Montag, 7. Oktober 2024

Ein Querdenker irritiert: „Hört uns endlich zu! Wir wollen Friedenspolitik. Wir haben den Wunsch zu leben und nicht zu sterben.“

 

Ein Querdenker irritiert: „Hört uns endlich zu! Wir wollen Friedenspolitik. Wir haben den Wunsch zu leben und nicht zu sterben.“


In was für verqueren Zeiten müssen wir leben, wenn diese Aussage auf Ablehnung stößt! Wer sagte das? Egon Krenz, der Nachfolger des Staatsratsvorsitzenden Honecker auf einer Veranstaltung der Zeitung: „Junge Welt“ zum Thema:“75 Jahre DDR- was bleibt“. Nun wird es schon verständlicher, daß die „Junge Freiheit“ am 7.10.2024 in dem Artikel:“Ex-SED-Chef Krenz lobt Wagenkecht“ so polemisiert und die unter ihm veröffentlichten Kommentare einstimmen.Aber es kommt noch irritierender: Krenz zeigt sich sehr erfreut über die Wahlerfolge des BSW wie über die der AfD! „Das gute Abschneiden des BSW und der AfD bei den drei Landtagswahlen wertete Krenz als Aufruf zu Friedensverhandlungen in der Ukraine. „Das Signal, was von diesen Veranstaltungen ausgeht, lautet: Hört uns endlich zu! Wir wollen Friedenspolitik. Wir haben den Wunsch zu leben und nicht zu sterben.“

Die Zustimmung zu diesen 2 Parteien versteht der einstige Parteivorsitzende der SED als ein Nein zur Kriegspolitik der Nato und als einen Aufruf,statt auf eine militärische auf eine diplomatische Lösung zu setzen.Die Nachfolgeorganisation der SED: „Die Linke“ lobt er nicht, wie auch der Veranstalter der Veranstaltung, „Die Junge Welt“ sich durch ihre kritische Haltung zu dieser Partei auszeichnet. Aber auf einer so eindeutig links(radical) ausgerichteten Veranstaltung die Wahlerfolge der AfD zu begrüßen, das ist mehr als ein Affront gegen alle Linken.

Die Kartellparteien von den C-Parteien bis zu den „Grünen“ und jetzt auch die „Linke“ setzen klar auf einen Kriegskurs gegen Rußland. Ob die Mehrheit derjenigen,die diesen Parteien in den Wahlen ihre Stimme geben,auch deren Kriegspolitik vorbehaltlos unterstützen, darf wohl in Frage gestellt werden.Frappierend ist aber, wer plötzlich mit wem in dieser Frage in einem Boot sitzen: Da steht Kath net und die „Tagespost“ Seit an Seit mit den „Grünen“ im Lager der antirussischen Kriegsbefürworter und die rechtsradicale Partei „Der III.Weg“ stimmt mit ein.Und die AfD, die „Heimat-Partei“ (Ex-NPD) und die Wagenknechtspartei gelten plötzlich als pazifistisch oder wie einst die Friedensbewegung als von Moskau ferngesteuert.Die Katholische Kirche und die Evangelischen Deutschlands, einst die Heimstädten der Friedensbewegung überbieten sich geradezu in ihren Treueschwüren zum Ende der Entspannungspolitik und zur Repristination der Kalten Kriegs Rhetorik.Die Russisch-Orthodoxe Kirche ist nun nur noch eine Feindkirche,mit der man nicht mehr redet.

Die einst so klar geordnete Welt des politischen Diskurses ist eben arg in Unordnung geraten.Der ehemalige SED-Parteivorsitzende hat es so wohl fertig gebracht, bei fast allen sich unbeliebt zu machen und daß nur, weil er sich mit allen Kräften solidarisch weiß, die jetzt Nein sagen zur aktuellen Kriegspolitik.

Aber dieser Politiker ist eben doch auch ein Stein des Anstoßes für jeden, da er immer noch daran festhält, daß die DDR ein guter Staat gewesen sei.Es sei ein kleines Experiment gewagt: Wäre Krenz ein besserer und anständigerer Mensch, wenn er wie viele andere Ostdeutsche nach der Wende auch reumütig bekannt hätte, daß der Westen nun mal in allem besser sei und alles in der DDR nur ein Irrtum gewesen sei. Haben wir nach 1945 nicht viel zu viele Wendehälse gehabt, die uns erklärten, es hätte nur einen wirklichen „Nazi“ gegeben, nämlich Adolf Hitler, sie dagegen wären alle immer gute Demokraten gewesen und wiederholte sich diese Wende nicht nach 1989 in Ostdeutschland wieder? Treue ist eine außer Mode gekommene Tugend,flexibel hat man zu sein. Vielleicht wäre die Politik ohne so viele flexible Wendehälse ehrlicher und deshalb auch akzeptabler.

Aber auch wenn man diesen ehemaligen SED- Parteivorsitzenden noch so energisch politisch hoffentlich dann auch gut begründet, verurteilen mag, in diesem Punkte müßte jeder Christ und vernünftig Denkende ihm zustimmen: „Hört uns endlich zu! Wir wollen Friedenspolitik. Wir haben den Wunsch zu leben und nicht zu sterben.“ 

Zusatz:

Für uns Deutsche wäre es schon ein Gewinn, hörten wir auf, aus der Perspektive des Kalten Krieges West- und Ostdeutschland zu betrachten, sondern stattdessen aus der Perspektive des Verlieres des 2.Weltkrieges, daß unser Volk dreigeteilt wurde in die DDR, BRD und Österreich, und daß wir versuchen sollten, allen 3 deutschen Staaten gerecht zu werden. 














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