Wie Papst Franziskus nun mit offenem Visier gegen seinen Vorgänger kämpft
Zum Jahresende jubeliert kath de: „EIN JAHR NACH DEM TOD BENEDIKTS XVI-Wie Franziskus nach Benedikts Tod den Kurs der Kirche änderte“. Erfrischend offenherzig wird in diesem Artikel Papst Franziskus als ein Antibenediktpapst charakterisiert, der nun nach dem Tode seines Vorgängers nun offensiv den Kampf gegen das Erbe dieses Papstes aufnimmt. Enthusiasmiert wird sein Kampf gegen die „Alte Messe“ bejubelt, daß da immer noch so viele Reaktionäre an längst Überholtem festhalten wollen.
„Auch wenn einige der Entscheidungen seines Vorgängers noch nachwirken, versucht der Pontifex sie nach und nach zu überwinden – sei es personell oder thematisch.“ Mit sich überschlagenden Begeisterung laudiert dann der Artikel: „Zu den reaktionären Stimmen gehörten nunmehr einige der US-Bischöfe, die zuletzt nach einer langen Zerreißprobe für Franziskus und seine Mitarbeiter abgestraft wurden: dem einflussreichen Papstkritiker Kardinal Raymond Burke wurden Kardinalsgehalt und vatikanische Dienstwohnung gestrichen, dem texanischen Bischof und "Star" der rechtskatholischen Medien, Joseph Strickland, entzog der Vatikan die Leitung seiner Diözese. Eine mangelnde Unterstützung der Weltsynode und der damit verbundenen Vision des Papstes als auch eine mangelhafte Umsetzung von "Traditionis custodes" wurden ihm vom Nuntius in den USA vorgeworfen. Auch in Frankreich griff der Pontifex durch, als er dem in die Kritik geratenen Bischof der südfranzösischen Diözese Fréjus-Toulon, Dominique Rey, einen Koadjutor zur Seite stellte, der in der traditionalistischen und von schlechtem Führungsstil geprägten Diözese für Ordnung sorgen sollte.“
Resümierend wird dann konstatiert:“ Aus diesen Personalentscheidungen wurde klar: Rückwärtsgewandtes Denken passt nicht mehr ins vatikanische Programm.“ Klarer und unmißverständlich wird damit die antikatholische Grundhaltung dieses Papstes erfaßt. Wenn die Kirche sich auf das besinnt, was als das Glaubensgut der Kirche bezeichnet wird, fundiert in der Offenbarung Gottes, dann sei das ein rückwärtsgewandtes Denken. Die Form,in der die Kirche seit dem Trienter Konzil die hl. Messe zelebrierte, will dieser Papst nun endgültig aus der Kirche abschaffen und mit ihr wohl auch die ganze oder fast die ganze Tradition der Kirche.
Ein Kirchenkampf fände jetzt zwischen dem progressivem Papst Franziskus und seinen reaktionären Feinden statt, für die Papst Benedikt XVI die Inkarnation der Rückwärtsgewandtheit ist. Was vor kurzem noch unvorstellbar war, wird jetzt möglich: Homosexuelle Paare können gesegnet werden, erste Schritte der Demokratisierung der Kirche werden gewagt! Der Ton dieser Laudatio ist ganz erfüllt von dem geschichtsoptimistischen Narrativ des Fortschrittsglaubens und dem Wissen, daß zwar rückwärtsgewandte reaktionäre Kräfte dem Menschheitsprogress sich entgegenstellen mögen, der Fortschritt aber siegen wird. Das, was Reaktinäre als die Tradition der Kirche als ewige Wahrheit behaupten, kann dann nur noch eine mehr oder wenig erquicklich ansehbare Antiquitätenansammlung sein, den der Sturm des Fortschrittes nichten wird.
Eines ist klar: Um dieses Fortschrittes willen muß die Einheit der Kirche zerstört werden, müssen die fortschrittsfeindlichen Elemente aus ihr entfernt werden. Ob nun der Papst alle Bishöfe, die sich der Segnung homosexueller Paare widersetzen, absetzen wird?
Aber man sollte hier sich nicht zu oberflächlich auf das letzte Amtsjahr des Papstes kaprizieren, überließt man so doch die Breite des Kampfes dieses Papstes gegen die Tradition der Kirche. Es sei nur an die Verurteilung der Todesstrafe wider das Zeugnis der hl.Schrift und der Lehre der Kirche erinnert, an die auf der Amazonassynode durch den Papst praktizierte Verehrung der Göttin Pachamama, an die vollständige Aufgabe der Mission durch ihre Substituierung durch die Diakonie und seine Dauerkritik an allem Conservativ-Katholischen.
Wer war Pessimist genug, um vorausahnen zu können, daß nach dem großen Kampf der Kirche gegen den Modernismus ein Papst den Petristuhl besteigen würde, der sich das Anliegen des Modernismus so ganz und gar zu eigen gemacht hat und nun die Kirche so destruiert, soweit es ihm als Papst möglich ist!
Zusatz:
Die diesen Artikel fundierenden Begriffe: "rechts, conservativ, reaktionär, rückwärtsgewandt" sind Termin, die ihren Gehalt aus ihrer Verwurzelung in der Fortschrittsgeschichtsphilosophie gewinnen und nur von daher verstanden werden können. Die christliche Religion kennt einen solchen Geschichtsoptimismus nicht, ursprünglich denkt sie in Zweiweltenschemata: Oben und Unten auf der Raumachse und auf der Zeitachse: Der alte und der Neue Äon. Die Religion ist so ein sich Ausrichten auf die jenseitige Obenwelt oder auf den neuen Himmel und die neue Erde nach der Apokalypse, dem Untergang der alten Welt. Hier wird nicht evolutionär gedacht.