Dienstag, 10. September 2024

Gott sei nicht für die Politik, für „die eigenen Ideen zu instrumentalisieren“-wundersame Einsichten eines deutschen Bischofes- eine Kritik

 

Gott sei nicht für die Politik, für „die eigenen Ideen zu instrumentalisieren“-wundersame Einsichten eines deutschen Bischofes- eine Kritik

In dem Kath de Artikel: „Botschafter Seibert: Gott nicht instrumentalisieren in Nahost“ am 9.9.2024 konnte man Erstaunliches lesen: „Deutschlands Botschafter in Israel, Steffen Seibert, spricht sich gegen einen Missbrauch des Gottesbezugs in der Politik aus, insbesondere im aktuellen Nahostkonflikt. "In Israel beklage ich das auf beiden Seiten, dass Gott zu sehr als Argumentationshilfe in der Politik oder als Begründung für Politik genommen wird".

Nun vertritt dieser Politiker offenkundig einen laiizistischen Ansatz, daß der politische Diskurs streng von dem religiösen zu trennen sei,aber er hätte sich doch auch fragen müssen, ob das eine reale Möglichkeit für die Konfliktparteien des Nahostens ist. Die einstig führende palästinensische „Befreiungsorganisatin“ PLO, rein nationalistisch politisch ausgerichtet, hat ihren Führungsrang islamistischen Organisationen der Palästinenser längst abtreten müssen und für diese ist eine Trennung der Religion von der Politik eine schiere Unmöglichkeit.

Der Anspruch des jüdischen Volkes, wieder nach ihrer Vertreibung in ihrer Heimat leben zu dürfen, muß religiös begründet werden, da eine rein politische nicht ausreicht. Denn Palästina wurde dem jüdischen Volke ja von Gott als dem ihm eigenen Lebensraum zugesprochen und so nur war es berechtigt, nach der 40 jährigen Wüstenwanderung, sich diesen Lebensraum zu erobern und das hieß auch, die da ursprünglich Beheimateten ihres Heimatrechtes zu berauben. Daß nach dem Scheitern des Projektes der Assimilierung der Juden in die Welt der Heiden angesichts des weltweiten Antisemitismus ein Judenstaat gegründet wurde, ist mehr als selbstverständlich, daß er aber in Palästina gegründet wurde, daß ist primär aus der Religion zu verstehen. Das jüdische Volk kehrte heim an den Ort, den Gott ihnen als Wohnraum gegeben hatte und der sie nun auch wieder heimführte, denn Gott ist kein Schlafgott, sondern er regiert die Welt.

Mehr als diskussionswürdig ist aber die Frage, ob die Juden und die Palästinenser, wenn sie sich auf Gott berufen, den gleichen Gott für sich in Anspruch nehmen. Wenn nun für diesen laiizistischen Politiker Gott nicht als Grund in dem politischen Diskurs auftreten darf, dann muß die Frage erlaubt sein, welche Gründe dann im politischen Diskurs auftreten dürfen und was dann der oder die höchsten Gründe des Diskurses sein sollen. Der Soziologe Max Weber sprach diesbezüglich von einem faktischen Polytheismus der höchsten Werte in den verschiedenen Diskursen. Der erste alles tragende Grund eines jeden Diskurses sei faktisch selbst nicht mehr begründbar, weil er als das Fundament aller Begründungen selbst fungiert.

"Es ist nicht gut, Gott für eigene Ideen zu instrumentalisieren", ergänzte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf“. So votiert also ein deutscher Bischof für die Aussonderung Gottes aus dem politischen Diskurs. Aber dabei „instrumentalisieren“ doch diine Bischöfe Deutschlands in ihrem (un)heiligen Kreuzzug gegen Rechts täglich Gott! Man denke nur an die unzähligen Stellungnahmen zur Asylpolitik der Regierung, in denen stets die Politik der unlimitierten Aufnahme von „Flüchtlingen“ auf Kosten der Einheimischen propagiert wird. Hier wird permanent Gott eingespannt zur Apologie der Regierungsparteienpolitik und die Opposition im Namen Gottes auf das Heftigste bekämpft.

Wie kommt nun dieser Bischof darauf, einerseits die Regierungspolitik in dieser Causa im Namen Gottes zu unterstützen, nun aber eine Trennung von der Religion und der Politik zu fordern und daß noch von den nahöstlichen Konfliktparteien, denen eine solche Trennung eine pure Unmöglichkeit ist. Die Devise scheint einfach die zu sein: Was mir erlaubt ist, ist anderen noch lange nicht erlaubt. Wenn es darum geht, die Asylpolitik der Regierung tatkräftig zu unterstützen, darf Gott instrumentalisiert werden, aber andere dürfen das nicht! Dabei sollte einem Bischof klar sein, wie sehr er dem jüdischen Volke Unrecht tut, wenn es ihm Gott als die Legitimierungsinstanz seines Judenstaates abspricht. 

1.Zusatz:

Der israelische Staat wird immer einer sein, in der die jüdische Religion und somit auch religiös-politische Parteien eine Rolle spielen werden, da eine rein säkularistische Politik für das Volk Israel unmöglich ist. 

2.Zusatz

Die Meinung,für die Politik sei es gut, wenn sie sich gänzlich von der Religion emanzipiere, ist ein durch nichts begründete Vorurteil und gehört kirchlich zu den Irrlehren des Modernismus. 



Montag, 9. September 2024

„Die Frohbotschaft Jesu Christi ist vertrauenswürdig“von Pater Dr. Gadient- eine Kritik

 

Die Frohbotschaft Jesu Christi ist vertrauenswürdig“von Pater Dr. Gadient- eine Kritik



Der Fels“ berichter in seiner September/Oktober Ausgabe des Jahres 2024 kurz über den Vortrag des Paters Gadient (S.275). Spontan stimmte ich dieser so erfreulichen Aussage zu, und sie ist ja auch wahr und trotzdem evoziert diese Aussage ein Meer an Fragezeichen. Das scheinbar so klare verwirrt sich dann in ein kaum noch überschaubares Labyrinth von Wegen und Irrwegen.

Schon auf die simple Frage, was denn die „Frohbotschaft“ Jesu Christi beinhalte,finden sich so viele diverse Antworten in der jetzigen Kirche, daß angesichts dieser unübersehbaren Pluraliät nur noch die Frage übrigbleibt: Welche der vielen Interpretationen der „Frohbotschaft“ soll denn nun die vertrauenswürdige sein? Die naivste Antwort, aber auch die meist verbreitete: Natürlich ist die meinige die wahre und somit auch die vertrauenswürdige. Dieser naive Subjektivismus löst die ganze Wahrheit des katholischen Glaubens so vollständig auf und nichts Vertrauenswürdiges bleibt dann mehr übrig.

Der Glaube der Kirche sei der wahre und so auch der vertrauenswürdige. Dieser Glaube beinhaltet aber weit mehr als nur die Frohbotschaft Jesu Christi,beinhaltet er ja auch die Erkenntnis Gottes, so weit Gott der Vernunft erkennbar ist und auch das ganze Alte Testament. Der Apostelfürst Paulus schreibt in seinem Galaterbrief dem Gesetz Gott eine pädagogische Vermittelungsaufgabe zu, es soll uns zur Christuserkenntnis hinführen und ohne diese Vermittelung durch das Gesetz könnten wir nicht zur Chrituserkenntnis gelangen. Das wäre so, als wollte ein Rechenlehrer den Schülern das Addieren und Subtrahieren beibringen, ohne sie vorher das Zählen erlernen zu lassen. Wie sollte etwa die Bedeutung der Aussage, Jesus ist der Christus, verstanden werden, wenn nicht schon ein Verständnis des Begriffes des Christus vorläge, daß er so die gesuchte Größe sei. Die christliche Religion ist eine bestimmte Relgion. Wie sollte die besondere religiöse Botschaft Jesu Christi begriffen werden können, ohne daß zumindest ein Vorverständnis von dem vorliegt, was denn die Religion überhaupt ist?Nehmen wir die Zentralaussage der christlichen Religion: Wie soll das Sühnopfer Christi verstehbar sei ohne ein Vorverständnis von dem, was ein Opfer und ein Sühnopfer im Besonderen ist?

Die Formulierung insinuiert eine Unmittelbarkeit des Verstehenkönnes, aber gerade hier gilt, daß ein Mittenhineinspringen in diese Botschaft sie verfehlen wird. Erasmus von Rotterdamm hat in seiner großen Kontroverse mit dem Reformtor Luther dessen Pathos, man lese einfach die Bibel und dann verstünde man sie schon, wenn man nur aller theologischen Kommentare zur Bibel von sich fernhalte, widersprochen mit einer sehr erstaunlichen Auslegung der biblischen Vorschrift, man esse nicht, bevor man sich nicht die Hände gereinigt habe. Dies sei nicht nur eine Hygenevorschrift für das Ernähren des Körpers sondern müsse auch geistlich verstanden werden für die Aufnahme der Nahrung für die Seele und das ist die Bibel. Mit gereinigten Händen sie lesen, hieße also, sie gut vorbereitet zu lesen und dazu diene die Philosophie. Damit ist eine Vorordnung aber auch eine Unterordnung der Philosophie der hl. Schrift und damit auch der Theologie gegenüber gemeint. Praktisch meinte er damit die platonische Philosophie. Gerade der hl.Augustin bezeugt ja in seinen „Confessiones“, daß er erst durch die neuplatonischen Schriften zum katholischen Glauben vorgedrungen ist, die ihn aus den Irrtümern der christlichen Manichäer befreiten.

Eines muß klar sein: Bevor die Botschaft Jesu Christi nicht begriffen ist, kann über ihre Vertrauuenswürdigkeit nicht geurteilt werden. Oder sollten wir Christen es so praktizieren wie ich mit Albert Einsteins Relativitätstheorie umgehe: Meine Physikkenntnisse reichen bei weitem nicht aus, um diese Lehre zu verstehen, da aber alle Physiker sie übereinstimmend als wahr erklären, halte auch ich sie für wahr, obzwar ich sie nicht verstehe.Aber reicht für den katholischen Glauben ein so reiner Autoritätsglaube aus, wie ich auf die bloße Autorität der Physikprofessoren hin Einsteins Lehre für wahr halte?

Was heißt denn nun vertrauenswürdig? Daß ein Kreis rund und Goethe den „Faust“ geschrieben hat, sind keine vertrauenswürdige Aussagen, denn daß der Kreis rund ist, ist ein analytisches Urteil a priori und somit notwendig wahr und die Aussage, daß Goethe den „Faust“ geschrieben habe, ist zwar keine notwendige Wahrheit, aber so gut historisch dokumentiert, daß niemand sie bezweifelt.Vertrauenswürdig kann eine Aussage nur sein, wenn sie bezweifelbar ist, aber der sie Glaubende doch für wahr erachtet. Eine Ehefrau kann urteilen, daß sie ihrem Ehemann traut, daß er sie nicht mit einer anderen Frau betrogen habe auf der Kur, wenn sie das aber wüßte, etwa indem sie ein Detektivbureau mit der Überwachung ihres Mannes beauftragt hätte, und das ihr mitteilt: Er war die ganze Kur über treu, dann kann sie das nicht mehr glauben, ihn nicht mehr für vertrauenswürdig halten, weil sie weiß, daß er treu gewesen ist. Etwas für wahr zu halten, etwas für vertrauenswürdig zu erachten, ist also das Ergebnis der Entscheidung, das für wahr zu halten. Ein Fürwahrhalten, ein für Vertrauenswürdighalten setzt also eine defizitäre Erkenntnis voraus, ob es denn wirklich wahr ist.Das Wissen und Erkennen muß sich limitieren, um für den Glauben einen Raum zu schaffen- so Kant.

Ein noch gravierenderes Problem: Kann ein Mensch ohne die Gnade Gottes erkennen, daß Jesus der Sohn Gottes und die Wahrheit ist? Ist das für Vertrauenswürdighalten eine Möglichkeit des postlapsarischen Menschen, oder eine Gnadengabe Gottes?

