Sonntag, 31. Dezember 2023

Wie Papst Franziskus nun mit offenem Visier gegen seinen Vorgänger kämpft

 

Wie Papst Franziskus nun mit offenem Visier gegen seinen Vorgänger kämpft



Zum Jahresende jubeliert kath de: „EIN JAHR NACH DEM TOD BENEDIKTS XVI-Wie Franziskus nach Benedikts Tod den Kurs der Kirche änderte“. Erfrischend offenherzig wird in diesem Artikel Papst Franziskus als ein Antibenediktpapst charakterisiert, der nun nach dem Tode seines Vorgängers nun offensiv den Kampf gegen das Erbe dieses Papstes aufnimmt. Enthusiasmiert wird sein Kampf gegen die „Alte Messe“ bejubelt, daß da immer noch so viele Reaktionäre an längst Überholtem festhalten wollen.

Auch wenn einige der Entscheidungen seines Vorgängers noch nachwirken, versucht der Pontifex sie nach und nach zu überwinden – sei es personell oder thematisch.“ Mit sich überschlagenden Begeisterung laudiert dann der Artikel: „Zu den reaktionären Stimmen gehörten nunmehr einige der US-Bischöfe, die zuletzt nach einer langen Zerreißprobe für Franziskus und seine Mitarbeiter abgestraft wurden: dem einflussreichen Papstkritiker Kardinal Raymond Burke wurden Kardinalsgehalt und vatikanische Dienstwohnung gestrichen, dem texanischen Bischof und "Star" der rechtskatholischen Medien, Joseph Strickland, entzog der Vatikan die Leitung seiner Diözese. Eine mangelnde Unterstützung der Weltsynode und der damit verbundenen Vision des Papstes als auch eine mangelhafte Umsetzung von "Traditionis custodes" wurden ihm vom Nuntius in den USA vorgeworfen. Auch in Frankreich griff der Pontifex durch, als er dem in die Kritik geratenen Bischof der südfranzösischen Diözese Fréjus-Toulon, Dominique Rey, einen Koadjutor zur Seite stellte, der in der traditionalistischen und von schlechtem Führungsstil geprägten Diözese für Ordnung sorgen sollte.“

Resümierend wird dann konstatiert:“ Aus diesen Personalentscheidungen wurde klar: Rückwärtsgewandtes Denken passt nicht mehr ins vatikanische Programm.“ Klarer und unmißverständlich wird damit die antikatholische Grundhaltung dieses Papstes erfaßt. Wenn die Kirche sich auf das besinnt, was als das Glaubensgut der Kirche bezeichnet wird, fundiert in der Offenbarung Gottes, dann sei das ein rückwärtsgewandtes Denken. Die Form,in der die Kirche seit dem Trienter Konzil die hl. Messe zelebrierte, will dieser Papst nun endgültig aus der Kirche abschaffen und mit ihr wohl auch die ganze oder fast die ganze Tradition der Kirche.

Ein Kirchenkampf fände jetzt zwischen dem progressivem Papst Franziskus und seinen reaktionären Feinden statt, für die Papst Benedikt XVI die Inkarnation der Rückwärtsgewandtheit ist. Was vor kurzem noch unvorstellbar war, wird jetzt möglich: Homosexuelle Paare können gesegnet werden, erste Schritte der Demokratisierung der Kirche werden gewagt! Der Ton dieser Laudatio ist ganz erfüllt von dem geschichtsoptimistischen Narrativ des Fortschrittsglaubens und dem Wissen, daß zwar rückwärtsgewandte reaktionäre Kräfte dem Menschheitsprogress sich entgegenstellen mögen, der Fortschritt aber siegen wird. Das, was Reaktinäre als die Tradition der Kirche als ewige Wahrheit behaupten, kann dann nur noch eine mehr oder wenig erquicklich ansehbare Antiquitätenansammlung sein, den der Sturm des Fortschrittes nichten wird.

Eines ist klar: Um dieses Fortschrittes willen muß die Einheit der Kirche zerstört werden, müssen die fortschrittsfeindlichen Elemente aus ihr entfernt werden. Ob nun der Papst alle Bishöfe, die sich der Segnung homosexueller Paare widersetzen, absetzen wird?

Aber man sollte hier sich nicht zu oberflächlich auf das letzte Amtsjahr des Papstes kaprizieren, überließt man so doch die Breite des Kampfes dieses Papstes gegen die Tradition der Kirche. Es sei nur an die Verurteilung der Todesstrafe wider das Zeugnis der hl.Schrift und der Lehre der Kirche erinnert, an die auf der Amazonassynode durch den Papst praktizierte Verehrung der Göttin Pachamama, an die vollständige Aufgabe der Mission durch ihre Substituierung durch die Diakonie und seine Dauerkritik an allem Conservativ-Katholischen.

Wer war Pessimist genug, um vorausahnen zu können, daß nach dem großen Kampf der Kirche gegen den Modernismus ein Papst den Petristuhl besteigen würde, der sich das Anliegen des Modernismus so ganz und gar zu eigen gemacht hat und nun die Kirche so destruiert, soweit es ihm als Papst möglich ist! 

Zusatz:

Die diesen Artikel fundierenden Begriffe: "rechts, conservativ, reaktionär, rückwärtsgewandt" sind Termin, die ihren Gehalt aus ihrer Verwurzelung in der Fortschrittsgeschichtsphilosophie gewinnen und nur von daher verstanden werden können. Die christliche Religion kennt einen solchen Geschichtsoptimismus nicht, ursprünglich denkt sie in Zweiweltenschemata: Oben und Unten auf der Raumachse und auf der Zeitachse: Der alte und der Neue Äon. Die Religion ist so ein sich Ausrichten auf die jenseitige Obenwelt oder auf den neuen Himmel und die neue Erde nach der Apokalypse, dem Untergang der alten Welt. Hier wird nicht evolutionär gedacht.  

Samstag, 30. Dezember 2023

Leben wir in einer mythenfreien und damit wohl auch religionslosen Zeit?

 

Leben wir in einer mythenfreien und damit wohl auch religionslosen Zeit?

Sag mir,wo die Mythen sind, wo sind sie geblieben,was ist geschehn?“ frägt Klaus Kunze in seinem Internetblogg Klaus Kunze am 28.Dezember 2023 und respondiert diese Frage so: „Der Verlust der Kindheit ist unwiederbringlich. Nicht mehr umkehrbar ist auch die Aufklärung über alles Geheimnisvolle, Verborgene, Mythische: Es existiert nur im Kopf.“Es soll nun das Augenmerk auf die Vorstellung von der Kindlichkeit der Mythen gerichtet werden: Solange wir Kinder sind oder die Menschheit sich im Entwickelungsstadium der Kindheit befand, da lebten wir in mythischen Vorstellungswelten, die wir aber dank des wissenschaftlichen Fortschrittes hinter uns lassen als ob wir ihnen entwachsen wären. Nun sollen solche Kindheitsmythen gar nur in unseren Köpfen existieren, was aber die Gegenfrage provoziert, wo denn anders als im Denken, also in unseren Köpfen die Wissenschaften existieren? Auch sonst irritiert diese Aussage, denn die Mythen klären doch das „Geheimnisvolle“und „Verborgene“ auf, nur eben anders als das wissenschaftliche Denken. Wie naturwissenschaftliche Erklärung zum Beispiel die Ursprungsgründe der Welt erklären so erklären die Mythen als Schöpfungsmythen auch den Ursprung der Welt. Die Erzählung der Erschaffung der Welt, wie sie uns das 1.Buch Moses präsentiert, ist eben eine mythologische Erklärung der Welt, die man auch rein naturwissenschaftlich erklären oder durch eine Melange aus beiden Welte rklärungsarten erklären kann.

Eines ist beiden dabei gemein: Das Wo wir leben erscheint uns als erklärungsbedürftig und zur Erklärung sind eben verschiedene Wege beschritten worden, mythologische, metaphysische und naturwissenschaftliche. Eine Differenz ist dabei augenfällig: Mythologische und metaphysische Welterklärungen sind komplexer, denn sie sagen nicht nur aus, wie die Welt entstand, sondern auch welchen Sinn und Zweck sie hat, was sein soll und was nicht und wie wir Menschen in ihr zu leben haben. Verglichen damit sind naturwissenschaftliche Erklärungen unterkomplex und somit ergänzungsbedürftig.

Folgt man nun der Anregung des postmodernen Philosophen Lyotard, der von der konstitutiven Bedeutung der großen Erzählungen für die Moderne spricht, vgl: „Das postmoderne Wissen“, ist der Diskurs der Moderne von den großen Narrativen der Geschichte als eine des Fortschrittes bestimmt. Die so die Moderne fundierenden Narrative sind somit nichts anderes als moderne Mythologien, die das leisten, was sonst religiöse Erzählungen als Mythologien leisten: Sie verwandeln die Einzelereignisse, ja das Ganze in ein sinnvoll Erzähl- und Erklärbares. So soll die Geschichte der Menschheit ein einziger Weg aus einer selbstverschuldeten Unwissenheit zu einem immer Mehr an Klarheit und Vernunft sein. Die USA leben aus dem Mythos des „Wilden Westens“, das ist ihre Erzählung, von der her sich das gesellschaftliche Leben fundiert. Die Demokratie in Westdeutschland und jetzt in dem wiedervereinten Deutschland lebt von dem Narrativ des leicht von Extremisten manipulierbarem deutschen Volke, sodaß diese Demokratie im Zweifelsfall vor dem Volke zu schützen sei. Auch solche Narrative könnten noch unter den Begriff der Mythologie subsumiert werden als kleinere, da ihre Reichweite, was sie erklären sollen, limitierter ist als in den großen Erzählungen, die Lyotard vor Augen hat.

Es stellt sich so eher die Frage, ob wirklich eine Kultur ohne jegliche Narrative auskommt, oder ob sie wohl eher nur dann einige durch andere substituiert als daß sie wirklich mythologiefrei sein könnte. Den untergegangen sozialistischen Staaten war ihre mythologische Fundierung im Marxismus-Leninismus leicht ansehbar, aber das besagt nun nicht, daß die westliche Gesellschaftsordnung mythenfrei wäre. Man könnte etwa die Menschenrechtsideologie als das mythologische Fundament der westlichen Wertegemeinschaft bezeichnen: Wie legitimiert sich denn diese Menschenrechtserklärung anders als durch einen mythologischen Begriff des Menschen, dem ob seiner „Natur“ Rechte, unveräußerliche zuständen?

