Irrwege: „da hat Jesus seine Freunde versammelt um den Tisch“
Wieder einmal versuchte sich ein Pfarrer, anläßlich der Erst-kommunion als kreativer Umgestalter, bzw Weiterentwikler der Liturgie , vielleicht hoffend darauf,daß er so wenigstens ein paar der Erstkommunikanten mal wieder in der Messe wiedersehen kann. Kath net rapportiert darüber am 29.4.2024: Graz-Seckau: „Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg.“
Da hieß es dann auch:„da hat Jesus seine Freunde versammelt um den Tisch“. Warum heißt es hier:“Jesus“ und nicht „Jesus Christus“?Sollte vielleicht die Christologie den Erstkommunikanten in ihrer Vorbereitung auf ihre Erstkommunion als (noch nicht)vermittelbar vorenthalten worden sein?
Er habe „seine Freunde“ eingeladen. In Wirklichkeit hat er aber nur die 12 Apostel zu der ersten Eucharistiefeier eingeladen. Schwerlich ist vorstellbar, daß der Gottessohn Judas als seinen „Freund“ angesehen hatte, wußte er doch als Sohn Gottes voraus, daß der ihn verraten werden wird.Auch ist nicht einsichtig, warum gerade diese 12 seine Freunde gewesen sein sollen und dann wohl alle anderen nicht! Zudem: Sollte Jesus Christus keine seiner Schülerin als befreundet angesehen haben? Aber auch die Symbolik der 12 geht so verloren: Das Volk des Alten Bundes bestand aus 12 Stämmen, das Volk des Neuen Bundes fußt so auf den 12 Aposteln und darum heißt die Kirche Jesu Christi die apostolische Kirche!
„versammelt um den Tisch“.Wenn die Urgemeinde die Eucharistie an einem „Tisch“ gefeiert hätte, warum steht dann schon im Hebräerbrief statt „Tisch“: „Altar“? (Hebr 13,10) Der Hebräerbrief reflektiert tiefgründig das Verhältnis der Opfer des Alten Bundes zu dem Kreuzaltaropfer Jesu Christi.Demzufolge ist es nicht vorstellbar, daß hier der Begriff des Altares verwendet wird,ohne daß dabei die Vorstellung eines auf diesem Altar dargebrachten Opfers mitgesetzt ist.Das lutherische Narrativ widerspricht dem, denn ursprünglich soll diese Feier nur eine Abendmahlfeier ohne Priester gewesen sein,da aßen halt Jesu Freunde miteinander und- wie furchtbar!- später verformte die Katholische Kirche die zu einer kultischen Opferhandlung mit einem Priester, der dazu notwendig sein soll.
Da soll eben: „Freunde essen mit Jesus zusammen“ kindgerechter sein! Priester und Opfer- was für Greußlichkeiten für die Kinderohren oder sind das doch eher Unzumutbarkeiten für sich aufgeklärt wähnende Christen? Hier hat ja die kreative Umgestaltung mit der Tatsache zu rechnen, daß viele der Eltern,die nun ihr Kind zur Erstkommunion begleiten, sich kaum noch ihrer letzten Teilnahme an einen Gottesdienst erinnern,so lang war es her, vielleicht bei der kirchlichen Eheschließung und die dann oft auch nicht zum Kommunionempfang gehen: Ist doch ein Kinderkram! Solche Eltern darf der Pfarrer nun ja auch nicht mit zu viel Theologie vergraulen. Leichte Kost ist da halt angesagt:“Wir sind Freunde und haben uns lieb,und dieser Jesus hat uns auch alle lieb.“ Mehr ist wohl den Kindern und den Eltern nicht mehr zumutbar, soll es doch das schönes Familienfest nicht stören.
Je süßlicher und leichter verdaulich,desto besser käme eben diese Tischeßfreundschaftsveranstaltung an,nur zu ärgerlich,daß dabei dann doch noch so viel Dogmatisches und Unkindgemäßes gesagt werden muß. Ob man das nicht abschaffen könnte. Vor längerer Zeit konnte man auf der Internetaufrittsseite einer Reformierten Gemeinde lesen: Abendmahl, da feiern wir die Werte, die Jesus uns vorgelebt hat: Frieden, Toleranz und ähnliche Phrasen. Das war doch endlich mal ein zeitgemäßes Abendmahl!
"Seine Freunde" verdankt sich dabei dem Antiklerikalismus, Apostel klänge doch arg klerikalistisch. Damit wird aber auch den Erstkommunikanten die Wahrheit verschwiegen, daß der Herr der Kirche am Gründonnerstag seine Apostel zu Priestern geweiht hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen