Sonntag, 9. Februar 2025

Löst sich nicht nur die Kirche auf, sondern auch unsere westliche Kultur?

 

Löst sich nicht nur die Kirche auf, sondern auch unsere westliche Kultur?



Ob nun die Religion und somit auch die christliche Religion zur Kultur gehört oder ob die Kultur als etwas der Religion gegenüber Selbstständiges betrachtet wird, ist eine schwer beantwortbare Frage. Die Kultur könnte ja auch als eine Hervorbringung einer Säkularisierungstendenz in der Gesellschaft verstanden werden. Slavoj Zizek äußerte man die sehr bedenkenswerte These: „>Kultur< sei „der Name für all die Dinge,die wir praktizierten, ohne wirklich an sie zu glauben, ohne sie >ernst zu nehmen<.“, in: „Der neue Klassenkampf“, 2020, S.53.

Manchmal findet man, wo man nicht gesucht hat, wie man ja meist nicht findet, was man sucht, solange man danach sucht. Eine verblüffende Äußerung zur Lage der Kunst als einem wesentlichen Element der Kultur fand ich nun in einem recht dürftig geschriebenen Roman: „Die Lehrerin“ S.65 von Monica Belle:

Aber in unserer modernen Gesellschaft muss man sich auf bestimmten Gebieten auskennen, die man für bedeutend hält. Dazu gehört die Kunst.“ Jeder, der auch nur ein wenig Heidegger gelesen hat, wird erstaunt feststellen müssen: So klar findet sich das „Man-Leben“ kaum bei diesem Philosophen skizziert: Wie man zu leben habe, wie sehr bestimmt das doch unser angeblich so individualistisches Leben!

Aber die Definition von Kunst ist fließend geworden1. Sie bedeutet mal >Fertigkeit<, >Können<, und es gab keinen großen Unterschied zwischen Kunst und Handwerk. Das hat sich im Laufe der Jahrhunderte geändert“.Wenn sich alles ändert im Laufe der Zeit, dann kann auch nichts mehr eine Verbindlichkeit für sich beanspruchen, schon gar nicht das Ursprüngliche, so wie es am Anfang war2! Aber die Synthese aus der christlichen Religion mit der griechischen Philosophie bildet das Fundament der abendländischen Kultur.

die moderne Kunst versteht sich als Ausdruck und hat nicht mehr unbedingt etwas mit Fertigkeit zu tun.Deshalb ist die moderne Kunst für die Öffentlichkeit viel schwerer zu bewerten, und man braucht Kritiker, um die einzelnen Stücke zu interpretieren.Die meisten Menschen haben weder die Zeit noch die Absicht, sich tiefschürfend mit den Objekten zu befassen, aber sie wollen trotzdem mitreden können,weil das ihren Status in der Gesellschaft hebt3.Sie nehmen den Standpunkt der Kritiker an und geben ihn als ihren eigenen aus. Leider ergibt sich dadurch mein Eindruck, dass die berühmtesten Künstler nicht immer die besten sind, sondern nut die besten Vermarkter“.

Der ästhetische Diskurs bestimmt, was ein Kunstwerk ist und was seine Qualität ist und dieser wird von den „Kritikern“ geführt, da nur ihre Voten zählen.Ästhetische Werte scheint es in diesem Diskurs aber nicht zu geben. Das, was man als Kunstwerk schätzt, wird so zum Kunstwerk, weil man es schätzt.

Duchamps „Urinal“ vulgär ausgedrückt: Pißbecken wurde so zu einem anerkannten Kunstwerk, obschon er einfach dies „Urinal“, so wie es massenhaft in WC-Räumen vorkommt, in in einer Kunstausstellung ausstellte. Zizek urteilt so: „dass,ob etwas als Kunst gilt,nicht von der Qualität des Kunstgegenstandes abhängt,sondern einzig und allein von dem Platz,den dieses Objekt einnimmt,“ und daraus zieht er die radicale Konsequenz, „so dass alles, sogar Scheiße,rin Kunsterk >sein< kann,wenn es sich nur am richtigen Ort befindet.“ Zizek, Absoluter Gegenstoß, 2016, S.160.

Es drängt sich so der Verdacht auf, daß es einerseits einen offiziellen Kunstdiskurs gibt, der festsetzt, was als wertvolle Kunst zu gelten hat, indem diese Werke als Kunstwerke ausgestellt werden in Kunsthallen und daß es andererseits Milieus gibt, in denen dann bestimmte Werke als Kunstwerke anerkannt werden. Wer nun dazugehören will, muß diese Werturteile teilen, damit man da anerkannt mitreden darf.So könnte geutmaßt werden, daß die Abwertung gefühlsbetonter Kunst als sentimetal, meldramatisch oder einfach als kitschig  im bürgerlichen Arbeitsethos begründet  ist, daß "zu viel Gefühl" (Musikband Ideal)eben nicht zu diesem Ethos paßt und darum verurteilt wird. 

Das Wahre, das Gute und das Schöne, das sind die drei Zentralbegriffe des metaphysischen Denkens: Was ist das Wahre,Gute und Schöne? Heute frägt man nicht einmal mehr danach, weil es zu einer reinen Privatfrage herabgestuft worden ist.

1„Kunst hat ihren Begriff in der geschichtlich sich verändernden Konstellation von Momenten;er sperrt sich der Definition.“ Adorno, Ästhetische Theorie stw S.11.

2Nicht ist ihr Wesen aus ihrem Ursprung deduzibel, so als wäre das Erste eine Grundschicht,auf der alles Folgende aufbaute und einstürzte,sobald sie erschüttert ist.“ Adorno S.11.

