Ein Beispiel für die Selbstsäkularisierung der Kirche
Der Nürnberger Stadtdekan Hubertus Förster geht in seinen Ruhestand. Das allein wäre wohl kaum ein Grund für ein Interview für die quasi offiziöse Internetseite „Kath de“, wenn der Befragte nicht geradezu ein Musterschüler des „Synodalen Irrweges“ wäre, immer die gewünschten richtigen Antworten gebend. (29.8.2020) Aber der Interviewte ist auch erstaunlich kreativ im Kampfe um die Einführung des Frauenpriestertumes.
Aber der Reihe nach. So sieht dieser „Stadtdekan“ die Gegenwart und die Zukunft der Kirche: Hurra, wir werden noch gebraucht! „Förster: Wir sind als Kirchen natürlich mit unserem sozialen Engagement noch sehr bedeutend.“ Dann verweist er auf die gute Cooperation mit dem DGB zum Thema: „Europa“,“Migration“ und „Demokratie“. Das sind die Themen der Katholischen Kirche in Nürnberg! Ach ja und man cooperiert für den arbeitsfreien Sonntag. Aber noch mehr: Gern sei man auch bei Ein-weihungsfeiern gesehen.
Und dann rückt der „Synodale Irrweg“ in den Vordergrund:
„Allein der unselige Streit um das gemeinsame Abendmahl in gemischt-konfessionellen Ehen. Da wurden dann ein Forderungs-Katalog aufgestellt, was die Paare alles erfüllen müssen. Das hatte schlicht die Wirkung eines Verbotscharakters. Die Intention des Abendmahls ist eine ganz andere. Oder etwa die Frauenfrage: In Zeiten der Urkirche waren die Frauen für das Gastmahl verantwortlich, aus dem sich – meines Wissens – die Eucharistie mit entwickelt hat. Wir müssen bei den Menschen sein, anstatt uns in solchen Scharmützeln aufzureiben.“
„Abendmahl für alle“ ist eben einer der Lieblingsparolen der heutigen Kirchendeformer. Denn die ursprüngliche Bedeutung der Eucharistie, nein des Abendmahles sei die eines Gastmahles gewesen. Menschen von Gastmählern auszuschließen widerstreitet nun wirklich dem Gastcharakter. Jetzt wird es noch besser, auch wenn das Feministin nicht gern hören werden: Die Frauen trugen die Verantwortung für diese Gastmähler, da sie ja Hausfrauen waren und so Essen und Trinken in ihr ihnen eigenes Ressort fiel. Die Hausfrau stand also dem Abendmahl voran. (Wieso wird davon bei dem Bericht über die Einsetzung der Eucharistie am Gründonnerstag durch Jesus Christus nichts geschrieben?) Aus dem feierlichen Abendessen wurde dann später die Eucharistiefeier, denen Frauen dann nicht mehr vorstehen durften.
Also zurück zu den Wurzeln: ein gemeinsames Abendessen unter der Leitung von Frauen statt der Eucharistiefeier. Es muß eben der Ballast der Tradition abgeworfen werden, damit die Kirche wieder ganz bei den Menschen sein kann. Das soziale Engagement ist dann das Lebenselexier der Kirche. Und die christliche Religion? Das ist eben der Ballast, der die Kirche daran hindert, beim Menschen zu sein. Die Zukunftsperspektive ist so klar: konsequent die Kirche verweltlichen. Da die christliche Religion nicht mehr ankommt, einfach auf sie verzichten! Einst diskutierte die Kirche die Frage, wie kann einer (postchristlich)säkularisierten Gesellschaft das Evangelium verkündet werden, jetzt ist die Lösung gefunden worden: Wir verzichten auf die Verkündigung und säkularisieren die Kirche, damit sie ganz der Welt gleichförmig geworden von der Welt verstanden und akzeptiert wird.Unterwirft sie sich dann noch der Politischen Korrektheit, ist ihr die Unterstützung der Mächtigen sicher, schließlich hat man ja von Johannes, dem Täufer gelernt, was einem passieren kann, wenn man nicht zeitgemäß verkündigt, indem man einem mächtigen König widerspricht.
Welch ein Kontrast zwischen Johannes dem Täufer und Kardinal Woelki:
„Wir schaffen das“
„Wohl kaum ein Satz von Bundesklanzlerin Angela Merkel hat sich so eingeprägt wie der zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015. Fünf Jahre später befindet der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki: Sie hatte Recht.“ Kath de am 30.8.2020. So redet eben eine säkularistische welteingepaßte Kirche.