Der Begriff des Mythos, der Mythologie scheint hauptsächlich nur noch in diskriminierender Intention verwendet zu werden, um seine eigene Position dann als nichtmythische zu legitimieren. Bekanntermaßen lieben ja auch immer nur die Anderen Kitsch, man selbst aber verehrt nur die wahre Kunst. Spätestens seit Adornos und Horkheimers Kritik der aufklärerischen Vernunft sollte man aber zumindest in Betracht ziehen, daß die mythologische Rede selbst eine Art der Aufklärung ist.

Für die Theologie etwa verhindert eine vorurteilhafte Abneigung gegen jegliche Mythologie eine positive Rezeption der exegetisch gut fundierten Erkenntnis zumindest einer Geistesverwandtschaft zwischen dem gnostischen Erlösermythos und der Christologie des Urchristentumes, isb des Johannesevangeliumes durch R.Bultmann. Diese Erkenntnis müsse eben falsch sein, da die christliche Religion nichts mit Mythologien gemein habe. Sinnvoller ist wohl die These, daß jede Religion auch immer Mythologisches in sich enthält, da der Mythos zur Religion dazugehört. Daß die ganze Menschheit sich einem ersten Menschenpaar verdankt, ist nun mal eine rein mythologische Vorstellung und sie muß eine solche sein, da in ihr das Woher des Menschen erklärt wird,daß in allen Erzählungen der Geschichte, der Geschichtswissenschaft also immer schon vorausgesetzt wird. Der Anfang des Menschen, daß er ist, gehört so selbst nicht in die Menschheitsgeschichte, sondern fundiert sie erst als eine vorgeschichtliche Begebenheit, als ein Mythos.





Freitag, 29. Dezember 2023

Was keine Bischofskonferenz bis jetzt sich zu sagen traute über die Mißbräuchsfälle!

 

Was keine Bischofskonferenz bis jetzt sich zu sagen traute über die Mißbräuchsfälle!


Knapp 82 Prozent der Missbrauchsfälle sind homosexueller Natur.“ Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Parlament Spaniens beauftragte Studie über die dortigen Mißbräuchsfälle. Kurz vor Weihnachten wurde diese Studie von der spanischen Bischofskonferenz veröffentlicht.(„Tagespost“, 28.12.2023: „Fiducia supplicans“: Dokument mit kurzer Halbwertszeit) „Bisher hat keine Bischofskonferenz wider-sprochen.“

Daß der Hommolobby ein propagandistisches Meisterstück durch die völlige Tabuisierung des Zusammenhanges zwischen der Homosexualität und den sexuellen Mißbrauchsfällen gelang, ist unverkennbar und nun triumphiert man gar über „Fiducia supplicans“. Es soll nun ein Versuch gewagt werden, über das Verhältnis von der Homosexualität und den Mißbrauchsfällen Klarheit zu gewinnen. Dies ist nur ein erster Versuch, ohne den Anspruch zu erheben, so dies Verhältnis damit schon hinreichend geklärt zu haben.

Den Ausgang bildet die These, daß die Mißbräuchsfälle nicht verstehbar sind, wenn keine Klarheit über die menschliche Sexueralität, wie sie natürlich gelebt wird, erarbeitet wird. Denn jede kulturelle moralische Regulierung der Sexualität setzt eine natürlich gelebte voraus, auch wenn dann faktisch nie die Sexualität rein natürlich gelebt wurde und wird. (Die Hoffnung, bei sog.“Naturvölkern“ durch ethnologische Studien die noch nicht kulturell entfremdete authentische Sexualität eruieren zu können, erwies sich als eine Illusion.)

Der Zweck der Sexualität ist die Arterhaltung im Kampf um das Überleben. Zwei Konzepte existieren für die menschliche Sexualität: das der großen Zahl und der geringeren Betreuung der Nachkommenschaft und das der kleinen Zahl und der größeren Betreuung der Nachkommenschaft.Das der großen Zahl beinhaltet, daß möglichst viele Schwangerschaften erstrebt werden, daß dann aber eine größere Sterblichkeit, das ist, daß die Kinder sterben, bevor sie geschlechtsreif sind, in Kauf genommen wird, sodaß dann doch noch genügend Fortpflanzungsfähige entstehen. Dies Konzept wird der Tendenz nach vom Mann bevorzugt, da er in einem Jahr oft Frauen schwängern kann, wohingegen eine Frau circa nur einmal im Jahr schwanger werden kann. Zu diesem Konzept gehört notwendig, daß der Geschlechtsverkehr auch mit Frauen erstrebt wird, die der Mann nicht liebt sondern nur sexuell begehrt.Zudem kann der Mann gewaltsam gegen den Willen der Frau den Geschlechtsverkehr erzwingen, was der Frau rein biologisch nicht möglich ist.

Die Frau dagegen bevorzugt das Konzept der kleinen Zahl und strebt deshalb die Sexualität mit einem Mann an, den sie liebt und der sie liebt erwartend, daß dann,wenn sie schwanger wird, der Mann die Aufgabe des Vaters übernimmt, sodaß dann ob der Versorgung der Kinder durch die Mutter und den Vater die Kindersterblichkeit sinkt.

Nun existieren Studien zur praktizierten Sexualität bei lesbischen Frauen,Heterosexuellen und homosexuellen Männern. Lesbische Frauen praktizieren am seltenstens mit wenigen Partnerin die Sexualität, homosexuelle Männer mit verschiedenen Partnern am häufigsten und die Heterosexuellen liegen in der Mitte. Dem korreliert die jeweilige Präferenz für eine der zwei Fortpflanzungskonzepte: Bei Lesberin überwiegt das Konzept, nur mit Personen intim zu werden, die man liebt, bei Homosexuellen das der großen Zahl, mit möglichst vielen verschiedenen intim zu werden und die Praxis der Heterosexuellen entspringt einem Kompromiß zwischen diesen zwei Konzepten. Leider muß dann noch hinzugefügt werden, daß zur natürlichen Praxis der männlichen Sexualität die Erzwingung des Geschlechtsvekehres gegen den Willen der Frau gehört, damit so möglichst viele Nachkommen erzeugt werden.

Sowohl die lesbische wie auch die heterosexuelle Sexualität gründet sich nun in einer Fehlfunktion des Beuteschematas, das angemessene Objekte des sexuellen Begehrens von ungeeigneten, nicht fortpflanzungsfähigen unterscheidet, um die ungeeigneten auszuschließen. Aber doch läuft dann die praktizierte Sexualität trotz der Fehlwahl des Objektes des Begehrens nach diesen zwei Schemata ab. Homosexuelle begehren ob ihrer männlichen Sexualität des Konzeptes der großen Zahl möglichst viele Sexkontakte mit diversen Sexpartnern und für sie kommt auch ein Geschlechtsverkehr ohne eine Zustimmung des Sexpartners in Frage.

Die Sexualität wird nun moralisch - institutionell reguliert, aber dadurch wird die natürliche Sexualität nicht aus der Welt geschafft. So praktiziert ein Ehemann in der Ehe die Sexualität gemäß dem Konzept der kleinen Zahl, die auch moralisch legitimiert ist, und wenn er regelmäßig ein Bordell aufsucht, das Konzept der großen Zahl, wobei diese Praxis dann als moralisch unangemessen verurteilt aber doch toleriert wird.

Da nun in der Kirche Homosexuelle überdurchschnittlich hoch vertreten sind, erstaunt es nun nicht, daß sie da ihre Sexualität gemäß ihrer Präferenz für die große Zahl mit möglichst verschiedenen Sexpartnern leben. Förderlich verhält sich dazu dann noch der moralkritische Diskurs, daß die kirchliche Morallehre unrechtens die Sexualität zu streng reguliere und Erlaubbares und Gutes verurteile: Die homosexuell gelebte Sexualität sei in Ordnung und nicht zu diskriminieren, das ist die der großen Zahl, also der vielen Sexkontakte mit diversen Partnern. Man sündigt so mit einem guten Gewissen, weil man ja nur gegen eine inhumane Sexmorallehre der Kirche verstieße.


Donnerstag, 28. Dezember 2023

Wird Homosexuellen von der Kirche der Segen verweigert?

 

Wird Homosexuellen von der Kirche der Segen verweigert?


Überblickt man die aktuellen Debatten um die Katholische Kirche,ihr bedrängendstes Problem ist die Diskriminierung Homosexueller durch die kirchliche Weigerung,diese zu segnen. Finsterste obskurantistische Kräfte verweigeren ihnen den Segen,aber Papst Franziskus, obzwar in letzter Zeit etwas zögerlich auftretend, wagt nun eine Korrektur: Ja, sie dürfen gesegnet werden. Die Details interessieren dann schon nicht mehr, Hauptsache, daß die Homosexuellen ihren Segen bekommen.

Befremdlich ist nun aber die schlichte Tatsache, daß am Ende jeder hl.Messe jeder Gottesdienstteilnehmer, somit auch jeder Homosexuelle gesegnet wird. Wem dieser Segen wichtig ist, kann also täglich zur Messe gehen und wird dann täglich gesegnet.Dann wird gelegentlich gar der eucharistische Segen gespendet und da auch in unseren Tagen noch Männer zu Priestern geweiht werden, spenden die Neugeweihten den Primizsegen.

Wie kann angesichts dieser reichen Möglichkeiten, den Segen zu empfangen, die so auch jeder Homosexueller empfangen kann, von einer Diskriminierung gesprochen werden? Ja, den Ehesegen verweigere die Kirche doch homosexuellen Paaren! Es wird aber immer nur eine Person gesegnet, nicht eine Beziehung. So kann etwa ein Vorgesetzter nicht für sich und seinem ihm Untergeordneten als „Beziehungspaar“ gesegnet werden, sondern nur als Einzelpersonen. Nur ein Ehepaar kann als Ehepaar gesegnet werden und das auch nur in der Feier der Eheschließung: Zu ihr gehört die Segnung des Paares. Homosexuelle können nun aber kirchlich nicht heiraten, da die Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen werden kann und somit können die auch keinen Ehesegen empfangen. Sie können aber jeder für sich als Person gesegnet werden.

Warum sollten nun Homopaare einen besonderen Segen bekommen können, wenn sie den Ehesegen nicht empfangen können und ihnen der mögliche Einzelpersonensegen nicht ausreicht? Dafür gibt es keine theologische Rechtfertigung. Daß die Homosexlobby einen solchen Sondersegen einfordert, ist nun einleuchtend, ist das für diese Lobby doch ein weiterer Schritt zur Anerkennung homosexueller Partnerschaften. Aber im Urteil der Kirche ist eine gelebte homosexuelle Partnerschaft ein Verstoß gegen die Gebote Gottes und kann als solche nicht gesegnet werden. Die Kirche soll so etwas segnen, was in ihren Augen nicht bejahbar ist. Als Einzelperson kann jeder Homosexuelle ja den Segen empfangen, problemlos nur kann er nicht von der Kirche fordern, daß er eine homosexuelle Beziehung wie eine Ehe segnet.

