Dienstag, 10. Dezember 2024

Wenn ein Wahlvolk sein Wahlrecht mißbrauch und eine Wahl deshalb wiederholt werden muß

 

Wenn ein Wahlvolk sein Wahlrecht mißbrauch und eine Wahl deshalb wiederholt werden muß

Eine Wahl ist genau dann demokratisch verlaufen, wenn das Wahlvolk die richtige Partei und die richtigen Kandidaten wählt. Nun ereignete sich in Rumänien ein Skandal, der so noch nie dort sich ereignet hat: Das Volk wählte überraschenderweise einen rechten und als prorussisch diffamierten Kandidaten im 1. Wahlgang mit großer Mehrheit, sodaß dieser in die Stichwahl gekommen wäre. Die „Freie Welt“ berichtet dazu am 10.Dezember 2024 in dem Artikel „Die EU im Krisenmodus und mit Demokratie auf Kriegsfuß“ : „Präsidentschaftswahl in Rumänien wird wiederholt.Der Wahlvorgang für die Kür des Präsidenten in Rumänien endete wie erwartet: Wegen mutmaßlicher Wahlbeeinflussung durch TikTok ordnet das Verfassungsgericht Rumäniens die Wiederholung der Präsidentschaftswahl an.“

Angeblich hätten viele Wähler auf den Internetseiten von „TicTok“ manipulierende Texte gelesen, sodaß sie den falschen Kandidaten gewählt hätten. Ob und wie viele diese Internetseiten gelesen hätten, dazu konnte das Gericht nichts sagen, es reichte einfach die Behauptung einer Beeinflussung durch die Wähler, um die Wahl als ungültig zu erklären.

TikTok wies die Vorwürfe unterdessen zurück. Der Blog merkt zudem an, dass TikTok in Rumänien nur von einer Minderheit verwendet wird. Wahlsieger Călin Georgescu spricht von einem »Putsch«, Kontrahentin Elena Lasconi verurteilt die Entscheidung ebenfalls als »illegal und demokratiefeindlich«.“

Ein Szenenwechsel: Ein Klassenlehrer läßt eine Schülerbibliothek einrichten: Romane von den Klassenkameraden zum Lesen empfohlen reingestellt, um so die Lesebereitschaft zu erhöhen. Aber dann ereigneten sich besorgniserrende Mißbrauchsfälle: Die Schüler stellten statt Romane Comichefte in die Schülerbibliothek. Da sah sich der Aufsichtslehrer genötigt, zu intervenieren und er hob die Bibliothek auf.

Vergleichbar ist die westliche Demokratie konzipiert: Solange das Volk die richtigen Parteien und Kandidaten wählt, also prowestliche antirussische, ist die Welt in Ordnung, mißbraucht das Volk aber sein Wahlrecht, dann muß interveniert werden. Da es in jedem Staate, solange es da noch eine Pressefreiheit gibt, auch Medien existieren, die die falschen Parteien unterstützen, kann somit jede stattgefundene Wahl als ungültig, da durch diese falschen Medien manipuliert, dysqualifiziert werden: Sie war ungültig. Eigentlich könnte es so gesehen nur wirklich demokratische Wahlen geben, wenn die Pressefreiheit abgeschafft und nur noch prowestlich antirussische Medien vorhanden sind.

Also, die Rumänen müssen noch lernen, wie sie demokratisch wählen und deswegen müssen sie noch mal wählen- solange, bis das Ergebnis stimmt.Oder könnte man nicht einfach die Kandidatur des falschen Kandidaten gerichtlich verbieten?

In der Katholischen Kirche Deutschlands geht man da viel gescheiter mit der Gefahr eines möglichen Wahlmißbrauches um! Da nun der Synodale Weg die Verdemokratisierung der Kirche auf die Tagesordnung gesetzt hat, er eine Rätekirche anstrebt, müssen ja Vorkehrungen getroffen werden, daß nicht falsche in die Entscheidungsgremien gewählt werden können. Die einfache und schlichte Lösung lautet, daß „Rechten“ einfach das passive Wahlrecht entzogen wird: Die Falschen dürfen erst gar nicht gewählt werden und würde doch einer gewählt,kann ihm das Mandat wieder entzogen werden. Diese Anti-AfD- Gesetzgebung wird natürlich von allen Demokraten bejubelt, zeigt hier doch die Kirche mustergültig, wie sie jeden Mißbrauch des Wahlrechtes auszuschließen weiß! Unter der Demokratie versteht man nämlich, daß der Bürger zwischen verschiedenen Kandidaten der Blockparteien frei wählen darf, aber er mibraucht diese Freiheit, wählt er andere Nichtblockparteien.



Montag, 9. Dezember 2024

Kryptischer christlicher Anarchismus- der Staat sei das Übel schlechthin?

 

Kryptischer christlicher Anarchismus- der Staat sei das Übel schlechthin?



In so ver-rückten Zeiten, in denen das einstige Organ der Friedensbewegung ,die TAZ, zum übereifrigen Kriegsenthusisten wider Rußland sich gemausert hat und die einstig liberal-conservative FAZ in puncto politischer Korrektheit nicht mehr von der einst linksradicalen TAZ unterscheidbar ist und jetzt alle „seriösen“ Medien ihre Liebe zum militanten Islamismus entdeckt haben, da sie nun deren Sieg über den laizistischen Irak feiern, da könnte es doch auch einen kryptische Liebe zur Anarchie in christlichen Kreisen geben.

In der „Tagespost“ wurde ich tatsächlich fündig: Schluss mit der Staatsfixierung.Deutschlands Wirtschaft arbeitet schleppend. Die Zuwanderung kann ihre Probleme nur bedingt lösen. Stattdessen muss die Nabelschnur zum Staat gekappt werden.“ Man muß schon völlig erblindet sein, um meinen zu können, daß die Masseneinwanderung in irgendeiner Weise hilfreich für die Wirtschaft sein könnte. Aber wenn man dann auf die Parteizughörigkeit des Autoren schaut, versteht man diese Aussage: ein CDUler schreibt hier, ein unangefochtender Freund der Merkelschen Politik der offenen Grenzen: Wir nehmen jeden auf, der bei uns leben möchte. Wer hier gegen eine zu hohe Steuerbelastung der Bürger potestieren möchte, soll doch bitte, bevor er seine Loblieder auf die CDU-Kanzlerin anstimmt, ausrechnen, wie viel Geld dem Staat die massenhaft Eingewanderten kosten! Auch die Folgeprobleme, daß etwa die Mieten in astronomische Höhen steigen, da den unzähligen Eingewanderten großzügig Wohnraum zur Verfügung gestellt wird zu Lasten der Einheimischen, sollten mitbedacht werden.

Wenn dann aber beklagt wird, daß so viele Frauen, statt ihren Lebensmittelpunkt in der Familie zu sehen, berufstätig sind, sodaß ihre Kinder in Kitas und Kindergärten untergebracht werden, der sollte sich mal danach erkundigen, wie teuer für Familien taugliche Wohnungen sind und er sollte mal einen Verbrauchermarkt aufsuchen, um sich über die Explosion der Lebensmittelpreise zu informieren. Es ist eine simple Tatsache, daß viele der berufstätigen Mütter nicht arbeiten gehen, weil ihnen das so viel Spaß macht, sondern weil sonst das Geld nicht ausreicht. Daß somit die Familie einen Bedeutungsverlust erleidet, wie es dieser Kommentar beklagt, ist nun mal die Folge des Lohnniveaus, daß oft das Einkommen des Ehemannes nicht ausreicht zur Finanzierung des Familienlebens.

Aber der „Tagespost“ Kommentar geht nun noch weiter, indem er das katholische Ordnungsprinzip der Subsizität gegen den Staat in kryptoanarchistischer Manier vernutzt. Für den Anarchisten wie für den bürgerlich gemäßigten Anarchisten, dem Liberalen ist der Staat die Quelle allen Übels. Daß diese Vorstellung mit der kirchlichen Lehre vom Staat unvereinbar ist, kümmert diese 2 Gesinnungsfreunde nicht, stehen sie doch zumindest der Kirche als einer Institution prinzipiell feindlich gegenüber und können eine Religion nur als in der Innerlichkeit der Privatsphäre gelebte bejahen. Vom Wesen des Staates fehlt ihnen eben jegliches Verständnis, da sie den Privatmenschen als den eigentlichen Menschen ansehen, und die Gesellschaft nur als ein Netzwerk von privatrechtlichen Vertrags - beziehungen. Der Mensch ist kein Zoon politicon, wie es Aristoteles expliziert hatte, sondern nur Bourgeois, dem die anderen nur ein Mittel für Geschäftsbeziehungen ist.

Bedauerlicherweise reguliert nun der Staat durch das Recht dies sonst ganz freie Leben der Bürger und das ist eine Einschränkung der Freiheit des Bourgeois. Es sei hier nur an die schlimmsten Fehlleistungen staatlicher Reglementierei erinnert: von der Einführung des Mindestlohnes, die die Freiheit des Unternehmers unzumutbar beeinträchtigt über Gesetze zur Deckelung der Mieterhöhungen bis zu dem Skandal von Tarifverträgen, statt daß ein Arbeitgeber mit jedem einen individuellen Arbeitsvertrag abschließen kann. Daß Schutzbestimmungen für das Arbeitsleben Erfindungen von Staatsfanatikern sind, angefangen mit der antiliberalen Sozialpolitik Bismarcks.

Die Verneinung der Staatsfixierung lebt von dem Glauben, daß, wenn nur jeder auf sein Eigenwohl fixiert sein Leben führt, es am Ende allen gut gehen wird. Der Staat, der dagegen diesen Egozentrismus begrenzt und wie ein Dirigent alle Einzelstimmen eines Orchesters zu einem Gesamtklangerlebnis führt, ist dem Liberalen wie dem Anarchisten nur ein seine Freiheit bedrohende Institution. Dabei ist ihm die Freiheit nichts anderes als daß er seinen Privatinteressen verfolgen kann ohne irgendeine Rücksicht auf das Gemeinwohl zu nehmen.