3Vgl: Bourdieu: "Die feinen Unterschiede". Auf den Punkt gebracht: Zu einem Dazugehören gehört die Zustimmung zu bestimmten Kunstwerken der jeweiligen Gruppe, zu der man dazugehören möchte.

Samstag, 8. Februar 2025

Eine Kritik des „Migrantionismus“ als der neuen Heilslehre der Kirche und der Grün-Roten

 

Eine Kritik des „Migrantionismus“ als der neuen Heilslehre der Kirche und der Grün-Roten



Ein Sozialhilfeempfänger schaut in seine Geldbörse: zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben. Da überfällt ihn eine Eingebung: In Deutschland leben Millionäre, ja gar Milliardäre, die all das haben im Übrtfluß, von dem ich nur träumen kann in meinem kargen Dasein. Wenn ich nun von einem dieser Überreichen adoptiert werden würde, wäre ich mit einem Schlage all meine Sorgen los und könnte dann gar leben wie ein Gott in Frankreich. Also stelle ich einen Antrag auf eine Adaption mit der doch sehr einsichtigen Begründung meines armseligen Daseins hier, während diese Überreichen in Saus und Braus lebten.

Darf nun dieser Adoptionsantrag von einer Millionärs- oder gar Milliardärsfamilie abgewiesen werden, sodaß dieser Arme weiterhin sein armseliges Leben fristen muß, während die Superreichen bei Krimsekt und Kaviar sich täglich vergnügen? Die Antwort der Katholischen Kirche und der Grünroten fiele eindeutig aus, nähme man ihre Stellungnahmen zur Migration ernst: Jeder Mensch hätte das Recht, in Deutschland einwandern zu wollen, hier leben zu wollen, weil er erwartet, daß es hier besser leben wird als in seiner Heimat. Das Land, das so von Migranten überströmt wird, hätte nicht das Recht, einen hier leben Wollenden abzuweisen, weil es ein Recht gäbe, seine Heimat frei wählen zu dürfen und dann auch in letzter Konsequenz alle Rechte der dortigen Staatsbürger auch für sich beanspruchen zu dürfen.

Überträgt man das auf das Gebiet des Adoptionsrechtes, hieße das, daß jeder das Recht habe, von jedem, von dem er adoptiert werden möchte, auch adoptiert zu werden und niemand hätte das Recht, einen Adoptionsantrag abzulehnen, denn adoptiert zu werden bei wem man es auch immer möchte, sei ein unverlierbares Menschenrecht.

Frägt man dann die Bejaher dieses Rechtes auf eine Einwanderung, ob es nicht für die Aufnahmepflicht der Einwanderungsländer Grenzen der Aufnahmepflicht gäbe, wird auf die einstige rechtsextremistische Parole der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ Parole: „Das Boot ist voll“ verwiesen: Von Grenzen der Aufnahnefähigkeit unseres Landes zu sprechen, sei verfassungsfeindlich! Das Grundgesetz fordere eine unlimitierbare Aufnahme von „Flüchtlingen“, das ist von Menschen aus der ganzen Welt, wenn sie bei uns leben wollen in der Erwartung, hier viel besser leben zu werden als in ihrer Heimat. So wie selbst eine Milliardärsfamilie einmal ruiniert sein wird, wenn sie Zigtausende adoptieren würde, so ruiniert natürlich auch eine unbegrenzte Aufnahme von „Flüchtlingen“ unser Staatswesen. Keine Sozialgemeinschaft kann unbegrenzt viele Fremde in sich aufnehmen, ohne daran zugrunde zu gehen.

Solange nur kleine Gruppen einwanderten als sogenannte „Gastarbeiter“, wurden und konnten die noch in die deutsche Gesellschaft integriert werden, jetzt aber löst sich die Gesamtgesellschaft in eine Vielzahl von Parallelgesellschaften mit ihrer jeweiligen ethnisch fundierten Eigenkultur auf. Fremde kommen der Tendenz nach nicht mehr hierher, um in der deutschen Gesellschaft zu leben sondern in ihrer hiesigen jeweilig ethnisch fundierten Gemeinschaft. Die Ideologie des Multikulturalismus propagiert nun diese Nichtintegration als etwas Erstebenswertes, als einen Gewinn an gelebter Diversität. Die Auflösung des deutschen Volkes mit seinem Nationalstaat ist so das Ziel dieses Multikulturalismus.

Peter Gauweiler sagte dazu schon 1999, zitiert nach dem „TAZ“-Artikel: „Ohne uns machts auch keinen Spaß“ vom 16.2.1999: „Peter Gauweiler: „Es gibt einen Kampfspruch: Liebe Ausländer, laßt uns mit diesen Deutschen nicht allein. Dahinter steckt die linke Tendenz, möglichst viele Ausländer deshalb ins Land zu holen, um den Deutschen ihre angeblich so schlechten Eigenschaften auszutreiben.“

Damit dürfte der Kern des Migrantionismus erfaßt sein: Daß der Deutsche, das Deutsche Volk etwas rein Negatives sei und so durch den Import möglichst vieler Fremder aufgelöst werden soll. Denn selbstverständlich weiß man, daß das deutsche Boot nicht unbegrenzt viele Fremde aufnehmen kann, damit es nicht kentert.Aber der Selbsterhaltungswille des eigenen Volkes wird eben nicht nur von der Kirche als „völkischer Nationalismus“ perhorresziert, das gehört zum Kern der Politischen Korrektheitsideologie. Dahinter steckt ein eigentümlicher antirassistischer Rassismus, für den der Deutsche der Böse und die Nichtdeutschen die Guten sind. So titelte der Spiegel am 17.Nov. 1991: »Böse Deutsche, gute Ausländer«.