Das soll nun aber zur kirchlichen Praxis werden, wobei dann noch eine Differenz gemacht werden soll zwischen einer kirchlichen Ehesegnung und einer Segnung einer Homosexbeziehung, aber man kann sich darauf verlassen, daß diese von Rom eingeforderte Differenzierung in der Praxis verwischt werden wird, schließlich fordert die Hommolobby ja den Ehesegen für ihr Klientel. Papst Franziskus evoziert nun auch mit dieser eingeschränkten Bejahung der Homopaarsegnung die Zerspaltung der Kirche in homosexfreundliche und an der Lehre der Kirche festhaltenden Bistümer. Daran wird sichtbar, wie wichtig diesem Papst die Homosexlobby ist, daß er, um ihr zu gefallen, gar die Einheit der Kirche zu zerschlagen in Kauf nimmt.

Mittwoch, 27. Dezember 2023

Radicale Infragestellungen- oder stimmt was nicht mit unserem Leben?

 Ein Mensch träumte einmal: "er sei ein Schmetterling und fragte sich nach dem Erwachen,ob er nun ein Mensch sei,der geträumt habe,ein Schmetterling zu sein,oder ein Schmetterling,der jetzt träme,er sei ein Mensch." So erzählt es der chinesische Philosoph Dschuang Dsi. (zitiert nach: Gaarder, Sofies Welt, Kapitel: Die Postkarten. Solange ich träme, kann ich nicht erkennen, daß ich träume. Steht ein Wolf vor mir mit gefletschten Zähnen, mich als sein Mittagsmenü betrachtend, erleide ich träumend die Angst, die ich auch so erlitt, geschähe das im Realleben. Erst nach dem Erwachen erkenne ich, daß ich geträmt habe. Das verführt nun doch zu der Frage, ob auch mein ganzes Leben ein Traum sein könnte, aus dem ich erst im Tode aufwache, um es dann als einen Traum zu erkennen, in dem ich manchmal auch geträumt habe. 

Kurz davor zitiert Gaarder den Barockdichter Shakespeare so: "Die ganze Welt ist Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler.Sie treten auf und gehen wieder ab,sein Leben lang spielt einer manche Rollen durch sieben Akte hin." (aus: Wie es euch gefällt). Was wird aus den Schauspielern, wenn sie ihre Rolle ausgespielt haben? Im Barock konnte diese Frage noch respondiert werden: Das ewige jenseitige Leben, aber was kann der (post)moderne Mensch darauf antworten? 

Plotin, der bedeutende neuplatonische Philosoph, dem der hl. Augustin seine Hinwendung zum katholischen Glauben verdankte sagte zu dieser Causa: "Und was Mord und Totschlag aller Art betrifft...so soll man es anschauen wie auf den Gerüsten der Schaubühne,es ist alles nur Umstellen der Kulisse und Wechsel der Szene,und dazu gespielte Tränen und Wehklagen." zitiert nach: Norbert Fischer, Die philosophische Frage nach Gott, 1995, S.70f)

Dreimal wird uns so ein ähnlicher Gedanke zugemutet, daß das, was uns das Reale und Gewisse ist, gerade das nicht ist, ein Traum, ein bloßes Theater, sodaß die Frage nach dem wirklich realen Leben sich aufdrängt. Damit ist dann nicht einfach ausgesagt, daß es neben und über unser Realleben noch hinaus Leben gäbe, sondern das das erst das wahre ist, wenn es das denn gibt. Das ist die Kernvorstellung gerade auch der christlichen Religion als einer Erlösungsreligion. Sie will nicht, wie das verbürgerlichte Christentum unser Leben hier kommoder gestalten, sondern ist das Sehnen und Erhoffen eines ganz anderen Lebens, zu dem uns der Sohn Gottes den Zugang eröffnet hat.  

Montag, 25. Dezember 2023

Wie Kardinal Marx das Weihnachtsfest und den christlichen Glauben liquidiert

 

Wie Kardinal Marx das Weihnachtsfest und den christlichen Glauben liquidiert


Der Tatort: Die hl.Abendmesse im Münchner Dom. Der Kardinal predigte den christlichen Glauben zu Tode. Wie gelang ihm diese zweitklassige Beerdigung? Gott wurde Mensch, das heißt, wir sind eine Menschheit von Brüdern,denen sich Gott brüderlich zur Seite stellt.So ist uns die Hoffnung gegeben, daß eine brüderliche Welt entstehen kann, eine des Friedens und der Gerechtigkeit. Weil wir alle von dem ersten Menschenpaar stammen, seien wir alle eine Familie, berufen zur Brüderlichkeit.Gott bejahe jeden Menschen, gleichgültig was er glaubt.

Hoffnungszeichen gibt es nun, positive Narrative, die wir als Erzählgemeinschaft weiterzugeben haben: Erstens die Menschenrechtserklärung! Wie viel gutes Potential enthalte die doch, ja die Auflösung des Ostblockes ermöglichte erst diese Deklaration. Zweitens: die Gründung der EU, daß nun in Europa ein friedliches Miteinander entstanden ist. Drittens, daß ein ägyptischer Präsident im jerusalemer Parlament eine Rede zum Frieden hielt, auch wenn er später dann von Fanatikern ermordet wurde.

Eine brüderliche Welt ist möglich, das zu erzählen, dazu sind wir Christen berufen. Das ist möglich, weil die ganze Menschheit eine Familie sei! Nimmt man das Gepredigte ernst, heißt das, daß Weihnachten uns nur sagt, daß die Menschheit eine Familie, eine Gemeinschaft der Brüder sei (die Schwestern vergaß der Kardinal politisch völlig inkorrekt), was wir allein schon aus der Schöpfungserzählung des 1. Buches Mose entnehmen konnten. Das bestätigte Jesus. Das wichtigste Dokument, das uns nun voranbringt, sei die Menschenrechtserklärung! Tatkräftig sei das Anliegen der Menschenrechte und der Brüderlichkeit dann durch die Gründung der EU vorangebracht worden.

Die christliche Religion und die Kirche sind nun genaugenommen völlig überflüssig , es sei denn sie wirken als Propagandisten der Menschenrechte und der EU und der Demokratie, wobei er letztere in Europa als gefährdet ansähe. (Auch wenn der Kardinal es nicht direkt aussprach,meint er damit die Wahlerfolge rechter Parteien in Europa.) Kardinal Marx glaubt eben an die Möglichkeit einer brüderlichen Weltbürgergemeinschaft, wenn jeder in jedem seinen Bruder erkennt und anerkennt. Der christliche Glaube hat nun keinen anderen Gehalt als das Hoffen auf diese universalistische Weltbürgerverbrüderung! Das ist nichts anderes als eine zweitklassige Beerdigung der christlichen Religion in freimaurerischen Humanitarismus. 

Ergänzende Kritik:

Die Menschenrechte sind in antikirchlich-antichristlicher Intention verfaßt, um durch sie die Gebote Gottes als bisheriges Fundament des christlichen Abendlandes zu ersetzen.Die Kirche hat sie folgerichtig abgelehnt und erst bejaht, als sie ein Opfer totalitärer Staaten wurde als Abwehrrechte  dem Staate gegenüber.

Die EU, anfänglich Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EWG genannt, bildete das ökonomische Fundament für das Militärbündnis Nato, denn eine leistungsfähige Wirtschaf ist die notwendige Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit eines effektiven Militärbündnisses. Das Ziel der EU wie der Nato war so alle europäischen Staaten des Ostblockes in den Weltkapitalismus zu reintegrieren und dabei Rußland aus dem zu erschaffenden Europa auszuschließen, damit Europa als ganzes den USA subordiniert werden kann. Westdeutschland sollte dabei klein gehalten werden, aber dies Anliegen wurde eben auch konterkarriert durch den Willen, Westdeutschland zu dem Frontstaat gegen den Osten stark zu machen. So war dies Bündnis defensiv gegen das Ziel einer kommunistischen Weltherrschaft und zugleich offensiv zur Zurückgewinnung der osteuropäischen Staaten in den Weltkapitalismus ausgerichtet. Ein Friedensbündnis war die Nato/EU gewiß nicht und schon gar nicht manifestierte sich in ihm die Einsicht, daß der Krieg kein Mittel der Politik mehr sein solle; die westeuropäischen Staaten verbanden sich nur in ihrer gemeinsamen Feindschaft gegen den "Osten"!

Die westeuropäischen Staaten setzten so ihre Interessengegensätze zurück um der gemeinsamen Feindschaft dem Osten gegenüber. Inzwischen gilt ja die sog. Entspannungspolitik der Sowjetunion gegenüber als Fehler, man hätte den "Kalten Krieg" gegen den Osten nicht beenden sollen. Daß dies Militärbündnis keine Friedensvereinigung ist, zeigte es überdeutlich in seinem Angriffskrieg gegen Jugoslawien mit dem Ziel, diesen osteuropäischen Staat zu zerschlagen. 

Daß Frieden auf Erden zu einer irdischen Wirklichkeit wird, ist eine Verheißung Gottes, die erst nach der Wiederkunft Jesu Christi und nach der Apokalypse sich erfüllen wird. Denn solange der Satan auf Erden wirkt, wird ein dauerhafter Friede nicht möglich.  

Sonntag, 24. Dezember 2023

Ein kleines Mädchen belehrt uns über Weihnachten- gehaltvoller als die meisten Weihnachtspredigten

 

Ein kleines Mädchen belehrt uns über Weihnachten- gehaltvoller als die meisten Weihnachtspredigten


Eine Insel im weiten Ozean, eine Gruppe Schiffsbrüchiger, auf diese Insel hat es sie verschlagen, nachdem ihr Schiff havariert unterging. Dann kam die Rettung: Ein Boot näherte sich der Insel: „Steigt ein, ich komm, um Euch zu erretten!“ So ruft das Weihnachtskind in der Krippe zu uns Schiffbrüchigen, aus dem Paradiese Exilierten. Als Mädchen schon sagte die hl. Therese vom Kinde Jesu: „Die Erde erschien mir als ein Ort der Verbannung,und ich träumte vom Himmel.“ Therese Martin,Geschichte einer Seele.Die Heilige von Lisieux erzählt aus ihrem Leben, 2000, S.36. Einfacher und treffender kann unser Erdendasein nicht erfaßt werden und unsere Hoffnung artikuliert werden.

So berichtet uns ihre Mutter aus dem Leben dieser Heiligen:“Unser Kleinchen ist ein Schelm sondergleichen.Es liebkost mich und wünscht mir gleichzeitig den Tod: „O,wie gern möchte ich dich sterben sehen,mein armes Mütterchen!“ Weisst man Thereschen deshalb zurecht,dann entschuldigt sich das Kind ganz erstaunt und sagt:“Ich möchte ja nur haben,daß du in den Himmel kommst.Du hast gesagt,man müsse erst sterben, um dorthin zu gelangen.“Wenn Thereschen gar keine Grenzen ihrer Liebe mehr kennt,dann wünscht sie auch ihrem Vater den Tod.“ (S.20)

Das Weihnachtskind kam,um uns heimzuhohlen, Weihnachten beginnt Gott sozusagen sein großes Repatriierungsprogramm. Nur, daß wir Schiffbrüchigen uns inzwischen so gut auf unserer Exulanteninsel eingenistet haben, daß wir gar nicht mehr Heim wollen, sodaß wir das Kind in der Krippe nur noch daraufhin befragen: Welchen Dienst tust Du uns, damit wir bequemer auf dieser Insel leben können?Nietzsches Aufruf zur Treue zur Erde ist einfach der Aufruf: „Wir steigen nicht ins Rettungsboot, wir bleiben auf der Exilsinsel!“ Verhilft uns nun Jesus Christus nicht zu einem kommoderen Leben auf Erden, dann wollen wir halt nichts von ihm wissen! Es heißt aber:"Die Erde ist zwar dein Schiff, aber deine Heimat ist sie nicht." (S.82)

Zusatz:

Das verbürgerlichte Christentum stellt den Versuch dar, das Kind in der Krippe dem Projekt: "Schöner Wohnen" auf Erden dienlich umzuschreiben.

Samstag, 23. Dezember 2023

Uns wird heut der Erlöser zu Bethlehem geboren – und die zeitgenössischen Reaktionen

 

Uns wird heut der Erlöser zu Bethlehem geboren – und die zeitgenössischen Reaktionen


Die simpelste ist wohl die, die Tagespresse zu lesen oder die Fernsehnach-richten einzuschalten, um zu der Erkenntnis zu kommen, daß eine Erlösung nicht stattgefunden habe. Der Erlöser Jesus Christus wird dann gerne transformiert zu einem bloß moralisch vorbildlich gelebt Habenden, der dazu aufruft, ihm zu folgen und so die Welt besser zu machen. Im Mikrokosmos des privaten Lebens möge dann jeder bei sich selbst anfangen, aber auch im Großen müsse es zu gesellschaftlichen Optimierungen kommen.Analysiert man dann noch die konkreteren Vorstellungen, wie das zu gestalten sei, fällt auf, daß bei diesen Weltverbesserungsprogrammen Jesus genaugenommen überflüssig sei. Es reichte doch die Anerkennung der Menschenwürde und der Menschenrechte, um damit ein Fundament für ein Huma-nisierungsprogramm zu legen.

Mustergültig formuliert der Jesuit Kiechle das so: Alle Menschen sind zu Frieden und Gerechtigkeit gerufen- die Idee der einen Menschheit und der universalen Menschenrechte wurde in der Aufklärung formuliert, ist aber zuerst biblisch. Christen haben den Auftrag, Güter und Wohlstand allen zugänglich zu machen.“ (Internetseite: kath de nachrichten: woke-links-christlich vom 20.Dezember 2023.)

Nähme man das ernst, kann man sich nicht mehr umhin, Dostojewskijs Großinquisitors Kritik an Jesus Ablehnung des Rates des menschenfreundlichen Teufels recht zu geben: Jesus hätte den Menschen Brot zum Leben geben sollen,(das meint dafür zu sorgen, daß alle materiellen Bedürfnisse der Menschen ausreichend befriedigt werden), und er wäre von allen als der König der Welt anerkannt worden. Stattdessen verkündigte ein religiöses Erlösungsprogramm, statt die Mägen zu füllen. In einer materialistisch denkenden Epoche kann eben eine Erlösung nur als ein sozialcharittives Unterfangen gedeutet werden: "Brot für die Welt".

Aber es gibt auch noch andere Reaktionsmöglichkeiten: Die Kranken bedürfen des Arztes, aber wir sind doch nicht krank. Außerdem: Die Probleme, die wir nun mal real haben, die werden wir schon in den Griff bekommen, oder weniger optimistisch fortschrittsgläubig: Es ist, wie es ist und daran wird es sich nie etwas ändern. Der Glaube an eine Erlösbarkeit ist nur ein Märchen für Träumer: Es geht schon so!

Es existiert nun aber noch eine viel radicalere Reaktionsmöglichkeit, in der Philosophie durch Schopenhauer artikuliert: Nicht solle man das Leben erlösen, sondern sich vom Lebenswollen erlösen. Dieser Philosoph erfaßt damit kongenial den Kern der buddhistischen Erlösungsvorstellung: den Willen zu leben, als die Quelle allen Leidens zu begreifen. Einfacher formuliert heißt das, daß ernsthaft gezweifelt wird, ob es sich denn wirklich lohne,zu leben, ob wirklich das Sein dem Nichtsein vorzuziehen sei. (Vgl dazu das Buch: Nichts von Lütkehaus, einem exzellenten Schopenhauerkenner.) Das ist die Antwort dekadenter Epochen der Kulturgeschichte. Das Leben sei gar nicht erlösbar, das Nichtsein als ein ewiges Ruhen sei die Lösung des Lebensproblemes, nicht eine illusionäre Hoffnung auf eine Erlösung des Lebens.

Ach ja, und dann gibt es noch die bürgerliche Version: Weihnachten ist das Fest der Familie, daß das gute Leben das in der Familie ist, das uns dann auch das weniger erquickliche außerhalb der Familie zu ertragen hilft. Christsein heißt dann einfach, anständig zu leben und daß man schon an einen Gott glaubt, irgendwie gäbe es schon was Höheres, das Ja sagt zu unserem bürgerlich-anständigen Leben.

Da nun schon vor 2000 Jahren uns der Erlöser geboren wurde und selbst Wollwollende kaum seit dem eine moralische Verbesserung der Welt wahrnehmen können, wäre es an der Zeit, theologisch auszubuchstabieren, was denn der Begriff der Erlösung bedeutet. Leichter ist es aber, auf ihn zu verzichten und das Weihnachtsfest umzudeuten zum Fest der bürgerlichen Familie. 

Aber den "Hein-Blöd-Preis" verdient nun wirklich die dümmlichste aller  Reaktionen auf die Geburt des Heilandes: Jesus sei als ein "Flüchtling" zu uns gekommen und deshalb verpflichte uns Weihnachten zur Aufnahme aller, die bei uns leben möchten, den "Flüchtlingen"! Hier wird der Heiland völlig politisch instrumentalisiert.

Ein Augenmerk sollte dann aber auch auf eine neuzeitliche Interpretation des Judas Ischariot gelegt werden: Er soll nämlich ein enttäuschter Jesusanhänger gewesen sein,daß dieser Messias nicht das jüdische Volk von der römischen Besatzungsmacht befreite und  auch sonst sich fernhielt von der zelotischen antirömischen Befreiungsbewegung. Aus seiner Enttäuschung heraus verriet er Jesus, vielleicht wolle er auch so Jesus zum Kampf gegen Rom provozieren. Hier wird wohl das Unbehagen an dem religiösen Erlöser,der so gar nicht politisch agierte,in die Person des Ischariot hineinprojiziert.

Nur wer politisch links ist, ist ein Christ!

 

Nur wer politisch links ist, ist ein Christ!


Diese Meinung vertritt nun ein bekannter Jesuit, Hr. Dr. Kiechle in „Stimmen der Zeit“, gut zugänglich über die Internetseite: kath de nachrichten: woke-links-christlich vom 20.Dezember 2023. Das Anliegen dieses Textes ist es nun, in der Besprechung eines Buches von Neimann zu dekretieren, daß erstens Christen links und nicht recht sein dürfen und daß die Wok-Strömung nicht richtig links ist und darum auch nicht christlich bejahbar.

Das Unterscheidende zwischen rechts und links ist der Universalismus: Wirklich links– und christlich– sind jene, die universal für Marginalisierte, für Vertriebene und für Opfer von Kriegen und Gewalt Gerechtigkeit schaffen wollen. Rechts wäre auch– so Neiman zu Recht–, statt auf Gerechtigkeit auf Macht zu setzen: Der starke autoritäre Staat, die überlegene Ethnie usw. setzen mit ihrer größeren Macht ihre Interessen und Vorteile zum Nachteil Anderer durch. Hingegen wäre links, die Macht der Starken und Reichen zu kontrollieren, sie zu zähmen und sie auszurichten– auf das wirkliche Ziel hin: universale Gerechtigkeit.“

Also das Christsein und das Linkssein zeichne sich durch die gleiche Substanz aus: ihr Streben nach einer universalistischen Gerechtigkeit. „Alle Menschen sind zu Frieden und Gerechtigkeit gerufen- die Idee der einen Menschheit und der universalen Menschenrechte wurde in der Aufklärung formuliert, ist aber zuerst biblisch. Christen haben den Auftrag, Güter und Wohlstand allen zugänglich zu machen. Krieg und Gewalt gegen Völker, Ethnien oder Minderheiten aller Art sind in fast jedem Fall– außer verteidigend gegen Aggressoren– verwerflich. Übrigens ist der Vorwurf, Universalismus sei rein westlich und kolonialistisch, falsch, wie Neiman mit zahlreichen außereuropäischen Texten belegt.“

So simpel sieht die Welt für einen Jesuiten aus: Die Menschenrechte und die Idee der einen Menschheit, ursprünglich ideologische Hervorbringungen des Freimaurer-tumes, seien eigentlich christlich und somit gehöre es zur Substanz eines Christen, universalistisch für die Menschenrechte einzutreten und somit für eine gerechte Welt.Nicht akzeptabel sei so, sie wird zwar namentlich nicht genannt, ist aber damit gemeint die Position von Frau Wagenknecht, sie ist wohl ob ihrer Kritik an der Politik der offenen Grenzen und des unlimitierten Aufnehmens von „Flüchtlingen“ nicht universalitisch, wie auch die Woken, die sich zu sehr auf geschlechts- und sexualorientierte Identitätsprobleme kaprizieren, das Soziale also vernachlässigen.

