Freitag, 31. Januar 2020

Was macht christliche Musik zu christlicher? Ein Fragment

Was macht eigentlich christliche Musik zu einer christlichen Musik?  Anlaß für diese mich schon des längeren umtreibende Frage ist, daß ich mir gestern Abend Konzerte von "Veronika Lohmer plus Band" angehört habe, Lobpreismusik. Unbestreitbar: die gute musikalische Qualität, gesanglich über-
zeugend und sehr gut auf der Bühne glänzend inszeniert (Augsburger-Mehr-Veranstaltung).Aber es stellt sich mir die Frage: Ist das auch christliche Musik? Von den Texten her wäre die Frage eindeutig mit Ja zu respondieren.
Wenn ich aber die Gestimmtheit dieser Musik in ein Evangelium zu versprachlichen hätte,käme eines ohne das Kreuz Christi heraus, so als wenn Jesus nachdem er seine Botschaft ausreichend verkündet und seine Kirche gegründet gen Himmel aufgefahren wäre, zurück zum Vater. Es fehlt in dieser Musik das, was Mel Gibson in seinem Passionsfilm so genial in den Vordergrund stellt, daß wir durch das Leiden Jesu Christi erlöst wurden, daß er eben nicht einfach in die Welt kam, um zu proklamieren, daß Gott uns alle lieb hat und dann wieder zu gehen.
Das Kreuz Christi müßte also in der Musik, nicht einfach nur als Textaussage präsent sein.Es müßte etwas von der Heiligkeit Gottes erspürbar sein... Wie das aber nun musikalisch ausdrücken? Ich meine zumindest, daß die Musik nicht so harmonisch lieblich daherkommen dürfte. Die Musik müßte gewaltig sein, aber auch Härte aufzeigen. Auch wenn das nun zuvörderst sehr befremdlich klingen mag, wenn man Gott im Sinne von Rudolf Otto als Einheit von tremendum und fascinosum denkt, dann ist dies Begegnungsgeschehen auf einem Friedhof, das die Musikgruppe Black Sabbat: Black Sabbat musikalisch gestaltet ein religiöses Ereignis (nicht spezifisch christlich), aber doch religiös im Sinne Ottos.
Die heutige "christliche Musik", gerade die Lobpreismusik ist mir eine zusehr ohne das Kreuz und das gibt ihr so einen faden süßlichen Beigeschmack. In Orchestermessen gibt es diese Zuckerwattensüßlichkeit nicht ob der gewaltigen Instrumentenstimmen (gewaltig-Gewalt-Kreuz).Sicher gehört das Harmonische und Schöne als Vorgriff auf das Reich Gottes mit in die christliche Musik, aber es müßte doch auch das Noch-Nicht der Erlösung miterklingen.

Was macht religiös christliche Musik zu religiös christlichen?Die vulgäre Meinung: Der religiöse Text. Also, wenn gesungen wird,Gott liebt Dich!, dann könnte dazu eine Marschmusik, ein Schlager oder was auch immer gespielt werden, der Satz: Gott liebt Dich! könnte völlig beliebig gesungen werden,allein durch diese Aussage konstituierte sich das Musikstück als religiös-christlich.Nur, kann denn das Musikalische (Instrumente und Gesang) völlig gleichgültig sein für die christliche MUSIK, weil es allein auf die Textaussage ankäme? Dann wäre ja die Musik nur ein Transportmittel zur Vermittelung eines christlichen Gehaltes, sodaß der Hörer dann den Text, die Textaussage aus der Musik herausholen müßte, um den Gehalt des Musikstückes wahrzunehmen. Das ist nun wirklich eine absurde Vorstellung.

Der Musiker und sein Verhältnis zum Kunstwerk- hat das auch eine Bedeutung für die christliche Musik?
Meine Frage lautet: Ändert sich die Musik dadurch, daß die Musizierenden selbst zum Bestandteil des Musikwerkes werden?Einfach könnte man sich dies so vorstellen: Die Musizierenden- das Musikwerk -und die Hörer. Das Musikwerk wäre dann das Kunstwerk( das auch aufgenommen werden kann auf LP oder CD) und dann immer wieder anhörbar ist. Die Musiker verschwinden dabei ganz, es bleibt nur das Werk- so wie ein Gemälde bleibt, präsentisch ist, auch wenn der Maler schon längst verstorben ist. Das Werk ist eigentlich unabhängig vom Künstler, er ist nicht selbst ein Element des Werkes.
Ganz anders beim Schauspiel: hier gehört der Schauspieler konstitutiv zum Werk dazu- ohne ihn kann es kein Schauspiel geben, während ein Musikwerk wie ein Kunstbild dann auch ohne den Künstler präsent sein kann.

Nun wird Musik auch live gespielt.
1. Möglichkeit: Die Musiker spielen, verstehen sich selbst aber nicht als Teil des Kunstproduktes, sie bringen es nur hervor.
2. Möglichkeit: DerMusiker versteht sich als Teil des Kunstwerkes- er tritt auf einer Bühne auf auf der er sich selbst als Teil des Kunstwerkes versteht. Der Anfang dafür ist die "Bühnenshow".Anspruchsvoller, wenn die Musik auf der Bühne inszeniert wird- sodaß sie wie eine Oper aufgeführt wird, daß die Sänger auch als Schauspieler fungieren in einem Bühnenbild.
Nun dient das Licht etwa nicht einfach nur dazu, daß der Künstler die Noten sehen kann, das Licht soll jetzt gemäß der Gestimmtheit der Musik sein, die Musik also in Licht umsetzen. Der Musiker bewegt ich auf der Bühne zur oder besser in der Musik; selbst die Kleidung hat nun zur Musik zu passen, wie bei Schauspielern das Kostüm.


Ist es dann nicht so, daß dadurch die Musik sich ändert, weil nun die Musiker selbst zum Teil des Kunstwerkes werden? In Miniatur kann das an Musikvideos erlebt werden, die so doch auch die Musik ändern, weil sie nun verbildert wird. So wird anschaubar, was einst nur hörbar war. Nirvana - Smells Like Teen Spirit ist m.E. eines der gelungensten Musikvideos- weil es hier gelang, die Musik in athmosphärische Bilder umzusetzen, daß das Auge nun sieht, was das Ohr hört. Man könnte meinen, daß so sich die Musik einer Operninszenierung annähert, weil nun die Musiker auch als "Schauspieler" auf eine Bühne auftreten, die selbst wieder künstlerisch gestaltet ist.
Es hat etwas Erschreckendes an sich, daß über etwas so Schönes wie die Musik so wenig nachgedacht wird. Dies wäre auch eine theologische Aufgabe!
 

Donnerstag, 30. Januar 2020

Gottes Aufrag der Weltgestaltung und unsere Fahnenfucht

Scheitert der Mensch an Gottes Auftrag, der Aufgabe, die Welt zu gestalten, sich zu unterwerfen? Wer heute den Schöpfungsbericht (1.Mose)nachliest, stößt auf Befremdliches: Gott weist dem Menschen nicht einen Platz in einem wohlgeordneten Kosmos an (Kosmos-Kosmetik= das schön Geordnete),sondern verleiht im eine Doppelnatur, da er einerseits als aus Erde erschaffen zur Natur gehörig ist und andererseits als Seele, von Gott ihm direkt eingehaucht nicht von und aus der Erde ist. So steht er als Seele der Natur gegenüber, die nun das Material für seine Kreativiät ist. Die Schöpfung ist gut, weil sie für den Menschen gut als sein Betätigungsfeld. 
Ist damit nicht schon der homo faber als mittels der Technik die Natur Beherrschender und Gestaltener präfiguriert? Diese exzeptionelle Stellung des Menschen der Welt gegenüber gerät nun in das Feuer der Kritik im Kontext der Ökologie- und Umweltschutzbewegung. Führe nicht auch dieses Gottesverständnis, eines extramundalen Gottes, der sein Vorzugsgeschöpf, den Menschen zur Beherrschung der Natur auffordert (und damit auch seiner eigenen) notwendigerweise zu der heutigen Umweltproblematik?
Nicht nur Carl Amery äußerte sich in diesem Sinne christenumskritisch. Könnte es sein, daß auch deshalb auf der "Amazonassynode" die Verehrung der göttlichen Mutter Erde, der Pachamama in das liturgische Programm dieser "Räubersynode" aufgenommen wurde? Eines muß klar gesagt werden: Es steht uns Menschen nicht an, Gottes Auftrag an uns zurückzuweisen, daß wir nicht mehr die Stellung zur Welt einnehmen wollen, die der Schöpfergott uns zugewiesen hat. Wir sind nicht integriert in eine feststehende Ordnung, die wir, so wie sie ist, zu conservieren hätten wie ein Gärtner einen Park. Wir sollen diese Welt vernünftig gestalten, aber wir sollen sie gestalten. Gott gab uns die Natur wirklich als Rohstoff in die Hände, damit wir ihn kreativ gestalten. Die Ebenbildlichkeit des Menschen ist so auch seine Kreativität, daß er die Welt gestaltet und nicht einfach nur bewahren soll, wie sie ist. In Zeiten der Klimahysterie begeht so der Mensch Fahnenflucht, will er nur noch der Bewahrer des Natürlichen sein.

Mittwoch, 29. Januar 2020

Der Untergang lutherischer Theologie ?

Der Untergang lutherischer Theologie ?