Wie steht es nun aber um die Lebensrelevanz des als vertrauenswürdig gehaltenden Evangeliumes Jesu Christi? Ich halte es z.B für glaubwürdig, daß es UFOs gibt, von Nichtirdischen gesteuerte Raumschiffe, die auf der Erde erscheinen, aber dieser Glaube hat für mein Leben keine praktische Relevanz. Wie muß der Gehalt der Frohotschaft Jesu Christi sein, damit er überhaupt eine Lebensrelevanz erlangen kann? Verkürzte die Kirche die Botschaft Jesu auf, daß Gott zu jedem Menschen Ja sage, egal wie er lebe und ob er es glaube oder nicht, dann wird diese Botschaft kaum eine Lebensrelevanz erlangen können, da diese Liebe Gottes sich faktisch nicht von einer universalitischen Gleichgültigkeit unterscheidet. Relevanz kann auch die christliche Religion nur erlangen, wenn in ihr geglaubt wird, daß Gott kontingent auf unser Handeln und Unterlassen reagieren kann und daß es ihm nicht gleichgültig ist, wie wir nun leben, er sich also different zu uns verhalten kann.

So stehen wir am Ende in einem Wald voller Fragezeichen, die nicht einfach zum Verschwinden gebracht werden können.

Sonntag, 8. September 2024

Die ( auch vor Kirchen gehißte) Homofahne: ein Symbol der Toleranz? Eine Kritik

 

Die ( auch vor Kirchen gehißte) Homofahne: ein Symbol der Toleranz? Eine Kritik


Die Homo(sex)fahne sei ein oder das Symbol für das Ideal eines toleranten Miteinanderumgehens, ja der angemessenen Grundhaltung überhaupt, die die Humanität auszeichne.

Diese Meinung soll nun überprüft werden. Die jährlich stattfindenden CSD- Kundgebungen sind dem Politisch Korrekten geradezu Manifestationen der Toleranz. Es werden nun aber in München CSU-Politikerin Jahr für Jahr eine Beteiligung untersagt. In Berlin durfte der amtierende CDU-Bürgermeister auch an der dortigen Kundgebung nicht teilnehmen. Was geschähe wohl, wenn eine Gruppe von Parteimitgliedern der AfD mit einem eigenen Umzugswagen: „Auch wir sind schwul!“ teilnehmen wollte? Es fielen eher die Sterne vom Himmel, als daß dieser Wagen an einer CSD- Kundgebung auftreten dürfte. Offenkundig ist das Toleranzverständnis der Homofahne kompatibel mit der Haltung, alles was von der SPD gesehen „rechts“ von ihr ist, auszugrenzen. Dies ausgegrenzte Spektrum wird also als etwas Intolerables behandelt.

Der Begriff der Toleranz verlangt also nach einer Näherbestimmun: Wem gegenüber soll die Toleranz eine Tugend sein, wenn es doch Intolerables für die Toleranz gibt.Das dominierende Thema der CSD- Kundgebungen ist der Sex. Typisch dafür ist ein Umzugswagen, auf dem spärlich gekleidete oft sehr kräftig muskulös wirkende Männer, die einen „Dildo“ sich im Geschlechtsbereich umgeschnallt haben, einen künstlichen übergroßen Penis im Erregungszustand und die dann mit dem Körper Stoßbewegungen ausführen als eine Simulation des Analverkehres. Diese Symbolaktion kann nun helfen, den Gehalt des da vorherrschenden Toleranz-verständnisses zu bestimmen. Traditionell wird der Vaginalverkehr zwischen einem Mann und einer Frau als die Normalpraxis der Sexualität verstanden, weil nur so praktiziert der Sex zu einem Nachwuchs führt, während alle anderen Formen, der Oralsex wie der Analsex als minderwertig, gar unsittlich verurteilt wird.Außerdem gilt, daß der Sex nur zwischen sich wechselseitig Liebenden als angemessen angesehen wird.

Genau diese Normalvorstellung soll nun dekonstruiert werden als eben nur eine unter vielen legitimen Optionen. Es müsse im Ermessen jedes Menschen liegen, ob er Sex mit ihm Liebenden oder auch Sex praktizieren will, ohne daß sich die Sexpartner liebten. Bei der Wahl des Sexpartners müsse auch jede Option erlaubt sein, daß man sich festlegt, nur mit Männern oder nur mit Frauen Sex mit oder ohne Liebe zu praktizieren oder eben abwechselnd. Damit der Sex zwischen 2 Homosexuellen nun als gleichwertig mit dem heterosexueller Paare angsehen werden kann, muß der Analverkehr und der Oralverkehr als gleichwertig dem Vaginalverkehr bejaht werden.

Die Toleranz meint hier also, daß der Anal- und der Oralverkehr anerkannt wird, statt daß nur der Vaginalverkehr zwischen Mann und Frau als legitim qualifiziert wird. Und es müsse als gleich legitim angesehen werden, liebend oder ohne zu lieben, den Sex zu praktizieren.

Dem Begriff der Toleranz wohnt nun im üblichen Gebrauch ein kritischer Unterton inne: Es wird etwas geduldet, was einem eigentlich nicht zusagt, wenn etwa der Vater, obschon er ein strikter Nichtraucher ist, seiner auf Besuch kommenden Tochter das Rauchen Daheim erlaubt, weil es nun mal sein Kind ist. So wird der Begriff aber im Kontext der Homofahne nicht verwendet: Alle 2 bisher diskredierten Formen gelebter Sexualität sollen als etwas Gutes bejaht werden. Eine Nichtbejahung wäre schon intolerabel.

Die Toleranz der Homofahne bedeutet nun auf keinen Fall eine prinzipielle Grundhaltung, denn es wird ja auf das Entschiedendste auf die Differenz des Toleraben zu dem Intolerablen wert gelegt. Was geschähe wohl, wenn ein Teilnehmer einer CSD- Kundgebung eine Deutschlandfahne trüge. Berichte gibt es, daß auf den politisch korrekten Anti-AfD-Demonstrationen da getragene Deutschlandfahnen von dem Ordnerdiensten entfernt wurden eben als völlig Intolerabel. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß eine Deutschlandfahne auch auf CSD- Kundgebungen eingerollt werden müsse. Genereller formuliert: Nur Politisch Korrekte dürfen auf solchen Kundgebungen erscheinen. Alles nicht politisch Korrekte dürfte ausgegrenzt werden als völlig Intolerables. Die Homofahne steht eben nur für die Forderung der Aufwertung, der Gleichberechtigung des Anal- und Oralverkehres, daß sie nicht mehr als minderwertige Praxen Homosexueller angesehen werden dürfen. Ansonst gelten die Werteordnung der Politischen Korrektheit, daß alle davon abweichenden Meinungen zu diskriminieren sind.

