Mittwoch, 24. April 2024

Absurde Debatten auch in der Katholischen Kirche - wenn wir endlich eine kantianische Kirche werden!

 

Absurde Debatten auch in der Katholischen Kirche


Wer die aktuelle Krisenanalyse der Kirche auch nur unaufmerksam verfolgt, wird vielleicht etwas irritiert feststellen,daß neben der ununterbrochen angestimmten Reformlitanei: „Demokratisierung der Kirche, Sex für alle und Einführung des Frauenpriestertumes“ ein neuer Kandidat auf der Bühne der Reformdebatte auftritt: Kant! Die Kirche solle sich neu fundieren, indem sie die kantische Philosophie als ihre neue Grundlage zu nehmen habe.

Aber wie verhält sich das nun zu einem der Lieblingsparolen des linksliberalen Katholizismus, daß homosexuelle Paare zu segnen seien? Für eine kantianische Kirche gehörte das Segnen selbstverständlich zu den irrationalistischen Praktiken der Kirche, von diesem Philosophen selbst als „Afterdienst“ der Kirche herabgewürdigt. Wenn das Segnen als ein Appell an den Gesegnetwerdenden zu einem vernünftig-sittlichen Lebenswandel verstanden würde, könnte man vielleicht noch erwägen, diese Praxis beizubehalten. Wenn aber das Segnen als ein effektives Handeln verstanden würde, durch das irgendwie Übernatürliches vermittelt würde, wäre das als rein abergläubisch - magisch zu verwerfen!

Hier stehen wir nun aber auch vor einem gravierenden Problem unserer Alltagspraxis:Zum Geburtstag und bei vielen anderen Anlässen wünscht man anderen Gutes, etwa Gesundheit und und.Vollständig Aufgeklärte müßten hier: Nein sagen, denn daß durch die Äußerung eines Wunsches dem Adressaten des Wunsches auch wirklich das so Gewünschte zuteil wird, ist für ein aufklärerisches Denken schlimmster Aberglaube. Lebten wir auf der Höhe Kants unterließen wir so solches Wünschen oder wir müßten konzedieren, daß wir etwas gewohnheitsmäßig tuen, an das wir nicht mehr glauben.

Nur, warum wird dann so leidenschaftlich die Segnung homo-sexueller Paare gefordert von Theologen, die sich sonst so aufklärerisch geben, daß sie eigentlich für eine Abschaffung jeglicher Segnungsaktivitäten eintreten müßten. Jeder,nicht nur jeder Christ kann in jeder hl.Messe den vom Priester gespendeten Segen empfangen und somit auch jeder Homosexuelle. Ob nun aber jeder, der den so gespendeten Segen empfängt, ihn auch zu seinem Nutzen empfängt,wird nicht ausgesagt werden können, denn ein Glaube an die Wirksamkeit des ausgespendeten Segens beim Empfangenden ist als eine notwendige Voraussetzung zum gültigen Empfang vorauszusetzen.

Aber es gilt: Kein Homosexueller wird in der hl.Messe von dem Empfang des Segens ausgeschlossen, ja er kann so auch den eucharistischen und den Primizsegen empfangen. Also wird ein Homosexueller in keiner Weise den Anderen gegenüber benachteiligt. Aber es wird bei der kirchlichen Eheschließung das Ehepaar gesegnet. Dieser besondere Ehesegen empfängt ein Ehepaar nur einmal bei der Schließung ihrer Ehe in der Kirche. Da dieser Segen für kirchlich Sichverheiratende reserviert ist, kann den ein Homopaar nicht empfangen, da sie nicht kirchlich heiraten können. Aber ansonsten gilt, daß jedes Ehepaar nur einmal den Ehesegen empfangen kann, sonst aber wie auch jedes andere Paar nur einen Einzelsegen für die jeweiligen Partner.

Was für ein Segen soll dann einem Homopaar gespendet werden? Als ein Paar können sie den Ehesegen nicht empfangen, weil sie sich nicht kirchlich verheiraten können und einen Einzelsegen können sie problemlos in jeder hl.Messe gespendet bekommen, aber wie bei allen Empfangenden unter dem Vorbehalt, ob sie denn angemessen für den gültigen Empfang des Segens disponiert sind.

Es drängt sich so der Verdacht auf, daß es bei der Segnung von homosexuellen Paaren gar nicht um den Segen des Segnens geht, sondern daß die kirchenöffentliche Segnung von Homosexpaaren verstanden werden soll als eine reine Symbolhandlung, durch die die Kirche diese homosexuelle Liebesbeziehung als etwas Gutes,Gottes Willen Entsprechendes anerkennt. Das hat aber mit dem kirchlich gespendeten Segen nichts gemein.Wenn die Kirche Menschen segnet, dann ist das kein Akt kirchlicher Anerkennung des Zusegnenden.

Wenn Felder und Obstgärten gesegnet werden, wenn dabei um eine gute Ernte gebetet wird, ist das ja auch kein symbolischer Ausdruck der Liebe und Wertschätzung der Natur,sondern durch den Segen soll das natürliche Vermögen,Früchte hervorzubringen gestärkt werden.So zielt der Ehesegen auch in erster Linie auf den Kindersegen, eine gesegnete Ehe ist eben eine kinderreiche! Aber spätestens hier wendet sich jeder kantianische Theologe mit Grauen ab, denn das sind ihm natürlich nur schlimmste Exzesse antiaufklärerischen Aberglaubens.Das verstärkt nun den Verdacht, daß es den Befürwortern der Segnung für Homosxuelle nicht um ein Segnen geht sondern allein um eine reine Symbolhandlung, in der die praktizierte Homosexualität als etwas Gutes, von Gott Bejahtes bezeichnet wird.Denn ginge es wirklich um den Segen: Den kann jeder Homosexuelle in jeder hl.Messe gespendet bekommen!


Zusatz:Abergläubisch bedeutet in der Aufklärung etwas anderes als in der Theologie!

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