Rechte sind dagegen einfach unmoralisch. Ganz schlimm, sie votieren gar für einen starken Staat, der als autoritär diffamiert wird und für einen Nationalstaat, daß eben ein Volk seinen Staat sich erbaut, durch den er sein Volksleben sich gestaltet. Das ist alles verwerflich. Stattdessen skizziert dieser Jesuit hier die Utopie einer Einheitswelt mit einer Einheitsmenschheit, in der Frieden und Gerechtigkeit verwirklicht sind. Das ist offenkundig eine völlig säkularisierte Version der Reich Gottes Verheißung der christlichen Religion und klingt doch sehr freimaurerisch.Aber diese säkularisierte Version beinhaltet auch eine Verneinung der Schöpfungsordnungen Gottes, der Ordnungen, die Gott gesetzt hat, um das Leben zu erhalten gegen seine Tendenz zur Selbstdestruktion, die Ordnung der Geschlechter in ihrer Bipolarität, die Ordnung der Ehe und der Familie und die der Völker und ihrer Nationalstaaten.All diese Ordnungen sollen eben in einem Einerlei eines Universalismus aufgelöst werden. All diese Ordnungen existieren ja nur durch antiuniversalistische Ausschließungen, daß es Familienmitglieder und Nichtfamilienmitglieder gibt, Volkszugehörige und Nichtvolkszugehörige usw. 

Augenfällig ist hier die völlige Selbstsäkularisierung der christlichen Religion, daß sie reduziert wird auf die Bejahung der Menschenrechte und des Strebens nach der sozialen Gerechtigkeit. Dieser Jesuit steht mit diesem Reduktionismus sicher nicht allein im Jesuitenorden, ja es darf gemutmaßt werden, daß der Jesuitenpapst diesen Reduktionismus auch bejaht.

Freitag, 22. Dezember 2023

Barmherzigkeit oder Wahrheit? Ist das eine Frage für die pastorale Seelsorge?

 

Barmherzigkeit oder Wahrheit? Ist das eine Frage für die pastorale Seelsorge?


Nun also, dann raten dir zwei erfahrene Menschen dasselbe.Verschweigen der Wahrheit ist keine Lüge,und selbst wenn du in diesem Falle einmal nicht so streng mit der Wahrheit bleibst,so ist das viel barmherziger.“ Hedwig Courths Mahler, O Menschenherz, was ist dein Glück?, Bd 16, S.31. Ein Mann möchte eine Vernunftehe schließen aus guten Gründen, wissend aber daß die Frau, die er heiraten will, ihn wirklich liebt, möchte er ihr gegenüber ehrlich sein. Ihm wird aber geraten, der Braut die Wahrheit zu verschweigen. Als „streng“ wird dabei die Pflicht zur Wahrhaftigkeit interpretiert, dem der Umgang mit der Wahrheit von erfahrenen Menschen geschickt gegenübergestellt wird: Lebens- und Welterfahrung statt einer rigoristischen Strenge.


Leicht könnte man diesen Rat der Lebenserfahrenen umschreiben zu einer Maxime zeitgemäßer Seelsorge. Wie sähe den die Praxis von Wahrheitsrigoristen aus? In der Bibel finden wir dafür ein anschauliches Beispiel. Jüdische Soldaten, aus Angst in der kommenden Schlacht zu fallen,legten sich einen Schutztalismann um. Jeder, der sich so schützen wollte, fiel im Kampf. Die frommen Makkabäer priesen daraufhin Gottes Gerechtigkeit:Er habe die Gefallenen rechtens bestraft. Dann bedachten sie Gottes Barmherzigkeit: Sie ließen zugunsten ihrer gefallenen Kameraden in Jerusalem ein Sühnopfer darbringen, vertrauend darauf, daß Gott um dieses dargebrachten Opfers willen den Gefallenen ihre Sünde vergeben wird, sodaß auch sie in das ewige Leben eingehen werden können. Nachzulesen in: 2.Makkabäer, 12,32-45. Luther strich diesen Text aus der Bibel, er mißfiel ihm!

Rigoristisch daran ist, daß geurteilt wurde, daß Gott so diese Soldaten gestraft habe. Das könne man doch nicht sagen,zumal sie ja aus ihrer Todesfurcht heraus so gehandelt haben und somit könne der barmherziger Gott ihnen diese Sünde doch nicht anrechnen.Und selbst wenn es wahr wäre, so dürfe man doch nicht über die Gefallenen zu den über sie trauernden Kameraden sprechen. Da mangele es doch an Empathie. „Macht Euch keine Sorgen um die gefallenen Kameraden, denn Gott ist doch barmherzig und verzeiht so!“ Das mag seelsorgerlich gut einfühlsam klingen, aber es ist unwahr. Das Ärgste an einer solchen Barnherzigkeitsseelsorge ist nun, daß dann das, was not täte, getan zu werden, unterlassen würde: Gott für die ob ihrer Sünden Gestraften ein Sühnopfer darzubringen! So würde eine solche Barmherzigkeit allen nur schaden, obgleich man es doch nur gut gemeint hat.

Könnte es nun aber doch sein, daß in anderen, näher zu qualifizierenden Fällen tatsächlich um der Barmherigkeit und Liebe zu Mitmenschen eine Wahrheit verschwiegen oder gar gelogen werden darf, vielleicht sogar muß? Da wären die Höflichkeitslügen: Statt eine ausgesprochene Einladung abzulehnen: „Ich will nicht zu dieser Feier kommen!“, sagt ein kultivierter Mensch: „Gern käme ich, aber da kann ich nicht kommen.“ Der so Antwortende möchte einer Einladung nicht annehmen, aber um den Einlader nicht zu brüskieren,benennt er einen für den Einladenden akzeptablen Grund seines Nichtkommens: „Da habe ich schon eine andere Verpflichtung.“ Daß in solchen Fällen die Wahrheit nicht ausgesprochen wird, gar gelogen wird, schädigt den so Getäuschten nicht und es wird vermieden, daß er durch die ausgesprochene Wahrheit verletzt wird. Hier würde also um der Nächstenliebe willen, konkreter, jemanden nicht unnötig zu schädigen, eine Unwahrheit gesagt. Allgemeiner formuliert: Wenn durch das Verschweigen einer Wahrheit oder gar durch eine Lüge der so Getäuschte kein Schaden entsteht, ja ein Schädigen vermieden wird, dann kann es erlaubt sein,so zu handeln.

Es sei nun ein extremerer Fall vorgestellt: Ein schwerer Verkehrsunfall, die Fahrerin des PKW war sofort tot, ihr Mann schwebt zwischen Leben und Tod: „Was ist mit meiner Frau?“ Soll der Arzt nun dem Ehemann die Wahrheit sagen, wenn er zu der Überzeugung gekommen ist, wenn der Mann die Wahrheit über seine Frau erfährt, wird er wahrscheinlicher sterben als wenn ihm die verschwiegen wird? Wenn der Arzt sich einigermaßen sicher ist, daß die Wahrheit über den Tod der Frau, würde sie dem Mann offenbart, so verhehrende Folgen zeitigen wird, darf er sie nicht aussprechen. Die Pflicht zur Wahrheit fände so ihre Grenze, wenn durch das Aussprechen ein nicht notwendiger Schaden entsteht. Ein notwendiger Schaden,das wäre etwa, wenn ein Arzt einem Alkoholiker sagen muß: „Sie gesunden nur, wenn sie mit dem Alkoholtrinken aufhören“, denn für ihn ist dieser Verzicht ein Schaden, er trinkt so gerne, aber er ist notwendig um der Heilung dieses Menschen.

Es kann so auch die Pflicht zur Wahrhaftigkeit zu einem Rigorismus führen, der dann der Nächstenliebe widerspricht.Aber in der jetzigen kirchlichen Praxis überwiegt die Haltung, nur noch das zu sagen, was allen gefällt und den Mächtigen insbesondere. Die Deformagenda des Synodalen Irrweges gibt davon ein beredtes Zeugnis. Bezeichnend dafür ist der Erfolg der Praxis,jede moraltheologische Aussage durch die Behauptung, durch sie fühlten sich von ihr "Betroffene" diskriminiert, zu delegitimieren . Eine Morallehre, die aber nicht mehr zwischen gut und böse distinguiert, um niemanden zu diskriminieren, wäre keine Morrallehre mehr.


Donnerstag, 21. Dezember 2023

„Kommt der CDU vor lauter Konservatismus das Christliche abhanden?“

 „Kommt der CDU vor lauter Konservatismus das Christliche abhanden?“


Dieser Kath de Artikel könnte ob seiner heftigen Kritik an der Vorlage für ein neues Parteiprogramm der CDU irritieren, vergäße man, daß Rot-Grün zu den Lieblingsparteien des linksliberalen Katholizismus aufgestiegen sind. Aber auch dann irritiert noch immer die Antithetik von christlich statt conservativ, die dieser CDU-Kritik zu Grunde liegt. Aber schon die Laudatio auf die CDU offenbart Schlimmstes.Die Partei „versammelte, Konfessionsgrenzen überwindend, auch Christinnen und Christen unter dem Dach einer "Union", um nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine demokratische und freiheitliche Republik politisch zu gestalten. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil, um bei ihr zu bleiben, die römisch-katholische Kirche zur Zeit der Gründungsphase der Bundesrepublik die Grundprinzipien der liberalen Demokratie und des säkularen Staates noch keineswegs anerkannt hatte; sie stand nicht auf dem Boden des Grundgesetzes.“

Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: Die Katholische Kirche stand nicht auf dem Boden des Grundgesetzes! Natürlich nicht, ist doch ihr Grundgesetz der dreieinige Gott, wie er sich uns offenbart hat. Das „Christliche“ der CDU war also, daß sie sich gegen die Katholische Kirche stellte,indem sie uneingeschränkt die „demokratische und freiheitliche Republik“ affirmierte. Der Bundeskanzler Adenauer wird dann aufs höchste für seine antinationale Politik der bedingungslosen Westintegration gelobt zu lasten der Möglichkeit einer Wiedervereinigung dank der Stalin Offerte 1952.Die wird nicht mal erwähnt. „Christlich“ wird so also als prowestlich antinational und nichtkatholisch definiert.

Conservativ wird dann folgerichtig als das ausbuchstabiert, was dieser prowestlichen Ausrichtung widerspricht. In das Zentrum der Kritik gerät dann die Neuauflage des Begriffes der Leitkultur. Er widerspricht der Multikultiideologie und ist darum nicht akzeptabel. Als Negativbeispiele für einen politischen Conservatismus werden dann die conservativen Parteien Polens und Ungarns und gar eine Inkarnation des Bösen, der Expräsident Trump angeführt, denen sich die CDU nun anzunähern scheint durch die Betonung des Conservativseins.

Anders als die osteuropäischen Orthodoxien sind die westlichen Konfessionen nun einmal keine nationalkulturellen Religionen und stehen nicht zu Verfügung, um sich für leitkulturell normierte Weltbilder vereinnahmen zu lassen.“ Das ist eine klare Frontstellung: „Christlich“ heißt Neinsagen zur Nationalkultur. Conservativ sei die Bejahung der eigenen Kultur. So transformiert sich das Ja zum "normativen Projekt des Westens" (Heinrich August Winkler)“ zur Substanz des „Christlichen“, dem der diskriminierte Conservatismus entgegengestellt wird, wobei dann der polnische und ungarische Conservatismus als Abschreckungsbeispiel fungieren.

Das hätte man auch simpler formulieren können: Gut war die CDU, als ihre Kanzlerin eine Politik betrieb, die so rot-grün ausfiel, daß man sich frug, ob die Kanzlerin wirklich ein CDU- Parteimitglied sei und jetzt, wo sie sich als neue Oppositonspartei wieder CDU ähnlicher inszeniert, ist sie deshalb zu kritisieren. Denn das wahre „Christliche“ vertreten heute nur noch die „Grünen“ und die „Roten“. 

Zum Urheber dieses Kath de Artikels schreibt "Wikipedia":  "Georg Essen gehört zu den katholischen Theologen, die auf die Ausarbeitung eines strikt neuzeitlich orientierten Begriffs von Theologie dringen, die die wesentlichen Einsichten der von Immanuel Kant und dem Deutschen Idealismus ausgehenden Einsichten der Philosophie der Moderne konstruktiv aufgreift und verarbeitet. Damit positioniert Georg Essen sich im Horizont liberalkatholischer Traditionen, wie sie bereits in der Sattelzeit der Moderne um 1800 entwickelt wurden." Das "Christliche" ist also nichts anderes als mit religiösem Dekor verzierter Liberalismus.

Theologisch geurteilt  ist es aber völlig indiskutabel, die Substanz der  christlichen Religion ineins zu setzen mit einem religiös aufgebrezeltem Liberalismus. 


Mittwoch, 20. Dezember 2023

Ein deutscher Bischof belehrt uns über die „christlichen Werte“

Ein deutscher Bischof belehrt uns über die „christlichen Werte“



Auch wenn schon der Terminus der Werte der christlichen Religion Bedenken evozieren muß, denn eine Religion besteht nun mal nicht aus Werten sondern aus dem Glauben an Gott und an heilige Geschichten, so muß doch konstatiert werden, daß im Diskurs des Verhältnisses der christlichen Religion zu den politischen Parteien der Begriff der Werte einen hohen Stellenwert bekommen hat. Dabei wird die christliche Religion auf ihr zentrale Werte reduziert, um dann zu prüfen, welche der politischen Parteien mit diesen Werten kompatibel sind und welche nicht.

Wenn nun ein Bischof Deutschlands sich dieser Frage zuwendet und auf Kath de, dem quasi offiziösen Organ der deutschen Bischöfe zustimmend zitiert wird, dann ist klar, daß alle politisch korrekten Parteien als für Christen akzeptable beurteilt werden und nur die AfD verurteilt wird. Daß alle diese Parteien für die Homoehe sich eingesetzt haben, die Abtreibung von 100.000 und mehr Kinder jährlich als einen Fortschritt an Humanität preisen und die Ordnung der Familie als Vater-Mutter-Kinder Gemeinschaft als für unzeitgemäß erachten, stattdessen die Diversität des Zusammenlebens bejubeln, erwähnt dieser Bischof nicht, müßte er da doch konzedieren, daß die AfD da der Kirche näher steht als die politisch korrekten Parteien.Altbischof Heiner Koch dekretiert dann so:

Kein Kreuzchen bei der AfD: Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hält die Ziele der Partei für nicht vereinbar mit christlichen Werten. "Die AfD will ein fremdenfeindliches, ein antieuropäisches, ein nationalistisch aufgestelltes Deutschland. Das will ich nicht und sage das auch jedem". (Kath de am 18.12.2023). „Das will ich nicht“- eigentlich wäre doch zu eruieren gewesen, ob das Partei- und die Wahlprogramme dieser Partei mit den „Werten“ der christlichen Religion kompatibel sind, aber seit wann stellen diese 3 politischen Positionen christliche Werte dar? Zu diesen Werten: Als „fremdenfeindlich“ wird im jetzigen Diskurs jeder diffamiert, der nicht dafür plädiert, jeden „Flüchtling“ aufzunehmen, sondern wirklich nur Verfolgte im Sinne des Asylrechtes. Wirtschaftsflüchtlinge sind nach dem geltenden Gesetz nicht asylberechtigt, so die Position der AfD, während alle anderen Parteien um des Zieles der Multiethnisierung und Multikultivierung die unlimitierte Einwanderung Fremder begrüßen, auch und gerade der Wirttschaftsflüchlingen. Seit wann ist aber das Ideal einer multiethnischen und multikulturellen Gesellschaft ein christlicher Wert?

Was bedeutet dann: antieuropäisch? Mit Europa identifiziert dieser Bischof einfach die EU unter der Vorherrschaft der USA und dem Ausschluß Rußlands aus Europa, obzwar Rußland zu Europa gehört, was auch bis zum Kalten Krieg von niemandem bestritten wurde. (Es sei nur an die hl. Allianz Deutschlands, Österreichs und Rußlands gegen den französischen Revolutionsvirus erinnert!) Dies politische antiussische proamerikanische Konstrukt ist nun wirklich kein christlicher Wert.Auch kann man die Marktwirtschaft und die Ideologie des Liberalismus nicht als christliche Werte ansehen!

Als „nationalistisch“ wird im heutigen politischen Diskurs jede Liebe zum Vaterland , zur Heimat perhorresziert. Wir leben in einem Lande, in dem die Parole: „Alles für Deutschland“ als Ausbuchstabierung des Kürzels AfD als rechtsextremistisch nationalistisch diffamiert wird, dagegen: „Deutschland verreicke“ , „Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck“,so die Musikband: „Feine Sahne, Fischfilet“als politisch korrekt begrüßt wird – von dem damaligen Justizminister Maas,CDU (National-Zeitung vom 2.9.2016,S.1) und vom jetzigen Bundespräsidenten, SPD. Aber was hat die Verneinung der Heimat, das Nein zum eigenen Vaterland mit der christlichen Religion gemein?

Für diese Abstrusitäten gibt es nun aber eine simple Erklärung: Für diesen Bischof sind die „christlichen Werte“ einfach die Politische Korrektheit. Christsein heißt: politisch korrekt zu denken und zu handeln. Die Kirche will sich so den herrschenden Parteien als eine systemrelevante Größe inszenieren, die so ein Recht auf eine weitere Privilegierung durch den Staat hat. 

Corollarium:

"Stefanie Drese SPD, stellvertretende Fraktionsvorstzende der SPD im
Landtag Mecklenburg-Vorpommerns:
"Den Antrag der NPD-Fraktion,den biologischen Fortbestand des deutschen Volkes zu bewahren, lehnen die Vertreter der demokratischen Fraktionen, in deren Namen ich heute spreche,mit aller Nachdrücklichkeit und aufs Schärfste ab. Dieser Antrag ist rassistisch und menschenverachtend".(zitiert nach W. Hackert, Antigermanismus, Globalismus,Multikulti, 2015, S.210).  

 



 

Dienstag, 19. Dezember 2023

Ein schwarzer Tag in der Geschichte der Katholischen Kirche: „Katholische Kirche erlaubt Segnung für homosexuelle Paare“ 3 Zusätze

Ein schwarzer Tag in der Geschichte der Katholischen Kirche: „Katholische Kirche erlaubt Segnung für homosexuelle Paare“


Nicht nur Kath de jubelte am 18.12. 2023 über dies Weihnachtsge-

schenk des Papstes, die ganze Weltöffentlichkeit: ein erster großer Erfolg des Synodalen Irrweges und der unermüdlich tätigen Homolobby! Mehr als verdienstvoll wäre eine Rekonstruktion des Erfolges dieser Lobby in der Kirche im Kontext ihres Reüssierens in der westlichen Medienwelt. Ihr Kampf ist eine Geschichte des Erfolges, wobei ihr größter die völlige Verschleierung des Zusammenhanges zwischen der Homosexualität und den Mißbräuchsfällen in der Kirche bisher war. Der Popanz des „Klerikalismus“ als die Quelle allen kircheninternen Übels wurde ja eigens aufgeführt, um den Zusammenhang zwischen der Homosexualität und den Mißbräuchsfällen zu verdecken. In keiner Mißbrauchsstudie wird so das Faktum analysiert, daß nur in der Kirche die Mehrzahl der Opfer männlichen Geschlechtes ist,stattdessen soll die kirchliche Morallehre an dem die Schuld tragen samt dem Zölibat.

Die antikatholische Organisation: „Wir sind Kirche“ legte mit ihrem sog. „Kirchenvolksbegehren“ die Blaupause für die jetzige Deformagenda des Synodalen Irrweges, die nichts mit dem Problemkomplex der jetzig offenbar gewordenen Mißbräuchsfällen zu tuen hat, die nun aber als die notwendige Reaktion auf diese Vorfälle inszeniert wird. Das Abstruse dabei: Die Mißbräuche hätten gar nicht sich ereignen können, wenn alle sich an die Morallehre der Kirche gehalten hätten, nun soll sie aber schuld sein, sodaß sie reformiert werden soll. Papst Franziskus reformiert das auf seine Art und Weise: Die Morallehre läßt er bestehen, nur erlaubt er nun die Segnung von Homosexpaaren, sozusagen „seelsorgerlich“ motiviert. Die Theologie steht halt in dicken Lehrbüchern, aber die kirchliche Praxis kann die einfach ignorieren,weil sie sich allein auf den Menschen zu kaprizieren hätte.

Zur Deformagenda von „Wir sind Kirche“ gehörte nun schon die Positivbewertung gelebter Homosexualität, ja der Homosexuelle ist in der Medienwelt neben den Transgendermenschen zum „homo superior“ hochstilisiert worden. Papst Franziskus beugt sich nun diesem Zeitgeist, indem er Grünes Licht für die Homopaarsegnungen gibt. Das dürfte nun nicht der Höhepunkt dieser feindlichen Übernahme sein, nein das ist nur der 1.Schritt zur kirchlichen Segnung von Homoehen,wie es nun in den nicht nur in diesem Punkte progressiveren Protestantismus üblich geworden ist. Der Papst startet wohl das nähere Ende seines Pontifikates vor Augen habend eine Art Reformschlußoffensive: Seine „Feinde“ schickt er in die Wüste, und nimmt noch mal einen großen Anlauf zum Kampfe wider die Lehrtradition der Kirche. Er steht damit nicht allein, auch wenn im Vatican wohl nicht jeder über diesen päpstlichen Modernismus erfreut sein dürfte.