Die Homofahne vor einer Kirche gehißt, bedeutet so faktisch ein Nein zur katholischen Morallehre als etwas völlig Intolerablem!



Samstag, 7. September 2024

Die „TAZ“ wider die unheilige Allianz von „Heimat,Familie, Nationales“-oder die neue Massa perditionis= der Ostdeutsche,der die Demokratie gefährde

 

Die „TAZ“ wider die unheilige Allianz von „Heimat,Familie, Nationales“-oder die neue Massa perditionis= der Ostdeutsche


Seit 1989 Ostdeutsche skandierten: „Wir sind ein Volk“ stehen die Ostdeutschen unter dem Generalverdacht, patriotisch nationalistisch gesonnen zu sein. Die Wiedervereinigung veranlaßte radicale Linke, sich als „Antideutsche“ zu organisieren, denn ab da galt der Deutsche als solcher als der Hauptfeind. Die letzten Landtagswahlergebnisse verstärkten nun noch diesen Generalverdacht, daß nun die AfD und die Sarah Wagenknecht Partei so gut abschnitten: Der Ostdeutsche mißbrauche sein Wahlrecht, denn er seie halt nach 2 Diktaturen noch nicht reif für die Demokratie. Die Reife zeige sich ja darin, daß man einer der Kartellparteien, von den C-Parteien über die SPD bis zu den Grünen seine Stimme gebe und keiner Oppositionspartei, denn nur diese Kartellparteien seien wirklich demokratisch.

Die Ostdeutschen seien nun mal eine „Massa perditionis“ (der hl. Augustin verwendet diesen Begriff aLls die Qualifizierung der postlapsarischen Menschheit, aus der dann Gott einige zum Heile herauserwähle.)und nur wenige Lichtblicke kann da dieser TAZ- Artikel vom 4.9.2024: „Ines Geipel über ostdeutsche Identität Zurück ans Lagerfeuer der Doppeldiktatur“ erblicken: „Das sind Menschen, die ukrainische Flüchtlinge aufgenommen haben, die Syrer aufgenommen haben, die als Schwule und Lesben leben wollen. Die unendlich viele Zivilprojekte gestartet haben, um ein normales, buntes Leben zu leben.“

Die TAZ als ein Schlachtschiff der politischen Korrektnes weiß eben genau zwischen den Gutmenschen und den Bösen zu distinguieren: Die Guten, das sind die Schwulen und Lesben.Aber hier schummelt der TAZ-Artikel: Den Schwule und Lesben, die der CDU/CSU oder gar einer rechten Partei angehören, gehören selbstverständlich zur Massa perditionis, zu den Verfluchten. Die anderen Gutmenschen sind die, die „Flüchtlinge“ aus der Ukraine und aus Syrien aufnehmen. Kath de befrug einmal eine junge Grünenpolitikerin, die just in die Evangelische „Kirche“ eingetreten sei, wer denn der Nächste im christlichen Sinne sei. Sie respondierte politisch korrekt: Die Homosexuellen und die „Flüchtlinge“. (Leider finde ich dies Interwiev just nicht wieder.) Das „bunte Leben“, dafür stehen die Asylanten, die Homosexuellen und Lesben. Ja, die Messeremigration hat das Leben in Deutschland eben blutiger und somit auch „bunter“ gemacht.

Aber trotz dieser Einzellichtblicke schaut der Artikel nun auf die Masse der Verdammten, um es mit Augustin zu formulieren: „Sowohl AfD als auch BSW machen auf Heimat, Familie, Nationales.“ Verwerflicheres als diese unheilige Trias kann es für ein Schlachtschiff der Politischen Korrektheit nicht geben! Daß die „Flüchtlinge“ selbst sehr familienorientiert leben und so den Nachzug ihrer Familienmitglieder in das Vorzugsasylland Deutschlands fordern, irritiert den politisch Korrekten nicht, denn er ist ja nur gegen deutsche Familien. „Heimat“ ist nun noch verwerflicher, aber das Allerschlimmste ist die Liebe zur Heimat, der Nationalismus.

Es frägt sich nun, wie die Bejahten, die Menge der Asylanten, der Homosexuellen und Lesben sich zu der Massa perditionis der Ostdeutschen verhält.Nahe legt sich da die These, daß die Homosexuellen und Lesben die Ordnung der Familie und die „Flüchtlinge“ die Heimat und die deutsche Nation destruieren sollen.

Dann stellt sich noch die Frage, wie sich dazu die zwei Diktaturen verhielten im Urteil des TAZ-Artikels. Gemeint sind dabei die der NSDAP und der SED. Einst galt es unter Linken als ein Sakrileg, diese beiden Regime unter dem einen Begriff der Diktatur oder des Totalitarismus zu subsumieren, war doch die sozialistische DDR antifaschitisch und konnte so nicht etwas rein Negatives sein. Aber die Zeiten ändern sich! Wenn nun die SED und die NSDAP beide gleichermaßen verteufelt werden, dann wird das in einem direkten Zusammenhang mit der hier praktizierten Verteufelung von:“Heimat“,“Familie“ und „Nation“ stehen. Das Zentralorgan der SED hieß: „Neues Deutschland“, inzwischen heiß es nur noch: „nd“, weil der ursprüngliche Name zu nationalistisch klingt. So irritierend das auch auf den ersten Blick erscheinen muß: Aus einer konsequent antideutschen Perspektive geurteilt war sowohl der nationalsozialistische Staat wie auch der sozialistische Ostdeutschlands Staaten dieser unheiligen Trias. Die DDR war eben auch keine „bunte“ Republik von Homosexuellen, Lesben und „Flüchtlingen“ und der NSDAP-Staat schon gar nicht.

Als antideutsch Eingestellte wünscht man sich aber die Auflösung des deutschen Volkes und deshalb auch die Perhorreszierung der Ordnung der Familie. Der Deutsche soll ganz seiner Heimat entfremdet werden und das ist eben erreichbar durch den Massenimport von Nichtdeutschen, der die Homogenität der an einem bestimmten Ort Lebenden als Gemeinschaft stiftend auflösen soll, damit dieser Ort nicht mehr als Heimat empfunden werden kann.

Die Ostdeutschen gelten eben im Kontrast zu den umerzogenen Westdeutschen als noch zu deutsch und darum sind sie eine Massa perditionis. Hierin manifestiert sich der Paradigmenwechsel der Linken nach 1989. Statt vorrangig soziologisch gesellschaftskritisch zu argumentieren, wird jetzt vorrangig biologisch ethnisch argumentiert: Zu welcher Rasse, zu welchem Volke und zu welchem Geschlecht wer gehört, qualifiziert ihn: Der „Weiße Mann“, isb der Deutsche ist das Negative,gut sind alle Nichtweißen, Nichtdeutsche und alle der der Geschlechterdifferenz sich Entziehenden, die LGBTQler. Somit sind die Ostdeutschen eben schlicht Negativmenschen, weil sie Deutsche sind und nicht das Projekt der Umvolkung unterstützen, das von allen demokratischen Parteien bejaht wird und die deshalb auch nur demokratisch sind im Kontrast zur Wagenknechtpartei und der AfD.


1.Zusatz:

Das „ Lagerfeuer der Doppeldiktatur“ soll besagen, daß sich die Mehrheit der Deutschen in beiden Diktaturen recht heimisch wohlgefühlt hatten und sich somit als nicht angemessen demokratisch gesonnen erwiesen haben. Nur,wenn wir Deutschen uns in diesen Dktaturen so heimisch gefühlt haben, waren das dann Diktaturen?

2.Zusatz:

Robert Habeck,: „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“

3.Zusatz: 

Dies Lied des Schlagersängers Ronny beinhaltet als das, was ein politisch Korrekter

und Antideutscher verachtet: 

Hohe Tannen weisen die Sterne
Wo der Strom fließt so still durch die Nacht
Liegt das Lager in weiter, weiter Ferne
Hohe Tannen, sie halten die Wacht

Liegt das Lager in weiter, weiter Ferne
Hohe Tannen, sie halten die Wacht
Komm, zu uns an das flackernde Feuer
Wo die Träume der Jugend zu Haus′

Noch erklingen der Heimat alter Lieder
So wie einst in den Abend hinaus
Noch erklingen der Heimat alter Lieder
So wie einst in den Abend hinaus

Hohe Tannen weisen die Sterne
Wo der Strom fließt so still durch das Tal
Wiesen einst uns den Weg in die Ferne
Grüßen uns nun zum allerletzten Mal



Hohe Tannen weisen die Sterne, wo der Strom fließt so still durch die Nacht. Liegt das Lager in weiter, weiter Ferne, hohe Tannen, sie halten die Wacht. Liegt das Lager in weiter, weiter Ferne, hohe Tannen, sie halten die Wacht. Komm zu uns an das flackernde Feuer, wo die Träume der Jugend zu Haus. Noch erklingen der Heimat alte Lieder, so wie einst in den Abend hinaus. Noch erklingen der Heimat alte Lieder, so wie einst in den Abend hinaus. Hohe Tannen weisen die Sterne, wo der Strom fließt so still durch das Land. Wiesen einst uns den Weg in die Ferne, grüßen uns nun zum allerletzten Mal. Wiesen einst uns den Weg in die Ferne, grüßen uns nun zum allerletzten Mal.

Mehr songtexte: https://www.songtextemania.com/hohe_tannen_songtext_ronny.html
Alle Infos über Ronny: http://www.musictory.de/musik/

Hohe Tannen weisen die Sterne, wo der Strom fließt so still durch die Nacht. Liegt das Lager in weiter, weiter Ferne, hohe Tannen, sie halten die Wacht. Liegt das Lager in weiter, weiter Ferne, hohe Tannen, sie halten die Wacht. Komm zu uns an das flackernde Feuer, wo die Träume der Jugend zu Haus. Noch erklingen der Heimat alte Lieder, so wie einst in den Abend hinaus. Noch erklingen der Heimat alte Lieder, so wie einst in den Abend hinaus. Hohe Tannen weisen die Sterne, wo der Strom fließt so still durch das Land. Wiesen einst uns den Weg in die Ferne, grüßen uns nun zum allerletzten Mal. Wiesen einst uns den Weg in die Ferne, grüßen uns nun zum allerletzten Mal.

Mehr songtexte: https://www.songtextemania.com/hohe_tannen_songtext_ronny.html
Alle Infos über Ronny: http://www.musictory.de/musik/

 


Freitag, 6. September 2024

Die Mogelpackung: Wie die liberalistische Ideologie in einem conservativen Gewand an Katholiken verkauft wird

 

Die Mogelpackung: Wie die liberalistische Ideologie in einem conservativen Gewand an Katholiken verkauft wird



Am 5.9.2024 konnte man auf Kath net unter der Überschrift:“Konservative, nicht Progressive, sind die wahren Verteidiger der Freiheit“ Befremdliches lesen:„Die Versuche der Demokratischen Partei sich einen Mantel der Freiheit umzuhängen seien unglaubwürdig. Die Partei stehe seit mehr als hundert Jahren für Steuern, Regulierungen und Überwachung, warnt Alexander Salter.“ Die „Demokraten“ seien also keine conservative Partei, da sie für „Steuer“,“Regulierungen“ und für „Überwachungen“sich einsetzten. Daß die „Demokratische Partei“ der USA keine conservtive sei, bestreitet nun niemand, ja es könnte sogar in Frage gestellt werden, ob es denn überhaupt in den USA eine conservative Partei geben könne, ist doch die da ursprünglich dort erwachsene und beheimtete Kultur der Ureinohner völlig ausgelöscht worden, die der Indianer, um dann dorthin Fremdkulturen zu exportieren, die als solche keine amerikanischen sind. Die ursprüngliche heimische Kultur bildet nun aber den Mutterboden jeglichen Conservatismuses.

Was soll nun aber nun das Anticonservative der „Demokraten“ sein? „Steuern“.Das kann auf keinen Fall stimmen, den der politische Conservatismus bejaht immer einen starken Staat, und der muß nun mal über die Steuern finanziert werden. Otto von Bismarck schuf in Deutschland die Grundlagen des Sozialstaates, indem er in diesem Punkte Luther follgend die Soziale Frage als eine Aufgabe des Staates interpretierte:die Sozialpolitik, da reine Privatinitiativen diese Problem nicht auf sich selbst gestellt in den Griff bekamen. Bismarck war nun unbestreitbar ein conservativer Politik und er war der bedeutendste Staatsmann der modernen deutschen Geschichte. Ohne eine Steuererhebung ist ein Sozialstaat nicht finanzierbar. Noch wesentlicher: Kein Staat ist souverän, der sich nicht selbst verteidigen kann und dazu muß der Staat eine Armee unterhalten, sie also auch ausrüsten. Keine Steuern, das entspricht dem liberalen Ideal des Nachtwächterstaates: Dem liberalistisch sich verstehenden Bürger erscheinen die Steuern nun aber nur als eine Einbuße seiner Kaufkraft in der Meinung, daß die Staatsausgaben für das Allgemeinwohl eigentlich immer überflüssig und zu hoch sind, da doch jeder in erster Linie für sich selbst zu sorgen habe ohne daß er dabei auf den Staat setzt.

In den USA steht der Mythos vom „Wilden Westen“ dafür im Hintergrund, daß ein echter Mann nur einen Revolver braucht, um sich und sein Recht durchzusetzen, wobei der Staat eher als ein Hindernis angesehen wird. Der Cowboy mit Pferd und Revolver ist der Freie, der Stadtmensch der Unfreie, da er da der Gewalt des Staates mit seinen vielen Gesetzen und Vorschriften unterworfen sei. Den Cowboy ersetzt nun der freie Unternehmer, der sich ebenso durch die Staatsgesetze in seiner unternehmerischen Freiheit limitiert sieht. Das ist Liberalismus pur und hat so mit einem politischen Conservatismus nichts gemein.

Regulierungen“ sollen anticonservativ sein! Daß um eines vernünftigen Miteinanders der Bürger willen dies staatlicher Gesetze bedarf,wer außer Anarchisten und Liberalen widerspräche dem! Schon der Basistext jeder Staatslehre des Abendlandes, Platons Politeia zeigt auf das Überzeugendste, daß nur durch den Staat die Gesamtgellschaft vernünftig gestaltet werden kann, daß wie die Vernunft, der Kopf den Menschen zu regieren hat, so der Staat den Gesamtkörper der Gesellschaft.Aus der theologischen Perspektive ist dann noch unbedingt hinzuzufügen, daß der Mensch ob seiner ihm erbsündlich eigenen Neigung zum Bösen der Gesetze und Regeln nötig hat, um diese Spontanneigungen zum Bösen einzudämmen. Ein Verzicht auf staatliche Regulierungen würden so nur destruktive Kräfte freisetzen.

Ein kleines Beispiel aus dem Alltagsleben möge das veranschaulichen:Ein Vermieter in München wollte die Wohnungsnot ausnutzen, in dem er in dem Mietvertrag einfügte, daß die Mieterin zu regelmäßigem Sex mit ihm verpflichtet sei. Eine Frau unterschrieb diesen Mietvertrag, ging dann damit vor Gericht und der erklärte diesen Vertrag für sittenwidrig. Sie behielt die Wohnung und der Vermieter mußte auf den Sex verzichten. Was wäre aus dieser Causa geworden, gäbe es nicht die staatliche Bestimmung eines sittenwidrigen Vertrages. Gut liberal hätte der Vermieter ja sagen können: Diesen Mietvertrag bräuchte doch nur die unterschreiben, die dem zustimmen möchte, die also freiwillig dann den Sex ihm anbieten wolle.

Überwachungen sollen anticonservativ sein! Um wie viel würde wohl überall die Kriminalität anwachsen, wenn es keine Überwachungen gäbe! Wie viele führen alkoholisiert Auto, wie viel würde über die Landesgrenzen an Waaren geschmuggelt, nicht nur Rauschgifte. Die Asylantenflut ist ja auch eine Folge zu nachlässiger Grenzkontrollen, der Staat überwacht viel zu wenig unsere Grenzen. Keine Überwachungen kann nur der fordern, der ganz naiv blauäugig an das Gutsein jedes Bürgers glaubt und das tuen nur Liberale, für die es nur Wirtschaftskonkurrenten gibt, aber keine Feindschaft und keine Neigungen zum Bösen!

Daß ein Kath net Artikel seiner Leserschaft nun diese Fundamentaldogmen des Liberalismus als einen Conservatismus verkaufen will, ist schon eine arge Mogelpackung. Vielleicht soll damit nur der antikatholiche Gehalt dieser Dogmen vertuscht werden. Denn die antisoziale Tendenz des Liberalismus ist nun mal unverkennbar, auch wenn er mit dem Pathos der Rede von der Freiheit übertüncht werden soll. 

Corollarium

Der Liberalismus steht der Ordnung des Staates prinzipiell ablehnend gegenüber, kennt er doch nur Partikularinteressen und kein Allgemeinwohl, woraufhin der Staat alles Partikulare  steuert. Der Mensch wird hier nicht als Zoon politikon begriffen, sondern als ein atomisiertes Einzelwesen, das nur über Vertragsbeziehungen mit anderen verbunden ist.






Donnerstag, 5. September 2024

Das Nein zum Leben – eine Unmöglichkeit oder eine menschliche Möglichkeit, die jetzt en vogue ist selbst in der Kirche?

 

Das Nein zum Leben – eine Unmöglichkeit oder eine menschliche Möglichkeit, die jetzt en vogue ist?

Nahe liegt es doch, zu meinen, daß jeder Mensch für sich schon leben möchte, aber daß er vielleicht dann anderen ein Recht auf zu leben abspricht, aber prinzipiell bejahe jeder es, zu leben. Nur, wie ist es dann erklärbar, daß der Buddhismus die Überwindung des Lebenwollens als die Erlösung lehrt und daß A.Schopenhauer dann diese buddhistische Lehre in seiner Philosophie explizierte und so für den europäischen Raum kongenial übersetzte? Daß es gut ist, zu leben, ist für den Menschen keine Selbstverständlichkeit, weil wir nicht durch einen „Lebenstrieb“ determiniert würden, daß wir gar nicht anders könnten, als leben zu wollen.

Scheinbar hat das jetzt angerissen werdende Thema nichts mit dieser Causa zu tun: Der Standpunktkommentar von Kath de am 9.5.2024 polemisiert gegen Papst Franziskus: „Die Polemik des Papstes gegen kinderlose Paare“. „Auf seiner Asienreise lobt der Papst Familien mit vielen Kindern und kritisiert Paare, die sich lieber für ein Haustier statt Nachwuchs entscheiden.“ Was heißt es denn überhaupt, ein Mensch zu sein? „Ein“ bezeichnet eine Singularität, der „Mensch“ eine Allgemeinheit, die Gruppe aller unter diesem Begriff Subsumierbaren. Ein Menschbedeutet deshalb: ein Fall des Menschseins zu sein, oder philosophischer: eine bestimmte Realisierung der Idee des Menschseins zu sein. Die Selbstbejahung inkludiert somit immer auch ein Jasagen zur Idee des Menschen, zum Menschsein.Oder was würde man von der Äußerung halten: „Liebesromane verabscheue ich, aber Hedwig Courths- Mahlers Romane liebe ich“? Es ist abstrus, die Gattung des Liebesromanes geringzuschätzen, aber die Werke der Königin des Liebesromanes wertzuschätzen.

Wenn das Jasagen ein Akt der Lebensbejahung ist, und das ist er unbezweifelbar, dann gehört zu der Lebensbejahung die Bejahung der Fortpflanzung, denn ohne einen Nachwuchs sürbe das Leben der Menschheit aus. Der Kinderreichtum, den hier der Papst so energisch lobt, ist die Frucht der Lebensbejahung. Wo aber der Einzelmensch die Fortpflanzung ablehnt, lehnt er das Menschsein als etwas Bejahungswürdiges ab, er will nur sich als Einzelsubjekt und verfehlt dabei sich selbst, da er nunmal ein Exemplar des Menschseins ist. Der Standpunktkommentar behauptet nun, daß es doch jeder selbst entscheiden könne, ob er eigene Kinder haben möchte oder auch nicht. Diese Freiheit steht unbestreitbar jedem zu, aber die Kirche kann unmöglich beide Entscheidungen, die für und die gegen eigene Kinder als gleichwertige beurteilen! Zur Lebensbejahung gehört der Wille zur Fortpflanzung. Nun kann es gute Gründe geben, warum auf eigene Kinder verzichtet wird und das gilt nicht nur für den Stand der Priester und der Mönche, aber Gottes Willen entprechen kinderreiche Familien mehr. Das hat der Papst zu sagen und das sagt er auch.

Von Bevölkerungswachstumsexperten kann in letzter Zeit gelesen werden, daß die Menschheit nur noch eine kurze Zeit wachsen werden wird, daß dann aber ein Schrumpfen zu erwarten sein wird. Einfach gesagt: Wenn weltweit die Menschen sich so wenig fortpflanzten wie wir westlichen Menschen, könnte man schon mit einem Rechenschieber die Implosion der heutigen Menschheitskultur vorausberechnen: Vor dem Aussterben der Gattung Mensch würden alle Gesellschaften an dem Menschenmangel zu grundegehen. Man muß das als eine Tendenz einer Selbstverneinung des Menschen ansehen. Der Mensch will sich nicht mehr als Mensch sondern nur noch als eine von seinem Menschsein abstrahierte Singulärexistenz.

Gott selbst gab nicht umsonst uns als das erste Gebot: „Seid fruchtbar und mehret Euch!“, denn die Selbstbejahung ist für uns Menschen keine Selbstverständlichkeit.Als aus dem „Nichts“ Erschaffene scheint auch uns Menschen die Möglichkeit innezuwohnen, durch eine Selbstnichtung uns aus dem Leben erlösen zu wollen. Gott erhält so seine „Creatio ex nihilo“ auch gegen der der Schöpfung innewohnenden Tendenz zur Selbstnichtung. Die Dekadenz als eine Schwächung des Lebens- und Überlebenswillens manifetiert sich so gerade in dem Geburtenrückgang und am extremsten in den vielen im Mutterleibe getöteten Kinder. Die Primäraufgabe jeder Gesellschaft und damit auch der staatlichen Politik ist der Selbsterhlt. Dazu ist unbedingt einer Förderung der Familie als der Basis des Eigennachwuchses und isb des Kinderreichtumes von Nöten. Man muß konstatieren, daß unsere westliche Kultur an dieser Hauptaufgabe kläglichst scheitert und somit wahrlich eine Kultur des Todes, der Lebensverneinung ist.

Zusatz:

Zur Dekadenz gehört auch die Begeisterung für die LGBTQ- Bewegung, die so sehr in der Kirche um sich greift.Die Sexualität soll nicht nur von der Fortpflanzung völlig entkoppelt werden, sondern es soll auch die Geschlechterpolarität konfundiert werden, die die Voraussetzung der Fortpflanzung ist.



Mittwoch, 4. September 2024

Ein vielleicht leichtfertig, zu schnell gelöstes Problem der Theologie oder ein erschreckender Verdacht

 

Ein vielleicht leichtfertig, zu schnell gelöstes Problem der Theologie oder ein erschreckender Verdacht


Eigentlich ist es gar kein Problem: Wir lesen über den Brudermord Kains: „Nach einiger Zeit brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes dar; auch Abel brachte eines dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett.Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer,aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht.“ (1.Mose, 4,3-5) Schauen bedeutet hier: annehmen. Gott Opfer darzubringen ist die religiöse Praxis schlechthin und darum wird sie hier an so exponiert.Es wird aber hierbei auch das Problem dieser Praxis artikuliert: Gott kann das Opfer annehmen, er kann es aber auch verwerfen. Das heißt, daß Gott nicht durch die kultische Praxis des Opferns manipuliert werden kann: Wenn wir ihm opfern, nimmt er immer das Opfer an und nun muß ergänzt werden: in der Intention, in der es Gott dargebracht wird. Gott die Erstlinge darzubringen ist eben auch die Bitte an Gott, wieder dafür zu sorgen, daß ihm weiterhin die Erstlinge dargebracht werden können.Es wird menschlich-allzumenschlich gedankt im Vertrauen darauf, daß der so Bedankte dann wieder eine gute Ernte geben wird, sodaß ihm die Erstlinge davon geopfert werden können.

Warum hat Gott nun das Opfer des Abels angenommen und das des Kains verworfen?Der Text gibt uns darüber keinerlei Auskunft! Aber wir finden in der Bibel dann dazu klare Antworten: Im Hebräerbrief (11,4) steht geschrieben: „Aufgrund des Glaubens brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain.“ Wenn nun aber das Opfer Kains nur ein weniger gutes war, warum reprobierte Gott es dann?Das muß irritieren.In dem 1.Johannesbrief 3,12 heißt es über Kain, daß er „von dem Bösen stammte und seinen Bruder erschlug.“ Ist nun sein vom Bösen Stammen, daß er seinen Bruder erschlug, dann ist dies keine Aussage über das Warum der Verwerfung des Opfers Kain. Oder dysqualifizierte sein vom Bösen Stammen schon sein Opfer, sodaß es deshalb Gott reprobierte und Kain dann aus Eifersucht auf seinen Bruder, weil dessen Opfer Gott angenommen hatte, seinen Bruder getötet hat. Klar wäre im zweiten Falle die Intention, eine akzeptable Antwort auf die Frage zu geben: Warum verstieß Gott das Opfer Kains? Kain war von Anfang an böse. Die Aussage von Judas 11, sie gingen die Wege Kains, daß Kain habgierig gewesen sei, kann als Konkretion und Bestätigung der Aussage, Kain wäre ein böser Mensch gewesen sein, gelesen werden:Weil Kain habgierig gewesen sei, habe Gott sein Opfer nicht angenommen.

Nun schleicht sich angesichts dieser Befunde ein Verdacht ein, daß die ursprüngliche Erzählung, daß Gott das Opfer Abels annahm und das Kains reprobierte, ohne daß dafür ein Grund angegeben wird, als inakzeptabel empfunden wurde. Gott nimmt nicht grundlos das eine Opfer an und verstößt grundlos das andere. Für dies differente Verhalten Gottes müsse es für uns Bibelleser nachträglich akzeptable Gründe nachgeliefert werden. Aus Praktibilitätsgründen muß doch gewußt werden, wie ein Opfer Gott darzubringen ist, sodaß es Gott wohlgefällig sei und wie es nicht dargebracht werden dürfe. Der 1.Johannes- und der Judasbrief sagen: Auf die Moralität des Opfernden käme es an, der Hebräerbrief, daß es auf den Glauben ankäme. Der Verdacht lautet nun, daß somit nachträglich das Verhalten Gottes, daß er das eine Opfer annahm und das andere zurückwies, rationalistisch erklärt werden soll, damit die Opfernden wissen, wie sie zu opfern haben, damit Gott ihr Opfer annimmt.Vorausgesetzt wird dabei, daß Gottes Verhalten so vernünftig ist, daß es für uns verstehbar ist. Gott kann nicht als irrational handelnd gedacht werden, da Gott eben spätestens seit der griechischen Aufklärung durch Platon als das Gute und rein Vernünftige gedacht wurde. Er darf eben nicht anders gedacht werden, denn wie sollten die Menschen zu einem sittlichen Handeln erzogen werden, wenn man schon von den Göttern sich Unsittliches erzählte in den griechischen Göttergeschichten etwa. Der bekannte Spruch: „Was einem Jupiter erlaubt ist, ist Menschen nicht erlaubt“, diente ja auch dazu, einem Mißbrauch solcher Göttergeschichten zu wehren: Wenn Götter schon so unsittlich handeln, dann dürfen wir Menschen das doch wohl auch!

So könnte sich der Verdacht verhärten, daß die nachträgliche Deutungen der Nichtannahme des Opfers Kains Rationalisierungsversuche darstellen, um Gott nicht als unbegreiflich Handelnden akzeptieren zu müssen. Eine Opferpraxis verlangt doch nach der Sicherheit, daß, wenn ich richtig opfere, Gott mich erhören wird und wenn Gott mich nicht erhört, mein Opfern oder Beten, dann habe ich irgendwie falsch geopfert oder gebetet. Könnte die ursprüngliche Erzählung aber vielleicht der Wahrheit näher kommen? Ersetzen wir einmal das Annehmen bzw Nichtannehmen durch die Liebe bzw Nichtliebe. Ist es irgendwie vernünftig zu begründen, warum ein Mann eine bestimmte Frau liebt und dann eine andere nicht? Ein Mann steht vor 2 Frauen, Zwillinge, die sich so ähnlich sind, daß sie kaum unterscheidbar sind.Jetzt sagt die eine: „Warum liebst Du mich nicht sondern meine Zwillingsschwester!“ Die Anklage, die darin verborgene ist unüberhörbar:Es gibt keinen vernünftigen Grund, daß Du mich nicht liebst, aber meine Schwester. Daß dieser Mann die eine liebt und die andere nicht, erklärt der Mythos vom Amorengel, der die Liebespfeile in die Herzen der Menschen schießt, indem er diese Liebe für unerklärbar erklärt. Es kann ein vernünftiger Grund eruiert werden, warum der Mann diese eine Frau liebt und die andere nicht. Heiraten mögen Menschen dann aus vernünftigen Gründen, ihr Lieben: Nur Dich liebe ich!, ist etwas rein Irrationales, das aber so konstitutiv zum Menschen dazugehört.(Die Erfolgsserie: „Sturm der Liebe“ demonstriert gerade dies in seinen über 4000 Folgen.) Könnte es nicht sein, daß Gottes Liebe auch irrational ist, daß es so keinen vernünftigen Grund dafür gab, daß Gott das Volk Israel erwählte und nicht die Chinesen oder uns Deutsche, daß auch Gott liebt, wen er lieben will, weil er ihn lieben will? Nur das mag eben eine vernünftig denkende Theologie nicht wahrhaben, denn sie will alles vernünfteln.Ist etwa die Theologie das Produkt des Kommodmachenwollens Gottes?

Da aber vernünftige Deutungen der Nichtannahme des Opfers Kains schon das Neue Testament offeriert, können wir sie auch als wahre bejahen und das Problem als gelöst ansehen.