Grundlegend dafür ist eine Anthropologie, die den Menschen nicht als einen Menschen denkt, daß er ein individuiertes Allgemeine ist, sondern jeden so als different zu allen anderen, daß der Andere ihm immer nur ein potentielles Mittel zur Realisierung seiner Privatinteressen sein kann. Der Staat als die Organisation des Allgemeinwohles kann dann nur noch als etwas Negatives angesehen werden. Hegel erfaßt die Differenz eines so gestörten Verhältnisses des Bürgers zu dem Staat, als Verstandesstaatsverständnis beurteilt im Kontrast zum Vernunft-staatsverständnis so: „Wenn der Staat mit der bürgerlichen Gesellschaft verwechselt ubd seine Bestimmung in die Sicherheit und den Schutz des Eigentumes und der persönlichen Freiheit gesetzt wird,so ist das Interesse der Einzelnen als solcher der letzte Zweck, zu welchem sie vereinigt sind“. Das ist das Verstandesstaatsverständnis. Das andere dagegen besagt über das Verhältnis des Bürgers zum Staate: „Er hat aber ein ganz anderes Verhältnis zum Individuum; indem er objektiver Geist ist, so hat das Individuum selbst nur Objektivität,Wahrheit und Sittlichkeit, als er ein Glied desselben ist.“ Hegels Rechtsphilosophie, Paragraph 258.In der bürgerlichen Gesellschaft lebt der Bürger nur als eine Privatperson, aber in der Sphäre des Staates als sittlicher auf das Allgemeinwohl ausgerichteter Mensch. 

Daß ein Staat nun pervertieren kann und somit nicht mehr ist, was er ist, ist nun aber auch eine reale Möglichkeit. 



Sonntag, 8. Dezember 2024

Ein Dekonstruktionsversuch der christlichen Religion als einer Erlösungsreligion

 

Ein Dekonstruktionsversuch der christlichen Religion als einer Erlösungsreligion



Unter dem Typus der Erlösungsreligion soll verstanden werden, daß der Mensch als erlösungsbedürftig und als nicht selbst erlösungsfähig gedacht wird, sodaß er nur durch Gottes Wirken erlöst werden kann, was aber ein Mitwirken des Zuerlösenden nicht ausschließt, wie es etwa die reformatorische Theologie lehrt. Eine mögliche Dekonstruktionsversion besteht nun darin, zwar von dem Sündersein des Menschen zu sprechen, aber es als sein Vermögen anzusehen, sich selbst daraus befreien zu können, und daß so die göttliche Gnade nur den Status einer zusätzlichen die Selbsterlösung erleichternden Hilfe zugestanden wird. Ins Zentrum solch eines Destrukionsversuches muß deshalb eine Umformulierung des Erbsündendogmas gerückt werden, da diese Lehre die Funktion hat, zu fundieren, daß es für den Sünder keine Möglichkeit einer Selbsterlösung geben kann.

In dem katholischen Magazin „Communio“ wird nun sinnigerweise am Fest der unbebfleckten Empfängnis Mariä ein solcher Dekonstruktionsversuch unternommen. Ich beschränke mich hier auf die Darlegung der Umformung der traditionellen Erbsündenlehre, auch als „peccatum originale“ genannt.

Die Ursünde kann als schon immer wirkende Versuchung beschrieben werden, die Rolle des Schöpfers einnehmen und in einer absoluten Selbstbezogenheit leben zu wollen. In der menschlichen Freiheit gibt es das Moment, egozentrisch und losgelöst vom Nächsten und von Gott zu sein. In diesem Sinn ist das peccatum originale als Sünde zu bezeichnen, weil sie die Möglichkeit einer Verweigerung gegenüber der lebensspendenden Gnadenzuwendung Gottes ist. Es ist die prinzipielle Möglichkeit, dass der Mensch zu Gott Nein sagen kann, um sein Glück außerhalb des Bundes mit ihm zu finden.

Die Erbsünde sei eine „Versuchung“ zum Sündigen, es gibt so für den Menschen „die Möglichkeit“ zum Sündigen. Daß nun schon die pure Möglichkeit zum Sündigen eine Sünde sein soll, ist dabei eine völlig absurde These.Nicht schon die Möglichkeit zu etwa einem Ehebruch, ihn wollen zu können, ist schon die Sünde sondern nur, wenn er wirklich gewollt wird. Präziser gedacht, ist zu sagen, daß erst die Möglichkeit, sündigen zu wollen, es ermöglicht, das Nichtwollen der Sünde als eine moralische Handlung zu bewerten. Was ist nun aber mit dieser Umformung, daß die Erbsünde nur als eine Versuchung, sündigen zu wollen, dem Menschen nach dem Sündenfall zu eigen ist, gewonnen? Sehr viel, denn nun kann der Mensch kraft seines freien Willens selbst entscheiden, ob er dieser Versuchung nachgehen will oder nicht. Es gehört zum Vermögen der menschlichen Freiheit, die Sünde zu meiden oder sie zu begehen. Aus dem Bestimmtsein des postlapsarischen Menschen wird nun eine kontingente Selbstbestimmung, er kann die prinzipielle Möglichkeit zu sündigen realisieren oder auch nicht.Das ist der Kerngedanke der pelagianischen Sündenlehre, daß der Mensch immer nur kontingent sündigt und so auch allein auf sich gestellt die Sünde meiden könnte.

Die Erbsündenlehre fällt auch die Aufgabe zu, die Taufe an den Kindern, so schnell wie möglich nach ihrer Geburt als heilsnotwendig zu begreifen. Das Kind ist von Anfang an erbsündlich. Der theologische Beweis: Der Tod ist die Strafe Gottes für die Sünde. Kinder sind von der Geburt an schon dem Sterbenmüssen unterworfen, ja sie können gar schon im Mutterleibe sterben. Wenn sie nicht von Anfang an Sünder wären, dürften sie diesem Sterbenmüssen nicht unterworfen sein. Wenn aber ein Mensch erst zum Sünder wird, wenn er der Möglichkeit, sündigen zu wollen, zustimmt,dann kann er erst ein Sünder werden, wenn ihm seine Zustimmung als eine selbstverantwortliche Entscheidung zugeschrieben werden kann. Kleinkinder können so auf keinen Fall schon als Sünder beurteilt werden. Da aber auch die schon sterben können und zum Sterbenmüssen verurteilt sind, muß nun im Widerspruch zur Lehre der Kirche ein sog „natürlicher Tod“ konstruiert werden, denn der Mensch also auch dann stürbe, wenn er nie gesündigt hätte. Dann sind wir alle, bis wir zum ersten male selbstverabtwortlich uns zum Sündigenwollen entschieden haben, Menschen ohne Sünde, die so dann auch ohne die Gnade Gottes in das ewige Leben eingehen können. Die Taufe wäre dann auch völlig überflüssig, da sie das Sündersein des Zutaufenden voraussetzt, daß er ein erbsündlich bestimmter ist.

Die Destruktionskraft dieses klaren Pelagianismus ist beachtlich, zerstört er eben auch das Taufsakrament, aber das ist eben die zwingende Folge der These, daß der Mensch ohne die Gnade Gottes sich ganz der Sünde enthalten könne. Die christliche Religion hört so auf, eine Erlösungsreligion zu sein, indem sie sich zu einer reinen Morallehrereligion transformiert: Der Mensch soll und kann moralisch leben, wenn er es nur will. Sollte das ihm nicht so ganz gelingen, dann kann er aber auf eine Zusatzhilfe Gottes hoffen. Aber eigentlich ginge es auch gut ohne die Gnade Gottes. 

Corollarium 1

Das Konstrukt des "natürlichen Todes" stellt den Versuch da, den Menschen mit seinem Todesgeschick zu versöhnen, statt die Widernatürlichkeit des Sterbenmüssens im christlichen Sinne zu explizieren.  



Samstag, 7. Dezember 2024

Soll es denn keine Pflichten für den Staatsbürger und Christen geben- zur Causa der Organspende

 

Soll es denn keine Pflichten für den Staatsbürger und Christen geben- zur Causa der Organspende



Für die Kirche ist eine Organspende ein Akt der Nächstenliebe über den Tod hinaus – aber sie müsse freiwillig bleiben. Daher spricht sich der Leiter des Katholischen Büros gegen die Widerspruchslösung aus: Es gebe Alternativen.“ So steht es auf Kath de in dem Artikel zu dieser Causa am 6.Dezember 2024. Dáß die Organspende „ein Akt der Nächstenliebe“ist, daß das hier so klar herausgestellt, muß anerkannt werden, da viele Christen mit obskuren Argumenten sich dagegenstellen. Es geht darum, daß wenn der Gehirntod diagnostiziert worden ist, noch nicht alle Organe tot sind, sodaß sie noch verpflanzbar sind. Würde stattdessen auf den Ganztod gewartet, dann könnten keine Organe mehr verpflanzt werden, da sie als dann abgestorbene dem Empfänger keinerlei Nutzen mehr bringen könnten. Wer also urteilt, daß ein Organ erst dann verpflanzt werden dürfte, wenn der Mensch, dem ein Organ entnommen werden soll, ganz tot sei, der verunmöglicht so die Organverpflanzung. Er nimmt somit billigend in Kauf,daß ein anderer Mensch sterben muß, weil er ihm ein zum Überleben notwendiges Organ verweigert. Daß das ein Verstoß gegen das Gebot der Nächstenliebe ist, wird dabei wegdiskutiert mit der Behauptung, ein Christ würde dann ja sein Leben aufopfern für das Leben eines Mitmenschen und das dürfe er nicht, denn dann könnte sein Tod, statt die Folge seines Gehirntodes zu sein, die Folge der Organentnahme sein. Das Opfer bestünde dann darin, daß er mit der Einwilligung in die Organentnahme es möglich macht, daß er so durch diese Entnahme eines Organes stirbt, statt in Folge seines Gehirntodes. Ein Christ dürfe so nicht sich opfern. Das muß aber als eine mit der christlichen Religion unvereinbare Aussage verurteilt werden: Im Zentrum unserer Religion steht nämlich das Kreuz Jesu Christi, daß er sich geopfert hat, um unser aller Leben zu retten. Wäre das Sich-für-andere-Opfern eine Sünde, müßten wir Jesu Christi Heilstat als eine Sünde verurteilen!