Ich vermute, daß die Geburtsstunde dieser antideutschen Haltung auf das Jahr 1989 zu datieren ist, als Ostdeutsche die Parole ausgaben: „Wir sind ein Volk!“. Dies patriotische Bekenntnis zu der Einheit des deutschen Volkes evozierte den Antinationlismus der Linken in Westdeutschland, isb da nun eine Revolution, statt den Sozialismus zu erkämpfen, diesen in der DDR beseitigte.Seit dem ist der „Ossi“ zum Negativdeutschen geworden, zu dem, was aber auch der Potenz nach in jedem Westdeutschen steckt.Seit dem ist eben jeder „Anständiger“ ein Antideutscher, der so in millionfacher Ausfertigung laut der „TAZ“ gegen die Asylpolitik der CDU protestierte, da sie von der patriotischen AfD unterstützt wurde. 

Zum Migrationismus gehört dann auch das Projekt der Verislamisierung Deutschlandes zur Überwindung unserer deutschen Kultur als etwas rein Negativem. Man mache dazu mal ein kleines Experiment: Man sage, auf einer Urlaubsreise habe man die wunderbare Kultur Afrikas schätzen gelernt: Welche Reaktion erfolgt darauf? und sage dann: Unsere eigene Volkskultur wäre etwas Schönes. Wie viel Befremden und Abneigung ruft die letztere Äußerung hervor, zumindest unter Akademikern! 



Freitag, 7. Februar 2025

Kath de präsentiert die ultimative Lösung der Kirchenkrise: „Das „K“ schrecke viele ab“

 

Kath de präsentiert die ultimative Lösung der Kirchenkrise: „Das „K“ schrecke viele ab“



Politisch Interessierte erinnern sich wohl noch an die Blütezeit der sogenannten „K-Gruppen“, der marxistisch-leninistisch selbsternannten „Arbeiterparteien“1, dem „Kommunistischen Bund Westdeutschland“, dem „Kommunistischen Bund“, der „Kommunistischen Partei Deutschlands“ und der vielen anderen, die die vielen undogmatischen Linken in Schrecken versetzte, bis sie sich dann alle selbst auflösten und bei den „Grünen“ oder der „Linken“ neu sich beheimateten.

Aber an diese „K-Gruppen“ dachte Kath de nicht, als getitelt wurde: „Das „K“ schreckt viele ab“, (6.2.2025) sondern an die Katholische Kirche: „Schweizer Frauenbund will das "katholisch" im Namen streichen.Künftig ohne "katholisch" im Namen? Das hofft der größte Frauendachverband der Schweiz – denn das "K" sei wegen Klerikalismus, Missbrauch und Frauenunterdrückung keine gute Marke mehr. Außerdem wolle man neue Mitglieder gewinnen.“

Dieser dem Namen nach noch katholischer Frauenverband will also das „katholisch“ aus ihrem Namen streichen, da er so negativ belastet sei. „Katholisch“, das stünde eben für: „Klerikalismus“, „Missbrauch“ und für die „Frauenunterdrückung“! Dieser Frauenbund dagegen setze ich von diesem Katholizismus ab: „ Für den Frauenbund stehen Werte wie Solidarität, Nächstenliebe und Menschenwürde im Zentrum“ zitiert nach dem „Berner Pfarrerblatt“ vom 4.2.2025.

Ein Frauenorganisation, die ihr Zentrum in dieser Trias von „Solidarität, Nächstenliebe und Menschenwürde“ verortet, hat sich wahrlich schon so weit von allem genuin Religiösen und Christlichen enzfremdet, daß er wirklich auf das „K“ im Namen verzichten kann.Der Glaube an die „Menschenwürde“, der zu einer solidarischen Praxis verpflichtet, die man dann auch etwas altmodisch formuliert als „Nächstenliebe“ bezeichnen kann, ersetzt hier vollständig den christlichen Glauben.

Aber es geht dieser Frauenorganisation ja um die Rekrutierung neuer Mitglieder. In dem Milieu junger feministisch eingesteller Frauen sieht der Frauenbund das Reservoir der Mitgliedergewinnung und deswegen muß das „K“ weg, denn Feministin mögen halt das „Katholische“ nicht. Rufen die doch auf jeder Proabtreibungskundgebung: „Hätte Maria abgetrieben, wäre das uns erspart geblieben!“, die christliche Religion und die Katholische Kirche insbesondere.

Damit die „Katholische Kirche“ wieder bei den Menschen ankommen kann, möge sie doch einfach das „K“ aus ihrem Namen streichen.Das neue Fundament dieser dann Nichtkatholischen Kirche wäre dann der Glaube an die „Menschenwürde“,sodaß sie sich allen dogmatischen Balastes entledigt einfach auf das rein Humanitäre focussieren könnte.

Nebenbei: Die sogenannten „K-Gruppen“ seien ja auch alle an ihrem ihnen eigenen Dogmatismus zugrunde gegangen, da sollte die Kirche, damit ihr dies Schicksal erspart bleibt, auch allem Dogmatischen entsagen, um nur noch humanistisch zu sein!

Es ist wohl keine pessimistische Übertreibung, wenn behauptet wird, daß die allermeisten „katholischen Verbände“ sich längst schon so transsubstantiiert haben, nur der Form halber sich noch „katholisch“ nennen.