Es sei an ein paar der Höhepunkte seines Kampfes erinnert: Gegen das Zeugnis der hl. Schrift und der Lehre der Kirche erklärte er die Todesstrafe für unzulässig, gegen Jesu Christi Vater Unser kämpfte er für eine Falschüberstzung des: „Und führe uns nicht in Versuchung“, weil ihm die Aussage, Gott führe in Versuchung, ihm mißfällt und dann betete er öffentlich gar die Götzin „Pachamama“ an während der „Amazonassynode“.

Eine Frage drängt sich hierbei auf: Wie konnte Gott nur diesen Destrukteur der Kirche Papst werden lassen und ihn nun auch weiter wirken lassen? Will Gott etwa so die Gläubigen auf die Probe stellen, ob sie an dem wahren Glauben festhalten, wenn sie gar der Papst selbst zu verführen sucht? Von einer Hoffnung muß man sich jetzt aber wohl verabschieden, daß der Papst wirklich den Irrweg der Katholischen Kirche Deutschlandes stoppen will. Hart, energisch bekämpft der Papst nur alles Conservative und an der Lehre der Kirche Festhaltenden, linksliberalen Reformern gegenüber ist er nachsichtig, ist er doch mit denen eines Geistes.

Der Synodale Irrweg hat im Kampf um Rom so eine Schlacht gewonnen, nicht den Endsieg über die Kirche, aber Gott hat seiner Kirche als ecclesia militans auch nicht verheißen, daß ihr Weg durch die Geschichte ein Weg von einem zum nächsten Sieg sein wird. In einem Text der Musikgruppe: „Varg“ heißt es: „Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man!“ - das gilt auch für die Kirche bis zum Ende der Geschichte, wenn sie dann erst endgültig triumphieren wird. Bis dahin wird ihre Geschichte auch eine sein, in der immer wieder die „Rotte Korach“ und Judas Ischariot,der als Apostel Jesus verriet, mitten in ihr aufstehen, um sie zu bekämpfen! 

1.Zusatz:

Wie es weitergeht in dieser Causa und den Kampf wider die Kirche zeigt dieser "Tagespost"Artikel des 19.12.2023 über die Stellungnahme des "BDKJ": 

"Das BDKJ begrüßt das Dokument „Fiducia supplicans“, mit dem das Glaubensdikasterium die Segnung von homosexuellen und unverheirateten Paaren erlaubt hat, wie aus einer Pressemeldung des Verbandes hervorgeht. Laut laut dem Bundesvorsitzenden des BDKJ, Gregor Podschun, könne das Dokument nur ein erster Schritt sein. „Der Text aus Rom beinhaltet zudem weiterhin eine Haltung und Theologie, die diskriminierend und queerfeindlich ist“, so Podschun. Er fordert eine grundlegende Reform und die komplette Gleichberechtigung von homosexuellen Paaren."  

und dieses bischöfliche Votum:

"Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers sprach von einem „ersten Schritt“ und räumte im „Morgenmagazin“ der ARD ein, dass gleichgeschlechtliche Paare damit noch nicht die Akzeptanz in der katholischen Kirchen erführen, die sie sich wünschen. Aber wer wisse, was in zehn, was in 15 Jahren sei, sagte der Bischof des Bistums Dresden-Meißen. Papst Franziskus könne nicht von heute auf morgen mit einem Federstrich wegschieben, was die Kirche über Jahrhunderte gelehrt habe."   (zitiert nach RP-Online Maria 2.0 mit Segen- Erklärung des Vatikans unzufrieden.Es sei also die Aufgabe der Kirche, wegzuwischen, was sie über Jahrhunderte gelehrt hat.

  2.Zusatz:

Auch wenn es keine zuverlässigen Zahlen darüber gibt, wie hoch der Prozentsatz der Homosexuellen unter den Klerikern und sonstigen Hauptamtlichen der Kirche ist, es ist anzunehmen, daß er überproportional ist. Auch deshalb konnte und kann die Homolobby in der Kirche so reüssieren. 

3.Zusatz

Die Vizevorsitzende des Laien ZKs, sie  hat die Pointe des päpstlichen Elaborates erfaßt:

Mock: Bisher bestand immer die Frage, ob erst die Lehre der Kirche in Bezug auf Paarbeziehungen und Sexualität geändert werden muss, bevor man segnen kann. In der jetzigen Erklärung ist das genau umgekehrt: Die Lehre der Kirche ist (noch) nicht verändert worden, aber der Segen ist möglich. Das eröffnet aus meiner Sicht eine sehr wichtige Brücke in die Praxis – eine Praxis, die wir in Deutschland ja schon seit vielen Jahren haben und die dadurch sehr gestärkt wird.  (Kath de am 20.12.2023)

 


 

Montag, 18. Dezember 2023

Wie ein junges Mädchen uns über Gott belehrt – besser als die heutigen Theologen!

Wie ein junges Mädchen uns über Gott belehrt – besser als die heutigen Theologen!


Celine frug ihre Schwester: „Wie ist es eigentlich möglich,daß der liebe Gott in einer so kleinen Hostie ist?“ Das so gefragte „Thereschen“gab diese Antwort: „Das ist doch gar nicht zu verwundern,denn der liebe Gott ist allmächtig!“- „Allmächtig? Was ist denn das?“ - „Das heißt, daß er alles tut, was er will.“ (Therese Martin: Geschichte einer Seele. Die Heilige von Lisieux erzählt aus ihrem Leben.“ 2000,S.25f)

Daß Gott als allmächtig zu denken ist, weil Gott sonst nicht als Gott gedacht wird, das ist eine Wahrheit, die in der nachkonziliaren Theologie aus dem Bewußtsein zu verschwinden scheint. Wie wäre es sonst möglich, zu bezweifeln,daß Gott unsere Gebete erhören könnte, daß er nicht in die Geschichte einwirken könnte, ja nicht einmal Wunder wirken könnte? Die hl. Therese hat so schon als junges Mädchen mehr von Gott verstanden als so mancher Theologieprofessor.

Alles, was Gott will, das kann er auch tuen und tut es auch. Das ist die Kernaussage der Allmacht Gottes. Ergänzt werden muß diese nun aber auch noch die, daß er als Allmächtiger alles tuen könnte, was er nicht will. Da Gott als Freiheit zu denken ist, daß nichts ihn determiniert,muß gelten, daß nur dann etwas von Gott als freiwillig getan gedacht werden kann, wenn gefolgert wird, daß er das Getane auch nicht hätte tuen können. Er muß als auch als das wollen und realisieren können gedacht werden, das er nicht gewollt und realisiert hat,denn sonst könnte Gott ja nicht zwischen differenten Handlungsoptionen frei wählen.

Gibt es irgendwelche Einschränkungen der Allmacht Gottes? Nein, denn Gott hätte auch ein Universum erschaffen können, in dem etwas in unserem Unmögliches, einen eckigen Kreis etwa,möglich wäre.Es existiert ja für Gott nicht eine unabhängig von seinem Hervorbringen existierende Ordnung, etwa des Wahren, Guten und Schönen, der Gott selbst verpflichtet wäre. Die Creatio ex nihilo ist auch auf diese 3 Ordnungen zu beziehen: Was als wahr, gut und schön gilt, das hat Gott selbst erst hervorgebracht. Die Ideen sind als Ideen Gottes nicht mit Gott selbst zu identifizieren – gegen die platonische Ideenlehre sondern von Gott selbst kontingent gesetzt.

Gott hat sich aber für bestimmte Ordnungen entschieden, in denen wir nun leben, aber Gott ist in seiner Souveränität nicht selbst an sie gebunden in einem deterministischen Sinne. So konnte Gott eben auch die Opferung des Sohnes von Abraham fordern oder die ganze Menschheit ob ihrer Sünden töten ausgenommen der 8 Menschen der Arche Noah.

Gern wird ja nun gegen die Aussage, Gott sei als allmächtig zu denken, eingewandt, daß der Begriff der Allmacht nicht widerspruchsfrei zu denken sei: Wenn Gott allmächtig wäre, müßte von ihm gedacht werden können, daß er einen so schweren Stein erschaffen könne, daß er ihn nicht mehr heben könne. Damit scheitere der Begriff der Allmacht an sich selbst. Nur gibt es für diese Aporie doch eine Lösung mit Hilfe der Mathematik. Was ist Unendlich plus 1? Durch die Operation: plus 1 wird das Unendlich als durch diese 1 als begrenzt gesetzt, denn diese dazuzuadierende 1 ist als außerhalb von Unendlich gesetzt. Eine begrenzte Unendlichkeit ist aber ein Widerspruch in sich selbst, sodaß die durch diese 1 gesetzte Grenze aufgehoben wird und diese 1 in Unendlich aufgenommen wird. Unendlich plus 1 = Unendlich. Das Unendlich setzt sich durch das Plus 1 eine Grenze und negiert sich somit als unendlich und negiert diese Selbstbegrenzung, indem es die Grenze in sich aufhebt und zu unendlich wird. Dieser Gedankengang ist nun einfach auf das Problem des Steines zu applizieren: Gott erschafft einen Stein, der so schwer ist, das Gott ihn nicht heben kann. Das kann er als Allmächtiger. Nun begrenzt aber dieser Stein die Allmacht Gottes und negiert sie so.Diesen Selbstwiderspruch einer begrenzten Allmacht hebt nun die Allmacht auf, indem sie diese Grenze negiert und diesen Stein aufhebt.Die Allmacht kann sich also als Allmacht eine Grenze setzen, sonst wäre sie nicht allmächtig und dann hebt sie diese Grenze auf, damit sie widerspruchsfrei zur Allmacht wird. Durch diese doppelte Negation kann sich die Allmacht begrenzen und dann sich als Allmacht wiederherstellen.

Da nirgendwo sonst so klar gedacht wird wie in der Mathematik, ist es eben effektiv, aus dem mathematischen Denken sich für das theologische aushelfen zu lassen.

Man muß der hl. Therese zustimmen: Gott ist allmächtig, wäre er das nicht, wäre er nicht Gott.Nur erscheint manchem Theologen wohl ein allmächtiger Gott als eine Bedohung der Autonomie des Menschen und so würde man Gott gern auf einen ohnmächtigen Zuguckgott reduzieren.

