Dienstag, 7. Januar 2020

Verdrängte Wahrheiten: So darf Gott nicht handeln!

Gott spricht so zu David, dem König Israels: Und ich war mit dir, wohin du auch gingest, und tödtete alle deine Feinde vor dir, und ich habe dir einen Namen gemacht, wie der eines Großen,die auf Erden gefeiert werden. (1. Chronik, 17,8) Das "und ich habe" wird wohl nicht rein addidativ zu lesen sein, sondern eher als:somit habe ich dir...Aber das Kernproblem ist doch ein anderes: Wie kann der Gott, der die Liebe ist, Menschen töten, auch wenn sie die Feinde des von ihm erwählten Volkes und seines Königs sind? Oder sollte geurteilt werden, daß Gottes Liebe zu dem König David dazu führte,daß er die Feinde des Königs tötete?
Nur, ist Gott nicht ein alle Menschen Liebender,weil alle Menschen seine Geschöpfe sind? Sind dann eventuell die, die Feinde des Königs David wurden, weil sie Feinde Davids waren, aus dieser Allmenschenliebe Gottes herausgefallen?  Oder ist es einfach so, daß Gott nur sein erwähltes Volk liebt und somit die anderen nicht?
Gott,so wie er dem Leser hier vorgestellt wird, kann Menschen zum Problem werden, wenn das hier Ausgesagte ernst genommen wird, nicht ad hoc als eine  primitive vorchristliche Gottesvorstellung ad acta gelegt wird. Es kann Menschen geben, die will Gott töten und die tötet er dann auch! Gott kann sie auf Erden töten oder im Endgericht zum ewigen Tod verurteilen. Kann der Mensch etwas unternehmen, daß er nicht in den Augen Gottes ein so zu Tode Zuverurteilender wird? Das wäre eine genuin religiöse Frage, eine wirklich seelsorgerliche. Pointiert formuliert: Gott wurde selbst Mensch, damit wir auf diese Frage eine klare  Antwort von Gott selbst bekommen. 
Zu was mutiert aber die Verkündigung Jesu Christi, wenn es gar keinen Gott mehr gibt, der zürnt und der so auch Menschen tötet, zum ewigen Tod verurteilt? Dann verwandelt sich Gott zu einem reinen: "Ich habe Euch alle lieb Gott", sodaß wir mit dem Kirchenlehrer des 20. Jahrhundertes, Willy Millowitsch singen können, daß wir alle zwar kleine Sünderlein seien, aber  doch alle in den Himmel kämen. Dieser Liebesgott bereitet uns so gar keine Probleme mehr, ja im praktischen Leben brauchen wir auf ihn keinerlei Rücksichten zu nehmen, da er ja zu uns nur das Eine zu sagen hat: Euch alle hab ich lieb! So kann es keine Feinde, keine Menschen geben, denen Gott zur Gefahr werden könnte.Nein, stattdessen setzen wir lieber Gott auf die Anklagebank, warum er denn als die Liebe es zulasse, daß so viele von ihm Geliebte auf Erden so viel zu erleiden haben. Wie kann Gott es nun schaffen, daß wir ihm gnädig sind, daß wir ihm die Übel der Welt nicht übelnehmen?
Das ist eine wahre Gottesrevolution, daß Gott zensiert wird zum bloßen Liebesgott,  der für uns so ob seiner indifferenten: "Ich hab Euch alle lieb!" zu einem für uns gleichgültigen Gott wird.      

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