Mittwoch, 9. Oktober 2024

"letztlich ist es egal,was man glaubt"

 

"letztlich ist es egal, was man glaubt" stellt Armin Risi in seinem Buch: „Machtwechsel auf der Erde“ als das „Allgemeinwissen“ fest. (6.Auflage 2007,S.117.) Ob Gott sei und ob er denn, wenn er wirklich ist erkennbar sein kann, die scheinbare Unmöglichkeit führe zum Desinteresse an Gott. Der Autor setzt dem überzeugend entgegen, daß Gott nicht nur der Unbegreifbare und Unverstehbare sei sondern auch begreifbar und verstehbar. Denn wäre er das nicht auch, wäre er ja durch das Verstehbare und Begreibare begrenzt und würde so als verendlicht gedacht.

Es ist sicher keine zu gewagte These, daß in Deutschland täglich mehr Horoskope gelesen werden als daß in der Bibel gelesen wird. Wie steht es denn über die Beweisbarkeit der Astrologie. Aber heutigen Tages ist es wahrscheinlicher, daß eine Frau,lernt sie einen Mann kennen, ihn nach seinem Sternzeichen frägt als daß sie mit dem Gretchen Goethes ihn frägt:“Wie hältst Du es mit der Religion“.Warum? Die Frau, die nach dem Sternzeichen frägt, glaubt über die Kenntnis dieses Zeichens Relevantes über diesen Mann erfahren zu können. Dagegen ist sie ziemlich sicher, daß die Frage, ob dieser Mann an Gott glabt und was er von Gott glaubt, für eine eventuell angestrebte Liebesbeziehung irrelevant ist. Ja, noch prinzipieller, daß es für ihr Leben, jetzt auch insbesondere für die Frage:“Ist er der richtige Mann für mich?“ gleichgültig ist, ob es einen Gott gibt und wie er ist.



Ja man muß wohl davon ausgehen, daß für die meisten Bürger, gleichgültig, ob sie nun es für wahr halten, daß es einen Gott gibt und wenn er ist, wie er dann ist oder auch nicht an ihn glauben, Gott,bzw ihre Meinung über Gott für ihr praktisches Leben irrelevant ist.Der Astrologie glaubt man schon, daß vielleicht doch was dran ist, daß durch sie Relevantes erkennbar wird,paßt der Mann mit dem Sternzeichen „Fische“ zu mir als „Wassermann“? Wer glaubt denn nun, in der Bibel darauf eine Antwort zu finden oder wer glaubt, daß Gott ihm diese Frage der Partnerwahl beantworten würde,bäte man Gott um eine Antwort. Die überwältigende Mehrzahl der heutigen Theologen würden doch die Aussage, daß Gott mir offenbart hätte, daß der der Richtige ist oder daß ich diesen Beruf ergreifen solle, als naiv voraufklärerisch verwerfen, als eine subjektive Selbsttäuschung, die man bestenfalls als eine nützliche Selbsttäuschung akzeptieren könnte.


Aber nun kehren wir zurück zu dem Autoren Risi. Wie wird denn Gott gedacht, wenn er faktisch als für unser Leben Irrelevantes gedacht wird?Daß Gott ist,kann bestritten werden, nicht aber, daß wenn er wahrhaftig ist, daß er dann als irrelevant für unser Leben gedacht werden könnte. Wer Gott als wirklich irrelevant für sein Leben denkt, der denkt Gott nicht als Gott.Er denkt aber Gott, so wie er im Sinne der Domestikation der Religion zu denken ist, damit die diversen Ansichten von dem, wie Gott gedacht wird, nicht Gründe für Religionskriege wieder werden können.

Zusatz:

In der Erfolgsserie:"Sturm der Liebe" wird, wenn es ernst wird, von einigen Zuflucht zum Gebet an einem Marienaltar genommen und die beste Freundin von Laura (Folge 1 bis 313) befrägt die "Tarotkarten". Wird geheiratet darf der Bräutigam auf keinen Fall die zukünftige vor der Eheschließung im Brautkleid sehen, das bringe Unglück. Christliches, Esoterisches und Abergläubisches vermischen sich hier filmisch gekonnt inszeniert. Für eine Theologie im Geiste Bultmanns dürfte es das nicht geben, denn für seine und nicht nur für seine ist die Vorstellung eines modernen aufgeklärtem Bewußtseins, das alles andere als abergläubisch ausschließt, konstitutiv.







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