 

Sonntag, 17. Dezember 2023

Das vergessene Michaelsgebet und der Niedergang der Kirche durch eine Liturgiereform mitverursacht

Das vergessene Michaelsgebet und der Niedergang der Kirche durch eine Liturgiereform


Papst Leo XIII empfing am 13.Oktober 1884 eine ihn aufrüttelnde Vision. (Vgl:Fatima bewegt, Rundbrief II/2023, S.6f). Er sah, wie sich die Daimonen über die ganz Welt ausbreiteten und die Kirche bekämpften:

Ich habe die Erde gesehen, eingehüllt in Finsternis uns umgeben von einem Abgrund.Ich habe Legionen von Dämonen daraus hervorkommen sehen,die sich über die ganze Erde verteilten,um die Werke der Kirche zu zerstören und die Kirche selbst anzugreifen, die ich dem Ende nahe sah. Da erschien der Heilige Michael und stürzte die bösen Geister in den Abgrund zurück.Ich sah den Heiligen Erzengel Michael eingreifen, nicht in jenem Augenblick, sondern viel später,sobald die Menschen ihre eifrigen Gebete zum Erzengel verstärken.“

Wer die Prophetentexte des Alten Testamentes sich vor Augen hält, recogniziert in dieser Vision leicht die prophetischen Visionen des Alten Testamentes: Gott mahnt so! So offenbart er, wie es um uns steht. Papst Leo XIII verfaßte daraufhin das Schutzgebet an den hl. Erzengel Michael, das zum Abschluß jeder hl. Messe zu beten war: So stellte sich die Kirche unter den Schutz des Erzengels Michael in dieser besonders bedrohlichen Zeit.

Das Gebet:

Heiliger Erzengel Michael,du Fürst der himmlischen Heerscharen, schirme uns im Kampfe gegen die Bosheiten und die Arglist des Teufels,sei du unser Schutz.Gott gebiete ihm,so bitten wir flehentlich. Du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen,stürze den Satan und die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Seelen die Welt durchschweifen,in der Kraft Gottes hinab in die Hölle.Amen.“

Ein paar wenige Anmerkungen:

Im Himmel existiert eine Hierarchie, es gibt Engel und Erzengel, die dann alle Gott subordiniert sind, aber nicht im gleichen Rang. Darum ist auch die Kirche hierarchisch strukturiert.

Himmlische Heerscharen“ bedeutet, daß Gott als der Herr dieser Herrscharen über eine unbegrenzte Macht verfügt, eine Militärmacht, denn sein Heer ist so unzählbar groß wie die Sterne des Himmels und qualitativ an Stärke jedem irdischen Herr überlegen. Wenn die Septuaginta dann Gott als Pantokrator (=Allbeherrscher) und die Vulgata mit omnipotent(= allmächtig) übersetzt, darf der ursprünglich militärische Gehalt nicht überlesen werden.

Zum Verderben der Seelen. Hier ist wirklich die Seele gemeint und nicht einfach der Mensch.Denn das Ziel dieser Daimonen ist nicht einfach, uns Menschen zu schädigen oder gar zu töten, sondern sie wollen das Seelenheil bekämpfen, daß wir Menschen das ewige Leben verlieren.

Aber die Liturgiereform des 2.Vaticanumes beseitigte dies Pflichtgebet. Man meinte halt, auf Erden lebend auf den Beistand des Erzengels Michael verzichten zu können. Welch eine Hybris! Aus der ecclesisa militans wurde ja auch nachkonziliar die Kirche des wandernden Gottesvolkes, die nicht mehr zu kämpfen brauchte (militant), sondern nur noch einen Picknickausflug vor sich hat, überall wo es ihr gefällt, sich niederlassend. Es kann dann niemanden mehr irritieren, daß so die daimonischen Kräfte erfolgreicher als vorher gegen die Kirche streiten können und auch erfolgreich sind. 

Zudem:Dieser Papst glaubte noch,daß Gott Gebete erhören kann.

 

Samstag, 16. Dezember 2023

Problematische Vorstellungen über die menschliche Freiheit

Problematische Vorstellungen über die menschliche Freiheit


Das liberale Denken kreist um das Telos der aller Politik vorausliegenden Freiheit des individuellen Staatsbürgers zu schützen“ urteilt der Philosoph Habermas in seinem Aufsatz: „Kulturelle Gleichbehandlung – und die Grenzen des Postmodernen Liberalismus“, in: „Zwischen Naturalismus und Religion“, 2005, S.279. Diese Aussage muß jeden Leser irritieren, denn wie könnte ein Mensch ein Staatsbürger sein, wenn es den Staat nicht gäbe, sodaß doch auch die Freiheit eines Staatsbürgers nur durch den Staat geschaffene Freiheitsrechte sein können. Kann es so dem Staate eine vorausliegende Freiheit geben, dann müßte das eine menschliche, dem Menschen eigene Freiheit sein, aber somit keine bürgerliche oder staatsbürgerliche.Es wäre damit zu distinguieren zwischen der rein menschlichen Freiheit und der bürgerlichen, die ihm als Teilnehmer der bürgerlichen Gesellschaft zukommt und der staatsbürgerlichen. Dann wäre noch zu distinguieren zwischen der menschlichen Freiheit und bürgerlichen und staatsbürgerlichen Freiheitsrechten.

Zur Veranschaulichung: Jeder besitzt das Vermögen, Mitmenschen zu betrügen oder nicht zu betrügen. Ist jemand Mitglied eines Skatvereines und er betrüge da regelmäßig beim Kartenspiel, wird er da wohl aus dem Verein ausgeschlossen werden, da es zwar die menschliche Freiheit zum Betrügen gibt, aber ein so grober Verstoß gegen die Satzung eines Skatvereines ist ein Mißbrauch der Freiheitsrechte jedes Vereinsmitgliedes und so unerlaubt.Wer nun als Staatsbürger beim Steuerzahlen betrügt, kann dies, weil er die Freiheit hat, ehrlich die Steuern zu zahlen oder auch nicht, aber es gibt nicht das Staatsbürgerrecht, beim Steuerzahlen zu betrügen. Steuerbetrug ist eine unerlaubte Handlung in jedem Staat.

Ist nun das Skatvereinsmitglied in seiner Freiheit beeinträchtigt, weil er da beim Kartenspiel nicht betrügen darf oder ist der Staatsbürger in seiner Freiheit limitiert, weil er nicht beim Steuerzahlen betrügen darf? Oder sollten wir urteilen, daß die menschliche Freiheit nicht darin bestünde, Böses zu wollen und zu tuen können sondern in dem Wollen und Tuen des Guten? Nur die Freiheit, gut oder böse zu wollen und zu tuen, ist als menschliche nicht bestreitbar. Das erkannt zu haben, ist das Verdienst der praktischen Philosophie Kants. Es kann nur das Böse Wollen und Tuen als ein Mißbrauch der Freiheit moralisch verurteilt werden. Es gilt aber unbedingt, daß das Gute Wollen und Tuen nur ein moralisch als gut Qualifizierbares ist, wenn es freiwillig gewollt wird und das impliziert denknotwendig die Freiheit, auch das Nichtgute wollen und tuen zu können. Wer notwendig und nicht freiiwillig das Gute wollte und täte, handelte so nicht moralisch sondern er funktionierte dann nur gut. „Das Messer ist gut, weil es gut schneidet.“ Hier ist „gut“ nicht moralisch gebraucht.

So existiert wohl eine dem Menschen eigene Freiheit, die der Willens- und Handlungsfreiheit, daß das, was ich gewollt habe, auch nicht gewollt haben könnte und das, was ich tat, auch nicht getan haben könnte, aber diese Freiheit ist ein rein natürliches Vermögen, aber kein Freiheitsrecht. Erst in einer Gesellschaft kann es Freiheitsrechte geben, etwa daß in einem Verein die Vereinsmitglieder Rechte und Pflichten besitzen und daß ein Staatsbürger durch den Staat auch Freiheitsrechte und Pflichten hat. Das inkludiert, daß in der Gesellschaft wie im Staate Handlungen von Bürgern oder Staatsbürgern als unerlaubter Gebrauch der Freiheit qualifiziert und sanktioniert werden können, ja daß keine Gesellschaft und kein Staat möglich ist ohne eine solche Bestimmung von erlaubt und unerlaubt.

Ist deshalb nur der natürliche Mensch als frei und der Bürger und der Staatsbürger als durch die Distinktion von erlaubt und unerlaubt als in seiner Freiheit limitiert zu beurteilen? Der radicale Aufklärungsphilosoph de Sade urteilt so: Jede Unterscheidung von erlaubt und unerlaubt sei eine Beeinträchtigung der menschlichen Freiheit, Frei sei nur der absolutistisch leben Könnende.Dem könnte entgegengesetzt werden, daß hier die Freiheit mit der Willkür verwechselt würde. Die Freiheit sei als aufgehobene Willkür zu verstehen. Ein simples Beispiel könnte diesen Gedanken vielleicht veranschaulichen: Eine Schachpartie und Weiß will nun das Spiel eröffnen mit dem 1.Spielzug. 20 mögliche Spielzüge stehen zur Auswahl, die 8 Bauern können 1 oder 2 Felder vorgerückt werden und die 2 Springer auf 2 Weisen ziehen. Das Gesamtregelsystem ermöglicht erst, erlaubte von unerlaubten und sinnvolle von sinnwidrigen Spielzügen zu unterscheiden. So ist ein Zug erlaubt, wenn er regelkonform gespielt wird, er ist aber sinnwidrig, wenn der zur Folge hat, dann schachmatt gesetzt werden zu können. Ohne dies Gesamtregelsystem wären aber keine sinnvollen Züge möglich und hätten die Figuren des Schaches auch keine Bedeutung, erst durch das Regelsystem werden die Figuren zu etwas, zu Bauern, Türmen mit verschiedenen Rechten, wie sie gezogen werden können und wie nicht.Es könnten zwar ohne dies Regelsystem die Figuren völlig willkürlich auf dem Spielfeld bewegt werden, aber ohne jeden Sinn. Das wäre das Einerlei völliger Willkür. Freiheit existierte dagegen erst in und durch das Gesamtregelsystem. Erst in und durch die Gesellschaft und den Staat gibt es so Freiheit, in der die Willkür aufgehoben ist, indem nun es Freiheitsrechte und Pflichten gibt. Hegelanisierend könnte gesagt werden, daß die rein subjektive Freiheit als Willkür erscheinend erst in der Gesellschaft in der Familie und dem bürgerlichen Leben und dann im staatsbürgerlichen zur anerkannten, objektiven Freiheit wird.

Wenn Habermas in typisch liberaler Sicht als ein Gut ansieht, das vor dem Staat geschützt werden muß, diese Freiheit ist realiter erst eine durch den Staat erwirkte, indem hier die Willkür in der staatsbürgerlichen Freiheit aufgehoben wird. Das menschliche Freiheitsbewußtsein artikuliert sich dabei in dem Vermögen des Denkens im Modus des Konjunktives und ist auch in diesem Denken: Ich wollte dies, ich hätte es auch nicht wollen können.Das vernünftige Denken begreift dann, daß nicht alles konjunktivisch Denkbare, das könnte ich wollen, auch ein vernünftig Erlaubbares ist. 

Eines der gravierenden Fehler des Liberalismus ist eben sein Unvermögen, das Wesen des Staates zu begreifen.