Freitag, 1. Dezember 2023

Zum Niedergang der christlichen Religion – ein überraschender Fund

Zum Niedergang der christlichen Religion – ein überraschender Fund


Wer hätte wohl gedacht, daß in dem so erfolgreichen,inzwischen in über 40 Sprachen übersetzenden Roman:“Sofies Welt“ von Jostein Gaarder sich für diesen Niedergang verantwortlich zu machende Elemente auffinden lassen.Der Autor habe Philosophie,Theologie und Literaturwissenschaft studiert und doziere nun als Philosophieprofessor. Nichts Extravagantes oder Originelles sondern die Vulgärität zeichnet dabei diese Elemente aus. Nicht wird hier nun der Roman besprochen, dem nicht abgesprochen werden kann, eine gut geschriebene Einführung in die Geschichte des philosophischen Denkens zu sein, sondern es soll sich auf wenige simple Phrasen kapriziert werden, die wohl gerade deshalb auch so wirkmächtig sind.

In dem Kapitel: „Eine göttliche Stimme“,in dem auch Sokrates mit Jesus verglichen wird, ist zu lesen: Sokrates und Jesus „forderten die Machthaber in der Gesellschaft heraus,weil sie alle Formen von Ungerechtigkeit und Machtmißbrauch kritisierten. Und nicht zuletzt: Diese Tätigkeit kostete beide das Leben.“ Jemand, der Theologie studiert hatte, schreibt über Jesu Christi Kreuzestod, daß er gekreuzigt worden sei ob seiner Kritik an den Mächtigen seiner Zeit. Kann man noch vulgärer über das Kreuz Christi denken? Diese völlige Verständnislosigkeit über das Heilsereignis Jesu Christi ist nicht nur symptomatisch für das Verlöschen der Lebenskraft der christlichen Religion sondern auch ursächlich dafür, denn diese rabiate Reduktion Jesu auf einen Gesellschaftskritiker tötet die christliche Religion.

Zusatz:

Dies Buch schrieb ein Theologe! Was hat der nur an der theologischen Fakultät gelernt?

Sofie lernt und als eine ihrer ersten Einsichten formuliert sie: „Sie begriff,daß die Menschen immer ein Bedürfnis nach Erklärungen für die Naturprozesse gehabt hatten.Vielleicht konnten die Menschen ohne solche Erklärungen nicht leben.Und deshalb hatten sie damals, als es noch keine Wissenschaft gab, die Mythen ersonnen.“ So sei „Das mythische Weltbild“ entstanden, deren Auflösung wir der Wissenschaft zu verdanken haben. Ob aber der Gehalt von Mythen sich darin erschöpft, daß er vollständig von den Naturwissenschaften ersetzbar ist, bleibt in diesem Buchkapitel ungefragt.

Eng verbunden mit den Mythen sei nun aber auch der Aberglaube. Götter bewirkten Gesundheit und Krankheit,wirkten auch in der Geschichte: „Die Griechen der frühen Zeit hatten auch für Krankheiten die Götter verantwortlich gemacht.So wurden ansteckende Krankheiten oft als Strafe der Götter bezeichnet.“, heißt es so in dem Kapitel: „Geschichtswissenschaft und Medizin“.Noch abergläubischer: „Andererseits konnten die Götter Menschen gesund machen, wenn ihnen nur die richtigen Opfer dargebracht wurden.“Aber die Medizin und die Geschichts-wissenschaft beseitigte dann solch mythologisch abergläubische Vorstellungen.So löste sich dann auch die mythologische Vorstellung einer göttlichen Vorsehung und des Schicksales auf: All das verschwand dank der Wissenschaft.

Und so kann dann Jesus auch nur noch ein Gesellschaftskritiker gewesen sein, denn dann die Mächtigen töteten. Alle Mythologie und alle Religion ist so vollständig durch die Wissenschaft ersetzbar, sie konnten es ja auch nur geben in wissenschaftslosen Zeiten.

Darum wird am Schluß die Frage: „Aber an irgend etwas Übernatürliches glaubst du nicht?“so beantwortet: „Allein der Ausdruck >übernatürlich< kommt mir immer ein bißchen komisch vor.Nein,ich glaube wohl,daß es nur eine Natur gibt. Aber die ist zum Ausgleich höchst erstaunlich.“ Zur Klarstellung wird dann diese Nachfrage bejaht: „Das Übernatürliche gibt es also nur in den Büchern,die du mir gezeigt hast?“,aber undogmatisch: man könnte sich offen halten für die rein theoretische Möglichkeit, daß da noch was sein könnte. (Kapitel: Unsere eigene Zeit...der Mensch ist zur Freiheit verurteilt) Alle Mythologie, alle Religion endet so im rein wissenschaftlichen Denken, das als undogmatisches nicht das Nichtsein alles Übernatürlichen behaupten will, aber es als überholt ad acta legt. 

 

 

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