Aktuell geht es darum, ob nur denen nach der Diagnose ihres Gehirntodes ein Organ entnommen werden darf, die dazu sich bereit erklärt haben, (so besitze ich selbst so einen Organspendeausweis) oder ob eine solche Entnahme nur bei denen nicht vollzogen werden dürfe, die eine solche Entnahme ausdrücklich verweigert haben durch eine Widerspruchserklärung. Im Bundestag soll nun über diese Causa entschieden werden. Erfreulicherweise liegt ein Antrag vor, der eine Widerspruchslösung vorsieht, daß also nur dann kein Organ entnommem werden darf, wenn ein Widerspruch: „Ich will das nicht!“ vorliegt.

Als wir in Deutschland noch die Wehrpflicht hatten, gab es das Recht, daß Wehrpflichtige den Kriegsdienst verweigern konnten aus Gewissensgründen. Dies Recht gab es auch in der DDR. Ein Antrag mußte dazu gestellt werden und wurde der als begründet beurteilt, leistete der Kriegsdienstverweigerer in Westdeutschland einen Zivildienst ab statt des Wehrdienstes. Der Staat versteht dabei den Wehr- bzw Kriegsdienst als eine Pflicht an, zu der jeder männliche Staatsbürger verpflichtet ist. Pflichten sind keine Freiwilligkeitsdienste! Wenn der Staat für den Ernstfall, wie Ernst von Salomon in seinem Roman: „Der Fragebogen“ darlegt, von seinen männlichen Staatsbürgern die Bereitschaft , zu töten und sich töten zu lassen, verlangt, dann darf er mit dem selben Recht auch die Bereitschaft zur Organspende verlangen bei der Diagnose des Gehirntodes. Wenn nun Bürger aus welchen Gründen auch immer hierzu sich nicht bereit erklären, dann ist das, genauso wie es mit dem Recht auf die Kriegsdienstverweigerung praktiziert wurde, zu gestalten. Auf einen Antrag hin kann ein Bürger von dieser Pflicht dispensiert werden.

Aber dem Wesen einer Pflicht widerspricht es, daß er als ein nur freiwillig zu Leistendes interpretiert wird. Als ein Staatsbürger verfügt man nicht nur Rechte dem Staate gegenüber sondern auch Pflichten. Wie der Wehr- bzw Kriegsdienst eine Pflicht und kein freiwilliger Dienst ist, so muß auch die Bereitschaft zur Organspende nach der Diagnose des Gehirntodes als eine staatsbürgerliche Pflicht angesehen werden. Denn es geht hier darum, Mitmenschen ein Weiterleben zu ermöglichen, Menschen zu helfen, die auf eine Organspende angewiesen sind, um weiterzuleben. Von dieser Pflicht kann der Staat Bürger dispensieren, aber nur wenn sie das eigens beantragen, aber da es eine staatsbürgerliche Pflicht ist, muß sie von allen Bürgern eingefordert werden. Für einen Christen gilt darüber hinaus, daß das Gebot der Nächstenliebe ihn in besonderer Weise zur Bereitschaft zu einer Organspende verpfichtet, über die staatsbürgerliche Pflicht hinaus.

Daß jetzt die allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt ist, muß als ein ernstes Problem angesehen werden, auch wenn das Argument, daß wir nicht so viel Soldaten gebräuchten, wie uns zur Verfügung stünden als Wehrpflichtige, nicht von der Hand zu weisen ist. Auch scheint es mir fraglich, ob die kurze Wehrpfichtzeit ausreicht, um die Wehrpflichtigen adäquat auszubilden. M.E wäre ein generelles Pflichtdienstjahr für alle Staatsbürger sinnvoll, sodaß dann der Wehrdienst als die Alternative zu diesem Pflichtjahr gestaltet werden sollte,vielleicht dann auch mit einer längeren Dienstausbildungszeit.

Daß aber eine staatsbürgerliche Pflicht zu einer Freiwilligkeitsangelegenheit herabgestuft wird, das ist inakzeptabel. Als Christ sollten wir sowieso unsere Pflichten mehr lieben als unsere Rechte, denn in unseren Pflichten dienen wir unseren Nächsten.also dem Allgemeinwohl.

Freitag, 6. Dezember 2024

Die Bischöfe Deutschlands: Sie diktieren uns, was wir politisch nicht vertreten dürfen:Darf ein Christ sein eigenes Volk lieben?

 

Die Bischöfe Deutschlands: Sie diktieren uns, was wir politisch nicht vertreten dürfen



Eine Orientierungshilfe in den Zeiten postmodernistischer Unübersichtlichkeit fiele anders aus, aber die Bischofskonferenz bestimmt eindeutig, wo der politische Feind steht, den es zu bekämpfen gilt. Ja, sie rufen zum „Widerstand“ gegen ihn auf. Das müßte nun jeden Anhänger der demokratischen Staatsordnung irriteren, denn zur rechtsstaatlichen Demokratie gehört nun mal konstitutiv, daß die politischen Meinungen anderer sehr wohl kritisierbar und als verwerflich gar abgeurteilt werden dürfen, aber politusch Andersdenkende dürfen nicht bekämpft werden. So wurde das Verbot des Magazines „Compact“ auch damit legitimiert, daß es sich als: „Stimme des Widerstandes“bezeichnet und das drücke eine antidemokratische Haltung aus, denn in einem demokratischen Staat existiere kein Widerstandsrecht, sondern nur die Möglichkeit, am politischen Diskurs teilzunehmen und dort dann einem Nichtzusagendes zu kritisieren.

Aber die bischöfliche Erklärung: „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ des 22.2.2024 ruft zum Widerstand gegen solch Falschdenkenden auf. Im Allgemeinen wird diese Erklärung als das aufgefaßt, als was sie auch gemeint ist, als eine Kampfansage wider die AfD. Da sie politisch hundertprozentig politisch korrekt formuliert wurde,stößt sie allüberall auf größte Zustimmung. Als regierungsloyale Kirche weiß sie, was zu sagen ist angesichts der Wahlerfolge der AfD. So heißt es dann in dieser Erklärung:

Deutschland durchlebt eine turbulente Zeit. Die Stimmung ist aufgewühlt und die Gesellschaft polarisiert. Ein wachsender Teil der Bevölkerung lässt sich von rechtsextremistischen oder rechtspopulistischen Bewegungen ansprechen. Im rechtsextremen Milieu wird unter dem Schlagwort „Remigration“ darüber diskutiert, Menschen mit Migrationshintergrund aus dem Land zu drängen. Dass sich dagegen auf den deutschen Straßen eine lebhafte und starke Protestbewegung Gehör verschafft, unterstützen wir Bischöfe ausdrücklich. Wer aus demokratischem, freiheitlichem und menschenfreundlichem Geist heraus seinen Widerstand gegen die Machenschaften der Rechtsextremisten bekundet, verdient unser aller Unterstützung und Respekt. Gut, dass zahlreiche Christinnen und Christen so engagiert mitwirken und sich für Menschenwürde, Menschenrechte und Demokratie einsetzen! Wir sehen mit großer Sorge, dass sich radikales Denken verstärkt und sogar zum Hass auf Mitmenschen wird – vor allem aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Hautfarbe, wegen des Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität.“

Was versteht denn nun diese Erklärung unter dem Begriff eines völkischen Nationalismus, der mit dem Christentum unvereinbar sei? Darauf gibt die Erklärung keine Antwort. Auch erbringt sie keinen Beleg dafür, daß ein solcher Nationalismus von der AfD vertreten wird. Stattdessen wird das Schlgwort der „Remigration“ vewendet, um die Rechten zu diffamieren. Im Hintergrund stehen die Enthüllungen des Netzwerkes „Correctiv“, die über ein angebliches Geheimtreffen rechter Kreise berichtete, auf dem Deportationen von Nichtdeutschen gefordert worden seien. In dem Artikel: „Deutsche Bischöfe derzeit mehrheutlich zur Unterscheidung der Geister“ von Reinhard Werner in „Theologisches“, Nov/Dez 2024, Sp.516, wird dazu klargestellt, daß mit dem Begriff der „Remigration“ eine „Rückführung“ „nur im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen die Rede gewesen“sei. Daß Menschen mit einem Migrationshintergrund aus dem Lande gedrängt werden sollen, ist eine pure Falschaussage, aber sie dient effektiv der Diffamierung und wird deshalb immer wieder wiederholt.

Nun wird suggeriert, daß der völkische Nationalismus oder schon die Zurückschickung abgelehnter Asylanten gegen die Menschenwürde, Menschenrechte und Demokratie verstieße. Das ist nun völlig abstrus, denn erstens gibt es kein Menschenrecht, daß es jedem erlaubte, in jedem Land seiner Wahl leben zu dürfen. Wie nicht jeder Wohnungsbesitzer verpflichtet ist, jeden an seiner Wohnungstüre Anklopfenden in seine Wohnung aufzunehmen und dann ihn gar noch als einen Gast zu bewirten, so wenig ist ein Staat verpflichtet, jedem, der in ihn leben will, aufzunehmen. Es ist hier notwendigerweise zu distinguieren,welche Rechte einem Menschen ob der allgemeinen Menschenwürde zukommt und welche staatsbürgerliche Rechte einem Staatsbürger qua seiner Staatsbürgerschaft zukommen und nicht einfach schon zu den Menschenrechten gehören. So hat in Deutschland jedrr Bürger, wenn er arm ist, ein Recht auf die staatliche Sozialhilfe, aber nicht gehört es zu den Menschenrechten, daß jeder Mensch das Recht hätte, in Deutschland diese Hilfe zu beanspruchen, nur weil er diese erlangen möchte.

Zudem entscheidet ein demokratisch organiserter Staat durch seine Regierung, wem wie welche bürgerlichen Rechte zukommen. Dabei gehört die Unterscheidung von Bürgern und Nichtbürgern konstitutiv zum Wesen jedes Staates, sodaß den Bürgern Rechte zugeschrieben werden, die einem Nichtstaatsbürger nicht zugeschrieben werden.

Nun wird den Lesern gar etwas Unerhörtes zugemutet, nämlich ein „radikales Denken“. Würde dieser Begriff ernst genommen werden, bedeutete das, ein gründliches, zu den Wurzeln vorstoßendes Denken als der Gegenpol zu einem oberflächlichen Denken. Das wäre also eine Beschreibung des philosophischen präziser metaphysischen Denkens. Das soll nun aber statt philosophisch zum Hassen auf andere Menschen führen! Wenn nun die Bischöfe nachgeforscht hätten, kämen sie zu dieser Erkenntnis:“Keine Partei wird so oft Opfer gewalttätiger Übergriffe wie die AfD.“ (Theologisches 11/12 2024, Sp.514) Ein illustres Beispiel: Der „SPD-Nachwuchspolitiker Dautermann ruft dazu auf,AfDlern die Zähne auszuschlagen.“ (Sp 515) Am selben Ort wird an die Anti-Rechts- Parole: „AfDler töten“erinnert, die nach einem Gerichtsurteil nicht strafbar sei. (Sp.515). Aber darüber schweigen die Bischöfe, genauso über die ausgeübte Geswalt von Asylanten Deutschen gegenüber.Der Antifaschismus war seit den der Weimarer Republik stets äußerst militant und in dieser Kampftradition steht nun auch der Ant-Rechtskampf.

Was diese Militanz nun aber mit dem perhorreszierten radicalen Denken zu tuen haben soll, bleibt völlig rätselhaft.

Retour zum „völkischen Nationalismus“: „Der Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Höffner erklärte 1983: „Nach christlichem Verständnis gründet die Liebe zum Vaterland in der ehrfürchtigen Zuneigung jenen gegenüber,denen wir unseren Ursprung verdanken: Gott, unseren Eltern und dem Lande unserer Väter,wo unsere Wiege stand.Der christliche Patriotismus ist kein bloßes Gefühl, erst recht kein überzogender Nationalismus,sondern eine lebendige Anteilnahme am Wohl und Wehe unseres Volkes.“ (zitiert nach: Theologisches 11/12 2024 Sp.509 Ich hege den Verdacht, daß diese Äußerung schon als eine Äußerung völkischen Nationalismus von den jetzigen Bischöfen verurteilt würde.

Denn in einer Anlage wird der „völkische Nationalismus“ so definiert:“

Der Rechtsextremismus behauptet die Existenz von Völkern, die angeblich in ihrem „Wesen“ und in den kulturellen Lebensgestalten scharf von den anderen Völkern abgegrenzt werden können. Man spricht von „natürlichen“ und „künstlichen“ Nationen. Das Volk ist für diese Ideologie eine Abstammungs-, letztlich eine Blutsgemeinschaft. Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, religiöser Zugehörigkeit und kultureller Prägung wird von diesem Denken deshalb prinzipiell infrage gestellt, wenn nicht gar verworfen. Das Volk wird als „Ethnos“ gedacht, als Gemeinschaft der ethnisch und kulturell Gleichen oder Ähnlichen. Dies ist die Ideologie des völkischen Nationalismus.“

Da dies als Corrolarium dem Text beigefügt wurde, darf wohl vermutet werden, daß im Haupttext auch dies darunter verstanden wird. Der Rechtsextremismus behauptet also, daß es Völker gäbe. Soll das heißen, daß es für Nichtrechtsextremisten keine Völker gibt? Ja, genau das besagt diese Äußerung. Damit etwas als etwas ist, muß es als Bestimmtes sein und das heißt, da jede determinatio eine negatio ist, daß es ein bestimmtes Volk nur gibt, insofern es sich von allen anderen Völkern unterscheidet, nicht so ist, wie all die anderen. Könnte ein Volk nicht klar von allen anderen abgrenzen, existierte es gar nicht.So existieren ja auch nur die Menge aller geraden Zahlen, da sie sich von den ungeraden genau unterscheiden lassen.

Hätten die Bischöfe, bevor sie diese Erklärung verfaßt haben, in der hl. Schrift gelesen, dann wüßten sie, daß das jüdische Volk genau in dem Sinne ein Volk ist, wie es hier beschrieben wird: als eine Blutsgemeinschaft, die sich distinkt von den anderen Völkern in ihrer Religion und Kultur unterscheidet.Die Fremden werden dabei stets als eine potentielle Bedrohung des eigenen jüdischen Volkstumes wahrgenommen, als eine Verführung zum Abfall vom Jahweglauben. Die Mischehen werden so sogar nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil auf das Wort von Propheten hin aufgelöst. Also behauptet diese Erklärung, daß es Völker nur im rechtsextemistischen Denken gäbe.

Die Erklärung kennt also als Völker nur die jeweilige Bevölkerung eines Staates an, es gibt für sie nur das Staatsbürgervolk, das das rechtsextremistische Denken als ein künstliches Volk bezeichnet. Das hat nun zur Konsequenz, daß es das jüdische Volk nicht gibt, daß es ein Produkt jüdischer Rechtsextremisten sei, die dann gar noch die Autoren des Alten Testamentes stellten. Das hat aber auch zur Konsequenz, daß jede Liebe zum eigenen Volke dem Christen unerlaubt sein muß. Er dürfe nur die Menschheit lieben, nicht aber das eigene Volk.Der heutige Wirtschaftsminister Herr Habeck sagte schon vor längerem (zitiert nach: Theologisches 11/12 2024, Sp. 508,Fußnote 3): „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen“.Man kann nicht umhin, im Prinzip sagt das dies Bischofspapier auch, nur formuliert man es hier nicht so grobanisch wie dieser Grünenpolitiker. Es sei daran erinnert, daß Grünenpolitiker auf den Antiwiedervereinigungsdemonstrationen 1989 die Parole ausgaben: „Nie wieder Deutschland.“ In dieser Geistestradition steht eben auch diese Anti-AfD-Erklärung der Bischöfe. Es sei noch an die Einsicht Kardinal Müllers erinnert::Massenmigration zerstört nationale Identität von Ländern.“ Der Wille zur Bewahrung der je eigenen nationalen Identität bezeichnet so dieses Papier als „völkischen Nationalismus“, der unvereinbar sei mit der christlichen Religion. Das Jawort der Bischöfe zur Politik der offenen Grenzen: „Wir lassen jeden rein und unter uns wohnen“ ist damit nur die Rückseite des Neinsagens zum eigenen Volke, das es nur im Denken von Rechtsextremisten geben soll! 

1.Corollarium

Auch wenn es auf den ersten Blick als weithergeholt erscheinen mag, es steckt doch theologiegeschichtlich eine kräftiger marcionitischer Sauerteig in dieser Erklärung: Marcions Nein zum Alten Testament ist eben auch mit seinem Nein zum Schöpfergott ein Nein zu den Svhöpfungsordnungen Gottes, daß die Menschheit sich sufgliedert in verschiedene Völker und damit auch Volkstümern, die als von Gott gewollte zu bewahren sind. Der marcionistische Geist will all diese Schöpfungsordnungen nichten, weil für ihn nur die Gnadenordnung gilt, die die Schöpfumg mit ihren Ordnungen zu negieren habe.Das Volk gehört somit zum Zunegierenden, weil es natürlich ist!   

2.Corollarium

Von diesem Haß spricht das Bischofspapier nicht:

"Terror auf Weihnachtsmarkt geplant: Iraker in Asylunterkunft verhaftet. Im Netz verherrlichte der Iraker den IS, träumte davon, mit einem Auto über einen Weihnachtsmarkt zu fahren und dabei Deutsche zu töten. Ein ausländischer Geheimdienst schlug Alarm – wird der Migrant nun abgeschoben?" Junge Freiheit am 6.Dezember 2024. 

 









Mittwoch, 4. Dezember 2024

Die „Glaubensweitergabe“ nach Papst Benedikt XVI: Ein Holzweg?

 

Die „Glaubensweitergabe“ nach Papst Benedikt XVI: Ein Holzweg?



Kardinal Koch veröffentliche in der Zeitschrift: „Der Fels“ in der November- und Dezemberausgabe 2024 einen zweiteiligen sehr lesens- und bedenkenswerten Aufsatz: „ Papst Benedikt XVI zur Glaubensweitergabe“ . Nur, so wohlfeil das da Niedergeschriebene auch klingt, es entsteht beim Lesen ein Unbehagen, daß da irgendwas nicht stimmt. Dabei hört sich das da Geschriebene doch so gut katholisch an: Das Evanglium bedeute nach Papst Benedikt XVI: „Gott hat sein Schweigen gebrochen,Gott hat gesprochen, Gott ist da.Diese Tatsache als solche ist Heil: Gott kennt uns, Gott liebe uns,er ist in die Geschichte eingetreten.“ (Der Fels, Dez 2024, S.342.) Das Evangelium sei der befreiende Zuspruch und der herausfordernde Anspruch Gottes an uns. (S.342). Dieser Glaube sei als Martyria zu verkünden, als Leiturgia zu feiern und als Diakonia erfahrbar zu machen. Diese Dreieinheit von Verkünden, Feiern und Erfahrbarmachen sei die Aufgabe der Kirche, die so den Glauben weitergebe.

Der Ilt Gucky ist ein Teleporter und rettete so viele aus ihren Notlagen.“ Ich gehe davon aus, daß die allermeisten Leser diesen Satz nicht verstehen können, da sie a) nicht wissen, was ein Teleporter ist und b) nicht wissen,was ein Ilt ist, und sie vermuten, daß „Gucky“ ein Eigenname eins Iltes ist. Das Retten aus vielen Notlagen ist zwar verständlich, daß „so“ verunständlicht diese Aussage. Wie nun, wenn vielen Hörern es mit den von Papst Benedikt getätigten Aussagen über Gott ebenso oder ähnlich erginge wie wohl den allermeisten Lesern dieser Aussage über den Ilt Gucky? Man müßte die Perry Rhodan Serie kennen, um diese Aussage in Gänze verstehen zu können. Was passiert nun, wenn diese Aussage über Gott so gepredigt genauso unverständlich einem nicht kirchlich Sozialisierten bleibt wie jedem Nicht-Perry Rhodan-Leser die Aussage über diesen Multimutanten Gucky?

Wer die Aussage: „Gott ist da, Gott sei das Heil“ verstehen soll, muß über ein beachtliches Vorwissen, ein Vorverständnis von Gott besitzen, um das dann verstehen zu können. Das Weihnachtsereignis markiert eben nicht den Anfang der Beziehung Gottes zu uns Menschen, sondern setzt schon eine lange „Beziehungsgeschichte“ voraus, in der Gott zu uns gesprochen hat. Wann soll denn je Gott geschwiegen haben? Zu den ersten Menschen sprach er schon im Paradiese, er sprach immer zu uns durch sein erstes Buch, der Natur als der Quelle der natürlichen Gotteserkenntnis, er sprach immer zu uns durch die Stimme unseres Gewissens und deutlich durch das Alte Testament. Auch und gerade die Heiden waren religiös, glaubten, daß die Götter zu verehren seien und daß ihr Wohlergehen von der Gunst der Götter abhängig sei, sodaß selbst unter dieser Verquerrung des Monotheismus noch ein wahrer Gottesglaube lebendig war.

So voraussetzungslos in den Raum gesprochen, sind diese Sätze über Gott denn noch von anderen als von gut kirchlich Sozialisierten verstehbar? (In der evangelischen Kirche entstand nach dem 1. Weltkrieg die sog. Dialektische Theologie, die jede Art von natürlicher Gotteserkenntnis als mit dem Offenbarungsglauben unvereinbar verurteilte: Der christliche Glaube sei das ganz andere und habe nichts gemein mit dem, was man Religion nenne. Denn jede Religion sei der menschliche Versuch, sich Gottes zu bemächtigen statt sich von Gott allein die Wahrheit offenbaren zu lassen in dem einen alleinigen Wort Gottes, Jesus Christus. Das war somit eine radical antikatholisch ausgerichtete Theologie, die noch das Insistieren auf die Möglichkeit einer natürlichen Gotteserkenntnis bei den Reformatoren als ein kryptisches Erbe katholischer Theologie entlarvten. Dies ultrareformatorische Konzept verbot nun jede Anknüpfung an die Glaubens- und Vorstellungswelt der Nichtchristen und verlangte stattdem eine einfache autoritäre Verkündigung: So ist es! Verkürzt hieß das einfach: „Gott liebt Dich!“ Diesem Zuspruch folgt dann der Anspruch: Weil Gott alle Menschen liebt, haben wir erstens, zweiten, ….usw.Faktisch verkommt so die Evangeliumsverkündigung zu einer Proklamation einer Morallehre im Namen der Liebe Gottes. Der lutherische Theologe Paul Althaus setzte dem mit sein Uroffenbrungskonzept entgegen, daß um der Verstehbarkeit des Evangeliumes willen, ein religiöses Vorverständnis von Gott vermittelt worden sein muß, an das dann die Evangeliumsverkündigung anknüpft.)

Nun könnte erwidert werden, daß doch die Aussage: „Gott liebt Dich!“ in sich verstehbar sei. Aber dann wird ein gravierendes Problem übersehen: In der Regel möchte jemand nur von dem geliebt werden, den er auch liebt. Eines der größten Unglücke auf Erden ist es, wenn man als die Antwort auf das Bekenntnis: „Ich liebe Dich“ die Antwort zu hören zu bekommen: „Ich Dich nicht!“ Nur wie arg geht es den, der nun weiß, wirklich geliebt zu werden, aber den nicht liebt, der ihn liebt. Auf dem Arbeitsplatz zeitigt das gravierende Probleme zwischen dem Liebenden und dem nichtgeliebtwerden Wollenden. „X liebt Dich!, hört man nur als eine gute Botschaft, wenn man X selbst liebt. Das gilt so auch für die Aussage, Gott liebe dich, wenn der so Angesprochene a) Gott auch liebt und b) so auch von ihm geliebt werden möchte. Anders formuliert: Was muß der so von Gott Geliebtwerdende von Gott schon wissen, damit er diese Aussage als eine Verheißung an ihn hören kann?

Je mehr ich diesen Text durchdenke, desto mehr befürchte ich, daß er für viele so unverständllich ist wie die Aussage: „ Der Ilt Gucky teleportierte und rettete so Rhodan das Leben.“

Positiv formuliert: Es bedarf einer Hinführung in die christliche Religion und dazu gehört als Vorbereitung eine generellere Einführung in den religiösen Kosmos, in die religiöse Welt- und Lebensdeutung.Die klassische katholische Theologie setzte als eine Stockwerktheologie  eime Metaphysik und Ontologie und Erkenntnislehre voraus, auf der dann die christliche Theologie fußend auferbaut wurde als Offenbarungslehre.

Die EU betrachte die Bürger „als Untertanen, als ungezogene Kinder“ oder vorwärts in die Gesundheitsdiktatur?

 

Die EU betrachte die Bürger „als Untertanen, als ungezogene Kinder“ oder vorwärts in die Gesundheitsdiktatur?

Die Gesundheit sei das höchste Gut auf Erden, dazu avanciert dies Gut für die Menschen, die nur das Erdenleben kennen meinend, daß es keines nach dem Tode mehr gäbe. Als eine extreme Gefährdung der Gesundheit soll nun das Tabakrauchen gelten. Daß über 100.000 Menschen pro Jahr an der exrem gesundheitsgefährdenden Abtreibung sterben, in 10 Jahren 1 Million, verleitet die Regierung nur dazu, das Werbeverbot für die Kindestötung im Mutterleibe abzuschaffen. Die extremste Form der Selbstschädigung, der Freitod, gilt als ein Menschenrecht und deswegen wird nun auch die Beihilfe zum Suizid entkriminalisiert. Aber die Eurokraten wollen nun ihren Bürgern das Rauchen in der Öffentlichkeit verbieten. Jetzt sollen dazu erste Schritte unternommen werden. Die „Junge Freiheit“ berichtet darüber am 3.12.2024: „So will die EU jetzt das Rauchen erschweren.“

Die EU behandle ihre Bürger „als Untertanen, als ungezogene Kinder“, urteilt ein AfD-Politiker. Das trifft das Verständnis des Umganges der Eurokraten mit ihren Bürgern. Je mehr man ihnen vorschreibt, je mehr man ihnen verbietet, desto besser ist es. Damit die Bürger sich nicht falsch informieren, nicht nur über den Ukrainekrieg wurde „Rußland heute“ verboten, die Bundesregierung wollte das Magazin: „Compact“ verbieten, da es ihr zu oppositionell eingestellt war, aber jetzt ist sie mit ihrem Verbot gerichtlich gestoppt worden.Was der Bürger essen und trinken darf, was er lesen darf und ob er noch rauchen darf, das sind alles Materien, die die EU regulieren möchte. Wie eine Gouvernante, stets das Kindeswohl im Auge habend, gilt die Maxime: alles das Kind evtl gefährden Könnende zu verbieten. Die Vorgehensweise dabei fällt aber sehr willkürlich aus. Ob das Rauchen in dem Maße, wie es die von den Eurokraten initiierte Antiraucherkampagne propagiert, ist fraglich, aber es gelang, diese seit Menschengedenken praktizierte Rauchkultur zu perhorreszieren. Nicht jeder, der mit Corona infiziert war, ist auch an Corona gestorben. So ist mir erzählt worden, daß in einer Kleinstadt 3 ältere Frauen in letzter Zeit an ihrem Lungenkrebs gestorben sind. Selbstverständlich hätte jeder im Zigarettenrauchen die Ursache ihrer Krebstode angesehen, wenn denn sie geraucht hätten, aber sie waren Nichtraucher.

Es wäre doch zu fragen, ob in dem Spannungsverhältnis zwischen dem Ziel des Lebens, möglichst extensiv zu leben und so alles irgendwie Gesundheitsschädigende zu unterlassen und dem Ziel des Lebens, möglichst intensiv zu leben und so um der Genußintensivierung willen Risiken für die Gesundheit in Kauf zu nehmen, jedem Bürger das Recht zugebilligt wird, hier selbstständig seine Entscheidungen zu treffen.Aber der Gouvernantenmentalität der Eurokraten widerstrebt so viel zugebilligte Selbstständigkeit. Offiziell wurden ja die einstigen Ostblockstaaten aus ihrer Bevormundung durch die sowjetische Regierung befreit, aber kaum im freien Westen angekommen, überschlägt sich die Eurokratie mit einer unbegrenzten Reglementierungswut: Alles müsse den Bürgern vorgeschrieben werden, jetzt aber freiheitlich demokratisch.

Besteht ein gutes Regieren wirklich darin, alle Lebensvollzüge gesetzlich zu regulieren und somit den Raum eigenverantwortlichen Entscheidens so weit wie irgendwie möglich zu begrenzen. Im deutschen Bundestag soll nun über einen Verbotsantrag gegen die AfD entschieden werden, da zuviele Untertanen diese den Blockparteien inakzeptable Partei wählen. Wenn also Bürger ihre Freiheitsrechte mißbrauchen und Tabak rauchen, die AfD wählen und lieber weiterhin Fleisch essen wollten, statt vegetarisch sich zu ernähren, muß all dies unterbunden werden: Man erhöht die Preise für die begehrten Konsumgüter, bis nur noch die Gutverdiener sich das leisten können, und wenn das nichts fruchtet, verbietet man den Ankauf.Im politischen Bereich setzt man dann lieber auf das Verbieten, auch wenn das dann nicht immer klappt. Es sei an die 2 gescheiterten NPD-Verbotsversuche und das Verbotsversuch gegen das „Compact“ Magazin erinnert. Ich vermute, daß nach der nächsten Bundestagswahl angesichts des gut ausfallen werdenden AfD-Ergebnisse der Bundestag einen Verbotsantrag gegen diese Partei stellen wird, da zu viele Bürger ihr Wahlrecht mißbräuchten.

Der freie Bürger der westlichen Welt ähnet so viel mehr einem staatlich gegängelten Untertanen, der nur wollen darf, was der Regierung gefällt. Dabei kristallisieren sich zwei Dogmen heraus, mit deren Hilfe diese Freiheitsbeschränkungen legitimiert werden sollen: „Um der Gesundheit willen“ und „Wegen der Klimakatastrophe“. Nicht nur ein Zuwenig an Staat ist für das Gemeinwohl gefährlich, sondern auch ein Zuviel an Staat.

Merke: Nicht stirbt der Mensch, weil es Krankheiten gibt, sondern es gibt Krankheitenn, weil es sein Geschick ist, sterben zu sollen, da der Tod der Sünde Sold ist. 



Montag, 2. Dezember 2024

Vom Pazifismus zur Kriegsbegeisterung – Irritierendes! Oder über Extreme und das Nein zum Maßvollen in der Politik

 

Vom Pazifismus zur Kriegsbegeisterung – Irritierendes!



Spontan könnte man sich das doch so vorstellen: 2 Extrempositionen und die Mittelposition, allem Extremen ablehnend gegenüberstehend. Für die politische Ordnung heißt das, daß in der Mitte die demokratischen Parteien zu verorten sind und die extremen Außenpositionen dann von den Stalinisten und Nationalsozialisten besetzt werden. In der moralischen Ordnung sieht das dann anders aus: Die Mitte stünde für weder böse noch gut und es ist nun die Lebensaufgabe, sich von diesem Nullpunkt immer mehr stetig zum Positiven zu entwickeln und ein Abfallen in das Negative zu vermeiden. Dem absolut Gutem, Gott, stünde der absolut Negative gegenüber, wie plus Unendlichkeit dem negativen Unendlichen. Je mehr ein Mensch sich zu einem der Liebe entwickelte, desto mehr entfernt er sich vom Negativen, dem Haß. Wer nun von dem einen Extrempunkt zu dem anderen sich hinbewegen möchte, der muß den langen Marsch bis zum Nullpunkt auf sich nehmen, um dann erst in den anderen Bereich überwechseln zu können. Nichts ist so weit vom liebenden Menschen entfernt als der hassende.

So plausibel diese Modellvorstellung auch auf den ersten Blick erscheinen mag, widerstreitet ihr doch eine dem diamentral entgegengesetzte, die Vorstellung von dem Hufeisen, daß die jeweiligen Extrempunkte so dicht wieder beiander sind, daß ganz leicht von dem einen zu dem anderen hinübergesprungen werden. Im politischen Diskurs wird dies als die Kernvorstellung der Totalitarismustheorie veranschaulicht durch die These der formalen Gleichheit der nationalsozialistischen Diktatur mit der stalinistischen. Hitler und Stalin seinen doch Kinder eines (Un)Geistes totälitärer Ideologien. Die einzig legitime Haltung sei dagegen die liberale Mitte. Man könne leicht als Nazi Stalinist und als Stalinist Nazi werden, aber ein Liberaler können beide nie werden, denn zu weit sind sie davon entfernt.

Appliziert man diese 2 Extremisvorstellungen auf die Pole des Pazifismus und der Kriegsbegeisterung ergäben sich 2 Vorstellungsmöglichkeiten: Dem Extrem des Pazifismus steht das Extrem des Bellizismus gegenüber und in der Mitte der Verantwortungsethiker, für den der Krieg nur die ultima ratio ist als ein Mittel der Politik, wenn ein politishes Problem nicht anders gelöst werden kann. Wird das Hufeisenmodell zu grundegelegt, ergibt sich daraus ein ganz anderes Bild: Die zwei Extreme des Pazifismus und des Bellizismus liegen dicht beianander, und die Mitte des verantwortungsethischen Umganges mit dem Mittel des Krieges ist von beiden Extremen weit entfernt positioniert. Aus Kriegsenthusiasten können plötzlich Pazifisten und aus Pazifisten Kriegsenthusiasten werden. Denn beiden Extrempositionen ist eines gemeinsam: Sie haben kein politisches Verhältnis zum Mittel des Krieges sondern glorifizieren oder daimonisieren dies Mittel der Politik. Als die „Grünen“ sich in die damalige Friedensbewegung einheimaten wollten, nahmen sie radical pazifistische Positionen ein, auch und gerade um sich von den traditionell linken Organisationen, die das Rückrat dieser Bewegung bildeten, abzusetzen. Die Friedensbewegung ist tot und das in einer Zeit, wo wir so nahe wie lange schon nicht mehr an dem Rande eines 3.Weltkrieges stehen. Die einstige Bewegungspartei der „Grünen“ hat sich nun vollständig verparlamentarisiert und denkt an ihre Jugendsünden nur noch mit Grauen.

Jetzt positioniert sie sich radicaler als alle anderen Parteien als eine Anti-Rußlandkriegspartei.Nicht will sie mehr mit den linken Aufrüstungsgegnern und Entspannungspolitikern in einem Boote sitzen, nein sie liebt jetzt die Nähe zu den „Kalten Kriegern“, denen die sozialdemokratische Entspannungspolitik stets ein Greuel war: Mit Diktatoren verhandelt man nicht, sie bekämpft man. In der „Jungen Freiheit“ liest sich das am 2.12.2024 in dem Artikel zum Ukrainekrieg so:“Der Bild am Sonntag antwortete die im November neu gewählte Parteichefin und enge Vertraute von Spitzenkandidat Robert Habeck auf die Frage, was Merz besser könne als Scholz: „Frieden, Freiheit in Europa und klar an der Seite der Ukrainer stehen.“ Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion und Merz-Vertraute, Thorsten Frei, sieht in der „Außen- und Sicherheitspolitik“ ebenfalls große Schnittmengen mit den Grünen, wie er am Sonntagabend in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ als Reaktion auf Brantners Aussagen hervorhob.“

Frieden und Freiheit“ waren und sind nun mal die Kriegsparolen der „Kalten Krieger“: Frieden könne es erst geben, wenn die östlichen Diktaturen beseitigt und durch westliche Demokratien ersetzt seien. Deshalb sei ein Krieg gegen den Osten der Kampf für den Frieden in Europa. Nur kann ein solcher Krieg wirklich gewonnen werden, wenn sowohl Rußland wie auch die NATO über die Atombombe verfügen? Der Wille, den politischen Feind unbedingt zu besiegen, nimmt das Risiko eines totalen Krieges auf sich, ja der Vernichtungswille verselbstständigt sich zu einem Selbstzweck. Politisch irrational ist der Pazifismus, verkennt er völlig, daß es politische Probleme geben kann, die nicht ohne das Mittel des Krieges gelöst werden können, wie etwa der Staat Israel nicht auf dies Mittel in seinem Überlebenskampf verzichten kann und somit die pazifistische Optiom ein Selbstmordprogramm ist, aber genauso irrational ist die Glorifizierung des Krieges als einziges Mittel, den Ukrainekonflikt zu lösen, statt diplomatische Lösungen zu favorisieren, wie es die Sarah Wagenknechtpartei und die AfD vorschlagen.

Die „Grünen“ sprangen so von dem einen Extrem in das andere, vom Pazifismus zum Glauben an das Schlachtfeld als dem einzigen Ort der Entscheidungsfindung. Das Gemeinsame dabei ist die Verkennung des instrumentellen Charakters des Krieges, er wurde erst daimonisiert und jetzt als etwas Besseres als die Politik gefeiert: Wozu Diplomatie, wenn die Waffen eine viel effektivere und klarere Sprache sprechen! 

Vgl dazu: „Man kann mit Diktatoren nicht verhandeln, weil sie sich nicht saturieren lassen“ "Welt am 15.7.2022. Deshalb müsse der Westen gegen Rußland Krieg führen.

Zusatz:

Ein Blick in unsere Geschichte lehrt eins: Es hat uns Deutsche immer geschadet, sich gegen Rußland zu stellen. Was wäre uns Deutschen alles erspart geblieben, hätte unsere Regierung das Stalinangebot 1952, daß wir unter der Condition der Neutralität uns wiedervereinen könnten, angenommen hätten.


Kritische Anmerkungen zur Vorstellung der Würde des Menschen und seiner Unverfügbarkeit

 

Kritische Anmerkungen zur Vorstellung der Würde des Menschen und seiner Unverfügbarkeit


Ein weiterer Schritt auf dem Weg in eine Kultur des Todes. Grundlage aller Ethik ist aber die Würde des menschlichen Lebens. Diese gründet in seiner Unverfügbarkeit, an die niemand rühren sollte, auch nicht er selbst.“ So wird der Leiter des Augsburger Gebetshauses Herr Hartl zu der Causa des britischen Sterbehilfegesetzes in dem Kath net Artikel: „Umstrittenes britisches Sterbehilfegesetz“ am 2.12.2024 zitiert. Dem Leiter dieses Gebetshauses muß zuallerst Respekt erwiesen werden für dieses Unternehmen: Hier wird mehr für die christliche Religion getan als auf den vielen jetzt so beliebten Synodaltreffen, ganz zu schweigen von den Effekten des Synodalen Irrweges. Mit der Rede von „der Würde des menschlichen Lebens“ und seiner „Unverfügbarkeit“ zitiert er aus dem humanistischen Diskurs über den Menschen und spontan dürften ihm viele, gar die meisten zustimmen, nur daß, wenn dann über die Konsequenzen dieser Vorstellungen diskutiert wird, sich Kontroversen notwendig einstellen werden.

Aber diese Aussage soll nun doch sorgfältig durchdacht werden.

Gründet sich die „Würde des Menschen“ in der Unverfügbarkeit“ des Lebens, daß der Mensch nicht über sein eigenes oder das Leben anderer verfügen kann? Jeder Mordtat beweist, daß ein Mensch über das Leben eines anderen verfügen kann und jede Frau, die beschließt, Mutter werden zu wollen und die dann ein Kind zur Welt bringt, demonstriert, daß auch sie über das Leben anderer verfügen kann, denn hätte sie kein Kind gewollt, wäre es nicht zur Welt gekommen.

Dann bleibt nur diese Interpretation übrig: Der Mensch dürfe nicht über sein eigenes und das Leben anderer verfügen. Nur warum darf er das nicht oder wer hat ihm das verboten? Als Theologe wird der Gebetshausleiter dabei dann wohl an Gott gedacht haben: Dann gründete sich die Würde des Menschen in Gottes Verbot, daß der Mensch nicht über sein eigenes Leben und das anderer verfügen dürfe. Kann das eine wahre Aussage sein.

Wie wäre dann der Fall der Märtyrer zu beurteilen. Vgl hierzu den Märtyrertod der sieben Brüder und ihrer Mutter, 2.Makkabäer 7. Vor die Wahl gestellt, zu sündigen gegen Gott oder getötet zu werden, entschieden sie sich, lieber auf qualvollster Weise getötet zu werden, als zu sündigen. Damit verfügten sie über ihr Leben. Sie wählten den Märtrertod, weil sie nicht sündigen wollten. Nach Herrn Hartl sündigten sie so aber, denn sie durften ja nicht über ihr Leben verfügen, daß sie hier es vorzogen, getötet zu werden, statt ihr Leben zu retten, indem sie sündigten.

In jedem Kriege töten Soldaten andere Soldaten und verfügen somit über das Leben anderer Menschen. Nach der Morallehre der Kirche sündigen die Soldaten aber nicht, wenn sie in einem gerechten Kriege Feindsoldaten töten. Auch wenn Papst Franziskus neuerdings die Irrmeinung vertritt, daß die Todesstrafe illegitim ist, muß darauf insistiert werden, daß der Staat nach dem Zeugnis der hl. Schrift und der Lehre der Kirche über das Recht zur Todesstrafe verfügt. Zudem: Die Coronaseuche stellte die Moraltheologie vor ein immer gern verdrängtes Problem: Zwei Schwersterkrankte, beide müßten an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden, damit sie überleben können, aber nur eines ist vorhanden. Einer muß so sterben, damit der andere überleben kann. Und irgendwer muß nun entscheiden, wer überlebt und wer stirbt. Hier muß über das Leben anderer entschieden werden.

Summa summarum: Die Behauptung, der Mensch dürfe nicht über sein eigenes wie auch über das Leben anderer nicht verfügen, ist somit nicht mit der Lehre der Kirche vereinbar. Es muß stattdessen genau bestimmt werden, wann und wie Menschen über ihr eigenes wie über das Leben anderer verfügen dürfen. Besonders muß dabei der Fall durchdacht werden, in dem ein Mensch nur überleben kann, wenn ein anderer getötet wird oder dessen Tod in Kauf genommen werden muß, um einen anderen zu retten.

Es ist das Schicksal aller rigoristischen Morallehren, daß sie schlußendlich in Aporien enden und unzumutbare Folgen aus sich heraussetzen.Die „Würde des Menschen“ gründet sich darin, daß er ein von Gott geschaffenes Geschöpf ist und von seinem Schöpfer auch bejaht wird.

Merke: Auch der Teufel ist ein Geschöpf Gottes, als Lucifer erschuf er ihn, aber zum Teufel mutiert, hat er seine Würde verloren. Wenn die Würde des Menschen etwas Unverlierbares wäre, wie kann dann Gott Menschen zur ewigen Verdammnis verurteilen? Nein, Menschen können über das eigene Leben und das anderer verfügen und es ist die Aufgabe der Moraltheologie, dies genau zu bestimmen. So bejaht die heutige Moraltheologie das Recht eines Schwersterkrankten, auf eine Operation oder eine sonstige Weiterbehandlung zu verzichten, wenn der Erkrankte davon ausgehen muß, daß diese weitere Behandlung nur sein Sterben hinausverzögern würde.Damit billigt sie dem Menschen zu, über sein eigenes Leben zu bestimmen, indem er eine sogeartete Weiterbehandlung ablehnt. Der größte Skandal ist aber, daß, hätte Herr Hartl recht,jeder Märtyrer ein Sünder gewesen wäre.

.





Sonntag, 1. Dezember 2024

Über Unzumutbarkeiten des christlichen Glaubens oder wie moderne Theologen sie entsorgen

 

Über Unzumutbarkeiten des christlichen Glaubens oder wie moderne Theologen sie entsorgen



In der Adventszeit schaut die Kirche ja nicht nur zurück auf die Menschwerdung Gottes in Jesu Christi sondern sie schaut auch voraus auf seine Wiederkehr in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten. Das letzte Buch der hl. Schrift offenbart uns nun,wie das Ende aussehen wird:“Diese Worte sind zuverlässig und wahr.Gott,der Herr über den Geist der Propheten,hat seinen Engel gesandt,um seinen Knechten zu zeigen,was bald geschehen muß.“ (Joh.Offenbarung 22,6)Was hält das Kommen Christi noch auf?“ frägt darauf der Communioartikel vom 24.11. 2024. Veranlaßt ist diese Frage durch das „bald“, denn das in der Offenbarung Prophezeite ist ja bis heute noch nicht eingetroffen.

Die Johannesoffenbarung als ein so sehr verständliches Buch müsse verständlich gemacht werden, verlebendigt,damit es wieder eine Relevanz für uns Heutigen bekommen kann. Wenn die Lehre der Kirche weiterentwickelt werden soll, dann meint das im Regelfall, daß das bisher Gelehrte durch sein Gegenteil ersetzt werden soll,als wäre der Atheismus die Weiterentwickelung des Theismus. Das gleiche gilt für die Vokabeln: in die heutige Sprache übersetzen, modernisieren, inkulturieren, gendern usw.

Die Aussagen der Apokalypse wären also schwer verständlich. Wer dies Buch daraufhin mit dem Römer- und Galaterbrief des Apostelfürsten Paulus vergleicht, kann dem kaum zustimmen. Diese beiden Paulusbriefe sind weit schwerer zu verstehen. Zunächst gilt es zu beachten, dass es sich bei den biblischen Aussagen zur Parusie um eine Bildersprache handelt, die aus der mit dem alttestamentlichen Daniel-Buch einsetzenden frühjüdischen Apokalyptik stammt.“ heißt es dazu in dem Artikel. Warum sollte denn nun eine „Bildersprache“ schwer verständlich sein, gilt doch, daß die Bildersprache vewendet wird, da sie leichter verständlich ist als eine Begriffssprache, etwa wie sie in der Philosophie üblich ist.

Hier verbirgt sich hinter dem Urteil des Schwerverständlichen das Urteil des Nichtgefälligen und Nichtzumutbaren. So wird dann diese Bildsprache kritisiert:“Sie suchte in der damaligen Notzeit, in der Israel von fremden Mächten beherrscht war, eine Hoffnungsperspektive zu entfalten. Dort hat die Rede vom kommenden Reich Gottes und von dem auf den Wolken des Himmels kommenden Menschensohn ihren Ursprung. Karl Rahner hat Prinzipien für eine Hermeneutik entwickelt, um die uns heute schwer verständlichen apokalyptischen Aussagen zu verstehen. Er hat gezeigt, dass es sich dabei nicht um die antizipierte Reportage eines Zuschauers bei einem künftigen Ereignis handelt.“

Einfacher gesagt:Das in der Apokalypse Vorausgesagte sei ein reines Phantasieprodukt, das Bedrängten die Hoffnung auf ein gutes Ende erwecken soll.Das ist so als wenn unglücklich Verliebte Liebesromane mit einem Happy End lesen, um sich sagen zu lassen, daß es auch für den Leser ein gutes Ende geben wird.So klingt das dann in diesem Artikel: „Der Sitz im Leben der christlichen Apokalyptik ist vielmehr der Glaube an den irdischen und erhöhten Christus und unsere gegenwärtige, sich nach Vollendung des Heils sehnende Situation. Die apokalyptischen Bilder sind als Transposition unserer gegenwärtigen Heilssituation in den Modus der Vollendung zu verstehen.“

Aus von Gott selbst Offenbartem wird ein Bilderbuch, dessen Bilder keinen Realutätsgehalt besitzen. Die 20 Kapitel der Offenbarung können also ruhig aus der Bibel weggestrichen werden, nur das 21. wäre von Relevanz: Die neue Welt Gottes“ in der Einheitsübersetzung betitelt.Aber auch das wird reduziert auf: „das Eschaton ist Gott selbst in seiner alles endgültig vollendenden Ankunft.“ Das Reich Gottes und die neue Welt Gottes sind aber etwas von Gott Verschiedenes, nämlich etwas von Gott Erwirktes und somit nicht identisch mit Gott. Auch diese Bildrede soll eben deshalb eskamotiert werden und es bleibt nur noch das bilderlose Abstraktum der „vollendeten Ankunft“ Gottes.

Gott hat uns offenbart, was geschehen wird und daß es so „geschehen muß“. Das „ geschehen muß“ist nun mehrdeutig: Es könnte einen Determinismus aussagen, daß all das da Vorausgesagte so geschehen muß, weil es so von Gott geplant und durchgeführt wird oder es könnte aussagen, daß, weil Gottes Vorauswissen des Zukünftigen unfehlbar ist, alles so sich ereignen wird, wie Gott es vorausgesehen und so offenbart hat. Gott weiß mit unfehlbarer Sicherheit alle zukünftigen, sich kontingent ereignenden Geschehnisse voraus und diese Praescientia Gottes determiniert nicht das Vorausgewußte. Ich meine, daß hier das müssen im letzteren Sinne gemeint ist, da es sich hier um eine Prophezeihung handelt, die Zukünftiges voraussagt.

Selbstverständlich muß das Vorausgesagte in einer Sprache geschrieben werden, die die Leser dieses Textes auch verstehen können. Darum wurde eine Bildersprache gewählt, denn die ist leichter als eine Begriffssprache. wie sie vor allem in der Philosophie verwendet wird ,verstehbar. Man lese mal ein Kapitel der Johannesoffenbarung und dann einen Text Hegels, um diesen Unterschied wahrzunehmen, Die Offenbarung ist ein gut verstehbarer Text, aber er enthält so viel modernen Christen Unzumutbares, daß er ihn nicht verstehen will. Deshalb wird er theologisch entsorgt. 

Das Inakzeptable dieses Entsorgungsvorhabens ist die Selbstverständlichkeit, mit der ein prophetischer Text, ein von Gott offenbarter in ein rein menschliches Phantasiewerk verwandelt wird. "Nein, nein, meine Suppe eß ich nicht!" Hinter dieser ach so akademisch gescheit daherkommenden Geste der Dekonstruktion der Glaubensinhalte scheint doch diese Trotzkopfhaltung: "Was ich nicht mag,das akzeptier ich nicht als Wahrheit!"durch.





Samstag, 30. November 2024

Ein moraltheologischer Rückblick auf den Volkstrauertag: Sind alle deutsche Soldaten des 2.Weltkrieges Kriegsverbrecher, zumindest die der Waffen SS?

 

Ein moraltheologischer Rückblick auf den Volkstrauertag: Sind alle deutsche Soldaten des 2.Weltkrieges Kriegsverbrecher, zumindest die der Waffen SS?

Wer sich für die Historizität dieser Frage interessiert, der sei an das Buch: „99 populäre Irrtümer über den Zweiten Weltkrieg“von Florian Urban verwiesen, ein Aufklärungswerk bester Qualität. Zur aktuellen Auseinandersetzung um den Volkstrauertrag verweise ich auf den gediegenen Artikel: „Eine Nachlese zum Volkstrauertag – von Dominik Kaufner“ der Internetseite: „Sezzion“ vom 28.Nov. 2024. Hier soll sich auf eine rein moraltheologische Betrachtung beschränkt werden.

Da diese Frage emotional sehr aufgeladen ist, sodaß dies eine sachliche Erörterung sehr erschwert, soll jetzt nicht in medias res gegangen werden, sondern das Ziel über einen Umweg erreicht werden. Gesetz den Fall, ein Mann wird in einem Indizienpozeß wegen eines Mordes zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Gefängniswächter X ist nun auch für diesen Gefangen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) zuständig. Nach 5 Jahren Haftzeit wird aber eindeutig von einem Gericht festgestellt, daß dieser Mann nicht der Täter gewesen ist, da ein anderer den Mord begangen hat. Solange menschliche Richter über Angeklagte urteilen, kann nie hundertprozentig ausgeschlossen werden, daß ein Unschuldiger verurteilt wird.

Es soll sich nun auf den Gefängniswerter X kapriziert werden.Ist dieser in einem moralischen, nicht strafrechtlichen Sinne schuldig geworden, da er mithalf, 5 Jahre lang einen Unschuldigen in einem Gefängnis einzukerkern? Diese Frage wäre zu bejahen, wenn er gewußt hätte, daß der Verurteilte unschuldig war oder daß es fahrlässig , gar grob fahrlässig von ihm gewesen war, nicht zu erkennen, daß dieser Inhaftierte unschuldig war. Verfügt aber ein Gefängniswerter überhaupt über die Sachkompetenz, prüfen zu können, ob ein Verurteilter zu recht oder zu unrecht von einem Gericht verurteilt wurde? Im Regelfall ist das auszuschließen. Auch gehört es nicht zu seinen Berufspflichten, zu prüfen, ob ein gerichtlich Verurteilter zu recht verurteilt wurde. Von einem Gefängniswärter ist zu verlangen, daß er seinen Berufspflichten nachgeht. Wenn er diese diesem Gefangenen gegenüber erfüllt hatte, dann ist er nicht nur strafrechtlich sondern auch moralisch unschuldig, auch wenn objektiv geurteilt dem Gefangenen 5 Jahre lang in der JVA ein Unrecht angetan wurde.

Gilt das so auch für den deutschen Soldaten und auch im Regelfall für die Soldaten der Waffen-SS? Wenn heute die Geschichtswissenschaft fast einhellig den 2.Weltkrieg als einen Unrechtskrieg, von Deutschland initiiert beurteilt,dann besagt daß ja nicht, daß das so von jedem deutschen Soldaten so erkennbar war. Auch gehört es nicht zu den Berufspflichten eines Soldaten, in einem Kriegsfalle zu überprüfen, ob dieser Krieg ein gerechtfertigter ist, indem er die Kritierien der Lehre vom Gerechten Krieg auf den jetzt aktuellen Kriegsfall anwendet, um seine Legitimität zu prüfen.Man muß konzedieren, daß ein einfacher Soldat mit einer solchen Prüfung hoffnungslos überfordert ist, den wie gering sind in der Regel seine Kenntnisse über die Gründe und Motive, warum es zu dem Krieg überhaupt kam.

Für einen Soldaten im Kriegsfalle, und das gilt nun deshalb auch so für jeden deutschen Soldaten des 2.Weltkrieges, gilt, daß er sich moralisch geurteilt nur dann verbrecherisch verhalten hat, wenn er für ihn selbst eindeutig erkennbar gegen seine Berufspflichten verstoßen hat. Hier wird und muß man urteilen, daß für die allermeisten deutschen Soldaten dieser Fall nicht gegeben war. Als eine Ausnahme müssen wohl die Soldaten angesehen werden, die in den Konzentrationslagern tätig waren,, aber selbst die allermeisten Soldaten der Waffen-SS haben nie ein KZ von innen gesehen. Wer nun nicht pazifistisch gesonnen, jede Kriegsführung als moralisch verwerflich verurteilt, wird nicht umhinkommen, anzuerkennen, daß die deutschen Soldaten in der Regel keine Kriegsverbrechen begingen. Ausnahmen bestätigten das dann nur.

Wehe den Besiegten!“, heißt es. Unverkennbar ist aber das Interesse der westlichen Siegermächte, nach dem Militärsieg über Deutschland, die Deutschen als ganzes auch noch moralisch zu besiegen durch die Kollektivschuldthese, daß das ganze deutsche Volk und selbstverständlich alle deutschen Soldaten kriegsverbrecherisch gewesen seien. Nach dem verlorenen 1.Weltkrieg war Deutschland ja aus der Perspektive der Siegermächte erschreckend schnell wieder erstarkt und deswegen sollte nach dem zweiten Sieg über Deutschland ein erneutes Erstarken verunmöglicht werden. Dazu diente eben auch das Instrument des Kollektivschuldnarratives des ganzen deutschen Volkes an dem verbrecherischem Kriege. Hier wird so die Moral instrumentalisiert zur Prolongierung des Kampfes wider Deutschland. Die Musterschüler dieses Kriegschuldnarratives demonstrierten dann ja 1989f gegen die Wiedervereinigung Deutschlandes mit der Parole: „Nie wieder Deutschland!“

Moraltheologisch kann nur dann von einer Sünde von Soldaten in einem Kriege gesprochen werden, wenn der Soldat eindeutig für ihn erkennbar gegen seine Berufspflichten verstoßen hat. Eine Gesamtbeurteilung eines Krieges, ob er ein gerechter oder kein gerechter ist, übersteigt auf jeden Fall die Kompetenz eines Soldaten. Auch er kann nur für das verantwortlich gemacht werden, wofür er auch wirklich verantwortlich machbar ist.



1.Zusatz:

Daß der nationalozialistische Staat eine Diktatur war, war aus der sowjetischen Sicht wahr, denn hier sah man im NS-Staat eine tyrannische Gewaltherrschaft über das deutsche Volk im Interesse der Kapitalistenklasse, während man in den USA eher von einer Willenseinheit des deutschen Volkes mit ihrer politischen Führung ausging, der Führer tat, was das Volk wollte. Deshalb führte man den Krieg gegen Deutschland, wohingegen Stalin den Krieg zur Befreiung führte gemäß seiner marxistischen Ideologie. Hitler war aus der westlichen Sicht so ein Diktator, weil er die ganze Welt erobern und unterdrücken wollte, er regierte aber eigentlich nicht diktatorisch das Volk, denn das stimmte ihm doch zu gemäß dem Kollektivschuldnarrativ

2.Zusatz:

Nie wird so viel gelogen wie während des Krieges, klärte uns Otto von Bismarck auf. Wir dürfen davon ausgehen, daß so manches deutsche Kriegsverbrechen eine Erfindung der feindlichen Kriegspropganda ist.