Der Satanische Tempel, eine satanistische Organisation, die 2013 in den USA gegründet wurde, hat in einer Pressemitteilung den vollen Zugang zur ungehinderten Zugang zu Abtreibung gefordert. Die Tötung ungeborener Kinder werden von den Satanisten als "religiöse Angelegenheit" bezeichnet. Dies berichtet "RT deutsch". Kath net am 15.8.2020.
Nur Ultrareaktionäre werden das als die Frucht der Anerkennung der Religionsfreiheit ansehen, aber es ist wahr: Wer ein Grundrecht der Religionsfreiheit anerkennt, der muß auch sein Ja sagen zur satanistischen Religion. Daß die Satanisten nun ein Recht auf die Kindestötung im Mutterleibe fordern, verblüfft nun keinen, ist doch der Satan selbst der große Lebensverneiner.
Originell ist nun die Idee, das Töten von Kindern im Mutterleibe als eine den Satanisten eigene Religionspraxis zu definieren, denn damit sagen sie, daß der Staat nicht das Recht habe, diese ihnen eigene Religionspraxis zu untersagen. So heißt es: „Außerdem sollen religiösen Rechte ihrer Mitglieder von staatlichen Gesetzen oder Bestimmungen ausgenommen sind. Dabei beruft man sich auf den 'State Religious Freedom Restoration Acts' oder 'RFRA', die es der Regierung generell verbieten, die freie Religionsausübung einer Person wesentlich zu beeinträchtigen".
Eine Frage stellt sich nun noch: Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Satanismus und dem Feminismus, der für dies Recht der Kindertötung kämpft und damit weltweit sehr erfolgreich war und ist? Es gibt Feministin, die sich gern- provokannt- als Hexen bezeichnen. Ein Beispiel für viele. Auf der Internetseite „Zeit-Online“ ist zu lesen: Feminismus: Die Rückkehr der Hexen Auf Demonstrationen, in Magazinen und Büchern sind sie wieder präsent: Die Figur der Hexe avanciert in Frankreich gerade zum Symbol weiblicher Selbstermächtigung. (3. Oktober 2018, 20:10 Uhr)
Jedem ist natürlich klar, daß es keine wirklichen Hexen und keinen wirklichen Satan gab und so auch jetzt nicht geben kann, daß wir hier eben eine geschickte Marketingstrategie feministischer Frauen erleben. Es soll so auch nur rein zufällig sein, daß der Satanistische Tempel und die Feministin das selbe fordern, ihr Recht, ihre Kinder im Mutterleibe töten zu dürfen. Aber bin ich dazu verpflichtet, alles so zu glauben, wie es mit vorgesagt wird? Edgar Allen Poe demonstriert in seiner Erzählung: „Der verlorene Brief“ daß die beste Art des Versteckens das Nichtverstecken des Zuversteckenden ist. Praktiziert das nicht auch ein Teil des Feminismus, daß sie sich selbst als „Hexen“ bezeichnen, um erst gar nicht den Verdacht zu erwecken, vielleicht doch etwas mit einer satanistischen Hexerei zu tuen zu haben. So sehr nun im Geiste der Aufklärung uns doziert wird, daß es den Teufel gar nicht geben kann, ist da Goethes „Faust“ mit seinem Teufelspakt vielleicht nicht viel realistischer? Konstruiert uns die Aufklärung und die in ihr fundierten Wissenschaften denn nicht nur eine Wirklichkeit, um das Reale, das Satanische zu verbergen?
In der Einführung zu Lacan von Slavoj Zizek findet sich diese Formulierung: „so daß er in der Realität aufwachte, um das Reale zu vermeiden.“ (S.81) Es soll nun mal gestattet sein, so wie im Falle von Goethes Faust die Frage der Autorenintention, was will der Philosoph damit sagen, oder was wollte Goethe mit dem Teufelspakt sagen, zu vernachlässigen, um diese kleine Aussage für den jetzigen Kontext, diese kleine Betrachtung fruchtbar zu machen. Liegt es da nicht nahe, das Reale als das zu bezeichnen, was der aufklärerische Diskurs zum Verschwinden bringen will. Aber das so Verdrängte, aus der konstruierten Wirklichkeit Eskamotierte revitalisierte sich ja dann schon wieder in der Romantik- es sei nur an E.T. A. Hoffmanns „Elixiere des Teufels“ und M.G. Lewis „Der Mönch“ erinnert, Ausbrüchen aus der vernünftig konstruierten Wirklichkeit, die das Reale zu verdrängen hat.
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