Zur Trias:"Solidarität,Nächstenliebe,Menschenwürde" Diese drei Begriffe sind hier nicht einfach willkürlich aneinandergereiht, sondern es gilt: Der Glaube an die "Menschenwürde" fundiert die "Solidarität" mit allen Menschen, die man ursprünglich in der Kirche als "Nächstenliebe" bezeichnet hat, wobei aber die "Nächstenliebe" nicht von vornherein ausschließt, daß es Menschen geben könnte, die nicht meine Nächsten sind, sodaß es besser ist, von der universalistischen "Solidarität" zu sprechen, die niemanden ausschließt außer den politisch Nichtkorrrekten.


1Die „MLPD“ ist wohl der letzte Überlebende dieser K-Parteien, sie kandidiert gar zur Bundestagswahl und kämpft couragiert mit allen antifaschistischen "Demokraten" gegen "Rechts".

Mittwoch, 5. Februar 2025

Fragmentarisch- vorläufige Gedanken zur Krise der Kirche- zum Problem der Gotteserkenntnis

Fragmentarisches

 Daß Gott zu denken, die größte, die Aufgabe des Denkens sei, dem stimmte die Philosophie von Platon bis Hegel zu und selbst Heideggers Seinsphilosophie nach seiner Kehre ist noch unter diese Aufgaben-stellung subsumierbar. Aber die Theologie im präzisen Sinne des Wortes stößt selbst unter den Theologen kaum noch auf Liebe. Dies Thema gilt mit der zur Phrase verkommenden Aussage, "Gott isr die Liebe" als abgeschlossen. 


Wenn es eine wahre Gotteserkenntnis geben kann, dann kann dies nur die des Sichselbsterkennens Gottes sein.Mein Leseeindruck:Im Rahmen der Vollkommenheitslehre wird sachgemäß auch augesagt, daß Gott sich selbst als sich zu Erkennender zu denken ist, sonst würde er nicht als Gott gedacht. Ob dann dieser so gedache Gott wirklich ist, ist zumindest fraglich, aber wenn die Frage diskutiert werden soll:"Ist er oder ist er nicht?", muß ein Vorverständnis von dem Gottsein Gottes präsumiert werden können, um diese Frage überhaupt stellen zu können, den sonst früge man nach etwas, von dem nichts Bestimmtes aussagbar wäre und somit auch nicht sein Sein oder Nichtsein. 

Die Theologie müßte also nach den Ermöglichungsbedingungen der Selbsterkenntnis Gottes fragen als der denknotwendigen Voraussetzung, daß Gott andere als sich selbst an seiner Selbsterkenntnis einen Anteil geben kann. Zuwenig ist es, einfach zu postulieren, daß Gott ob seiner Vollkommenheit als sich selbst Erkennender zu denken sei. 

Traditionell wird die Frage des Sichselbsterkennens in der Gotteslehre vor der Explikation der Trinitäts-lehre beantwortet. Zu fragen wäre,ob diese Frage nicht konstitutiv in die Trinitätslehre zu verorten ist. 

Beginnt man die Gotteserkenntnis anthropologisch mit der Kritk des Erkenntnisvermögens des Menschen, produziert das die Einsicht, daß der so erkannte Gott das Produkt unseres Denkens ist und so, zumindest seit Kants kopernische Wende nicht Gott ist, so wie er an sich selbst ist. Gott wird dabei so gedacht, wie er uns genehm ist. Seit den innerchristlichen Religionskriegen des 17.Jahrhundertes wird Gott so gedacht, daß die verschiedenen Auffassungen von Gott, wie er ist, als gleichgültig zu beurteilen sei. 

Bedenkenswert könnte aber die Erwägung sein, ob Gott, indem er sich uns offenbart, für uns so sein will, wie er von uns dann in der Aneignung seines Sichoffenbarens erkannt wird.

Grenzen einer vernünftigen Gotteserkenntnis

Ein junger Mann, frisch verliebt ist auf den Abend auf ein Gläschen Wein bei seiner neuen Freundin eingeladen und steht so vor der Frage: "Was bringe ich ihr mit als Geschenk?" Er weiß nun, daß ein paar Bierflaschen und Kartoffelchips bei Männern, isb wenn man gemeinsam Fußball schauen möchte, ein gut ankommendes Mitbringsel ist. Aber was könnte er zu diesem Rendezvous mitbringen? Man sagt, daß Frauen so im Allgemeinen Blumen als Geschenk gut finden, aber welche? Kann er sich auf dies Vorurteil verlassen oder ist das nur so ein Gerede?Und wenn auch Blumen im Allgemeinen den Frauen gefallen, wie gewiß ist es denn, daß ihr Blumen gefallen werden und welche dann? Etwa "Rote Rosen", da die angeblich jeder Frau gefallen? 

Unser Jüngling entscheidet sich nun, all dies Meinen und Gerede bei Seite zu legen, um stattdessen "sola ratione" zu entscheiden, was er mitbringen wird. Nach intensivster Denkarbeit kommt er zu dem Ergebnis, daß das vernünftigste Geschenk das des Toilettenpapieres ist, denn es gibt keinen Menschen, der das nicht braucht und nie kann man ein für alle mal genug davon haben, da es so schnell verbraucht wird.Dies Geschenk ist geschmacksunbhängig, ist  stattdessen für jeden nützlich. Also bringt er,um nicht geizig zu erscheinen mehrere Rollen mit in der Erwartung, daß dieses so vernünftige Geschenk gefallen müsse.

So vernünftig diese Entscheidung auch ist,der Schenker wird damit sein Waterloo erleben. Wie hätte er denn erkennen können, was dieser Frau seines Herzens gefällt? Er hätte ihr genau zuhören müssen, was sie ihm über sich offenbart um aus dem Offenbarten dann das ihr Zusagende herauserkennen zu können.

Könnte es bei dem menschlichen Versuch, Gott zu erkennen und das heißt ja in erster Linie in lebensrelevanter Hinsicht: "Was will er von uns?"zu eruieren ähnlich kläglich scheitern wie dieser verliebte Mann? Oder  wie könnte man per vernünftigen Denken erkennen, daß (vgl Mk 16,16) Gott von uns will, daß wir glauben und uns taufen lassen, damit wir ihm gefallen? 


 Die weiteren Texte dieser Seite sind hier bei "Nachtgedanken" "Uwelaynachdenken" lesbar.

 

 

Warum es keinen (Himmels)Lohn mehr gibt! Oder das Ende der praktizierten Religion?

 

Warum es keinen (Himmels)Lohn mehr gibt! Oder das Ende der praktizierten Religion?



Auch wenn oft Jesu Christi Verkündigung nicht ex pressis verbis genannt wird, ist er immer auch mitgemeint, wenn die Lohnmoral als etwas die Moral Destruierendes verurteilt wird. Slavoj Zizek versteckt zwar seine Version der Kritik der Lohnmoral in den Anmerkungsapparat seines Buches: „Absoluter Gegenstoß“, 2016,S.586, Nr 24, aber verbindet diese Kritik sehr klug mit seinem Versuch der Rehabilitierung der völlig aus dem kirchlichen Leben verdrängten Prädestinationslehre.

So formuliert dieser Philosoph seine Kritik: „Sobald wir glauben,dass unser Seelenheil von unseren guten Taten abhängt,verlieren diese ihren ethischen Charakter und werden zu einer rein geschäftsmäigen Angelegenheit (> Wenn ich Gutes tue, werde ich dafür nach meinem Tode gebührend belohnt werden<).Damit ist die Zentralkritik der Reformatoren an der katholische Theologie kurz und prägnant auf den Punkt gebracht. Zizek konstatiert aber auch, daß Luther in seiner Intention der „Rückkehr zu Christus, zum ursprünglichen Christentum“ „eine radikal neue Form des Christentms hervorbrachte.“ (S.57) Ja Luther konstruierte eine völlig neue Rechtfertigungslehre, die jede Art einer Belohnung im jenseitigen Himmel ausschloß, ja als undenkbar verwarf.

Nun bedarf es keinerlei theologischer Analysen, um beim Lesen der Evangelien zu erkennen, daß Jesus Christus eindeutig eine Lohnmoral lehrte: Gott ist gerecht, er vergilt jedem nach seinem Tuen und Unterlassen. In dem offiziellen Gesangbuch des Erzbistumes München und Freising des Jahres 1950 hieß es noch in der Einführung: „Grundwahrheiten unseres Glaubens“: „Gott belohnt das Gute und bestraft das Böse.“(S.15) Nun evoziert das die Anfrage, ob denn jeder, der für ein Gehalt oder ein Honorar arbeitet, unethisch sich verhalte, da er seine Arbeit nicht um seiner selbst willen sondern um eines Lohnes oder Honorars willen tätigt. Noch kein Ethiker hat das vertreten! Aber im Raume der Religion soll das gelten!

Die Formulierung: „gut leben“ ist in sich eindeutig zweideutig und meint so einerseits, daß es einem „gut geht“ und meint andererseits daß man im moralischen Sinne“ gut lebt“. Die Pointe des moralphiosophischen Diskurses liegt nun in der These, daß das moralisch Gutleben die Voraussetzung des einem Gutergehens sei, aber daß diese These durch die Lebenserfahrung immer wieder in Zweifel gezogen wird; Den Guten ginge es nicht gut und die aber, die es nicht so genau mit der Moral nähmten, die gerade könnten das Leben genießen. In der Bibelwissenschaft wird das als die Krise der Weisheit bezeichnet und das Buch des Prediger Salomons gern als der Mustertext dieser Krise benannt.

Daß Menschen gut lebten im moralischen Sinne und daß es ihnen dann im Leben schlecht ergeht, das wurde und wird als ungerecht empfunden, als nicht mit dem Glauben an einen gerecht die Welt regierenden Gott vereinbar. Die Lösung dieses Problemes fand sich durch das Vertrauen auf die Gerechtigkeit Gottes, daß er die gut gelebt Habenden im moralischen Sinne nicht unbelohnt und die Bösen nicht unbestraft sein lassen werden.So hat sich bei den Pharisäern zu Zeiten Jesu diese Auferstehungshoffnung herausgebildet, die sich gerade bei ihnen auf das Vertrauen in die Gerechtigkeit Gottes fundierte. Diese Auferstehungshoffnung teilte der Apostel Paulus mit ihnen.

Wo nicht mehr von Gott als dem uns Belohnenden und Bestrafenden gesprochen wird, da wird Gott nicht mehr als gerechter geglaubt. Menschen arbeiten in der Erwartung einer Belohnung, im Arbeitsleben für den Lohn und im ehrenamtlichen Bereich in der Erwartung einer ideelen Anerkennung. Diese kann dann aber auch soweit verinnerlicht werden, daß die Selbstbelobigung eine Anerkennung durch andere unnötig machen kann. Die Kirche war da aber stets realistisch: Der Mensch ist von seiner Natur her ein Schätzesammler, nur das die einen nur nach irdischen und die anderen nach himmlischen Schätzen streben. Jesu Chriti Umkehrruf heißt deshalb ausbuchstabiert: „Strebet zuerst nach einem Himmelsschatz, wendet euch ab von dem Streben nach Erdenschätzen.“ Dann lehrte er seine Schüler, wie sie zu leben haben, um die Himmelsschätze zu erlangen. Die ganze Morallehre Jesu ist so eine Himmelschatzbelehrung und kein moraltheologisches Programm zur Optimierung der Welt.

Anthropologisch heißt das, daß wir in Gottes Augen als Lohn- wie auch als Strafwürdige angesehen werden. Wir sind Mündige in Gottes Urteil. Wo das bestritten wird, wird der Mensch infantilisiert. Gott liebe uns wie eine Mutter, seit dem Erstarken der feministischen Theologie gern behauptet, verwandelt ja den Erwachsenen in ein Kleinkind, dem so die mütterliche Liebe gilt, ist das Kleinkind doch weder für sein negatives wie sein positives Verhalten verantwortlich machbar.

Wenn es aber Gott nun gleichgültig ist, ob wir gut oder schlecht leben im moralischen Sinne, da er uns weder für das Gute belohnt noch für das Böse bestraft,dann fällt jede religiöse Motivierung für unsere Lebensführung dahin.In moralischer Hinsicht lebten wir dann richtig, wenn wir so lebten, als gäbe es keinen Gott, da ihm die Weise unserer Lebensführung gleichgültig sei. In allen irdischen Belangen wirken wir dann weiter, Lohn oder Bestrafungen erwartend, aber nur im religiösen Bereich soll das ganz anders sein! Kann es da verwundern, daß die religiöse Praxis zuerst unter den Protestanten und nun ob der Anähnelung von dem Katholizismus an den Protestantismus als immer unbedeutsamer angesehen wird! Selbst der allsontägliche Gottesdienst ist für 95 Prozent der Christen heutzutage ein Zuviel an Engagement.

Zizek erfaßt nun in seiner Anmerkung sehr klar, warum nun die Prädestinationslehre unter den Reformatoren, isb unter den Reformierten zum Zentraldogma avancieren konnte. Gott hat von Ewigkeit her Menschen zum ewigen Heil bestimmt und diese Wahl habe er vollkommen frei ohne jede Berücksichtung der Eigenschaften und der Lebensführung des Erwählten,was er alles ob seines Vorauswissens im Voraus wußte, getätigt. Sein Erwähltsein könne so ein Erwählter nie durch ein Negativverhalten verlieren noch durch ein gutes Verhalten gewinnen, denn Gottes hat einmal diese Entscheidung getroffen und diese Wahl hat ewig unveränderbaren Bestand.Um alsi jede Lohnmorallehre völlig auszuschließen, plusterte sich die Prädestinationslehre zum Zentraldogma zumindest im Reformiertentum auf. Damit wurde der Mensch vor Gott völlig entmündigt, aber das war dann nur die Negativseite für die positive, daß nun die Weltgestaltung dem Christen zu seiner wichtigsten Aufgabe wurde. (Vgl dazu: Max Weber, der Geist des Kapitalismus.

Zur Verbürgerlichung der christlichen Religion hat diese Abkehr von der urchristlichen Lohnmorallehre wesentlich beigetragen, daß nun für den Bürger das Berufsleben und das Familienleben das Eigentliche zu sein hat, das religiöse nur noch der Entspannung.

















Dienstag, 4. Februar 2025

Eine weihnachtliche Kardinalspredigt über die Würde des Menschen- oder was stimmt hier nicht?

 

Eine weihnachtliche Kardinalspredigt über die Würde des Menschen- oder was stimmt hier nicht?


Rainer Maria Kardinal Woelkis Weihnachtspredigt veröffentlichte das katholische Magazin:“Der Fels“ in seiner Februar Ausgabe des Jahres 2025 auszugsweise, S.35 bis 37 unter dem Titel: „Nur mit Gott kann die Würde des Menschen gesichert werden.“ Am Ende dieser Predigt wird Papst Leo der Große so zitiert: „Christ erkenne deine Würde! Du bist der göttlichen Natur teilhaftig geworden, kehre nicht zu der alten Erbärmlichkeit zurück und lebe nicht unter deiner Würde.Denk an das Haupt und den Leib,dem du als Glied angehörst! Bedenke, dass du der Macht der Finsternis entrissen und in das Licht und das Reich Gottes aufgenommen bist“ (Weihnachtsansprache 1,1), S.37. Mit dem „Leib“ wird hier die Katholische Kirche bezeichnet, dessen „Haupt“ Jesus Christus ist. Von den Christen, eingegliedert in die Kirche gilt nun, daß sie der „Macht der Finsternis entrissen“ in „das Reich Gottes aufgenommen“ sind. Als solche haben sie nun aber auch ihr Leben zu führen.

Was macht nun aber die Kardinalspredigt daraus? „Fügen wir,liebe Schwestern und Brüder,am heutigen Weihnachtsmorgen deshalb noch hinzu: Ja, Mensch erkenne deine Würde!“ Der Papst sprach von der Würde jedes Gliedes der Katholischen Kirche,Kardinal Woelki von der jedes Menschen! Indem Gott Mensch geworden sei, habe er das Menschsein angenommen und damit jedem Menschen seine Würde verliehen.

Der Dualismus von der „Macht der Finsternis“, aus der der Christ entrissen wird, und dem Reich des Lichtes, in das der Christ versetzt wird als ein Glied der Kirche, wird hier einfach ausgestrichen. Nun gilt einfach, daß jeder Mensch im Lichte der Menschenwürde lebte, weil Gott durch seine Menschwerdung das Menschsein jedes Menschen angenommen habe.

Deshalb lautet nun die wichtigste Aufgabe der Kirche: „Wehren wir uns deshalb gegen jede Entwürdigung und Herabsetzung des Menschen überall dort,wo ihr in unserer Gesellschaft das Wort geredet wird. Kämpfen wir für die Würde“jedes Menschen. (S.37)

Originell dabei ist, daß hier nicht die Würde des Menschen aus dem Geschöpftsein des Menschen durch Gott sondern aus der Inkarnation her abgeleitet wird. Aber beide Ableitungen zeitigen das gleiche Resultat: Die Aufgabe von uns Christen und der Kirche sei es, für die Würde des Menschen sich einzusetzen. Die Kritik an einem säkularistischen Humanismus reduziert sich dabei auf die Behauptung, daß ein säkularistischer Humanismus sich selbst nicht hinreichend begründen könne und daß dafür der christliche Glaube instrumentalisierbar sei: Die Weihnachtsbotschaft sei eben die der universalen Würde des Menschen, daß Gott unser Menschsein angenommen habe.

Eine „Macht der Finsternis“ gibt es so gar nicht, auch nicht eine Notwendigkeit eines Befreitwerdens aus dieser Macht, denn wir Menschen sind ja mit dieser Menschenwürde ausgestattet, sodaß es nun nur noch darauf ankäme, die Welt demgemäß human zu gestalten, jeden also gemäß dieser Würde zu behandeln. Es verwundert dann nicht, daß diesem Kardinal dabei die „Flüchtlinge“, die Asylanten besonders am Herzen liegen: „Wer sich heute für Geflüchtete und deren Rechte und Würde einsetzt,steht in der Gefahr,gesellschaftlich stigmatisiert zu werden.“ (S.37) Eine Weihnachtspredigt ohne einen Kampfaufruf gegen Rechts, stellt ja heutzutage eine Unmöglichkeit für einen politisch korrekten Bischof dar: Mit den Stigmatisierenden sind ja selbstredend alle rechts von der Exbundeskanzler Merkel politisch sich Positionierenden gemeint, gegen die gestern laut der „TAZ“ fast 1 Millionen Anständige demonstrierten.


Der Kardinal behauptet dann gar: „Kein Mensch hat das Recht,menschlichem Leben ein Ende zu setzen.“ Dem widerspricht der jetzt noch gültige Katechismus, indem er lehrt, daß Kriege zu führen in besonderen Situationen erlaubt sei, ja bis Papst Franziskus lehrte die Kirche noch die Erlaubtheit der Todesstrafe in Übereinstimmung mit der hl.Schrift. In Nr 2243 erlaubt der Katechismus gar einen "bewaffneten Widerstand gegen Unterdrückung durch die staatliche Gewalt" und somit auch das Töten von Menschen!

Gravierender ist aber etwas anderes: Daß das Proprium der christlichen Religion hier überhaupt nicht mehr vorkommt, stattdessen wird uns hier nur noch ein purer Humanismus gepredigt mit einer christologischen Begründung, daß Gott in Jesus zu allen Menschen sein Ja gesagt hätte, die aber auch vollständig substituierbar ist durch die Aussage, daß Gott als unser Schöpfer alle Menschen liebe und so die Humanisierung der Welt fordere.Wie anders redete da Papst Gregor der Große!

Die Verkündigung der Kirche auf die Bejahung der Menschenrechte und der Menschenwürde zu reduzieren führt eben automatisch dazu, alles Substantielle unserer Erlösungsreligion zu eskamotieren. 

Montag, 3. Februar 2025

Worüber wir in unserer Demokratie nicht abstimmen dürfen – oder das große Mißtrauen gegen das eigene Volk

 

Worüber wir in unserer Demokratie nicht abstimmen dürfen – oder das große Mißtrauen gegen das eigene Volk



Die einst ganz friedensbewegte ultralinke „TAZ“, inzwischen zum Flaggschiff der „Politischen Korrektheit“ sich gemausert habend, zählte heute fast 1Millionen Gutmenschen, die gegen die CDU und die AfD auf den Straßen protestierten.Aber einen Tag vorher meldete diese Kampfpostille: „Wagenknecht und Migration.Wäre gerne eine Alternative. Wagenknecht schlägt eine Volksabstimmung zur „Asylwende“ vor, was grundgesetzlich unmöglich ist.“

Angesichts dieser überwältigenden Heerschau der politisch Korrekten könnte man doch siegesgewiß eine Volksabstimmung zur Causa der Asylpolitik durchführen in der Erwartung, daß die Mehrheit der Wahlberechtigten Ja zur Politik der offenen Grenzen sagen, daß jeder, bei uns leben darf, wenn er es möchte und daß er dann den Anspruch auf eine staatliche Vollversorgung hat. Aber selbst der „TAZ“-Redaktion ist wohl klar, daß diese Antideutschen, so machtvoll sie nun auch sich in Szene setzen, nicht die Mehrheitsmeinung in dieser Causa zum Ausdruck bringen.

Als der türkische Regierung erwog, das eigene Volk über die Einführung der Todesstrafe abstimmen zu lassen, erklärten die Eurokraten sofort, führe die Türkei diese Volksbefragung durch, würden sofort die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei beendet. Eine so wichtige Frage dürfe nicht durch einen Volksentscheid entschieden werden. In der parlamentarischen Demokratie wählt das Volk die Parlamentarier, aber dann soll das Parlament an Stelle des Volkes alle Entscheidungen treffen und das Volk solle eben keinen Einfluß mehr nehmen auf die Parlamentsentscheidungen, um verquerre Entscheidungen zu vermeiden.

Der Verfassung des deutschen Staates liegt nun ein spezifisches Narrativ zugrunde, daß wir Deutschen isb. In Krisenzeiten sehr anfällig für rechts- wie auch linksradicale Parolen und „starke Männer“ wären, die einfache Lösungen für die überkomplexen Probleme anböten. So saßen dann im letzten frei gewählten Parlament 1933 mehr Nationalsozialisten und Kommunisten in dem Parlament als Demokraten: Es konnte so keine demokratische Regierung mehr gebildet werden, da die Demokratie mehrheitlich abgewählt worden war. Die neue demokratische Verfassung mußte deshalb so konzipiert werden, daß sie auch gegen das Volk geschützt werden kann, wenn dieses mehrheitlich Nichtdemokraten wählen will. So gibt es sich wechselseitig als demokratisch anerkennende Parteien, die dann alternierend die Regierung stellen und die dafür zu sorgen haben, daß die von ihnen ausgegrenzten Parteien keinen Einfluß auf die Politik nehmen dürfen.

Die Verfassung stellt nun ein weitgefächertes Instrumentarium bereit, um oppositionellen Parteien eine Einflußnahme auf die Politik zu verunmöglichen. Die ultima ratio ist das Verbot den demokratischen Parteien nicht genehmer Parteien. Das Volk könnte nun aber sein Wahlrecht mißbrauchen, um indiskutable Parteien zu wählen, wie es ja nun in den USA tatsächlich sich ereignete.Da nun wir Deutsche als besonders leicht beeinflußbar gelten durch rechte und linke Propganda,muß eine Einflußnahme des Volkes auf die Politik so gering wie möglich gehalten werden.Darum darf es keine Volksentscheide über wirklich gewichtige Fragen geben,

Denn auch die „TAZ“ zweifelt daran, ob die Rot-Grüne Politik des unbegrenzten Importes von „Flüchtlingen“ von der Mehrheit der Deutschen bejaht wird. Es könnte doch noch trotz der Umerziehung von uns Westdeutschen nach dem verlorenen Weltkrieg noch ein Zuviel an Überlebenswillen unter uns lebendig sein.Es stimmen nun eben nicht alle Deutschen begeistert in das Kampflied der Antideutschen: „Deutschland verrecke“ von“Feine Sahne Fischfilet“ ein. So gelten bei uns Befürworter der direkten Demokratie als Demokratiefeinde. Es ist kein Witz, aber Politikwissenschaftler schlugen vor, den Verbotsantrag der NPD, der dann aber zweimal gescheitert ist, zu begründen mit dem Anliegen der NPD, den Bundespräsidenten direkt vom Volke wählen zu lassen: Das sei eine antidemokratische Forderung!

Nein, wir Deutschen gälten als tendentiell undemokratisch leicht verstimmbare und darum müssen die Einflußnahmemöglichkeiten des Volkes so gering wie möglich gehalten werden, damit dann das Parlament auch eine Politik der offenen Grenzen beschließen kann, auch und gerade wenn es klar ist, daß das nicht der Mehrheitswille des Volkes ist. Laut „TAZ“ demonstrierten nun fast 1Millionen „Diederich Heßlings“ , (Heinrich Mann: „Der Untertan“) ihre Niebelungentreue zur Rot-Grünen Politik und zu der Gallionsfigur dieser Politik, der Exbundeskanzlerin Merkel, aber es bedrängt nicht nur die „TAZ“ das Wissen, daß das nicht die Mehrheitsmeinung der Deutschen ist. Also muß es nun die Sorge aller demokratischen Parteien sein, daß das Volk nicht zuviel Einfluß auf die Politik nehmen darf. Frau Wagenknecht erweist sich deswegen mit ihrer Forderung nach einem Volksentscheid in dieser Causa als Antidemokratin, denn sie stellt damit das Grundprinzip der unserigen Demokratie in Frage, daß das Volk so wenig Einfluß wie nur irgendwie möglich auf die Politik nehmen dürfe.



1.Zusatz:

Daß nun beinahe die CDU/CSU mit den Stimmen der AfD ein Gesetz zur Kontrolle der Masseneinwanderung verabschiedet hätte, wenn nicht genügend CDU-Parlamentarier, Merkels Anweisung, das zu verhindern gehorchend das verhindert hätten, zeigt aber, daß die C-Parteien nicht mehr gänzlich als demokratisch legitime anzusehen sind. Darum protestierten die Gutmenschen eben jetzt isb gegen die CDU/CSU, obzwar der Justzinnenminister Maas noch im Jahre 2016 die Musikgruppe: „Feine Sahne Fischfilet“: „Deutschland verrecke“ aufs das höchste lobte.(National Zeitung vom 2.9.2016, S.1)

2.Zusatz:

Kath net schreibt am 3.2.2025:"Gegen den Willen der Mehrheit der deutschen Bevölkerung wurde die Wende in der Asylpolitik nicht eingeleitet."in dem lesenswerten Artikel: "Immerhin: Wir haben endlich mal wieder einen lebendigen Parlamentarismus gesehen“

3.Zusatz

Die Meinung, daß in einer Demokratie das Volk seine Regierung selbst wähle, stimmt so nicht für uns, denn wir wählen nur die Abgeordneten der Parlamente und die wählen dann die Regierung, sodaß auf diese Wahl der Bürger keinen Einfluß mehr hat.