Ist die Menschenwürde links?Ist der Universalismus ein linkes Projekt der Aufklärung? Ist die christliche Religion universalistisch?
So frägt die „Tagespost“ am 19.10.2024. Es dürfte keinen Leser überraschen,daß das verneint wird und zwar mit der Begründung, daß alle Menschen Geschöpfe Gottes seien und mit der, daß man in der Kirche nicht mehr Griechen, Römer,etc kenne (Gal,3,28) weil alle eins seien. Das sind so allseits bekannte Phrasen, daß ihnen unbefragt Glauben geschenkt wird. Aber was, wenn man nun über diese nachdenkt! Der Teufel ist ein Geschöpf Gottes, aber seit Lucifer zum Teufel geworden ist, liebt Gott ihn nicht mehr! Es gibt für ihn auch keine Verheißung obschon er ein Geschöpf Gottes ist. Zu den Schöpfungsordnungen Gottes gehört es, daß jeder Mensch einem Geschlecht, einem Volk und einer Rasse angehört und die Kirche lehrt, daß Gottes Schöpfungsordnungen nicht durch die Gnade zerstört sondern vollendet werden. Durch diese Ordnungen entstehen differenzierte Nähe- und Fernebestimmungen. So steht einer Mutter ihr eigenes Kind näher als das der anderen Mütter, der Landsmann steht dann ebenso näher als der Fremde und der Staat sorgt sich in erster Linie um das eigene Volk.
Diese natürlichen Ordnungen will nun der linke Universalismus nicht gelten lassen.Aber durch was für einen Universalismus will die dann substituieren? Die Französische Revolution gibt uns darauf eine klare Antwort: Es soll nur noch eine Differenz geben, die von den Revolutionsbefürwortern und ihren Gegnern. Die Feinde der Revolution wurden eben enthauptet. In Anlehnung an Carl Schmitt ist nämlich zu sagen, daß die Menschheit keine politische Einheit sein kann, da sie keinen gemeinsamen Feind haben könne, denn auch der wäre ja als ein Mensch ein Teilelement der Gesamtmenschheit. Der linke Universalismus fand nun dafür eine Lösung, indem er einen Teil der Menschheit zu dem Feind der Menschheit erklärte. Die Spur dieser Feindschaft hebt an mit der Enthauptungsmaschine namens Guillotine über den „Archipel Gulag“ Solchenizins bis zur Straßenkampfparole: „Nazis töten!“ Dieser politische Universalismus ist stets einer, der den „Feind“ braucht, um ihn auszuschließen und dadurch erst die Einheit der Menschheit zu kreieren. Aktuell veranschaulicht dies isb der Universalismus des Feminismus, indem er den Kindern im Mutterleibe ihr Lebensrecht abspricht. Der „Feind“ hat eben keine Würde.
Die
christliche Religion nun selbst vertritt keinen Universalismus. Diese
Religion kennt die Differenz zwischen dem einen von Gott erwähltem
Volke und den vielen anderen, die nicht erwählt worden sind.Es
kennt, oder besser formuliert verweist auf eines der dunkelsten
Geheimnisse Gottes, daß er die einen erwählt und andere nicht und
daß sie von dem doppelten Ausgang des Endgerichtes Gottes weiß,
die radicalste Entgegensetzung jedes universalistischen Denkens. Aber auch das linke Narrativ einer Emanzipationsgeschichte des Menschen als eine säkularisierte Version der christlichen Heilsgeschichte kennt den Feind, nicht den Teufel, der besiegt werden muß, um das Endziel zu erreichen, orthodox marxistisch den Klassenfeind, neulinks den Reaktionär.
Gott will zwar das Heil aller Menschen, aber für die Kirchengeschichte ist die Differenz von der Kirche und der Welt bestimmend.
Zusatz:
Der "Universalismus" der Französischen Revolution war ein Partikularismus des 3.Standes,des Bürgertumes gegen die Interessen des Adels und des Klerus und schloß den 4.Stand, den der Arbeiterschaft aus. Die kommunistische Revolution, die diesen Partikularismus überwinden wollte, bekämpfte das Bürgertum im Namen der Arbeiterklasse.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen