gesehen vollständig ist, daß aber durch das Erkennen die Wirklichkeit verfälscht werden kann, weil etwa unsere Sprache nie der Einzigartigkeit des durch sie Bezeichneten gerecht wird. Die Aussage: „Das ist ein Mensch“ wird dem komplexes Etwas, was damit bezeichnet wird eben nicht gerecht, seiner Individualität.Aber lassen wir uns weiter irritieren.Vor einem Baum stehend klatsche ich in die Hände und ein Vogel fliegt aus ihm heraus. Verbinde ich diese beiden Ereignisse kausal miteinander, deute ich dies Ereignis so:Weil ich, vor dem Baum stehend, in die Hände geklatscht habe, flog der Vogel aus dem Baum heraus. Wie verhält sich diese Deutung zu den zwei Ereignissen? Gibt diese Deutung die Wirklichkeit wirklich wieder oder verwandelt sie zwei kontingente Ereignisse zu einem sinnvollen Ganzem, so daß die so erkannte Wirklichkeit mehr wäre als die Wirklichkeit, weil so die Wirklichkeit geordnet worden ist.

Zur Veranschaulichung: Ein Junge sitzt vor einem Haufen von Legobausteinen, eine halbe Stunde später hat er aus ihnen einen großen Turm gebaut. Könnte es sein, daß die erkannte Wirklichkeit zur Wirklichkeit sich wie der errichtete Turm zu dem Haufen der Bausteine verhält?



Das Objekt, das zu Erkennende ist die Wirklichkeit, ist bisher präsumiert worden. Nur wird nicht auch das Nichtrealisierte in der Wirklichkeit erkannt, das was auch sein könnte, aber nicht ist? Und welchen ontologischen Status haben dann moralische Aussagen: Das darf man nicht!, oder welchen ontologischen Status haben optativische Aussagen: O wäre es doch so? Gehört die Sphäre des Sollens und Gesollten und Gewünschten nicht auch zur Wirklichkeit oder doch nicht, weil solche Aussagen nur einen virtuellen Charakter besitzen?



Nun verschiebt sich dies für uns Heutige nochmals: Es gibt die Wirklichkeit der Medien, das ist, so wie uns die Wirklichkeit durch die Medien dargebracht wird. Diese Welt ist das Produkt der Medien. Wie kann nun erkannt werden, ob diese durch die Medien produzierte Wirklichkeit der Wirklichkeit, so wie sie objektiv ist, entspricht, ein realistisches Bild der Wirklichkeit ist? Gibt es denn für den Medienkonsumenten noch eine Möglichkeit eines direkten unvermittelten Zuganges zur Wirklichkeit, von woher dann die Medienwirklichkeit kritisiert werden könnte. Praktisch wird dies Problem doch so gelöst, daß der Konsument bestimmte Medien für glaubwürdiger erachtet als andere und so das darin dann Vermittelte für wahrer hält als das Weltbild der anderen Medien.Man kann also in einer realen Wirklichkeit in ganz verschiedenen (Medien)Wirklichkeiten leben, die für den jeweiligen Konsumenten dann seine Wirklichkeit ist. Die Parallelwelten postmoderner Gesellschaften entstehen so. Sind die noch eingebunden in einer allen gemeinsamen Wirklichkeit oder hat die sich schon längst aufgelöst? 

Zusatz: Ist die Welt als ganzes erkennbar, wird gern gefragt und vorschnell geantwortet: Es ist nur etwas in ihr erkennbar, nicht aber die Welt selbst, denn sie ist nur der Ermöglichungsgrund der Erkennbarkeit von etwas. Wenn die Metaphysik die Erkenntnis des Ganzen ist, und das Ganze nicht erkennbar ist, dann wäre nur noch eine Ontologie als Lehre von dem in der Welt Existierenden möglich. Wenn aber die Totalität, das Ganze der Welt verstanden wird als das, was Nicht-Nichtwelt ist, als die Negation der Nichtwelt, die als die Negation der Welt, dann ist die Welt als Ganzes denkbar, denn so ist sie hinreichend als das Sein bestimmt als die Negation des Nichtseins. Es ist ja dann nicht so, als gäbe es die Welt und die Nichtwelt als ein Zweierlei in dann einem Dritten, sondern es gibt nur die Welt und sie ist bestimmt durch ihr Sein als Negation der Nichtwelt.  









 

Donnerstag, 13. August 2020

Markus Gabriel: „Das Böse nimmt spürbar zu“

So sagte es der Philosophieprofessor Markus Gabriel. (Kat net am 12.8.2020) „Bonner Philosoph kritisiert den „falschen, sehr gefährliche Gedanken des Werterelativismus beziehungsweise des Wertenihilismus, der leider auch bei uns verbreitet ist“ – Er fordert eine Rückkehr der Werte.“ Das klingt doch irgendwie gut, auch wenn man gerne lesen würde, welche Werte er revitalisiert sehen möchte. Aber doch melden sich da Zweifel an. Der Begriff des „Wertes“ stammt doch aus der Sphäre der Ökonomie: der Tausch- und der Gebrauchswert und so sind diese Werte, abhängig vom dem freien Spiel des Marktes höchst instabil.

Man denke an den Verkaufswert von Immobilien in Zeiten des Wohnungsmangels aber auch an die Trivialität, daß der Gebrauchswert von Eis an heißen Sommertagen höher ist als im kalten Winter. Werte, die dauerhaft stabil sind, gar ewig gültig sind kann es so gar nicht geben. Was sollte den etwa der Wert der Ritterlichkeit einem Soldaten des 21. Jahrhundertes noch sagen? Die Geschichte der Werte ist die Geschichte ihrer Relativierung, ihrer Hochschätzung und ebenso ihres Vergessens.

Aber es drängt sich beim Durchdenken dieser Problematik ein noch grundlegenderes Problem auf: Wird nicht jetzt, nicht nur in Deutschland sondern in allen Ländern des „freien Westens“ die Meinungsfreiheit im Namen der Werte der „Politischen Korrektheit eingeschränkt. In England ist ein Lehrer an einer katholischen Schule vom Dienst suspendiert worden, weil er Mohammed einen falschen Propheten genannt hat. Ist das nicht ein eindeutiges Beispiel für eine intolerante Praxis, die sich selbst mit den Normen und Werten des „interreligiösen Dialoges“ legitimiert, daß jede Religion von der christlichen als gleich wahr mit ihr anzuerkennen sei und daß so jede christliche Mission verwerflich sei.

Und noch grundsätzlicher: Wo wurden in der Menschheitsgeschichte je massenhaft Menschen getötet, ohne daß dies mit den Werten einer Ideologie legitimiert wurde.Josef Stalin oder Mao waren doch keine Nihilisten, sondern verstanden sich als Kämpfer für eine bessere Welt,sodaß um dieses großen Wertes willen auch viele Menschen aufgeopfert werden durften, ja sogar mußten nach ihrer Einschätzung. Haben etwa amerikanische Nihilisten die Atombomben auf Japan werfen lassen und nicht von den Werten und der moralischen Überlegenheit der westlichen Demokratie Überzeugte?

Ist das „Böse“ nicht eher der regelmäßig sich einstellende Kollateralschaden zu eifriger Wertegläubiger? Muß der freie Westen wirklich unbedingt allen anderen unsere westlichen Werte aufoktruieren, und wenn sie sie nicht freiwillig annehmen wollen per Krieg einführen wie etwa im Angriffskrieg gegen Afghanistan mit dem Ziel der Stürzung einer nicht Prowestlichen Regierung? Jetzt geht dies Land im Bürgerkrieg zwischen der eingesetzten Prowestlichen Regierung und ihrer militanten Opposition zu Grunde. Oder stellt der Islam nicht gerade eine Gefährdung des Weltfriedens dar, weil er seine nach seinem Urteile universalistisch gültigen Werte weltweit durchsetzen will? Auf der Microebene findet das seine Entsprechung in den Fällen des sexuellen Mißbrauches auch und gerade in der Kirche, weil auch hier inzwischen mancher die Werte der Sexuellen Revolution- alles was Spaß macht, ist erlaubt-höher schätzt als die „reaktionäre“ Morallehre der Kirche.

Wir haben so viele Werte in unseren postmodernen Zeiten, daß jeder sich die ihm passendsten sich frei erwählen kann, denn, und das ist die bitterste Wahrheit über die Lage heutiger Werte: Sie sind selbst zu Angeboten auf dem freien Markt geworden.



Zusatz: Die christliche Religion ist in ihrem Kern eine große Erzählung vom von Gott geschaffenen Menschen, wie er fiel und wie Gott ihn wieder durch seinen Sohn und seiner Kirche retten will. Daraus christliche Werte zu konstruieren kann nur als Mißbrauch dieser Metaerzählung beurteilt werden.







Markus Gabriel: „Das Böse nimmt spürbar zu“



So sagte es der Philosophieprofessor Markus Gabriel. (Kat net am 12.8.2020) „Bonner Philosoph kritisiert den „falschen, sehr gefährliche Gedanken des Werterelativismus beziehungsweise des Wertenihilismus, der leider auch bei uns verbreitet ist“ – Er fordert eine Rückkehr der Werte.“ Das klingt doch irgendwie gut, auch wenn man gerne lesen würde, welche Werte er revitalisiert sehen möchte. Aber doch melden sich da Zweifel an. Der Begriff des „Wertes“ stammt doch aus der Sphäre der Ökonomie: der Tausch- und der Gebrauchswert und so sind diese Werte, abhängig vom dem freien Spiel des Marktes höchst instabil.

Man denke an den Verkaufswert von Immobilien in Zeiten des Wohnungsmangels aber auch an die Trivialität, daß der Gebrauchswert von Eis an heißen Sommertagen höher ist als im kalten Winter. Werte, die dauerhaft stabil sind, gar ewig gültig sind kann es so gar nicht geben. Was sollte den etwa der Wert der Ritterlichkeit einem Soldaten des 21. Jahrhundertes noch sagen? Die Geschichte der Werte ist die Geschichte ihrer Relativierung, ihrer Hochschätzung und ebenso ihres Vergessens.

Aber es drängt sich beim Durchdenken dieser Problematik ein noch grundlegenderes Problem auf: Wird nicht jetzt, nicht nur in Deutschland sondern in allen Ländern des „freien Westens“ die Meinungsfreiheit im Namen der Werte der „Politischen Korrektheit eingeschränkt. In England ist ein Lehrer an einer katholischen Schule vom Dienst suspendiert worden, weil er Mohammed einen falschen Propheten genannt hat. Ist das nicht ein eindeutiges Beispiel für eine intolerante Praxis, die sich selbst mit den Normen und Werten des „interreligiösen Dialoges“ legitimiert, daß jede Religion von der christlichen als gleich wahr mit ihr anzuerkennen sei und daß so jede christliche Mission verwerflich sei.

Und noch grundsätzlicher: Wo wurden in der Menschheitsgeschichte je massenhaft Menschen getötet, ohne daß dies mit den Werten einer Ideologie legitimiert wurde.Josef Stalin oder Mao waren doch keine Nihilisten, sondern verstanden sich als Kämpfer für eine bessere Welt,sodaß um dieses großen Wertes willen auch viele Menschen aufgeopfert werden durften, ja sogar mußten nach ihrer Einschätzung. Haben etwa amerikanische Nihilisten die Atombomben auf Japan werfen lassen und nicht von den Werten und der moralischen Überlegenheit der westlichen Demokratie Überzeugte?

Ist das „Böse“ nicht eher der regelmäßig sich einstellende Kollateralschaden zu eifriger Wertegläubiger? Muß der freie Westen wirklich unbedingt allen anderen unsere westlichen Werte aufoktruieren, und wenn sie sie nicht freiwillig annehmen wollen per Krieg einführen wie etwa im Angriffskrieg gegen Afghanistan mit dem Ziel der Stürzung einer nicht Prowestlichen Regierung? Jetzt geht dies Land im Bürgerkrieg zwischen der eingesetzten Prowestlichen Regierung und ihrer militanten Opposition zu Grunde. Oder stellt der Islam nicht gerade eine Gefährdung des Weltfriedens dar, weil er seine nach seinem Urteile universalistisch gültigen Werte weltweit durchsetzen will? Auf der Microebene findet das seine Entsprechung in den Fällen des sexuellen Mißbrauches auch und gerade in der Kirche, weil auch hier inzwischen mancher die Werte der Sexuellen Revolution- alles was Spaß macht, ist erlaubt-höher schätzt als die „reaktionäre“ Morallehre der Kirche.

Wir haben so viele Werte in unseren postmodernen Zeiten, daß jeder sich die ihm passendsten sich frei erwählen kann, denn, und das ist die bitterste Wahrheit über die Lage heutiger Werte: Sie sind selbst zu Angeboten auf dem freien Markt geworden.



Zusatz: Die christliche Religion ist in ihrem Kern eine große Erzählung vom von Gott geschaffenen Menschen, wie er fiel und wie Gott ihn wieder durch seinen Sohn und seiner Kirche retten will. Daraus christliche Werte zu konstruieren kann nur als Mißbrauch dieser Metaerzählung beurteilt werden.