Wird nach einem möglichen oder gar real schon geschehenen Untergang der lutherischen Theologie gefragt, muß eine Rechenschaft abgegeben werden darüber, was denn nun unter dieser Theologie verstanden wird. These: Der Kern der lutherischen Theologie ist die Rechtfertigungslehre Luthers. In ihrem Zentrum steht die Unterscheidung von Gesetz und Evangelium, ohne die die lutherische Theologie nicht möglich ist. Das müßte aber ad hoc irritieren, denn wo hört man in der EKD noch von dieser Unterscheidung. Luthers Kritik des Gesetzes bildet dabei die Voraussetzung seines Verständnisses des Evangeliumes. Wenn nach Immanuel Kant das moralische Gesetz uns sagt, das, was wir sollen, das können wir auch kraft unserer Freiheit, unserers freien Willens, denn sonst wäre das Gesetz sinnwidrig, forderte es von uns uns nichts Mögliche, so  ist Luther dazu die Antithese.
Das göttliche Gesetz verlangt von uns, was wir als sündige Menschen nicht vollbringen können. So konstituiert dies Gesetz aber erst den Menschen als Sünder, der das, was er von Gott her soll, nicht vermag. (Warum der Mensch das, was er soll, nicht vermag, diese Frage respondiert Luther verschieden: a) weil er erbsündig ist, b) weil er keinen freien Willen hat, denn sein Wille ist zum Sündigen determiniert oder c) daß, weil Gott monergistisch alles wirkt, der Mensch als Kreatur keinen freien Willen haben kann.)
Das Gesetz ist so von Gott nicht dazu gegeben worden, damit der Mensch es erfülle und so gerecht wird vor Gott, sondern Gott gab es, damit der Mensch erkenne, daß er durch die Werke des Gesetzes nicht vor Gott gerecht werden kann, daß er in Gottes Urteil so notwendig ein Sünder sein muß. Diese Erkenntnis und nur sie führt den Menschen darauf, seine ganze Hoffnung auf Jesus Christus zu setzen, denn seine Gerechtigkeit rechnet uns Gott als die unserige an, wenn wir nur auf Christus vertrauen, glauben, daß er am Kreuze für unsere Sünden gestorben ist. Fordert das Gesetz das Tuen des Menschen, verlangt das Evangelium, daß Jesus Christus für uns gestorben ist, allein den Vertrauensglauben an sein Heilswerk am Kreuze. 
Der  lutherische Glaube erhält so seine eigentümliche Lebendigkeit gerade aus diesem Widerstreit zwischen Gesetz und Evangelium. In der Kirche ist immer das Gesetz zu predigen, damit so der Hörer wieder zum Evangelium getrieben wird als einzige Hoffnung für den am Gesetz sich stets scheiternd Erfahrenen. 
Neben diesem sogenannten "theologischen" Gebrauch des Gesetzes lehrt Luther dann noch einen politisch-moralischen: Um die Sünde einzudämmen, ist das Gesetz auch von der Kirche zu predigen, auch wenn sein eigentlicher Ort der Staat ist, der durch das Gesetz und sein Schwert die Welt äußerlich wenigstens in Ordnung erhalten soll. 
Das Ende dieses genuin lutherischen Konzeptes läutete die Barmer Erklärung ab, von dem Reformierten Theologen Karl Barth inspiriert. Dieses Bekenntnis, 1934 verfaßt war nun nicht nur eine Kampfansage an die mit der nationalsozialistischen Ideologie sympathisiernden Deutschen Christen, (in den evangelischen Landeskirchen sehr stark vertreten), sondern auch ein Angriff auf die lutherische Theologie. Auf das eine Wort (Jesus Christus) sei allein zu hören. Die lutherische Lehre dagegen kennt das Wort Gottes immer nur in der zweifachen Gestalt von Gesetz und Evangelium. Auf das Gesetz und auf das Evangelium sei zu hören. Dieses Konzept griff nun Karl Barth an mit der These, daß dies zweifache Wortverständnis den Boden für die Zustimmung zum Nationalsozialismus bereite. Denn nun würde die Ordnung der Weimarer Republik als Auflösung der göttlichen Gesetzesordnung zur Abwehr der sündigen Neigungen des Menschen gedeutet, wohingegen der Nationalsozialismus eine Wiederherstellung der Gesetzes- und Schöpfungsordnungen Gottes verspräche in Familie, Volk und Rasse. Diese aus dem politisch moralischen Verständnis des göttlichen Gesetzes abgeleiteten Normvorstellungen seien nun gerade keine evangelischen, aus dem Evangelium deduzierte Vorstellungen, denn dies verkünde ja nur die Rechtfertigung des Sünders allein durch seinen Vertrauensglauben. Der Christ bleibt so gerade auch als Gläubiger dem Gesetz als Gottes Wille zugeordnet, das er um seiner politisch moralischen Intention auch bejaht. So konnte der lutherische Christ Ja sagen zu dem Evangelium und die Gesetze des nationalsozialistischen Staates bejahen, da diese die aus der Ordnung geratene Republik wieder in Ordnung brächten.
Seit dem wurde in evangelischen Kreisen kolportiert, daß eigentlich nur reformiert gesonnene Theologen wirkliche Anti-Nazis waren, während die lutherischen eher zu Hitler neigten ob ihres lutherischen Gesetzesverständnis. Nach 1945  setze sich dann schrittweise diese Deutung des Kirchenkampfes durch, das genuin lutherische ist seit dem mit dem Makel einer Affinität zum Nationalsozialistischen behaftet. So verschwand dann die lutherische Unterscheidung von Gesetz und Evangelium. Stattdessen trat das Indikativ-Imperativ Schema. Was einst das Evangelium war, wandelte sich zur indikativischen Aussage: Gott liebt uns (alle), und aus dem Gesetz wurde der Imperativ, aus diesem Indikativ Folgerungen zu ziehen: Weil Gott uns alle liebt, haben wir auch alle zu lieben. Weil wir von Gott Geliebte sind, können wir auch alle lieben. Galt Luther das Gesetz als uns als Sünder Überführendes, so ist jetzt der Imperativ das von uns Vollbringbare, weil wir aus dem Indikativ, Gott liebt uns, leben. Dies neue Leben aus dem Glauben bedarf nun genau genommen auch nicht mehr des Gesetzes Gottes, denn nun wird allein hinreichend aus dem Indikativ das von uns zu Tuende ableitbar. 
So kann eben Gottes Allliebe den evangelisch Glaubenden zur Bejahung der Homosexualität wie zu der Auflösbarkeit der Ehe verpflichten, weil das sich aus Gottes Liebe ergäbe. Auch gilt dann der Wille zum Erhalt des eigenen Volkes als lieblos, weil dabei die Fremden ausgegrenzt würden als nicht zum eigenen Volke Gehörige. Ja, selbst die staatliche Ordnung, daß der Staat eine Gewaltordnung ist, daß er mit dem Schwerte regiert, kann plötzlich als unchristlich empfunden werden, weil es keine Ordnung der Liebe ist. (Vgl den christlich motivierten Pazifismus der einstigen deutschen Friedensbewegung) So ist eben gerade die Ablehnung der Todesstrafe ein Ausfluß eines in die Politik einwirkenden Indikativ-Imperativ Schemas.    
Vielleicht war der Bundeskanzler Helmut Schmidt der letzte  lutherisch Denkender im Raum der Politik:
„Mit der Bergpredigt kann man keine Politik machen!“ Bismarck soll das gesagt haben. Helmut Schmidt hat es auf jeden Fall gesagt. Dieser Satz meint doch: Der Bergpredigt – und damit der Bibel überhaupt – geht es um den Menschen vor Gott und um sein ewiges Seelenheil. Die Politik hat es dagegen mit der Verantwortung für die Gestaltung der Welt zu tun. Beide Bereiche gilt es feinsäuberlich auseinanderzuhalten, weil in beiden unterschiedliche Regeln gelten."


Mit der Bergpredigt – womit sonst! -

 Dies Bergpredigtchristentum, das der Staat Politik aus dem Geiste des Evangeliumes zu gestalten habe, ist ein typisches Beispiel für die Auswirkung des Indikativ-Imperativ Schemas, während Bismarck und Schmidt die Politik aus dem Gesetz, dem Auftrag zur Erhaltung der Welt und der  Eindämmung des Bösen her gestalten wollten. Mit dem feinsäuberlich Auseinanderhalten ist ja genau das gemeint, was Luther als die Kunst der Unterscheidung von Gesetz und Evangelium lehrte. 

   

Dienstag, 28. Januar 2020

Irritierendes: ein Beispiel einer nichtrigoristischen Morallehre

Montag, 27. Januar 2020

Der Papst wußte Alles und tat nichts....antikatholische Propaganda?

Ein besonderes Narrativ des Kirchenkampfes hält sich hartnäckig, daß gemäß der Fiktion von Rolf Hochhuths Theaterstück: "Der Stellvertreter" der Papst, bzw. der Vatican von Anfang an über die Ausrottungsabsichten Hitlers wider das Judentum informiert war, daß aber Rom erschreckend wenig tat, als man dort Hitlers Pläne erkannt hatte: das große Versagen der Katholischen Kirche. Diverse Apologien wurden nun auch als Reaktion auf diese Anklage verfertigt, die der Anklage zwar recht geben, daß der Vatican früh Bescheid wußte, daß dann aber sein Verhalten den Umständen gemäß als in Ordnung beurteilt wird. 
Ein Problem steckt aber in diesem Narrativ: Ab wann wußte der Vatican definitiv Zuverlässiges über die Geschehnisse in Auschwitz? Auf Kath net ist dazu nun am 18.Jänner 2020 Erstaunliches zu lesen:
Auschwitz und die Päpste: Glaubenszweifel und Vergebungsbitten
"Ich glaube nicht, dass wir über Informationen verfügen, die - insbesondere - diese schwerwiegenden Nachrichten bestätigen würden." Diese Notiz schrieb Luigi Maglione, seit März 1939 Kardinalstaatssekretär von Papst Pius XII., an den Rand eines Berichts, den ihm wenige Tage zuvor, am 26. September 1942, Myron Taylor, ein persönlicher Vertreter von US-Präsident Roosevelt, übergeben hatte.
Dieser Bericht der "Jewish Agency for Palestine" erwähnte unter anderem, dass die Bewohner des Warschauer Ghettos umgebracht würden. Von Exekutionen in einem KZ war die Rede und dass Juden aus Westeuropa in"ins Schlachthaus geschickt" würden. Ob der Vatikan Näheres dazu wisse, wollte Taylor wissen." Auch in Washington hielt man solche Berichte 1942/43 noch für Gerüchte, man wußte nichts Genaues. Ab wann wußte der Vatican über Auschwitz Zuverlässiges?Die Archive zur Beantwortung dieser Frage sollen nun erst vollständig geöffnet werden. Bisher wird nur spekuliert- aber um so heftiger attackiert: Die Kirche wußte von Anfang an alles, nur sie schwieg und tat (fast) nichts. 
Diese Causa wird nun noch verkompliziert durch die Frage, ab wann hätte der Vatican denn alles über den Holocaust wissen können? Der Historiker Mommsen kam zu dem Ergebnis, daß es wohl vor 1941 gar keine Ausrottungsabsichten Hitlers gegeben hätte, daß erst eine Radicalisierung 41/42 das Holocaustprogramm entstehen ließ. Da auch der Vatican nicht über prophetische Begabungen verfügt, hätte er so unmöglich vor 41/42 etwas über das Holocaustprogramm wissen können. 
Aber völlig im Kontrast zu der Unsicherheit in der Frage, ab wann wußte der Vatican und der Papst, was da in Ausschwitz geschah, fällt der rigoristische Ton auf, in dem mit Hochhuth daran festgehalten wird, daß der Papst von Anfang  an (wann eigentlich: seit dem Erscheinen von Hitlers, Mein Kampf oder seit 1933, als er Reichskanzler wurde)alles wußte und dann dies Wissen nicht in adäquates Handeln umgesetzt hätte.  
Dies hat mit historischer Forschung wenig zu tuen, es ist einfach ein ziemlich plump geführter Kampf wider die Katholische Kirche. 


 

Sonntag, 26. Januar 2020

Linker Ideologiewahn: Franziskus spaltet katholische Kirche

"Papst Franziskus versucht mit aller Macht neue weltlich-linke Ideologie in die katholische Kirche zu bringen und bringt Teile der Theologen, Bischöfe und auch der Basis gegen sich auf. Es ist, als ob die Kirche in eine weltliche NGO umgewandelt werden soll." Die etwas reißerisch geratende Überschrift der "Freien Welt" am 20.Jänner 2020 verkennt leider, wie klein und schwach der Widerstand in der Kirche gegen dies Modernisierungskonzept Papst Franziskus ist. 
Der "synodale Irrweg", der jetzt in Deutschland eingeläutet wird, wird wohl zeigen, auf wie viel Zustimmung der Papst für sein Programm der Verweltichung stoßen wird. Aber es gibt auch Spannungen zwischen dem päpstlichen Reformwillen und dem deutschen Reformkatholizismus. Es scheint so, als wenn der Papst die linksliberalen Reformer des "synodalen Irrweges" bremsen möchte, damit die ihn nicht avantgardistisch überholen, als wenn deren Reformeifer zu weit ginge, vielleicht auch nur deshalb, weil er die ganze Kirche im Auge habend weiß, was in ihr noch nicht umsetzbar ist. Es könnte aber auch die diesem Medienpapst eigene Eitelkeit sein, daß er als der Reformer in die Kirchengeschichte eingehen möchte und daß er diesen Ruhm Kardinal Marx nicht gönnt. Franz Josef Strauß sagte eins, daß es ihm gleichgültig sei, wer unter ihm der Bundeskanzler sei- ob Kardinal Marx wohl ähnlich über seine Stellung zum Papst "unter ihm" denkt? 
Aber noch etwas ist problematisch an der These, daß der Papst bzw. der "synodale Irrweg" eine "weltlich linke Ideologie" in die Kirche implantieren möchte. Sind denn die Multikultiidologie, das Projekt der Auflösung der Völker durch eine gezielte Masseneinwanderung von Flüchtlingen und die Glorifizierung der Homosexualität genuin linke Konzepte? Der Umweltschutz mit seiner Klimahisterie ist gewiß keine linke Ideologie, betont doch gerade der Marxismus, daß der Menschheitsfortschritt gerade in der Zunahme der Beherrschung der Natur durch die menschliche Arbeit und nicht in einem romantischen: Zurück zur Natur besteht. Das traditionelle Zukunftsziel der Linken war die klassenlose Gesellschaft, aber doch nicht die Verklärung der diversem Kulturen.Nein, hier muß genauer hingeschaut werden. Mit Alexander Dugin möchte ich behaupten, daß die linke Ideologie (Sozialismus/Kommunismus) seit der Implosion des real existierenden Sozialismus sich aufgelöst hat und daß die einstigen Linken nun zu Linksliberalen wurden. Dieser Liberalismus, vor dem 2. Vaticanum als Modernismus bekämpft, herrscht jetzt in der Kirche so sehr vor, daß die Katholiken in dieser Kirche selbst zu einer Minderheit geworden sind. 
Wenn Papst Franziskus die Kirche spaltet , dann spaltet er die nachkonziliare Kirche von der Katholischen Kirche ab, von dem, was sie immer und überall gelehrt und praktiziert hat. Die Katholische Kirche Deutschlands hat diesen Abspaltungsweg schon lange beschritten, forciert durch die "katholische" Universitätstheologie.   



Samstag, 25. Januar 2020

Kurz und bündig: "March for Life" Trump will als erster US-Präsident vor Abtreibungsgegnern sprechen

 Nicht nur der Spiegel (23.Jänner 2019) berichtet diese Sensation:"Donald Trump freut sich auf eine "große Menschenmenge": Als erster US-Präsident wird er in Washington zu Teilnehmern der "March for Life"-Kundgebung sprechen -" 

Wie ist es möglich, daß dieser Präsident der vom Papst Franziskus meist kritisierte Regierungschef der Welt ist? Am 31 Mai 2015, 11:00 konnte man schon auf Kath net  lesen, daß Papst Franziskus sich entschieden gegen die Abtreibung stelle. Aber ihm ist sein Kampf für die Multiethnisierung, seine Unterstützung für illegale Einwanderer offensichtlich wichtiger als die Abtreibung. Der US-Präsident ist eben für ihn in erster Linie der, der die USA vor illegaler Einwanderung schützen will. Das ist für diesen Papst ein größeres Problem als die massenhafte Tötung von Menschen im Mutterleibe.

Dazu paßt auch der Videokommentar auf Kath de zum Amtsantritt Donald Trumps Aus christlicher Sicht - Donald Trump Sendung vom 2.2.2017.Dieser Präsident habe nichts gemein mit dem Gott der jüdisch-christlich-islamischen Tradition, weil er illegale Einwanderungen in die USA unterbinden wolle.Bin ich Christ oder nicht, entscheidet sich so an der Frage: Bejahe ich die massenhafte Einwanderung von "Flüchtlingen" in mein Land- in der Katholischen Kirche Deutschlands ist das aber anders, denn da werde ich nur als katholisch anerkannt, wenn ich meine Kirchensteuer zahle,was dann aber auch das einzige  Kriterium ist.


Freitag, 24. Januar 2020

Organspende: „Todesurteil“ und „schwarzer Tag“ - Ärzte reagieren teils heftig auf neues Gesetz

„Heute ist ein rabenschwarzer Tag für unsere Patienten“, schrieb der Leiter der Chirurgischen Poliklinik A der Uniklinik München, Helmut Arbogast, an watson: „Deutschland wird im Jammertal des Spendermangels verweilen“ - seine Enttäuschung sei „grenzenlos“. Hans-Joachim Schäfers, der Direktor der Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums des Saarlandes, wies auf der Webseite auf die Misere von Lungen- und Leberpatienten hin: Für jene unter ihnen, die auf ein Spenderorgan warten, gebe es „keine Alternative zur Transplantation, außer dem Tod“. Münchner Merkur 19.Jänner 2020.
Es ist bitter, aber leider wahr, daß in unserem Lande Menschen sterben müssen, weil es nicht genug Organspender gibt. Stellen wir uns das konkret vor: Da wird der Gehirntod diagnostiziert, der Patient wird in Bälde ob des Gehirntodes ganz tot sein, denn der Gehirntod führt nicht sofort zum Tode aller Organe. Jetzt könnte ein noch lebendes Organ entnommen und einem anderen Menschen implantiert werden, der auf dies angewiesen ist für sein Überleben, aber es darf nicht entnommen werden, weil der Gehirntote keinen Organspenderausweis hat. 
Eine gute Regel wäre nun, daß der, der kein Organspender sein will, eine verbindliche Erklärung verfertigt, daß ihm auf keinen Fall Organe zu entnehmen sind, daß dann aber alle anderen Organspender wären. Es sei an die Zeit der Wehrpflicht erinnert: Jeder Mann war verpflichtet, bei der Bundeswehr seinen Wehrdienst zu leisten. Ernst von Salomon in seinem großen Roman: "Der Fragebogen", problematisierte diesen Dienst in der im Fragebogen zu beantwortenden Frage nach der Staatszugehörigkeit. Einem Staat anzugehören heißt im Ernstfalle, im Kriege also sowohl bereit zu sein, andere zu töten als sich selbst auch töten zu lassen. So ernst ist die Frage der Staatsbürgerschaft: Bin ich dazu bereit?  Wer dazu nicht bereit war, weil es es mit seinem Gewissen, seinem Glauben nicht vereinbaren kann, im Kriegsfalle andere zu töten, der konnte und durfte den Kriegsdienst verweigern. Allen Männern legte der Staat so die Pflicht (die Wehrpflicht) auf, im Ernstfalle bereit zu sein zu töten. Aber er räumte ein Widerspruchsrecht ein, daß man dieser Pflicht sich auch entziehen kann aus Gewissens- oder religiösen Gründen. 
Parallel dazu hätte der Staat doch auch das Recht, eine Organspende zu fordern von denen.  bei denen der Gehirntod diagnostiziert wurde- eben als eine staatsbürgerliche Pflicht, ähnlich der Wehrpflicht. Dann hätte er aber auch ein Widerspruchsrecht anerkennen können, wenn jemandem das aus religiösen, moralischen oder sonstigen Gewissensgründen als für sich nicht zumutbar erscheint. Aber es gehört nun mal zum Wesen des Staates, daß seine Bürger gerade als Volksangehöriger  dem Gemeinwesen gegenüber nicht nur Rechte sondern auch Pflichten hat. Das hat der Staat einzufordern.
Christlich gilt  natürlich, daß die Organspende im Falle einer Gehirntoddiagnose ein vorzüglicher Akt der christlichen Nächstenliebe ist, gerade weil hier der Christ ein Opfer bringt, um Mitmenschen ihr Leben zu erhalten. (Vgl dazu auch: Uwe C. Lay, Der zensierte Gott)

Donnerstag, 23. Januar 2020

Mein (unerwünschter)Beitrag zum synodalen Irrwg

Die offiziellen Fragen zum Irrweg der Kirche und meine falschen Antworten: 

Ihre Angaben: 
Vorname: Uwe
Nachname: Lay
E-Mail: Uwelay28@Yahoo.de

Forum 1: Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag
Frage 1: Welche konkreten Erfahrungen von Macht und Ohnmacht haben Sie in der Kirche gemacht und was muss Ihrer Meinung nach in der Kirche verändert werden, damit der Umgang mit Macht besser kontrolliert und Machtmissbrauch verhindert werden kann?

Mein persönlicher Eindruck, daß gerade Pfarrer "vorsichtig", reden, um nirgendswo anzustoßen. Nicht Macht sondern Ängstlichkeit, das darf ich heuer nicht mehr sagen, bestimmt so das Verhalten.

Frage 2: Wie können mehr Menschen aktiv an den Aufgaben und Entscheidungen in der Kirche beteiligt werden?
Ich denke, daß die erste Aktivität des Christen das Gebet ist!Das Gebet bewirkt mehr als 1000 Aktionen.

Frage 3: Wie können wir im Sinne von Papst Franziskus als Kirche in Deutschland überzeugender eine dienende Kirche sein?
Indem wir an der Lehre der Kirche festhalten und nicht jeder Modethorheit dieses Papstes folgen.

Forum 2: Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft

Frage 1: Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich gemacht, welche Erkenntnisse oder Überzeugungen persönlich gewonnen?
Meines Erachtens ist in der Sexuallehre der Kirche heutzutage ein unkatholischer Rigorismus eingetreten. So verurteilt Thomas von Aquin die Prostitution, will sie aber doch erlauben, um schlimmere Übel zu verhindern.

Frage 2: Wie kann die Kirche Ihrer Meinung nach das Evangelium von der Liebe Gottes in unserer Zeit überzeugender verkünden?
Überzeugen kann die Kirche das nur verkünden, wenn sie sich zutraut, den Wahrheitsgehalt ihrer Lehrer darzulegen- die Aufgabe der Apologetik!

Frage 3: Was ist Ihnen wichtig in der Sexuallehre der Kirche und was müsste dringend verändert werden
Siehe oben!

Forum 3: Priesterliche Existenz heute

Frage 1: Was zeichnet Ihrer Auffassung nach einen authentischen Priester heute aus, welche Eigenschaften und Fähigkeiten sollte er besitzen?
1. Er muß gläubig sein. 2. Er darf das Priestersein nicht als bürgerlichen Beruf mißverstehen, sodaß er sich aufteilt als Berufsmensch, als Familienmensch und als Staatsbürger. Er soll nur Priester sein, dem der Dienst an Gott das Wichtigste ist. Die Kirche dient nämlich in erster Linie Gott (durch den Priesterlichen Dienst) und sekundär den Menschen.

Frage 2: Wie kann ein authentischer Priester mitten in der Welt von heute in der Nachfolge Jesu leben, welche Lebensform halten Sie für den Priester heute für angemessen?
Zwei Möglichkeiten: a) Ordensgeistlicher b) zöibatär lebender Weltgeistlicher

Frage 3: Was müssen wir in der Kirche tun oder verändern, damit es mehr Berufungen gibt und der Dienst des Priesters attraktiver für junge Menschen wird?
Die Kirche muß die wichtge Aufgabe des Priesters betonen, wie der hl. Pio gesagt hat, daß die Welt eher ohne Sonne als ohne das Meßopfer existieren könnte.

Forum 4: Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche

Frage 1: Wie sehen Sie die Rolle der Frau in der Kirche?
Die Frau soll sich an der Mutter Gottes orientieren, je mehr sie Maria nachfolgt, desto besser dient sie der Kirche und den Menschen.

Frage 2: Was müsste sich ändern, damit mehr Frauen Leitungspositionen in der Kirche übernehmen (können)?
Ich meine nicht, daß es England gut tat, von der Frau Thatcher regiert zu werden -warum sollten Frauen, bloß weil sie Frauen sind, gut leiten können? Die Besten müssen regieren.

Frage 3: Wie müsste das Miteinander von Frauen und Männern in der Kirche gestaltet sein, damit wir in unserer Zeit glaubwürdig das Evangelium verkünden können?
Vielleicht sollte Mann in der Kirche mal überlegen, ob die Verkündigung und Praxis der Kirche nicht viel zu sehr auf die Frau ausgerichtet ist. Das Lieblingsthema der Kirche ist die Liebe- aber welcher Mann liest schon Liebesromane!

Angabe Sonstiges: Der sicherste Weg zum Ruin der Kirche: statt der Wahrheit das Menschen Wohlgefällige zu verkünden. Wer liebt schon Opportunisten und Schleimer. Mächtige lieben ihre Nach-dem-Munde-Redner nicht- auch wenn sie Menschen dazu drängen. Das gilt so auch für die Macht der Medien, die die Kirche zu manipulieren versuchen.

Mittwoch, 22. Januar 2020

Zerstört Papst Franziskus den Glauben der Kirche?

Ich bin nur vom Wunsch angetrieben, daß unsere Kirche überlebt, indem wir unseren kollektiven Geist der modernen Zivilgesellschaft anpassen.“ Das hat Papst Franziskus laut seinem Lieblingsgesprächspartner Scalfari gesagt: Der neue Scalfari: Franziskus, Ratzinger und die Rettung der Erde (Kath info 21.Jänner 2019) 
Deutlicher und prägnanter hätte Papst Franziskus sein kirchliches Programm nicht auf den Punkt bringen können. Es ist auch kein Zufall, daß er  seine Programm durch Scalfari verkündigen läßt. Stieße dieser Offenbarungseid seines Reformwillens auf zu viel Widerstand, könnte diese Äußerung als so nicht getätigt dementiert werden,sodaß aber die Anhänger dieses Anpassungskurses der Kirche an die Welt erkennen, daß das doch das eigentliche Herzensanliegen des Papstes ist. Unser kollektiver Geist, damit ist wohl der Glaube der Kirche gemeint. Der sei eben nicht kompatibel mit dem Geist der modernen Zivilgesellschaft, also der Moderne. 
Verurteilte Papst Pius IX in dem Syllabus noch die Meinung: "Der Römische Bischof kann und soll sich mit dem Fortschritt,mit dem Liberalismus und mit der modernen Kultur versöhnen und anfreunden" (DH 2980), so verkündet Papst Franziskus das genaue Gegenteil, ja er geht noch weiter: nicht will er den Glauben der Kirche mit der Moderne nur versöhnen und anfreunden, das könnte ja meinen, daß der Glaube der Kirche bliebe, wie er ist, nur daß er die Moderne dann als etwas anderes anerkennt und Sympathie für die Moderne hegt, sondern der Glaube der Kirche soll verändert werden, indem er der Moderne angepaßt wird. 
Bliebe die Kirche in der Wahrheit des Glaubens, würde sie nicht überleben und deshalb müsse nun die Wahrheit der Moderne angepaßt werden, das ist so des Papstes Zentralbotschaft.  

Dienstag, 21. Januar 2020

Irritierendes: Gott ist mit uns- bittere Wahrheiten

Israel,dasVolk mit dem Gott ist, denn er hat es ja eigens für sich erwählt- darf da sein Volk nicht darauf vertrauen,daß sein Gott in Notzeiten, also auch und gerade in Kriegszeiten ihm beisteht. Israel kämpfte mal wieder gegen ihren Feind,die Philister (1.Samuel, 4)Das Heer der Israeliten wurde vernichtend geschlagen: 4000 Mann fielen (4,3)"Warum hat der Herr heute die Philister über uns siegen lassen?" (4,3). Für die Israeliten war eben eine rein militärische Niederlage keine rein militärische, weil sie Gott als den Herren der Geschichte glaubten. Gott hat die Philister über sie siegen lassen, obgleich er doch ihr Gott ist. 
In der Leseordnung wird dabei der erste Vers weggelassen, der diese Niederlage noch problematischer werden läßt, denn da steht geschrieben: "Das Wort Samuels erging an ganz Israel." Die Lesung in der Messe beginnt dann erst mit dem darauf Folgendem: "Israel zog gegen die Philister in den Krieg." Der gesetzte Punkt zwischen diesen beiden Aussagen beseitigt nun nicht den Sinnzusammenhang zwischen diesen zwei Aussagen, daß, weil Gottes Wort durch den Propheten an Israel ergangen war, es gegen seinen Feind auszog. Gott war so doch mit ihnen- hatte er das nicht durch dies Prophetenwort angekündigt: Ziehet gegen den Feind, denn ich bin mit euch?  Wie konnte es dann aber zu dieser Niederlage kommen?
Das gläubige Israel wußte aber nun, was zu zu tuen war: Weil die Bundeslade, da wo Gott über den Cherubimen thront, nicht dabei war, konnten die Philister sie besiegen: "Wir wollen die Bundeslade des Herrn aus Silo zu uns holen; er soll in unsere Mitte kommen und uns aus der Gewalt unserer Feinde erretten." Als dann die Bundeslade hergebracht wird in das Lager, bricht großer Jubel aus: Jetzt ist Gott mit uns. Und die Philister fürchten nun das mit diesem Gott verbundende jüdische Heer.
"Weh uns! Wer rettet uns aus der Hand dieses mächtigen Gottes? Das ist der Gott, der Ägypten mit allerlei Plagen in der Wüste geschlagen hat." (V8) Als Polytheisten können die Philister auch an den mächtigen Gott Israels glauben als einen von vielen Göttern, der  aber als mächtiger zu fürchten ist. Die Philister ziehen dann- trotz ihrer Gottesfurcht- in den Kampf wider das israelische Heer.
Nun müßte es doch zur Wende in diesem Kriegsgeschehen kommen: Gott zieht jetzt mit in den Kampf wider die Feinde. Aber wie fürchterlich endet diese Schlacht. Israel wird geschlagen, 30.000 Mann fallen und die Philister erobern gar die Bundesade. So klagte nun Israel: "Fort ist die Herrlichkeit aus Israel, denn die Lade Gottes ist weggechleppt worden." (V22).  
Diese Geschichte paßt einfach nicht mehr in unser heutiges Verständnis von Gott, denn a) hat Gott nichts mit Kriegen zu tuen, er will nur, daß es keine gibt und b) läßt Gott nicht zu, daß die auf ihn Vertrauenden so bitter enttäuscht werden, daß insgesamt 34.000 Mann ihr Leben verloren und daß sie ihres Heiligtumes, da wo Gott für sie da ist, verlustig gingen.
Wie nun aber, wenn der Gott Israels und damit auch derGott Jesu Christi eben auch ganz anders ist als das Gottesbild, das wir uns so gerne von ihm ausmalen? Ist nicht der Verdacht erlaubt, daß die Kirche die Gotteslehre betreibt wie einen großen Domestikationsakt, daß wir aus ihm einen nur noch lieben Gott machen möchten, damit er uns nicht beunruhigt, daß wir so friedlich schlafen können? 

Montag, 20. Januar 2020

Zur Verteidigung des Gutmenschen durch die "Caritas"

Der Gutmensch ist in Mißkredit geraten, dieser Kämpfer des Lichtes gegen Dunkeldeutschland, gegen Rechts, gegen Islamphobie, gegen eben alles, was nicht politisch korrekt ist. Warum nur? Ist es nicht menschlich allzuverständlich, in den Spiegel schauen zu können, um sich sagen zu lassen: Gott sei es gedankt, daß ich kein Sünder und Zöllner (Verzeihung), kein Dunkeldeutscher, kein Rechtspopulist, kein Rassist, kein Negerkußesser, kein....bin? Gut wird man doch erst durch den Blick auf die Anderen, die nicht sind wie ich! Und die erdreisten sich jetzt, mir mein Gutmenschsein zum Vorwurf zu machen! 

Da muß natürlich die Caritas einschreiten: Caritas wendet sich gegen Verunglimpfung von "Gut-menschen"Der Begriff "Gutmensch" ist in den vergangenen Jahren überwiegend negativ benutzt worden und dadurch in Verruf geraten. Das will die Caritas mit ihrer neuen Jahreskampagne ändern. Wer Anderen Gutes tue, dürfe nicht verunglimpft werden"Für den Zusammenhalt in der Gesellschaft brauche es dringend "Gutmenschen", die Verantwortung für die Nächsten und die Gemeinschaft übernähmen und sich entschieden gegen die Herabsetzung und Diffamierung guten Handelns wehrten." Kath de 16.1.2020. 

Nur fragen wir uns nun, seit wann denn tuen diese Gutmenschen denn etwas Gutes? Ihre Hauptaktivität ist doch die Bekämpfung der Dunkeldeutschen, daß es eben keine Versammlungs- und Meinungsfreiheit für Andersdenkende geben soll. Oder sollen wir etwa glauben, daß die vorbehaltlose Unterstützung der Politik der offenen Grenzen der Bundesregierung etwas Gutes sein soll? Sicher, die Regierung freute sich über die vielen Regierungstreuen, aber das heißt noch lange nicht, daß dieser Massenimport von "Flüchtlingen" für unser Volk etwas Gutes ist. Dem Gutmenschen wirft man ja so vor, daß er unter der Maskierung des Guten eine antideutsche und somit ungute Politik unterstützt. 

Der Gutmensch setzt sich ja so gerade gegen den Zusammenhalt in der Gesellschaft ein, indem er sie spaltet in die Guten und die Anderen, die Dunkeldeutschen etc., die er dann bekämpft.Sie übernehmen gerade keine Verantwortung für die Gemeinschaft, indem sie durch die Masseneinwanderung von "Flüchtlingen" die Gemeinschaft gefährden, daß sie sich auflöst in diverse Parallelgesellschaften, die keine Einheit mehr bilden. Das Konzept der Multiethnisierung und Multikultivierung will ja gerade die Einheit unseres Volkes auflösen, daß es keine Gemeinschaft mehr gibt. Nein, der Gutmensch steht für das Nein zur Verantwortung für die Gemeinschaft, ja er kündigt sie ja selbst den Andersdenkenden gegenüber auf: Mit  "Rechten". "Politisch Inkorreten" rede ich nicht!  Ein schönes Beispiel gutmenschlicher Aktivität: Junge Freiheit am 14.Jänner 2020: AfD  Politiker erhalten ein Lokalverbot, fast schon ein alltägliches Ereignis. Die Gutmenschen wollen eben unter sich sein und dulden so Andersdenkende nicht einmal in einem Speiselokal neben sich im selben Raum.  


Sonntag, 19. Januar 2020

Der vergessene Lehrer Jesus Christus- oder warum sind wir Jünger?

Warum lesen wir in deutschen Übersetzungen des Neuen Testamentes stets von "Jüngern" Jesu, wenn doch der griechische Urtext wie auch die Vulgata die Überstzung mit "Schüler" viel näher legt? Daß Jesus selbst als Lehrer bezeichnet wird und daß er als solcher angesehen wird, kann auch nicht überlesen werden. Jesus lehrte. Sein Verhältnis zu seinen "Jüngern" war ein Lehrer-Schüler-Verhältnis. So stellt ein Lehrer Lehrerfragen, also er prüft damit, ob die Schüler das wissen, was sie zu wissen haben. Ein Lehrer frägt nicht: "Wann begann der 30 Jährige Krieg?, weil er das nicht wüßte, sondern er prüft so, ob seine Schüler in den Geschichtslehrstunden aufgepaßt haben. So frägt auch der Lehrer Jesus nie etwas, weil er etwas nicht wüßte. 
Stattdessen belehrt er sie. So heißt es bei Markus: Et docebat eos in parabolis multa, et dicebat illis in doctrina sua (4,2)= Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen, und sprach zu ihnen in seiner Lehre. Da lehrte Jesus also eine doctrina
Für Luther ist der Fiduzialglaube das allein Seligmachende. Zu solch einem Vertrauensglauben paßt nun das Lehren Jesu Christi nicht so recht. Lehren werden als wahr erkannt und so bejaht, würde man nur auf sie vertrauen, hieße das, das man nicht sicher ist, ob die Lehre wahr ist, aber man setzt seine Hoffnung darauf, daß sie wahr ist. Für den Protestantismus wie für die nachkonziliare Theologie gilt nun, daß die Lehre Jesu, sowohl das, was er lehrte und was die Kirche dann über ihn lehrte (die Christologie) als Ansammlung von Satzwahrheiten abqualifiziert wird, um stattdessen ein persönliches Vertrauensverhältnis zur Person Jesu als das Eigentliche des christlichen Glaubens herauszuschälen. 
So  gehört es heute zum guten Ton, das sogenannte instruktionstheoretische Offenbarungsverständnis abzulehnen, daß uns durch Gott Wahrheiten offenbart wurden, die in Aussagesätzen ausformulierbar sind, bis hin zur Entwickelung zu Dogmen, um stattdessen die Offenbarung als ein Inbeziehungsetzen Gottes mit uns Menschen zu deuten. Genaugenommen offenbart Gott nur sich als den uns Liebenden. Da ist dann kein Platz mehr für ein Lehren oder gar für eine Doktrin. Zu so einem Verständnis paßt dann der Jüngerbegriff. 
Luther hat dazu mit seinem Fiduzialglauben das Fundament gelegt, aber so gerade Jesus als den göttlichen Lehrer entwertet. Dabei wird dann aber auch ausgeblendet, daß schon Jesus Christus ein Aussagesatz ist, nämlich, daß Jesus der Christus ist und daß der christliche Glaube auf dies Fundament auferbaut ist, daß diese Aussage wahr ist. Im Glauben an Jesus verhalten wir uns nicht einfach zu einer Person vertrauend, sondern wir glauben, daß er der Messias, der Christus, der Sohn Gottes ist.   

Samstag, 18. Januar 2020

Irritierendes: Der neue Mensch als (vergessene?)Aufgabe

Aufgabe des Menschen, das ist eine vieldeutige Aussage. Meint es, eine, oder die Aufgabe für den Menschen, die er sich stellt bzw. die er gestellt bekommt oder soll der Mensch sich aufgeben, soll er aufgegeben werden? Ist der neue Mensch in diesem doppelten Sinne das Ziel der Aufgabe des Menschen? Der neue Mensch ist erstmal ein christlicher Begriff, wenn darunter verstanden wird, daß der Christ sein altes Gewand des Adams ablegen und sein neues in Christo anziehen soll.Eschatologisch wird sein alter zur Sterblichkeit bestimmter Leib verklärt werden zu einem nicht mehr der Sterblichkeit unterworfenen Leib. 
In Korinth wurde Paulus ja angefragt, wie denn ein ewiges Leben für uns Menschen möglich sein soll, wenn wir nicht nur als Seele sondern auch leiblich ewig leben werden, wo doch zu jeder Leiblichkeit konstitutiv die  Vergänglichkeit gehört. Paulus erwiderte, daß es auch eine nicht vergängliche Leiblichkeit gibt und in eine solche würde unser Körper nach der Auferstehung der Toten verwandelt werden. Vgl: 1.Kor. 15. Also kennt Paulus zwei Vorstellung der Überwindung des Alten Menschen, des adamitischen Menschen, die seiner Neuwerdung durch den Glauben und die der Wandlung seines Körpes zur Unsterblichkeit. 
Eine Vorausetzung ist für diesen ganzen Vorstellungskomplex wesentlich, daß der Mensch, so wie er ist, nicht in Ordnung ist. Der Mythos vom Sündenfall Adams und Evas ist dafür die gewichtigste Erklärung, daß der Mensch auf Erden sich immer schon als irgendwie verfehlt und von sich entfremdet vorkommt, daß er, geboren sich schon zum Sterbenmüssen verurteilt weiß, daß ihm dieses Schicksal als etwas Widernatürliches erscheint. Gerade die populäre Vorstellung vom Sensemann als dem Bringer des Todes zeigt das ja an, daß der Tod so als etwas extern Gewirktes erscheint, daß er nicht aus dem Leben kommt als irgendein Keim des Todes im Leben angelegt, sondern der Tod nimmt dem Menschen sein Leben in der Gestalt des Sensemannes.  
Ist nun aber die Aussage, daß der Mensch, so wie er sich selbst vorfindet, nicht in Ordnung, entfremdet von sich selbst lebend,selbst schon eine religiöse Aussage, oder ist die Religion eine Antwort auf eine solche vorreligiöse Selbstwahrnehmung? Es könnte gesagt werden, daß das Gesetz Gottes im Gewissen des Menschen präsent, die Erfahrung hervorbringt, daß der Mensch dem Gesetz Gottes, das er bejaht, nicht Genüge tuen kann und so sich als Erlösungsbedürftiger erfährt. So die Konzeption Paulus im Römerbrief. Der neue Mensch ist dann der aus dem Hl.Geist Lebender, der so den Alten Adam hinter sich läßt. 
Der neue Mensch im Glauben ist so die Aufgabe der christlichen Existenz, die ihren Anfang in der Taufe hat. Nur kann es schwerlich bestritten werden, daß jetzt, 2020 Jahre nach der Geburt des Erlösers von diesem "neuen Menschen" im Glauben wenig zu bemerken ist, abgesehen von den wenigen Heiligen. Oberflächlich betrachtet ist auch der Mensch der christlichen Religion eher dem Alten Adam treu geblieben. Das war sicher einer der Gründe, daß nun das Projekt des neuen Menschen die Aufklärung zu ihrer Aufgabe erklärte. Was die christliche Religion und die Kirche nicht schaffte, das soll nun die aufklärerische Bildung hervorbringen, den vernünftig sein Leben gestaltener Mensch. Das Pathos der aufklärerischen Philosophie wird so verkannt, sieht man in ihr primär nur die religionskritische Seite und nicht, daß sie die Religion (hegelisch) gesprochen aufheben wollte, indem sie die Erlösungshoffnung, den verheißenden neuen Menschen nun als menschliche Aufgabe ansah. Das implizierte aber auch, daß der jetzige Mensch sich aufgeben sollte, um zum Vernunftmenschen sich zu bilden. Als dann dies aufklärerische Bildungskonzept politisch wurde, da erwuchs daraus die politische Revolution  der Vernunft, die Französische und später die Russische. Der Glaube an die Möglichkeit des neuen Menschen beflügelte so die französischen wie die russischen Revolutionäre. In der Postmoderné ist dieser Revolutionstraum desillusioniert ad acta gelegt, aber auch die christliche Verheißung des neuen Menschen. 
Der christliche Gott in der Postmoderne reduziert sich auf das Jasagen zum Menschen, so wie er ist. Er ist die bedingungslose Liebe, die den Alten Adam Alter Adam sein läßt, weil Gott ihn ja so, wie er ist, bejaht. Die Aufgabe des neuen Menschen drängt so das organisierte Christentum an die Ränder seiner Institutionen, etwa an charismatisch orientierte Christenvereinigungen, wie sie jetzt besonders in dem Augsburger Gebetshaus sich organisiert. Es sei an die Mehr-Konferenzen erinnert.
Was bleibt so von der Aufgabe des Menschen, ein neuer Mensch zu werden? Die transhumanistische Bewegung nimmt nun diese Aufgabe in sehr eigentümlicher Weise wahr, indem sie das Konzept der Cyborgisierung  des Menschen vertritt. Das paßt in unser materialistisch denkendes Zeitalter, daß der Mensch sich durch Technik perfektioniert, nein überwindet. Aber noch so gewagte Mensch-Technik-Synthesen erschaffen dem Menschen keine neue Seele oder ein neues Herz, sodaß er doch auch als Cyborg der Alte Adam bleiben wird. 
Sollte so die Hoffnung auf den neuen Menschen aufgegeben werden, oder die Erfüllung dieser Verheißung auf das Jenseits verschoben werden, da auch wir Christen auf Erden Alte Adämer bleiben trotz des christlichen Glaubens? Oder sollten wir einfach nur einräumen, daß es nur wenigen Christen gelang und gelingen wird, den Alten Adam in sich zu überwinden, wie es schon Dostojeweskijs Großinquisitor sah? Schwer respondierbare Fragen!
Selbst Nietzsches Hoffnung auf den Übermenschen als dem Überwinder des Menschen lebt noch von der christlichen Verheißung des neuen Ménschen. Was wird aber aus uns Menschen, wenn wir diese Aufgabe, uns zu überwinden, gar nicht mehr als Aufgabe annehmen wollen, weil wir noch so bleiben wollen, wie wir als Kinder Evas sind?
Wenn nun die Frage nach einem Spezificum des Abendlandes, der europäischen Kultur aufgeworfen wird, dann könnte respondiert werden, daß es das Projekt, die Aufgabe des neuen Menschen ist. Die Entwicklungsdynamik des Abendlandes generiert sich aus dem Hoffen auf den neuen Menschen. Selbst da noch, wo die christliche Religion aufgegeben wurde, bei Feuerbach und Marx, aber auch bei Nietzsche wurde an dem Projekt des neuen Menschen nicht nur festgehalten, vielmehr sollte die christlich religiöse Gestalt aufgelöst werden, um diese Aufgabe zu realisieren als humanistisches oder revolutionär politisches Programm oder als ein Züchtungsprogramm. (Vgl dazu: Slotderijk; Regeln für den Menschenpark)  "Der Untergang des Abendlandes" wäre dann die Aufgabe dieser Aufgabe.  

Freitag, 17. Januar 2020

Kann die Moratheologie rein vernünftig begründet und durchgeführt werden? kurz und bündig

Früge man ganz simpel, was denn das Ziel der Moraltheologie sei, so müßte ganz simpel respondiert werden, daß es die Lehre ist, wie der Mensch zu leben hat, damit er gottgefällig vor Gott ist. Kann nun aber das Gottgefällige durch rein vernünftiges Denken erfaßt werden?
Das setzte voraus, daß
a) Gott so vernüftig ist, daß nur Vernunftgemäßes und nichts anderes von uns Menschen will und
b) der Mensch so vernünftig ist, daß er das Vernunftgemäße selbst erkennen kann und
c) so Gott nicht seinen Willen als Gestz und Gebot offenbaren bräuchte.

Nur, Gott ist als Freiheit zu denken; er könnte so auch Nichtvernünftiges vom Menschen fordern als das ihm Wohlgefällige. Zudem hat Gott doch selbst erst bestimmt, was vernünftig und was so unvernünftig ist, denn es kann ja kein Vernünftigsein unabhängig von Gott geben, also unabhängig von seiner Dezision. Was vernünftig ist, ist so erst durch Gott. (Vgl dazu Wilhelm Ockham)
Das Ziel, das vernünftiges menschliches Denken erreichen kann, ist eine Lehre vom guten Leben für alle Menschen, worin dies gute Leben besteht und wie das für alle erreichbar sei. Aber ob damit auch schon ein Gott wohlgefälliges Leben erreicht werden würde, kann das vernünftige Denken nicht beweisen.

Donnerstag, 16. Januar 2020

Kurz und Bündig:Zum Kampfe wider den Zölibat

Wer Hermann Hesses "Steppenwolf" gelesen hat,der weiß, daß das bürgerliche Leben den Außerbürgerlichen , die Steppenwolfexistenzen braucht, um nicht zu erstarren. In früheren Zeiten sorgte der Nachtwächter dafür, daß alle Stadtbürger ruhig schlafen konnten, weil der Nachtwächter wachte. Die christliche Religion  seit ihren Anfängen bedurfte immer der radical Jesus Nachfolgenden, im wörtlichen Sinne der mit ihm Ziehenden und dann der Nonnen und Mönche und der Weltpriester, die in ihrer nichtbürgerlichen Existenz den Sauerteig des Christentumes  bilden. Ohne  diese nichtbürgerliche Existenz, die eben nicht eine in Sphären aufgeteilte ist, in die des Berufes, der Familie und des Staatsbürgers, verliert die christliche Religion ihre Lebendigkeit, droht sie in der Bürgerlichkeit sich aufzulösen. Gerade das zölibatäre Leben in seiner Nichtbürgerlichkeit ist so das Lebenselexier der christlichen Religion, ihr Herz, aus dem dann auch das bürgerliche Christentum lebt, aus seiner Ausstrahlkraft.

Mittwoch, 15. Januar 2020

Zum Kampfe gegen das Amtspriestertum- Luther wird aufgewärmt

Wer meinte, das katholische Reformlager beabsichtigte nur  einen Kleiderwechsel für die Kirche, damit sie modisch überkleidet, besser bei den modebewußten Zeitgenossen ankäme, der verkennt leider, wie grundlegend die Kirche revolutioniert werden soll. Mit der evangelischen Kampfparole des Priesterumes aller Gläubigen soll nun die  hierarchische Struktur der Kirche angegriffen werden. Kath de titelt dazu: Warum die Taufe eine "Weihe zum Priestertum" ist. Dazu wird dann geschrieben: Durch die Taufe werden Menschen nicht nur in die Kirche eingegliedert, sondern sie erlangen auch Anteil am gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen. Die Taufe lasse sich demgemäß auch als Weihe verstehen, so Autor Fabian Brand. Er wünscht sich – gerade in Zeiten der Krise – eine Neuentdeckung dieses gemeinsamen Priestertums.

Was bedeutet denn nun dieser Begriff? Wikipedia gibt dazu knapp aber zutreffend diese Auskunft:
"In den evangelischen Landeskirchen bedeutet er vorrangig, dass alle Gläubigen unmittelbar zu Gott sind und dass das (unverzichtbare) öffentliche Predigtamt (Pastor, Pfarrer) keinen Weihestand konstituiert."
In der römisch-katholischen Kirche wird seit der Dogmatischen Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Kirche Lumen Gentium 1964 ebenfalls ein „gemeinsames Priestertum der Gläubigen“ gelehrt, das sich darin äußert, dass „sie in allen Werken eines christlichen Menschen geistige Opfer darbringen und die Machttaten dessen verkünden, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat“. Dieses Priestertum unterscheide sich aber vom hierarchischen Priestertum „dem Wesen und nicht bloß dem Grade nach“ (Lumen Gentium, 10).

Die Katholische Kirche hält eben daran fest, daß das Wesen des Priestertumes das Gott Opferdarbringen ist, sodaß gilt, wo kein Opferdienst ist, da ist kein Priesterum. Daraus erklärt sich dann auch der wesentliche Unterschied zwischen dem Opferdienst der Laien und dem des Priesters. Nur der geweihte Priester kann das Meßopfer  Gott darbringen, dazu befähigt ihn die Priesterweihe. Das Taufsakrament befähigt dazu nicht. Aber auch der Getaufte und Nichtgeweihte kann geistige Opfer darbrigen und so sein Laienpriestertum ausüben.

Luther schuf nun mit seiner Verneinung des Meßopfers und seiner Umformung der Eucharistie zu einer reinen Abendmahlsfeier, also einem heiligen Essen das Priestertum ab. In allen Luther hierin folgenden Kirchen gibt es so keine Priester mehr, weil es kein Meßopfer mehr gibt. So gibt es aber auch kein Priestertum aller Gläubigen, weil auch die nach Luther kein Opfer mehr darzubringen haben, da Jesus Christus dies zur Genüge getan hätte. Wenn Luther so dennoch vom Priestertum aller Gläubigen spricht, dann nur in einer polemischen Intention gegen  das Amtspriestertum der Kirche. So, und nur so konnte Luther das Fundament einer sich demokratisch aufbauend verstehender "Kirche" werden.

Was macht nun der Artikel aus dieser klaren Angelegenheit? Er vergißt einfach, daß das das Priestertum Konstituierende der Opferdienst ist, vergißt so auch den wesentlichen Unterschied zwischen dem Amtspriestertum und dem Laienpriesterum, um dann ganz dem demkratischen Geschmacke nach mehr Demokratie in der Kirche einzufordern. Konkret liest sich das so: 
"Wenn die Gläubigen mit dem Priester interagieren, dann tun sie dies auf Augenhöhe." Aber diese gleiche Augenhöhe ist eben die demokratisch egalistische Versuchung, der schon die Rotte Korach (4.Mose 16) erlegen ist. (Vgl dazu: mein Buch: Der zensierte Gott) Es wird dabei in unzulässiger Weise die Wesensdifferenz ausgeblendet. Zudem, was soll eine Rede über das Priestertum, wenn dann das Wesentliche des Priestertumes, der Opferdienst mit keinem Worte erwähnt wird? 
Der Text gleicht eher einer Rede eines Vereinsmitgliedes, der den Vorstandsschaften seines Vereines den Vorwurf macht, zu selbstherrlich den Verein zu regieren, statt daß alle gemeinsam das Vereinsleben gestalten. Nur, die Kirche ist kein Verein, sondern eine von Gott geordnete Institution hierarischer Verfaßtheit, dessen Herr Jesus Christus selbst ist. 
  

 

Dienstag, 14. Januar 2020

Kurz und bündig: Die Kirchenkrise als Gotteskrise?

Eine Frage muß sich jeder nachdenkliche Theologe angesichts des jetzigen Zustandes der Kirche stellen: Wie ist es möglich, daß die Kirche als Leib Christi in einen so desolaten Zustand geraten konnte?Anthropozentristisch gestimmt können wir nur menschliches Tuen und Unterlassen als Ursache denken, aber könnte das Elend der Kirche nicht noch viel tiefgründiger sein, daß Gott sich zurückgezogen hat von seiner Kirche? Hat Gott nicht auch im Alten Bund, wenn das erwählte Volk sich von íhm abgewandt hatte, auch sich von ihm abgewandt? Wie konnte es denn zur Katastrophe der Exilierung kommen (586 v Chr), wenn Gott sich nicht abgewandt hätte von seinem Volke, ja vielmehr er es durch die Exilierung straffte. 
Gibt es einen triftigen Grund zu glauben, daß Gott im Neuen Bund nicht mehr strafft, daß er seinem Volke nun alles durchgehen läßt? Ja einen, daß er Heil der Menschen will und daß er dies durch die Kirche auch und gerade durch das Mitwirken von Menschen, so kann er nicht die Kirche so weit zu Grunde gehen lassen oder richten, daß sie diese Aufgabe nicht mehr erfüllen kann.
Aber daß Gott einfach immer nur seine Kirche liebt und ihr alles durchgehen läßt, das ist nicht praktizierte Liebe Gottes! Erleben und erleiden wir so nun den Zorn Gottes über seine Kirche in dieser Kirchenkrise? 

Montag, 13. Januar 2020

Die Taufe als Einstieg in eine multikulturelle Existenz

Der Kampf um eine neue Kirche, da die Katholische (post)modernen Menschen als nicht mehr vermittelbar und als unzumutbar empfunden wird, geht voran, nicht nur auf dem "synodalen (Irr)Weg. Bahnbrechend ist da der Umdeutungsversuch des für das Seelenheil wichtigsten Sakramentes der Taufe durch den Standpunktkommentar auf Kath. de am 10.Jänner 2020. 
Der Kampf um dies Sakrament währt nun schon fast ewig, könnte man sagen, besondere Brisanz erhielt er aber in der Zeit der Reformation, als der radicalere Teil der Reformationsbewegung die Kindertaufe zugunsten einer Mündigentaufe abschaffen wollte, im 20. Jahrhundert engagierte sich der wohl einflußreichste evangeische Theologe, der Reformierte Karl Barth für die Mündigentaufe. All diesen Versuchen ist eines gemeinsam, daß die Erbsündenlehre der Kirche reprobiert wird, sodaß gemeint wird, daß ungetauft Verstorbenen, zumindest wenn sie minderjährig stürben, kein Nachteil daraus entstünde.  Zumeist ist die Kritik der katholischen Tauflehre und Taufpraxis damit verbunden, daß dies Sakrament nicht mehr als Gnadenmittel, als göttliche Gnade Vermittelndes begriffen wird, sondern primär als eine Selbstverpflichtung zu einem christlichen Lebenswandel.
In diesem Sinne verfährt auch dieser Standpunktkommentar:Die Taufe – das Faszinosum des christlichen Glaubens 

Die Zentralaussage lautet: "Radikal gesprochen reißt die Taufe die Menschen aus ihren familiären, nationalen, kulturellen und anderen menschlichen Identitätszuschreibungen und schenkt eine neue Art von Kindschaft durch Gott, welche jede menschen- oder naturgemachte Identitätsschublade sprengt. Durch die Taufe fliegen die Fenster aus dem Haus der menschlichen Enge und frische Luft zieht durch." Man vergleiche diese Aussage mit dieser (möglichen): "Radical gesprochen reißt die Mitgliedschaft in einer NGO ihre Mitglieder aus ihren familiären, kulturellen und nationalen Identitätszuschrebungen  und schenkt ein neues Menschseinverständnis, das jede familiäre, kulturelle und nationale Identität sprengt, indem es das Mitglied humanistisch universalistisch bestimmt. 
Der einzige Unterschied ist der, daß ich einmal durch die Gotteskindschaft, das andere mal durch einen universalistischen Humanitarismus aus den dem Menschen eigene Lebensordnung der Familie, der Nation und der eigenen herausgerissen werden soll. Also, die Taufe dient dazu, Menschen zu in den Zeiten der Globalisierung und der Auflösung der Schöpfungsordnungen Gottes, der der Familie und der Ehe, der der Nation und des Nationalstaates lebensfähigen Menschen umzuformen, die eben außerhalb dieser Schöpfungsordnungen leben sollen. 
Vom eigentlichen Sinn des Taufsakramentes bleibt so nichts erhalten, indem die Taufe nun nur noch als die Verpflichtung zu einem multikulturellen Lebensstil in der sich globalisiernden Welt umgedeutet wird. Zudem wird der katholische Grundsatz der Gnadenlehre, daß die Gnade die Natur nicht zerstört, sondern vollendet in sein Gegenteil verkehrt: Jetzt soll nämlich gelten, daß die Gnade der Taufe den Getauften aus den natürlichen Lebensordnungen herausreißt, zumal diese dann auch nur noch rein negativ beurteilt werden, als menschliche Enge ohne frische Luft. Hier spricht das Herz der Multikulifans. Das "erinnert mich an sehr viele Glaubensgespräche, die ich in den vergangenen Jahren mit meinen jüdischen und muslimischen Freunden in Jerusalem führen durfte." So stellt sich der Autor dieses Standpunktkommentares selbst als gelungenes Beispiel multikultureller Existenz vor, der die Enge von Familie, Volk und eigener Kultur hinter sich gelassen habend dialogisch lebt. Dazu muß dann aber faktisch die  eigene religiöse Heimat (die Katholische Kirche mit ihrer Taufsakramentslehre) aufgegeben werden, die Tauflehre zum Ermöglichungsgrund multikulturellen Lebens umgeformt werden.

Sonntag, 12. Januar 2020

Alles umsonst- auch das Reich Gottes und das ewige Leben?

Es gibt Discotheken, wo Türsteher den Zutritt zu dieser Discothek regeln. Es reicht eben nicht aus, einfach das geforderte Eintrittsgeld zu bezahlen, es werden die Gäste nach welchen Kriterien auch immer selektiert: die einen dürfen eintreten, andere nicht. In eine Disco zu gehen, in der jederman Einlaß gewährt wird, zahlt er nur, was ist das schon im Vergleich zu einer, wo nur die vom Türsteher Erwählten der Zutritt gestattet wird: Ich war da, wo nicht jeder rein kommt!, kann dann im Freundes- und Bekanntenkreis dann erzählt werden. 
Und dann kommt es noch auf den Preis an. Als Konsumenten sind wir dazu erzogen worden zu glauben, daß teure Produkte einer angesehenen Marke qualitativ besser sind als das selbe Produkt, das viel billiger angeboten wird. So schwören viele darauf, daß "Red Bull" besser sei als die vielen Nachahmeprodukte, die weit kostengünstiger sind, und der Christstollen in einer Bäckerei gekauft ebenso weit besser als ein Christstollen aus einem Verbrauchermarkt sei, was ja schon an dem höheren Preis ablesbar sei. Sicher spielt hierbei die Einbildungskraft eine große Rolle: Weil ich erwarte, daß das Originalgetränk "Red Bull" besser mundet als die vielen Billigkopien, schmeckt es mir dann auch besser.  
Aber was hat das für Folgen für die Verkündigung vom Reich Gottes und dem ewigen Leben? Traut man der heutigen Verkündigung, dann ist das ewige Leben, bzw. der Eintritt ins Reich Gottes ein Umsonstangebot Gottes für jedermann. In der heutigen Theologensprache heißt das dann, daß Gottes Liebe bedingungslos jedem gälte. Der Begriff der Liebenswürdigkeit, daß man der Liebe auch würdig sei, ist aus dem Denken der Theologie und Verkündigung verschwunden. Wenn aber jemand auf keinen Fall ewig in der ewigen Gemeinschaft  mit Gott leben möchte, wer also sein Nein zu diesem göttlichen Umsonstangebot spricht, den drängt der Umsonstanbieter Gott aber natürlich sein Angebot nicht auf. Das erscheint heutzutage als einzig vorstellbarer Grund, warum einer nicht in das ewige Leben eingeht.
Daß diese Redeart  mit der Lehre von der Gnade nichts zu tun hat, ist offensichtlich. Denn die besagt, daß Gott durch die Gnade des Taufsakramentes uns die Eintrittskarte in das ewige Leben schenkt, daß die Taufe das Eintrittsbillet für den Himmel ist.  Als Jesus in seiner Bergpredigt lehrte:"Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen." (Mt 5,20)muß er wohl den Willen seines Vaters völlig falsch verstanden haben, zumal ja die Aussage, daß die Gerechtigkeit der Schriftgeehrten und Pharisäer nicht ausreiche als Billet für das Reich Gottes doch auch antijüdisch, wenn nicht gar antisemitisch ist nach unserem heutigen Zeitgeistchristentum.  
Aber was ist denn mit denen, die nicht ins Reich Gottes eingelassen werden. Hier stehen wir vor einem der größten Tabuisierungen in der nachkonziliaren Kirche. Das Evangelium sei eine rein frohmachende uns vor aller Angst befreien wollende Botschaft, sodaß jede Art der Predigt über die Hölle nichts mehr zu suchen hat in der kirchlichen Predigt und im Religionsunterricht. Daß Jesus Christus das ganz anders praktizierte, Der Herr sprach so von der Hölle: "Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein; denn weder sterben wird dort der Wurm, noch auch das Feuer erlöschen." (Mk 9,43) Für die die Hölle Erledenden wäre also ihr Tod eine Erlösung, aber sie können in der Hölle sich nicht der Hölle durch den Tod entziehen. (Hier wird dann der Tod als einfache Nichtung des Lebens verstanden, sodaß es kein Ich mehr gibt, das sein Todsein als seinen Tod erleiden könnte.)
Aber wenn die Hölle nicht mehr die Alternative zum ewigen Leben mit Gott ist, was ist dann, wenn jemand nicht in das Reich Gottes aufgenommen wird? So eigentümlich es auch klingt, daß selbst in der Kirche sich Epikur gegen die christliche,philosopisch platonisch fundiert durchgesetzt hat, daß es meinen Tod gar nicht geben kann, denn wen Ich bin, ist der Tod nicht und wenn der Tod ist, Ich nicht mehr bin.So fürchte, wer seinen Tod fürchtet, etwas, was es für ihn gar nicht geben kann. Vulgarisiert heißt das dann, daß der Tod der ewige Schlaf ist, aus denn dann nie mehr ein Morgenwecker uns herausreißen wird: Zeit zum Aufstehen. Und mancher Zeitgenosse mag diesen ewigen Schlaf ohne Albträume und ohne Morgenweckruf als erquicklicher empfinden als ein ewiges Leben in einer Gottesgemeinschaft, von der er sich schon auf Erden nichts versprach und so auf jedes religiöse Leben verzichtete.  
Die Verheißung eines ewige Leben, eines Lebens im Reiche Gottes wird so als Umsonstdienstleistung Gottes vorgestellt entwertet, indem es eben als umsonst vorgestellt wird und weil die wahre Alternative, die des Seins in der Hölle verdrängt wird.  Wenn dann noch die Vorstellung ewiger Schlafruhe als Alternativangebot präsent ist, wozu soll dann die Hauptsorge für uns sein: Werde ich in das Reich Gottes eingehen, in das ewige Leben oder nicht? 

Samstag, 11. Januar 2020

Was alles nicht mehr gesagt werden darf- gerade an Universitäten

Wer käme auf die Ides, daß Augen,die nicht sehen können, die also ihren Zweck nicht erfüllen können, nicht als blind und somit als kranke Augen bezeichnet werden dürfen, weil das einen Blinden diskriminiere? Ja, es wäre ein Ausdruck einer Phobie vor Blinden, Blindheit als Krankheit zu bezeichnen. Der Rat, einen Augenarzt zu konsultieren, wäre gar moralisch verwerflich, weil hier das Blindsein des Blinden nicht akzeptiert würde. 

Wer nun meint, das wären Abstrusitäten, der irrt sich aber. Eine Theologiedozentin sprach zwar nicht über die Krankheit der Blindheit, bezeichnete aber die Homosexualität als Krankheit. Hält man sich die natürliche Bestimmung der Sexualität vor Augen, die der Hervorbringung von Nachkommen, dann ist eine angeborene Ausrichtung der Sexualität, die die Erfüllung dieses Zweckes verunmöglicht als krank zu beurteilen. Der mit der gelebten Sexualität verbundende Lustgewinn ist ja nicht selbst der Zweck der Sexualität, sondern dient nur der Motivation zur Praktizierung der Sexualität.

Aber in der Theologischen Fakultät Fribourg sieht man das ganz anders:  "Nach Homophobie-Verdacht: Fakultät setzt Kurs von Theologin aus." "Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass in Fribourg eine Theologie-Dozentin Homosexualität als "krank" bezeichnet haben soll. Nun wurde ihr Kurs zu "Christlicher Sexualethik" ausgesetzt. Doch die Theologin kann weiterhin an der Fakultät lehren." Kath de am 10.Jänner 2020. Die Dozentin darf also weiter lehren, nur nicht mehr über das Gebiet der Sexualität.So fing alles an: "2019 hatte ein anonymer Beitrag in der Studierenden-Zeitschrift "Spectrum" die Theologin der Homophobie bezichtig. Die Universität nahm die anonyme Denunziation ernst, untersuchte den Fall mit dem Ergebnis, daß wohl kein Fall von Homophobie vorläge, aber die Äußerungen der Dozentin umstritten seien, sodaß sie zwar weiter lehren dürfe, das wäre nicht der Fall, wenn sie sich wirklich homophob geäußert hätte, aber sie darf nicht mehr über das Gebiet der Sexualität dozieren, dafür sei ihre Aussage zu strittig. Denn einige der Studenten "hätten sich an den Aussagen der Dozentin gestört, andere nicht." 

Merke: Was einige Studenten stört, darf nicht gelehrt werden, denn das Stören ist unerlaubt, wenn die sich gestört fühlenden Studenten politisch korrekte sind, die so ein Anrecht darauf haben, nichts an einer Universität gelehrt zu bekommen, was ihrer Ideologie widerspricht. Das gilt auch so für die theologische Fakuläten!


 


 

Donnerstag, 9. Januar 2020

Ist die Katholische Kirche noch die wahre?

"Die meisten christlichen Kirchen, mit Ausnahme der orthodoxen Kirchen, sind so von Liberalismus und Säkularismus zersetzt, dass sie aufgehört haben, wirkliche Kirchen zu sein. Heute befinden wir uns in einer großen Schlacht zwischen der westlichen Gesellschaft und dem Christentum."  Wer das sagt und dann noch den Papst unter Häresieverdacht stellt, der hat keinen Platz mehr in der Kirche Papst Franziskus."Schottland: Bischof exkommuniziert drei Eremiten"Kath net am 9.Jänner 2020. 
Wenn ich meinte, daß die Katholische Kirche aufgehört hätte, die wahre, die wirkliche Kirche zu sein, mit welcher Begründung könnte ich dann noch ein Glied dieser Kirche sein wollen? Daß die Kirche seit dem 2.Vaticanum vom Liberalismus und Säkularismus unterspült wird, das ist nicht übersehbar und kann auch nicht wegdiskutiert werden. Nur, hat sie damit schon aufgehört, die wahre Kirche zu sein? Wenn ihr Haupt der lebendige Herr Jesus Christus ist, wie könnte da der ganze Leib aufhören, Jesu Christi Kirche zu sein?  
"Kölner Weihbischof: Jesus ist sauer auf Kirche in Deutschland. Wie fühlt sich Jesus angesichts des Zustands der Kirche in Deutschland? Er ist sauer, glaubt Kölns Weihbischof Ansgar Puff – und kritisiert, dass die Kirche hierzulande "nur Blätter" und keine Früchte hervorbringe." Katholisch de am 9.Jänner 2020. Der Herr ist "sauer" auf seine Kirche, weil sie die seinige ist und deshalb nur macht er ihr ihren jetzigen Zustand zum Vorwurf. Ja, die "große Schlacht zwischen der weltlichen Gesellschaft und dem Christentum" findet mitten in der Kirche, gerade in ihr statt. Denn die Glieder der Kirche leben noch in dieser Welt und so drängt die Welt auch immer in die Kirche ein, um sie von innen her zu zerstören. Die Einsicht, daß die Kirche auf Erden eine kämpfende Kirche und noch nicht die triumphierende ist, darf ja nicht so verstanden werden, als stünde der Feind nur außerhalb der Mauern der Kirche, um von außen sie dann zu bekämpfen. Sind denn nicht alle Häresien in der Kirche von Gliedern der Kirche  kreiert worden, bis daß sie dann im Extremfall exkommuniziert worden sind?  
Der sich so modernistisch liberal gebende Papst läßt hier nun das praktizieren, was den Liberalismus auszeichnet, seine Intolleranz gegen alle conservative und traditionalistische Kritik.  
    

Ein revolutionärer Vorschlag zum Kampfe gegen den Zölibat für den "synodalen Irrweg"



Ein revolutionärer Vorschlag zum Kampfe gegen den Zölibat für den "synodalen Irrweg"

Da wir Gläubigen ja nun permanent aufgefordert werden, uns irgendwie in den "synodalen Irrweg" einzubringen, kreativ und für alles offen,  aber andererseits die Ergebnisse dieses Kreativdialoges schon fixiert sind, zumindestens im Kern: die Abschaffung des Zölibates, die Liberalisierung der Morallehre der Kirche mit dem Schwerpunkt der zu bejahenden ausgelebten Homosexualität und die Demokratisierung der Kirche, und evtl. die Einführung des Frauenpriestertumes, braucht dieser Irrweg nur noch neben den schon sattsam bekannten Begründungen für diese Alt68er Forderungen noch ein paar originellere, zeitgemäßere Begründungen.
Hier mein revolutionärer Vorschlag für den Kampf wider den Zölibat:
Die Klimakatastrophe, von uns Menschen allein verschuldet, wird auch durch den gelebten Zölibat verschuldet. Denn die armen Männer und Frauen, die zölibatär leben, nicht nur als Priester, sondern auch als Klosterinsassen,  unterdrücken so ihren Sexualtrieb, sodaß die so aufgestaute Sexualenergie die so Lebenden "erhitzt" und das führt mit zur katastrohalen Erderwärmung.
Der spezifische Beitrag der Kirche  gegen die Klimakatastrophe ist so die Abschaffung des Zölibates, nicht nur für Priester sondern auch für die Klöster. Hier muß endlich auch der Forderung nach der Geschlechtergerechtigkeit Genüge getan werden, denn auch die Frauen im Klöstern leiden unter dem Zölibat.Wegen dieses Zölibates gibt es ja auch kaum noch Nachwüchse bei den Klöstern. 
Es dürfte ein Leichtes sein, von renomierten Umweltschuinstitutionen ein wissenschaftlich fundiertes Gutachten über die umwelt-schädigenden Folgen des Zölibates zu erstellen, bei entsprechender Bezahlung.
Zudem: Eine Renaissance des Klosterlebens ist dann zu erwarten, wenn jeder Klosterinsasse seinen Lebensabschnittspartner mit in seine "Zelle" nehmen dürfte für ein zeitgemäßes Kloster-leben.Selbstverständlich dürfen dabei homosexuelle und lesbische Paare nicht diskriminiert werden im Geiste der neuen zeitgemäßen Sexualmorallehre der Kirche- und das alles für den Kampf gegen die Klimakatastrophe! Kann daran gezweifelt werden, daß dies Reformpogramm mit Begeisterung auf dem "synodalen Weg" aufgenommen werden wird?